Der Reichs- Arbeitersporttag 1930 gehört der Vergangenheit an. Aber wie faum jemals wird die geftrige, grandiose Heerschau der Berliner Arbeitersportler im Grunewalder Stadion ihren polifischen Nachhall finden. In letzter minute wurde die vereinbarte Rundfunkübertragung der Festrede des Reichstagsabgeordneten Liffe vom Ueberwachungsausschuß untersagt, weil der Feftredner auch von dieser Stelle aus Protest einlegen wollte gegen jenen frivolen Anschlag des Bürgerblocks, der zum Schaden der Bolfsgemeinschaft im Rahmen des Abbaus der Sozialversicherung auch die Krankenversicherung antasten will. Die Bürgerblodregierung hat also von sich aus die Arbeitersportler in die kampffront eingereiht.
Die Berliner Arbeiterfporfler haben den hingeworfenen Fehdehandschuh aufgenommen. Der Schwur, den gestern nachmittag, als rote Fahnen über dem Deutschen Stadion wehten, die Tausende und aber Taufende von Sportlern, verstärkt durch zehntausende Mitstreiter aus den Reihen der organisierten Arbeiterschaft Berlins , ablegten, war ein Gelöbnis des Kampfes. Dieser Schwur wird nicht ungehört verhallen.
Reibungslos hat sich die
Wallfahrt der Massen zum Stadion abgewickelt, erleichtert durch die Bereitstellung zahlreicher Sonder züge. Wenige Minuten nach zwei Uhr kann der Einmarsch der Sportler in das sonnenüberflutete Oval des riesigen Sportforums beginnen. Musik spielt auf, Fahnengruppen marschieren voran, Banner und Wimpel folgen, dazwischen, in Zehnerreihen gestaffelt, Verein um Verein, Gruppe um Gruppe. Auf der Aschenbahn spaltet sich die lebendige Säule, in großartig- wuchtiger Pracht verweht ganz langsam an jeder der weit ausladenden Kurven ein Wald roter Fahnen über dem grünen Rasen. Kein Ende will das Marschieren nehmen, immer neue Trupps quellen aus dem steinernen Schlund des Stadiontors hervor, ganz zum Schluß, nach den Naturfreunden und Samaritern, fnattern noch die Motorradfahrer von„, Solidarität“ einer nach dem anderen auf die Zementbahn, bis die grüne Rasenfläche ein einziges, großes Blumenbeet geworden ist, betupft mit Zehntausenden von buntgekleideten Arbeitersportlern.
Friz Barthelmann begrüßt im Namen des Kartells alle Gäste, prominente wie nicht prominente, der Rast ist zu dem großen Ereignis nicht nur der Arbeitersportler, sondern der Arbeiterschaft Berlins schlechthin geworden. Dann tritt Karl Litte an das Mikrophon und teilt das empörende Rundfunkverbot mit. Brausender Beifall erschallt, als er sagt: ,, Ich habe dem Vertreter der Rundfunkgesellschaft, als er von dem eingereichten Manuskript die Streichung unferer Forderungen an die Regierung verlangte, geantwortet, daß ich auf die Radioübertragung meiner Rede pfeife, ich werde viel mehr den Arbeitersportlern an Ort und Stelle um so eindringlicher das sagen, was man zu sagen uns verbietet!" Und mit einem donnernden, dreifachen Frei- Heil bekräftigen alle Anwesenden das Gelöbnis: Hände weg von der deutschen Sozialper sicherung! Die jubelnd aufgenommene Massengymnastik ist kaum vorüber, da beginnen
überall die Starfschüffe
zu fnaffen, rechts für die Radfahrer, links für die Läufer, drüben durchschneiden die Schwimmer in schnellem Crawlschlag das Wasser, in der brennenden Sonnenglut waren sie gestern die beneidetsten Menschen, die Schwerathleten schleppen ihre Matten herbei, während noch alles über die humoristische Kinderstafette lacht. Dann wird wieder gelaufen und gefahren, geturnt und gesprungen, Fußball wird gespielt und Reigentänze aufgeführt, fröhlich und heiter ist alles, nur ein kleiner Junge weint, dessen Eltern werden durch den Lautsprecher gebeten, ihn am Eingang wieder abzuholen.
