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Tschangkaischek auch von derEisernen Division" Tschang- fakweis und von der Kwangsi-Gruppe der Generale im Süden bedrängt wird. Die Nordkoalition darf keineswegs als«ine Links- koalition betrachtet werden, nur weil dieNeorganrfatio- nisten", der ausgeftoßene linksradikale Flügel der Kuomin- tag-Partei, und der sowjetfreundliche Feng an diesem Block teilnehmen. Es ist kaum zu erwarten, daß nach dem übrigens problematischen Sieg dieser buntscheckigen Koa- lition der kleinbürgerlichen Radikalen mit den halbfeudalen Militaristen über Nanking die parteimilitärkfche Diktatur Tschangkeischeks durch ein wirklich demokratisches Arbeiter- und bauernfreundliches Regime abgelöst wird. Vielmehr wird nur der bereits erzielte, wenn auch bescheidene Grad der Vereinigung Chinas gefährdet. Ein neuer und viel wichtigerer Faktor im heutigen Bürgerkrieg ist seine Ausdehnung auf das flache Land. Merkwürdigerweise befindet sich das Stadtproletariat, das in den Reoolutionsjahren 1925/27 eine hervorragende, zum Teil führende Rolle spielte, in einem passiven Zustand. Die junge Arbeiterklaffe Chinas scheint sich von der geschichtlichen Niederlage, die durch die putschistische Taktik der Komintern veranlaßt wurde, noch nicht erholt zu haben. Desto auffallender ist die auflodernde Bauernbewegung. Millionen von Bauern sterben vor Hunger. Die Zeit aber ist vorüber, als die chinesischen Bauern demutsvoll in den Hungertod gingen. Sie revoltieren. Der Revolutionssturm 192S/27, der sie zum ersten Male erweckt hat, hat ihnen die erstrebte radikale Agrarreform, die ihnen von der Kuomin- tang-Partei versprochen war, nicht gebracht. Die durch die Hungersnot verzweifelten Bauern fangen jetzt an, eigen- mächtig die Agrarfrage zu lösen. Die spontane Agrar- revolution klopft an die Tür. Bauernaufftände in verschiedenen Provinzen Chinas Rote Armeen", deren Stärke auf 50 900 geschätzt wird, ob­wohl kaum ein Zehntel davon mit Gewehren usw. bewaffnet ist> Banden bewaffneter Freischärler, zum Teil aus De- serteuren zusammengesetzt. So sieht der Bürgerkrieg auf dem flachen Lande aus. Weigerung der Landvachtzahlunq, Abschaffung der Landsteuer, Ueberfälle auf die Städte zwecks Verbrennung der Grundbriefe, Bildung von Dorfsowjets und Aufteilung von Grund und Boden unter den landarmen Bauern dies sind die Formen der spontanen Zlgrar- roolution in mehreren Provinzen. Natürlich haben auch die Kommunisten ihre Hand im Spiel Es wäre aber kurzsichtig, die Bauernbewegung aus- ichließlich auf die kommunistische Agitation zurückführen zu wollen. Die Nankingregierung, die ihre Versprechungen an die Bauernschaft nicht gehalten hat, trägt daran ein ge- rütteltes Maß von Schuld. Immerhin bemühen sich die Kommunisten, die Bauern- bewegung auszunutzen und sie auf die Geleise der Sowjeti- iierung Chinas zu lenken. Anfang Juni fand in Shanghai der sogenannteerste Sowjetkongreß" Chinas statt. An diesem von den Kommunisten vorbereiteten Rätekongreß