Ar. 27S» 47. Iahrgong 2. Sonniag, 45. Juni 1930 Verschärfung der Wirffchafiskrise! Das wirtfchastspoliiische Junktim von Lohnsenkung und Preissenkung als Regierungsprinzip.
S«it der neue Dür gerblock Wirtsck>afts° und FiiwizpoliW macht, jnuB einem das deutsche Volk leid tun. Der Volkswirt und Finanzpolitiker kann sich nur mit Bitterkeit und Schrecken daran erhmern, wie es zu Schieles ograrpolitischem„Sieg, zu Brechts reaktionärem, bald von der ganzen„Wirtschait verurteilen Mittelstandstriumph, zur bayerisch-bauernbündlerischen Bier- und Käscgaudi gelonmuii ist. Inzwischen hat die sich scheinbar noch weiter verschärfende Weltwirtschaftskrise die deutsche Krisennot weiter steinen lassen. Um nun der sich für Deutschland Zwangs- läufig wciteroerschörsenden Wirtschaftskrise.zu begegnen— Zinssenkung Und Preissenkung auf dem Weltmarkt bereiten einen Konjunkwrumschwung vor, surd ober zunächst noch Krisensymptome— steigert die Verlegenheit der Bürger- blockregiening. woher sie ihre Mehrheiten bekommen soll, den wjrt'chafts- und finanzpolitischen Unfug zum Kulminationspunkt. In der Regierungsproklamation vom Freitagabend heiszt es: „Durchgreifend überwunden werden können icfioch die Schwieriakeiten mir dann, wenn es gelingt, all« P r o d u k- tionskosten und Preise herabzusetzen und so zu einem generell niedrigeren Preisniveau zu gelangen. Bei dieser Politik ist die Reichsregierung aus die Einsicht und die tiit-ge Mithilfe der Beteiligten angewiesen. Sie wird solchem Vorgeben ihre eigene ksilse n'chl versagen, wie sie es durch dir verbindlich. keltserklärung für dle Gruppe Jtord-lücft der Eisen- und Stahl- industtle bewiesen hat." Und es heißt weiter: „Auch die in gesicherter Lebensstellung Befindlichen ntiissen der Not der Zeit ein Opfer bringen, wie auch von den Arbeit- nehmern Opfer gefordert werden. Andere Wege, wie zum Beispiel ein allgemeiner Zuschlag zur Einkommensteuer, lzabcn eine neue B e l a�' u n g der Produktion zur Folge und wirken dem Gedanken des Preisabbaues und der Minderung der Arbeitslosigkeit entgegen." Diese Erklärungen besagen folgendes: Die Reichs- regierung erklärt offiziell die Verkoppeln ng von Lohn- fenkung und Preissenkung als geeignetes Mittel zur Milderung einer tiefgreijenden, aber im Wesen normalen Wirtschaftskrise. Sie stellt ihre Machtmittel zur Verfügung, um dieses Mittel zur..Wirkung' zu bringen. Die Reichsregierung erklärt ferner einen Zuschlag zur Einkommensteuer für geeignet, eine— im Konjunkturadians im Fall der Krise unausweichliche— Preis- fenkung zu hindern. Wir erklären, daß beide Grundsätze, wenn sie durchgeführt werden, die Krise verschärfen müssen, www» die jetzige Regierungzpölitit zu einer Gefahr an der deutschen Volks- Wirtschaft wird. Zur Verkoppelung von Löhnen und Preisen haben wir vor einigen Tagen in dem Artikel.„Die Frage der gleitenden Lohne ' das Grundjätzllche schon dargelegt. Diele Der- koppelung hätte praktischen Sinn in der Inflation. Damals galt es— und nur darum handelte es sich— die Löhne dem sinkenden Geldwert anzupassen. Eine rein instatians- technische Angelegenheit, die mit Wirtschafts- und Konjunktur- Politik nicht das ollermindeste zu tun hatte. In England hat man im Kohlenbergbau eine Zeitlang diese Verkuppelung unabhängig von Inslationsmomente durchgeführt, um der Krise eines einzelnen Industriezweiges zu begegnen. Deutsch » land hat das bei seinem Kohlenbergbau nicht getan, man blieb mit der Arbeitszeit sogar unter der englischen. Der beut sch? Kohlenbergbau ist heut« hochrentabel(1929 stieg die Rente weiter um nicht weniger als 90 Millionen Mark!), der englische ist heute noch