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Sozialistische Studenten werben.

Die sozialistische Studentenschaft an der Universität veranstaltete in diesen Tagen drei Werbeabende ihrer wissenschaftlich aufgebauten Fachschaften.

Ein Großhehler der Unterwelt.

Caféhausbesitzer und Anführer einer Hehlerbande.

Herr Prokop Erban, Befiher von zwei bekannten Berliner | wohnte elegant und vornehm in einem westlichen Billenbezirt, fuhr ein piffeines Auto, dessen Wert sich auf etwa 30 000. bezifferte, hielt sich zwei Reitpferde, spielte auf den Rennen eine gewichtige Rolle und mar alles in allem ein Großbürger mit einem starten Hang zu fostspieligen Unterhaltungen.

einer weit verzweigten Diebes- und Hehlerbande zu sein, die ihre Netze über ganz. Deutschland gespannt hat. Herr Erban ift geflüchtet und fonnte bisher noch nicht aufgegriffen werden, trotzdem die Berliner Kriminalpolizei schon seit Tagen nach ihm fucht.

Vor der philosophischen Fachschaft sprach Studienbirektor Ge noise Dr. Karsen über Universität und Lehrerbildung. Er forderte in der Lehrerbildung mehr Praris, als sie von den Uni-| Unterweltlokalen, steht im dringenden Verdacht, der Anführer versitäten bisher gegeben wurde, lehnte aber die Ausbildung huma nistischer Bollmenschen, wie sie auf den Akademien geschieht, ab, um an ihre Stelle die Praxis der freien wissenschaftlichen Forschung und der Pädagogik zu setzen. Aus dem Bestehen meltlicher Sammel­schulen ergibt sich die Notwendigkeit weltlicher Lehrerbildung, die auf den konfeffionellen Akademien nicht geschieht. Ueberhaupt lehnte Karsen die Einrichtung besonderer Akademien der Lehrerbildung schärfstens ab, er erblide in ihrer Errichtung einen neuen Verfuch der bürgerlichen Klasse, ihre Macht ideologisch zu stüßen und den Gegensatz zwischen den beiden Lehrerkategorien aufrechtzuerhalten. Am zweiten Abend sprach Stadtrat Genosse Dr. Roeber vor den Medizinern über die Aufgaben der beamteten Aerzte. Er be schränkte sich hauptsächlich auf eine Schilderung der Tätigkeit der Kommunalärzte; die von der Privatpraris schon durch ihren öffentlichen Charakter grundverschieden ist. Der in der sozialen Hygiene, dem Rettungswesen, dem Fürsorgewesen oder auf anderem öffentlichen Gebiet tätige Arzt hat nicht die Einzelperson im Auge, sondern erstrebt die hebung des gesundheitlichen Niveaus der All gemeinheit. Der Bekämpfung von Boltsfrankheiten und der Dor beugenden Bekämpfung von Massenfrankheiten bietet sich ein weites Arbeitsfeld und regt gerade den Sozialisten an, hier auf einem auch für den Sozialismus wichtigen Gebiet tätig zu sein.

Die Juristen bestritten den letzten Abend. Genoffe Dr. Rofen. feld, Ministerialdirigent im preußischen Justizministerium, begann mit einem Hinweis auf die humanisierung des Strafe rechts seit 1919. In vielen Reformen, die zweifellos Folgen des Umfturzes und ein Zeichen der gestiegenen Macht der Arbeiterklasse sind, zeigte sich die Tendenz der Humanisierung; die Abkehr vom Bergeltungsgedanken und das Hervortreten des Erziehungsmoments wird immer sichtbarer. Sehr wichtig ist die feit 1920 bestehende Möglichkeit der Tilgung und Zeitbeschränkung der Strafen im Strafregister; oder die bedingte Strafausseßung, die eine Strafe von der guten Führung des Verurteilten abhängig macht. Auch das Begnadigungsrecht ist neu geregelt, und es entspricht dem demo­fratischen Charakter des Staates, daß auf dem Wege über die Parla mente Begnadigungen erwirft werden können. Un vielen Beispielen und besonders an der Gegenüberstellung jetziger mit der Borfriegs praris zeigte der Redner ,. daß diefe Zeit von zehn Jahren nicht der gebens gewesen ist.

Mit der Feuersprige gegen die Blattlaus.

Zu einer fonderbaren Idee hat sich der Erfinder Michelsen nerstiegen, ben in diesem Jahr besonders start auftretenden Schädlingsbefall der Bäume zu bekämpfen. Es ist eigent lich nichts Neves an der Sache als die Kombination, bereits be stehende Sprig und Bestäubungsverfahren an eine Feuer iprize anzuschließen. Auf dem städtischen Gute Groß- 3iethen sollte das Verfahren erstmalig vor fachmännischen Gutachtern der Land und Forstwirtschaft vorgeführt werden. Eine befannte Feuerlöschgerätefirma hatte eine starte tragbare Motorpumpe aur

