Rr. 28747. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts Oftnot auf bayrische Art!
Ein Produkt des grünen Tischs.- Ein politisches Herrschaftsinftrument.
Die banerische Regierung hat eine Beteiligung am Oft.| programm des Reiches verlangt. Morgen wird im Reichstag auch Bayern feine Dftnot" rechnung präsentieren. Unser in den Bayerischen Wald entsandte Sonderberichterstatter schreibt uns zu diesem Thema:
Mit annähernb hundert Personen aus den verschiedensten Schichten der Bevölkerung zwischen Marktredwig und Deggendorf habe ich während der letzten vierzehn Tage über die wirtschaftliche Lage des bayerischen Oftens gesprochen. Ich bin zu dem Ergebnis gefomumen, daß die Frage: Gibt es eine bayerische Ostnot?" aus Der eigenen Urteilsbildung der Bevölkerung nicht mehr far beantwortet werden kann; so sehr ist daraus durch Agitation schon eine politische Frage geworden. Die Bewohner des Bayerischen Waldes , soweit sie für politische Dinge überhaupt etwas Interesse übrig haben, fühlen sich bereits viel zu sehr in den Mittelpuntt der politischen Beobachtung gerüdt. Ein typisches Beispiel dafür: Ein einfacher Tourist, der eines schönen Abends in Marchanen bei Baldfassen im Gasthaus nach einem Zimmer fragt, mird, ohne das mindeste Interesse für politische Dinge verraten zu haben,
gefragt, ob er ein Landtagsabgeordneter sei, der die Grenze bereife.
Nun ist Marchaney ein Meines Nest an der Grenze, hinter dem die Welt zu Ende zu sein scheint. So sehr ist mit den Berichten über die Notlage des bayerischen Grenzgebietes, die ganz offensicht lich vom grünen Tisch aus verfaßt worden sind, getrommelt worden. Das Rrantenhaus in Cham mit seiner mangelhaften Einrichtung, das fürzlich auch dem Reichsminister für die besetzten Gebiete Trepiramis und dem bayerischen dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held auf einer Sprigtour vorgeführt wurde, darf ebensowenig einen Maßstab für die Beurteilung der Lage des bayerischen Oftens bilden wie das im Rohbau stedengebliebene Schulhaus der Gemeinde Bodenmais . Diese beiden Gebäude werden gar zu aufdringlich als Sehenswürdigkeiten tonserviert und fremden Besuchern in einer Art vorgeführt, als wolle man fagen: Hier jehen Sie die unglaubliche Not des bayerischen Ostens! Garantiert echt!"
Es mare intereffant zu erfahren, was die Reifen von Treviranus, Dr. Held und anderen prominenten Persönlichkeiten in den
Bfennig gestattet bei dem verbrauchten Wagenmaterial, bas im Bath zur Verwendung gelangt, riesige Geminne,
Gonntag, 22. Juni 1930
nossenschaftlichen Anfäge im ganzen noch steht, geht schon aus der Tatsache hervor, daß die banerische Milchnersorgung von ihren 3meigbetrieb in Partenkirchen , also vom südlichsten Ende Bayerns aus, nordbayerische Verbraucher versorgt, für die die Ueberschußz gebiete der Ostgrenze viel näher lägen. Ursache: Die Verkehrse talamität und die Scheu vor einem regelmäßigen Lastmagenverfehr, der allerdings mit behördlicher Unterstügung nicht zu rechnen hat. ( Reichsbahn!) Das geht jo meit, daß zwischen Lam und dem Arber auf den Bauernhöfen, auf denen die Fremden beim Einkauf anderer Ein natürliches Verkehrshindernis bildet für den landwirtschaftlicher Erzeugnisse schmer übers Ohr gehauen werden, Bayerischen Wald selbstverständlich die Reichsgrenze nach der das Pfund einwandfreier 2 and butter 1,10 Mart kostet zu Tschechoslowakei . Hier liegt aber eine alte Staatsgrenze, teine neue einem Zeitpunkt, da in Bayerisch- Eisenstein , also wenige Wegstunden Grenzziehung vor, und voraussehende Politik könnte hier manches entfernt, Butter nicht unter zwei Mart pro Pfund zu haben gutmachen, noch bevor die europäische Zollunion da ist. Die In ist. Das ist Allgäuer Tafelbutter, die gleichzeitig in Nürnberg in buſtrieſtädte Prag , Pilsen und Eger tönnen schon heute zu Abfah mindestens ebenso guter Qualität für 1,60 Mart verkauft wird. Die märkten für die Landwirtschaft des Bayerischen Waldes , die Händler in Eisenstein erklären, nach Lam hinüber sei tschechische Bevölkerung zu Abnehmern des Ueberfluffes an Milch, feine Verbindung vorhanden, und für die Tafelbutter müßten fie Butter, Rindfleisch, Gänsen und Schmeinen werden, den bayerische Osten hervorbringt. Nur zwei Voraussetzungen müssen butter oder Margarine werde übrigens im Ort auch gar nicht der selbst schon 1,70 Mart pro Pfund zuzüglich Fracht bezahlen; Landerfüllt werden: die Regelung der deutsch - tschechischen getauft. Wer sich Bayerisch- Eisenstein etwas näher angesehen 3ölle auf der Grundlage der Gegenseitigkeit und der Ausbau hat, der wird dafür seine Erklärung finden. Der Ort sieht aus mie Das ist um etliche Millionen billiger als eine à fonds perdu des Lasttraft magenverkehrs nach der Tschechoslowafei. ein reicher Schweizer Kurort. gegebene bayerische Osthilfe, die die Bedürftigen niemals erreicht, dafür aber in den
Taschen der Großgrundbefizer verschwindet, die es auch im bayerischen Often gibt.
