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Bum Tode Bern Meyers. Die Elektrisierung der Reichsbahn.

Ein Opfer antisemitischer Engstirnigkeit.

Die Berliner Presse erkennt in ihren Nachrufen auf unseren Ge­nossen Bern Meyer die hervorragenden Qualitäten des Ber­storbenen an. Im besonderen wird darauf hingewiesen, daß Bern Meyer, der aus einer sehr begüterten Berliner Kaufmannsfamilie stammte, feine Tätigkeit in dem Hause feines Baters aus politischer und meltanschaulicher Gegenfäßlichkeit heraus einstellte.

Ein Mittagsblatt spricht in seinem Kommentar davon. daß bei der Wahl des neuen Stadtbankdirektors Bufall und nicht Qualität" beim Magistrat entschieden habe. Tatsächlich scheiterte bei der Wahl Bern Meyer, von dessen besonderen qualitativen Eignung gerade für diesen Posten die Mehrheit auch der bürgerlichen Magistrats mitglieder überzeugt war, weil die starten antisemitischen Strömungen bei den bürgerlichen Barteien ein günstiges Er­gebnis für den Verstorbenen nicht erzielen ließen. Man machte einen anerkannt befähigten Menschen lediglich sein Judentum zum bentum ne Borwurf, obwohl Bern Meyer seit vielen Jahren überhaupt keiner Die Sozialdemokratische Partei war in der glücklichen Lage, 3 mei befähigte Parteimitglieder für den Posten eines Berliner Stadtbankdirektors vorzuschlagen. Denn auch der neue Stadtbank­direktor Erich Feidner ist schon seit Jahrzehnten Mitglied der Sozialdemokratie. Er war in verschiedenen Großbanten in vers

Dampflokomotiven haben Berlin verschmutzt und vergast.

Die lleberleitung der deutschen Eisenbahnen vom Dampf zum cleftrischen Betrieb macht verhältnismäßig langjame Fortschritte. Von der über 53000 Kilometer betragenden Streden länge der deutschen Reichsbahn waren bis Ende 1929 erst 1557 Kilometer, also 2,9 Proz. elektrisiert. Am weite sten fortgeschritten ist auf diesem Gebiet der Freistaat Bayern , wo das große Walchensee Kraftwert, an dessen Erstellung auch die deutsche Reichsbahn beteiligt war, die Ablösung die Hälfte aller elektrischen Reichsbahnstreden, und zwar annähernd des Dampfbetriebes durch die Elektrizität wesentlich fördert. Faft 700 Kilometer, entfällt auf Bayern , wo auch bereits weitere 1500 Kilometer Gleis mit Fahrleitungen ausgerüstet sind. An zweite: 1500 Kilometer Gleis mit Fahrleitungen ausgerüstet find. An zweiter Stelle folgt Schlesien mit 357 Kilometer; hier sind die Elektri­fierungspläne vorläufig abgeschlossen. Berlin hat 233, Mittel­deutschland 195, Baden 47 und Hamburg 37 Kilometer elettrisch be. triebene Reichsbahnstreden. Von der Gesamtzahl der Ende 1928 von der Reichsbahnelektrisierung erfaßten Streckenfilometer entfielen 1290 Kilometer auf Fern- und 267 Kilometer auf Stadt- und Vorort­strecken. In der letzten Zahl sind die Berliner Stadt, Ring- und Borortlinien bereits vollständig mit enthalten. Es ist bedauerlich, antwortlicher Stellung tätig, so daß man seinem Wirken volles daß diese Entwicklung noch nicht weiter gebiehen ist und überhaupt fo langjam vorwärtsschreitet, obwohl heute alles für den elektrischen und nichts mehr für den Dampfbetrieb spricht.

Religionsgemeinschaft mehr angehörte!

Bertrauen entgegenbringen kann.

In der gesamten Berliner Partei ist die Trauer über den plötzlichen Tod Bern Meyers allgemein. Man bedauert den freiwilligen Tod eines Genossen, dessen Idealismus vielen als leuchtendes Beispiel galt. Auch seine Wahl zum Stadtbankdirektor wäre für ihn mit der Opferung persönlicher Vorteile verbunden ge­wesen. Sein Sehnen nach dieser Arbeit entsprang aber dem Wunsche, seine Kräfte wieder in den Dienst des Allgemeinwohls stellen zu tönnen.

