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Arbeiterschaft und Krise.

Wie die Wirtschaft angekurbelt werden kann.

Die nachfolgende Darstellung entnehmen wir einem Vortrag, den Genosse Nikolaus Bernhard , der Borsitzende des Deutschen Baugewerksbundes , vor den Berliner Bauarbeitern gehalten hat. Genosse Bernhard führte aus:

In normalen Zeiten beschäftigt die deutsche Bauindustrie etwa 2 Millionen Arbeiter und Angestellte. Dazu kommen etwa 6 bis 7 Millionen Familienangehörige und die Arbeiter und Angestellten der verwandten Industrien mit ihren Angehörigen, so daß in Deutschland von der Tätigkeit im Baugewerbe mindestens 12 Millionen Menschen oder rund ein Fünftel der Gesamt­bevölkerung beeinflußt werden. Nach den Angaben der Bauberufs­genossenschaften wurden im Jahre 1928 in der deutschen Bau­industrie 3,122 Milliarden Mart an Lohn gezahlt und im Jahre 1929 für 3,140 Milliarden Arbeitsstunden 3,185 Milliarden Mart . Diese letzte Zahl beweist, daß es mit den angeblich so ,, hohen Bauarbeiterlöhnen" nicht sehr weit her ist, denn ein Vergleich der 1929 verausgabten Lohnfumme mit der Zahl der Arbeitsstunden ergibt nur

einen durchschnittlichen Bauarbeiterstundenlohn von wenig mehr als 1 Mark pro Stunde.

Von den Unternehmern wird der jährliche Produktionswert des deutschen Baugewerbes auf 8 bis 9,5 Milliarden Mark an

gegeben; in der Frankfurter Zeitung " wurde kürzlich diese Zahl als zu niedrig gegriffen bezeichnet und auf etwa 13,5 Milliarden Mark berechnet. Interstellt man aber selbst die Angaben der Unter­nehmer als wahr, so ergibt sich daraus, daß

der Lohn der Bauarbeiter nur etwa ein Drittel des Pro­duktionswertes

ausmacht und nicht, wie von den Unternehmern immer behauptet wird, 40 bis 50 Broz. Diese Zahlen beweisen auch, daß man der Bauwirtschaft von der Lohnseite her nicht auf die Beine helfen kann.

Das muß jetzt erneut in aller Deffentlichkeit festgestellt werden, weil nach Aeußerungen, die anscheinend von Regierungsseite in die Deffentlichkeit lanciert werden, damit zu rechnen ist, daß auch viel leicht bei den Bauarbeitern aufgesetzlichem" Wege in die erst vor

Kongreß der Werkmeister.

Die Organisation zu den Wirtschaftsproblemen. Der Deutsche Wertmeisterverband hielt dieser Tage in Breslau seinen Verbandstag ab. Der Verband konnte, wie aus dem Geschäftsbericht des Verbandsvorsitzenden Buschmann hervorging, in den letzten zwei Jahren seinen Mit gliederbestand von 130 000 Röpfen aufrechterhalten, was angesichts der großen Arbeitslosigkeit als Erfolg gebucht werden fann.

Die deutsche Wirtschaft, betonte Buschmann, umfaffe 220 000 Werkmeister, der Verband müsse also noch rund 90 000 gewinnen, Im Durchschnitt würden monatlich 600 Neuaufnahmen gemacht. Er. folgreich sei die Tarifarbeit des Verbandes gewesen. In den legten zwei Jahren seien rund 18 neue Abschlüsse vorgenommen worden; sie hätten eine Gehaltserhöhung von 5 bis 6 Proz. gebracht. Der Realwert des Friedensgehaltes sei allerdings noch immer nicht erreicht. Um jo bedenklicher seien die Versuche der Unternehmer, unter Androhung von Stillegungen einen Ge halts- und Lohnabbau zu erzwingen.

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Buschmann streifte auch die sozialpolitischen Probleme. Er friti­sierte die Leistungen der Angestelltenversicherung, die troß gewaltiger Reserven, viel zu gering seien. Die durchschnittliche Rente betrage heute monatlich 63 Mart. Das Vermögen der Reichs­ versicherungsanstalt für Angestellte habe Ende 1929 1,3 Milliarden betragen. Wir verlangen vom Reichstag ", erklärte Buschmann, ,, daß er die längst fällige Erhöhung des Steigerungssatzes vor­nimmt, wobei mir an unserer alten Forderung auf Erhöhung dieses Satzes auf 20 Broz. festhalten". Ein trauriges Kapitel nannte Busch­mann die Haltung des Reichsversicherungsamtes in der Frage der Angestellteneigenschaft der Werkmeister. Diese Be­hörde unterstüße die Unternehmer in ihrem Versuch, möglichst viele Werkmeister in das Arbeiterverhältnis zurückzuversetzen.

