Es geht um das Schicksal des Etats.- Keine
im Ausschuß?
3m Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversammlung foll heute die Entscheidung über den Berliner Haushaltsplan für 1930/31 fallen. Wie diese Entscheidung aussehen wird, ist allerdings noch ganz ungewiß. 3m Rathaus herrscht daher, unberührt von der tropischen Hihe, große Betriebsamkeit und Aufregung. Keiner der Fraktionsführer weiß jedoch etwas Genaues zu sagen. An Wahrscheinlichkeit gewonnen hat die Mutmaßung, daß der Etat in der zweiten Lesung keine Mehrheit im Ausschuß finden wird. Der Stab über den Boranschlag des Magistrats wäre damit allerdings noch nicht gebrochen, die lehte Entscheidung liegt im Plenum der Stadtverordnetenversammlung.
Bis zum Redaktionsschluß haben die Abstimmungen noch nicht stattgefunden. Man beschäftigte sich noch mit dem Kapitel der städtischen Werte. Bei allen drei großen Betrieben, der Gas, Wasser- und Elektrizitätsmerke hat der Ausschuß Mehrabgaben an die Stadt eingesetzt. Die Gasmerte, die im vorigen Jahre
Moldenschauerlicher Grabgesang.
Publikum, ich steh voll Trauer, Dieses bringt mich aus dem Taft: Unser gufer Moldenhauer
Jft ja gänzlich abgefact!
Grad wollt er den Hilferdingern Zeigen, was' ne Molle ist, Und die Sache selber fingern Doch da steckt er schon im Mist. Man versprach, daß er Erfulje Heimsen würde- fabelhaft! Nun fikt Deutschland in Bredublje Ach, er hat es nicht geschafft! Sind das die verheißnen Taten Des genialen Bürgerblocks? ,, Kabinett der Frontsoldaten", Ist das Hinterfront- Gejor? Bon dem Efel, dem zu wohl wird, Sagt man, daß aufs Eis er geht, Und ein Bürgerblod, der hohl wird, herrscht, auch wo er's nicht versteht.
Jonathan.
15,2 Millionen Mark abführten, sollen jetzt 17,5 Millionen Mart zahlen. Bei der Bewag hatte der Magistrat eine Abgabe von 40,3 Millionen Mark eingesetzt. Der Ausschuß sezte ein Mehr von 3,5 Millionen Mark ein, so daß die Bewag insgesamt 43,8 Millionen Mark zu zahlen haben wird. Die Wasserwerke, die im letzten Jahr eine besonders günstige Entwicklung genommen haben, sollen 12,3 Millionen Mark abliefern. Im Vorjahre haben sie 3,8 Millionen Mart gezahlt. Schließlich wurde auf Antrag der bürgerlichen Parteien beschlossen, von der Berkehrsgesellschaft eine Abgabe von 10 Millionen Mart zu fordern. Die gesamten Abgaben der drei großen städtischen Betriebe sollen nach den Beschlüssen des Ausschusses 83 638 000 Mart betragen. Die entsprechende Summe des Jahres 1929 betrug 45 114 000 Mark.
Nach kurzer Beratung über Schuldenpermaltung und Steuern wird der Ausschuß sich vorübergehend vertagen. In der Zwischenzeit wird man das genaue finanzielle Er gebnis der Abänderungen feststellen. Der im Etat nunmehr bestehende Fehlbetrag dürfte nach unseren Schägungen eine Summe von 52,5 Millionen Mark ausmachen. Die große Sorge der Ausschußmitglieder ist es, für dieses Defizit die Dedung zu beschaffen. Kommt der Ausschuß heute zu feiner Lösung, muß die Stadtverordnetenversammlung entscheiden. Bersagt auch sie, so wird die Reichshauptstadt der zwangsmäßigen Etatfejt schung durch den Oberpräsidenten nicht entgehen können.
Bolkspartei am Scheideweg.
