Jean Reibrach: Fremdenlegion Die Salzgärten von Jviza
Ms der Feldwebel Mohamed portrat, betrachtete ihn der Kapitän| Aufgabe. Der Teufel hole Tschablu. Sie tönnten dann umfehren.
mit prüfendem Blid. Es war Befehl erteilt worden, den Unteroffizier, dem der Gefange anvertraut werden sollte, aus dem Scharf fchüßentorps mit Sorgfalt auszumählen.
Der Gefangene war ein mehrfacher Deserteur und nicht im geringsten vertrauenerweckend. Ein Marsch von acht Tagen durch den Wüstenfand war feine Kleinigkeit, noch dazu als Gefangenen transport.
Der Offizier betrachtete Mohamed vom Kopf bis zum Fuß: ein fräftiger Bursche, dunkles Gesicht mit niedriger Stirne und geschlisten Augen, in streng militärischer Haltung und doch erfüllt vom fonder. baren Fatalismus seiner Raffe.
,, Nimm zwei Mann, Mohamed, fasse Munition und Lebens mittel! Morgen um 3 Uhr früh Aufbruch. Gefangenentransport nach Tschablu, Uebergabe des Deserteurs an das Divisionsgericht, dann Einrücken. Nach guter Durchführung Urlaub! Verstanden?!" Mohamed hat verstanden!"
Salt, noch eins! Wenn der Gefangene flüchten sollte, von der Sdyußwaffe Gebrauch machen!"
Er laufen davon, Mohamed ihm schießen Kugel durch den
Kopf. Rismet!"
Tags darauf, vor Sonnenaufgang, traten drei Scharfschüßen mit einem Gefangenen den Marsch durch die Wüste an. Sie trabten durch die trostlose Ebene. Später stieg die Sonne auf und brannte sengend Burch Tropenhelm und Meidung und machte jeden Schritt zur Qual. Der Sand strahlte die Sonnenhite wieder aus und sein strahlender
Glanz blendete. Sie tranfen im Marschieren und doch ging es nur langfam vorwärts. Abend wurde es und fie befestigten ihr Zelt in der Nähe einer Zisterne und banden dem Gefangenen die Hände feft. Abwechselnd hielten sie Bache , das Gewehr zwischen den Beinen. Am nächsten Tag war es noch heißer. Die Scharfschüßen begannen zu fluchen. Ihre Wut über den Gefangenen, der diese Qual verursacht hatte, äußerte sich in derben Worten und giftigen Bliden. Dann rafften sie sich wieder auf und schritten in ihren blauen Gamaschen raftlos vorwärts.
Mohamed selbst empfand die Aufgabe von Stunde zu Stunde drückender. Er ließ teine Klage hören und bewahrte einen würdevollen Stolz im Bewußtsein seiner wichtigen Mission. Und um in der Ausführung derselben teine Verfehlung zu begehen, wiederholte er sie im Gehen seinem Gedächtnisse. Wenn er in Tschablu antommt, wird er den Gefangenen dem Plaßtommando übergeben und er erhält eine Bestätigung darüber, dann wird er Lebensmittel für die Rückkehr faffen. All das formte sich der Reihenfolge nach bildergleich in feinen Gedanken. Er sah die Stadt chablu vor sich, das Leben und Treiben der Garnison , die Straßen, er empfand das Wohlgefühl eines Rafttages, einer wohlverdienten Sauferei in einer tleinen Schente, mit einigen Dirnen dazu.
Aber das war noch so weit! Mit einem Seufzer gab Mohamed auf, daran zu denken, und wiederholte fich die Befehle des Dffigiers. Seine letzten Worte tamen ihm immer wieder ins Gedächtnis: Wenn der Gefangene fliehen will, sollst du ihn lieber erschießen.
Als sie an diesem Tage das Ziel des Fußmarsches erreicht hatten, wechselte Mohamed einige Worte mit seinen Leuten, deren Gesichter sich erhellten und ließ die Hände des Gefangenen nicht binden und tnöpfte sein Beinkleid nicht auf, die Scharfschützen beschäftigten sich sodann mit der Bereitung der Mahlzeit, ohne daß einer von ihnen, das Gewehr zwischen den Beinen, den Deserteur bewacht hätte. Sie taten sogar, als entfernten sie sich von ihm.