Bombenserie gegen Bahn.

Bier Explosionen bei Belgrad .

Belgrad , 13. Juni.

Gestern abend um 9 Uhr explodierte im Wartezimmer S. Klasse des Bahnhofs von Nisch eine im Ofen versteckte Bombe. Der Fleischbeschauer Rankowitsch wurde getötet, zwei Soldaten wurden schwer verletzt, eine Schülerin des Gymnafiums erlitt leichtere Ber­legungen. Zwei Stunden später explodierte in der Nähe der Schienen der Eisenbahnlinie Nisch- Pirot, 900 Meter weit vom

Bahnhof, eine zweite Höllenmaschine in dem Augenblid, da der von Pirot kommende Schnellzug vorbeifuhr. In unmittelbarer Nähe davon entdeckte man eine dritte, anderthalb kilogramm schwere

Höllenmaschine, die vor der Ankunft des herbeigerufenen Fach­arbeiters explodierte. Endlich explodierte um 3 Uhr früh eine olerte, unter einem Sandhaufen an der Straße nach Lestowats verstedte Bombe. Die drei im Freien aufgestellten Höllenmaschinen verurfachlen feinen Schaden.

Da ist zunächst die hervorragende Sauberkeit des elektrischen Betriebes. Man hat berechnet, daß der Rußauswurf der Dampflokomotiven auf der Berliner Stadt- und Ringbahn jährlich 1000 Tonnen befrug. Zu dieser million kilo­gramm Ruß tamen noch 600 millionen Kubikmeter Kohlensäure und 23 Millionen Kubikmeter Kohlenorydgas,

um die die Berliner Luft jahraus, jahrein durch die Abgase der dampfgetriebenen Stadt- und Ringbahn verschlechtert wurde. Darunter litten natürlich nicht nur die Menschen und andere Lebe­wesen, sondern auch die Sachen, so daß die Straßenzüge in der Umgebung der Bahnkörper, die Bahnhofshallen und Eisenbahnwagen nicht nur verrußt und verschmutzt, sondern auch die Metallteile der Baulichkeiten, die Gleisanlagen in den Tunnels durch die Säurewirkungen start in Mitleidenschaft gezogen wurden und vor der Zeit abnuzten. Alle diese Schäden für Menschen, Tiere und Sachen fallen bei der Elektrisierung der Bahn fort.

Zu der hervorragenden Sauberteit tommt die

größere Schnelligkeit des elektrischen Betriebes. Es dauert immer eine geraume Zeit, bevor eine Dampflokomotive länger, bevor er auf freier Strecke die höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen vermag. Folgen die Haltepunkte furz aufeinander, dann tommt die Dampflokomotive überhaupt nicht zur Entfaltung ihrer vollen Kraft, denn lange vor der nächsten Station muß schon wieder gebremst werden, um den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Ganz anders beim elektrischen Antrieb, bei dem die Elettrofotomotive ihre Kraft sofort und fast unbegrenzt aus der Fahrleitung schöpfen und bald kann der elektrische Zug mit einer Schnelligkeit über die Schienen sausen, die die Dampflokomotive erst nach und nach oder manchmal überhaupt nicht zu erreichen vermag. Dasselbe gilt für ansteigende Streden. Während der elektrische Zug starte ansteigende Streden. Während der elektrische Zug starte Steigungen ohne jede Schwierigkeit und fast mit der gleichen Ge­lokomotive, deren Leiſtung von der begrenzten Dampferzeugung im Reffel abhängig ist, nur feuchend und langsam bergauf.

einen haltenden schweren Zug von der Stelle bringt, und noch viel

triebenen Streden Schlesiens die Fahrzeiten der Schnellzüge heute um 13, der Personenzüge um 18 und der Güterzüge so. gar um 29 Proz. kürzer find als früher beim Dampfbetrieb. Auf der Strede München- Garmisch- Partenkirchen ergab sich nach der Elektrisierung sogar eine Fahrzeitabkürzung um durchschnittlich 39, bei den Personenzügen um 47 Broz.

Aus diesen Vorzügen des elektrischen Betriebes gegenüber dem Dampfbetrieb ergibt sich als dritter wesentlicher Vorteil der Elektri­fierung die höhere Wirtschaftlichkeit und Rentabilität.

