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2. Beilage zum ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 82.

Mittwoch, den 8. April 1896.

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13. Jahrg.

Sozialdemokratische Parteitage. befferung bedente. Er halte ein Zuſammentreten sämmtlicher denselben vorkommen, doch wird denselben seitens der Redaktion

VI. Parteitag der badischen Sozialdemokratie. Heidelberg  , 5. April.

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Bürger- Ausschußmitglieder für geboten. die nöthige Aufklärung hierüber gegeben. Es wird nun in die Schätzle Bulach zeigt an einigen drastischen Beispielen, Mittagspause eingetreten, nach welcher die Präsenzliste der Dele­wie wichtig die Anwesenheit von Sozialdemokraten in den Ge- girten zur Verlesung kommt. Es sind 180 Delegirte anwesend, meindeverwaltungen auf dem Lande ist. Er bitte, den Antrag welche 87 Mitgliedschaften mit ca. 5400 Genossen vertreten. Es Bulach   bei solchen Wahlen mit bürgerlichen Parteien feinen wird nun zu Punkt 3 der Tagesordnung: Parlamentarischer Kompromiß zu machen- anzunehmen. Bericht der Landtags- Abgeordneten( mit besonderer Betonung der Stellungnahme unserer Partei zur beantragten Verfassungs­revision) geschritten, welchen Genosse KIoß allein erstattet, da der Abg. Glaser schwer erkrankt ist. Genosse Kloß betont eingangs seines einstündigen Referats, daß sein Kollege und er jeder zeit für das Wahlprogramm ganz eingetreten seien, und auch in der Frage der Verfassungsrevision in der Adreßdebatte traten sie energisch für die Forderungen der Partei: Aufhebung des Zweikammersystems, Schaffung einer einzigen reinen Volkskammer, aus dem all­gemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht hervor. gehend. Wahlberechtigt und wählbar soll jeder über 20 Jahre alte Staatseinwohner ohne Unterschied des Geschlechtes sein. Wahlbezirke mit gleicher Einwohnerzahl. Einführung des Proportional- Wahlsystems. Völlige Sicherung der Wahlfreiheit, insbesondere durch Wiedereinführung der Wahlkouverte it. s. m. ein, doch haben ihre Vorschläge selbst bei volksparteilichen Ab­geordneten keine Gegenliebe gefunden. Seitens der Regierung ist dem Landtag bisher keine Vorlage über die Verfassungs­revision zugegangen, doch erklärte der Minister sich bereit, die Wahlkouverte wieder einzuführen, wie auch dem Wunsche der Kammer, Einführung von Isolierräumen bei der Wahl ent sprochen werden soll, obwohl der Minister die Angelegenheit verschoben wissen wollte, bis im Reichstag diese Sache geregelt würde. Wie der Minister versprach, soll die Verfassungsrevision so erledigt werden, daß der nächste Landtag unter diesem Gesetz gewählt wird.

Zum 5. Punkt der Tagesordnung schlägt Genosse Haug vor, nur einen Delegirten zu dem internationalen Kongreß nach London  zu entsenden.

