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Schmeling...

Weltmeister!

In dem Kampf um die Bogweltmeisterschaft aller| Klassen, den gestern Schmeling und Sharkey in New Borf austrugen, wurde Schmeling in der 4. Runde von cinem Tiefschlag seines Gegners in den Unterleib getroffen. Sharkey, der alle drei ersten Runden klar für fich hatte, wurde disqualifiziert, Schmeling 3 um Welt­meister ausgerufen.

Sharkey schlägt tief-

wird disqualifiziert Ohne diesen unvorhergesehenen Zwischenfall wäre wohl Sharfen ficherer Sieger geblieben. Bereits mittags beim Biegen und der ärztlichen Untersuchung machte Schmeling, der 170 deutsche Pfund auf die Waage brachte, einen äußerst nervösen Eindruck, während der 178 Pfund schwere Amerikaner in denkbar bester Verfassung war. Schon am frühen Nachmittag begann der Einzug der Massen in das riefige, von zweistöckigen, gedeckten Tribünen flankierte Yankee­Stadion und als der letzte der Vorkämpfe beendet war, wies die weite Arena faum noch ein freies Plätzchen auf. Bon Max Machon  und Joe Jacobs begleitet, erschien Schmeling als erster im Ring, leb: haft von den Zuschauern, besonders von den überaus zahlreich an­wesenden Deutschamerikanern begrüßt. Der Beifall der Massen steigerte sich indes zum Orkan, als Sharkey, das Sternen= banner um die Schultern geworfen, auf der Kampfstätte erschien.( Bescheidene Frage: Ghrte Schmeling die Sympathien, die ihm deutsche Sportfreunde entgegen brachten, dadurch, daß er schwarz­rotgold zeigte? Red. d. Abend".) Ein Heer von Photographen be­feyte den Ring, Paolino, Campolo und Young Stribbling wurden porgestellt und ließen den Gewinner des Weltmeisterschaftskampfes herausfordern.

Erst wenige Minuten vor Beginn nahmen die Unparteiijchen ihre Plätze ein. Nach schier endlosen Vorbereitungen, die die Geduld der Zuschauer auf eine harte Probe stellten, ertönte dann endlich der Gong zum Beginn der ersten Runde. Nach kurzem gegenseitigen Ab­tasten eröffnete Schmeling die Feindseligfeiten mit einigen Körper­treffern, die Sharkey veranlaßten, den Nahkampf zu suchen. Beide schlugen verschiedentlich fehl, doch glückte Schmeling ein rechter Hafen an den Kopf, der Sharkey noch vorsichtiger werden ließ. Die zweite Runde bot fast das gleiche Bild. Bald waren die Gegner im Nah­fampf, bald wieder im Schlagwechsel auf Distanz, wobei Schmeling einen linten Rinntreffer einstecken mußte, der ihn etwas aus dem Gleichgewicht brachte, so daß die Runde mit Vorteilen für den Amerikaner schloß. Recht stürmisch ging es in der dritten Runde her. Sharten drängte start und verdoppelte seine Anstrengungen, als der Deutsche   in einen Rechten an den Kopf gerade hineinlief und sofort Birkung zeigte. Durch Clinchen fam Schmeling aber über die fri­tische Situation hinweg, mußte aber auch diese Runde an seinen Gegner abgeben. In der Pause zur vierten Runde fuchten Schmelings Betreuer ihren Mann nach Möglichkeit zu erfrischen, während Shar ten in seiner Ede mit einem überlegenen Lächeln auf den Fortgang des Kampfes wartete. Die vierte Runde, die die letzte sein sollte, jah den. Amerikaner meiterhin im Angriff, Schmeling mußte wieder Körper und Kopftreffer einstecken. Urplöglich kam dann das Ende, das lebhaft an den Ausgang des Sharkey- Scott- Rampfes in Miami  erinnerte. Schmeling fant stöhnend zu Boden und war unfähig, fich wieder zu erheben, denn Sharken hatte einen zu tief an­

