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Dänische Sänger in Berlin .

Kopenhagener Straßenbahner im Gewerkschaftshaus.

Der Gefangverein der openhagener Straßen bahnbeamten weilt felt gestern in der Reichshauptstadt. Die dänischen Freunde, die um 4 Uhr nachmittags, von Frankfurt am Main fommend, auf dem Anhalter Bahnhof eintrafen, wurden vom Männerchor der BBG. mit einem herzlichen Sängergruß empfan­gen und ließen sich vom Stationsvorsteher nicht hindern, ihn stehen­den Fußes zu erwidern.

21bends gaben fie ein Ronzert im Großen Saal des Ge. wertschaftshauses. Es war eine Freude für die zahlreichen Gäste, den Darbietungen eines vortrefflich disziplinierten Männer­chors zu lauschen. Die dänischen Sänger brachten unter der Leis tung ihres Dirigenten Louis Clausen Lieder ihres Landes zu Gehör; nicht eben Sachen proletarischen Charakters, mur das ,, Lied der Arbeit" betonte ihre Berbundenheit mit der proletarischen Welt. Man spürt in den meisten Gesängen die Abfunft von der bürgerlichen Männerchorliteratur, aber man erfreut sich an der Naturnähe und dem volkstümlichen Einschlag dieser Musit. Die Beranstaltung wurde durch eine formvollendete Ansprache des Reichstagsabgeordneten A. C. Meyer, eines Beteranen der sozia­listischen dänischen Bewegung, schön und wirtungsvoll eröffnet.

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Die Gesangsvorträge unterbrach als heiteres Intermezzo, das von den Anwesenden mit besonders herzlichem Beifall aufgenommen wurde, das Auftreten der beiden Harmonikavirtuosen mag und Alex Rohard Birtuosen in der Tat in der Behandlung des Instrumentes und im Zusammenspiel. An das Konzert schloß fich ein vom Gau Berlin des DAS. veranstalteter geselliger Abend, mit Begrüßungsworten des Gauvorsitzenden Genossen Kienast sowie des Genossen Oltersdorf für den Gesamtverband der Berliner Berufsorganisation und mit Gesangsdarbietungen des Tegeler Volkschors, des Männerchors der BVG. und des Jungen Chors.

Der Kommunist am Mikrophon. Propaganda zur Sachfenwahl.

Leipzig , 21. Juni.

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Ein Ansager der Mitteldeutschen Rundfunt A.-B., tem zum 1. Juli gekündigt ist, benutzte heute vormittag die Gelegen­heit, nach Durchgabe des Presseberichts Propaganda für die Kommunistische Partei zu machen.

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Er schloß die Durchgabe mit den Rufen: ,,& hit Listedrei, die Kommunistische Parteil Als er den Ruf zum dritten Male wiederholen wollte, wurde er von der Direttion unter­brochen, die daraufhin eine entschuldigende Erklärung abgab.

Scharfe Maßnahmen in Wiesbaden . Verbot öffentlicher Nazi- Demonftrationen.

Wiesbaden , 21. Jumi.

Der Polizeipräsident hat auf Grund bes allgemeinen Rechts in Berbindung mit dem Artikel 123 der Reichsverfassung wegen un mittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit bis auf weiteres alle Veranstaltungen der Nationalsozialisten unter freiem Himmel, Sundgebungen, Demonftrationen und Ilmzüge verboten, da diese Beranstaltungen der Nationalsozialisten eine nachteilige wir tung auf den frembenverfehr ausgeübt haben.

Auch in Amerika Finanznot. Das Schahami will die Einkommensteuer wieder erhöhen. Deutschlands sehr schwierige Finanzlage ift in erster Linie, ab gesehen von Schachts Dittaten und der Kapitalflucht, auf die schwere Wirtschaftskrise zurüdzuführen, die sowohl die Steuer- und Zoll­einnahmen verringert als auch die Ausgaben erhöht. Aber auch das reiche Amerifa ist zum ersten Male feit dem Welt frieg in Budgetschwierigkeiten gekommen, und zwar ebenfalls durch die immer schärfer fich auswirkende inner amerikanische Wirtschaftstrife. Noch im vergangenen Jahre hat Bräfident Hoover seine Popularität damit erhöht, daß er die Einkommen­steuer um 1 Pro3. herabgesetzt hat, nachdem die Reichtumsquellen Amerikas nach siebenjähriger ununterbrochener Konjunttur unver fieglich zu sein schienen. Die Wirtschaftsfrise hat jetzt die Staats­ausgaben erhöht, die Steuereinnahmen verringert, und von dem neuen Zolltarif erwartet man mit der steigenden Drosselung der Einfuhr frog der erhöhten Zölle auch noch einen Rückgang der Zoll­einnahmen. Das Washingtoner Schabamt geht deshalb ernsthaft mit dem Gedanken um, die Einkommensteuer wie der um 1 Broz. zu erhöhen, ist aber freilich im Augenbiid noch durch das Bedenken gehemmt, daß mit dieser Einkommensteuererhöhung der letzte Rest von Hoovers Prosperity Popularität flöten gehen würde.