"
Zu einem Teil erklärt sich das, was die bayerische Regierung fo gern als Grenzlandnot bezeichnen möchte, auch als Interesse der katholischen Kirche .
Im Bayerischen Wald bezahlen die Arbeiter ihre Kirchenfteuern, meil jede Arbeit aufhört, sobald sie einmal aus der Kirche aus Eine Existenzberechtigung hat der Großgrundbesitz im Bayeri getreten wären. Sie wären der Aechtung durch die Besitzenden ver schen Wald nicht einmal vom fapitalistischen Standpunkt aus. Bom fallen. Die Rolle der Kirche beschränkt sich im Bayerischen betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus ist der landwirtschaftliche Wald nicht auf den Kreis, der ihr in der Großstadt zufommt. Die Großbetrieb auf dem fargen, unebenen Boden, der feine Trattoren Diener Gottes" find hier die Berwalter der Schulen, der öffent verträgt, nicht zu verteidigen. Wenn die Großgrundbesitzer der lichen Bibliotheken andere als die katholischen Breßvereins Oberpfalz und Niederbayerns aus ihrem Eigentum trobem an bibliotheken, die meistens nicht einmal besonders gekennzeichnet sind lehnliche Renten herauswirtschaften, so liegt das in erster gibt es nicht, der Jugendherbergen, der Sportvereine, vieler Er Linie daran, daß sie auch Sägemerte, Brauereien, Borholungsheime, von Heimen für alte Leute, den sogenannten Stiften, zellanfabriken usw. befizen, somie an ihrer faufmännischen und vieler anderer Einrichtungen. Die Kirche hat durch die vielen Ueberlegenheit gegenüber den unorganisierten fleinen Bauern. Die Klöster im Bayerischen Walb auch einen ziemlich großen Grund geringen Anjähe zu einer planmäßigen Wirtschaft im Bayerischen befiz. Es ist auch aus diesem Grunde begreiflich, daß hier alles ge Wald stammen durchweg von genossenschaftlicher Seite( Molkerei schicht, um dem bayerischen Often auch aus dem Reichsfädel etmas genossenschaften). Wie schlecht es aber tros dieser erfreulichen ge- zufließen zu lassen.
Großes Geschäft bei Lorenz. Bayerischen Wald zusammen gekostet haben. Die Summe, die Erhöhte Gewinne für 1929, aber ungünftige Aussichten
dabei herauskommt, mürbe mahrscheinlich genügen, um der Bevöl ferung non Bodenmais ohne weiteres zur Fertigstellung ihres Schul. hausbaues zu verhelfen.
Man wird sich daran gemöhnen müssen, die Gegend, die den öftlichen Grenzftreifen Bayerns bildet, auch in der Deffentlichfeit mieber einfach als Bayerischen Wald " zu bezeichnen; die wirtschaftliche Lage der Gegend wird durch diese Bezeichnung nämlich bereits zu einem Teil erklärt. Bielfach ist die mißliche Situation, in der sich die besiglosen und die fast besiglosen Schichten des banerischen Ditens ohne 3weifel befinden, durch die
Bobenbeschaffenheit zu erklären: es ist Gebirgsnot, nicht anders wie im Frankenwald oder im Erzgebirge . Was für den Frankenwald die Schieferinduftrie, das ist oder mar menigftens eben noch für den Bayerischen Wald die Glas industrie. Beiden Industriezweigen fehlt bis zu einem gewissen Grade der sichere Absahmarkt, und doch ist die Lage der Glas industrie im Bayerischen Wald noch lange nicht verzweifelt. Tag
im laufenden Jahr.
