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Einheitstarif bleibt!

Rur Omnibus teurer. Dutzendblock bringt Berbilligung. ando al Umsteigezeit eine Stunde.

Der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsgesellschaft hat in seiner heufigen Sigung endgültige Beschlüsse für die Umgestaltung der Berliner   Verkehrstarife gefaßt. Es wird im wesentlichen zu feiner Berfeuerung des bisherigen Verkehrssystems kommen. Troß­dem ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die vorgenommenen Um­stellungen die erforderlichen Mehrbeträge von 10 Mil­lionen bis 12 Millionen Marf bringen werden. Das Einheits. fyftem bleibt aufrechterhalten. Es kann von allen auf alle Verkehrsmittel umgestiegen werden. Der Umsteigefahr­schein bei Straßenbahn und U- Bahn wird wie bis. her 25 Pf. toften. Auch die Einzelfahrt auf dem Auto­

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991, Neue Mufif Berlin   1930" 10

Onostro at au Mufit- Technik- Gesellschaft.

,, Neue Musik Berlin 1930" der Name befagt nichts von dem| Reihe von Tricaufnahmen, mit deren Hilfe eigenartige lang­besonderen, wodurch sich diese Veranstaltung von anderen Musiker mirtungen erzielt werden. Es gab da überraschende Eifelte, durch tagungen, von Musikfesten und periodischen Musikdarbietungen Ueberblenden, Einkopieren und andere Kunstgriffe erzeugt, luftige grundsäglich unterscheidet. Um neue Musik und ihre Vorführung hat und humoristische Eindrücke, und es wirkte wohl eher wie ein ge­es sich in diesen vier Tagen gehandelt. Doch mit betonter Aus- lungener Scherz, aber aus dem Scherz ist noch taum Ernst ge schließlichkeit nur im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Umwelt des worden. Sehr ernsthaft sind dagegen, wie wir wissen, die Be­Mufiters, zur heutigen Wirklichkeit, zum Nichtmusiker; Musik im mühungen der heutigen Musiker, den Rundfunt als fünft. Hinblick auf die Gesamtheit der Bedingungen, unter denen sie sich lerisches Instrument zu gewinnen. Ihr Ziel ist das vom Musiker in der Gegenwart entfaltet oder richtiger, in Zukunft wird ent- inspirierte Rundfunkhörspiel. Davon sind zwei Proben gezeigt falten müssen, um im deutschen   Leben ihren Platz als Kulturfaltor worden: Orpheus 1930/31" und Sabinchen". Aber es begab sich und allgemeine Kunst zu behaupten. das Erstaunliche: die Rundfuntübertragung im Konzertsaal der Hochschule für Musik war bei dieser von ihrer Rundfuntper fuchs stelle gebotenen Versuchsveranstaltung so mangelhaft, daß man sich entschließen mußte, das zweite Hörspiel Sabinchen", in fonzertmäßiger Form zu wiederholen, wobei denn der optische Ein­druck, sozusagen der Einblick in die Rundfunkfulissen, für Wirkung. und Erfolg das Seine tat. ,, Orpheus" wäre mohl auch in der besten Wiedergabe ein Mißerfolg geworden. Als Lösung eines Problems, das die gesamte Rundfuntwelt beschäftigt, sind diese beiden Hör: spiele wohl nicht zu betrachten. Uebrigens wurden sie in Berlin  durch Rundfunk übertragen; unsere Leser wissen Bescheid.

Worum geht es? Immer und immer wieder um das Thema ,, Krisen im Musikleben der Gegenwart". Das Thema, allzu aktuell geworden, hat jüngst, man erinnert sich, gelegentlich der Königs berger Tagung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins   im Border grund des Interesses gestanden; nun war es, als würde die Königs: berger Debatte in Berlin   praktisch fortgesetzt. Ohne Berabredung selbst­verständlich und ohne organisatorischen Zusammenhang. Dem Wort folgte die Tat, die Klagen der noch abseits Verharrenden löst der aftive Versuch ab: der entschlossene Versuch, das Leben zu erobern, anstatt sich von seinen veränderten Formen unterkriegen zu lassen: Bortastendes, vorstoßendes Experiment, Versuch des Künstlers, sich mit den gestaltenden Kräften der Zeit zu verbünden und sie in den Dienst seiner Kunst zu zwingen: die Kräfte der neuen Techni! und der neuen Gesellschaft.