Den Kassenbericht erstattete der Verbandskassierer Gustav Schnöring. Die Gesamteinnahmen des Verbandes 1928 betrugen 6 334 433 M. Unterstügungen wurden gezahlt 2515 465 M. Im Jahre 1929 betrugen die Gesamteinnahmen 6'637 127 m. Unter­stügungen wurden gezahlt 2864 755 M. Das Vermögen des Ver­bandes betrug Ende 1929

5 324 575 m. auf den Kopf der Mitglieder 41 m. Aus der Inflation hatte der Verband seinerzeit nur 200 000 m. gerettet.

Reichstagsabgeordneter einig, Leiter der wirtschafts­politischen Abteilung des Verbandes, beleuchtete die Unzulänglich feit der Regierungskunst des Kabinetts Brüning. Ihr Generalrezept bestehe in Preisermäßigung durch Lohn­fentung. Die Auswirkung der Lohnkürzung auf den Preis werde Monate dauern oder überhaupt ausbleiben, während die Löhne und Gehälter schon seit Jahren dauernd abgebaut worden seien. Darüber sage leider keine Statistit etwas, weil sie nur den Tariflohn fenne. Beim Arbeitnehmereinkommen mache aber die nicht tariflich geregelte Zulage im Verhältnis zum Tariflohn einen immer größeren Teil aus.

Die Verhandlungen, die zwischen Unternehmern und Ge­wertschaften über die Lohn- und Preisfrage geführt worden seien, bedeuten nichts anderes als den Versuch einer politischen Entlastungs offensive für die Regierung Brü ning. Dafür feien aber die Gewerkschaften nicht da. Schwere Kämpfe stünden bevor, in denen der Werfmeister zusammen mit der übrigen Arbeitnehmerschaft eine kräftig: Widerstandsfront for mieren müsse.

Ueber Neue soziale und wirtschaftliche Pro­bleme der Wertmeister" sprach der Verbandsvorsitzende Buschmann. Er wies darauf hin, daß durch die Rationalisierung der Dentprozeß, der das vorbereitende Stadium der Arbeit aus­mache, vom eigentlichen Arbeitsprozeß räumlich und per­sonell getrennt worden sei. Der Denkprozeß bedürfe aber ebenfalls des Praktikers. Der Werkmeister habe deshalb seinen Platz auch im Arbeitsbüro und nicht nur in der Werkstatt. Um sich im Arbeitsbüro behaupten zu können, müsse der Wertmeister sich fachlich schulen. Buschmann schilderte im Anschluß an diesen Gedankengang ein­

furzem abgeschlossenen Tarifverträge zum Zwecke des Lohnabbaues eingegriffen werden soll. Wie das geschehen soll, bleibt vorläufig noch das Geheimnis Stegerwalds. Eine wirksame Belebung des Baumarktes kann nur von der Finanzseite her erfolgen. Aller­dings scheint man jeßt, auch endlich in Regierungskreisen einzu­sehen, daß

das Zentrum der Konjunkturbelebung nur das Baugewerbe sein kann.

Die Reichsregierung trägt sich mit dem Plan, 250 Millionen Mark für den Baumarkt flüssig zu machen, und zwar sollen davon 50 Mil­lionen Mark durch die Landesversicherungsanstalten aufgebracht werden, 100 Millionen Mark aus dem Verkauf von Vorzugsaktien der Reichsbahn und die restlichen 100 Millionen Mark durch die Aufnahme einer Auslandsanleihe. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei diesem Plan der Reichsregierung, der durchaus geeignet erscheint, den Baumarkt und damit die Gesamtwirtschaft wieder zu beleben. Nachdrücklich muß aber auch die Forderung nach Beseitigung der Beratungsstelle für Auslandsanleihen oder wenigstens nach Einschränkung ihrer Machtvollkommenheit erhoben werden. Sie hat sich bisher als

wissen Voraussetzungen an. Der Berbandstag fordert Berbesserung der Lage der Arbeiterschaft, die

die schädigenden Wirkungen der Rationalisierung zum mindesten ausgleicht.