Fahrzeiten ersparen, läßt sich nicht schäzen, geschweige denn be­Die Zeit, die die vielen Tausende von Reisenden durch die vertürzten rechnen; diese Zeitersparnis ist aber zweifellos von höchstem volks. wirtschaftlichem Wert. Augenfällig sind diese Vorteile aber bei der Reichsbahn selbst. Die Beschleunigung der Züge ermöglicht eine erdichtung des Verkehrs durch eine schnellere Zugfolge, die wieder mit einer rationelleren Ausnutzung der Gleisanlagen, der Bahnhöfe usw. gleichbedeutend ist. Man erspart die Anlage von Ueberholungsgleisen und bei stärker befahrenen Strecken auch ihren zwei- oder viergleisigen Ausbau. Die Beschleunigung der Fahrten ermöglicht ferner eine öftere, das heißt also auch rationellere Be nuhung des vorhandenen Wagenmaterials, das Auskommen mit einer geringeren Zahl von Wagen und Lokomotiven als bei dem lang­fameren Dampfverkehr. Die Betriebskosten verringern sich, der elektrische Betrieb wird wirtschaftlicher als der Dampfbetrieb.

Zieht man alle diese Vorteile, die hygienischen, technischen und wirtschaftlichen Vorzüge der Elektrisierung der Reichsbahn in Be tracht, so ergibt sich daraus die dringende Forderung,

die Eleffrisierung mit aller Energie weifer zu betreiben und schneller als bisher fortzusehen.

Allerdings ist das mit großen Kosten verbunden, so daß noch manches Jahr vergehen wird, bevor diese Umgestaltung der Reichsbahn voll­ständig durchgeführt ist. Nach Dr. Dorpmüller, dem General­direktor der Deutschen Reichsbahn , wird der weitere Ausbau von der wirtschaftlichen Lage und insbesondere auch von der Möglichkeit abhängig, Anleihen zu einem geringeren als dem bisher üblichen 3insfuß aufnehmen zu können. Nach der Lösung dieser Vorbedin gungen würden in erster Linie die Bahnen solcher Reichsgebiete zu elektrisieren sein, in denen die elektrische Zugförderung die meisten Borteile verspricht, also Streden mit startem Berkehr und dichter Zugfolge sowie Gegenden mit billi. dichtbevölkerten Westen Deutschlands und die Gebiete mit verfüg= barer Wafferenergie, mit Steinkohlen oder Braunkohlenbergbau, nämlich das südliche Deutschland , die Steinkohlenbezirke und das mitteldeutsche Brauntohlenrevier. Vor allen Dingen sollen dann auch die Gebiete elettrifiert werden, wo man be reits damit begonnen hat, um den Dampfbetrieb vollständig auszuschalten, der jetzt noch immer der vollen Tempo der Beförderung im Wege steht.

gen Energiequellen. Dorpmüller nannte besonders den

Bauunglück in Weißensee vor Gericht. tann. So wird mit dem Anfahren, nur ganz wenig Zeit verloren Entfaltung der Borzüge des elektrischen Betriebes besonders im

Der angeklagte Polier zu 600 Mt. Geldstrafe verurteilt. In den Morgenstunden des 12. Februar dieses Jahres ereignete sich in der Charlottenburger Straße zu Weißenfee auf einem Neubau, den ein Berliner Waren­haus dort für seine Angestellten errichten ließ. ein folgen- schwindigkeit wie ebene Streden nehmen tann, tommt die Dampf schweres Unglück, bei dem drei Arbeiter getötet wurden. Gegen 9 Uhr saßen mehrere Arbeiter in einem Kellergeschoß beim Frühstück, als plöglich die Decke nach gab und mit donnerndem Getöse auf die Leute niederbrach. Nicht weniger als 180 3entner 3ement waren in das Kellergewölbe gestürzt. Während es nur einem Arbeiter gelang, rechtzeitig zu entkommen, wurden die

Die Ueberlegenheit des elektrischen Antriebs gegenüber der Dampflokomotive ergibt sich daraus, daß z. B. auf den elektrisch be­

übrigen von den Maffen getroffen. Der 62 Jahre alte Rohrleger Die Young- Anleihe in Amerika .

Friz Käseler aus der Flemmingstr. 1 zu Köpenick , der 22 Jahre alte Walter Osbahr aus Strausberg und der 25 Jahre alte Erwin Krüger aus Neukölln waren sofort tot, die übrigen Rohrleger erlitten lebensgefährliche Berlegungen und mußten mit Schädelbrüchen und schweren inneren Berletzungen ins Krankenhaus übergeführt werden.