nicht rationalisiert, der Staat muß Rationalisierungsgesetze machen: das Ergebnis des englischen Exempels sind sortdauernde Unreistabilität und das Dauerelend von ZOO 000 arbeitslosen«nglisäxn Bergarbeitern. In der ganzen Welt ist die Verkvpelung von Löhnen und Preisen als w i rts cha f t s- und konjunkturpolitisches Mittel unbekannt. Der Komplex„Oeynhausen" kann kein Beweisgrund für die Rühlichkcit der vcrtoppeluog von Lohn- und Preissenkung werden. Die Eisenpreissenkung erfolgt, rein wirtschaftlich gesehen, nicht wegen„Oeynhausen", sondern trotz„Oeynhausen". Sie ist geringer, als sie ohne„Oeynhausen" hätte missallen müssen. Die Eisen- und Stahlindustrie hatte im M a i Produktions, und Absatz- zissern, die noch unter dem Rekordtiefstand von 1925/20 liegen. Trotz Gebietsschntz und Händlerbeherrschung lstjtte das Kartellpreisgebäude aus Markrgründen zusammenkrachen müssen, genau so, wie die Amerikaner, die praktisch durch die Frachten ein Monopol' haben, ihr Preisgebäude revidieren mußten, und Zwar schon viel früher und nicht um 3 bis 4, sondern um 10 bis 13 Proz. „Oeynhausen " hat eine entsprechende Preissenkung in Deutsch - land verhindert. Ein Signal gegen Preisabbau! Va»„Oeynhausen" für die Eisenindustrie bedeutet hat, das wird dos ofsljieöc neue wirtschoflspolilisch« Junktim der Regierung, die allgemein? verkoppeiung ooo Lohnsenkung und Preissenkung, für die gesamte deutsch « Industrie bedeuten. Die Preissenkung wird hinausgeschoben, wird verhindert: das öffentliche Bewußt- fein, und die historische Erfahrung, daß Krisenlösungen nur durch vom Markt— mich bei den Kartellen— erzwungene Preis- fenkungen für Waren und für Kapital möglich sind— wird in Deutschland in die Inflationsvorstellung zurück- geworfen, daß eine Stabilisierung von Löhnen und Preisen, nur auf einem niedrigeren Niveau, die Winschost aus einer Krise herausbringen müsse. Daß cs sich hier um einen Zirkel- kchluß handelt, weil die dann vorgenommenen Preissenkungen, nachdem sie von den Arbeitern in gekürzten Löhnen gezahlt werden. kerne wirklichen Preissenkungen mit der Folge der Kamkraft- Erhöhung sein können— diese ABE-SchLlererkenntnis der Dolkswirtlchast ist vergeflen. Jede Industrie in Deutschland wird sich jetzt den preisdrückenden Ätorktgesttzen entziehen wollen, bis die Lohnsenkung für den betreffenden Industriezweig durchgetühn�sew wird, und keine Industrie wird im Ergebnis iür einen Pfennig mehr vetaufen. weil die P a r a l l e l geschaltete Lohnend Preissenkung keinen Pfennig mehr Kaufkraft erzeugt. D� rrfrrrn.n 2öh-e werf*» SM» Saulpvlpe? auf«i-'S«
Wochen oder Monat«, um die jede innere Betriebsverbefse- rimg und äußere Anpassung an die Krisenerforderniss« hinaus- geschoben werden. Dafür Beispiele: Der deutsche Sleinkohlenbergbou hat mit Riesenschritten seine Förderung einschränken und 10 Mi!, lionen Tonnen, ein« volle deutsch « Monatsproduktion, bereits auf chalö« schütten müssen. Die Zeit zum Abbau der Kohlen- preise— aus Konfunktur- und Weltmarktsgründen— i st m e h r als reif. Der deutsche Steinkohlenbergbau könnt« seine Preise sofort ermäßigen, und zwar ohne jeden Lohnabbau: «r hat im Glanzjahr 1920 sein« Rente um rund 90 Millionen Mark erhöhen können. Es ging ihm so glänzend, weil trotz der Rekord- konfunktur im Jahre 1929 der Anteil der Ar b c i t s k oft e n je Tonne Nutzsärderung gesunken ist. Das„Magazin der Wirtschait" hat am 30. Mai darauf hin- gewiesen, daß der Jahresbericht des Vereins für die bergbaulichen Interessen für 19?9 die wichtigste, sonst im Mittelpunkt der Dis- kussionen stehende Tabelle, nämlich über die Entwicklung des An. leils der