Der tägliche Krawall.
15 Mann überfallen einen Wehrlosen.
Nach Schluß der Hafenkreuzlerfundgebung im Sportpalast haften fich am Dienstagabend mehrere 3üge gebildet, die nach dem Weften marschierten, in der offenfundigen Ub. ficht, die Umgebung des Wittenbergplages und der Gedächtniskirche unter ihren Terror zu zwingen. Am Wittenbergplaß mußte ein über 1000 Mann starter Zug zum Teil unter Anwendung des Polizeifnüppels auseinander getrieben werden. Die nationalistischen Strolche rotteten sich in den Nebenstraßen jedoch immer wieder zusammen, und mit den Rufen Juda verrede- Deutschland erwache" fielen sie über barm Iole Baffanten her. Fünfzehn Krakeeler wurden fest. genommen und der Politischen Polizei übergeben. In den Taschen eines Halbwüchsigen entdeckten die Beamten eine scharf geladene Pistole. In der Hauptstraße in Schöneberg wurden vor Mitternacht vier Hafentrenzler festgenommen, die Stahlruten und eiserne Rohre mit sich führten.
Zu einem blutigen 3wischenfalt fam es noch im 23 Uhr in der Lützow straße. Dort wurde der 23jährige Schleifer Rudolf Speichert aus der Brandenburgstraße von 15 Nationalsozialisten überfallen. Ep. lief in seiner Angst in den Flur des Hauses Lüzowstraße 91 hinein. Er wurde jedoch von seinen Verfolgern eingeholt und niedergeschlagen. Der Polizei gelang es, fünf Täter feftzunehmen. Der Verlegte erhielt im Elifabethkrankenhaus die erste Hilfe.
Steinhagel und Messerstecherei.
Annaburg , 2. Juli. Gestern abend murde in Annaburg bei Torgau im Gasthof Goldener Ring" eine nationaljozialistische Bersammlung abgehalten. Um Zusammenstöße zu verhindern, hatte der Amtsvorsteher acht Schußpolizeibeamte aus Wittenberg fommen laffen
Nach Schluß der Bersammlung, die ruhig verlief, wurden die Rationalsozialisten von Bolizeibeamten nach Hause begleitet. Unter wegs wurde eine aus 25 Nationalsozialisten bestehende Gruppe von einem über hundert Mann starten Trupp Kommunisten überfallen und mit Pflastersteinen beworfen. Hierbei wurde ein Polizei beamter, dem ein Pflasterstein an die Brust geschleudert wurde, besonders schwer verlegt. Er mußte in das Wittenberger Krankenhaus gebracht werden. Zwei Nationalsozialisten wurden durch Mefferstiche schwer und brei andere durch Steinwürfe leichter vorletzt. Bei den Kommunisten gab es einen Berletzten.
Schießerei in Reumünster.
Bu einem schweren Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten fam es gestern nacht inmitten der Stadt. Die Nationalsozialisten, die statt mit ihrer sonstigen Uniform mit weißen Hemden bekleidet waren, wollten einen Ausflug in die nähere Umgebung der Stadt machen. Ein großer Trupp Kommu niften wollte, fie am Berlaffen der Stadt hindern.
auseinander
Nachdem der Trupp der Nationalsozialisten gegangen war, wurde ein Teil, etwa 30 Mann, von den Kommu niften verfolgt. An der Ede der Kieler Straße tam es zur einem Zusammenstoß, der noch unblutig verlief. Einige hundert Meter meiter wurde aus den Reihen der Nationalsozialisten scharf ge schoffen. Der hiesige Kommunistenführer Zimm erhielt zwei Boudschüsse, ber Kommunist Claffen wurbe ebenfalls getroffen, und beide mußten ins Krantenhaus gebracht werden. tommen des Timm wird gezweifelt. Die Nationalsozialisten hatten einige Leichtverletzte. Mehrere Nationalsozialisten muroen per haftet.
Raffeler Polizei greift zu.
Bündnisangebote Mussolinis?
Ein Räumungsvorschlag von 1923.