Der Gefangene zeigte sich anfangs wenig verwundert. Er wußte, daß die Disziplin in Entfernung von den Städten und von den Offizieren immer nachlaffe. Trotzdem begann ihn nachmittags das Benehmen seiner Bewachung zu verblüffen. Er sah, wie sie ihn heimlich beobachteten, unter heftigen Gebärden sprachen, wobei sie ihre Freude mit Mühe zu unterdrücken suchten. Es schien ihm, als sei es zweifellos ihr Plan, ihn zur Flucht zu verleiten, und wie er sie mit ihren madhjamen lauernden Augen und mit ihren gezwungen adt lofen Mienen fah, das Gewehr stets handbereit, da lief ihm ein Schauer über den Rücken. Und so oft sie sich nur von ihm ferner rückten, näherte sich der Gefangene ihnen von selbst,
Am nächsten Tage, nach dem Erwachen, trat Mohamed an den Deserteur heran ,,, Du fage! Du fortlaufen können, wenn du willst!" Er mit gutmütigem Lachen nach dem Horizont. Schweisah der
genbagte gefangen ihm in die Augen, dann schüttelte er den Kopf. Auf dem niederen Schädel des Scharfschüßen erschien eine böse Falte. Ohne weiter in den Mann zu bringen, tehrte er sich feiner Mannschaft zu und ließ sie mit lauter Kehlkopfstimme zum
Marsche antreten.
Sie nahmen ihren Marsch durch die Wüste wieder auf. Sie gingen unwillig, mit schlaffen Beinen, mit den schläfrigen Schritten von Menschen, die vor einem endlosen Wege an die Rückkehr denten, die fürchten, ihre Kräfte nicht genügend zu schonen. Mohamend selbst aber murrte laut. Die hartnäckigkeit des Gefangenen, nicht zu aber murrte laut. Die Hartnäckigkeit des Gefangenen, nicht zu flüchten, brachte ihn ganz außer sich. Nach dem Traum, den er in einem Moment gehabt hatte, war ihm die Aussicht auf die unvermeidlichen Fußmärsche immer grausamer erschienen. Und der Traum tam immer wieder vor sein Bewußtsein, mit unwiderstehlicher lodender Gewalt, erfüllte seinen Schädel ganz und quälte ihn mit rasender Hartnäckigkeit. Sein Gefangener muß die Flucht ergreifen! Plötzlich blieb Mohamed stehen und rief den Deserteur an: ,, Du hör!, Du fortgehen! wir umfehren! Balet!"
Balet! Balet!" wiederholten die Scharfschützen.
Der Gefangene zuckte die Achseln. Eine Flamme lohte in den gelben Augensternen Mohameds auf. Er treuzt die Arme und hob das Kinn drohend in die höhe:„ Nun, was ift! Du nicht fortgehen?" Aus der weiten Einsamkeit der mörderischen Wüste unter der schweren Sonne, die den Sand versengte, stieg eine wilde Glut empor. Mit einem Sprung entfernte fich Mohamed vom Gefangenen und legte das Gewehr an. Drei Schüsse fielen. Der Mann lag auf dem Boden. Mit Freudengeschrei schwangen die Scharfschützen ihre Waffen. Mit ihren Messern trennten sie den Kopf des Toten vom Rumpfe, sie steckten den Kopf in einen ihrer Tornisterfäce. Dann Nach und nach, in der großen Ermattung am Rastplate, erschien schüttelte Mohamed mit gebieterischer Gebärde den Kopf und, indem diefes letzte Bild öfters vor Mohameds Geiste. Er sah den Ge- er mit der Hand lebhaft die Luft durchschnitt, beruhigte er sein Geer mit der Hand lebhaft die Luft durchschnitt, beruhigte er sein Gefangenen, der zu fliehen versuchte, von einigen Flintenfugeln gewiffen mit einigen Worten: Er sich wollen retten, ich ihn niebertroffen, mit drei Kugeln durch den Rüden, zu Boden fallen. Und diese Biston verursachte ihm Nachdenken. Er verharrte in feinem Schweigen, aber hier und da belebte ein unmotiviertes Lachen seine diden Lippen. Der luchtverfuch und die Flintenschüsse, das wäre das Ende feiner
schießen! Rismit.