Musik und Technit, Musik und Gesellschaft, unter dem Gesichts: punkt solcher Zweiteilung läßt sich bei rückschauender Betrachtung Der Stoff gruppieren. Musik und Technif, ihre Verbindung im Ton­film hat seltsamerweise im Programm gefehlt, bleiben also die Ge­biete der Schallplatte, des Rundfunks und der elektrischen Musit. Nicht technische Versuche wurden gezeigt, sondern Künstlerversuche, Musikerversuche in technischen Bezirken. Sie durften, das liegt im Wesen jedes Versuchs", noch unfertig sein, unfertig im Ergebnis. Zum Teil leider schienen sie es auch in sich selbst zu fein: unfertig als Vorführung oder noch nicht vorführungsreif, gar zu eilig ins Wert gesetzt, ein bißchen wie improvisierend. Die fruchtbare und

Deutschnationale und Volkspartei: Wir hatten den als Helfer engagiert, jetzt drückt uns der Kerl ganz beiseite." bus wird nicht verteuert werden; es bleibt bei 25 Pfennig. Da- gewiß begrüßenswerte Grundidee der Veranstaltung hätte sich noch gegen wird das Umsteigen von Straßenbahn und U- Bahn auf den überzeugender durchsetzen lassen, wäre ihre Durchführung gründ­Autobus und umgekehrt 5 Pf. mehr kosten; ebenso fostet das Um- licher vorbereitet worden. Das ist kein Vorwurf, sondern ein Be­dauern; und jedenfalls eine notwendige Feststellung. fleigen zwischen den Autobuslinien felbst einen Zuschlag von 5 Pf. Für den Geradeausverkehr( ohne Umsteigen) wird durch die Einführung von Duhendblods zu 2,60 mart eine nicht un­erhebliche Berbilligung eintreten. Diese Blods werden für Geradeausfahrten auf der Straßenbahn und den Untergrundbahnen ausgegeben. Die Umsteigezeit wird von eineinhalb auf eine Stunde verkürzt, um den Mißbrauch mit nicht voll aus­genuhten Fahrscheinen zu unterbinden. Die zweite Fahrt muß zeit­lich und räumlich eine Anschlußfahrt an die erste sein.

Zu welchem Zeitpunkt der umgewandelte Tarif in Kraft treten wird, steht noch nicht feft, in Aussicht genommen ist der 15. Juli.

Anschluß garantiert Frieden.

Anschlußfundgebung in Klagenfurt  .

Klagenfurt   22. Juni. Die Tagung des Desterreichisch- Deutschen Volksbundes in Alagen jurt erreichte ihren Höhepunkt in einer im Landhaushof veranstal teten Anschlußtundgebung, zu der sich die Kärntner   aus Klagenfurt   und Umgegend in großen Massen eingefunden hatten.

Ein Abend war der elektrischen Musit gewidmet. Ein in der Form menig glücklicher Bortrag des Erfinders Friedrich Trautwein   belehrte die Hörer über die ,, technischen Grundlagen elettrischer Musikinstrumente" der Musikinstrumente nach dem System Troutwein und Siemens. Bei den vorgeführten Driginal tompofitionen ergab sich ein Bild unabsehbarer Zukunftsmöglich teiten, insbesondere, was den Klangfarbenreichtum und die dyna mische Spannweite des elektrischen Instruments betrifft; und er. staunlich diese Fähigkeit polyphonen Mufizierens, wenn mehrere Spieler sich zu einer Art elektrischem Orchester verbinden. ,, Original­tompofitionen"- der Name und Begriff scheint freilich verfrüht; für die vorgeführten Versuche hätte sich ebenjogut vorhandene Mufit verwenden lassen, wenn diese eigens dafür geschriebenen Stücke auch von beliebigen anderen Instrumentengruppen wiedergegeben werden tönnten. Also, von einer neuen Runstgattung der elektrischen Mujit tann einftmeifen noch feine Rede sein.

