20 Arbeiterinnen erfrankt.
3n einer Zigarettenfabrit in Johannisthal .
In der Zigarettenfabrik von Abdulla u. Co. in Johannis thal , Groß- Berliner Damm 27/31, ertranften, vermutlich unter der starken Hize, in einem großen Saal, in dem etwa 250 Frauen beschäftigt find, 20 Arbeiterinnen. Auf Anordnung eines fofort hinzugezogenen Arztes mußten 12 der Erkrankten in das Elifabeth- Hofpital gebracht werden, wo sich der größte Teil bald wieder erholte und entlassen werden konnte. Da gegen die Firma Borwürfe erhoben werden, daß für die Entlüftung der Arbeitsräume nicht genügend gesorgt war, wurde des Gewerbeaufsichtsamt um die Entfendung von Beamten zur Feststellung der Angelegenheit ersucht.
Räuber im Auto.
иняза
Eine Frau auf der Landstraße überfallen und ausgeplündert.
Ein Ueberfall, der in seiner Ausführung einzig da-| unter Bedrohung der Waffe stand. Als sich eine große Limou steht, wurde am Mittwochabend gegen 11 1hr auf eine fine, von der Frau Heß nur das Kennzeichen I E, aber nicht die Berliner Geschäftsfrau verübt. Es handelt sich Nummer fah, näherte, traten die Räuber mehr mit ihrem Opfer in um die Inhaberin der Firma für Autozubehörteile den Schatten und blieben so unbemerkt. Der Wagen fuhr in RichFischer u. Co. aus der Schwerinstr. 11, eine Frau Heß. tung nach Potsdam weiter.
Der dritte der Banditen, der das Geld an sich genommen hatte, machte sich nun daran, den Wagen der Ueberfallenen unbrauchbar zu machen. Er zerstörte die Lichtleitung und zerfetzte die hinteren Reifen, alles, um eine Verfolgung und vorzeitige Meldung unmöglich zu machen.
Folgenschwere Benzinexplosion polich ein anderes Auto entgegen, das à u her fit starte Schein Dann bestiegen die Räuber ihren Wagen und fuhren in ſchnellſtem
Fünf Personen erheblich verletzt. Durch unvorsichtiges Hanfieren mit Benzin wurde heute mittag in der Wohnung des Regierungsbaurats Greifenhagen in der Innsbruder Straße 16 eine schwere Explosion verursacht, bei der fünf Personen erheb. liche Verletzungen davontrugen.
Die Familie des Baurates wollte heute in die Sommerfrische reisen. Frau Greifenhagen war gegen 12 Uhr noch damit beschäftigt, ein Kleidungsstück zu reinigen, wozu sie Benzin verwendete. Damit es schneller trocknen sollte, benutzte sie einen Fön. Durch einen Funken wurden Benzindämpfe, die sich in größerer Menge gebildet hatten, plötzlich zur Explosion gebracht. Eine große Stich flamme durchschoß den Raum. Frau Greifenhagen, sowie ihre drei
Gut dressiert!
Margies
nestie!!!
PIECK
Wie spricht der brave Piec?!"
„ Wau, wau- Am'stie, Am'stie!"
970
Ja
Fahrten über Land und steuert ihren Wagen selbst. Frau Heß macht im Interesse ihres Geschäftes oft größere Am Mittwoch war sie nach Treuenbriegen gefahren, hatte dort Geschäfte erledigt und Gelder eingezogen. Den Rückweg nahm fie über Rehbrücke. In der Nähe des Bahnhofes kam der Fahrerin plötzlich werfer führte. Frau Heß gab mit ihren Scheinwerfern Blintzeichen, um darauf aufmerksam zu machen, daß sie geblendet sei und nicht weiterfahren fönne. Die Insassen des anderen Wagens nahmen darauf gar keine Rücksicht, Frau Heß fuhr deshalb an die Seite und hielt ihren Wagen an. Dicht vor ihr stoppten nun auch die anderen. Die Scheinwerfer wurden abgestellt und aus dem Wagen sprangen drei Männer, die auf Frau Heß zueilten. Die Tür ihres Wagens wurde aufgerissen und in barschem Ton wurde fie aufgefordert, auszusteigen. Wohl oder übel mußte sie dem Verlangen folgen, da sie sah, daß die Männer bewaffnet waren. Auch an ein Vorbeifahren war nicht zu denken, da der fremde Wagen dem ihren den Weg versperrte.
Die Bandifen umringten die Frau und verlangten die Herausgabe des Geldes.