nahmen gemäß dem Bericht derPrawda" 47Delegierte der Sowjetterritorien Chinas " teil. Der Kongreß stand voll- ständig im Zeichen der Komintern , das heißt: Moskaus . Er bat sicb gegen die Einberufung derNationalversammlung" für China ausgesprochen, die van demRenegat" Tschen- Du-sju. dem ehemaligen Führer der KPCh., gefordert wird. Der Kongreß hat die Abschaffung des Privateigentumsrechts auf Grund und Boden, die Beseitigung der Landsteuer, radikale Arbeiterschutzgesetze, Verstaatlichung der industriellen Großbetriebe als Auftakt zum sozialistischen Aufbau Chinas proklamiert. Die Auslandsanleihen sollen annulliert, die Aus- landskonze'sionen, Banken und Betriebe, ohne Entschädigung konfisziert werden. Die Nankingregierung soll gestürzt, die Sowjetmacht soll für ganz China errichtet werden, um im Bündnis mit der Sowjetunion gegen den Weltimperialismus zu kämpfen. Die kommunistische Führung droht jetzt der Bauern- bewegung in China ebenso zum Verhängnis zu werden, wie seinerzeit der Arbeiterbewegung. Der oppositionelle Kom- munist A s i a t i c u s bezeichnet mit Recht die Taktik der Kom- intern in China als reinsten Putschismus. Eine Bauern- bewegung, die auf die Beseitigung der Ueberreste des Feu- dalismus und des Mittelaltertums gerichtet ist, zum Aus- gangspunkt einer proletarisch-sozialistischen Revolution machen zu wollen, ist ein Unsinn, ja ein geschichtliches Verbrechen. Die Spuren des Kantonaufstandes im Dezember schrecken. Die Versuche zur Bolschiwisierung der chinesischen Re- volution führen in China wie überall nicht zur Diktatur des Proletariats und zum Sieg des Sozialismus, sondern nur zum Sieg der bürgerlichen Gegenrevolution und der faschisti - ichen Diktatur._____ Thüringens Klageschrist. Dersteckie Drohungen. Weimar . 26. Juni.(Eigenbericht.) In der Klage des thüringischen Staatsministermms wegen der Sperre der Zuschüsse für die Landcspolizei, die am Donnerstag der Oeffentlichkeit übergeben wurde, wind der Staatsgcrichtshof ersucht, die vom Rchchsurinister des Inner» unter dem 6. Juni!93t) angeordnet« Sperre der Polizeizuschüsse an das Laich Thüringen für unzulässig zu erklären und ferner das Reich zu ver- anlassen, bis zur endgültigen Entscheidung des Staatsgerichtshafes die Zuschüsse an das Land Thüringen weiter zu zahlen. In der Begründung wird zunächst die Vorgeschichte erwähnt, die zu der Sperre geführt hat und bestritten, daß der Reichsmnen- minister berechtigt gewesen sei, die Zahlungen an Thüringen «in- zustellen. Nach Artikel 128 der Reichsoerfassung seien alle Staats» bürger zu öffentlichen Aemtern zuzulassen. Ferner wird au-gefichrt, daß insoloe der geographischen Lage das Land Thüringen auf starken polizeilichen Schutz angewiesen sei. Aus eigenen Mitteln die Polizei zu eehaiten, sei für das Land unmöglich. Die einzige Mög- lichkeit, den Polizcischutz ferner aufrechtzuerhalten, müßte, wenn dl« Zuschüsse wegfallen, von nlchtbeamteten Staatsbürgern gemäß Artikel 133 der Rcicheverfassting wahrgenommen werden.