Der Sport im Stadion
Beachtenswerte Ergebnisse
Sportlich nahm der Reichsarbeitersporttag seinen traditionellen Berlauf. Bereits in den Vormittagsstunden füllten sich die Logen mit den unentwegten Sportlern. Gegen 11 Uhr 30gen immer größere Trupps mit ihren Vereinsfahnen dem Stadion zu. Um 12 Uhr begannen bereits
die Borkämpfe.
Für die 100- Meter- Strecke waren je 12 Borläufe bei den Männern und Frauen und 10 Vorläufe bei der Jugend nötig, um die Besten für die Zwischenläufe zu sondieren. Für die Entscheidungen qualifizierten sich vornehmlich Ostring, ASC., Wedding und Nordring. Oftmals liefen in der 4 × 100- Meter- Stafette alle Vereine in 3 Meter Abstand ein. Pünktlich um 2.30 Uhr wurde der Borkampf der Rennfahrer Niederlausit- Berlin gefahren. Alsdann versammelten sich etwa
4000 Sportler zum Einmarsch.
Die Spige bildete ein Trupp Arbeitersportler mit 50 Sturmfahnen. Nun wechselten in bunter Reihenfolge Turner, Schwimmer, Rad: fahrer; Athleten, Leichtathleten, Frauen, Kinder usw. Dann zeigten die Sportler einen Ausschnitt aus der Gymnast it. Ein herrlicher Anblick, eine derartige Masse von Sportlern nach den Klängen der Mufit in Bewegung zu sehen. Kaum hatten die Sportler im Sturm schritt das Stadion geräumt, jo traten die ,, Männer der Pedale" in Attion. Von den Zuschauern interessiert verfolgt und angefeuert sausten sie um die 3ementbahn. Zwischendurch hatten die Jugendlichen den Hochsprung erledigt. Drinkhut- Charlottenburg be= wältigte die ansprechende Höhe von 1,65 Meter. Die nächsten brei übersprangen noch 1,60 Meter. Sehr viel Beifall hatten anschließend die Kinder mit ihrer Gymnastikvorführung. Bewegung und Musik sind eben heute untrennbar.
Die folgenden 100- meter Endläufe brachten verhältnismäßig gute Zeiten. In der Jugendklasse 14/15 erreichte WierschowstiOftring 12,4 Set., Seidel- Wedding, Jahrgang 12/13, erzielte 12,1 Set. Bei den Männern siegte Heldt- ASC. in 11,3 Set., bei den Frauen erreichte Lemke- Wedding 13,4 Set, Durch Motordefekt beim Motorradfahrerreigen wurde die Veranstaltung etwas verzögert, so waren die Vorführungen der Turner, die humoristische Stafette der Kinder und einige weitere Konturrenzen nicht ganz über sichtlich, weil sie zugleich stattfinden mußten. Die gebotenen Leistungen standen trotz allebem vollauf auf der Höhe. Der sich ständig verbeffernde Görsch- SC, warf den Speer fast 48 meter meit. Das Diskuswerfen der Frauen entschied Frau Zain- ASC. mit 25,10 Meter für sich. Die Sondervorführungen der Naturfreunde, Angler und Faltbootfahrer sowie der Motorradreigen fanden wieder programmäßig ihre llebersichtlichkeit. Sondervorführungen
der Frauen waren erstklassig. Sie brachten eine abwechslungssein Sportler eine Einlage im Eskimofentern, d. h. im Kentern und
ei che Note in das Programm hinein. In der 4 x 100 meter Stafette fonnte Oftring den ASC. in der guten Zeit von 44,6 Set. hinter sich lassen, ASC. hatte jedoch infolge Krankheit nicht die volle Mannschaft zur Stelle. Die 10x200- Meter- Jugendstafette sah er= wartungsgemäß Wedding in 4,24,6 min, in Front. Die 10x100Meter- Stafette der Frauen holten sich ebenfalls die Weddinger in 2,19,9 Min.