Sie war so erschrocken, daß sie zunächst tein Bort hervorbringen fonnte. Einer der Kerle stand vor ihr und setzte ihr eine Pistole auf die Brust, der zweite riß ihr die Kleider vom Leibe. Wahr scheinlich glaubte er, daß sie Geld in einem Brustbeutel oder anderer Tasche bei sich trage. Der dritte Räuber durchsuchte das Innere des Wagens. Er fand auch tatsächlich einen fleinen braunen Lederkoffer, der etwas über 3000 Mark bares Geld enthielt.
Tempo in der Richtung nach Treuenbriegen davon.
Die Frau, die nur noch mit zerrissener Unterwäsche, Schuhen und Strümpfen bekleidet war, ging hoffnungslos in ihren Wagen zurück. Schließlich fiel ihr ein, daß sie im hinteren Teil des Wagens einen Monteuranzug verwahrte, den sie hervorholte und an30g. Nach längerer Zeit fam endlich ein Auto vorüber, das die Ausgeplünderte auf ihre Bitte mit nach Potsdam nahm. Hier erstattete Frau Heß bei der Kriminalpolizei Anzeige.
Der Wagen, den die Räuber benutzten, war ein kleiner 3 weisiger Sporttyp, in Form einer Zigarre. Er hatte eine unmoderne Motorhaube. Die Nummer konnte Frau Heß in der Dunkelheit nicht sehen. Die Männer beschreibt sie folgendermaßen: Der Kerl, der sie mit der Waffe bedrohte, war vielleicht 35 bis 40 Jahre alt und wohl 1,70 Meter groß. Er trug einen hellen Sportanzug mit Kniehofen und passender Müße. Die beiden anderen waren wesentlich jünger, etwa Anfang bis Mitte 3wanzig. Einer von ihnen trug auch einen Sportanzug. Beide hatten schwarze Basten müßen auf. Außer dem baren Gelde haben die Banditen auch einen Verrechnungsschec über 220 mart erbeutet. Nachdem Frau Heß sich etwas erholt hatte, glaubte sie sich zu entsinnen, daß sie das Räuberauto mit den Insassen schon in Treuenbriegen und in Beelitz gesehen hatte. Zweifellos sind die Räuber Personen, die von den Fahrten der Frau wußten und sie verfolgt haben. Die Limousine, die in der Nacht die Chaussee bei Rehbrücke entlag fam, ist noch nicht ermittelt. Der Chauffeur oder die Infassen werden deshalb ersucht, sich bei der Kriminalpolizei in Potsdam zu melden.
Rich trage. Der dritte Räuber duriſjuſte des Inners B
Es war die Summe, die Frau Heß für verkaufte Reisen tassiert hatte. Der Vorgang nahm höchstens zehn Minuten in Anspruch. Hilferufe wagte die Ueberfallene nicht auszustoßen, weil sie ständig spilmad moose HoschFC
Kinder, die sich im selben Zimmer befanden, die 16jährige Tochter Ellen, die 14jährige Tochter Dorothe und der 13jährige Sohn Rudolf, sowie die 23jährige Hausangestellte Bayer wurden von der Flamme getroffen. Den Berunglückten wurden von einem hinzugerufenen Arzt ben von einem hinzugerufenen 2 Notverbände angelegt.
Bluttat im Tegeler Forst.
Polizeisekretär erschießt sein Kind und sich selbst. Am Donnerstag früh fand der Förster von Tegelgrund auf einem Birschgang im hohen Holz des Jagens 97 die Leichen eines Mannes und eines etwa 9 Jahre alten Mädchens. Das Kind war durch zwei Schüffe in Kopf und Herz getötet, der Mann hatte seinem Leben durch einen Herzschuß ein Ende gemacht. Die Kriminalpolizei in Tegel , die benachrichtigt wurde, stellte fest, daß der Mann der 40 Jahre alte Polizeisekretär A. aus der Binetastraße in pantow ist, der seit dem 1. Juli von feinem Sommeraufenthalt in Heiligensee vermißt wurde. K. war an diesem Tage mit seiner 9 Jahre alten Tochter zu einem Spaziergange in den Wald weggegangen und nicht zurüdgekehrt. Offenbar hat. fein Kind und dann sich selbst erschossen.
Deutschnationaler Bluff?
Die beschlossene Ablehnung der Dedungsvorlagen. Bon unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß der Beschluß deutschnationalen Reichstagsfraktion, die Deckungsaorschläge der Regierung Brüning abzulehnen, nicht sehr tragisch zu nehmen sei.