Es hagelt Anzeigen. Zhchoe, 26. Juni. (Eigenbericht.) Der Staatsanivaltschaft liegen zur Zeit rund 40 Anzeigen gegen die Redaktion desLandvolk" vor. Es ist an- zunehmen, daß sämtliche Anzeigen erst nach dem großen Bomben- attcntatsprozcß zur Verhandlung kommen.

Das Programm der Llnternehmer. Eine Erklärung der Arbeitgeberverbände.

Der Reichsoerband der Deutschen In- d u st r i e und die Bereinigung der deutschen Arbeit- geberverbände veröffentlichen zu den Besprechungen zwischen den Vertretern der Gewerbschaften und der Unter- nehmer eine Erklärung, in der es heißt: Die deutschen Unternehmer der Schlüsselindustrien und der ver- arbeitenden Industrien m voller Ueberoinstlmniling haben den ehr- lichen Willen, gemeinsam mit den Gewerkschaften für das deutsche Volt einen Weg aus den gegenwärtigen Schuncrigkeiten zu finden. Es entspricht weder dem Ernst der Loge noch dem Geist, in welchem bisher die Verhandlungen geführt wurden, wenn nunmehr der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (sieheVorwärts" Morgen- ausgäbe vom 26. Juni 1930) den Versuch uiiterninnnt, in einzelnen von der Wirtschaftskrise losgelösten Vorgongen im Lande einen Grund zum Abbruch der Verhandlungen zu sehen und wenn er gleichzeitig Mitteilungen über Einzelheiten der Besprechungen macht, die ein schiefes Bild vom Gange der Verhandlungen geben. Trotzdem würden sich die Unternehmer angesichts des so tiefen Ernstes der Lage. Über den sie sich völlig klar sind, einer Anregung der Gewerkschaften, die unmittelbaren Verhandlungen wieder auf- zunehmen, nicht versagen. Die Entwicklung der Wirtschaftslage, vor ollem aber die durch die Arbeitslosigkeit hervorgerufene Not, macht es den in der Wirt- schaft Tätigen zur Pflicht, praktische Wege zu einer Erleichterung der Lage zu suchen und zu beschreiten. Voraussetzung für«ine Ge. sundung isteineUmkehraufdenGebietenderFinanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Eine einheitliche und zielsiehere Gestaltung der öffentlichen Finanzpolitik und eine voll- ständige Ordnung der öffentlichen Finanzen kann nur erreicht wer- den, wenn eine Anpassung der öffentlichen Ausgaben an diejenigen Einnahmen herbeigeführt wird, die eine notleidende Wirtschaft und eine notleidende Bevölkerung auszubringen imstande

sind. Der für die Belebung der Wirtschaft unbedingt erforderliche Preisabbau verlangt die Senkung der Selbstkosten der Produktion und der Kosten der Güterverteilung. Die Senkung der Selbstkosten kann nur erzielt werden, wenn jeder einzeln« ihrer Faktoren auf ein Maß zurückgeführt wird, das der inneren deutschen Finanzkrast und den Forderungen einer richtigen Wirtschastssiihrung entspricht. Das Ziel würde nicht erreicht, wenn hiermit auf die Dauer«in Unterkonsum verbunden wäre. Bielmehr muß erstrebt werden, durch Senkung der Selbstkosten und der Preise den Konsum auf normale Höhe zu bringen und in der Folg« zu steigern. Die Notwendigkeit der Selbstkostensenkung erfordert eine cnt- sprechende Anpassungder Personal« usgaben fllralle in der Privatwirtschaft tätigen Personen, die leitenden Persönlichkeiten eingeschlossen, an unsere wirtschastliche Not- löge. Auch in der Sozialversicherung, deren Aufrecht- erHaftung grundsätzlich notwendig ist, muß in der praktischen Hand- habung der Versicherung jede mißbräuchliche Ausnutzung verhindert und«s müssen die Verwalwngskosten auf ein Mindestmaß zurück- geschraubt werden. 2luch hier sind durchgreifende Aende- rungen der bestehenden Gesetzgebung unerläßlich. Nur durch eine entschlossene Umkehr kann eine weitere Verschlimmerung der Lage unseres Landes verhindert und das schwere Problem der Arbeitslosigkeit einer Lösung zugeführt werden. Diese Erklärung der Unternehmer bestätigt die Darlegung, die der ADGB . über den Abbruch der Verhandlungen gegeben hat. Von einemschiefen Bild" kann da gar keine Rede mehr sein. Die Unternehmer sagen klar heraus, worum es ihnen geht: allgemeine Lohnsenkung, Versicherung dagegen, daß der Preisabbau zu ihren Lasten geht, allgemeiner Angriff gegen die Sozialpolitik. Alles in allem: eine Gcneraloffensive gegen die Arbeiterschaft.

Tumulte im Gchweidniher Prozeß. Ich brehe Dir das Genick um."