Arbeltskosten je Tonne RuhfSrdcrung, unterschlagen hat, und zwar mit gutem Grund: dieser Anteil ist 1920 nämlich von 10,ä1 Mark auf 10 Mark cdrr um 4 Prozent gesunken, nachdem 1928 noch eine Steigerung gebracht hatte. Die Schicht- leistung ist nämlich um 6,7 Prozent gestiegen, die Knappschasts- lasten der Unternehmer find um 10 Prozent gesunken, Lohnkosten sind— trotz einprozemixer Lohnsteigerung— durch relativen Belegschastsab-bau zurückgegangen. In Genf haben die deutschen Unternehmervertrctcr anfangs dieses Jahres erklärt: „Es gibt keine Bergbankrise!" Di« Notwendigkeit der Kohlenpreissenkung ist nach der Marktlage evident, die Möglichkeit dazu ist gegeben, und zwar o h n c � Lohnabbau: sie l>at sich in der jüngsten Zeit noch ver- st S r t t durch die enorm verbilligten Weltfrachten, durch die rück- gängige» Gvnbenholzpreis« und jetzt durch die herabgesetzten Eisen- preis«. So s ort müßten mindestens die 10- bis Iftprozentige„Ans- gleichs-Preiserhöhung" von 1928/29 beseitigt werden, ohne Kom- promiß. ohne jede Rücksicht auf die Löhne. Die Preise wären daim eventuell noch darüber hinaus zu senken. Wird die koblenprelssenkung seht kommen, nachdem die Reich«. regierung«inen Freibrief aus eine vorher zu vereinbarende Lohn- senkung gegeben hat? Es wird nicht geschehen, und die nach einer Lohnsenkung erfolgende Verbilligung muß, wie beim Eisen, wirkungslos in der Volkswirtschaft verpusten. Wie bei der Steinkohle ist es bei Braunkohle, bei Kali, in der Chemie, bei Papier, bei Zement, hie bisher un- geheuerlich verdient haben. Es wird auch so bei allen Industrien sein, die von dem Preissturz Wettmar kttvaven prosweren, vom Preissturz bei Kupfer, Zink, Zinn, Blei, bei Gummi und bei Baum- wolle. Bisher war die Preissenkung bei diesen Industrien i m Gang«. Mit einem Ruck wird sie jetzt, nachdem die Regierung dos Junktim von Lohn, und Preissenkung verkündet hat, zum Still, stand kämmen.„Erst muß die Lohnsenkung quittiert werden, e- ist ja alles gor nicht so schlimm, wie es aussieht", wird man sich sagen. Die Preissenknngswelle, di« bi« Reichsregierung zu einer Lawine in dcr ganzen Wirtschaft machen möchte, wird zunächst verebben, um— wahrscheinlich— nach dem Mißglücken dcs Regierungsexperiments als Preiskatastrophe wiederzu- kommen. Die ökonomischen Gesetze werden auf den Kopf gestellt. die Krisenursachen zur Krisenverschärfung angefeuerk, weil diese Regierung, die nicht regieren kann, regieren will um jeden Preis. Die cheilungeiner Wirtschaftskrise mutz, wenn der menschliche.Perstand den selbsttätigen Wirtschostsg? setzen nochhelseii will, die in einer organisierten Kartellwirifchait nur langsamer wirken, nicht aber nnm-rksam sind, noch ihren Ursachen behandelt werden. Die gegemnärtige deutsche Wirtschaftskrise hat zwei große Ursachenkomplexe: Einmal den innerdeutschen einer fehlgeleiteten Rationalisierung: sehlgeleitet deshalb, weil der durch tech- nische Rationalisierung erzeugten U e b e r k a p a z i t ä t der Ausgleich durch den erweiterten Massenavsatz vorenthalten
LS Prozent Dividende. Kür Attumulatoren Oberschöneweide-Hagen. Seit Iahren kehren in den Geschäftsberichten der Akkumulatoren» sabrik AG. die Klagen über schlechte Preise und rückläufige Kan- junkwr wieder. Daß ober die fallenden Preise kein Zeichen schlechten Geschäftsganges, so.'chern durch die technischen Fort. schritte, speziell in der Elektroindustrie, bedingt sind und daß die Unternehmen gerade wegen des Fallens des Preise und der damit verbundenen Absatz st eigerung glänzend florieren, das zeigt der Bericht der Akt um ulatorenfabrit AG. für 1929. Der Absatzrückgang bei den