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Mit diesem Beschluß werde vielmehr die Absicht verfolgt, die Regierung unter Drud zu ſehen und 3ugeständnisse be. stimmter Art zu erlangen.
Der Ueberfall auf das Polenkonsulat. Bericht des Polizeipräsidiums.
Zu den Ausschreitungen vor dem polnischen Ronful at am Mittwoch abend meldet der Polizeibericht ergänzend, daß die Demonstration überraschend gekommen sei, daß eine turze Ansprache gehalten wurde und daß das alsbald eingefeßte leberfallfommando weder eine Festnahme hätte pornehmen, noch eine Feststellung hätte treffen tönnen. Die Demonstranten feien mit dem Rufe Rot Front" geflüchtet.
Desterreichische Anleihe in New York . In New- Yorker Finanztreisen geht das Gerücht, daß in aller Kürze eine österreichische Anleihe im Betrage von 65 Millionen Dollar aufgelegt werden soll. Am amerikanischen Kapitalmarki sollen ungefähr 25 Millionen Dollar ausgegeben werden,
Der erschlagene Stiefvater.
Ein Sohn befreit seine Mutter von einem Unhold.
Ein jahrelanger innerer Konflikt zwischen Stiefvater| und Stiefjohn fand am 28. März d. 3. seinen fragischen Abschluß. Der 25jährige Zimmermann H. erschlug den 45jährigen Kutscher T., der eben erst die Mutter des jungen Menschen und ihn selbst mishandelt und zu erledigen gedroht hatte. Vor dem Landgericht III verantwortete fich heute der Stieffohn wegen Totschlag.
Das Drama hätte vielleicht teinen bößartigen Ausgang ge nommen, wenn Stiefsohn und Stiefvater am verhängnisvollen Lage nicht soviel getrunten hätten. Der Angeklagte perlor im Alter von drei Jahren seinen Bater. Zwei Jahre später heiratete die Mutter den Kutscher T. Der Junge existierte für den Stiefvater nicht. Dafür legte er sich von Anfang an auf das Trinken und behandelte seine Frau schlecht. Der Stiefvater 3og dann in den Krieg. Nach dem Kriege wurde das Zusammenleben besonders schlimm, als der Stiefvater sich in Berlin in der Memeler Straße ein Milch Engros- Geschäft angeschafft hatte. Er betrant fich immerfort, beschimpfte und mißhandelte seine Frau, warf das Effen vom Tisch herunter und zerschlug die Fensterscheiben. Der Stiefsohn zog sich in der Regel bei diesen Erzessen zurück, um den Betrunkenen nicht noch mehr zu reizen; er griff nur ein, wenn es galt, die Mutter gegen Tätlichkeiten zu schüßen. Er trug dabei dem Stiefvater die bösartigen Auftritte nicht nach; er besorgte ihm Arbeit und half ihm mit Geld aus, wenn dieser irgendein neues Geschäft beginnen wollte.
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Am verhängnisvollen Tage hatten Stiefvater und Stiefsohn, die auf derselben Arbeitsstelle beschäftigt waren, gemeinsam ver schiebene Mollen und mehrere Glas Schnaps gefrunten. Sie tehrten im besten Einvernehmen nach Hause zurüid. Der junge Mensch hörte plötzlich in der Küche Krach und fah, wie ber Stiefvater die Mutter auf den Boden warf und sie mit den Füßen treten wollte. Er stürzte sich dazwischen, hob die Mutter auf und erhielt vom Stiefvater einen Hieb gegen die linke Kinn
lade, fiel hin, der Stiefvater versetzte ihm Schläge ins Gesicht. Der junge Mensch stieß den Tobenden fort, dieser ließ mun von ihm ab, kleidete sich aus und legte sich zu Bett. Auch der Stiefsohn warf sich angekleidet auf sein Bett, das im selben Zimmer stand. Als er furz darauf erwachte, sah er seine Mutter am Ofen ſizen, fie erzählte ihm, der Stiefvater habe gefagt, daß er doch früher er. wache: Dann passiert etwas, dann seid ihr beide erledigt! onspor. Bon einer plöhlichen Angst gefaßt, lief nun der Stiefsohn in den Milchladen, holte das Beil und schlug auf den schlafenden Vater ein.
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Man stellte den Tod des Stiefvaters feft. Der Stiefsohn stellte sich nun der Polizei. Für die Stimmung, die unter den Bekannten der Familie T. herrschte, ist ein Brief charatteristisch, den die Mutter des Angeklagten nach dem Tode ihres Mannes von einer Bekannten erhalten: Endlich sind Sie von dem Unhold befreit. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohne alles Gute." Der junge Mensch macht bei seiner Vernehmung tatsächlich einen vorzüglichen Eindrud. Von dem Martyrium seiner Mutter und von seiner Tat erzählt er in tiefer Bewegtheit.