Schweidnitz , 26. Juni. (Eigenbericht.) Im Schweidnitzer Prozeß kam es am Donnerstag zu heftigen Tumultszenen der angeklagten Nationalsozialisten, die vorübergehend die Vertagung der Verhandlung not- wendig machten. Als ein Zeuge, der am Abend der Dersammlungssprengung als Ausschenker im Volksgarten beschäftigt war, vernommen werden sollte, machten die Angeklagten wiederholt Zwischenrufe. Ein An- geklagter schrie dem Vertreter der Nebenkläger auf irgendeine Frag« an den Zeugen zu:Werden Sie dach erst Ausschenker. Das ist ja eine Gemeinheit von diesem Meirschen, der hat ja keine Ahnung." RechtsanwaltFörder beantragt« daraufhin, den Angeklagten in eine Ordnungsstrafe zu nehmen. Als der Vorsitzende darüber hinweggehen wollte, u n t e r st ü'tz t e Staatsanwalt Keimer den Antrag, um die Disziplinlosigkeit der Angeklagten einzuschränken. Erst jetzt beschloß da? Gericht eine Ordnungsstrafe für den An- geklagten von 30 Mark. Ais dieser Gerichtsbeschluß verkündet wurde, sprang der An- geklagte Meißner auf und sagt«:Dann bitte ich aber, daß der Aus- druckGemeinheit" des Rechtsanwalts Förder auch protokolliert wird." Dieser Ausdruck ist am ersten Verhandln ngstag gefallen, als Rechtsanwalt Förder den' Antrag stellte, die Angeklagten wegen Tragens der verbotenen Uniform in Ordnungsstrafe zu nehmen. Daraus habe er erwidert, das sei die Aufregung einiger jüdischer Kadetten. Damals ersticht« Rechtsanwalt Förder den Vorsitzenden, ihn gegen die Wiederholung einer derartigen Gemeinheit zu schützen. Am Donnerstag forderte Förder. für den Fall, daß der vor zwei Wochen erfolgte Vorfall nachträglich protokolliert werden sollte, auch die Gründe zu diesem Vorfall festgehalten werden. Im übrigen sei der Ausdrucksüdische Kadetten", den der Angeklagte Meißner damals gebraucht habe, in der Zwischenzeit auch von mehreren nationalbolschewistischen Zeugen benutzt worden. Kaum hatte Förder das gesagt, als Rechtsanwalt Frank, der nationalsozialistische Verteidiger, und mit ihm sämtliche Angeklagten in großer Wut aufsprangen. Es setzte ein Toben der Ilakianalsozia- listen ein, das lebhast an den Beginn der Volksgartenschlacht er- innert«. Aus den schreienden Zurufen der Angeklagten und ihres heftig gestikulierenden Verteidigers war etwa zu oernehmen:Frech- heit",Unverschämtheit",Unsere Ehre beleidigt". Einer der Angeklagten schrie, zu Dr. Förder gerichtet:Ich springe über die Bank und dreh« Dir das Genick um." Der Vorsitzende schwang heftig, ober erfolglos die Glocke. Schließlich schrie der nationalsozialistische BerteiMgcr Frank:Wir ver­

lassen unter Protest den Saal." Dann stürmten die Angeklagten unter Führung von Frank und unter dauernden Pfui- Rufen aus dem Genchjssaal. Erst jetzt hob der Vorsitzende die Sitzung auf. 10 Minuten später wurde die Verhandlung sortgesetzt. Der Vor- sitzende ging aus den Vorfall gar nicht ein, sondern fuhr in der Zeugenvernehmung fort. Am Schluß der Vernehmung erklärt« der nationalsozialistische Verteidiger Frank: ,Kuf den Vertreter der Nebenkläger und de» Zentraloereins hat der Ausgang der sächsischen Wahlen derartig eingewirkt, daß er sich zu einer schweren Beleidigung der anwesenden Nationalsozialisten und nationalsozialistischen Zeugen durch den AusdruckTlaticmalbolschewisteu" hat hinreißen lassen. Ich beantrage diesen Ausdruck zu rügen." Der Vorsitzende warf hierauf ein, daß er sich von Anfang an bemüht habe, oerletzende Bezeichnungen, vie Nazi usw. auszuschalten. Rechtsanwalt Förder erklärte, daß er an der Bezeichnung National- balschewist nichts Beleidigendes finden könne, da sie bis weit in bürgerliche Kreise üblich sei. Wenn er aber gewußt hätte, daß dieser Ausdruck die Angeklagten in eine derart gesteigerte künstliche Erregung versetzen würde, so hätte er ihn unterlassen. Bei diesen Worten sprang der nationalsozialistische Verteidiger wie besessen aus und brüllt«:Es ist unerhört, von künstlicher Erregung zu sprechen. Der Mann(Förder) kennt jadasGefühldcutscherMänner nicht. Unsere 300 gefallenen Kameroden stehen wieder aus." Der übrige Wortschwall des Verteidigers ging in dem Toben der An- geklagten unter. Der Angeklagte Köhler schlug wie wahnsinnig mit einem Aktenstück auf die Anklagebank und brüllt«:Und wenn ich sechs Monate eingesperrt werde." Dieses Toben währte etwa 3 bis S Minuten und wäre fast zu einer wüsten Schlägerei ausgearket. Der Vorsitzende blieb diesem Tollwuiausbruch gegenüber völlig Hilst az. Als sich die Rowdy» beruhigt hatten, setzte Rechtsonwatt Förder seine unterbrochen« Erklärung fort und bot den Vorsitzenden zu- nächst, den Ausdruck Marxisten, mit dem der Verteidiger und die Angeklagten das Reichsbanner dauernd in offensichtlich beleidigender Absicht belegten, als ungehörig zurückzuweisen. Sodann wies er mit Nachdruck darauf hin, daß das Auftreten der Nationalsozialisten. geeignet sei, für die in der kommenden Woche beginnenden Plä­doyers die allerschlimmsten Befürchtungen zu erwecken. Der Bor - sitzend« und das Gericht möchte» hieraus rechtzeitig die Kons«- quenzen ziehen.

