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Boziale Iteberlicht.

Achtung, Tischler!

Die Kollegen der Werkstatt Wölfer, Hagelsbergerstr. 52, legen nach Fertigstellung ihrer Arbeit sämmtlich dieselbe nieder, weil ihnen zugemuthet wird, bei dem jezigen schlechten Geschäftsgang die Arbeitszeit zu verlängern. straße 10/11, die Arbeit nieder, weil ihnen ungerechtfertigte Ab­Ferner legen die Kollegen der Werkstatt von Biehl, Griebenow­straße 10/11, die Arbeit nieder, weil ihnen ungerechtfertigte Ab­süge gemacht werden sollen. Auf Beschluß der Generalversammlung des Fachvereins der Tischler wird dies hiermit bekannt gemacht.

Momente beim Baden müssen auf das Allergewissenhafteste beob-| Gegen die Genossen Aurin und Schwarze wurde vor] Nach längerer erregter Debatte wurde ein diesbezügliches achtet werden: man bade nicht mit vollem Magen und der 1. Strafkammer des Landgerichts I eine Anklage wegen Be- Mißtrauensvotum eingebracht und mit 11 gegen 9 Stimmen an nicht, wenn man geschwiht ist. Hiermit soll nun aber nicht leidigung des Schlächtermeisters Sagert verhandelt. Im Juli 1890 genommen. gefagt sein, daß man noch vollkommen nüchtern ins Wasser gehen schlossen sich auch die Schlächtergesellen Berlins der allgemeinen Die Tagesordnung war damit erledigt. Nachdem der Vor­foll, dies ist ebenso schädlich, als mit übervollem Magen; sondern Arbeiterbewegung an. Es fand, um diesen Anschluß zu bewerk- fitzende noch einige Anfragen beantwortet hatte, schloß er mit man soll nur nicht turz vor dem Baden sich satt gegessen stelligen, eine öffentliche Schlächterversammlung statt, in welcher dem Wunsche, daß die Delegirten dafür sorgen möchten, daß die haben; 1 bis 2 Stunden vorher etwas genossen, daß der Wagen der Stadtverordnete Klein das Referat übernommen hatte. In gefaßten Beschlüsse auch in den Mitgliederversammlungen zur nicht ganz leer ist, das ist das Richtige. Viele sind der Ansicht, der Diskussion sprach unter Anderen auch Genosse Aurin. Der Durchführung kommen, Nachmittags 3 Ühr die Versammlung. daß, wenn nicht gerade der Schweiß in Strömen am Körper ent- selbe schilderte die schlechten Lohnverhältnisse der Schlächter lang läuft, man überhaupt nicht zu warm ist, um nicht baden zu und unterzog die den Gesellen von den Meistern ge­fönnen. Das ist nicht der Fall. Man warte, an der Badestelle währten Schlafstellen einer verdienten Kritik. Die Folge augelangt, ein für alle Mal wenigstens 1/2 Stunde, bevor man dieses Auftretens war die Entlassung Aurins, welcher bei ins Wasser geht, und versäume dann nicht, Stirn, Brust, Lenden Sagert in Arbeit stand. Einige Zeit vorher aber war die Arbeiter­und Armhöhlungen vor dem Baden wiederholt naß zu machen. Streif- Kontrollkommission ins Leben gerufen. Zu dieser gehörte später auch Schwarze, welcher in der Versammlung vom Juli Während der Nacht geöffnete Fenster sieht man in Berlin zum Vertrauensmann der Schlächter Berlins gewählt wurde. jetzt überall, wenn man durch die Straßen geht, an der Hinterfront In der Streif- Kontrollkommission nun legten Schwarze und der Häuser, wo ja meistens die Schlafzimmer liegen, wird die Anzahl Aurin den Grund der Entlassung Aurine dar und es wurden zwei derselben noch größer sein. Bei dieser großen Hize bringt Er- Mitglieder der Kommission, Müller und Millarg, zum Recherchiren in müdung von des Tages Arbeit nicht Schlaf, wenn die Luft im Sachen Sagert- Aurin gewählt. Erst nachdem dies geschehen, und Schlafzimmer zu schwül ist. Da hilft nur das Deffnen der Sagert erklärt hatte, daß er thatsächlich den Aurin wegen seines Auf­Fenster, um der kühleren Nachtluft Eingang zu verschaffen. Aber tretens in der Versammlung gemaßregelt hätte, erst da wurde ist denn das Schlafen bei offenem Fenster ungesund? Nein, das ein von Aurin verfaßtes und von Schwarze verlegtes Flugblatt ist es nicht, es ist im Gegentheil von großem Nutzen, nur muß vertheilt, durch welches die Arbeiter und Arbeiterfrauen auf­die Zugluft vermieden werden. Die Fenſter brauchen auch nicht gefordert wurden, dem Aurin ihre Kundschaft zuzuwenden, Deutscher Metallarbeiter- Verband . Bekanntmachung. ganz offen zu stehen, sondern es genügt eine zwei fingerbreite welcher sich inzwischen einen Stand in der Zentralmarkthalle ein- Wir machen hierdurch bekannt, daß unsere Borstandssitungen Spalte, nur muß man verhindern, daß der Wind den Fenster gerichtet hatte, da er auf Grund seiner Maßregelung feine Ar- regelmäßig alle acht Tage, Freitags, stattfinden und empfiehlt flügel bewegt; man legt deshalb ein Stück Holz oder einen Kort beit mehr bekam. In dem Flugblatt wurde der hier geschilderte es sich, alle für den Vorstand bestimmten Einläufe so zeitig dazwischen und bindet die Fensterflügel am Wirbel fest. Es ist Sachverhalt in Kürze dargelegt, und durch den Inhalt desselben einzusenden, daß sie am besagten Tage Erledigung finden können. erwiesen, daß Personen, die stets bei offenem Fenster schlafen, will Sagert beleidigt sein. Die Staatsanwaltschaft sieht den von Erkältungen und Katarrhen weniger zu leiden haben als Thatbestand der Zur Aufstellung der Mitgliederliste werden von uns jetzt der Beleidigung als erwiesen an, indem schon Einzeichnungslisten ausgegeben, die gewissenhaft ausgefüllt folche, welche den dritten Theil ihrer Lebenszeit in ungelüfteten sie den Beweis der Wahrheit für mißglückt erachtet, jedenfalls nach den konstituirenden Versammlungen an uns zurückzusenden Schlafzimmern zubringen. aber in der Form der Veröffentlichung und in der Art und find. Der Versandt des übrigen Materials wird mit dem Weise der Vertheilung der Flugblätter vor den Markthallen schon 12. Juli d. J. erfolgen und bitten wir die Genossen, sich mit eine Beleidigung erblickt. Es wird auch darauf Gewicht gelegt, der Bestellung deffelben und den übrigen Vorarbeiten so einzu­daß Sagert den Aurin, ehe die Versamnilung stattfand, vor dem richten, daß die pünktliche Erledigung des Versandts wie der Besuch derselben gewarnt habe. Der Vertheidiger, Hr. Rechts- Ausfüllung der Mitgliedsbücher,-Listen zc. keinerlei Aufschub er­anwalt Wolfgang Heine , weist nach, daß der objektive Beweis leidet. aus, daß es feineswegs eine Beleidigung in den Augen der koll des Frankfurter Kongresses ungehend an uns aufzugeben, der Wahrheit vollkommen gelungen sei und führt des Weiteren Schließlich ersuchen wir die Bestellungen auf das Proto Kollegen des Sagert sei, wenn ihm vorgeworfen werde, daß er damit die Stärke der Auflage bemessen, sowie auch der Versandt den Aurin wegen seiner sozialdemokratischen Gesinnung entlassen des Protokolls pünktlich erfolgen kann. Stuttgart , 27. Juni 1891. habe. Es sei dies vielmehr, wie der Ausschluß der sozialistisch gesinnten Arbeiter aus den königlichen Werkstellen beweise, etwas durchaus gerechtfertigtes in den Augen der modernen Gesellschaft. Der Antrag des Staatsanwaltes lautet auf 150 M. Geldstrafe urtheil lautet dem Antrage des Staatsanwalts gemäß. In der gegen Aurin und 6 Wochen Gefängniß gegen Schwarze. Begründung wird ausgeführt, daß von einem Unkundigen der Inhalt des Flugblattes, welches die schlechten Löhne, die lange Arbeitszeit und die menschenunwürdigen Schlafstellen beleuchtet, Ferner fonnte der Gerichts­auf Sagert bezogen werden könne. hof nicht zu der Ueberzeugung kommen, daß die Entlassung des Aurin wegen seines Auftretens in der Versammlung erfolgt sei, mithin also eine Maßregelung" nicht vorliege.