Die Verwaltung der C. Lorenz 2.-B., pon heren fünf Betrieben sich drei in Berlin befinden( Gesamtbelegschaft 3000 anm), be richtet für das Geschäftsjahr 1929 über eine Umfagsteigerung von mehr als 30 Bro 3. gegenüber dem Borjahr. Dieses günstige Ergebnis sei eine Auswirkung des Abkommens mit der Firma Bhilips, das zu einer bedeutenden Geschäftsausmeitung in der Rundfunt- Abteilung führte. Auch die Abteilungen Telegraphie und Maschinenbau fonnten ihren Umjag steigern. 2 ber Reichspoft. und Reihsbehörden hätten mur ungenügende Aufträge erteilt. Die erzielten Breise für Fernsprechanlagen merben als uns günstig bezeichnet. Db die Berhältnisse wirklich so ungefund" finb ( gemeint find die fintenden Breuse), muß nach dem von der Reichs. poft allerdings abgelehnten Angebot von Fuld als mindestens zwei felhaft bezeichnet werden.
und Nacht rauchen die Schlote der großen Glashütten in mußte. Lorenz hat befanntlich eine Stärkung seiner Bosition durch
Furth i.., Marktredwig, Zwiesel und Mitterteich , und die Borzellanindustrie dringt von der Oberpflaz her trog nereinzelter Stillegungen dank der Gewinnmöglichkeiten, die das Borzellangeschirrtartell den Unternehmern läßt, immer weiter nach
Often vor.
Die Arbeiterbepolterung wurde von der technischen Umstellung der Glasindustrie während der letzten Jahre felbstverständlich hart getroffen. Gegen die Hüttenwerfe, die nach dem Libbeŋ- Dmens- und dem Fourcault- System arbeiten und nerhältnismäßig menig Arbeitskräfte benötigen, fam fich ein kleine betrieb halten. Im Zusammenhang mit der technischen 11mstellung ist auch eine, menn auch nicht sehr weitgehende, Ber. lagerung der Glasindustrie vom Bayerischen Wald nach dem Rheinland eingetreten. Lediglich auf dem Gebiete der Form umb Biergläfer, also des Kunstgemerbes, behauptet die bayerische Industrie nach wie vor ihre Stellung.
Aber der bayerischen Regierung muß man den Borwurf machen, daß fie alles getan hat, um die Abwanderung der Flachglasindustrie zu unterflügen.
Die staatlichen Berg, Hütten und Salzwerke besigen als Aftiengesellschaft nicht nur die notwendige Bewegungsfreiheit, son bern nach ihren legten Bilanzen auch das Kapital, um im Baneri fchen Wald auf staatseigenem Boden, der ungeheure, abbaufähige Quarzporräte enthält, Glashütten zu errichten. Nichts dergleichen geschieht. Die bayerische Regierung überläßt die Beteiligung an fartellfreien Flachglaswerken der öffentlichen Hand in Norddeutsch land an Punkten( Hindenburg i. Oberschl., Helmstedt ), die für die Rohstoffbeschaffung viel ungünstiger liegen als der Bayerische Wald und an denen auch das allgemeine Lohnniveau höher ist. Man muß auch den Eindrud bekommen, daß den Münchener Machthabern die schlechte Lage der industriellen Reserve armee in der Obers pfalz gar nicht unangenehm ist. Die staatlichen Berg, Hütten und Salzmerte drücken mit Hilfe der Arbeitslosen auf die Löhne und liegen mit ihrer Belegschaft fast ständig im Streit. Unter den schlechten Berkehrsverhältnissen im Bayerischen Wald ,
"
die burch Subventionen gemis nicht aus der Welt zu schaffen fin, mit einer Grenznot als Kriegsfolge aber nichts zu tun haben, leidet in erster Linie die Holzindustrie. Der Wald" ist durch einige porfintflutliche Lokalbahnen schlecht und recht mit der „ Hauptstrede" Regensburg- Hof verbunden. Sind auf einer dieser eingleifigen Bähnchen ein paar Waggons Holz zu befördern, so stadt der übrige Verkehr. Geholfen merden fomn hier durch die Ansiedlung von holzperarbeitenden Betrieben und die Verlegung des Personenverkehrs auf die Landstraßen, deren Bustand im allgemeinen nicht unbefriedigend ist. Die Reichs post, die schon jetzt einige Kraftwagenlinien im Bayerischen Bald unterhält, mirb fich allerdings mit etwas niedrigeren Fahr preifen peritat machen ufen. Ein Kilometerpreis von zehn