Die sofort aufgenommenen Ermittlungen ergaben, daß an dem Unglückstage 300 3entner 3ement getɔmmen waren. Der Bauleiter Marcus Kracht hatte dem Kutscher, der den 3ement brachte, die Weisung gegeben, den 3ement an drei verschiedene Stellen unterzubringen, ohne sich aber zu vergewissern, ob bereits in einem dieser Räume Zement untergebracht worden war. Mit

Am ersten Tage bereits überzeichnet.

New York , 13. Juni.

Der amerikanische Anteil der prozentigen Internationalen Anleihe des Deutschen Reichs ist gestern schnell überzeichnet worden. Die Listen konnten bereits mittags geschlossen wer­den. An der Börse wechselten bereits in den ersten beiden Stunden Obligationen im Gesamtbetrage von 500 000 Dollar den Besizer. Auch in Deutschland guter Erfolg.

Es bleibt zu wünschen, daß die Elektrisierung der Deutschen Reichsbahn zunächst in den genannten Bezirken, dann aber auch ganz im allgemeinen bald weitere und größere Fortschritte macht. In anderen Ländern, die uns in dieser Beziehung bereits weit vor­aus find, so vor allem in Desterreich und in der Schweiz , hat sich der elektrische Betrieb hervorragend bewährt. Auch in Deutschland werden sich die hohen Kosten, die die Umgestaltung der Reichsbahn vom Dampfbetrieb zur Elektrizität zweifellos ver­ursachen, bald in reichem Maße bezahlt machen. P. B.

Baden folgt Preußen.

Uniformverbot für Nazis.

Karlsruhe , 13. Juni.

Der badische Minister des Innern hat das öffentliche Tragen der Uniform der nationalsozialistischen deutschen Arbeiter­partei und ihrer Organisationen bis auf weiteres verboten.

Den Anlaß zu dieser Maßnahme gaben die zahlreichen zu­sammenstöße mit Angehörigen anderer politischer Richtungen, die im Laufe der letzten Zeit auch in Baden vorgekommen find. Gegenüber anderen Verbänden liegt nach der Bekanntmachung zur dem bestehenden Verbot gegenüber dem Rotfrontkämpfer­

Unterſtüßung von zwei Bauarbeitern wurde der 3ement in drei Zeichnungsstellen auf die 36 Millionen Reichsmart der internatio. Jeit wenigstens ein Anlaß zu gleichem Vorgehen, abgesehen von

Räume verteilt. In einem Raum lagen bereits über 100 3ent ner und die Leute legten noch 75 Zentner hinzu. Wenige Augen­

blicke, nachdem sie ihre Arbeit erledigt hatten und weggegangen waren, brach die Decke unter der ungeheuren Be­lastung zusammen und stürzte in das Kellergeschoß auf die dort gerade frühstückenden Leute. Die Schuld an diesem Unfall wurde dem Bauleiter Kracht zur Last gelegt, der sich jetzt wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Rörperver. ! egung vor dem erweiterten Schöffengericht Lichten berg zu verantworten hatte. Da der Angeklagte sich nicht verge­wissert hatte, ob die Räume, in die der Zement geschafft wurde, auch mirtlichy leer gewesen waren, sah das Gericht eine Fahrlässigkeit für vorliegend an und erkannte gegen K. auf 600 M. Geldstrafe.

Unfall eines Verkehrsflugzeuges.

Das Verkehrsflugzeug auf der Strecke Köln- Hannover rollte vormittag beim Auslaufen nach einer Zwischenlandung, die megen Motorstörung bei Gütersloh vorgenommen werden mußte, gegen ein Baum und erlitt dabei einige Beschädigungen. Alle In faffen blieben unverlegt. Lediglich eine Passagier zog sich eine Schramme am Auge zu.

Bei dem Wasserflugzeug D 1459( Junters W 33), bas gestern bei einer Zwischenlandung auf dem Jasmunder See bei Köslin in Pommern Schwimmerbruch erlitt und unterging, handelte es sich nicht um eine Lufthansamaschine, vielmehr gehört has Flugzeug der Deutschen Bersuchsanstalt für Luftfahrt.