Straßenschlacht in Bombay. Stochiebe gegen Frauen- Schüsse aufs Volt.

Bombay, 21. Juni. ( Eigenbericht.) Die feit Tagen in Bombay herrschende Gewitterstimmung hat sich am Sonnabend vormittag in einem schmeren Blutbad entladen. Der Anlaß war geringfügig. Etwa 500 Frauen zogen mit Fahnen und Gesang durch die Straßen. As fie fahen, daß ein Bontottposten verhaftet werden sollte, stellten fie fich Schüßend vor ihn.

Die Polizei hieb mit Bambusstöden auf die Frauen ein und verlezte fünf Personen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht. Nach kurzer Zeit hatten sich Zehntausende Inder eingefunden. Gleichzeitig erhielt die Polizei große Verstärkungen. Etwa 500 berittene und unberittene Gendarmen versuchten die Massen auseinanderzutreiben. Es war vergebens. Nach zwei stündigem Ringen begannen die Schuhleute in die Menschenmassen hineinzufeuern. Eine Banit folgte dem schweren Blutvergießen. Ein offizieller Bericht meldet allein

mehr als 150 Schwerverletzte,

die in die Krankenhäuser gebracht wurden. 300 Personen sollen feichtere Schußperlegungen erfitten haben. Tote sinb bisher nicht gemeldet.

Nehru , der gegenwärtige Präsident des allindischen Kongreffes, meilte am Drt des Zusammenstoßes. Nach dem Zusammenstoß murde ein Brotest streit ausgerujen. Die Truppen stehen seit Sonnabendnachmittag in Alarmbereitschaft. 2AGT2

lichs­Shalt

Schiele

Treviranu

Moldenhau

Die starken Männer.

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Brüning

Jegt fommen wir, die starken Männer! Paßt mal auf, wie wir das Ding stemmen werden."

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Ogottogottogottogott

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wir schaffens nicht."

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Meine Herrschaften, wegen Uebelkeit des Hauptakteurs Mol­denhauer, muß leider die Vorstellung abgebrochen werden."

Pläne mit Otto Habsburg .

Die Mithilfe Italiens .

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Prag , 21. Juni( Eigenbericht). T Das chechisch- fozialdemokratische Zentralorgan Bravo Cidu" ( Das Recht des Boltes) erhält von seinem Budapester Mitarbeiter einen Bericht über die monarchistischen Pläne, der zwar abenteuerlich einen Bericht über die monarchistischen Pläne, der zwar abenteuerlich flingt, aber bei ber eigenartigen Beiftesart der madjarischen Macht haber und bei dem starten Intereffe Italiens an jeder Flanten drohung gegen die slawischen Nachbarstaaten Ungarns wird schon allerhand Wahres an diesen Angaben sein.

Danach soll Otto Habsburg , der balb 18 Jahre und damit nach habsburgischem Hausrecht großjährig wird, mit einer 35 000 italienische Soldaten und Offiziere sollen nach und nach in Reifegruppe belgischer Studenten nach Ungarn tommen. Aber auch Ungarn eintreffen, natürlich verkleidet als Bandarbeiter und Touristen.

Das alles ist gar nicht unglaubhaft. Menn aber, nach ber gleichen Quelle, die Königsmacher an der Schönen Roten Donau"-mie ein demnächst aufzuführendes ungarisches fatirisches Theaterstid heißt heißt auch erzählen, der Zustimmung nicht nur Italiens , sondern auch Deutschlands und Englands bereits sicher zu sein, fo dürfte diese Behauptung mur bas gemeinsame Ergebnis von Sommer hige und Paprita sein.

Beratung der Kleinen Entente .

Prag , 21. Juni. der Außenminister der Meinen Entente. Auf dem Programm stehen Bom 25. bis 27, Junti togt in Gtrbste Pleso die Jahrestonferenz Besprechungen über die allgemeine politische Lage in Europa , über das Memorandum Briands und über das Haager und Pariser Ab­tominen. Das weitere gemeinsame Borgehen der Staa­Ferner werden wirtschaftliche die kleine Entente- Staaten in ihrem ten der Kleinen Entente soll im einzelnen geprüft werden. Aufwechselseitigen Verhältnis interessierende Fragen behandelt werden. medyjelseitigen Verhältnis intereffierende Fragen behandelt werden. Die mit der nächsten Völkerbundsversammlung zusammenhängenden Fragen sowie eine Reihe verschiedener Spezia I frdgen, die jeweils Die Kleine Entente und Frankreich will man auf mir zwei Staaten der Kleinen Entente betreffen, werden ebenfalls diese Weise vor eine vollendete Tatsache stellen. | verhandelt werden.