Auch die Schallplattenversuche haben den Beweis nicht erbracht, daß sich mit Hilfe der Schallplatte in der Tat neue fünft lerische Möglichkeiten gewinnen ließen. Es handelte sich um eine

Bürgermeister Dr. Bercht begrüßte die Teilnehmer und die zahl Film, Rundfunt, Volfsbühne.

reichen Ehrengäste, worauf als erster Redner Reichstagsabgeordneter Gerlach das Wort ergriff, der zunächst die herzlichsten Grüße vom Reichtagspräsidenten Löbe und vom Vorstand des Desterreichisch­Deutschen Boltsbundes in Berlin   übermittelte. Stürmischen Beifall rief die Mitteilung hervor, daß der Volksbund in Deutschland   gerade jetzt für das in Kärnten   geplante 2bstimmungsdenkmal cine Sammlung eingeleitet habe. Der Redner mies die namentlich in Frankreich   lautwerdenden Behauptungen, daß die Anschluß­propaganda eine Bedrohung des Friedens sei, mit allem Nachdruc arud und betonie, daß vielmehr ein Zusammenschluß Deutschlands  und Desterreich eine Garantie des Friedens in Europa   darstellen würde. Reichsrat Hamecher- Köin von der Zentrumspartei   zog einen Vergleich zwischen Kärnten   und dem Rheinlande und besonders zwischen ihren Kämpfen um die Freiheit. Der Obmann des öfter­reichisch- deutschen Bolksbundes, Dr. Neubacher, fam auf den Europa­plan Briands zu sprechen und erklärte, daß man die Idee Briands jolange ablehnen müffe, als sie auf der Unverleglichkeit der durch die Friedensverträge errichteten Ordnung beruhe. Als Vor­bereitung für den Anschluß trat Dr. Neubacher dann für einen mirtschaftlichen Zusammenschluß zwischen Deutschland   und Desterreich ein, für eine Zollunion jenseis der allgemeinen Meist­begünstigung. Ein Handelsvertrag wie der fürzlich abgeschlossene fömme nur enttäuschen.

Eisenbahnunglück in Mainz  .

Dreißig Reisende leicht verletzt.

Heute vormittag ist ein Personenzug vor dem Hauptbahnhof Mainz   auf einen beladenen Güterzug aufgefahren. Hierbei wurden dreißig Reisende verletzt. Der Bahnhofsarbeiter Hassin­ger aus Mainz   wurde mit einer Gehirnerschütterung ins flädfifche Krankenhaus gebracht. Die Leichtverletzten wurden nach) fofortiger ärztlicher Behandlung entlaffen. Das Gleis Mainz  - Alzen war zwei Stunden gesperrt. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Befreiungsfeier des Berliner   Reichsbanners.

Der Gauvorstand Berlin- Brandenburg   des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold veranstaltet am. Montag, dem 30. Juni, um 20 Uhr, im Luftgarten eine große republikanische kundgebung aus Anlaß der endgültigen Befreiung des Rheinlandes. Zur Teilnahme an dieser Feier werden die repu blikanischen Parteien und die Republikaner   Berlins   aufge; rufen. Mitteilungen über die Ausgestaltung des Programms werden in den nächsten Tagen befanntgegeben.

Robert Winterberg   gestorben.

Der belamie Operettentomponist Robert Winterberg   ist gestern im Alter von 46 Jahren an einem Lungenleiden auf einem Gut in ber Mart gestorben. Der Günstling der 3arin", Die Dame in Rot und Anneliese von Deifau" find feine Hauptmerie.

Der letzte Tag des Welttheater- Kongreffes. Sonderbericht für den Abend)

Hamburg  , 22. Juni 1930.

Der vorlegte Tag der Hamburger Weltfteaterbundes­versammlung war mit Referaten und Distuffionen über Film­und Rundfunkfragen ausgefüllt.

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Aus einem Referat Dr. Böhms ist hier die Mitteilung zu er wähnen, daß der Rundfunk beim deutschen   Bublifum die entschiedene Vorliebe für stumme, einheimische Filme ergeben hat. Für die organisatorische Entwicklung des Filmmesens in Frankreich   zeugte der Bericht Charles Burquet über den Vortrag, der kürzlich zwischen dem französischen   Filmautorenverbande und der franzö­fifchen Spizenorganisation des Filmwesens abgeschlossen worden ist.

Im Funkhause der Nor ag referierte der Berliner   Funtinten­dant Dr. Flesch über die Erfahrungen im Hörspiel, während Paul Gjele seine Erfahrungen als Leiter des Journal parlé", der besprochenen Zeitung am Eiffelfunk darlegte. Gjele forderte eine internationale Regelung des Funkwesens und machte sie zum Gegenstand einer Resolution.

