und Lärm fints.) Nicht jedem das Gleiche, sondern jedem das| auch fein anderes Mittel, ihre Einnahmen in Krisenzeiten zu sichern. Seine!( Pfui- Rufe links.)
Abg. Leopold( Dnat.): Ich gebe Abg. Wissell recht, daß in Deutschland die Rationalisierung zu meit getrieben ist, aber der ,, Borwärts" hat noch vor zwei Jahren der deutschen Industrie vor geworfen, sie sei technisch rückständig. Das haben die Gewerkschaftsvertreter im Enqueteausschuß und Frau Sender im 6. Ausschuß auch erklärt.( Widerspruch bei den Soz.)
Der Lohnanteil in der Industrie ist gefunfen,
( Hört, hört! bei den Soz.), aber der Zinsanteil ist gestiegen. Ihnen tommt es ja nur darauf an, wie hoch Ihre Diäten sind.( Entrüftungsrufe links.) Ich will damit sagen, ebensowenig wie es Ihnen darauf ankommt, wie hoch der Anteil Ihrer Diäten am Reichshaushalt ist, tommt es dem Arbeiter auf die Höhe des Lohnanteils an der Produktion an, sondern auf die absolute Lohnhöhe. Sie jagen, wir hätten die Preise erhöht. Die Konsumvereine tennen
( Widerspruch links.) Geben Sie erst ein Beispiel größerer mirtschaftlicher Tüchtigkeit, dann können Sie uns tadeln!( Beifall rechts, Widerspruch links.)
-
-
Abg. Tremmel( 3.): Die Ausführungen des Abg. Mönte sind bedauerlich. Es gibt nicht nur Drückeberger unter den Arbeitern, sondern auch anderswo( Sehr wahr! links und in der Mitte), die ihre Verantwortung nicht fennen.( Buruf von der Deutschnationalen: Die meisten bei der Arbeiterschaft! Entrüstungsrufe iints.) Die Debatte schließt. In persönlicher Bemerfung tommt Abg. Tony Sender ( Soz.) auf die vorhin erwähnte Diskussion zurück, die sich um die elenden Löhne in der Inflationszeit und den daraus folgenden Exportaufschwung, sowie die technische Rückständig. feif der Industrie gedreht hat. Wenn die Rationalisierung falsch geleitet worden ist, so fönnen die Wirtschaftsführer dafür doch nicht die Arbeiter und ihre Vertrauensleute verantwortlich machen.
-
Die Vorlage geht an den Sozialpolitischen Ausschuß. Die meitere Etatsberatung wird um 18% Uhr auf heute, 10 Uhr, vertagt.
Bilanz der Weltkraftkonferenz.
Lücken und Wünsche.- Lehren für Arbeiterklaffe und Staat.
all
Die Zweite Weltkraftkonferenz ist beendet. Die Frage, welchen| werden, dürfte aber allein bereits wertvoll genug sein, um Swed eigentlich dieser Massenaufmarsch von Fachleuten( 3900), von gemeinwirtschaftlich gesehen die gesamten Kosten der Konferenz Fachfizungen( 34), von Spezialberichten( 380), von Generalberichten um das Vielfache zu übertreffen. ( 34), von Borträgen und Besichtigungsfahrten, auch von festlichen Beranstaltungen vieler Art gehabt hat, worin die positiven Resultate dieses erheblichen Aufwands an Arbeit und Geld zu sehen sind, diese Frage wird insbesondere von allen denen mit Recht gestellt werden, die von der großen wirtschaftlichen und politischen Bedeutung dieser Tagung gehört haben und mit greifbaren Erfolgen rechneten.
Enttäuschung und Stepsis?
-
Eine Hauptfrage steht im Vordergrunde. Sie wurde bei der Eröffnungssigung von deutscher Regierungsseite angeschnitten: Nachdem infolge der vermehrten Maschinenkraft, der Dampf-, Gasund Elektrizitätsverwendung in allen Ländern die Nachfrage nach Mustelarbeit gefunten ist, die Arbeitslosig teit sich überall vergrößert hat welche Möglichkeiten wissen die Energiewirtschaftler aller Länder aufzufählen, um die aus dem Produktionsprozeß herausgeschleuderten vielen Millionen Menschen wieder zu beschäftigen? Auf diese Kardinalfrage ist die Welttraftkonferenz die Antwort schuldig geblieben. Bielfach wurden auch neue technische Erfindungen doch haben die Berichte wohl zahlreiche noch wenig in der Bragis erprobte Verfahren behandelt, aber es wurden feine absolut neuen Entdeckungen und Erfindungen mitgeteilt.
erwartet
-
Bon Teilnehmern selbst wurden ebenfalls einige Mängel empfunden: so z. B. die Ueberfülle an Material, durch das sich die Teilnehmer durcharbeiten sollten, insbesondere die übergroße Zahl der Spezialberichte, ferner die starre Diskussionsform es mußte jede Erwiderung vorher schriftlich niedergelegt werden, teilweise auch Mängel in der Uebersetzung aus der einen Kongressprache in die andere.