Ebenso wie die Kaftanien, sitzen auch in diesem Jahre Ebenso wie die Kaftanien, fizen auch in diesem Jahre die Linden voller Blüthen und strömen ihren Wohlgeruch aus über Gerechte und Ungerechte, über Reiche und Arme. Aber nicht allein der schöne Geruch der Lindenblüthen macht uns den Baum werth, sondern auch ihr großer Nutzen. Linden blüthenthee ist ein schweißtreibendes Mittel( augenblicklich schwitzt man allerdings schon ohne denselben), wenn man ihn vorm Bubettgehen heiß genießt, andererseits aber wiederum ein tühlendes erfrischendes Getränk, wenn man den Thee kalt werden läßt und ihn schluckweise je nach Bedürfniß trinkt; natürlich muß man ihn dann abgießen, da er sonst von den Blättern den bitteren Geschmack annehmen würde. Bei solchem Blüthenreichthum, wie in diesem Jahre, wäre es doch wahrlich kein Großes, die so kost. baren Lindenblüthen auch den Unbemittelten zugänglich zu machen, aber hier wie überall heißt es: Nühr mich nicht an- oder

aber Geld!"

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1

Arbeiterbewegung.

eintrat.

Das

Mit kollegialischem Gruß

Der Vorstand. konstituirt und setzt sich aus folgenden Kollegen zuſammen: Bekanntmachung. Der Ausschuß hat sich am 27. Juni 2. Emmel, Schlosser, Vorsitzender. K. Berger, Mechaniker, Schriftführer. 2. Hamberger, Spengler, Beisiger. Julius Dörr , Former,

G. Gerhold, Metalldreher, Alle Sendungen sind zu richten an:

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Leopold Emmel, Schlosser, Meiſengasse 18, 2. Wenn wir auch hoffen, daß der Ausschuß im Interesse einer

gedeihlichen Fortentwickelung unseres Verbandes nicht allzu häufig in die Lage kommen wird, Beschwerden entgegen zu nehmen, so versprechen wir doch, jede an uns gelangende Beschwerde ruhig

und fachlich zu prüfen und nach bestem Ermessen Mit kollegialischem Gruß! Frankfurt a. M., 27. Juni 1891.

Der Ausschuß.

Versammlungen.