Die Mittelstreden wiesen riesige Felder auf. Ein sehr abwechslungsreicher Kampf wurde den Zuschauern sowohl in den 1500 Meter bei den Männern, wie auf im 1000- meter- Jugendlauf geboten. Den Männerlauf entschied Hume- Ruhlsdorf in 4,18,9 Min, der 1000- Meter- Jugendlauf sah den Schwimmer Reimann- Neptun in 2,52,4 Min. als Erster am Band. Die
Schwerathleten
machten einen sehr guten Eindruck. Interessiert. verfolgten die Zuschauer ihre Vorführungen im Heben, Ringen und Boren. Eine Zeitlang beschäftigten die Artist en fast ausschließlich die Besucher mit ihren glänzenden Leistungen. Nun traten
die Fußballer
auf den Plan. Die Mannschaft von Bremen zeigte sehr gutes Können, die Berliner dagegen reichten nicht ganz an die Leistungen der Gäste heran. Das wirkte sich auch im Resultat von 7: 2 für Bremen aus. In der Halbzeit des Fußballspiels traten die Leichtathleten mit der 20 x 300 Meter Stafette noch einmal auf den Plan. Ostring, Nordring und Wedding , die Bezirke der Freien Turnerschaft Groß- Berlin, zogen gleichmäßig los. Auf der halben Strecke arbeitete sich erst der ASC. heran. Nun begann ein wechselvoller Kampf, Ostring war jedoch nicht mehr zu erreichen und beendete das Rennen in der Zeit von 13,23,6 Min. vor ASC. und Nordring. In kurzen Abständen folgte Wedding und Norden. Den Abschluß des Reichsarbeitersporttages bildete das Stundenrennen der Radfahrer. Ein interessiertes Bublikum hielt bis zum Schluß der Veranstaltung die Logen besetzt. Bei den Schwimmern
Wiederaufrichten des Bootes. Im Wasserballspiel der Beairfsmannschaften siegte der 4. über den 1. Bezirk mit 3: 0 Toren. Nach etwas hartem aber sehr schnellem Spiel trennten sich der 2. und 3. Bezirk mit 5: 4.
Die Resultate
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Läufe. 100 Meter Jugend 14/15: 1. Wierchowski( Ostring) 12,4 Gef.; ( webbing) 12,1 Get.; 2. Fischer( Wedding ) 12,1 Get. 2. Fährmann( Ostring), Bruftbreite zurüd. 100 Meter Jugend 12/13: 1. Geibel 100 Meter Männer: i. Heldt( AGC.) 11.3 Set.; 2. Stoll( Oftring) 11,5 Eet. 1500 Meter Männer: 10 × 100- Meter- Stafette Frauen: 1. Webbing 2: 19.9 Min.; 2. Köpenid 2: 22.4 Min. 1. Suwe( Ruhlsdorf) 4: 18,9 min.; 2. Braun, E.( AGC.) 4:24 Min. Stafetten: 10x200 Meter Männer( Turner): 1. Eotol 4: 15,7 min.; 2. Zehlendorf 4: 21,3 in. 100 Meter Frauen: 1. Lemke( Wedding- Sport) 13,4 Gef.; 2. Dumke( Osten), Bleul( Often) 13,5 Get. 1000 Meter Jugend: 1. Peimann ( Schw. Neptun) 5: 22,4 Min.; 2. Hauser( ASV. Neukölln) 2: 55,1 Min. 4x100 Meter Männer, Klasse C: 1. Wedding 47,6 Set.; 2. Oftring 47,9 Get. 4x100 Mete: Männer, Klasse B: 1. Neukölln 47 Get.; 2. Güden 48,4 Gef. 4x100 Meter Männer, Klasse A: 1. Oftring 44,6 Get.; 2. AGC, 45,1 Gef. 10 × 200 Meter Jugend: 1. Wedding 4: 24,6 Min.; 2. Echöneberg 4: 35,7 Min. 20 × 300 