Und mit denselben Gebärden, begleitet von einem findischen Gelädter, wiederholten die beiden anderen Scharfschüßen, indes fie auf brachen: Rismet!"
Ein Land, wo niemand ligt und stiehlt
gibt es ein Paar, das heiraten will, dann muß dieses sofort in den Stand der Che treten; ist das nicht der Fall, so wird eine der FaLiten aus vom Außenbezirt ins Innendorf gezogen. Gibt es zuviel Familien, indem rasch hintereinander einige Ehen geschlossen werden, dann bestimmen die Oberen die älteren Familien, die nach den Außendörfern übersiedeln müssen. Der Innentreis enthält daher nicht mehr als etwa 150 Menschen, während die Außenbezirke auf ungefähr 1800 Bewohner angewachsen find.
Ein Band, in dem man teine Lüge und kein Berbrechen fennt, muß mohl schon ziemlich weit ab liegen und jedenfalls von der modernen Stuthur" noch nicht beleckt sein. Tatsächlich sind diese einzigartigen Gefilde auch noch faum je von einem Europäer besucht morden; fie fiegen tief im Süden von Bantam, auf der Insel Java, mitten in dichten Urwäldern, auf den Höhen des wild zerklüfteten Kendeng- Gebirges. Dort hauft seit Jahrhunderten in strengster Abgefchloffenheit der fleine Boltsstamm der Baduj, der in dieser fast unzugänglichen Wildnis die heiligen Ueberlieferungen seiner Vorfahren ungestört bewahren fonnte. Wie W. A. Tenard in der bei H. Bermühler erscheinenden Zeitschrift ,, Der Erdball" mitteilt, ist es bisher nur einem einzigen Europäer geglüdt, fomeit in Das Gebiet vorzubringen, daß er wirklich ein Bild von dem Boltsleben gewinnen fonnte. Das war Dr. Jacobs, der vor etwa vierzig Jahren sich eine kurze Zeit in dem Innengebiet der Badui aufhalten durfte. Dieser Stamm hat sich nämlich mit einem Ball von Außendörfern umgeben, der ihnen als chinesische Mauer " dient und alles Fremde streng fernhält. Ihre Gemeinschaft besteht aus Innenbewohnern und Außenbewohnern". Die Innenbewohner" haben die brei Hauptdörfer inne, die auf der heiligen Erde" liegen; die Außenbewohner bevölkern die sieben Außendörfer, die unter der Oberherrschaft der Innendörfer stehen und gleichsam einen Streis Don Wächtern für das innere Feiligtum bilden. Die Außenbewohner haben noch einige, wenn auch sehr geringe Berührungspunkte mit der übrigen Welt; fie tauschen bisweilen ihre Feldfrüchte in den be- Deutsch- Ostafrika ein Lager vorgeschichtlicher Fossilien von einzignachbarten mohammedanischen Dörfern gegen Salz und andere ihnen
Im Innen- und Außengebiet aber gelten die gleichen strengen Gefeßze: Jede Lüge wird auf das strengste verurteilt, Diebstahl ist bei ihnen ein unbekannter Begriff, und überhaupt fommt feins der vielen Verbrechen, die bei uns herrschen, bei den Baduj vor. Die Ehe ist streng monogam, die jungen Mädchen sind sehr feusch und zurückhaltend, ein Ehebruch gilt als unmöglich. Die wenigen, die diese heiligen Gesetze übertreten, werden sofort aus der Gemeinschaft ausgestoßen und müssen in der Fremde ihr Unterkommen suchen. Durch diese unwiderrufliche Verbannung hat sich das Volk auf einer so hohen sittlichen Stufe erhalten und lebt von fremdem Matel frei", bisher auch noch unbelästigt von der Zivilisation, die sich bis. her noch nicht um dieses einzigartige Denkmal der Bölferfunde" gefümmert hat.