Eine fogenannte hundertjährige Aloe wird binnen kurzem in Berlin blühen. Sie steht, für Jedermann von der Straße aus sichtbar, im fernen Osten Berlins im Heckmannschen Garten am Schlesischen Thor. Noch blüht sie nicht, es ist aber ein gewaltiger Schaft, einem riesigen Spargel ähnlich, aus der Blätterrosette am Boden aufgeschossen. Dieser wird sich nun Landsberg a. W. Eine Anklage wegen Majestätsbeleidi­innerhalb der nächsten Woche an seiner Spitze zertheilen und eine große Zahl von Blüthen entwickeln. Es ist bekanntlich die ameri- gung führte am 26. d. M. den Maurer Zutz aus Berlin vor kanische Agave, welche unter dem Namen der hundertjährigen Das Forum der hiesigen Strafkammer. Eine in einer hiesigen Aloe bekannt geworden ist. Es heißt von ihr, daß sie in ihrem Versammlung gethane Aeußerung gab die Veranlassung, das hundertsten Jahre erst blüht und alsdann eingeht. So genau ist Wolfgang Heine ( Berlin ) vertheidigte. Lutz wurde zu zwei zu entscheiden. Strafverfahren gegen Lutz einzuleiten, welchen Rechtsanwalt es aber bei ihr mit den hundert Jahren nicht zu nehmen. Sie Monaten Gefängniß verurtheilt, indessen nicht wegen Majestäts­hält sich an die bestimmte Zahl ebensowenig wie die hundert beleidigung, sondern wegen Werlegung der schuldigen Ehrerbietung blättrige Rofe und der Tausendfuß. So soll diese Agave auch vor dem Kaiser bezw. Erniedrigung von dessen Person. schon nach 20 und 30 Jahren geblüht haben. Die Pflanze des Heckmannschen Gartens hat nach der Versicherung des Gärtners ein Alter von 80 Jahren. Daß die Pflanze nach dem Blühen eingeht, ist nicht so erstaunlich. Auch ein großer Theil unferer heimischen Gewächse blüht ja nur einmal. Mehr aber noch als die einjährigen unter diese erinnern an die Agave die zweijährigen, die im ersten Jahre, wie die gelbe Ueber die Lohnbewegung der Omnibuskutscher und Eine öffentliche Maurerversammlung tagte vm 30. Junt Nachtviole z. B., nur eine Blattrosette entwickeln, aus der im Kondukteure schreibt man uns: Als das Bureau der Versamm im Feenpalast unter Leitung des Kollegen Hanisch mit der zweiten Jahr erst der Blüthenschaft emporsteigt. Ausnahmen lung, welche Sonntag Nacht tagte, mit der Direktion der Gesell- Tagesordnung: Der jebige Stand der Lohn­finden auch hier statt. Es wird ziemlich bekannt sein, daß man schaft in Verbindung treten wollte, um die Resolution zu über- bewegung und weitere Beschlußfassung zu der= burch sorgfältige Pflege verschiedene einjährige Pflanzen über die reichen, hatten die Herren schon von jedem der 6 Depots je einen felben." Referent Kollege Blaurod bezeichnete nach einem ihnen bestimmte Lebenszeit hinaus erhalten und wiederholt zum Kutscher und einen Kondukteur zu sich berufen, um mit ihnen zu allgemeinen Ueberblicke über die Lage der Berliner Maurer die Blühen bringen kann. So soll es auch bei der hundertjährigen unterhandeln. Nach einem Hinweis auf das angeblich Un- jetzige Lohnbewegung nicht als völlig aussichtslos. Gin kleiner Aloe schon vorgekommen sein, daß sie nach dem Abblühen nicht passende" der Leute, sich von so einem Cigarrenhändler etwas Erfolg sei schon zu verzeichnen. Auf vielen Privatbauten, wo gestorben ist. Sieht man übrigens den gewaltigen Blüthenstengel vorreden zu lassen", wurde schließlich pro Monat ein Feiertag bisher 50 Pfg. Stundenlohn gezahlt wurden, seien 5 Pfg. pro an, der bei der hiesigen Pflanze jezt in der Entwickelung begriffen mehr, sowie das Abschaffen des Wagenwaschens zugebilligt. Stunde zugelegt und auf einzelnen Bauten der geforderte ist, so erscheint es einem wohl begreiflich, daß durch die Diese Zugeständnisse waren von ersten Direktor Stundenlohu von 60 Pfg. bewilligt worden; andererseits gäbe es Blüthenbildung die ganze Lebenstvast der Pflanze verzehrt wird. Major a. D. Jenilet, persönlich gemacht worden und hatten den aber auch wieder Unternehmer, welche keine Zugeständnisse zu Sie blüht sich zu Tode. Der Preis einer