Die Auswanderung aus Polen , Bon 1918 bis zum Schluß des Jahres 1929 find aus Bolen 1324 240 Personen ausgewandert. Von diesen haben sich 733 296 in europäischen Ländern niedergelassen, während die übrigen 590 944 in überseeische Länder gewandert sind.

aus­

Der polnische Staatspräsident hat eine Berordnung unterzeichnet, burch die der Senat zu einer außerordentlichen Session am 18. Juni einberufen mitb,

Eine Umfrage des WTB.- Handelsdienstes bei den maßgebenden nalen 5% prozentigen Anleihe des Deutschen Reiches von 1930 hat ergeben, daß auf Grund der bis jetzt vorliegenden Beichnungsergeb.

nisse zumindest mit einer vollen Unterbringung

des aufgelegten Betrags gerechnet wird. Ein endgültiger Ueber abend mittag zu erwarten. blick ist bei den mehr als 500 Zeichnungsstellen nicht vor Sonn­

"

Preffeftimmen zum Anleiheerfolg.

New York , 13. Juni,

Die World" beschäftigt sich in einem Leitartikel mit dem Ere folge der Young- Anleihe und tommt zu dem Schluß, daß dieser Er folg beweise, daß die Pessimisten unrecht hatten, die einen Mißerfolg der Emission in den Bereinigten Staaten vorausfagten. Auch die Herald Tribune" hebt hervor, daß sich der deutsche Kredit innerhalb der letzten sechs Jahre wesentlich gebessert habe. Die Rendite der Dames- Anleihe hätte 7,7 Bro3. betragen, die Rendite der Young- Anleihe betrüge 6,2 Proz., woraus sich offensichtlich ergäbe, daß die Welt zu Deutschlands Zukunft unter dem Young- Plan Bertrauen habe.

Polen ahmt Sowjetterror nach. Todesurteile wegen Flugblattverbreitung. Warschau , 13. Juni. In Lemberg wurden drei jugendliche kommunisten wegen Ausgabe und Kolportage fommunistischer Flugschriften zum Tode verurteilt. Das Gericht erkannte auf das Verbrechen des Hoch- und Staatsverrrats.

Der sozialistische Robotnik" meint, daß ein solches Urteil in Polen noch nicht gefällt worden sei. Das Blatt bezweifelt, ob fich etwa derartiges außer in Sowjetrußland noch irgendwo zutragen

fönnte.

Malta . Die Arbeiterregierung hat den ersten Sekretär des Ober. tommissars von Palästina, Harry Lufe, zum stellvertretenden Gouverneur von Malta befördert.

bund, nicht vor,

Um Tscherwonzen und Staatssicherheit.

Die ausgeschloffene Deffentlichkeit.

In der heutigen Verhandlung des Tscherwonzenfälscherprozesses wurden die endlosen Protokolle der Aussagen Karumidzes ver lesen. Da er nun selbst fehlt und man nicht sein rollendes falsches Bathos zu hören bekommt, hinterlassen seine schriftlichen Bekundun gen gar keinen Eindruck. Genug hohle Phrasen gibts aber auch da. Als die Stelle seines Bernehmungsprotokolls zum Vortrag gelangt, in der er über seine Beziehungen zu verschiedenen Leuten in Berlin ausjagt, wird auf Antrag des Staatsanwalts wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit die Deffentlichkeit ausgeschlossen. Man fann das nur bedauern. Es wäre doch tatsächlich von großem öffentlichen Interesse, zu wissen, welche Stellen es waren, die sich mit dem faschistischen Abenteurer Karumidze eingelassen haben. Nach Wiederherstellung der Deffentlichkeit wurde mit der Berlesung der Prototolle fortgefahren.

Faschist als Arbeitervertreter in Genf .

Die lettischen Gewerkschaften protestieren. Lettischen Gemertschaften gegen die Bahl des Bertreters der Der Genfer Internationalen Arbeitstonferenz ist ein Protest der faschistischen Organisationen, Dinberg, zum Arbeiterbelegier. ten, zugegangen. Die freien Gemertschaften umfaßten mehr als 25 000 Mitglieder und ihr Kandidat Miscner war daher der wirf fiche repräsentative Arbeitervertreter Lettlands . Die Organisationen des Herrn Dinberg dagegen seien nach der offiziellen Statistik tau m 6000 mann start; piele dieser Organisationen erhöben feine regelmäßigen Beiträge und hätten teine Beziehungen zu der Ar­beiterschaft