# 3hre Entrüftungsreden werden nicht mehr ernst genommen."
Köln , 20. Juni( Eigenbericht.) Das volksparteiliche Hauptorgan, die Kölnische Zeitung ", schreibt in ihrer heutigen Morgenausgabe in einer Randnote zu der Reichstagsrede des volksparteilichen Reichstagsabgeordneten bon Kardorff gegen Frick und Thüringen unter anderem
felgendes:
„ Sieht denn die Reichsleitung der Deutschen Volkspartei nicht, in welch zwei deutige Stellung sie gerät, wenn der thu ringische Landesverband eine Regierung stüßt, die ihr Reichstagsredner mit Recht auf das schärffte angreift? Ist die Reichsleitung der Volkspartei wirklich zu schwach, um einen verirrten Landesverband zur Raison zu bringen? Ihre Haltung wäre vielleicht noch zu begreifen, wenn der thürinaische Landesverband für sein Verhalten irgendwelche pofitiven Gründe hätte. Aber wo sind sie? Bisher hat die thüringische Boltspartei wie auch die Volkspartei im Reich nur Fußtritte von den Nationalsozialisten erhalten. Soll auch der
höhnische Zuruf:„ Treten Sie doch aus!", mit dem die National sozialisten im Reichstag Herrn von Kardorffs Einleitungsworte quittierten, höflich dankend eingesteckt werden? Es scheint fast so, aber die Bolkspartei darf sich dann auch nicht wundern, wenn ihre Entrüstungsreden über thüringische Zustände nicht mehr ernst genommen werden. Die Entschuldigungsworte des Herrn von Kardorff werden die Oeffentlichkeit nicht überzeugen. Aus ihnen ist Jesmol eine Anflage geworden, aber nicht gegen die häßlichen Nationalsozialisten, sondern gegen diceigene fäumige Partei."
Kohlenstaubexplosion in Sachsen .
Fünf Arbeiter schwer verletzt.
In der Britettfabrit der Beutersizer Rohben merte ereignete sich am Donnerstag eine schwere Kohlenstaubexplosion, der ein Brand folgte. Fünf Arbeiter wurden zum Teil schwer verlegt. Die Betriebseinrichtungen sind stark beschädigt, so daß ein Teil des Betriebes wird stellgelegt werden müffen. Die Bergung der Verletzten gestaltete fich sehr schwierig.
Der Belastungszeuge- jetzt Oberfaschist- widerruft nach 18 Jahren.
Am 11. März begann vor dem Geschmorenengericht von| Abbatemaggios. Die Geschworenen hielten den Lumpen für Biterbo in der Provinz Rom ein Prozeß megen der Er glaubwürdig und ließen sich vielleicht auch durch das ihnen selbst mordung eines Ehepaares Cuccolo in Neapel . Wegen unbewußte Gefühl leiten, daß es um die vor ihnen sitzende BerBerdachts der Befangenheit war die Berhandlung ihrem normalen brechergesellschaft auf alle Fälle nicht schade war. So fam das Gerichtsstand entzogen worden: die Ermordeten, wie die An furchtbare Urteil zustande. geflagten gehörten sämtlich der berüchtigten Neapolitaner Berbrecherorganisation der Camorra an. Viterbo und seine Bürger maren über die Ehre, diese Gesellschaft zu be= herbergen, sehr wenig erfreut. Es dauerte vier volle Tage, ehe man die Geschworenenbank vollzählig zusammenbrachte, denn allen graute vor der Aussicht, monatelang den Geschworenen zu spielen. Viele verließen lieber die Stadt, einige gingen sogar ins Ausland. Recht hatten sie, denn der
Prozeß dauerte volle achtzehn Monate.
Die Angeklagten waren 37, es wurden 771 Zeugen gehört und acht Sachverständige. Die Aussage des Hauptmanns Fabbroni non den Carabinieri dauerte vom 12. Juli bis 2. Auguft. Die Angeklagten Derfielen während dieser Aussage in einem Wutzustand, weil sie den Eindruck hatten, der Offizier sei im Begriff, den Revolver zu ziehen. Der Camorrist Erricone riß sich das Hemd auf, bot dem Zeugen seine nackte Brust und brüllte:„ Schießt uns ins Herz, wenn ihr die Courage habt!" Den Geschworenen wurden 219 Fragen vorgelegt, sie blieben fünf Stunden im Beratungssaal und auf Grund ihres Bahrspruches wurden dann über vier Jahrhunderte Zuchthaus verteilt. Bei Verkündigung des Urteils schnitt sich der Angeklagte de Marinis mit einem Glasscherben die Halsschlagaber durch, so daß das Blut in den Saal sprigte. Das ganze spielte sich in einer alten Kirche ab, die die Stadt extra für diesen Prozeß in einen Gerichtssaal verwandelt haite. In einem besonders starten Eisentäfig faßen 36 Angeflagte. Für sich allein, in einem fleinen Käfig, faß wie ein Papagei der Anzeiger Cennaro Abbatemaggio.