Meter Männer: 1. Oftring I 13: 23,6 Min.; 2. AGC. I 13: 26,7 Min.; 3. Nordring 13: 37,4 Min.; 4. Wedding , 30 Meter zurild; 5. Moabit , weitere 20 Meter zurüd. Sochsprung, Jugend: 1. Drinkhut, Charlottenburg , 1,65 Meter; 2. Pagels, Neukölln, 1,60 Meter; 3. Bager, Schöneberg , 1,60 Meter; 4. Gärtner, Köpenid, 1,60 Meter. Speerwerfen, Männer: 1. Görsch( ASC.) 47,71 Meter: 2. Lemgan( Nordring) 44,67 Meter. Distuswerfen, Frauen:
1. Zaein( AGC.) 25.10 Mieter; 2. Bösel ( AGC.) 20,36 Meter. Radfahrer: Städtekampf Punktefahren 6 Runden: 1. Gänderich, Berlin , 10 P.; 2. Schwarz,
Berlin , 6 B. 3. Pfeiffer, Kolkwiß, 5 V. Städtekampf gewonnen Berlin mit gabefahren: 1. Wothe, Berlin , 20 Meter Borgabe; 2. Toſch, Berlin , 0 Meter Borgabe. Reit: 2:04. Bunktefahren: 1. Unger, Berlin , 25 P.; 2. Klang, Berlin , 11 B.; 3. Zimmermann, Berlin , 10. Verfolgungsrennen 10 Runden: Sieger Berlin gegen Niederlaufis, bei 10 Runden 300 Meter auf. geholt. Beit: 10: 9,2. Städtekampf: 1. Gänderich, Berlin , 10 B.; 2. Schwarz, Berlin , 5 P.; 3. Matyset, Finsterwalde , 4 P.; 4. Nitschke, Berlin , 3 B.; Ausscheidungsfahren 11 Fahrer: Gieger: 1. Unger, Berlin : 2. Zimmermann,
45 Gesamtpunkten gegen Niederlaufik mit 18 Gesamtpunkten. Jugend- Bor
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5. Zimmermann, Finsterwalde , 2 B.; 6. Pfeiffer, Roltwig, 1 B. Zeit: 2:10. Berlin ; 3. Burmann, Berlin . Reit: 10: 44,4. Schwerathletit: Sebekampf in beidarmig stoßen: Lichtenberg gegen Auswahl Lichtenberg 1240 Pfb., Auswahlmannschaft 1160 Pfb. Jugendkampf im Ringen: Brandenburg - Berlin 7: 7. Männerfämpfe im Ringen: 1. Langer, Sparta - Splitstößer, Lichtenberg , unent. fchieden; 2. Burkert, Saronia- Hanser, Lichtenberg , Burkert in 4 Min. Gieger; 3. Etert, Alt- Wedding- Lowabe, Einigkeit, Efert in 7 Min. Sieger.
Schwimmwettkämpfe. Crawlstafette 10 × 50 Meter für Männer und Jugend: Crawlschwimmen 50 Meter: 1. Reimer( FSGB.- Lichtenberg) und Tester( Hellas. 1. Hellas- Berlin 5: 25,2 Min.; 2. FEGB.- Lichtenberg 5: 32,2 Min. Knaben. Berlin ) 0: 36,6 Min.; 2. Wagenknecht( FEGB. Lichtenberg ) 0:87 Min. Mädchen- Brustschwimmen 50 Meter: 1. Weber( Freiheit- Berlin ) 0: 51.3 Min.; 2. Wünsch( FGGB.- Neukölln) 0:52 Min. Frauen- Lagen stafette 3 × 50 Meter: 1. FEGB. Neukölln 2: 15,1 Min.; 2. Fr. Schw. Berlin XII 2:25 Min.- Jugend. Rückenschwimmen( männlich) 100 Meter) a) 14-16 Uhr: 1. Bohle( Bellas. Berlin ) 1: 21,2 Min. b) 16-18 Jahre: 1. Schwandt( Hellas- Berlin) 1: 30,5 Min. Weibliche Jugend- Bruststafette 4 × 50 0eter: 1. FSGB.- Neukölln 3:12 Min.; 2. FGGB. Lichtenberg 3: 16,4 Min.- Männer- Crawlschwimmen RI. C 100 Meter: 1: 26,4 in. Männliche Jugend- Lagenftafette 4 × 100 Meter: 1. Hellas Berlin 5: 40,8 Min.; 2. Freiheit- Berlin 5: 57,6 Min. Kinder- Bruststafette 8 × 50 Meter: 1. Sellas- Berlin 6: 49,8 min.: 2. FGGB.