( Eigener Bericht.) Terfelbe wurde vom Genossen Haug eröffnet. Anwesend find 50 Delegirte aus 39 Orten. Zu Vorsitzenden werden die Genossen Haug- Freiburg und Kalnbach- Karlsruhe, zu Von Dolinsky und Süßkind in Mannheim   wurde dieser Schriftführern die Genossen Kolb- Karlsruhe und Dreifuß- Antrag bekämpft. Von den Delegirten in Mannheim   ist ein Offenburg   gewählt. Hierauf wurde ein Geschäftsordnungs- Antrag eingekommen, wonach in solchen Orten, wo Genossen in Antrag von Bulach  , die Verhandlungen des Parteitages in der Gemeindevertretung sind, diese eine Fraktion bilden sollen. Broschürenform erscheinen zu lassen, zur Debatte gestellt. Der Die beiden Anträge wurden angenommen. Inzwischen war die Antrag wurde abgelehnt. Den Genossen in Stuttgart   und Prag  , Wahl des Vororts und des Landesvorstandes vorgenommen die ebenfalls zum Parteitag zusammengetreten find, wurden Be- worden. Gewählt wurde Freiburg   als Vorort. In den Landes: grüßungstelegramme gesandt. Genosse Hang berichtet sodann vorstand wurden die alten Genossen wiedergewählt mit dem Ge­über die Thätigkeit des Landesvorstandes im verflossenen noffen Haug als Vorsitzenden, Engeffer, Kassirer, Kramer, Schrift Jahre. Der Verkehr zwischen den Mitgliedschaften und dem führer, Koch und Jüngst als Beisitzer. Landesvorstand sei ein sehr reger gewesen. Die Einnahmen be­trugen im ganzen 1626,75 M., die Ausgaben 1301,08 m. Es ist somit ein Ueberschuß von 325,67 M. vorhanden. Einzelne Filialen seien ihren Verpflichtungen nicht immer nachgekommen. Es werden die Genossen Adolf Geck  , Dreesbach und Geiß Eine Reihe von Prozessen habe stattgefunden, von denen die vorgeschlagen. Geiß und Geck lehnen ab und wurde hierauf meisten zu unseren ungunsten ausfielen. Die reaktionäre Hand- Genosse Dreesbach einstimmig als Delegirter gewählt. habung des Vereins und Versammlungsgesetzes durch die Bezüglich der Aenderung einzelner Paragraphen im Organi­Polizei Organe veranlaßte die Abhaltung zahlreicher Protest- fationsstatut wurde ein Antrag Mannheim   angenommen, wo versammlungen im ganzen Lande. Zweimal seien Flugblätter nach in einem Orte keine zwei Wahlvereine existiren dürfen. vertheilt worden; ein solches zur Landtagswahl in Ein Antrag aus Villingen  , die Revisoren am Orte zu wählen, 55 000 Exemplaren und eines zur Agitation in 113 000 Grem wird ebenfalls angenommen. plaren. Die Agitation war eine sehr lebhafte. Der leidige Beim Punkte Presse entspinnt sich eine sehr lebhafte Debatte. Parteistreit sei durch den Ausschluß Rüdt's endgiltig beigelegt. Rarlsruhe verlangt, daß der Boltsfreund" täglich erscheint und Es wäre nun zu wünschen, daß auch die persönlichen Zwistig- daß der Landesvorstand mit dem Vorstand der Gesammtpartei in teiten zwischen einzelnen Parteigenossen endlich beigelegt würden. Berbindung trete, damit in absehbarer Zeit der Boltsfreund" in Er hoffe, daß auch im neuen Geschäftsjahr wiederum Fortschritte Karlsruhe   täglich erscheinen könne. Genoffe Kolb Karls= gemacht werden.( Beifall.) In der Diskussion wurde der Thätig- ruhe hält den gegenwärtigen Zustand für unhaltbar. keit des Landesvorstandes ungetheilte Anerkennung gezollt. Ein Wenn Karlsruhe   auf die Dauer der Zeit diesen Zustand ertragen Antrag, die alten Schulden einzelner Filialen, die aus der Zeit soll, so würden dort keine erfreulichen Fortschritte gemacht. In vor dem 1. April 1895 datiren, denselben nachzulassen, wurde an- ähnlichem Sinne sprechen sich die Delegirten der anderen Genosse ut hält in anbetracht der geographischen Lage zwei Blätter für unbedingt nothwendig. Genosse Drees bach hält eine Verschmelzung des Volks freund" mit der Volfsstimme" für unmöglich. Für ein tägliches Erscheinen des Volksfreund" würde er entschieden eintreten. So lange Genosse Geck keine diesbezügliche Erklärung abgiebt, werden durch die Debatten teine praktischen Erfolge erzielt.

genommen.

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Städte aus.

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Kalnbach- Karlsruhe empfiehlt vorläufig tägliches Er­scheinen des Volksfreund".

Genosse Adolf Ged: Er stehe immer noch auf dem Standpunkte, daß man einen Privatunternehmer nicht zwingen fann, etwas zu thun, von dem er überzeugt ist, daß es für ihn nur Nachtheile haben wird. Man möge ihm die Wege zeigen, wodurch eine Besserung erzielt werden tönnte, und er würde bereit sein, den Wünschen der Parteigenossen zu entsprechen. Er wäre momentan absolut nicht in der Lage, eine, wenn auch nur geringe Aenderung in der Organisation des Volksfreund vor­zunehmen. Auf die Pforzheimer   könne man sich nicht verlassen. Sie hätten am wenigsten Ursache, dem Volksfreund" Bummelei vorzuwerfen. Diese Genossen hätten keine Ahnung von den Ge­schäften einer Redaktion. Wenn die Schwierigkeiten, die er erwähnt, überwunden wären, so sei er jederzeit bereit, eine Aenderung herbeizuführen.