Die Dinosaurier von Oftafrika Deutsche Gelehrte entdeckten 1907 im Tendaguru- Gebiet von
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Mahatma Gandhi , der Führer im Salzkrieg" Indiens gegen gegen das enlische Salzmonopol demonstriert. War dies zunächst England, hat befanntlich durch seinen Marsch an die Meerestüfte" einen sehr realen Hintergrund, wenn die Gewinnung von Salz aus mehr als symbolische Handlung aufzufassen, so hat die Sache doch auf der kleinen Mittelmeerinsel Jviza schon seit undenklichen Zeiten Meerwasser auf die praktische Art und Weise ausgeübt wird, wie sie Konservativ in jeder Beziehung, mit größter Bähigkeit am Alten man sagt, seit der Herrschaft der Phönizier gang und gäbe ist. hängend, jeder Neuerung streng abhold, wie es die Bewohner von Iviza find, haben sie auch die Einrichtung ihrer Salzgärten, ihrer Ausfuhr des gewonnenen Salzes bildet für die armselige fleine Salinas", unverändert vom Vater auf den Sohn vererbt, und die Insel immerhin einen beachtenswerten Zuschuß.
Die Insel gehört zu den Balearen, samt der benachbarten, noch fleineren Insel Formentera , wo die Gewinnung des Meersalzes ebenfalls Sitte ist. Früher nannte man diese beiden Inseln die Pythiufen. Die beiden anderen balearischen Inseln sind Mallorca und Menorca , und nun ist es eine merkwürdige Tatsache, daß hier nichts von einer derartigen Salzgewinnung zu sehen und zu hören ist. Die Bewohner deser Inseln sind überhaupt ein ganz anderer Menschenschlag. Auf Mallorca und zum größten Teil auch auf Menorca sind fie friedliche, gaftfret, ehrliche, liebenswürdige Menschen und Berbrechen sind bei ihnen so gut wie unbekannt. Der Jvizaner dagegen
ist fäbzornig, eifersüchtig im höchsten Grade, stets zu Händeln bereit; er trägt immer das scharfe Meffer in der blauen oder roten Faja", die die Stelle der Weste unter der furzen, faltigen Jacke vertritt, fehr oft aber auch die Pistole, und bei den meisten nächtlicherweile ausgetragenen Eifersuchtsdramen spielt beides eine größe Rolle. Die Polizei ist fast machtlos dagegen, weil alle Bewohner feft zusammenhalten. Bei Haussuchungen oder unvermuteten Durchfuchungen nach Waffen bei Festlichkeiten verbergen die Frauen diese unter ihren unendlich weiten, wallenden Röden, von denen sie acht oder mehr übereinander zu ziehen pflegen. Das Kriegerische, Berschlagene, Bersteckte und Berstodte im Wesen der„ Ivicencos" ist wohl ein Erbe ihrer Vorfahren, fühner Seeräuber und Schmuggler, die lange Zelt die Insel thren Zweden dienstbar machten. Sie bargen auf ihr die geraubten Schäße, wie auch in den tiefen Felslöchern des vorgelagerten Inselfelsens Bedra, wo sie noch jetzt zum Teil liegen sollen, in unzugänglicher Höhe. Dieser Felsen ist von wilden Biegen bewohnt und wilde Bienen hausen dort in Unmengen. Den fleinen Meeresarm zwischen der Insel und dem hohen, spißen Fel fen überfliegen sie leicht und holen ihren Honig in solcher Menge, daß dieser über das Gestein bis nach dem Wasser hinunter sichert. Hier nun, auf dieser fleinen, weltfernen, in Kultur und Gewohnheiten noch recht primitiven Insel werden die Blicke auf kleine, weiße Berge an der Küste gelenkt, die sich malerisch in dem ruhigen Waffer der Salinas spiegeln. Die Salzpfannen gleichen fast stillen Landfeen, sie bedecken etwa 10 Kilometer. Durch die 13 großen Estancos, flache Bassins, Taufen Seewassertanäle, durch welche immer neues Meerwasser dem Prozesse des Berdunstens zugeführt wird. Dieser läßt, besonders in der heißen Jahreszeit, nicht lange auf sich warten. Alle Ränder der Estancos und der Wälle sind mit glibernden Salzkristallen überzogen. Die Arbeit in diesen Salzgärten ist, so ergiebig fie besonders im Sommer ist, sehr schwer und ungefund.
Denn in der Hize und Feuchtigkeit entstehen. Krankheiten, und die Moskitoplage ist eine ungeheure. Die Männer, die hier barfüßig das Salz in Haufen aufschichten und stets in dem scharfen Salzwaffer arbeiten, find felbft wie vom Salz gepöfelt und gebeigt.