Steffin, 3. Juli.
Ein Landjäger bemerkte auf der Swinemünder Fähre zwei verdächtige Personen, auf die die Beschreibung der Mörder des Pastors Rappel- Ducherow paßte, und verfolgte fie auf einem Motorrad bis Cammin, wo fie verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert wurden.
Es handelt sich um
Leute im Alter von 26 und 28 Jahren. Die Untersuchung muß erst ergeben, ob es sich tatsächlich um die Mörder des Pastors Kappel handelt.
Schießende Streifbrecher. Einstimmig für den Diktator.
Bei der Marienhütte in Köpenick .
Seit 6. Juni streifen die Glasarbeiter der Marienhütte in Röpenid in der Abwehr gegen einen Lohnabbau. Mit allen Mitteln und aus aller Welt sucht die Direktion Streitbrecher zufammenzuholen. Auch aus der Tschechoslowatei befindet sich jetzt dort u. a. ein Streifbrecher, der mit einem einfachen Grenzübertrittsschein versehen, ohne Paß, Aufenthaltsgenehmigung und Genehmigung des Landesarbeitsamts den Streitbrecher spielt. Wir hoffen, daß dieser Hinweis genügt, um das Fremdenamt des Bolizeipräsidiums zum Einschreiten zu veranlassen.
In der letzten Nacht war die Ankunft einer Streifbrechertolonne avifiert worden. Als diese im Lastkraftwagen gegen 1 Uhr morgens vor dem Fabrittor antem, wurde den Streifbrechern von den Streifpoften bedeutet, daß diese mit ihnen zu sprechen wünschten. Als Antwort fielen zunächst Beschimpfungen, wie Lumpen und Strolche", und darauf fiel ein scharfer Schuß. Ein Landjäger, der zufällig auf einer Streife vorbeifam, versuchte den Schügen festzustellen. Die Streifbrecher leugneten zunächst und beschule bigten die Streifpoften, bis schließlich der Chauffeur sowohl den Schüßen wie auch das Bersted des Revolvers angab. Drei der Streitbrecher wurden daraufhin in Haft genommen.
Der Werftschiedsspruch verbindlich.
Der Reichsarbeitsminister hat den Schiedsspruch für Seefchiffswerften für verbindlich erklärt. Der Schiedspruch hat befanntlich alle Anträge der Arbeiter abgelehnt und nur eine geringfügige Arbeitszeitverkürzung von einer Stunde in der Woche ausgesprochen.
Fünf Jahresplan foll in vier Jahren durchgeführt werden. Kowno , 3. Juli.
Nach dem offiziellen Bericht vom fommunistischen Parteitag in Moskau wurde in der Vormittagsfizung am Mittwoch eine umfang reiche Entschließung einstimmig angenommen, in der die Politik des Zentralfomitees gut geheißen und ihm der Dank der Partei für seine Arbeit ausgesprochen wird. Der Parteitag stellt mit Genugtuung fest, daß die Fortführung der Leninschen Politik durch das Zentralfomitee der Partei zu einer weiteren Befestigung der internationalen Stellung der Sowjetunion , zu gigantischen Erfolgen auf dem Gebiet der Industrialisierung des Landes und zu einem weiteren Anwachsen der Macht der Bartei geführt habe. Der Rechtsoppofition wird in der Entschließung weiter der schärfste Kampf angesagt. Das Zentralfomitee wird gebeten, mit den schärfsten Maßnahmen gegen alle Parteimitglieder vorzugehen, die die Fraktionsbildung innerhalb der Partei begünstigen, die sich Abweichungen von der Generallinie zuschulden tommen lassen und damit Unsicherheit hervorrufen. Der Fortsetzung der Kollektiviſierung wird wärmstens das Wort geredet. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß die bisherigen Erfolge des Fünfjahresplans die Hoffnung berechtigt erscheinen ließen, daß dieser bereits in vier Jahren durchgeführt werden würde.
Französisches Kriegsschiff auf Riff gelaufen.
franzöfifche Torpedobootszerstörer Mistral" auf ein Felfenriff Jm Golf von Grimaud in der Nähe von Toulon ist der gelaufen und dabel schwer beschädigt worden. Die Marinebehörden haben sofort alle Einheiten der ersten Flotille an die Unglüdsftelle entfandt, um zu versuchen, das Schiff frei zu machen.