gesetzten linken Hafen geschlagen, der nicht weniger als sechs Zoll unter der Gürtellinie landete. Des Publitums bemächtigte sich eine ungeheure Erregung, zumal der Ringrichter den Schlag anscheinend nicht genau gesehen hatte, denn er nahm erst noch Rücksprache mit den beiden Bunttrichtern, ehe er Sharten wegen Tief fchlages disqualifizierte und Schmeling zum Sieger und Weltmeister erklärte. Halb ohnmächtig wurde Schmeling in feine Kabine getragen, wo die Aerzte eine schwere Hodenver legung feststellten. Nach dem irregulären Berlauf dieser Welt­meisterschaft ist damit zu rechnen, daß in nicht allzu ferner Zeit die Begegnung Sharfen- Schmeling eine Neuauflage erfahren wird.

Zum Weltmeister geschlagen Welche Wendung..! Unsere Zukunft liegt im Tiefschlag!

Ich bin schmeling blamoren. Obwohl man mich mit dem Operettentenor Mag Kuttner verwechselt hat, ist meine Boraussage haarscharf ins ,, Aus" gegangen. Nicht der Stärkere hat gefiegt, sendern der Schwächere. Auch das kommt vor.

Warum übrigens nicht? Die Theorie, daß nicht brutale Tat, sondern Leiden und Dulden die Welt erobere, ist feineswegs von heute und gestern. Weltreligionen basieren auf diesem Glauben. Warum soll sich da der Bogsport nicht umstellen auf die Prinzipien der christlichen Mitleids- und Heilslehre? Künftig wird die vor­nehmste Borsportregel heißen: So dir einer gibt einen Schwinger auf den rechten Kinnbacken, so biete ihm auch den linken dar. Wer sich am bravsten hiernach richtet, der wird Weltmeister.

Aber davon wollte ich gar nicht reden, sondern von der deut­chen Ehre, die nun einmal wieder in den Hugenbergspalten ge­rettet ist. Habemus papam Berzeihung, ich bin noch immer in der christlichen Heilslehre wollte sagen, wir haben einen Welt­meister. Setzt Deutschland   nur in den Borring, siegen wird es schon

fönnen.

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Der Sieg ist freilich etwas anders gekommen, als man sich das vorgestellt hat. Der Sieg hat weh getan. Am meisten weh dem Sieger. Als Jungen teilten wir uns flüsternd die Geheimnisse mit, wie die Berliner   Ludewigs durch einen einzigen Schlag einen Mann kampsunfähig machen. Eine bestimmte Körpergegend spielte dabei eine wichtige Rolle. Mancher, der zu sehr auf Abenteuer aus war, hat später einen solchen Schlag bekommen. Aber feiner ist da­durch Beltmeister geworden und hat eine Viertelmillion geerbt mie Marie!

Ja, es ist merkwürdig, wenn man es so bedenkt: an diesem Louisschlag hing Deutschlands   Ehre! Ohne ihn wäre fie vertan gewesen, wäre unser Mag glatt verdroschen worden. Aber daß Sharfen zu den vielen regulären Schlägen, die er unserem Mag versezte sicher aus Versehen, denn den Sieg vor Augen schlägt niemand mit Absicht irregulär, ihm auch einen foul" hinzufügte, hat die Waage zu Deutschlands   Ruhm jäh emporschnellen lassen.

So jubeln wir denn über einen unfreiwilligen Louisschlag. Her mit weiteren! Wir sind auf dem Marsche, die erste Sportnation der Welt zu werden, wenn man uns nur genügend Fußtritte in den I Unterleib versetzt! Jonathan.