blühenden hundert Erfolg, daß einige Zufriedenheit unter den Omnibusbediensteten machen bereit wären. Wie es aber immer zu geschehen pflege, so jährigen Agave Americana wird geschätzt auf 1200 M. Natür­sei es auch diesmal wieder: Diejenigen Kollegen, welche für ihre lich kommt sie so nur selten auf den Markt und auch wenn sie Jetzt heißt es, die angeführten Zugeständnisse seien wieder Kollegen eintreten, wurden einfach entlassen. Damit glaubte man auf den Markt kommt, dürfte sie nicht immer Käufer finden. zurückgenommen worden und es wäre anstatt einer Verbesserung die Lohnfrage erledigt zu haben. Bemerkenswerth sei, daß nach Wenn man aber viel Geld hat und sonst gar nicht weiß, was sogar eine Verschlechterung eingetreten insofern, als der Kutscher wie vor gerade die kommunalen Bauten infl. Kirchenbauten an man einer Tante zum Geburtstag schenken soll, fann man, fojekt für das Wagenwaschen nur 40 Pf. von der Direktion er dem Stundenlohn von 50, höchsten 521,2 Pfg. festhielten. Wenn schreibt die Nat.- 8tg.", sicher sein, mit einer hundertjährigen halte, während ihm früher der Kondukteur 60 Pf. zu zahlen ge- bie bisherigen Erfolge auch noch nicht große seien, so bildeten blühenden Aloe Ueberraschung und Freude zu bereiten. Nußen habt hätte( der Kutscher besorge jetzt das Waschen der Außen- dieselben doch die Grundlage und den Ansporn zu einem weiteren gewährt die Pflanze weiter nicht, außer daß sich aus dem ge- feite des Wagens, während dem Kondukteur die Reinigung der energischen Vorgehen, um auf gütlichem Wege das Geforderte zu trockneten Blüthensaft Streichriemen für Rafirmesser herstellen Innenseite obliege.) erreichen. Vom Streit rieth der Referent durchaus ab. Seine Lassen. Meinung ging dahin, einen Faktor einzusetzen, welcher den Meistern, den Behörden, dem Publikum die Nothlage der Maurer Polizeibericht. Am 30. v. M. Abends wurde der Zimmer­mann Lorenz auf dem Heinrichsplatz besinnungslos aufgefunden flar legt und mit den Innungsmeistern in Verhandlung tritt. und. nachdem festgestellt worden, daß derselbe von Hitzschlage ge­Kollege Hanisch forderte Diejenigen, welche gewillt sind, für die gestellte Forderung einzutreten, auf, die angefertigten Listen troffen worden war, nach dem Krankenhause am Urban gebracht. Bei dem Gewitter in der Nacht zum 1. d. Mts. schlug der zu unterschreiben und auf den einzelnen Bauten in anständiger Blitz auf den Grundstücken Dalldorferstr. 7 und Schönhauser Weise an die Unternehmer heranzutreten, sowie behuss wirksamer in Geislingen am 28. Juni im Gasthaus zum Kreuz. Agitation sich an den freiwilligen Sammlungen rege zu be Allee 29 ein, ohne zu zünden. Bei Beiden wurde jedoch ein Schornstein und ein Theil des Daches zerstört. Am 1. d. M. Eröffnet wurde der Verbandstag um 1/210 Uhr Vormittags theiligen. Kollege Mette befürwortete aus Zweckmäßigkeits­Mittags wurde ein Korbmacher vor dem Hause Leipzigerstr . 35 durch den Vorsitzenden Junge, als zweiter Vorsitzender fungirte rücksichten die Wahl einer Kommission, welche mit den Meistern und ein unbekannter, etwa 35 Jahre alter Mann vor dem Hause Waldmann, als Schriftführer Milberg und Hardtner. und Unternehmern in Verhandlung zu treten habe, um von vorn­Reichenbergerstr. 137 vom Schlage getroffen. Beide verstarben Aus den Städten Stuttgart , Cannstatt, Eßlingen , Göppingen , berein allen falschen Anschauungen und Nachrichten die Spize auf der Stelle. Zu derselben Zeit wurde ein Schuhmacher in Reutlingen und Ulm waren 16 Delegirte erschienen, außerdem abzubrechen. Die weitere Diskussion bewegte sich im Rahmen feiner Wohnung in der Körnerstraße mit einer Schußwunde im waren 6 Vertrauensmänner und als Gast das Vorstandsmitglied der vorherigen Ausführungen; an derselben betheiligten sich die Kopfe todt aufgefunden. Es liegt unzweifelhaft ein Selbstmord Schlicke aus Stuttgart anwesend. Dem legteren wurde die Be- Kollegen eise, Krieg, Hanisch und