Das Gastspiel der französischen   Schauspieltruppe, das durch eine geistvolle Plauderei Tristan Bernards eröffnet wurde, fand vor

Rundfunk und Musik das Thema geht uns nicht nur in tech­nischer Beziehung an; wichtiger ist uns die soziale Geite. Denn der Rundfunk ist heute vielleicht das wirksamste Mittel der Mufit­verbreitung. Damit bildete er den llebergang zu der Gruppe von Gegenständen, die uns unmittelbarer berührt: die Musit in ihrem Berhältnis zur Gesellschaft, zum muzierenden Bolt, zum Musik­tonfumenten. Die Arbeit galt der neuen Gestaltung des Lieb. haberchorgesangs, des gemeinschaftlichen Laien musizierens und der Musik im Leben des Kindes. Man hörte sehr ernsthafte Bersuche des Chorliedes auf moderner Grundlage, immer mit der ausdrücklichen Bestimmung, dem Ge brauch in Liebhaberchören zu dienen. Als Form eines laienhaften Gemeinschaftsmusizierens wurde in zwei wertvollen Beispielen Das Wasser" und Der neue Hiob" eine nene Art von Kantate zur Diskussion gestellt; der Name ,, Lehrstück" sagt, was gemeint ist: die Stücke sollen nicht fongerimäßig aufgeführt, sondern und darin erfüllt sich ihr Lehrzweck gemeinsam erarbeitet werden.

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Vielleicht die wertvollsten Eindrücke und Anregungen brachte der letzte Nachmittag: Spiele und Lieder für Kinder". Hier maren wirklich erfreuliche Anfäge zu einem neuen Ton und Stil. Und es wäre Täuschung, zu meinen, daß es nur die vergnügte Stimmung der mitwirkenden Kinder gewesen, die sich den erwachsenen Zu hörern und Zuschauern mitteilte. Man hatte allen Grund, sich zu freuen, wie hier eine Sache mit Talent und Verständnis in Angriff genommen ist. Die Namen der Komponisten

sie tun nicht viel

zur Sache. Nicht um Kunstwerke, um die Produktion schaffender Künstler ging es, fondern um ihre zum Teil gewiß erfolgreiche und in jedem Fall dankenswerte Mitarbeit an neuen Aufgaben. Es genügt, einen Namen zu nennen: Poul Hindemith. Nicht nur, daß sein Spiel für Kinder ,, Wir bauen eine Stadt", der größte Er. folg der Tagung war; der herzliche Beifall galt der vorbildlichen und in ihrer Art beispiellosen Sachlichkeit, mit der dieser arrinierteste der jüngeren Romponistengeneration sich, anspruchslos bescheiden, ganz der prattischen Arbeit und der Forderung des Tages midmet. Ihm und seinem organisatorischen Mitarbeiter, Prof. Schünemann, haben wir vor allem für das Ergebnis diefer vier Tage zu banken. Klaus Pringsheim  .

Mission als Kontroll- und Förderungswesen des internationalen Bücheraustausches sehr wichtig, um durch übertriebene Kritit seiner bisherigen Fehler in seinen segensreichen Möglichkeiten beeinträchtigt werden zu dürfen. Hans Adalbert von Malzahn.

Uthmann Gedenkfeier in Wuppertal  .

Am Sontag jährte fich zum zehnten Male der Todestag nor G. Ad. Uthmann. In Wuppertal  ( Barmen- Elberfeld), der Hei­mat des Arbeiterchortomponisten Uthmann, errichtete der Deutsche  Arbeiterfängerbund seinem Borfämpfer einen Gedenkstein, einen Obelist, der das Bild Uthmanns im Relief trägt, der am Sonntag der Stadtverwaltung Wuppertal   übergeben wurde.

Aus dem Rheingau  , dem westlichen Westfalen, waren über 12 000 Gangesgenoffinnen und genossen herbeigefommen, das An­denken Uthmanns durch Wiedergabe seiner Chorgesänge zu ehren.

Nahezu sämtliche Gaue des DAS. hatten Bertreter zu dieser Beier

der bekannte Arbeiterdichter, aus Holland   Genosse Krelage, Borfizen­

entsandt. Aus der Schweiz   fam Genosse Profeffor Robert Geibel,

der des Holländischen   Arbeiterfängerbundes. Reichstagspräsident Tschechoslowakei   sandten Genosse Löbe, die österreichischen und deutschen   Verbände der unter vielen anderen Gedenktele­W. H.

gramme.