( Schluß folgt.)

Die Landesversammlung der Sozialdemokraten Württembergs. Stuttgart  , 6. April.  ( Eig. Bericht.) Die Landes­versammlung wurde in dem reich geschmückten Saale der Arbeiterhalle vom Vorsitzenden des Landesvorstandes, Genossen Dietrich, vormittags 11 Uhr eröffnet.

Die verlangte Abschaffung der Lebenslänglichkeit der Drts­vorsteher ist ebenfalls von der Regierung zugesagt worden, der Kauf­preis dafür ist aber zu hoch, in den großen Städten sollte die Wahl eine indirekte werden, es soll der Ortsvorsteher nicht mehr wie seither von allen Bürgern, sondern nur noch durch die bürgerlichen Kollegien gewählt werden, gegen welche Wahleinschränkung die beiden Abgeordneten energisch Protest erhoben und muß sich die Regierung bequemen, einen anderen Vorschlag, mit der Bei behaltung der direkten Wahl, zu machen. Bei der Etats­berathung traten die Abgeordneten u. a. für Besserstellung der niederen Beamten und Bediensteten ein, wie sie sich auch gegen die Nebenämter verschiedener Beamten wendeten und gleich­mäßigere Beschäftigung der Beamten wünschten. Bei dem Kult­etat wurde die Trennung von Staat und Kirche und Schule und Kirche, sowie unentgeltlicher Schulunterricht 2c. gefordert, wie auch beim Justizetat gewünscht wurde, die Zuchthausarbeit als Konkurrenzarbeit einzuschränken, auch wurde an einigen Urtheilen Kritik geübt. Die Anträge der Genossen zur Erweiterung der Fabrikinspektion auf das Kleingewerbe, die Hausindustrie und die Landwirthschaft, Beiziehung von Arbeitern und Arbeiterinnen zur Inspektion wurde seitens der Kammer abgelehnt; ein Antrag, Trennung der Kesselrevision von der Gewerbe Inspektion wurde in der zweiten Kammer zwar angenommen, in der ersten aber abgelehnt. Reicher Beifall wurde dem Redner für seine Aus­führungen gezollt, und eine vom Genossen Sperta beantragte Resolution, in welcher die Landesversammlung ihre volle Ueber einstimmung mit den Abgeordneten ausspricht und denselben für ihre Thätigkeit volle Anerkennung ausdrückt, wurde einstimmig angenommen. In der Resolution protestiren des weiteren die Sozialdemokraten Württembergs gegen die Beschränkung des Wahlrechts in Sachsen  . Nachdem einige fleinere Beschwerden erledigt waren, wurde ein Begrüßungstelegramm des bayerischen Parteitags in Kaufbeuren   verlesen, welches erwidert wird, wie auch an die badische Landesversammlung in Heidelberg   ein Tele­gramm abgeht.

