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Flaggen heraus!

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Wie die Rheinlandbefreiung gefeiert wird.

Am 1. Juli wird das Rheinland   pon fremder Bei fagung frei. In den befreiten Provinzen rüstet sich die Be­völferung, um das ersehnte Ereignis zusammen mit den höchsten Bertretern der deutschen   Republit zu feiern. Aber ganz Deutsch­ land   und vor allem auch der Freistaat Preußen   und Berlin  nehmen an der Freude des Rheinlandes herzlichen Anteil.

Wie wir erfahren, hat das preußische Staatsministerium be­schlossen, am Befreiungstag des 1. Juli die staatlichen und kommunalen Dienstgebäude, die Gebäude der übrigen Körperschaften des öffentlichen Rechts sowie die Gebäude der öffent­lichen Schulen nach den Bestimmungen vom 29. Juni 1929 zu be flaggen.

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Bon verschiedenen Seiten sind darüber hinaus Anfragen an das preußische Staatsministerium gerichtet, ob nicht auch außerhalb bes Gebietes der zweiten und dritten Besagungszone, für die be­fendere Feiern vorgesehen sind, aus Anlaß der Befreiung des Rhein­landes öffentliche Feiern zu veranstalten feien. Hierzu wird auf Grund eines Runderlaffes des Ministers des Innern mitgeteilt, daß nach Absicht der preußischen Staatsregierung mit Rüdficht auf die in dieser Zeit notwendige Beschräntung in der Ver­anstaltung von Festlichkeiten außerhalb der beiden Zonen im gesamten übrigen Staatsgebiet Rheinlandbefreiungsfeiern gleichzeitig mit der Berfaffungsfeier veranstaltet werden sollen. Die Verfassungs­feiern werden daher unter voller Aufrechterhaltung ihres Charafters in diesem Jahre gleichzeitig als Rheinlandbefreiungs­feiern ausgestaltet. Ein Erlaß über die Veranstaltung der Ber  faffungsfeiern wird folgen.

Dieser Gedante des preußischen Staatsministeriums ist ohne 3weifel zu begrüßen. Durch die Zusammenlegung von Ber­faffungs und Befreiungsfeiern wird mit Deutlichkeit die Tatsache daß durch die Republit das heinland fünf Jahre vor Ablauf herausgehoben, daß gerade durch die Politik der Verfassungsparteien, ber vertraglichen Fristen von fremder Befagung befreit wurde.

Die Not der Blinden  .

Um die Berliner   Gefundheitspflege

Aerzte schädigen die städtische Fürsorge

in den Krantenhäusern lehnen die Sozialdemokraten ab, weil sie zu einer Einschränkung der Pflegemittel führen könnte, viel­faffen belegt sind. Die aber fönnen ihre Beiträge nicht erhöhen, leicht sogar führen müßte, da 50 Proz. der Betten von den Kranken­ohne die arbeitende Bevölkerung zu belasten. Wenn die Deutsch­nationalen auch davon ihre Zustimmung zum Etat abhängig machen mollen, so zeigten sie dadurch ihren Mangel an sozialem Verständnis. Den Borstoß von Frau Frohn zugunsten der privaten Krantenanstalten lehnte Frau Frankenthal   ab; es sei leider zu bemerken, daß der Stadtmedizinalrat sehr oft der Sachwalter dieser Pflegestätten sei. Aus den sehr langwierigen