Zu den weißschimmernden Salzinseln, die auf einer Art steinerner Plattform aufgeschichtet sind, läuft ein Hefner 3ug mit Rippwagen. Sind fie gefüllt, fommen sie zur Verladestation. Ein langer hölzerner Steg ist ins Meer hinausgebaut, und hier fippen die Wagen ihre salzige Laft in eine hölzerne Rinne, in der sie in ein großes Boot gleitet. Weiter draußen auf See wartet dann ichon ein norwegisches oder amerikanisches Schiff auf die weiße Ladung. Das Salz am Rai macht den Eindruck großer Schneefelder, und man staunt ob der Menge desselben. In großen Haufen wird es aufgeschaufelt, aber gereinigt wird es an Ort und Stelle nicht. Benn die Abendrote diese Gletscher en miniature" rosig anstrahlt und sie fich im Wasser spiegeln, während die Schattenrisse der dunklen Dämme sich scharf gegen den Himmel abheben, gewähren die„ Salzgärten" einen ungemein reizvollen Anblick. E. Seeger.
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Drei Anekdoten vom Ruhm
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Hochpelt. Ich bin Trauzeuge. Der Maire schwingt eine pathedifche Rede auf die Braut, den Bräutigam, die Brauteltern und dann: ,, Und hier der Trauzeuge André Maurois . Unser berühmter Dichter, der Verfasser von ,, Wandlungen der Liebe",„ Das Schweigen des Obersten Bramble",„ Die Gespräche des Dr. O'Grady". und mun folgt die Aufzählung meiner sämtlichen Werte bis zu„ Lord. Byron". Mühelos, mit einer Leichtigkeit, die mich in Erstaunen feßte. Ich muß gestehen, daß dieses Mannes umfassende Kenntnis meiner Schriften nicht ohne Eindruck auf meine Eitelkeit blieb. Am Ende der Beremonie ergriff ich die erste Gelegenheit, meiner Bewunderung Ausbruck zu geben, indem ich zu ihm sagte: ,, Ich mußte gar nicht, daß die Maires von Frankreich soviel lesen!" Er: Lefen?? Lernen! Was meinen Sie, was das für Mühe war,
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fehlende Dinge um. Aus den Innendörfern aber darf kein Infaffe artiger Reichhaltigkeit. Es fonnten damals nicht alle diese Seugnisse die Lifte mit all den Titeln auswendig zu lernent"
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heraus, und niemals ist bisher einem Fremden mit der alleinigen Ausnahme des Dr. Jacobs gestattet worden, den heiligen Boden
zu betreten.
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Die Baduj halten nur das für gut und erlaubt, was bereits von den Vorfahren anerkannt wurde. Nichts Neues fann vor ihren Augen Gnade finden; Pferde und Vich werden nicht zugelassen; der Reisbau wird in der ältesten Form betrieben, von Unterricht wollen fie nichts wiffen, und jedes geschriebene Papier gilt als unheilbringend. Gold und Silber wird verabscheut, jeder Schmuck ist verboten. Niemand befigt mehr, als er für seinen Lebensunterhaft braucht, und feiner steht über dem andern, außer den allmächtigen Pu'uns, die direkt von dem höchsten Gott Batara Tunggal abstam men. Nach uralter Ueberlieferung weben sie ihre Kleider, benutzen fie Heilmittel und pflegen die Sagen und Mythen der Vergangen heit. In diesen stillen, düsteren Dörfern herrscht fein Lärm und feine Freude, fein Tanz und Spiel; eine leise, klagende Musik hört man nur bei den religiösen Feiern, und des Abends versammeln sich Männer, Frauen und Kinder um den alten Dorferzähler, der mit eintöniger, letser Stimme die Geschichten der Vorzeit erzählt.
der Urzeit geborgen werden, und so blieb noch eine reiche Nachernte
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Mailand . Biblioteca Ambrosiana . Der Bibliothekar, Nach folger des jetzigen Bapstes, führt mich. Seine Begeisterung über den Besuch des berühmten Gastes, wie er sich ausdrückt, ist groß. Immer wieder betont er, wie sehr die Begegnung mit dem Dichter, den er über alles verehre, dessen Werte so tiefen Eindruck auf ihn
machten
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thn beglückt. Ich war wirklich gerührt über diese ungeahnte Popularität. Beim Abschied sagte er bescheiden, er habe auch ein Buch geschrieben, das er mir gern mit einer Widmung verehren möchte. Nun fetzt er sich hin und beginnt zu schreiben: All illustrissimo..." und dann mit einer fleinen, mir wenig verlegenen Wendung zu mir:„ Wie war doch bitte Ihr Name?"