Als die zu erstrebenden Maßnahmen sieht der Verbandstag an: 1. Eine dem Umfang der durch die Rationalisierung herbei­geführten Produktionserhöhung entsprechende Verkürzung der Arbeitszeit.

2. Soweit Entlassungen und vorübergehende Arbeitslosigkeit nicht vermieden werden können, sind ausreichende Unter= ftüßungseinrichtungen zu schaffen.

3. Der Arbeitslohn ist entsprechend der Mehrleistung des Arbeiters zu erhöhen.

4. 3u betämpfen ist jede sogenannte Rationalisierung, die nur in vermehrter Belastung von Körper und Geist der Arbeiter besteht. Den zuständigen Arbeiterorgani­fationen muß entscheidendes Mitwirtungsrecht bei Festsetzung der Grenzen der zulässigen Belastung bzw. der Zahl der zu bedienenden Maschineneinheiten eingeräumt werden."

Um die Arbeitszeit im Bergbau. Der deutsche Antrag im Ausschuß angenommen.

Genf , 20. Juni 1930. Gegen den Schluß der heutigen Vormittagssitzung der Kohlen­tommission der Internationalen Arbeitskonferenz hat die Unter­der größte Hemmschuh einer gefunden Entwicklung des Baumarktes nehmergruppe den Sizungsfaal verlassen. Der eng­Bauprogramm auf lange Sicht aufgestellt wird, ähnlich Arbeitszeit auf 7% Stunden mit erneuter Prüfung einer weiteren erwiesen. Daneben muß aber verlangt werden, daß endlich ein sche Regierungsvertreter hatte die Erklärung ab­erwiesen. Daneben muß aber verlangt werden, daß endlich ein gegeben, dem deutschen Antrag für die Verkürzung der wie es z. B. in England geschehen ist. Ganz entschieden Front gemacht werden muß aber gegen den Anschlag auf die Arbeits- Berkürzung innerhalb drei Jahren zustimmen zu können. Nach langer Geschäftsordnungsdebatte wollten die Unternehmer die Ab­losenversicherung, insbesondere gegen die beabsichtigte Verstimmung auf den Nachmittag verschieben, und als diesem Wunsche längerung der Wartezeit auf 52 Wochen, wodurch jämt nicht ohne weiteres Rechnung getragen wurde, verließen sie den liche Bauarbeiter praktisch von dem Bezug der Arbeitslosenunter Gaal. Die Abstimmung ergab Annahme des deutschen Regie­stützung ausgeschaltet werden würden. Genosse Bernhard rungsantrages mit 23 gegen 2 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen. schloß seine Ausführungen mit dem Appell an die Bauarbeiterschaft, Die Regierungsvertreter haben 7 Stimmen dafür, 2 Stimmen da­jedem Lohnabbauversuch den schärfsten Wider­gegen bei 5 Stimmenthaltungen, so daß der Antrag angenommen stand entgegenzusehen und die Einigkeit allem voranzu wäre, auch wenn die ganze Unternehmergruppe sich an der Abstim­stellen in dem schweren Kampf, der der gesamten deutschen Ar­mung beteiligt und gegen den Antrag gestimmt hätte. beiterschaft jetzt durch das Unternehmertum aufgezwungen wird, und in dem es neben der Erhaltung der sozialen und arbeitsrechtlichen Errungenschaften gleichzeitig um den Bestand der deutschen Gewerk­schaften geht.

gehend das Werkmeisterbildungsproblem, Ueberarbeit, Sonntags­arbeit und verschieden die Werkmeister berührende Fragen des Arbeitsschutzgesetzes.

Das auf der Tagung angenommene Soziale Programm des Verbandes wurde von Müller vom Verbandsvorstand und von den Abteilungsleitern Kroll, Geißelbrecht, Roje mann und Dr. Croner begründet. Dabei ging Croner auf das Arbeitslosenproblem näher ein. Die Wurzel des Uebels sieht er in dem Zusammentreffen zwischen

Rationalisierung und Monopolfapitalismus. Rationalisierung habe es auch früher schon im Kapitalismus ge­geben, sie sei aber ftets mit einer Preissenkung verbunden gewesen, die heute der Monopolfapitalismus verhindere. Die heutige Wirtschaft sei bereits zum Feind aller Arbeitenden ge­worden.