Léon Blum teilt im ,, Bopulaire" mit, daß Mussolini vor wenigen Wochen in Berlin mehrere Borschläge zu einem deutsch italienischen Bündnis gemacht habe. Sein Angebot sei aber fowohl bei der augenblicklichen Reichsregierung( Blum unterstreicht augenblicklich) wie auch beim Reichspräsidenten auf eine fategorische Ablehnung gestoßen. Es sei dies das Verdienst, fährt Blum fort, jener Politik der Versöhnung und Berständigung zwischen Frankreich und Deutschland , die dank der unermüdlichen Forderungen der fran zösischen sozialistischen Partei eingeleitet worden sei, und die jetzt zur Räumung des Rheinlandes geführt habe. Wenn aber nach dem Bunsche der französischen Ueberpatrioten mit 3wangsmaßinternationaler deutscher Anleihen bei einer gewissen Aufsicht nahmen nach dem Muster der Ruhrbesetzung weiter gegen Deutsch land vorgegangen wäre, so wäre ein feindlicher Block gegen Frankreich zustande gekommen.
Zu diesen in Paris , anscheinend unter der Suggestion der französisch - italienischen Spannung und der Rheinlandräumung vet. breiteten Behauptungen, wird an Berliner zuständiger Stelle erklärt, daß an diesen ganzen Gerüchten über Bündnis. angebote Muffolinis an Deutschland fein wahres Wort sei.
Rheinlandräumung 1923?
Ein angeblicher Borschlag Mussolinis.
Condon, 2. Jufi.
Im Hinblick auf die Räumung des Rheinlandes schreibt der Daily Telegraph ", er tönne jetzt eine bemerkenswerte, aber der Deffentlichkeit bisher nicht bekannte Tatsache mitteilen. Bereits am 3. April 1923, also vor mehr als fieben Jahren, habe Mussolini der britischen Regierung die Zurückziehung der alliierten Armeen aus
dem gesamten befeßten Gebiet porgeschlagen. Das jei furz nach der Ruhrbesetzung gewesen. Mussolini sei zu seinem Vorschlage veranlaßt worden durch die Besorgnis, Italien würde infolge des deutschen passiven Widerstandes feine Reparationstohle mehr erhalten fönnen. Ferner habe er befürchtet, daß die franzöfischen Rationalisten darauf bestehen würden, das Ruhrgebiet und das Rheinland dauernd in der Hand zu behalten, um eine militärische und industrielle Oberherrschaft über Europa zu erlangen. Im März 1923 habe Mussolini in Mailand die Lage mit dem belgischen Außenminister Jaspar besprochen und ein Programm aufgestellt, das völlige Räumung des Ruhrgebietes und des Rheinlandes, Festlegung der Reparationen auf 50 milliarden Marf, ein teilweises Moratorium für vier Jahre, Auflegung innerer und über die deutschen Finanzen vorsah. Jaspar habe sich im allgemeinen mit diesem Borschlage einverstanden erklärt, und Mussolini habe ihn darauf durch den italienischen Botschafter in London der britischen Regierung unterbreiten lassen. Diese sei aber besorgt gewesen wegen der Rückwirkungen solcher Vorschläge auf Poincaré und die französische öffentliche Meinung, und auch die belgische Regierung fei schwankend geworden. Infolgedeffen sei aus Mussolinis fühnem Plan nichts geworden.
Korfita wird befestigt.
In der Marine kommission des Senats fam das Londoner Abfommen zur Sprache. Dazu machte Marineminister Dumesnil Mitteilungen über den Stand der Berteidigungsarbeiten an der franzö fischen Südost grenze und vor allem auf orfifa. Die Kommission hatte vor einiger Zeit einen alarmierenden Bericht über die Lage auf Korsika der Regierung übermittelt und drückte nun gestern durch den Mund ihres Borsitzenden ihre Befriedigung darüber aus, daß die Regierung endlich ihre Aufmerksamkeit auf die dortige Lage gerichtet habe.
Bekenntnisse eines Tschefisten.
Agabefows Erklärungen über die Sowjets.