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ausverkauftem Hauſe ſtatt. Obwohl die Dimensionen des Hamburger Protest gegen proletarische Tanzgruppe.

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Stadttheaters das Berständnis der drei Einatter von Bernard, Cocteau   und Jules Renard  - die, weit mehr als das russische Theater auf sprachliche Wirkung beruhen, erheblich erschwerte, spen­dete das Publikum den verdienten Beifall.

In der Schlußsizung des Kongresses wurde, nach einem Vortrag Leopold Jessners, eine Reihe interessanter Ansprachen gehalten, aus denen u. a. hervorging, daß in den Bereinigten Staaten neuerdings rege Boltsbühnenbestre bungen im Gange sind, daß sich in Rumänien   eine Landes­gruppe des Welttheaterbundes gebildet hat und daß das neugegrün­dete österreichische Komitee für Kunsterziehung" fich den Bestre­bungen des Welttheaterbundes zur Verfügung stellt, Aus einem Bericht Baul Blancharis ging hervor, daß die soziale Gruppe des Theaters" in Paris   beschafft hat, das im kommenden Frühjahr des Bundes ein Aktienkapital von einer Million Mark für ein ,, Haus eröffnet werden soll. Unter solchen Umständen wäre es durchaus ge­rechtfertigt, wenn der nächstjährige Kongreß wieder in Paris   tagte, Jahre stattgegeben würde. Bis sich entschieden haben wird, ob die und den Einladungen nach Bufarest und Wien   erst in einem späteren por einigen Jahren gegründete deutsche Gruppe des Welttheater bundes, die bisher nicht in praktische Erscheinungen getreten ist, ihre übernommene Aufgabe durchführen fann, hat sich in Hamburg   ein provisorischer Ausschuß für die laufenden Arbeiten gebildet.

Es ist zu hoffen, daß Firmin Gémier  , der Gründer und Bräsident der Société Universelle des Théatre  " mit dem Bertrauen in die 3ufunft seines Bertes recht behält. Wohl ist größere Rontre­tifierung der Aufgabestellung und sorgfältige Vorbereitung der Ron greffe dringendes Erfordernis, doch ist die internationale Aus. prache der Theaterleute bei den Tagungen des Bundes jomie deljen

München  , 23. Juni.  ( Eigenbericht.)

Die heutige Bollversammlung des Münchener   Tänzer. tongresses wurde eröffnet mit der Erörterung eines Borfalles, der sich am gestrigen Sonntag während des Auftretens der Leip. ziger proletarischen Laiengruppe Der Tanzring" ereignet hat. Das von den Leipzigern vorgeführte Tanzspiel be­handelte das Thema" Moderne tänzerische Jugend im Kontrast zum Spießertum". Ein Teil des Publikums hatte darin eine ihm un­sympathische Tendenz gesehen und sehr lebhaft dagegen protestiert. Ein Mitglied der Kongreßleitung hatte zur Beruhigung eingegriffen und den Standal bermehrt. In der heutigen Kongresversamm­lung erfolgten dann Erklärungen, die die peinlichen Vorgänge teils auf Mißverständnisse zurückführten, teils als Mißgriffe eingestanden und zu entschuldigen baten.

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J. S.

Autounfall auf dem Münchener   Tänzerfongreß. J. S. München  , 23. Juni. burger Städtischen Oper, die am Sonnabendabend eine Einige Mitglieder des Balletforps unserer Charlotten Autofahrt in die Umgebung Münchens   unternehmen wollten, er. litten einen 3ufammenstoß mit einem andern Auto. Sämtliche In fassen des Gefährts murden verlegt, einige fo schmer, daß fie mms Strantenhaus gebracht werden mußten. Darunter die befannte Tänzerin Erna Sydom, die am Sonntagvormittag in der Auf­führung der Coppelia" eine wichtige Rolle tanzen sollte. In der Not sprang die Balletmeisterin Maubrit für sie ein, die, selber durch Heberarbeitung nerventrant, die Bartie tapfer durchführte, aber nadh Beendigung der mit stürmischem Beifall aufgenommenen Borstellung ohnmächtig zufammenbrach.