Montag früh 1/29 Uhr eröffnet Genosse Haug die zweite Sigung und ertheilt zunächst Genosse Geiß das Wort, der über die parlamentarische Thätigkeit der Landtags: Abgeordneten folgendermaßen berichtete: Schon die Wahlanfechtungsdebatten hätten bewiesen, daß die Nationalliberalen ihre Macht ausnüßen würden. Hier habe nicht die Gerechtigkeit, sondern die rück­sichtslose Gewalt entschieden. Schon zu Beginn der Session habe er und Dreesbach es für nothwendig erachtet, den wilden" Stegmüller als Hospitanten in die Fraktion aufzunehmen, da sonst keiner von ihnen in irgend eine Kommission gewählt wor­den wäre. Der Landesvorstand hätte dagegen Protest erhoben. Steegmüller habe sie angelogen, weshalb fie, soweit dies möglich set, den Verkehr mit St. meiden. Stegmüller habe troh mehr facher Aufforderung sein Mandat nicht niedergelegt. Geiß bespricht sodann die Verhandlungen über die einzelnen Anträge, 44, und schließt mit der Versicherung, daß sie ihren Pflichten, soweit ihnen das mög­lich war, nachgekommen seien.( Beifall.) In der Diskussion wird das Vorgehen von Geiß und Drees bach bezüglich Stegmüller von Schauer Lörrach   scharf gerügt. Ebenso fritisirt Genosse Adolf Ged dieses Vorgehen der Landtagsfraktion. Das Vor­geben unserer Abgeordneten gegenüber dem Minister Eisenlohr hätte ein schärferes sein dürfen. In ähnlichem Sinne sprechen fich verschiedene Parteigenossen aus. Genoffe Drees bach vertheidigt die Haltung der Abgeordneten. Ge noffe Dörrner Wiesloch   stellt den Antrag, unsere Ab­geordneten möchten im Landtag einen Antrag einbringen, wonach die Ueberweisung von Personen an die Landespolizei( Arbeits­haus) in Zukunft nicht mehr stattfinde. Von Offenburg   ist ein Antrag eingekommen, wonach die einzelnen Mitgliedschaften für die Zukunft ihr Material betreffs Klagen und Forderungen, Es wird nun in die Berathung der gestellten Anträge ein. welche die Landtags- Abgeordneten im Landtag besprechen sollten, Nachdem das Andenken der Genossen Engels und Eichhoff getreten, und werden fünf zur Organisation gestellte Anträge zunächst an den Landesvorstand einzureichen hätten. Diese beiden geehrt worden, wird in die Tagesordnung eingetreten und als theils zurückgezogen, theils abgelehnt, nur ein Antrag Ravens­Anträge wurden angenommen. Ueber einen Antrag Schauer- erster Vorsitzender Reichstags- Abgeordneter BI os, als zweiter burg: Der Landesvorstand möge den Vertrauensmännern der­Lörrach, in dem der Volksstimme" in Mannheim   in Vorsitzender Gemeinderath Kittler Heilbronn  , als Schrift: jenigen Orte, wo sich eine Mitgliedschaft nicht befindet, Landes­Sachen Des Hospitanten Stegmüller ein Zadelsvotum, führer Deusch Gmünd und Rupp- Schwenningen gewählt. marten( Quittungsmarken) liefern, um den an solchen Orten dem Landesvorstand dagegen für seine Stellung in Aus dem erstatteten Thätigkeitsbericht des Landes- arbeitenden Genossen Gelegenheit zu geben, für die Partei Bei­dieser Frage Zustimmung ausgesprochen wird, wurde vorstandes ist zu ersehen, daß derselbe im abgelaufenen Jahre träge zu leisten" wird angenommen. 3wei Anträge, es getrennt abgestimmt; der erste Theil wurde abgelehnt, der seine Geschäfte in 61 Sigungen erledigt hat, außerdem betheiligte möge ein Flugblatt oder eine Broschüre als Agitationsmaterial zweite Theil angenommen. Hierauf zeigte Genoffe Dreesbach er sich an 16 Konferenzen, die im Lande abgehalten wurden. herausgegeben werden, welche Reichs- oder Landtagsverhandlungen, in seinem Referate über Die Landtags- Wahlen und was sie Eingelaufen sind bei dem Landesvorstand 640 Briefe und Karten, Reden unserer Genossen, Statistiken u. 1. w. enthalten," werden uns lehren" an der Hand eines reichhaltigen statistischen sowie 7 Telegramme, abgegangen sind 763 Briefe und Karten, dem Landesvorstand zur Berücksichtigung empfohlen. 