Am Meeresstrande bei Torre des Greco wurde am 6. Juni 1906 die Leiche von Gennaro Cuccolo mit 47 Stichwunden aufgefunden; an demselben Tage fand man in ihrer Wohnung die Leiche der Frau mit 14 Messerstichen. Der Ermordete mar ein bekannter ,, basista", wie man unter den Camorristen die nennt, die Diebstähle vorschlagen, organisieren und die Beute vertreiben; sie war eine Prostituierte. Einige Monate später machte der Camorrist Abbatemaggio Anzeigen, in denen er die Individuen beschuldigte, die später in Biterbo auf die Anflagebant tamen. Ein Hauptbeweis in dem ganz auf Indizien beruhenden Prozeß war die Auffindung eines Ringes, der angeblich dem Ermordeten gehörte, in der Matraße von Giuseppe Saldi. Die wahre Grundlage des Urteils, mit der alles stand und fiel, war aber die Glaubwürdigteit
Was ist nun in den 18 Jahren aus den Berurteilten geworden? Die von fürzeren Strafen Betroffenen sind in Freiheit. Von den neun wegen Mordes oder Beihilfe zum Morde Verurteilten hat Di Matteo seine 20 Jahre, durch zwei Strafnachlasse verkürzt, unlängst abgebüßt. De Marinis und Morra sind im Zuchthaus gestorben; sie beteuerten bis zuletzt ihre Unschuld. Saldi ist in der Kriminalirrenanstalt von Montelupo, die übrigen fünf sind in den verschiedenen Zuchthäusern verteilt.
zwei
Die beste Karriere hat der Angeber Abbatemaggio gemacht, denn er ist ein großer Faschist vor dem Herren geworden. mit ihm zusammen hat im Jahre 1921 Mussolinis Bruder Jahre 1924 hatte man dann versucht, den verwendbaren Mann für Arnaldo den Faschismus in der Provinz Pisa organisiert. Im die Ermordung Matteottis zu gewinnen, aber Abbatemaggio war einer von der schlauen Sorte und wußte, daß gewisse Geschneidiges Schwert sind. Er lehnte ab, dabei mitzutun, und so entfälligkeiten, die man sehr großen Herren erweist, ein ging er sowohl dem Abgrund, der Dumini und Cesare Rossi verschlingen sollte, als auch den Gipfeln, zu denen Marinelli und der General de Bono aufstiegen. Er hielt sich auf der goldenen Mittelstraße und leistet sich jetzt den Lugus einer Gewissense trife, in der er seine Anlagen widerruft! Wahrscheinlich hat er sich ausgerechnet, daß nunmehr ein gegen ihn anzuſtrengendes urteilten dürfte die Begnadigung erfolgen, da eine Wiederaufnahme Strafverfahren verjährt ist. Für die marscheinlich unschuldig Ber in jeder Hinsicht unzmedmäßig erscheint. Nach achtzehn Jahren Buchthaus hat man nicht mehr lange Zeit, zu warten. Befürwortet wird die Begnadigung durch den Oberstaatsanwalt, der in Biterbo die Verurteilung beantragt hatte, durch den ersten und zweiten Vorfizenden des Gerichtshofes und durch fünf Geschworene. Bereits im Jahre 1914 mar ein Verfahren wegen Meineides gegen sieben Zeugen anhängig, das ganz automatisch zur Wieders aufnahme des Prozesses geführt hätte, wenn es zur Verurteilung gekommen wäre. Der Meineidsprozeß wurde aber durch Amnestie niedergeschlagen!
Von dem Prozeß von Biterbo muß man sagen, daß er von Anfang an zu sehr schweren Bedenken Anlaß gegeben hatte. Die Geschworenen sollten über Menschen und Verhältnisse zu Gericht sizen, von denen man außerhalb Neapels gar feine Ahnung hatte. Sonst wären sie wohl dem Polizeispiel der übrigens noch im Jahre 1926 in dieser seiner Eigenschaft einen Sozialdemokraten in Turin verhaften ließ nicht auf den Leim gegangen.
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Mord oder Totschlag?