Das tausendjährige Parlament. Islands Alching. Reykjavik . 26. Juni. Die Festlichkeiten anläßlich der Temsendjahrseier des Althing wurde heute vormittag eingeleitet durch einen feierlichen Gottes­dienst, der durch den isländische» Bischof Helgason abgeholten wurde. Der König und die Königin von Dänemark , der schwedische Kron­prinz, die isländischen Minister, die Mitglieder des Allhing und Vertreter zahlr eicher Staaten und Parlamente. darunter Reichstagsabg. Karl H i ld« nb ra n d- Berlin(Soz.), waren zugegen. Nach dem Gotiesdiensi begaben sich die Teilnehmer in feierlichem Zuge nach der T h i n g v e ll i r- E b e n e. Hier ver- sainmelien sie sich am Fuße des sogenannten Gasetzcsbcrges, wo der Allhing vor 1000 Jahren seine erste Sitzung abhielt. Nach dem Absingen der isländischen Nationalhymne hieß Ministerpräsident Thorhallson im Namen des isländischen Volkes die Gaste will- kommen. König Christian von Dänemark erklärte in seiner Eigen- schast als isländischer König die Sitzung des Alihing für eröffnet. Der Präsident des Allhing, Asgeirsson, gab darauf «inen kurzen geschichtliche» Uebcrblick vom Jahre 930, dem Gründungsjahr des isländischen Staates, bis in die Gegenwort. Nach einem Frühstück hielt der Allhing auf dem Gesetzcsbcrg eine Sitzung ab, in der die erschienenen Vertreter der fremden Parlo- Mcntc dem Althing ihre Huldigung darbrachten.

LabourundLiberaleüberArbeitslosigkeit Erste gemeinsame Besprechung. London , 26. Juni. (Eigenbericht.) Am Donnerstag trafen sich zum erstenmal Vertreter der Labaur-Regierung und der Liberalen Partei zu einer Beratung der Arbeitslosenbekämpsung. Don der Regierung waren u. a. Macdonald und Snowden anwesend. Die Liberalen hatten als Hanpddelegierten Lloyd George ent- jandt.(Die Konservativen haben den Vorschlag gemeinsamer Beratungen über dieses Problem abgelehnt. Red.)

linier Mmsterioldirektor. Die unlängst freigewordenc Mi- nisterioldirettorsteUe im Reichsministerium für Ernährung uni�Land- Wirtschaft ist mit dem bisherigen Ministerialdirigenten im Reichs- finanzministerium Dr. Wachsmann besetzt worden. Im llnkcrrichlsausschuß de» Rakonalrote» in Wien wurde im Gesetz über die Gewerbeschulen in Tirol das Wortretigiös-sitt» lich" durchstitlich-religiös" ersetzt mit den Stimmen der Sozial- dcmokraten, der Großdcutschen und des Landbundes. Daraufhin legte der christlich-sozialc Berichterstatter die Berichterstattung nieder. Auch General Vcrenguer soll sich über den Plan der Bildung einer Üinksregicrnng unter Alba sehr befriedigt geäußert haben. Doch wird die Zustimmung der Sozialisten bezweiiclt In Senil In dauert der Genrai streik zum großen Teil weiter, Gerüchtwesse oerlautet, daß der Belagerungszustand ver» hängt werben soll.