In unserem heutigen Morgenblatt berichteten wir, daß ein hoher Funktionär der Tscheta namens A gabetom feine Stellung auf gegeben und nach Paris geflüchtet sei. Die Zahl der hohen Sowjetbeamten, die ihren Herren den Rücken gekehrt haben, hat sich somit um einen vermehrt. Besse domiti hat den Anfang gemacht; ihm find in turzer Zeit gefolgt Dmitriemiti und Sobolew in Stodholm,& rjufow in Baris, ifigian in Helsingfors und mun auch gabefom Es ist aber zum erstenmal, daß ein jo hoher Beamter der Ticheta ben Samjets obtzinnig wird. Und es ist das erstemal, daß ein fo angefehener Kommunist ins Ausland tommt mit der direkten Absicht, über die Sowjet gewaltigen Enthüllungen zu machen. Ueber die Bersönlich Am Aufteit Agabefoms und über die Rolle, die er als Tscheftst gespielt hat, wird noch einiges zu fagen fein. Im Augenblid interessiert nur die Erklärung, die er im Bariser Emigrantenblatt des Demotraten Mitjutow über die Gründe seiner Flucht aus Sowjetrußland veröffentlicht hat. Diese Erklärung ist um jo intereffantar, als fie in Augenblid geschieht, da Abagetos Freund Stalin auf dem Stongreß der Kommunistischen Bartei in Moskau die ganze Welt von der unerschütterlichen Einigkeit" der russischen Kommunistischen Bartei und dem wirtschaftlichen Auf fchwung Sowjetrußlands überzeugen mill.
Kassel , 2. Juli Die Nationalsozialisten hatten für gestern abend eine Berfamm lung nach der Stadthalle einberufen, in der der thüringische Innenminister Dr. Frid sowie die fechs nationalfozialistischen Abgeord neten des thüringischen Landtages sprechen follten. Da ber Bolizeipräsident diefe Rundgebung und auch die geplante. fommu nistische Gegendemonstration verboten hatte, waren Minister Frid und die Landtagsabgeordneten nicht erschienen.
Bor der Stadthalle fam es zu Anjammlungen, so daß die Bolizei zur Räumung des Blazes schreiten mußte. Einige Personen, die der Aufforderung der Polizei nicht Folge leifteten, wurden zwangsgeftellt. Außerdem wurde der Führer der Kasseler National fozialisten, Rechtsanwalt Dr. Freisler, megen Bandfriedens bruchs und der Regierungsfefretär Engelland megen Aufreizung festgenommen. Gegen 11 Uhr wurde von der Bolizei eine nationalSozialistische Bersammlung in der Rathausschänke aufgelöst; die Anwesenden wurden in Bolizelgewahrsam genommen. Insgesamt wurden 75 Personen von der Polizei zwangsgestellt.
Ermordung eines Geistlichen.
Ueber den Täter feine Spur.
Friedland ( Mecklbg.), 2. Juli. Eigenbericht.) Am Mittwoch früh wurde unter Umständen, die auf einen Mord fchließen lefsen, der Ortsgeistliche Pastor Gusta p
Agabefows Erklärung
hat folgenden Wortlaut: Ich. Agabekom, habe seit 1920 bis zum affruffischen Ischefa und der besonderen Abteilung der gegenwärtigen Augenblid in den verschiedensten Institutionen der Staatlichen Bolitischen Verwaltung gearbeitet sowie als Mitglied der russischen Kommunistischen Partei
seit 1918 den Posten eines Leifers der orientalischen Abteilung des Auslandsrefforts der Staatlichen Politischen Berwaltung in Mostau bekleidet.
Jm vorigen Jahre murde ich als illegaler Refident der besonderen Abteilung der GPU. nach der Türkei , Griechenland , Im vorigen Jahre murde ich als illegaler Refident der Syrien , Palästina und Aegypten geschickt. Bis zum letzten Augenblid habe ich ehrlich und ergeben für Sowjetrußland gearbeitet. In den letzten zwei Jahren habe ich gemerkt, daß der revolutionäre Enthusiasmus der niederen kommunistischen Funffio näre fich in Liebedienerei und Bürokratismus umgewandelt hat, in bie bloße Sorge, den warmen Plaß nicht zu verlieren und nicht
Rappel in Duderom in feinem Arbeitszimmer als Beiche Prozeß Brolat gegen ,, Rote Fahne".