Der Kampf um Neuköllns Stadion

Falsche Behauptungen und ihre Richtigstellung

Der Bezirt Neukölln hat ein großes, schönes, bei aller Einfachheit zmedmäßiges Stadion so heißt man jetzt alle Sportplätze gebaut. Schon vor Monaten haben sich die Ar­beitersportler um die Mitwirkung bei der Einweihung bemüht, das Bezirksamt nahm das Angebot an und nun tobt die fein­bürgerliche Ortspresse, das Bezirksamt mache aus der Einweihung eine sozialdemokratische Parteiangelegenheit". Das Neuköllner Tageblatt", das auch Arbeiter zu Abonnenten hat, schreibt unter zweispaltiger Ueberschrift:

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des Stadions einwandfrei entkräften. Nicht 7 millionen Mark hat die gesamte Anlage gekostet, sondern einschließlich der Parkanlagen sind bisher nur 2,8 millionen Mart ausgegeben worden. Davon entfallen allein auf Notstands- und Wohlfahrtsarbeiten 2,3 Millionen Mart, ein Betrag, der zum größten Teil bei Nichtbau des Stadions als Unterſtügung hätte gezahlt werden müssen.

So fällt die Hege des Blättchens in nichts zusammen. Die zu­ständigen Stellen im Bezirksamt hätten dem Blättchen jede Aus­kunft über das Stadion und seine Kosten gegeben, aber dann hätte das Blatt ja die Wahrheit mitteilen müssen und die niedliche Heize gegen das Bezirksamt wäre perdü gewesen.

Sportvereine Neuköllns werden diese völlig von der Einweihungs- durch andere Veranstaltungen gebunden sind, restlos an der Neu­

Sie

,, Daran ist nicht mehr zu rütteln: Die Einweihung der großen Kampfbahn im Sportpart Neukölln   wie sie bezirksamtlich bezeichnet wird wird am 15. d. M. ein reines sozial­demokratisches Parteifest auf Kosten aller Steuerzahler sein. Troß allen Borstellungen bei den amt­lichen Stellen und allen Beschlüssen der bürgerlichen Turn- und feier ausgeschaltet werden. Auch die kommunistischen  Vereinigungen werden nicht herangezogen. alle werden nur als Zuschauer zugelassen, damit sie sich die Vor­führungen der sozialdemokratischen Turner und Sportler ansehen und die klassenbewußten Gefänge des Arbeiter- Sängerbundes an­hören können. Auch Beifall dürfen sie flatschen, aber beileibe feine Mißbilligung äußern, denn ein starkes Polizeiaufgebot foll aufmarschieren. Was auch sehr nötig sein dürfte, denn es ist immerhin möglich, daß die kommunistischen   Sportler fich nicht so ohne weiteres.mit dem sozialdemokratischen Parteifest, bezahlt aus ihren Steuergroschen, zufrieden geben werden. Der Neuköllner Sportpart fostet rund 7 Millionen Mart. Rechnet man 10 Pro­zent daven als Verzinsung und zur Erhaltung der Anlagen, so macht das allein jährlich 700 000 Mart, wöchentlich 13 500 Mart und täglich fast 2000 Mart aus. Bei bescheidener Einrichtung wäre man mit der obigen Zinssumme zur Herstellung der ganzen Anlage ausgekommen. Aber wir haben ja Geld wie Heu!..." So viel Worte, so viel Unsinn. Interessant ist es übrigens, das Neuköllner Tageblatt" als Hüter kommunistischer Radaupolitit zu sehen. Der Zweck heiligt eben die Mittel! Für seine Behaup­tungen kann das Blättchen nicht den Schatten eines Beweises er­bringen. In Birklichkeit liegen die Dinge so:

Das Bezirksamt hat teinerlei Vereine zur Mitwirkung bei der Einmeihung eingeladen, sondern lediglich von einem Angebot der Bereine, die in der Zentralfommission für Arbeitersport und Körperpflege zufammengeschlossen sind, Gebrauch gemacht. Körperpflege zusammengeschlossen sind, Gebrauch gemacht. Das Bezirksamt glaubte zu dieser Handlungsweise aus Gründen der Gerechtigkeit gezwungen zu sein, weil bisher bei allen amtlichen Ber­anstaltungen in Neukölln  , unter anderem bei der Einweihung des Städtischen Sportplages in Rudow  , die fogenannten bürgerlichen Bereine allein mitgewirkt haben! Wenn weiter darauf hingewiefen wird, daß die Anlagen aus Mitteln der Allgemeinheit gebaut sind und demzufolge allen sporttreibenden Vereinen offenstehen müßten, so ist dazu zu bemerken, daß neben allen anderen Pläßen auch die Großtampfbahn sowohl zu lebungszweden als auch zu Veranstal tungen allen Vereinen ohne Ausnahme zur Verfügung steht. Das ist bei öffentlichen Sportplägen selbstverständlich.

Das Bezirksamt fann weiter an Hand der amtlichen Zahlen die Mitteilungen des Neuköllner Tageblattes" über die Bautoften

An die Kartellvereine Berlins  ! Wir fordern alle uns angeschlossene Vereine auf, soweit sie nicht föllner Stadion- Einweihung teilzunehmen. Treffpunkt 14 Uhr an der Schule Schillerpromenade. Sportler, die an den Kämpfen noch teilzunehmen beabsichtigen, können sich dort noch melden. Kartell für Arbeitersport und Körperpflege Berlin   e. V. Frizz Bartelmann. Robert Dehlschläger.

Schwerathletik- Großkampftag

Der Bundesmeister im Boxen

Am Sonntag, 15. Juni, vormittags 11 Uhr, wird in der Turn­alle Friedrichsfelde  , Rummelsburger Straße 1, die Sportliche Vereinigung Lichtenberg- Friedrichsfelde   04" mit einem Groß fampftag im Gewichtheben aufwarten. Als Gegner hat sich die Friedrichsfelder   Mannschaft die besten Heber von Branden burg   an der Havel   eingeladen. Wer als Sieger hervorgehen wird, läßt sich im voraus nicht sagen, denn beide Mannschaften befinden fich zur Zeit in Höchstform. Dienstag, 17. Juni, beginnt wieder ein neuer Ringer und Jiu- Jitsu Kursus, wozu Inter­effenten eingeladen sind. Die Uebungsstätte der sportlichen Ber­einigung Lichtenberg- Friedrichsfelde befindet sich in der Turnhalle Rummelsburger Straße 1.

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Um den Bundesmeister im Bogen des Arbeiter­Athleten- Bundes haben die fünf Gruppen entschieden. Sparta  ". Hannover   behauptete sich und schlug im Endlampf den vor­jährigen Bundesmeister Adler- Staßfurt. Die Austragung der End kämpfe, denen beizuwohnen die jeweiligen Veranstalter die Ein wohnerschaft der Städte durch Straßen- und Zeitungsreklame ge­beten hatten, zeichneten sich aus durch die geschmackvolle Bor nehmheit, die für die Veranstaltungen des Bundes bezeichnend sind. Der Besuch war allerwärts sehr gut, und zeigte, daß der Bor. sport feffelt.

Großer Fliegerpreis" bei Rütt

Auf der Rütt- Arena folgt bereits am tommenden Dienstag wieder ein klassisches Rennen, der Große Fliegerpreis von Berlin  ". Auch hierfür hat die Rütt- Arena bereits eine aus­gezeichnete internationale Besetzung verpflichtet, so daß wiederum