3 Anträge Materials, daß die Wahlbetheiligung, seitdem sich die Sozial- 6 Telegramme, 362 Zirkulare und Packete, außerdem gingen welche das Verlangen nach Bermehrung der mündlichen Agitation demokraten an den Landtags- Wahlen betheiligen, sehr stark ge- 354 Geldsendungen ein, während 60 abgesandt wurden. Die ausdrücken, werden, da diesem Ersuchen nicht Folge geleistet stiegen sei. Redner weist auf die erstaunlichen Fortschritte in Agitation bei den 4 Reichstags- Nachwahlen, die im Laufe des werden kann, durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Gin Mannheim   hin und glaubt, daß auch bei dem indirekten Wahl- Geschäftsjahres stattfanden, war eine rege und war auch in zwei Wahl- Antrag Bietigheim  : Die Schwäbische Tagwacht" möge system für unsere Partei weitere Erfolge nicht ausgeschlossen freisen eine Stimmenzunahme zu konstatiren; die Agitation war eine den Marktbericht landwirthschaftlicher Produkte bringen," wurde feien, sofern eine planmäßige Agitation entfaltet werde. Ein sehr lebhafte, durch Vermittelung des Landesvorstandes wurden mit großer Mehrheit angenommen. Mit einem Antrag, das Hauptaugenmert fei auf die Erlangung des Staats- 400 Versammlungen veranstaltet, hierzu kommt noch die Zahl Unterhaltungsblatt der Tagwacht" mehr agitatorisch für die Land­bürgerrechtes von ausländischen Genossen zu lenten. Redner der Mitgliedschaften, die ihre Versammlungsredner dirett ver- bevölkerung zu gestalten und einem solchen, dasselbe in eine schloß seinen interessanten Vortrag mit der Aufforderung, mitteln. Flugblätter wurden zu den Nachwahlen 30 000 ver- Jugendzeitung für Kinder von 10-14 Jahren umzuwandeln, überall mit aller Energie für die Landtagswahlen einzutreten. breitet, außerdem 7000 Parteiprogramme, ein weiteres Flugblatt fonnte sich die Versammlung nicht befreunden, dagegen wurde ( Beifall.) Nach kurzer Diskussion, in welcher namentlich das Wir haben riesig viel Geld" wurde im gquzen Lande in beschlossen, in zwanglofen Zwischenräumen eine Beilage aus Verhalten des Landtags- Abgeordneten und Oberbürger- 140 000 Exemplaren vertheilt. Mitgliedschaften wurden im zugeben, die sich mit den landwirthschaftlichen Verhältnissen be­meisters Schnegler von Karlsruhe   einer Kritik unterzogen abgelaufenen Jahr 12 gegründet, so daß sich die Zahl derselben faßt. Ein weiterer Antrag, daß dem Tagwacht- Kalender ein wurde, wurde die Sigung abgebrochen. jetzt auf 125 beläuft. Für die Ueberschwemmten in Balingen   Wand- Kalender beigelegt werden soll, wird angenommen. In der Nachmittags- Sigung gab Genosse 3ilowsty vor wie für die Opfer des Essener Meineidsprozesses wurde seitens Ein große Debatte entspinnt sich noch über die frühere Zer­Eintritt in die Tagesordnung eine Erklärung ab, welche den der Genossen eine Sammlung veranstaltet; die gesammelte splitterung in der Heilbronner   Partei, da seitens der Mitglied­Streit zwischen ihm und Genossen Lutz betrifft. Wenn Genosse Summe beweist, daß auch die württembergischen Genossen, da wo schaften Frankenbach  , Sontheim  , Neckargartach Luz mit dieser Erklärung sich zufriedenstelle, so betrachte er den es gilt, ihre Opferfreudigkeit bethätigen. Da seitens der Be- und Böckingen   folgender Antrag eingebracht wurde: Die Etreit als beigelegt. Genosse& us giebt unter allgemeinem hörde versucht wurde, die Mitgliederliste eines Arbeitervereins Landesversammlung möge mit Rücksicht auf die Thathigkeit der Beifall eine diesbezügliche Gegenerklärung ab. zu verlangen, so macht der Vorsitzende darauf aufmerksam, daß Heilbronner   Parteigenossen und in Würdigung der jetzt außer Damit ist wieder ein Theil der Folgen des leidigen Partei diesem Verlangen, falls es sich irgendwo wiederholen halb Partei stehenden Veranlasser der Heilbronner  ftreites beseitigt. würde, keine Folge geleistet werden darf; ein weiterer Streitigkeiten, es den ersteren wieder möglich machen, sich in die Tellersammlung öffentlichen Hierauf referirte Genosse Adolf Geck   über die Ge Bersnch, Volksver voll und ganz der Agitation im dritten Wahlkreife widmen meindewahlen. Troydem das badische Gemeinde- Wahl fammlungen zu verbieten, ist ebenfalls durch gerichtliches zu können, durch Zurücknahme der Resolution der vorjährigen gefet ein reaktionäres sei, betheilige fich die Sozialdemokratie Urtheil als ungefeßlich bezeichnet worden. Alles in allem Landesversammlung in diefer Sache", da die Landesversammlung, an dieser Wahl und man habe da und dort Erfolge erzielt. genommen, kann die württembergische Sozialdemokratie