Berechtigen die hier aufgezählten fritischen Bemerkungen, um über den Wert der Weltkraftkonferenz zu einem negativen Ergebnis zu fommen?
Keineswegs. Man muß sich zunächst vor Augen halten, daß der Hauptschwerpuntt der Tagung in den 34 Fach ligungen lag, daß hier spezielle technische und wirtschaftliche Fragen besprochen wurden, daß Interessenten aller Länder hier Erfahrungen austauschten; die Konferenz war ja tein gemeinsam
=
Die zweite Art der Ergebnisse liegt, wie schon gesagt, darin begründet, daß auf diesen Tagungen nicht nur Techniker, Theoretiker und Wissenschaftler, sondern Geschäftsleute zufammentamen. die gewöhnt sind, aus jeder Reise neue geschäftliche Erfolge herauszuziehen. Bald gab hierbei der Erfahrungsaustausch in technischen und wirtschaftlichen Puntten Anknüpfungsmöglichkeiten, bald die Besichtigungsfahrten und sonstigen Veranstaltungen. Die deutschen Industrieunternehmungen haben es zweifellos meist gut verstanden, zahlreiche Teilnehmer für ihre Werte und Erzeugnisse zu intereffieren. Wenn 3. B. der Besuch der Siemens- oder AEG.- Anlagen, der Borsig- Fabriken, des Berliner Kraftwerks Klingenberg, des Großkraftwerks 3ichornewiß( reichseigene Elettromerte) usw. einen Teil der teilnehmenden Ausländer davon über zeugt haben, daß Deutschland eine technisch auf der Höhe stehende und in jeder Hinsicht leistungsfähige Elettro- und Maschinenbauindustrie befißt, so ist ein solcher Erfolg gar nicht zu unterschätzen. Ein von uns schon mehrfach betontes charakteristisches Merkmal dieser Konferenz war die oft gemachte Feststellung, daß es große technische und energiewirtschaftliche Aufgaben gibt, die über die Leistungsfähigkeit und die Größe einer einzelnen Nation hinausgehen. Der Gedante der Zusammenarbeit insbesondere der europäischen Nationen tam mehrfach in den Berichten, Dis fuffionsreden und Hauptvorträgen zum Ausdruck, am markantesten in dem von Generaldirektor Dhven vorgetragenen Projekt eines ganz Europa überspannenden, Großkraftnezes. Es unterliegt feinem 3weifel, daß die mit so großer Einmütigkeit betonte
Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit politisch von größter Bedeutung sein kann.
Als Gesamteindruck ist trotz der aufgezählten Mängel feft: zuhalten: Es war eine große internationale Tagung von Belt: bedeutung, wie sie seit der Borkriegszeit in Deutschland nicht mehr stattgefunden hat. Die Gesamtorganisation, an der insbesondere der Verein Deutscher Ingenieure starten Anteil gehabt hat, verdient angesichts der Größe und Bielseitigkeit der Tagung Anerkennung. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind ebenso wie die technischen wahr. scheinlich sehr weittragend. Ob das
Reichsfuratorium berichtet.
Wann kommt die innere Wandlung?
Der von dem Reichsturatorium für Wirtschaftlichkeit( RK.) jetzt vorgelegte Jahresbericht für 1929 hat sich in seinem Umfang gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht. Er enthält u. a. einen für den Fachmann wertvollen Ueberblick über die vom RKW. geförderten Arbeiten. Das Arbeitsgebiet des Instituts hat sich ausgedehnt. So hat man der Frage einer rationellen Pausengewährung bei Fließarbeit erhöhte Aufmertfamkeit geschenkt. Viel versprechen kann man sich auch von dem angeregten Gedanken, durch branchenmäßige Betriebsuntersuchungen typische Fehlerquellen festzustellen und zu beseitigen. Hier und da hat man aber den Eindruck, daß sich das Institut zu sehr in Einzelheiten verliert. Vielfach gehen seine Arbeiten anscheinend auch fehl. So fönnen wir nicht recht begreifen, was die ,, Schaffung von Lehrmaterial" mit Arbeiten zu tun hat, die, wie der Bericht des RKW. sagt, den ,, menschlichen Faftor im rationalifierten Betrieb zum Gegenstand" haben. Weiter haben wir das Gefühl es sind ganze Lehrgänge für Handwerker fertiggestellt worden daß sich das RKW. mit Arbeiten belastet, die eigentlich Sache der Industrie sind.