Hilfetopp. vor. Nachmittags erschoß sich ein geistestranter Schlächter in theiligung an der Debatte gestattet. Bunächst berichtete Junge Der vom Kollegen Blauroc gestellte Antrag, die erwähnte feiner Wohnung, in der Reinickendorferstraße, mittels Revol- in ausführlicher Rede über den Frankfurter Rongreß; er ersuchte Rommission zu wählen, wurde in Anbetracht der mit solchen vers. Zu derselben Zeit brachte sich ein Geschäfts- schließlich die Delegirten, die Frankfurter Beschlüsse als bindend Kommissionen in früheren Jahren gemachten Erfahrungen von reisender in einem hiesigen Gasthofe mittelst Revolvers zu betrachten. Während der Debatte, an welcher sich bereits den meisten Rednern bekämpft und schließlich von der Ver­Dagegen fand einen Schuß in den Magen bei und wurde noch lebend nach der fämmtliche Delegirte betheiligten, wurde folgende Resolution ein fammlung mit großer Majorität abgelehnt. mit allen gegen eine Stimme folgende Resolution Annahme: Charitee gebracht. Die Droschkentutscherfrau Heilemann fiel gereicht: Die heute, Sonntag, den 28. Juni, im Gasthaus zum Kreuz Die am 30. Juni 1891 im Feenpalast tagende öffentliche Nachmittags von der Treppe des Hauses Straußbergerstr. 12 und erlitt eine so bedeutende Verlegung im Gesicht, daß sie nach dem in Geislingen tagende Landesversammlung der württembergischen Versammlung der Maurer Berlins und Umgegend beschließt wie Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte. In Metallarbeiter erklärt sich mit den Beschlüssen des dritten deut- folgt: Von den Listen, welche von den Vertrauensmännern auf der Waffenhandlung von Mehles , Friedrichstr. 159, brachte sich schen allgemeinen Metallarbeiter Kongresses in Frankfurt a. M. Beschluß der Versammlung vom 21. Juni herausgegeben sind, zu derselben Zeit ein Schriftsteller mittelst eines Dolches zwei einverstanden und verpflichten sich die Anwesenden, dahin zu den ausgiebigsten Gebrauch zu machen und die Resultate dem im Stiche in die Brust bei und verletzte sich dadurch so schwer, daß wirken, daß der Anschluß der württembergischen Metallarbeiter Bezirke befindlichen Vertrauensmann zu übermitteln. Ebenso find seine Ueberführung in die Charitee erforderlich wurde. Zu an den dort geschaffenen Verband so bald als möglich erfolgt." die herausgegebenen Fragebogen gewissenhaft auszufüllen und an derselben Zeit wurden ein Tischler, seine Ehefrau und der vier- Diese Resolution wird mit allen gegen eine enthaltende den Vertrauensmann abzuliefern, denn nur durch ein derartiges Vorgehen kann ein Erfolg erzielt werden. jährige Sohn in ihrer Wohnung, in der Kastanien- Allee, erhängt Stimme angenommen. vorgefunden. Zum zweiten Punkt, Regelung der Landesagitation, wird In der Nacht zum 2. d. M. sprang ein Brief­träger gegenüber dem Hause Engel- Ufer Nr. 1 in den Louisen- auf Vorschlag Junge's Pfeiffer als Vertrauensmann und Wald­städtischen Kanal, wurde jedoch, anscheinend ohne Schaden ge- mann- Cannstadt als Stellvertreter gewählt. Die Gewählten haben nommen zu haben, aus dem Wasser gezogen. Zu derselben Zeit hauptsächlich Werth darauf zu legen, daß die Agitation in tödtete sich ein Student in seiner Wohnung, in der Winterfeldt- Württemberg planmäßig betrieben werde, hauptsächlich sei der straße, durch einen Revolverschuß in das Herz. In der Nacht Schwarzwald , das Ober- und Unterland zu bearbeiten.- Zum Kaffen­zum 2. d. M. fanden drei Brände statt. bericht theilt Junge mit, daß der Kassenbestand des Agitations­tomitees 151,10 M., der der Wanderunterstützung 7,99 M. be= trägt. Als Revisoren wurden die Delegirten Krauß- Göppingen, Himpel und Waldmann, beide in Cannstatt , gewählt. Bon den Göppinger Delegirten wird das Verhalten der Generalfommission zum Göppinger Streit scharf kritisirt; man sei berechtigt, der Generalfommission ein Mißtrauensvotum aus­zustellen, das Verhalten der Generalfommission sei die Ursache, daß der Göppinger Streit verloren gegangen sei.