Für das neue Jahr haben sich nach dem Bericht die Aussichten mesentlich verschlechtert, da infolge des Streites mit der Firma Telefunken der für Lorenz günstige Philips - Vertrag gelöst werden Anschluß an die International Telephone and Telegraph Co ration( ITT.), gesucht und gefunden. Aber die Auswirkung der notwendigen Umstellung auf hochwertige technische Erzeugnisse wird sich erst im einiger Zeit in einer Abfazsteigerung bemerkbar machen. Da der Auftragseingang von Reichspost und Reichseisenbahn noch geringer als im Vorjahr sei, so würden weitere Entlassungen unvermeidbar sein, wenn nicht eine Vermehrung der Aufträge von dieser Seite eintrete,
-
Dorauss
Ob es angesichts solcher Aussichten gerechtfertigt ist gefeßt, daß die Annahmen zutreffen wie in dem Borjahre 6 Broz Dividende zu verteilen aus dem von 450 000 auf 530 000 geftiegenen Gewinnen, tann bestritten werden. Hätte man nicht die Dividende zur Preissentung verwenden sollen, um neue Aufträge hereinzuholen und mehr Arbeiter zu beschäftigen?
Im Zusammenhang mit der Unssatzsteigerung erhöhten sich die Anlegen un 1,39 Mill. auf 3,39 Mill., auf die 0,54 Mill. abge schrieben wurden. Die Forderungen stiegen um beinahe das Doppelte, Don 7,9 auf 14,8 Mill., die Gläubiger von 3,9 auf 10,4 mill, Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 50 Bro3. auf 6,3 in.; das Warenlager wird mit 7,18 gegen 5,93 Mill. ausgewiesen. Alle Bilanzzahlen geben das Bild eines fräftigen Aufschwungs. Im Interesse der Belegschaft ist zu hoffen, daß die Verwaltung die Aus fichten für das laufende Gefchäftsjahr zu farz gemalt hat.
Wie Banfen am Bier verdienen. Brauereiaftien befizen ist in Deutschland ein gutes Geschäft. Das hat sich auch die Dresdener Bantfirma Arnhold gefagt, die zur Verwertung ihres Brauereiaftienbefizes mit anderen Banten zusammen eine eigene Bank dafür hielt.
-
Diese Holding- Gesellschaft für deutsche Brauereiaftien, die Bant für Brauindustrie, verteilt für das am 31. März 1930 abgelaufene Geschäftsjahr wieder 11 Pro3. Dini. dende( Aktienkapital 13 Mill.). Sie hat die Zeit der fintenden Börsenkurse benutzt, ihren 2 ftienbesig zu vergrößern; sie hat auch durch Ausübung ihres Bezugsrechtes bei der Kapital crhöhung mehrerer Brauereien ihren Befih erweitert. Der Besitz an Brauereiaftien hat sich daher um mehr als 1 Mill. auf 12,78 2. erhöht, während der an sonstigen Industrieaktien um 160 000 auf 3,05 mill. Wt. zurüdging. Daran ist auch etwas weniger zu ver dienen. Guthaben bei anderen Banten gingen von 4.4 auf 2,85 mill. zurüd. Das rein bankmäßige Geschäft hat geringe Bedeutung. Der eingeminn hat sich von 1,51 auf 1,57 Mill erhöht.
Die erfte 7% Proz. Pfandbriefemiffion. deutschen Rapitalpolitit die Gentung der langfristigen Kreditfoften
Bir miesen gestern darauf hin, daß die dringenfte Aufgabe bes sei, die sich in erster Linie in der Schaffung eines niedriger verzins lichen Pfandbrieftyps als des bisher allgemein gültigen 8prozentigen ausmirten müsse. Ein erster Schritt ist jetzt von der Breußischen Central- Bobentrebit- und Pfandbriefbant.- G. Berlin durch die Auflegung eines Betrages von 20 Millionen Mart 7% proz Goldpfandbriefe zum Zeichnungsturs von 98 Proz ga macht morben, morüber wir im Anzeigerden noch die Bedingungen veröffentlichen.