-
-
Im Etatsjahr 1929/30 hat das Reich für das Reichskuratorium 500 000 m. zur Verfügung gestellt gegenüber Auswirkungen der Sparmaßnahmen 1,2 Millionen Mart im Vorjahre. Insgesamt sind vom Reich während der letzten fünf Jahre 6,05 mil. lionen Mart bewilligt worden, wovon 5,85 millionen Mark im Rahmen des Arbeitsgebietes verteilt worden sind. Die Industrie führt dem Kuratorium bekanntlich keine Mittel zu. Nebenbei sei erwähnt, daß der Rechnungshof, der vom Reichstag den Auftrag erhalten hat, die Verwendung der für die Förderung der Wirtfchaftlichkeit zur Verfügung gestellten Gelder zu überprüfen, uns demnächst auch eine Antwort geben wird, wie sich die dem Reichsfuratorium zugeführten Mittel wirtschaftsfördernd ausgewirkt haben. Die von der Deffentlichkeit von dem so erweiterten. Bericht erhoffte positive Antwort, wie eine unabhängige und neutrale Stelle über das Rationalisierungs problem denkt, wird nicht gegeben. Wir sind überzeugt, daß diese zurückhaltung dem RKW. nicht betommen wird, und wenn sich die Stimmen mehren, die immer wieder angesichts des Standes der industriellen Rationalisierung von dem überflüssigen" Reichsfuratorium für Wirtschaftlichkeit sprechen, dann hängt das zweifellos auch damit zusammen, daß das Institut die Fühlung mit der Welt außerhalb der Luisenstraße so ziemlich verloren hat. Es hat sich, vorsichtig ausgedrückt, technisch eingefapfelt und gegenüber den brennenden Fragen unserer Tage neutralisiert. Es ist sicher kein Zufall, daß, wie wir hören, die letzte Generalversammlung des Instituts nur von 10 Bro3. feiner Mitglieder besucht war und daß man eine Hinzuziehung der Bresse für überflüssig erachtete. Wir lehnen es selbstverständlich ab, uns mit den obenerwähnten Stimmen zu identifizieren, und möchten auch davor warnen, daß das berüchtigte Streichquartett das Reichskuratorium demnächst zum Opfer seines Blauſtifts macht. Aber es geht nicht an, daß immerhin beträchtliche Reichs= mittel für eine Einrichtung verwendet werden, die im eng gezogenen Rahmen gewiß Ersprießliches leistet, aber auf dem Gebiet der großen Rationalisierungsfragen versagt.
Eine Reorganisation des Instituts ist dringend geboten. Das RK. muß endlich erkennen, daß die sich steigernde Kritif in der Deffentlichkeit keine Mörgelei ist und daß sie sich auch nicht mit der Bereinigung von Einzelheiten und Kleinlichkeiten begnügen wird, sondern eine grundsägliche Wandlung verlangt. -It.
Preußag bereinigt die Bilanz.
tagender Wirtschaftskongreß, der zu aktuellen Fragen endgültig und wirtschaftliche Anregungen überhaupt nußen tann, ist freilich Rapitalherabsetzung um 30 auf 110 Mill.- Das Bienens
Stellung zu nehmen Da die
einmalige Veranstaltung ist, da sie einen dauernden Internationalen Hauptausschuß( in London ) besigt, abgesehen von den rund 40 nationalen Ausschüssen in allen wichtigen Ländern, so hat die Organifation auch Gelegenheit, das diesmal Versäumte noch nachzuholen. Es wäre wichtig zu erfahren, welche Wege hierzu von dieser Drganisation empfohlen würden, wenn 3. B. die Gewerkschaftsorganifationen der Industrieländer sich an sie wenden würden, um einen gemeinsamen Kampf gegen die internationale Massenarbeitslosigkeit einzuleiten; es ist eigentlich nicht anzunehmen, daß die Energiewirtschaftler, die Ingenieure, die beteiligten Wirtschafts- und Fachorganisationen sich zu einer Antwort für unfähig erklären sollten. benn dann würden sie sich aus der wirtschaftspolitischen Braris
ausschalten.
Hiervon abgesehen, sind aber doch die Ergebnisse der Berliner Weltkraftkonferenz von zweifellos großer internationaler Bedeutung. Wir fönnen hierbei
zweierlei Arten von Ergebniffen unterscheiden: erstens solche, die im offiziellen Rahmen der Konferenzarbeiten lagen, zweitens folche, zu denen diese Zusammenkunft von energiewirtschaftlich führenden Männern aus aller Herren Länder erst die Veranlaffung war.