B
aufgefunden. Ein Schuß in den Kopf hat anscheinend den Tod herbeigeführt. Merkwürdig ist, daß der Pfarrer noch einen Bauch und einen Brustschuß erhalten hat. Hiernach und auf Grund der Tatsache, daß keinerlei Baffe in der Nähe der Leiche aufgefunden wurde, wird angenommen, daß Kappel ermordet wurde. Man nimunt an, baß ein Kampf zwischen Kappel und Ein brechern stattgefunden hat, in deren Berlauf der Bastor erfchoffen worden ist. Sichere Feststellungen lassen sich jedoch erst nach der heute stattfindenden staatsanwaltschaftlichen Untersuchung treffen.
Berbesserungen im Arbeitslosengeset.
Ablehnung beabsichtigter Berschlechterungen. In der Weiterberatung des fozialpolitischen Reichstagsausschusses liber die Arbeitsfofenversicherung haben die Sozial demokraten zwei wesentliche Berbesserungen der Regierungsvorlagen durchsetzen können. Die von der Regierung vor: gefchlagene usidhaltung der Jugenblichen unter 16 Jahren ist wieder gestrichen worden. Ebenso ist die Ber meigerung von Erwerbslosenunterstüßung an Arbeitslose, die bei Geschwistern ben Lebensunterhalt verdienen fönnten, aufgehoben
morden.
Enfñaiger Brateftifreit in ganz Indien . 19 Broteft gegen die Berhaftung und Berurteilung Nehrus haben außer Bombay auch alle anderen wichtigen indifchen Städte mit einem eintägigen Streit geantwortet, an dem sich sogar Behörden und
Schulen beteiligten.
Grundlose Beschimpfungen.
Im fleinen Schmurgerichtssaal im Kriminalgericht in Moabit begann heute der große Beleidigungsprozeß des Direttors der Berliner Berkehrsgesellschaft, Brolat, gegen die verantwortlichen Redakteure der Roten Fahne" hirich, irl und Frau Altmann. Es handelt sich um die Beleidigungen und Beschimpfungen, die die Rote Fahne" sich turz vor den Berliner Stadtverordnetenwahlen gegen Brolat geleistet hatte.
Die Beschimpfungen, im schlimmsten Gaffenton gehalten, feien feine persönliche Berunglimpfung Brafats, fagten die Angeklagten, alles sel politisch zu werten. Lange politische Reden unterbrach der Borsigende, Amtsgerichtsrat Bues, sehr bald; er umriß den Gegen stand der Verhandlung auf die Behandlung des Berhältnisses Brolats zu den Sllarets und zur Stadt Berlin , aus denen sich die Breffekampagne gegen Brolat ergab. Unter den vielen Beugen befinden sich Leo und Billi Stlaret, der Inhaber der Belzfirma Hohlice, Reumann, Oberregierungsrat Zapolski, Ober. magistratsrat Brandes und geladen von den kommunistischen Angetlagten der sozialdemokratische Stadtverordnete Krille von der Brennstoffgesellschaft, der frühere Stadtverordnete Mühlmann und der Vorsitzende der Berliner Bartel, Künstler. Oberregierungs rat Zapolstit bestätigte, daß er bei feinen Untersuchungen teinen Anhalt gefunden habe, daß Brolat eta zugunsten der Gflarefs Beeinfluffungen von amtlichen Stellen vorgenommen ober den auf des bewußten Belzes in unlauterer blidt getätigt habe.
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Brolat erläuterte, wie er dirett mit vollem Namen bei der Pelz firma den Belz bestellte, wie er ihn auch in die Wohnung geliefert betam und später, als der Zahlungstermin noch längst nicht ab.
brotfos zu werden. Bei den fommunistischen Spigen trat an Stelle der Frage der Revolution der Kampf um Ministerportefeuilles.