mit den wie die Erfahrung gezeigt, sich von den Veranstaltern der Heil­Redner befpricht eingehend die Abänderung dieses Gesetzes vom Erfolgen zufrieden sein; sie als Partei wie jeder einzelne hat bronner Streitigkeiten täuschen ließ. Die Genossen Groffich Jahre 1882, wonach ein Zwölftel der Einwohner ebensoviel Bürger seine Schuldigkeit gethan, wir sind unüberwindlich und schreiten Sontheim und kittler und Röhrle( Heilbronn  ) nahmen an dieser Debatte regen Antheil, während Genoffin Zetkin als Ausschußmitglieder wählen, als neun Zwölftel der Bevölkerung. von Erfolg zu Erfolg. Es sei dies das ausgesprochenfte Klassengesetz. Der Kassen bericht ist ebenfalls als ein günstiger zu Referentin der vorjährigen Kommission und Genosse Sperka, Große Unzufriedenheit war die Folge dieser Verschlechterung bezeichnen. Die Einnahmen belaufen sich auf 10 972,40 W., als früherer Vorsitzender des Landesvorstandes, die Ausführungen des Gesetzes, so daß im letzten Wahlkampf selbst die National hierin sind einbegriffen die regelmäßigen Mitgliedschaftsbeiträge obiger drei Genossen theilweise bekämpften und richtig stellten. liberalen dem Bolte Versprechungen auf Aenderung machen mit 3869,57 M., fowie für Maifestmarken 1514,70 M. Die Aus- Zum Schluß wurde eine Resolution angenommen, worin die mußten. Bis heute hätten dieselben noch keinen diesbezüglichen gaben betragen 10 096,91 M., so daß ein Kassenüberschuß von Bersammlung den Heilbronner   Genoffen für ihre Thätigkeit im Unter den Ausgaben befinden sich letzten Jahre ihr Zutrauen ausspricht, mit welcher sich die Heil­Antrag eingebracht, wohl aber habe das Zentrum eine fleine 875,49 m. verbleibt. Milderung der Klasseneintheilung vorgeschlagen; wir als Gegner 4411,45 M., die an Wasser, Hagel- und Feuerbeschädigte, sowie bronner Delegirten befriedigt erklären, und wurde somit der jedweder Klassengegensäge müßten eine gänzliche Beseitigung ver- an sonstige Unterstützungsbedürftige ausbezahlt wurden, außerdem Antrag als erledigt angesehen. Der letzte Antrag, von Stutt langen. Wir müßten trotz des Klaffengesetzes bei den Gemeinde- 500 M., die an die deutsche Parteikasse abgeliefert wurden. gart( Bezirk Westen) gestellt, geht dahin, die Landtags= wahlen versuchen, in diese Verwaltungen tüchtige Genossen hin- Auf Antrag der Revisoren wird dem Kassirer Decharge Abgeordneten zu beauftragen, im Landtag für Zulaffung der Dem Bericht über das Partei Frauen zum medizinischen Studium und zur ärztlichen Braris, einzubringen. Redner verweist auf die Gemeindevertretung in ertheilt. Roubaix  ( Frankreich  ) hin, wo die Sozialdemokraten die Majorität Organ, die Schwäbische Tagwacht", ist zu entnehmen, sowie für Anstellung weiblicher Assistenten zur Fabrikinspektion, haben. Dort hätten selbst die Gegner unseren Genossen An- daß der Umsatz gegen das Vorjahr sich vergrößert hat, es wurden einzutreten, wird angenommen. 121 000.( 116 000 M. im Vorjahre) umgesetzt, an Abonnements- Bei der Neuwahl des Landesvorstandes ergab sich, daß die erfennung zollen müssen. Genoffe Dreesbach führt aus, daß sie( die Landtags- geldern gingen 73 000 m. ein, wie sich auch die Zahl der Genossen Dietrich als Vorsitzender, Belli als Raffirer, Abgeordneten) bei Berathung des Zentrumsantrages, bei der Abonnenten vermehrt hat. Der Tagwacht"-Kalender, der seitens Fischer als Schriftführer und Wasner als Beisitzer wieder Klaffeneintheilung statt Zwölftel Sechstel einzuführen, ihren An- des Landesvorstandes herausgegeben wird, ist beinahe vollständig gewählt wurden, für den ausscheidenden Genossen Herrmann trag auf Abschaffung der Klaffengeseze wiederholen werden. Da abgesetzt. An den Bericht knüpfte sich eine längere Diskussion an, wurde Genosse Behr als Beisitzer gewählt. dieser Antrag auf alle Fälle abgelehnt wird, so würden sie für in welcher sich einige Delegirte beschweren, daß ibre Artikel ent­den Antrag des Zentrums stimmen, weil derfelbe eine kleine Ver. weder garnicht aufgenommen werden, oder daß Streichungen in

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Ein seitens der badischen Landesversammlung aus Heidel­ berg   eingetroffenes Begrüßungstelegrammi wird zur Verlesung