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Gerichts- Beitung.

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In Sachen der Blumberger Affäre wird uns mitgetheilt, daß der Termin der Verhandlung gestern vom Landgericht II bis zum 2. November, Vormittags, vertagt worden ist.

Dieser Mittheilung sind noch einige Neuigkeiten hinzugefügt, die indessen nach völliger Klärung der Angelegenheit auch noch rechtzeitig genug kommen. Jedenfalls hat zunächst das in der betreffenden Versammlung gewählte Komitee sich zu äußern.

Delegirtentag der Metallarbeiter aller Brauchen Württembergs

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Der Punkt Gewerkschaftliches" bot den Kollegen reichlich Gelegenheit, ihre Erlebnisse auf den Bauten zu schildern, Beson ders führte Kollege Witte Klage über den Bau- Unternehmer Rechenberg, Gr. Präsidentenstraße 10, auf deffen Bau( Putbuser­straße) ein Maurer täglich 1400 Steine verarbeiten müsse und dessenungeachtet noch nicht genug leiste. Beschlossen wurde ferner einstimmig folgende Resolution:

Die heutige Versammlung erklärt das Verfahren derjenigen Unternehmer, welche die Quittungskarten zur Alters- und In­validenversicherung stempeln oder dieselben mit einem Zeichen versehen, für verwerflich und ersieht aus derartigen Handlungen, daß es solchen Unternehmern nur darauf ankommt, Maurer zu Die Ver fennzeichnen, die ihre Rechte als Mensch vertreten. sammlung ersucht die Polizeibehörden, streng darauf zu achten, daß Arbeitgeber das Gesetz nicht umgehen, und vorkommenden