- Neukölln 6: 53,2 Min. Männer Crawlschwimmen RI. B 100 Meter: 1. Seimann( Möwe- Berlin ) 1: 13,6 min.; Miller( Neptun Weißensee), 1: 14,2 Min.; 3. Miltrit( Möwe- Berlin ) 1: 14,9 ( GGB.- Reukölln) 1:09 Min.; 3. Trippenfee( FTGB. Kreuzberg ) 1:11 Min. Minuten. Klasse A: 1. Grühn( FS. Charlottenburg) 1:07 Min.; 2. Frohn Frauen- Rückenschwimmen 100 Meter Klasse B: 1. Alewebe( FTGB. Kreuzberg ) 1: 54,4 Min.; 2. Toth( Freiheit) und Kuphal( Sellas) 1: 58,8 Min. Alaffe A: 1. Schufalle( FTGB.- Kreuzberg) 1:48 Min.; 2. Kotann( Fr. Schw. Berlin XII) 1: 49,9 Min. Turmspringen 10- Meter- Brett: 1. Greufing( FEGB.- Lichtenberg) 38% Buntte; 2. Krabel( FGGB. Neukölln) 36% Punkte. Männer- Bruftstafette 50, 100, 200, 100, 50 meter: 1. Fr. Schw Charlottenburg 7: 39,4 Min.; 2. FSGB.. Neukölln und Hellas- Berlin 7:41 Min. Weibliches Jugend- Crawlschwimmen 100 Meter( 14-16 Jahre): 1. Rodewalb( FSGB. Neukölln) 1: 35,2 in.; 2. Ering hausen( Union - Berlin ) 1:45 Min. 16-18 Jahre: 1. Menner( FSB.- Neukölln) 1: 36.4 Min. Männliches Jugend- Crawlschwimmen 100 Meter AL B, 14 bis 1: 22,4 Min. Rlaffe A: 1. Bolte( Hellas- Berlin) 1: 15,4 Min.; 2. Schröder( Frei 1: 17,8 in. Klaffe A: Schmidt( Hellas- Berlin) 1: 12.2 min. Männer- Lagenftafette 4 × 100 Meter Rlaffe B: 1. Möwe- Berlin 5: 41,5 Min.; 2. Sellas- Berlin 5: 48,8 Min. Klaffe A: 1. FEGB.- Neukölln 5: 16,2 Min.; 2. Sellas- Berlin 5:24 Min. Wasserballspiele: 1. Bezirk- 4. Bezirk 0: 3; 2. Bezirf- 3. Be.
Die Schwimmer haben beim Raft immer ein dankbares Publifum. 450 Startende führten hervorragende Leistungen vor, vor herrschend bei den Einzelschwimmern war der Crawlsti!. Hier gingen 1. Dertwig( Union - Berlin ) 1: 23,2 Min.: 2. Bödner ( FGGB- Lichtenberg) Massenfelder an den Start. Eine von Männern nicht sehr oft erreichte Zeit von 1,21 Minuten erzielten die Jugendlichen im Rückencrawlen. Das Freistilschwimmen der A- Klasse gewann GrünCharlottenburg in der guten Zeit von 1,07 Min. Ein abwechselnder Kampf in der 10 × 50- meter- Crawlstafette wurde von Hellas nach wechselnder Führung vor Lichtenberg und Neukölln, die sich verschwommen, gewonnen. Die Kinder erzielten in der 50- Meter- Strecke den guten Durchschnitt von 36 Sekunden. Stürmischen Beifall ernteten wieder die Springer. Borzügliches zeigte die WienBerlin- Mannschaft dom 10- Meter- Turm. Achtbare Leistungen wurden auch vom 3- Meter- Brett aus geboten. Unter Leitung von Menne Wolter zeigten die Frauen diesmal einen zwei und Gut gemacht! Daß die dreißiger Kunstreigen. Rettungsschwimmer niemals fehien dürfen, ist selbstverständlich. In leicht begreiflicher Weise wurden Rettungsvorführungen gebracht, welche für die Zuschauer stets ein sehr wertvoller Anschauungsunterricht sind. Nach den Faltboot wettaufbauen gabairt 5: 4.