Die erste Art der Ergebnisse ist auf technischem und privatwirtschaftlichem Gebiet zu suchen. Es wurden in den Fachsizungen und den Berichten zahlreiche Erfahrungen über die jeweilig zweckmäßigsten Formen der Energiegewinnung, der Energieverteilung und der Energieverwertung ausgetauscht. Der Nutzen solcher gegenseitigen Anregungen fann nicht statistisch erfaßt
ENVER BEY
Feinste türkische Zigaretten.
MA
Wertmarken liegen den 25 Stück
Packungen von 5Pfg.aufwärts bei.
zu bezweifeln; es wird dies nur tun, sofern diese Anregungen privatwirtschaftlichen Nugen bringen. Es gab dagegen manche Anregung, den Raubbau an Energiekräften und ebenso an Arbeitsträften durch eine wirtschaftlichere Ausnutzungsform zu ersetzen, z. B. mit den vorhandenen Kohlenschäzen nicht mehr im bisherigen Grade zu wüsten und die Aufmerksamkeit statt dessen stärker dem vermehrten Ausbau von Wasserkräften, der Ausnutzung der Kräfte von Ebbe und Flut, der Windkraft usw. zuzuwenden, d. h. Energien, die immer wieder in gleichem Umfang zur Verfügung stehen, während Kohle und Del allmählich aufgebraucht werden, die deutschen Braunfohlen z. B. schon in acht bis zehn Jahrzehnten. Hier hat, da für jedes Brivatunternehmen nur der Profit entscheidet, der Staat entscheidende Aufgaben. Die Arbeitert lasse hat für diese allgemeinwirtschaftlichen Erfordernisse die Augen offen zu halten. Die Sigungen und Berichte der Weltkraftkonferenz haben ihr hierzu Anregungen in Fülle gegeben.
Ueber das internationale Goldproblem spricht am 2. Juli im Bankettsaal des 300 Professor Dr. M. Palni. Der Vortrag wird von der Gemeinschaft ausländischer Studierender an der Handels: hochschule Berlin veranstaltet.
Für Mansfeld höhere Zechenbeteiligung. Eine Bechenbefizer: versammlung des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats hat mit Rücksicht auf die schwierige Lage des Mansfeld - Konzerns beschlossen, die Berkaufsbeteiligung der dem Konzern gehörenden Steinkohlengewertschaft Tonnen zu erhöhen. Dieses Zugeständnis gilt jedoch nur für den Fall des freiwilligen Beitritts zu dem neuen Kohlensyndikatsvertrag.
um
100 000
burger Kaliunglüd.
Das Ersaufen der Vienenburger Kaliſchächte, in denen hochwertigste Salze gefördert wurden, waren für die Preußische Bergwerks- und Hütten- 2.- G.( Preußag) ein sehr schwerer Berlust. Die Preußag hat die mit dem Vienenburger Unglüd verbundenen Vermögens- und Gewinnverluste zum Anlaß genommen, um im ganzen eine Bereinigung ihrer Bilanz vorzunehmen. Ueber die Verluste in Vienenburg hinaus hat die Entwicklung der Metallmärkte auch dazu geführt, daß die Erzförderung im Clausthalgebiet, da in den letzten Jahren immer weniger ergiebigere Erzgänge abgebaut wurden, ſtillegungsreif geworden find. Aufsichtsrat der Preußag hat beschlossen, das am 4. April v. 3. erft von 100 auf 140 Millionen erhöhte Rapital wieder um 30 auf 110 millionen herabzusehen.
Der
Die Kapitalreduktion war nicht vermeidbar, da die Preußag, die erst seit 1926 die zerstreuten preußischen Bergwerks-, Hüten-, Kali-, Braunkohle, Kalf- und Bernsteinbetriebe zusammen. gefaßt hat, inzwischen noch nicht genügend Reserven ansammeln konnte, um daraus die erforderlichen Abschreibungen vornehmen zu können. Die Bernsteinbetriebe, die Oberschlesischen Hütten, der Deisterbergbau und der Clausthaler Bezirk waren schon immer als Verlust quellen anzusehen und wurden im wesentlichen aus fozialen Gründen von den rentablen Konzernteilen durchgeschleppt. Die Kaliſchächte Bienenburg, die für 30 Millionen erworben wurden und in die noch etwa 20 Millionen hineingesteckt worden sind, sind im wesentlichen als verloren anzusehen, wenn der Berlust auch kein hundertprozentiger sein wird, da die Kalibeteiligungen Bienenburgs eventuell zu 50 Proz. von den übrigen
bib tur
Endlich die richtige Zigarette!
Sie werden nie einen rauhen Hals haben!