stationären Akkumulatoren sei durch die Steigerung bei den transportablen nicht ausgeglichen worden: zu dieser Aussuhriing stehen in ungeklärtem Widerspruch die Umsatzkonten der Bilanz: die Debitoren sind von 21 auf 23,5 Millionen, die Kreditoren von 14,6 auf 17,9 Millionen gestiegen, wos mit größter Wahrscheinlichkeit auf eine Ausweitung des Geschäfts schließen läßt. Die Beteiligung an einer'Reu. gründung im Ausland führte zu einer Erhöhung des Eiscklenkontos von 4,2 aus 5,1 Millionen. Die Anlagekonten haben sich, besonders durch Kauf eines Fabrikgeländes an der Oberspree, um 3,2 Millionen aus 18,3 Millionen erhöht: dem Absehreibungs- sonds sind nur rund 100 000 Mark entnommen worden, so daß der Anlagezuwachs fast völlig aus den laufenden Einnahmen finanziert wurde. Der Fabrikationsgewinn wird in der gleichen che» he wie in den Vorjahren mit 1,9 Millionen ausgewiesen, woraus die konstante Dividende von 8 Proz. aus das Z0 Millionen-Kapital gezahlt wird. Do zu wird ein„Bonus", eine Sonderausschüttung, von 10 Proz gezahlt aus„einem freigewordenen Teil einer in früheren Jahren... als nötig erachteten Rückstellung"(!). Ein schönes Zeichen für die Bilanziernngswiethoden deutscher
wurde, der durch eine der technischen Kostensenkung entsprechende Preisverbilligung hätte herbeigeführt werden müssen. Die Politik der Lohnerhöhung hätte di« Arbeitslosigkeit vermin- dern müssen, wenn diese Preissenkung 1926 bis 1928 erfolgt wäre. Dieser Tatbestand wird jetzt auch durch die Reichsregierung verfälscht, die den sozial- und fortichrittssjiindlichen Pseudo argumenten der Unternehmer gegen die sogenannte„Kaufkrafttheorie" der Gewerkschaften jetzt offiziell beitritt. GegendiesePrimär- Ursache der jetzigen Krise gibt es nur die Nachholung des bisher Unterlassenen: dies« Nachholung wäre jetzt fällig Sic wird van der Reichsregierung durch ihr lohn- und preispolitisches Junktim verhindert. Zu der fehlgeleiteten Rationalisierung iritt als innerdeutsche Krisenursache di« reparationspolitisch« Ka t o st rophen Politik Schachts hinzu, di« durch Anlelhesperr« den Kapitalpreis mitten in der aussteigenden Konjuntwr (1927/28) unerhört hinaustrieb. Das Gegenmittel wäre die b e s ch l e u- nigte O« f s n u n g der ausländischen Kapital schleusen jetzt in der Krise. Durch die Reparationsregelung und nack der Zeichnung der Reparationsanleih« sind theoretisch und prak tisch alle hemmenden Faktoren gefallen. Amerika. England, Frank- reich, Holland , die Schweiz warten aus deutsche Anleihen: auch die aus Deutschland geflohenen Milliarden nehmen, nachdem sie dem deutschen Fiskus entgangen sind, von der deutschen Wirtschaft gerne hol,«. Zinsen, di« dcrzu noch auf Dollar- oder Pfund- und Gulden. onleihen zu ziehen sind. Indem di« deutsche Reichsregierung jetzt offiziell Lohnsenkung und damit Dumpingpolitik vorbereitet und— zum Gespött der Welt die Wirtsehaftsgesetz« durch ihr krisennerschärfendes Junktim zu korrigieren sucht, nur um sich an der Regierung zu halten, gefährdet sie das Vertrauen des internationalen Kapitals, verringert die Durchlässigkeit der Kapital- schleusen und verteuert die Anleihen. Denn der aus- ländische Kapitalist weiß ja nur zu gut. daß durch manipulierte Lohn- und Preissenkungen kein Stück Ware mehr verkauft werden kann und die Krisenverluste nur steigen müssen. Sodann hat die deutsche Wirtschaftskrise Weltwirtschaft» liche Ursachen. Diese wurde zu verheerender und sich heute noch verstärkender Wirkung ausgelöst durch den Zufammenbruck des durch sieben Jahr« ausgebauten spekulativen Wirtschasts- und Finanzgebäudes der USA . im Oktober 1920. Gegen die von