Das Fußballspiel beim RAST
Mit wieviel Hoffnungen schickten die Berliner ihre Städteelf in ben Kampf und wie arg wurden sie enttäuscht. Diese Mannschaft war wirklich nicht dazu berufen, den Berliner Fußball zu repräsen= tieren. Die Verteidigung, auf die so große Erwartung gesetzt war, bersagte vollkommen. Nicht besser erging es dem Mittelstürmer, den Torwart haben wir auch schon besser gesehen. Bei fünf von den fieben Toren warf er sich immer über den Ball. Dabei waren die Schüsse gar nicht einmal so scharf. Die Läufer hatten durch das Versagen der Verteidigung einen schweren Stand. Die übrigen vier Stürmer schafften manch heitle Situation vor dem Bremer Tor, hatten aber reichlich Bech mit ihren Schüssen. Die Bremer Mannschaft fonnte jedoch auch nicht voll befriedigen. Der Sturm, der für fo gefährlich galt, brachte es nur einigemal zu interessanten Momenten. Ein großes Plus hatten sie allerdings in der sicher arbeiten. den Berteidigung; der Torwart war reichlich unsicher im Fangen.
Zum Spiel selbst: In der ersten Viertelstunde beherrschte der Berliner Sturm fast ausschließlich das Feld. Schnelle Läufer der beiden Außenstürmer brachten den Ball immer wieder vor Bremens Heiligtum, Abseitsstellung des Innensturms sowie Unfähigkeit des Mittelstürmers vereitelten aber jeden Erfolg. Dann kamen die Bremer in Schwung. In der 21. Minute spielte sich der zur Mitte ge= laufene Rechtsaußen durch. Bon der Sonne geblendet, lief der Ber liner Torwart am Ball vorbei, das Resultat lautet 1: 0. Die Bremer hatten von da ab mehr vom Spiel. In der 28. Minute mar es der Mittelstürmer und in der 1. wieder der Rechtsaußen, die das Resultat auf 3: 0 stellten, Bei diesem Stand blieb es bis zur Pause. Nach dem Wiederanstoß dominierte der Berliner Sturm, der die Plähe des Mittelstürmers und Halbrechten ausgewechselt hatte. Die 9. Minute brachte durch einen Handelfmeter den ersten Treffer. In der 15. Minute stellten die Bremer das alte Verhältnis wieder her. Aber schon eine Minute später stellte Berlins Rechtsaußen das Refultat auf 4: 2. Dann zählte man nur die Minuten, in denen die Bremer die weiteren drei Tore erzielten. Und dieses trotz Feldüberlegenheit des Berliner Sturms.
Gute Leistungen der RWA.
Auf den Tegeler Gewässern waren am Sonntag überall die schwarzrotgoldenen Farben aufgezogen, sehr zum Mißvergnügen schwarzrotgoldenen Farben aufgezogen, sehr zum Mißvergnügen einiger Rudervereine, die an diesem Tage besonders große schwarzweißrote Fahnen zeigten. Aber auch das half nichts, der Tegeler See ist nun einmal erobert dom republikanischen Deutschen Wassersportverband und verteidigt seine Position gut. Der DWB. konnte zu seiner Regatta am Sonntag zum erstenmal auch auswärtige Berbandsvereine cinladen. Schen am frühen Morgen waren die Sportler emsig an der Arbeit, im Bootshaus war ein ewiges Kommen und Gehen, die Boote merben noch einmal ton
16 Jahre: 1. Ruttig( Möwe- Berlin ) 1:20 Min. 2. Sintemann( Hellas- Berlin)
heit- Berlin ) 1: 19,4 min. 16-18 Jahre RI. B: 1. nichte( Freiheit- Berlin )
trolliert. Die Reichsbanner- Wassersportabteilung, die dem Berband angeschlossen ist, hat seit Tagen fleißig trainiert, sie will mit ihrer Ruderriege die Ehrenpreise hereinholen.