Erban ist sozusagen ein Trustinhaber im Bezirt des Berliner Unterweltbetriebs, oder wenigstens jener Etablissements für Halb­und Einviertelwelt, die man dafür hält. Herrn Erban gehört u. a. das Café Roland", dem fürzlich die sehr einbringliche Nacht­tonzession entzogen werden mußte, weil die Szenen, die sich be­fonders am frühen Morgen vor und im Café abspielten, ein wirt­lich allgemeines öffentliches Aergernis geworden waren. Auch das Café Erban", Pruntstud in der Krone der Erban'schen Betriebe, mußte seine Nachtfonzession streichen. Mit beiden Lokalen ging es rapide zurüd. Das Café Stern", das ihm blieb, machte den Rohl nicht fett. Die Erban'schen Betriebe gingen nicht auf den Namen des Herrn Erban, sondern auf den seiner Frau. Diese Frau, die ein sehr abenteuerreiches und bewegtes Leben hinter sich haben foll, war die Seele des Unterwelttrusts rund um das Chausseestraßen­Biertel. Während die Frau die Berliner Betriebe versorgte und gedeihen ließ, ſpezialisierte sich Herr Erban auf das Hehlergewerbe, in dem er es zu einer großen Spezialität gebracht hatte.

Was aber das pinchologisch Interessante an dem Kriminalfall Erban ist, war die Position, die er und seine Frau innerhalb ihres Milieus ausübten. Herr Erban war Ausbeuter jener Schichten, die im Halbbunkel der Gesellschaft ihre Tage zu fristen pflegen. Er

Verfügung gestellt, an die etwa 200 Meter Schlauch angelegt wurden. Eine Obstplantage, die stark mit Blutlaus und Fufi­cladium befallen ist, murde als Herd der Bekämpfung benutzt, wobei freilich zur Probe nur mit flarem Wasser gefpritzt murde, das auf großen Wasserwagen herangebracht murde. Am Ropfende des Schlauches waren etwa ein Dußend dreiviertelzöllige Gummi­fchläuche angeschlossen, deren jeder in eine feine 3erstäuber düse ausmündet. In verhältnismäßig furzer Zeit gelang es, größere Baumflächen zu fprijzen. Nur zeigt es sich in der Bragis, baß auch die beste tragbare oder fahrbare Drudpumpe nichts hilft, menn tein Waffer in der Nähe vorhanden ist und das Wasser etwa erft auf Wagen herangebracht werden muß.

Schwarzweißrote Bäder Propaganda.

Man schreibt uns:

Die Ostseebäder haben in den letzten Jahren gemertt, daß anti­femitische Hehe ihrem Geschäft schadet. Einige Badeperwaltungen find darum auch in diesem Jahre gegen das herausfordernde Treiben der Faschisten vorgegangen. In anderen Ostseebädern scheint man immer noch zu glauben, mit der schwarzweißroten Propaganda beffere Geschäfte machen zu fönnen. Wer an die Verwaltung des Ostseebades Juliusruh schreibt, erhält nach einigen Tagen den Prospett einer Bensionsinhaberin, der auf der 1. Seite mit einem

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Die Befreiungsfeier des Berliner Reichsbanners.

Wie bereits mitgeteilt, findet aus Anlaß der Rheinland - Räu­mung am morgigen Montag im Lustgarten die große Be­freiungsfeier des Reichsbanners statt, zu der auch alle republi fanischen Parteien und Organisationen, sowie die Gewerkschaften ihre Mitglieder zur Teilnahme aufrufen. Die Einleitung der Feier bildet ein bereits um 7 Uhr beginnendes, von vier Kapellen aus­geführtes Plagtonzert im Lustgarten, der für die Kundgebung durch Fahnen und Deforationen besonders hergerichtet wird. Die Abteilungen des Reichsbanners marschieren aus den einzelnen Stadt­teilen freisweise nach dem Luftgarten und treffen dort um 8 Uhr ein. Im Anschluß daran findet der Anmarsch der Fahnenabteilum­gen statt, nach dessen Abschluß Reichstagsabgeordneter Dr. Rudolf Breitscheid die Festrede hält. Während des Hochs auf die Republik werden riesige weithin leuchtende Magnesiumfeuer auf­flammen und an der Längsseite des Lustgartens merden in Flammenbuchstammen die Worte ,, Der Rhein ist frei!" aufleuchten. Damit findet die Befreiungsfeier ihr Ende; die einzelnen Abteilungen des Reichsbanners marschieren mit ihren Kapellen und zum Teil auch mit Fadeln in ihre Stadtteile zurück.

Hatenkreuz und einem schwarweißroten Streifen geschmückt ist. Im Text heißt es dann:

Im Intereffe meiner Gäste und zur Erhaltung des Burg­friedens lege ich Wert darauf, daß feine Juden und nur chwarzweißrot gesinnte Sommerfrischler von biefem Angebot Gebrauch machen."

Da nur die Kurverwaltung die Adresse des Anfragenden weiter. gegeben haben fann, muß sie also mit derartigen Reflamemethoden einverstanden sein. Die Leute wollen also unter sich bleiben, die Re­ publikaner merden ihnen gern den Gefallen tun.

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