Die Offizier- Touristen sollen in Kasernen und Schulen, die Soldaten- Bandarbeiter auf den Besitzungen der Großgrundbefizer untergebracht und die Bevölkerung rechtzeitig nor freundlicher nahme durch Freunde" durch Bertrauensleute eines besonderen Komitees bearbeitet werden. Dann soll Otto König werden.

Sowjet- Skandal in Helsingfors .

Der Handelsagent verschwunden- ein Fünf Millionenwechsel aufgetaucht.

Moskau über Kowno , 21. Juni,( T11.) Durchführung der abschließenden Bauarbeiten sowie der Bau pon Stationsgebäuden usw. megen Mangels an Arbeits. tämpfen hat; falls dies nicht bald behoben werde, fönnte das fräften mit den größten Schwierigteiten zu Bauprogramm nicht durchgeführt werden.

Der Handelsvertreter der Sowjetunion in Finnland , Er. fitian, der früher zu den engsten Mitarbeitern Statins gehörte,

ist seines Postens enthoben und nach Moskau berufen worden, um über seine Tätigkeit zu berichten. Erfifian, ein after Bolichemit. hat die Sowjetregierung benachrichtigt, daß er sich weigere zu­rückzukehren und vorläufig in Finnland bleiben werde. Man befchuldigt ihn jest großer Unterschlagungen. Erfitian erflärt, daß diese Beschuldigungen aus der Luft gegriffen feien, daß aber seine Rückkehr nach Sowjetrußland jetzt unmöglich geworden sei.

Erfitian ist spurios verschwunden. Erfition war von der Sowjetregierung verdächtigt worden, in Berbindung mit dem geheimen finnländischen und englischen Nachrichten dienst u stehen. In seinem Absagebrief nach Moskau foll er ersucht haben, ihn in Ruhe zu lassen, da er sonst die Geheimniffe, die ihm bezüglich der russischen Wirtschafts- und Außenpolitif. befannt feien, veröffentlichen würde. Nun ist dieser Tage nach dem plöz­lichen Verschwinden des Handelsvertreters in Heffingsfors ein Bechsel der russischen Handelsvertretung auf den Markt ge­tommen, der von Erfitian gezeichnet ist und über 5,2 mit ionen Finnmark lautet. Die russische Gesandtschaft hat die finnischen Behörden gebeten, Ersitian zu verhaften. Er ist jedoch

noch nicht aufgefunden worden.

Turffib in Schwierigkeiten.

Mostau, 21. Juni. ( Oft- Expreß.)

Heldentat" eines Referveleutnants. Korrettes Berhalten der franzöfifchen Behörden.

Paris , 21: Juni.

Pioniertruppe, der gegenwärtig zu einer Uebung in Arras meilt, Havas meldet aus Arras : Ein Reserveleutnant per verlangte pon dem Chauffeur eines Autos, in dem sich deutsche Touristen befanden, die die deutschen Friedhöfe be fuchten, die Entfernung zweier auf dem Auto angebradyter

impel, von denen der eine in den französischen, der andere in den sächsischen Farben gehalten war. Auf die eige­cung des Chauffeurs riß der Offizier die beiden Wimpel vom Aufo ab und zerriß fie. Die französischen Behörden haben eine Unter fuchung des Zwischenfalls eingeleitet. Der Bürgermeister hat fich fofort bei den deutschen Touristen wegen des Zwischenfalls ent­schuldigt. Die Militärbehörde hat den betreffenden Offizier in

Arrest genommen.

Polen wieder parlamentlos. Geim günstigstenfalls erst im Herbst wieder. Auf der Turteftan- Sibirien- Eisenbahn( Lurtfib) vertehren erst mur Arbeitszüge, auf der Südftrede vereinzelt Güter unb Ber. Warschau, 21. Juni. fonenzüge. Mach Mitteilungen des Berkehrstommiffariats foll der Staatspräsident Moseid hat ein Defret unterzeichnet, wodurch direkte Bersonen- und Güterverkehr zwischen Semipalatinst und die außerordentliche Seimtagung mit dem 23 d. M. geschlossen 2ugowaja im Ottober bzw. November d. 3. aufgenommen wird. Dieses Defret wurde dem Seinmarschall Daszynfti über­werden. Der Bauleiter Schatom erklärte Pressevertretern, daß die geben.