Pünktlich 14 Uhr starteten die ersten Boote an der 1000- MeterBoje. Ueberraschend gut war die Disziplin der Sportler, die immer pünktlich am Start waren; die 20 Ruder- und Kanurennen fonnten flott hintereinander abgewickelt werden. Bei den meisten Rennen waren gute sportliche Leistungen aller Vereine festzustellen, die 1. und 2. Plätze waren fast durchweg hart umfämpft. besonders span= nende Kämpfe wurden um die Verbandsmeisterschaft im Riemenpierer und im Riemen achter ausgetragen. Um den Wanderpreis im Stadtrat- Bendig- Achterrennen fämpften die RWA. und Wifing- Wurzen, beide Mannschaften gut trainiert. Bis faft zur 1000- Meter- Boje lagen die Boote Bord an Bord. Bei der Wiring- Mannschaft fiel dem Schlagmann der Rollsiz heraus, dadurch gewann die RWA. eine Länge und sie hielt diese Position. 100 Meter vor dem Ziel legten sich beide Mannschaften zum Spurt tüchtig in die Riemen. Die RWA. konnte bis zum Schluß ihre Position verbessern und siegte mit zwei Längen. Diese Leistung ist um so mehr anzuerkennen, weil fast alle Ruderer der Mannschaft schon ein, ja sogar schon zwei und drei Rennen am gleichen Tage gefahren hatten. Die Beteiligung der Bevölkerung war außerordentlich stark.
Ruberrennen, 2000- Meter- Strecke. Anfänger- Riemenvierer: 1. BBG. 9,5 Min. Verbandsmeisterschaft im Riemenvierer: 1. RA. 8.72 Min. Jungmannen. Riemenvierer: 1. Triton- Leipzig 8,12 in. Doppelzweier m. Et.: 1. BBG. 6.10 Min. Doppelzweier ohne Gt.: 1. Bewag 9.42 Min. Stadtrat Beudig Achter: 1. RWA, 7:38 Min. Kanurennen, 1000- Meter- Strede. Faltbooteiner: 1. GVS. 6,40 Min. Doppelkajat, Tame und Herr: 1. KCT. 5,54 Min. Doppel. Aweier m. St.: 1. Gafag 6.2 Min. Ermunterungsrennen Doppel- Charpie: 1. RA. 6,26 Min. Jungmannen Poppetajat: 1. EBS. 5,77 Min. FaltbootDoppel: 1. PGNT. 6.06 Min. Doppel- Charpie: 1. RA. 6,26. Junioren Poppeltajat: 1. ACT. 5,45 Min. Perbandsmeisterschaft im Renneiner: 1. GB. 5,42 Min. Ermunterungsrennen Tame und Herr: 1. RCT. 6,29 Min.- Er munterungsrennen Doppeltajat: 1. SR 6,10 Min. Jumamannen- Renneiner: 1. KCT. 6,07 Min. Senioren- Toppeltajat: 1. ACT. 3,62 Min.
Bürgerlicher Sport am Sonntag
Im Kampf um die Meisterschaft des bürgerlichen Deutschen Fußballbundes ging gestern der Berliner Klub Hertha BSC. als Sieger gegen Holstein- Kiel mit 5: 4 Toren hervor. Bei der Her ausstellung eines Spielers gab es Riesenfpeftafelszenen, so daß die berittene Polizei eingreifen mußte.
Eine Eigenmeldung aus Düsseldorf besagt unter an derem: Gegen Ende der zweiten Halbzeit mußte der Schiedsrichter den Kieler Mittelstürmer wegen regelwidrigen Betragens vom Blaze weisen. Die sensationell aufgeputschten Zuschauer erflärten sich damit nicht einverstanden und führten schreckliche Pfeif und Johltonzerte auf, die bis zum Schluß des Spiels anhielten. Das Spiel selbst wurde in diesem Zeitabschnitt zu einer Just- und planlofen Bolzerei. Wenige Minuten vor Spielschluß fam Hertha Berlin zum Siegestreffer und gemann 5: 4. Der Schlußpfiff löste verstärktes Pfeiftonzert der Zuschauer als„ Ehrung für den Sieg aus.