Eines der Hauptkapitel im Berliner   Etat ist der Gefundheitspflege| den Deutschnationalen geforderte Erhöhung der Pffegesäte aller Arten gewidmet. Gestern fam dieses Kapitel in der Stadt verordnetenversammlung zur Beratung. Dabei fonnte Stadtv. Frau ausschusses feststellen, daß für die städtische Gesundheitspflege fast Dr. Käthe Frankenthal( Soz.) als Berichterstatterin des Haushalts 8 millionen Mart mehr als im Vorjahre angesezt sind. Dieses mehr wird vor allem durch die Zunahme der Krantenbetten in den Krankenhäusern, Heil- und Pflegeanstalten verursacht; im Ausschuß ist das Rapitel noch um 340 000 Dart erhöht worden. Der Haupt­teil der im Ausschuß angenommenen Anträge stammt von den Sozialdemokraten und den Demokraten. Die fozialbemo fratiche Frattion wies auf den Mißstand hin, daß durch den Boykott der Berliner   Aerzteschaft gegen die städtische Fürsorge diese hygienische Fürsorge vor den Wirkungen des Bontotts schützen wolle. sehr leidet. Der Magistrat wird um Auskunft ersucht, wie er die nach einem anderen Antrag wird gefordert, für das gesamte Rrantenhauspersonal zwei verschiedene Berpflegungs formen einzuführen, zwischen denen das Personal wählen solle. Die Teilnahme foll freistehen. Bei der Abteilung Leibes übungen nahm der Hauptausschuß einen sozialbemo fratischen Antrag folgenden Inhalts an:

Bei der Bergebung von städtischen 2ebungsstätten ( Spiel- und Sportplähen, Schwimmhallen usw.) und Jugend heimen an Jugend- und Sporforganisationen find die vom Staat als Jugendpflege treibende Vereine anerkannten Organi­fationen vordringlich zu berüdfichtigen. Eine Kostentragung für Uebungsstätten usw. durch die Stadt sowie die Gewährung von Belhilfen fommt nur für anerkannte Organisationen in Frage."

Der Antrag fagt an sich Selbstverständliches und längst Durch ständigen Vereine, die sich an Bentralsportorganisationen nicht an­geführtes; er richtet sich gegen alle möglichen eigenbrötlerisch- selb­geschlossen haben. In den Anträgen der Demokraten wird unter anderem die Anschaffung genügender Mengen von Radium zur Behandlung Krebstranter und die Einrichtung von mehr Spezialstationen in den Krankenhäusern gefordert. In Groß- Berlin hat etwa 3500 Blinde, bie entgegen der austömm der Aussprache gestern im Plenum hielt ein tommunistischer Redner licheren Bersorgung der Kriegsblinden in diesen schweren Zeiten eine lange Rede, an deren Schluß er die Diftatur des Proletariats einem brohenden Schicksal gegenüber stehen. Sonst wären diefe propagierte. Die Stadty. Frau Frohn( 3.) forderte Ersparnisse bei Blinden   nicht vollzählig auf die Straßen marschiert, um zu pro- der Sozialhygiene, fie trat ferner für vermehrte feelsorgerische testieren, zu demonstrieren. Ein tägliches, erbarmungswürdiges Tätigkeit in den Krankenhäusern ein. Von der sozialdemokratischen Bild! Die Blinden fordern so lautet eine dahingehende Ent- Graftion sprach Frau Dr. Frankenthal. Sie ging auf den Aerzte­Ichließung vom Reichstag und der Reichsregierung angesichts der bonfott gegen die Fürsorge ein und forderte schärfftes Vorgehen ständig wachsenden Not die Einführung einer öffentlich gegen die Aerzteschaft, die den an sich erlaubten Bontott zu weit rechtlichen Blindenrente. Diese Blindenrente soll eine treibe und damit die Gesundheit der Bevölkerung gefährde. Die Grundlage für ihre giften 3ficherung sein. Die private und Rednerin verwies zu dem entsprechenden Antrag der Demofraten öffentliche Fürsorge bieten in ihrer Unzulänglichkeit feinerlei Sicher auf die durch Sozialdemokraten angeregte Dentschrift über die Er. heit, sondern machen den Blinden abhängig und unfrei. Die Berweiterung sozialärztlicher Stationen hin. Gegenüber gewiffen Sammlung, die später in Kliems Festfälen tagte, ist der Ansicht, daß Aeußerungen der Frau Frohn betonte Frau Frankenthal  , daß die bei dem Milliardenetat des Reiches eine Ausgabe von 15 bis 20 Sozialdemokraten in der Krantenpflegefchwester nicht mehr die Millionen für die geforderte Blindenrente tragbar sein müsse, Bon Nonne, sondern den arbeitenden Menschen sähen. Die von verschiedenen Rednern wurde bie Herabsehung der an fich schmalen städtischen Unterstützungsfäße gebrandmarkt. Ein schitanöjes Berhalten der Fürsorgeämter läßt viele Monate lang mit ihren Unterſtüßungsanträgen marten oder man möchte ben ermerbslosen nehmen, indem man die Zahlung des Futtergelbes für das Tier per meigert und den Blinden empfiehlt, den Führhund als Wachthund zu verlaufen.