Während diese privilegierte Gruppe mit revolutionären Phrasen über Freiheit um sich wirft, in Wirklichkeit aber jede Freiheitsäußerung vernichtet, bringt die Arbeiterklasse unerhörte materielle und moralische Opfer für die Berwirklichung des nerbrecherisch- phantastischen Fünfjahrplanes und geht daran physiso zugrunde; die Bauernschaft wird aber durch das hineinjagen in die Kollettiomirtschaft pofitom men ruiniert, die indiniduelle Bauernwirtschaft wird zerstört. Die Stalinsche Regierung bietet an beren Stelle rein gar nichts. Die Folge davon ist
dauernde Hungersnot in einem Agrarlande wie Rußland . Aufrufen an die Arbeiterschaft Westeuropas beherrscht. Die ProtiaDie Auslandspolitik wird von verlogenen revolutionären mierung der Befreiung des gefnechteten Ostens" ist begleitet von einer imperialistischen Politif in China , Persien , fabanistan und im nahen Often; bas merde ich in meinem bald erscheinenben Buche mit Tatsachen belegen.
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Auf dem Gebiete des Handels halte ich es für verbrecherisch. daß angesichts einer tatsächlich bestehenden Hungersnot aus Sowjetrußland Bebensmittel ausgeführt werden und der Erlös in die Taschen der Sowjetgewaltigen und in die Kaffen der kommunistischen Parteien anderer Länder fließt.
rung Sowjetrußlands ein unerträgliches Leben schafft und sich nur Dieses Regime, das für die 150 Millionen starte Bevölke heit der Arbeiter und Bauern stüßt, verspreche ich von nun auf Bajonette, die unbewußtheit der Armee und die Unorganisiertan zu befämpfen. Ich kenne hunderte ehrlicher Kommunisten, Mitglieder der GẞI., die ebenso denfen wie ich, jebndh
aus Furcht, im Auslande umgebracht zu werden,
es nicht wagen, meinem Beispiel zu folgen. Ich bin der erste unier ihnen, der es gemagt. Möge mein Handeln als Beispiel für alle offiziellen Demagogie des Zentralfomitees angefressen sind. Ich meine ehrlichen Kameraden dienen, die noch nicht endgültig von der rufe Euch zum Kampfe für die echte und wahre Freiheit."
Aus dem Munde eines Mannes, der zehn Jahre lang nichts anderes getan hat als die wahre und echte Freiheit in Blut zu erstiden, ist das ein niederschmetterndes Bekenntnis der sowjetrussischen Unfreiheit! Man darf auf Abagetoms Enthüllungen mit Recht gespannt sein.
gelaufen mar, feststellen mußte, daß Sflarefs die Rechnungen im allgemeinen Geschäftsverkehr mit der Pelzfirma beglichen hatten. Die Brüder Stlaret bestätigten das volfinhaltlich. fie miesen es von sich, Brolat etwas haben schenfen wollen, da sie mußten, ihn mit folder Absicht beleidigt zu haben und sie bestätigten auch, daß der Kläger fofort das Geld nach einem Auftritt dem Les Sflaret in die Tasche steckte. Es wurde ferner von den Zeugen ausgefagt, daß fie feine Beranlaffung hatten, Brolat zur Für sprache für sie zur Oberprüfungsstelle der Stadt Berlin zu schicken, mie es die Rote Fahne" behauptete. Bon Brolat als Direktor der Brennstoffgesellschaft und später der Verkehrsgesellschaft hätten sie nie Borteile oder eine Bevorzugung bei Sachlieferungen an diese Gesellschaften gehabt; bei der Berkehrsgesellschaft waren fie fünf Jahre vor Brolats Amtsantritt eingeführt; als er Direktor wurde, ließen die Aufträge sogar nach, obwohl sie stets beffere Waren lieferten als andere Firmen. Erst der deutsch nationale Direttor 2üdte hätte ihnen wieder mehr Auf. träge zugewiesen.
Interessant war dann noch die Vernehmung des Obermagistratstates Brandes, der bestätigte, daß er nicht den Eindruck hatte, Brolat wollte ihn bei seinem Bejuch zugunsten der Stlarets beeinflussen. Dazu konnte der Privatfläger mitteilen, daß er zu der Zeit von den Krediten der Stlarets bei der Stadtban! absolut nichts mußte. Die Verhandlung wird fortgesetzt.