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für eine englische Expedition, die 14 Jahre später unter der Leitung von W. E. Cutler die Lager noch einmal fyftematisch durchforschte. leber die hierbei gewonnenen Ergebnisse berichtet John Parkinson in einem soeben erschienenen Wert„ Der Dinosaurier in Ostafrita". Daß diese merkwürdigen Reptilien in einer Periode der Erdgeschichte tatsächlich die Welt beherrschten, geht daraus hervor, daß fast in jedem Teil unseres Erdballs Ueberreste von Dinosauriern gefunden worden find, wenn auch freilich die weitaus größten Fundstätten in Afrika und Mittelamerifa liegen. Vor 20 Millionen Jahren war Ostafrika ein reich mit Zwergliefern und Riesengärfern bewachsenes Land, das außer mit einigen Bögeln und anderen Kleintieren nur mit Dinosauriern bevölkert war. Diese tamen in allen Größen vor, Heiner als Sperlinge und größer als Elefanten, ja so gewaltig, daß der Kopf mancher Tiere vom Boden 10 Meter hoch in die Lüfte ragte. In einer Zeit, die mindestens dreimal so lang war als die der warmblütigen Säugetiere, die nach ihnen tamen, waren diese Reptilien die Herren von Land, Luft und Wasser und Gründe für die Ausrattung dieser Tiere, deren große Zahl und Mannigfaltigkeit aus der Fülle der oftafrikanischen Funde so deutlich hervortritt, werden von dem Verfasser eingehend erörtert. Krankheit hat zweifellos eine Rolle gespielt, aber noch gefährlicher war der gefunde Appetit der sich rasch vermehrenden Säugetiere, den diese besonders für Dinosauriereier an den Tag legten. KlimaverändeGoya- Marken. Zu Ehren des großen spanischen Malers rungen brachten Veränderungen der Pflanzenwelt, denen sich der Dinosaurier nicht anpassen fonnte. Vor allem aber war die Ber - Francisco Goya wird im Zusammenhang mit der„ Goya- Woche" auf der Ausstellung von Sevilla eine befondere Serie von Briefmarken ausgegeben. Auf den Marken von 1 Centesimo bis 1 Beseta wird das Bildnis des Malers zu sehen sein, während die höheren Werte mit dem Bildnis der Maya" geschmückt sind.
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verschwanden dann. Die
In den Kreis der Innendörfer werden nicht mehr und nicht weniger als 40 Familien zugefaffen; fie gelten als die besonderen Bächter des geheimnisvollen Voltsheiligtumes, das in einer Anzahl in tiefem Urwald gelegener alter Gräber besteht. Dieser Ort wird zugleich als das Seelenland der Verstorbenen betrachtet und darf durch feinen Schritt eines Menschen entweiht werden. Die Pu 'uns achten streng darauf, daß rechtzeitig eine Ergänzung oder Entfernichtung dieser Reptilien ein Sieg des Gehirns über die bloße Masse nung eintritt, damit die Zahl der Bewohner im Innengebiet stets von Fleisch und Knochen. Selbst die riesigften Dinosaurier verfügten biefelbe bleibt. Ift ein Platz in den Innendörfern freigemarden und nur über Zwergengehirne.
Die dritte Geschichte ist dem deutschen Maurois, Emil Ludwig , passiert: Er tommt spät nachts in New Yort in sein Hotel und geht zum Aufzug. Der Liftboy, tief versunken, liest in einem Buch. Was liest du denn da?" fragt Ludwig. Napoleon , Sir," sagt der Junge und reicht begeistert das Buch, das Ludwig als seines" erkennt. Ludwig, mit schlecht verborgenem Stolz:„ Nun, wie gefällt dir das Buch?"" Herrlich, Sir! Wundervoll! Und wiffen Sie warum? Ich finde nämlich, diefer Napoleon hat soviel Aehnlichkeit mit mir." Blanche Dergan..