Konflikt im Gutmann- Prozeß.- Der Bruder als Zeuge.
Bor Beginn der heutigen Verhandlung wurde der Angeflagie| zeichnet werde, ein Wunsch, dem der Borjizende entsprach. Dann Gutmann auf Anordnung des Gerichts durch Sanitätsrat Magmus Hirschfeld einer gründlichen Untersuchung unterzogen. Der heutige zweite Verhandlungstag follte die Vernehmung einer Reihe wichtiger Zeugen bringen. Man einigte sich auf die Bernehmung liche Rezept bestellt hatte. Borf.: Herr Zeuge, hat sich der Andes Apothekers Taggefell, bei dem Gutman seinerzeit das frag geflagte mit Ihnen einmal darüber unterhalten, mit welchen Giften Dr. Gutmann fragte mich mehrmals man Lebewesen am schnellsten um die Ecke bringt? 3euge: gewundert mit welchem Gift man sich selbst am schnellsten und Dr. Gutmann fragte mich mehrmals ich habe mich darüber schmerzlosesten töten fönnte. Wir haben daraufhin gemeinsam das Arzneibuch durchgeblättert und die Marimaldosen der einzelnen Gifte festgestellt. Bors: Hat Dr. Gutmann Sie gewarnt, feiner Frau Morphium zu verabreichen? 3euge: Jamohl, das hat er mir sogar ausdrücklich verboten. Tatsächlich hat sich Frau Dr. Gutmann an mich auch nie gewandt und ich habe niemals Rezepte bekommen, die auf ihren Namen lauteten. Dagegen mußte ich wöchentlich zweimal im Durchschnitt Rezepte ausstellen, auf denen eine Mischung von Morphium und Stopolamin angegeben war. Diese Rezepte lauteten auf den Namen„ Guz" oder so ähnlich.
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deuten solle, denn der Name des Unterzeichners der Rezepte war Ich habe mich gewundert, was diese Geheimnisträmerei be Dr. Löwenthal, der, wie ich wußte, bei Gutmann Hausarzt war. Borf.: Gut lautete wohl der Namen des Dienstmädchens bei But mann? Zeuge: Einmal, und zwar am Abend vor dem Tode der ersten Frau rief mich Dr. Gutmann an und fragte, ob ich ihm die Morphiumlösung anfertigen würde, wenn er selbst das Rezept aus stellte. Ich erklärte mich dazu bereit und sagte, daß ich ihm in zwei Stunden die Lösung ins Haus schicken werde. Zu meinem Erstaunen entgegnete mir Dr. Gutmann jedoá, daß er selbst kommen werde und fragte mich, in welche Zeit es in der Apotheke am ruhigsten sei. Ich sagte ihm, daß er gegen 7 Uhr kommen solle und ärgerte mich, daß Dr. Gutmann erst um 9 Uhr abends, ich wollte nämlich fortgehn, fam, und zwar durch die Hintertür
Am nächsten Tage war Frau Dr. Gutmann fof. ( Große Bewegung.) Borf.: Sie haben Dr. Gutmann am Todestag gesehen, wie benahm er sich Ihnen gegenüber? Zeuge: Um 12 Uhr mittags tam Dr. Gutmann zu mir in die Apotheke. Er sah sehr ernst aus und stierte mich wortlos an. Mir zitterten alle Glieder, denn ich fühlte eine gewisse Mitschuld. Ich hatte( mit leiser Stimme) das Gefühl, daß ich an dem Tode der Frau Gutmann mitschuldig war. Ich hatte den Eindruck, daß Frau Gutmann nicht eines natürlichen Todes gestorben sei. Oberstaatsanwalt: Haben Sie mun über den Todesfall mit dem Sanitätsrat Dr. Löwenthal, den Hausarzt des Angeklagten, gesprochen? Zeuge: Ja, denn, wie gesagt, ich fühlte mich mitschuldig. Ich erzählte Dr. Löwenthal alles, und er sagte mir: Mischen Sie sich um Gottesmillen nicht in diese Geschichte hinein, denn die wird fürchterlich. Auch ich habe mir bereits Gedanken gemacht, daß man mich als Hausarzt zu dem Tode der Frau nicht zugezogen hat. Unter allgemeiner Spannung wurde dann der Bruder des Angeklagten, der Zahnarzt
Dr. Kurt Gutmann aus Berlin aufgerufen. Er bejahte die Frage des Vorsitzenden, ob er aussagen molle, bat aber, zu veranlassen, daß er meder photographiert noch ge