Der deutsche Antrag ist sehr unbefriedigend. Man kann besten­falls von ihm sagen, er ist besser als gar nichts. Die Unternehmer­gruppe in der internationalen Arbeitskonferenz wiederholt mit ihrem Auszug eine Geste, die durch die Wiederholung sicherlich nicht gewinnt.

Verbandstag der Musiker.

Der Verbandstag der Musiker beriet gestern eingehend über die zahlreichen Anträge auf Aenderung der Verbands= sagung, vor allem der Bestimmungen über die Höhe der Bei= träge. Verbandsvorstand und Beirat hatten den Delegierten eine Vorlage unterbreitet, wonach die Beitragsklasse III mit einem Wochenbeitrag von 50 Pfg. gänzlich beseitigt und dafür der Beitrag in der Klasse I von 1 M. wöchentlich auf 1,20 m. erhöht, der visherige Beitrag von 80 Pfg. in der Beitragsklasse II aber bei­behalten werden sollte.

Von den Delegierten, die für die Erhöhung der Beiträge ent­dies hauptsächlich damit begründet, daß dadurch die Kampfkraft der sprechend den Vorschlägen des Verbandsvorstandes eintraten, murde Organisation erheblich gestärkt würde. Hätte der Verbandstag vor drei Jahren schon damals die beantragte Beitragserhöhung be­schlossen, so wäre der Verband in der Lage gewesen, eine viel wirt­famere Propaganda gegen die Schmutzkonkurrenz, die Lehrlings­falten fönnen. Es wäre bestimmt auch möglich gewesen, den tarif­feindlichen Unternehmergruppen, wie z. B. den im Kino- und Gast­wirtsgewerbe, besser beizukommen.

Die sozialen und wirtschaftspolitischen Ausführungen fanden ichließungen zur Angestelltenversicherung, zur neuen Stellung ihren Niederschlag in fünf einstimmig angenommenen Entzüchterei in den Stadtpfeifereien, den Tonfilmrummel usw. ent­des Werkmeisters im Arbeitsprozeß, zur Arbeitslosenversicherung und Wirtschaftslage, sowie zum Arbeitsschutzgesetz.

Der Verband erhielt durch einen besonderen Beschluß der Tagung eine Neueinteilung, die sich den Grenzen der Landes arbeitsämter anpassen wird. Der Verbandsbeitrag wurde von 4,50 auf 5,- Mt. erhöht. Von der Erhöhung sollen 1, Mt. zum Ausbau der Invalidenunterstügung und 50 Pfg. zur Verbesserung der übrigen gewerkschaftlichen Unter ftützungen Verwendung finden. Die bisherige Invalidenunterstützung wurde erhöht. Am 1. Januar des kommenden Jahres erhalten die invaliden Mitglieder je nach der Zahl der geleisteten Regelbeiträge pro Jahr 120, 150 und 180 Mr. Ab 1. Januar 1936 wird der höchste Saz der Invalidenunterstützung auf 360 Mt. pro Jahr erhöht. Der bisherige Verbandsvorsitzende Buschmann wurde einstimmig wiedergewählt.

Rationalisierung der Textilindustrie.

Die Forderungen der Arbeiter.

Die Gegner der Beitragserhöhung machten vor allem die Be­denten geltend, daß die Beitragserhöhung eine starte Mit­gliederflucht zur Folge haben würde und sie auch für viele Verbandsmitglieder eine viel zu große materielle Belastung 11. Nach mehrstündiger Debatte wurde zunächst einmal grundjäzich gegen wenige Stimmen die Beitragserhöhung und die Ber­ringerung der Beitragsklassen von drei auf zwei beschlossen. En stimmig trat der Verbandstag dem Antrag des Verbandsvor= ſtandes insoweit bei, als die Beiträge in der Klasse I von 1,- Mr. auf 1,20 mt. erhöht werden. Der bisherige Beitrag der Klasse I: I wurde mit 26 von insgesamt 37 Stimmen von 50 Pfg. auf 70 Pfg. erhöht und die Beitragsklasse III zur Beitragsklasse II gemacht.

Hinsichtlich der Einführung der Invalidenunter stützung, wofür Verbandsvorstand und Beirat ebenfalls eine Vorlage ausgearbeitet hatten, sprach sich der Verbandstag gegen die Einführung dieses Unterstützungszweiges aus, weil er den Zeit­punkt dazu für äußerst ungünstig hält.