Während der

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Blinden ihre einzige Stütze und den treuesten Freund, ben Führhund Ferien- und Reisezeit

Es wird Aufgabe der verantwortlichen Stellen sein müssen, den berechtigten Klagen nachzugehen. Die große Not unserer blinden Bolfsgenossen erfordert rasche und durchgreifende Hilfe!

Liebestragödie im Walde.

In der Nähe der fleinen Ortschaft Cablom, zwischen Muster­hausen und Bernsdorf  , hat sich in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch eine blutige Liebes tragödie abgespielt. Der 54jährige Beitungsfilialleiter Emil Richter aus Lichtenberg   feuerte auf feine Geliebte, eine etwa 30jährige Frau, mehrere Schüsse ab und tötete sich unmittelbar darauf durch einen Herzschuß.

Richter fuhr mit seiner Geliebten am Dienstag nachmittag nach Cablow, wo das Paar in einem Restaurant noch Abschiedsbriefe schriet. Etwa 600 bis 700 Meter von der Ortschaft entfernt wurde am Mittwoch gegen 10 Uhr vormittags am Fuße des bewaldeten Berges die Frau mit mehreren Schußverletzungen von Orts bewohnern aufgefunden. Sie fonnte noch furz angeben, daß Richter auf dem Berggipfel auf sie geschossen und sich selbst einen Schuß beigebracht habe. Von furchtbaren Schmerzen gepeinigt, habe sie sich noch ein Stück fortschleppen tönnen, jei dann aber völlig entträftet zusammengebrochen. Als die Leute den Berg absuchten, fanden fie Richter tot auf. Die schwerverlegte Frau wurde ins Wusterhausener Krankenhaus gebracht. An ihrem Aufkommen wird

gezweifelt.

Zu Anfang der Woche machten Wassersportler in der Havel  bei Bichelswerder einen graufigen Fund. An einer feichten Stelle lag ein Frauenbein, an dem noch die Reste eines Strumpfes und eines Schuhes hingen. Es wurde zunächst vermutet, daß man durch den Fund auf die Spur eines neuen Kapital. verbrechens gestoßen sei. Anhaltspunkte für ein Verbrechen haben sich bisher jedoch nicht feststellen lassen. Die Suche nach der Leiche der Ertrunkenen, offenbar handelt es sich um eine Lebens müde, ist bisher erfolglos geblieben.

Zwei Jahre Zuchthaus für Bauwächter Schulz. Bouwächter Schulz, der in erster Instanz wegen der an seiner Lochter begangenen Blutschande zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Chrverlust verurteilt worden war, hatte gegen dieses Urteil Berufung eingelegt, so daß eine Berufungsstraftammer fich am Mittwoch nochmals mit dem Fall beschäftigen mußte. Das Gericht ermäßigte die 3uchthausstrafe von drei auf zwei Jahre. Der fünfjährige Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte bleibt bestehen Das Verfahren gegen Schulz im Falle der Ermordung der 13jährigen Hilde Zepernick ist schon früher ein gestellt worden.