Wir finden es bedauerlich, daß diefer erste Schritt fo zögernd gemacht morden ist und daß nicht gleich der siebenprozen tige Pfandbrief gemählt murde. Mit aller Sicherheit mird die melt mirhchaftliche Depreffion und bomit die Zeit niedriger Zinssäge nody lange andauern. Ebenso sicher märe der Käuferanreiz bei 7 Broz ausreichend gemejen. Schließlich hätte man nicht übersehen sollen, daß auch Sparfaffen und Banten bei einem niedriger verzinslichen Pfandbrief mit ihren habenjäßen zwangläufig folgen müssen,
Spartaffen und Umschuldungsaktion.
Bei den preußischen Spartassen ist von Ende Februar bis Ende April die Gumme der Spareinlagen insgesamt noch um 90,1 Millionen( darunter allerdings 13 Millionen Zinsgutschriften auf 59418 Millionen Mart gestiegen. Sonstige Depofiten nahmen um 26,3 auf 242,9 millionen zu. Bei der Verwendung der Gelder fann man von erften deutlichen Anzeichen der fich auswirkenden fommunalen Ilmschuldungsattion sprechen Teilweise durch Ankauf von Kommunalanleihen sind die eigenen Wertpapiere um 51,8 auf 1077,1 gestiegen, die Darlehen an öffent fich- rechtliche Körperschaften haben sich um 43,1 auf 1057,5 Millionen vermehrt. Bei diesen beiden Boften liegen gegen die Zeit von Ende Dezember bis Ende Februar ganz beträchtliche Steigerungen vor. Die furzfristig gemährten Kredite, in der Hauptsache Brivatkredite, sind auf der anderen Seite um nur 10,6 auf 1516,9 millionen Mart ift der 3umadys bei der Gewährung von langfristigen Hypothefen mit angemachsen. Trotz der Förderung ber fommunalen Umschuldung 62,1 Millionen am starfsten geblieben, wenn er auch hinters den der Bormonate und der Bergleichszeit des Vorjahres zurück blieb
Kunze- Knorr- Bremje auch für Holland . Wie gemeldet mird haben die von den holländischen Staatseijenbahnen durchgeführten Bersuche zur Einführung einer Güterzugbremse zur Wahl der deutschen Runze- Knorr- Bremse geführt. Bei der Anorre Bremse 2 G., Berlin , follen bereits größere Be ftellungen eingegangen sein.
Eine Genoffenschaftspleife in Bayern . Die Landwirtschaftliche Genossenschaft in Straubing ( Niederbayern ), die von dem früheren banerischen Sandwirtschaftsminister Buglhofer ga leitet wird, ist in schwere finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die. Berschuldung soll über 1 Million Mart betragen und auf verlust reiche Gütergeschäfte Wusthofers zurückzuführen sein; bef einem Geschäft in Steiermark haben die Berluste allein eine Viertela drei Monate rüdständig. Einige hundert Landwirte werden million überstiegen. Die Angestelltengehälter findschon aus der genossenschaftlichen Haftung, die 2000 Mart pro Anteil aus macht, ernst betroffen. Man hofft in Bayern auf eine Sanierung aus dem genossenschaftlichen Rationalisierungsfonds des Reichea
Bei der Hauptversammlung der im Verband öffentlicher Die fich mehrenden Selbstmorde find Berficherungen unangenehm. Lebensversicherungsanstalten vereinigten Provinzial nersicherungsinstitute wurde mitgeteilt, daß die Steigerung der Ause gaben für Sterbefälle von 7.73 auf 10,54 Millionen in den beiden letzten Jahren mit der Mehrung der Selbstmordfälle zusammenhängt, bei denen in der Regel hohe Versicherungssummen betroffen merben. Der Versicherungsbestand der Bereinigten Anstalten hatte fidh Ende 1929 auf 769 617 felbftabgefchloffener Versicherungen, über 1,57 Milliarden Rapital und 21 227 Berficherungen über 606 Millionen Mark Leibrente erhöht.
Die Rentabilität der einzelnen Unternehmen, von denen man Attien befigt, hat sich in einzelnen Fällen noch erhöht. Die Aus führungen zur Biersteuererhöhung, die einen plöglichen ftarten Rüdgang des Absages gebracht hätte und zu einem dauern den Minderabfas führen dürfte, find bereits miderlegt durch die Angaben der Engelhardt Brauerei, daß sich der Absatz gegenüber dem Die Manoli AG. Berlin , die dem Reemtsaia Konzern anges Vorjahr nach zeitweiligem Rüdgang fowohl in Berlin wie in bergliebert ft, hat in ihrer Hamburger Generalversammlung die Ber Broving erhöht habe. teng einer Iprozentiger Dividende beschlossen.