Analog der Beitragserhöhung beträgt in Zukunft die Streif­und Gemaßregeltenunterstützung in der Beitrags­flaffe I anstatt 14 Mt. wöchentlich bzw. 2 Mt. täglich 21 M. wöchentlich oder 3 Mt. täglich. In der neuen Beitragsklasse J! be­trägt sie 12,25 Mt. wöchentlich und 1,75 Mt. täglich. Eine der Bei­tragserhöhung entsprechende Aenderung wurde auch bei den Be­unterstützung vorgenommen.

Stuttgart , 20. Juni. ( Eigenbericht.) Die Rationalisierung der Textilindustrie wurde auf dem Stutt garter Verbandstag der Textilarbeiter in sehr ausgiebiger Weise be handelt. Das Vorstandsmitglied Rödel Berlin ging in seinem Vortrag von den grundsätzlichen Voraussetzungen der Rationali fierung aus, um dann ausführlich die produktionstechnische und bestimmungen über die Bestattungshilfe und die Kranken­triebswirtschaftliche Umstellung in der Textilindustrie der letzten Jahre zu behandeln.

Immer mehr wächst die Zahl der voll outomatisch be. triebenen Webstühle. In Deutschland gibt es zur Zeil 22 000; mehr als die Hälfte davon werden von der füddeutschen Textilindustrie verwendet. Diese grundsätzliche Umstellung der Pro­duktion hat dazu geführt, daß

ein Weber bis zu 24 Webstühlen bedienen muß.

Die Verwendung des vollautomatischen Stuhls hat einen ab­nehmenden weiblichen Arbeiterbedarf zur Foige. Von der ausländischen Industrie werden die meisten automatischen Webstühle in den Vereinigten Staaten und in Frankreich verwandt; in Ländern mit niedrigeren Löhnen hat die Rationalisierung in dieser Form feinen oder geringen Eingang gefunden. Deutschland gehört jedenfalls zu den Ländern, die den automatischen Stuhl am meisten verwenden.

Die Aussprache vervollständigte das vom Referenten treffend gekennzeichnete Bild. Sie ließ aber auch erkennen, daß der Verband in allen Bezirken teilweise recht erfolgreich die Schädigungen der raschen Technisierung auszugleichen vermochte. In der an­genommenen Entschließung zu dieser Frage heißt es u. a.:

Neue Pensionskasse im Bankgewerbe. Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung hat nunmehr die Verschmelzung der Pensions­tasse der Deutschen Bank mit dem Beamtenversicherungsverein des deutschen Bank- und Bankiergewerbes genehmigt. Hoffentlich wird nunmehr auch die vom Allgemeinen Verband der Bankangestellten geforderte Erweiterung der Rechte der Mitglieder bald verwirklicht. Die neue Pensionskasse, die etwa 80 Proz. der Bankangestellten umfaßt, hat ein Vermögen von 120 Millionen Mark.

Freie Gewerkschafts: Jugend Berlin

Heute, Connenwendfeier im Loftspark Jungfernheide, Freilichttheater. Mitwirkende: Martha John, Schüler der Hochschule fitr Musik( Wald­hornquartett), Berliner Volfschor und Sprech- und Bewegungschor der FGJ.( Rote Erde" von Karl Bröger ). Cinlaß 20% Uhr. Beginn 21 Uhr. Unkostenbeitrag 50 Pf. Die Ordner treffen sich um 19 Uhr vor dem Eingang. Gruppe Hermannplag: Nach der Connenwendfeier Fahrt nach dem Blumen­that. Gruppe Südwesten: Nach der Sonnenwendfeier Beltfahrt nach Brieselang . Jucendoruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Sonnabend. 21 Uhr, Eonnenwendfeier im Freilichttheater des Volksparks Jungfernheide. Beranstalter: Freie Angestell'en- gend Berlin , Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin . Unkostenbeitrag 50 Bf. Bringt Fahnen und Wimpel mit.

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,, Die sogenannte Rationalisierung der Wirtschaft' ist in der Textilindustrie in großem Umfange durchgeführt worden. Der Ber­bandstag des Textilarbeiterverbandes beschließt zu dieser Frage: Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: G. Klingelhöfer: Die im Textilarbeiterverband vereinigten Textilarbeiter erkennen die Notwendigkeit der Anwendung aller technischen und organi­satorischen Mittel zur Hebung der Wirtschaftlichkeit unter ge

Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton: R. H. Däscher: Lotales und Sonftiacs Frik Raritädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag 6. m b. S. Berlin Trud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlaasanstalt Vaul Singer u. Co. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3 Hierzu 2 Beilagen.