Sturmvogel- Sommerfest. Der Sturmvogel  ", Flugverband der Berttätigen e. B., veranstaltet am Sonnabend, dem 28. Juni 1930, in dem herrlichen, 10 000 Berfonen faffenden Garten des" Ulap", Berlin   N., Straße At- Moabit, am Lehrter Bahnhof  , fein Sommerfest. Am Nachmittag finden Kinderbeluftigungen aller Art ſtatt. Die Abendveranstaltung beginnt um 7% Uhr. Aus dem reichen Inhalt des Gebotenen ist u. a. zu erwähnen der Tanz im Freien, ein erstklassiges Varieté, die Riefen tombola mit wertvollen Preisen, Rundflugverlosung, Tanz an der Beuchtfontäne, Feuerwerk und eine Reihe besonderer Ueber paschungen,

Abstimmungen

zu den Kapiteln Wohlfahrt und Gesundheitspflege mögen einige interessante Einzelheiten hervorgehoben werden. Der deutschnationale Antrag, bei der Notstandsaktion 8,5 Millionen Mark zu streichen, wurde gegen die Stimmen der Antragsteller und einiger Splittergruppen abgelehnt. Für einen nationalsozialistischen Antrag auf Streichung von 800 M. für die Liga für Menschen­rechte stimmten neben den Nazis alle anderen Parteien bis auf Demokraten und Sozialdemokraten. Dann gabs einige heitere Momente. Bei der letzten, namentlichen Abstimmung, wollte der Frattionsführer der Kommunisten, Bied, eine falsche Karte abgeben; in humoristischer Weise wurde darauf aufmerksam gemacht, daß er die Führung an den ,, Stabstrompeter" Casper   abgegeben hätte. Die fommunistische Frattion zeigte denn auch sofort völlige Direktions­losigkeit, als über einen nationalsozialistischen Antrag auf Ablehnung der Unterstügung an den jüdischen Hilfsverein abgestimmt wurde: die Kommunisten stimmten teils dafür, teils dagegen, teils enthielten fie fich! Unterſtüßung fanden die Nazis nur bei einem Teit ihrer deutschnationalen Freunde. Große Heiterfeit rief auch ein Nazi­Antrag hervor, der 500 m. für einen nationalsozialistischen Bolfs­tanzkreis forderte. Im übrigen wurden die Beschlüsse des Haushalt­ausschusses mit den obengenannten sozialdemokratischen, demokra­tischen und anderen Anträgen gutgeheißen.

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Mit der Beratung der Etatkapitel

Städtische Werke

wurde die Gigung fortgesetzt, d. h. es sollte weiter debattiert werben. Gegen 10 Uhr behagte es den Kommunisten nicht mehr bei der fachlichen Arbeit, sie beantragten die Vertagung. Für diesen Antrag stimmte niemand, denn die Antragsteller verließen den Saal. Gleichzeitig war aber die Beschlußunfähigkeit der Bersammlung hergestellt und die Sigung flog auf. Aber die Ob ftrufteure haben sich ins eigene Fleisch geschnitten: die einmal herbeigeführte Beschlußunfähigkeit macht alle anderen Sizungen, die sich mit dem Etat beschäftigen, von vornherein beschlußfähig!

gezeigt und schließlich, bei Einbruch der Dunkelheit am Hauptportal ein großer Scheiterhaufen errichtet, an dem Alfred Braun   in kann der Vorwärts" und der Abend auf jede Dauer allerorts gelungenes, harmonisch abgestimmtes Bild, von dem man den Ein Schmunghaften, Worten die Feuerrede hielt, Das Ganze ein wohl brud mit nach Hause nahm, daß hier junge Menschen mit Liebe und Verständnis geleitet werden.

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Touristen und Wanderer

fordern das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutsch­ lands   bei den Bahnhofsbuchhandlungen, Zeitungs- Kiosken, Buch­handlungen und sonstigen Verkaufsstellen.