hier aus- gelzenden deutschen Krisenerscheinungen, auf deren Konto(Export- drosseluny und schwerste Erschütterung der Rohjtoss« erzeugenden Schlüsselindustrien) gibt e? überhaupt kein M i t t als die An- und Einpassung in diese Weltwirtschaftskrise. die schleunigste und denkbar stärkit« Preissenkung und die Aus- lchöpiung und den Ausbau der durch dl« Rationalyierung feit 1925 in Deutschland erzeugten Kosten- und Produktionsvorteil« bis zum äußersten. Die Deurschland kennenden amerikanischen Be- trieb»- undFinunzsacklente erklären, daß Deur! ästand s'ck wegen seiner technischen Rationalisierungsoorteile zu allererst aus der Weltwirtschaftskrise erholen werde. Und sie hätten Recht unter einer Voraussetzung, daß nämlich di« deutsche Wirtschaft«- und Finanzpolitik mit aller Macht sttzt die inner deutsche Realkaufkraft durch rücksichisb. gegenüber den Kar- tellen eventuell zu erzwingende Preissentunz ltärkt. Nominal. lohrrsenkungen führt die Krise so ohnehin bei 2 Ii Millionen Arbeitslosen herbei. Akier diese zweifellos vorhandene Chane« wird durch das Junktim von Lohn- und Preissenkung, das die Reichs- regierung zu ihrer Weisheit letzten Schluß proklamiert hat, er- schlagen. Es ist nur«ine— freilich etwas kaschierte— Variante des fehler. haften Lohn- und Preisjunktims, wenn«in« Besitzsteuer. «rhöhung wegen Gefährdung der Preissenkung von der Reichsregierung abgelehnt wird. Denn Steuer ersparnilse der Reichen und der Unternehmer, die aber auf der anderen Seite wieder als Kaufkrofta lizug bei den kon» sumierenden Massen erseheinen, können keine ander« Wir- kung haben als Lohnadzüge, die eine Preissenkung ermöglichen t sollen, aber diePreissentimg notwendig wirkungslos machen. Das System, das die Reichsregierung jetzt ousrichien will, muß die deutsche Wirtschaftskrise verschärfen. Diese» System ist dadurch gerichtet. Ihm kann nur der Kamps jedes Deutschen gel- l e n, der c» mit der Läsung der Wirlschaslskrise ernst meint. K— r.
Aktiengefellschosten: vergeblich sucht man in den Bilanzen nach dieser Rückstellung und ihren„Teilen"! Und wenn man in einem De- pressionsjahr'wie dem jetzigen stille Reserven auflöst, uy, daraus Extropraslte zu zahlen, dann muß man wohl enorm ver- d i e/i t haben. KGB. im Mai LS30. llmsahsteigerung um 13,7 Prozent. Während die Wirtschaft fast ausnahmslos in allen ihren Zweigen stagniert— eine Folge der geschwächten Kaufkraft der breiten Be- volkerungsschichten, die hauptsächlich verursacht wird durch die sä" die gegenwärtige Jahreszeit übergroße Arbeitslosigkeit—, kan» die Kom'uingenossenschast Berlin und Umgegend noch über eine«ich: unerhebliche Erhöhung ihrer Umsätze berichten. Der Gesamtumsatz im Monat Mai belief sich aus 7 017 585 M., was gegenüber dem gleichen Monat de« Vorjahres einer Steigerung um 844 821 M gleich 17,3 Proz. entspricht. Besonders stark entwickelt sich der Umsatz dcr F le i s ch a b g a b e st e 1 1 e n(70,9 Proz. Steigerung): im Gegensatz hierzu zeigte die Warenhansobteilung einen klein:,, Rückgang(öch Proz.). Der Durchschnittsumfatz je M itgli ed läßt «ine geringe A b f ch w ä ch u n g im Vergleich zum Vi-rjahr erkennen: er bezifferte sich im Mai 1029 auf 34.67 M. im Mai 1930 betru» «r 33,76 M. Mitgliederzugang dauert unvermindert an:** .d)In!ien stch 2330 Haushaltungen der Genossenschaft an, WS« durch ein Mttgliederbestand von 207 829 erreicht wurde. Insgesamt gelangten in den zurückliegenden 11 Monaten des 31. Geschäftsjahres 36841 Personen zur Ausnahme. In der knnsumgenossenschaftliehen Sparkasse vermehrten sich die Einlagen um 625793 M.: der E i»1 ag«n best a n d beziffert sich auf 45 579 226 BL