erbitterte Sprinterfämpfe auf der Holzbahn zu sehen sein werden. An der Spize der Teilnehmer steht diesmal der Weltmeister Michard, der zum ersten Male in diesem Jahre in Deutschland  an den Start geht. Auch Ernst Kaufmann steht auf dem Pro­gramm. Der sympathische Schweizer   ist in Berlin   immer ein gern gesehener Gast, und sein großes Können sollte ihm auch diesmal der Däne Fald Hansen wurden ebenfalls verpflichtet. Mit gute Aussichten für den Sieg geben. Der Belgier   Degraeve und Arena vor dem Abschluß. Die deutschen   Fahrer werden natürlich weiteren internationalen Sprintern der Extraklasse steht die Rütt­wieder geschlossen am Start erscheinen. Engel steht diesmal vor einer schweren Aufgabe. Neben Engel werden natürlich auch die Schamberg, anderen deutschen   Klassensprinter wie Stoffes, Dizmella, Fricke am Start erscheinen. Außerdem werden die Fahrer ein Ehmer, Knappe, Bernhardt. Bernhardt und internationales Handicap bestreiten und zum Schluß in einem furzen Mannschaftsrennen noch einmal aufeinandertreffen.

Arbeiter- Tennis

Weiterführung der Serienspiele am 15. Juni

Die Punkttämpfe der Arbeitertennissportler werden am fom­menden Sonntag weitergeführt. Es werden wiederum interessante Kämpfe stattfinden, unter Umständen dürften sich schon die voraus­fichtlichen Spizenmannschaften herausstellen. In der A- Gruppe der Frauen spielt Tennis- Rot- Friedrichshain gegen Tennis- Rot- Neu­fölln, 14 Uhr, Sportplah Friedrichshain. Der Ausgang des Traf fens ist offen. Tennis- Rot- Lichtenberg spielt gegen FTGB.- Wed­ding, 9 Uhr, Sportplatz Rehberge. Bei diesem Spiel dürfte Lichten­ berg   aller Boraussicht nach seine bisherige Pofition_verbessern. Spielfrei bleiben Tennis- Rot- Prenzlauer Berg und Tennis- Rot­Wedding.

In der A- Gruppe der Männer trifft Tennis- Rot- Gefund­brunnen gegen die in guter Position befindliche Mannschaft von Tennis- Rot- Friedrichshain, 14 Uhr, Sportplatz Friedrichshain  . Friedrichshain   dürfte sich durchsetzen. Tennis- Rot- Lichtenberg I spielt gegen Tennis- Rot- Wedding, 8 Uhr, Stadion Lichtenberg. Lichtenberg   kann als die spielstärkere Mannschaft bezeichnet werden. Vollkommen offen ist das. Spiel von Tennis- Rot- Lichtenberg II gegen Tennis- Rot- Neukölln, 14 Uhr, Stadion Lichtenberg. Spiel­frei: Tennis- Rot- Prenzlauer Berg und FTGB.- Wedding. In der B- Gruppe der Frauen spielt Tennis- Rot- Köpenick gegen Tennis­Rot- Brenzlauer Berg, 9 Uhr, Köpenick  , Achenbachstraße. Köpenick  wird sich durchzusetzen wissen. Tennis- Rot- Friedrichshain spielt gegen Tennis- Rot- Neukölln, 8 Uhr, Volkspart Neukölln. Tennis­Rot- Wedding gegen FTGB.- Neukölln, 9 Uhr, Bolkspark Rehberge. Die beiden letzten Treffen sind offen. In der B- Gruppe Männer wird Tennis- Rot- Röpenid gegen Tennis- Rot- Brenzlauer Berg on­treten, 9 Uhr, Köpenid, Achenbachstraße. Köpenick   verfügt über die stärkeren Spieler. Offen ist das Treffen zwischen Tennis- Rot­Friedrichshain und Tennis- Rot- Gesundbrunnen I, 8 Uhr, Humboldt­hain. Ferner spielen Tennis- Rot- Gesundbrunnen II gegen Tenniss Rot- Wedding, 9 Uhr, Volkspart Rehberge, und FTGB. Wedding  gegen FTGB,-Neukölln, 9 Uhr, Volkspart Rehberge. Im letzten Treffen follte Wedding die Mehrzahl der Buntte holen.

Gruppenfest in Bernau  !