Sommerfrischler

lassen sich den Vorwärts" bei einer Aufenthaltszeit bis zu einer Woche per Kreuzband nachsenden. Das Porto beträgt wochentags 10 Pf. Sonntags 15 Pf.( pro Woche 70 Pf.). Bei längerem Aufenthalt ist der " Vorwärts" auf dem billigeren Wege der Postüberweisung zu be­ziehen, welche die Hauptexpedition vornimmt. In diesem Falle kommen zu dem Abonnementsbetrage nur die Postbestellgebühren von 72 Pf. pro Monat. Wenn Nachsendung der Zeitung gewünscht wird, ist die in Frage kommende Ausgabestelle oder die Hauptexpedition des " Vorwärts", Berlin   SW 68, Lindenstraße 3, möglichst eine Woche vor­her zu benachrichtigen.

Laubenkolonisten

wird der Vorwärts" durch Boten zugestellt. Genaue Bezeichnung der Laube ist erforderlich. Berlin   SW 68, Lindenstraße 3

Boruntersuchung gegen Lübecker   Aerzte.

Lübed, 25. Juni.

Der Oberstaatsanwalt beim Cübeder Landgericht hat auf Grund des vorliegenden Untersuchungsmaterials in der Calmette­Angelegenheit gegen die Profefforen Denke und kloh, gegen Dr. Altstaedt, fowie gegen die Laboratoriumsschwester des Profeffors Dente wegen fahrlässiger Tötung und Körper. perlegung die Voruntersuchung beantragt. Die Voruntersuchung ist vom Untersuchungsrichter eingeleitet worden.

Neue Ziere im 300.

Vorwärts- Verlag Fernsprecher Dönhoff 292-297 300 eingetroffen. Darum weilen u. a. jezt im Quarantäne­

Sonnenwendfeier in Struveshof.

in Im prächtigen Bart von Struveshof figt an langen Kaffeetafeln eine zahlreiche, fröhliche Gesellschaft; Gäste und 3öglinge in bunter Reihe erfreuen sich an den Klängen einer Tirolertapelle, die ihre heimatlichen Weisen mit lustigen Schuhplattlertänzen illustriert. Dann folgt ein Rundgang durch die Anstalt, man sieht und hört, daß die moderne Erziehungsmethode der Menschlichkeit einen weiten Raum gibt, weil man einsehen gelernt hat, daß das gute Wort meist mehr fruchtet, als der Prügelstock. Nach dem Rundgang folgte eine Märchenaufführung von Schneewittchen", Fußballtämpfe wurden

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Funkwinkel.z

Was Dr. Kurt Pinthus in seinem Vortrag ,, Bom Lachen" sagt, ist mindestens geistreich formuliert. Ja, das Tier lacht nicht, fendern nur der Mensch! Psychologen aus den entgegengefeßten Rundfunkvortrag eine entschiedene Stellungnahme erwarten. Es ge­Schulen haben dieses Problem erörtert. Man darf nicht in einem nügt, wenn das Für und Gegen gestreift wird und wenn der Redner diese Dinge gemeinverständlich beleuchtet, und dies gelingt wenigstens dem Referenten. Aber es ist notwendig, endlich einmal zu den So listenkonzerten eine abschließende Kritik zu liefern. But, man soll Künstler nicht in ihrem Broterwerb stören, man darf jedoch von der Funkstunde verlangen, daß sie die Vortragenden mit den Wirkungs­möglichkeiten des Mitrophons vertraut macht. Es ist verständlich, baß ein Sänger beispielsweise die Arien oder Lieder fingt, in denen er fich unwiderstehlich dünft, oder die ihm besonders liegen. Der Bariton Filippe Romito singt nun aus Mussorgskys Boris Go dunom" eine Szene, die völlig auf das Rezitativ gestellt ist und die die Bühne zu ihrer Wirkung braucht. Fast jeder Tatt erfordert die schauspielerische Ausdeutung. Dabei soll völlig von den gesanglichen Qualitäten Romitos abgesehen werden. Schließlich erwarten die Hörer aber eine Unterhaltung. Der Rundfunt, der sich sonst sehr fritisch benimmt. läßt es hier an. Kritik fehlen. Auch in den Nach­mittagsstunden braucht sie nicht vergeffen zu werden. Zu Experi menten ist im verschwiegenen Kämmerlein Raum genug! Am Abend werden ,, Die Trojaner  " von Berlioz   aus der Lindenoper übertragen. F. Sch.