erklärte er:„ Mein Bruder ist ein schwacher Mensch, energie los, mit einem pathologischen Hang zur Unwahrheit, daneben außerordentlich gutmütig, so daß er vieles nur aus Guimütigfeit begangen hat. Ich halte ihn für absolut pathologisch. Er hat ist völlig anormal, er schmeißt es direkt zum Fenster hinaus, verfein Verständnis für Geld oder Geldeswert. Sein Geldausgeben schleudert es sinnlos, er fann allen anderen das lehte hingeheben und behält für sich nichts. Dabei ist er weich von Charakter, es ist nicht richtig, daß er ein hartgefottener Verbrecher ist, im Gegenteil, er ist Menschen noch einem Tier abfichtlich etwas tun, dabei ist er findlich in jeder Beziehung ein ,, Schlappier". Er fann weder einem hemmungslos, was er sieht, das muß er haben. Bors: Wie war fein Verhältnis zum Bater? 3euge( in fichtlicher Bewegung): Herr Landgerichsdirektor, ich habe nur einen Kopf zu vergeben, aber ich möchte meinen Kopf dafür hergeben, daß mein Bruder einen geistigen Defekt hat. Er war nie normal. Wir in der Familie haben immer von dem Berrückten" gesprochen. Nie hat er bei sich die Schuld gesucht, immer nur bei anderen. Mein Vater war der edelste und gütigste Mann von der Welt.
Was meine Eltern in Liebe, Güte und Sorgfalt an meinem Bruder getan haben, wird niemals überboten werden. Es ist ein Unsinn, wenn er behauptet, er fei psychologisch fald erzogen. Meine Eltern haben an ihm nichts undersucht gelassen. Sein Verhältnis zu seiner ersten Frau war meines Erachtens gut, doch litt die Ehe durch den Morphinismus der Frau. Borf.: Sie haben feinen Anhalt dafür, daß Ihr Bruder mit dem Tode der ersten Frau in Verbindung zu bringen ist? 3euge( entschieden): Das halte ich für völlig ausgeschlossen. Er konnte im Gegenteil nur an ihrem Leben ein Interesse haben, denn seine Schwäger waren sehr wohlhabend und er immer in Geldsorgen. Die zweite Frau fannte ich faum. Ich habe sie erst später fennengelernt. Vors.: Wie war die Frau? Zeuge( zögernd): Herr Vorsitzender, wollen Sie auf die Beantwortung dieser Frage nicht lieber verzichten? Sie haben sich mal gezanft und mal gefüßt, es war teine Idealehe, sondern eine wie Taufende von ihnen. Mein bei ihm eine Rolle gespielt hat, nehme ich als sicher an, er sagte Bruder neigte sehr zu Heftigkeiten. Daß das petuniäre Moment allerdings, er habe nicht das bekommen, was man ihm versprochen gewiesen, weil sie, als mein Vater faum unter der Erde war, als habe. Ich habe im übrigen die zweite Frau aus meinem Hause wir gerade von der Beerdigung zurückkamen, immer wieder von mir verlangte, ich solle ihr sofort die 250 Dollar zurückgeben, die fie meinem Vater mal gegeben habe. Dabei war mein Vater der forretteste Mann. Rechtsanwalt Dr. Frey: Vielleicht sagen Sie ups doch etwas näheres über die Frau. Sie haben in der Voruntersuchung erklärt, sie wäre didtöpfig und ruhig gewesen. 3 e uge: Dann muß ich doch, entgegen meiner ersten 2bsicht etwas mehr fagen:
Sie war ein Safan!
( Bewegung im Saal) Oberstaatsanwalt( wiederholend): Ein Satan? 3euge: Jawohl, ein Satan Ihre Ruhe hatte etwas Provozierendes, etwas Aasiges, ich kann es nicht anders nennen, so peinlich es mir ist. Ich, der ich sehr beherrscht bin, habe ihr mal gesagt: Wenn du meine Frau wärst, dann hätte ich dich längst zum Fenster rausgeschmissen. Die Plate fonnte man friegen. Was man ihr auch sagte, sie hörte sich alles ruhig an und tat das Gegenteil nach ihrem Kopf.