Morgen und am Sonntag findet in Bernau   ein Gruppenturn­und Sportfest der Arbeitersportler statt. Es ist die erste größere Veranstaltung aller treu zum Arbeiter- Turn- und Sportbund  stehenden Arbeitersportler in dieser Gegend. Der Festbeitrag für Jugendliche und Erwerbslose 30 Pf., für Frauen und Männet 50 Pf. Alle Gewerkschaftler, Parteigenossen und Freunde des Ar beitersports sind herzlich eingeladen.

Werfährt mit? Fahren her Natur Hunde

Eine äußerst lohnende Ferienwanderung des. Touristenvereins Die Naturfreunde" führt vom 22. bis 29. Juni durch die nörd­lichen Teile der Mark Brandenburg u. a. nach Neuruppin   und anschließender Dampferfahrt durch die schöne Ruppiner Schweiz nach Rheinsberg  . Die Wanderung führt weiter über Zechliner  Hütte zum Stechlinsee und weiter nach Fürstenberg. Von hier wird wiederum eine Dampferfahrt veranstaltet durch den Woblitz­Wanderung wird noch Templin   und Joachimstal ein kurzer Besuch fanal und über den Großen Lychensee nach Lychen  . Auf dieser abgestattet und dann geht es weiter durch die Schorsheide und am

Werbellinjee entlang nach Altenhof. Sonnabend, 28. Juni, berei­ligen fich die Teilnehmer an der Sonnenwendfeier der Naturfreunde am ledersee. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 30 M. intl. Bahn­fahrten, Dampferfahrten, Quartieren, Frühstück und Mittageffen fo­wie Beteiligung an der Sonnenwendfeier. Einige Teilnehmer fönnen sich noch bis Anfang nächster Woche im Reisebüro des Tou­ristenvereins Die Naturfreunde", N. 24, Johannisstr. 15, melden.

Neue Behörde sucht Arbeit Protest gegen die Sportunfallversicherung Merkwürdige Dinge sind wieder einmal im Schoße deutscher Behörden ausgetragen worden: Auf Grund eines Gesetzes über die Erweiterung der Unfallversicherung vom Dezember 1928 werden jetzt die deutschen   Sportvereine aufge= fordert, ihre Mitglieder in der neuaufgebauten Berufsgenossen­schaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gegen Unfall ver­sichern zu lassen. Man rechnet, entgegen den Absichten des Gesetz­gebers, die Sportvereine zum Gesundheitsdienst. Das Schönste bei der Angelegenheit ist, daß man nicht etwa die aktiven Sportler, bei denen eine gewisse Unfallgefahr immerhin besteht, wenn auch Un­fälle sehr selten sind, in die Versicherung aufnehmen will, sondern, daß die Inaktiven, die Vorstandsmitglieder, die Sportwarte und Trainer, Playwärter, Kantinenvorsteher gegen Unfall versichert werden müssen.

Würde die neue Berufsgenossenschaft, die offenbar mit einem Stab pon Beamten nach Arbeit und Einnahmen sucht, ihre Absicht durchführen können, so stände das Ende aller deutschen  Sportvereine bevor. Die aufzubringenden Versicherungs­beiträge würden ihnen einfach das finanzielle Lebenslicht ausblasen. Gegen den handgreiflichen Unsinn, der hier wieder mal verzapit werden soll, protestierte mit aller Entschiedenheit eine Ber­jammlung von prominenten Sportführern der Bürgerlichen und der Arbeiterverbände. Der Synditus des Reichs­ausschusses für Leibesübungen bewies an Hand des einschlägigen Materials, daß der Gesetzgeber nur das Personal der Kranten  -, Pflege- und Heilanstalten versichern mill, daß darüber hinaus die in der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege Tätigen eingeschloffen jein sollen. Ganz offenbar wollte man eben die gewerblichen Betriebe treffen, also Einrichtungen, die von Berufswegen Gesundheitspflege treiben, nicht aber die Turn- und Sportvereine mit ihrem auf streng ehrenamtlicher Verwaltung eingestellten Betrieb. Bollte der Gesetzgeber wirklich die Sportler und, wie es jetzt die