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Ein Transport vieler, darunter seltener 5 uftiere ist im haus eine Gabel- und eine Pferdeantilope. Die erstere ist ein Prärietier, das aus den Schuhgebieten Nordameritas zu uns fommt, während ihre Kollegin in Westafrita thre Heimat hat. Die Pferde­Pferd, eigenartig geschweifte Dhren und so lange Augenwimpern antilope ist ein großes, schönes Tier, das einen Widerrist wie ein hat, daß teine Modeschönheit und wenn sie sich die Augen­wimpern auch büschelweise anklebt mit ihr tonfurrieren fann. Als eine große Seltenheit muß unbedingt ein Moschustier gelten. Bor langer, langer Zeit hat der 300 schon einmal ein Automobilläden sind. solches Tier beherbergt, das damals dort stand, wo heute die Automobilläden sind. Der Neuankömmling, der tatsächlich den moschusduft bei sich trägt, ist etwas müde und mager von langer Reise; dennoch gudt er recht neugierig aus wunderbar großen Augen und das Publikum wird bald seine Freude an ihm haben. Eine ganz besondere Ueberraschung soll dem Gnu bereitet werden, das die Berliner   als Spielgefährtin eines Doppelnashorns heran­wachsen sehen. Das Nashorn, das leicht etwas grob wird, und nach regelrechter, ungeschliffener Nashornmanier blindlings auf alles losrennt, ist längst nicht mehr die passende Gesellschaft für das Gnu, das zudem noch Sehnsucht nach einem Artgenossen befam, Darum wurde ein Weißbartgnu angeschafft, das noch nichts davon weiß, daß es ausgerechnet hier im 300 verheiratet werden soll. Etliche der neuangekommenen Tiere wurden gekauft, während andere für die eigene Nachzucht des Zoologischen Gartens eingetauscht wurden. Diese Tauschgeschäfte entwickelten sich besonders lebhaft mit Sowjetrußland, und so fommt es, daß ein Stachelschwein mußte. als Tauschobjekt die weite Reise von Turkestan   nach hier antreten

Karl Better scheidet aus dem Meffeamt aus. Nach der Meldung einer Rorrespondenz scheidet Chefredakteur Karl Befter, der seit Jahren die Breffe und Propagandaftelle des Ausstellungs, Messe und Fremdenverkehrsamtes der Stadt Berlin   in vorbildlicher Weise geleitet hat, zum 1. Oftober aus seinem langjährigen Bertrag mit dem Messeamt auf Grund einer freundschaftlichen Uebereinkunft aus und wird sich dann einer Aufgabe in einem führenden Berliner  Berlag widmen.

Sinfonie- Orchesters, das am Donnerstag, 26. d. M., unter Leitung Romantischer Abend im 300. Das nächste Konzert des Berliner  von Dr. Helmuth Thierfelder im Zoologischen Gerten stattfindet, ist als Romantischer Abend" ausgestaltet und bringt u. a. Rom. positionen von Schubert, Mendelssohn- Bartholdy, Liszt   und Bizet  .

Gegen üblen Mundgeruch, nach längerer Munbruhe und nach Cra Rauchen benutze man zum Desodorieren und Aromatisieren des A eine Spülung mit dem herrlich erfrischenden Chlorodont- Mundwaj Flasche 1.- Mt