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Auszug der Falfen.

3m Extrazug nach der Schweiz  .

Rund um den Anhalter Bahnhof   drängt es sich heute vormittag von jugendlichen Blaublusen; an 1300 Falten, Arbeiterfinder aus Berlin  , Brandenburg   und Ostpreußen   treten heute ihre Fahrt nach dem großen Zeltlager am Thunersee   an. Im Lager stoßen dann noch Freunde aus Frankfurt  , Darmstadt  - Hessen  , Hildesheim  und Sachsen   und aus der Schweiz   hinzu; insgesamt sind es über 1700 junge deutsche   Republikaner  , die in der begnadeten Natur der Schweizer Berge Freude und Erholung finden sollen. Das ist ein geschäftiges Her und Hin, alles ist freudig erregt, Mütter und Geschwister stehen beratend den jugendlichen Urlaubern zur Seite, die Helfer haben nicht Augen, Ohren und Hände genug, um überall nach dem Rechten zu sehen. Freude leuchtet aus den Augen der großen fleinen Gesellschaft; der Mund läuft über, wes das Herz voll ist. Ach, meine Lotte, die is ja schon seit 6 Uhr früh nich mehr im Bette zu halten jewesen" meint eine der Mütter; bei einer an­deren Gruppe wird der Kassenbestand revidiert und verglichen. Feste haben sie alle gespart für diese Zeit, jeden übrigen Groschen zur Seite gelegt, denn diese Fahrt, die das erstemal über die Landesgrenzen hinausführt, bedeutet etwas ganz besonderes. Sehr rühmenswert haben sich die Schweizer   der Sache angenommen und die Stadtverwaltung in Thun   hat ganz besonderes Entgegen kommen bewiesen. Das Lager hat elektrisches Licht, die Toiletten sind ebenfalls elektrisch beleuchtet und mit Wasserspülung versehen,

Auf der Zugspitzbahn Teilnehmer der Weltkrafttonferenz, die zur Zeit in Rundreisen das technische Deutschland   besuchten, konnten bereits an einer ersten Fahrt der neuen Zugspitbahn teilnehmen, die in 111 Minuten einen Höhenunterschied von 700 Metern auf 2000 Meter überwindet. Die offizielle Eröffnung findet am 8. Juli statt.

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die Stadt liefert tostenlos das Kochgas, es gibt anständige Kipp­teffel, teine Gulaschkanonen, furzum, es wurde getan, was man tun fonnte. Für jeden der fommenden Sonntage 4 Wochen dauert das Zeltlager find Veranstaltungen aller Art, immer unter Beteiligung der Bevölkerung und ihrer Kinder, vorgesehen. Nach und nach macht sich beängstigende Fülle bemerkbar. Alles ist jetzt vollzählig versammelt und marschiert geschloffen zum Bahn hof. Hier steht schon der Extrazug bereit, eine ſtattliche Wagen kette, die die Falten aufnimmt. Jezt fir die Sachen verstaut, mög­lichst einen Sizplag gesichert, denn die Reise ist lang, herzlicher Abschied von den Angehörigen und heidi geht's hinaus in die strahlende Sonne, in ein neues, schönes Land.

3300 3nder im Gefängnis. Die Unterdrückung der Ghandi  - Bewegung.

London  , 4. Juli.

Der Staatssekretär für Indien  , Wedgewood Benn, teilte in einer schriftlichen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mit, daß die Zahl der Bersonen, die im Zusammenhang mit der Gandhi Bewegung in Indien   verhaftet wurden und sich gegenwärtig im Gefängnis befinden, 3302 beträgt.

Was war mit dem Autoüberfall?

Der Maler Heckendorf   als Zeuge.

ms   Ein Feind wird gesucht!

u Bon Paul Gutmann.inig

91192

Auf dem Wittenbergplatz hat sich eine Menschenansammlung| Ausblid halten, muß mitunter mühsam entdecken, wodurch der gebildet. Ist ein Unglüd paffiert, jemand überfahren worden, hat andere von einem verschieden ist. Im Berkehr mit einzelnen ist die man einen Dieb ertappt? Ich durchbreche in neugieriger Aufregung Sache schwierig. den Ring der Zuschauer und entdecke einen Hund mit einer Kazze Dennoch gibt es auch hier natürliche Feindgeseße: in friedlichem Spiel. Der Hund streichelt die Kaße, leckt sie zärtlich, zum Beispiel Menschen, die feste und andere, die geknöpfte Man­balgt sich freundschaftlich mit ihr. Die Umstehenden betrachten den schetten tragen, die ihren Anzug von der Stange kaufen und andere. Borgang fassungslos wie ein Naturwunder. Seit Menschengedenken die ihn in London   verarbeiten lassen, aber im allgemeinen gehen weiß man, daß ein rechtschaffener Hund und eine ihrer Belange diese Menschen einander aus dem Wege Bei Vereinen beginnt es bewußte Kaze Todfeindschaft hegen. Diese beiden scheinen einen nun schon einfacher zu werden. Gesegnet sei die Einführung von Schandvertrag geschlossen, ihre nationale Würde vergeffen zu haben. Paragraphen, über die man sich gegenseitig ereifern tann. Da der Ein altes Weib, das gerührt diesem liebevollen Spiel zugesehen Gegner, der den Segen von Paragraph soundso nicht erfaßt hat, hat, meint topfschüttelnd: Ach, wenn die Menschen sich nach diesen unbedingt ein Idiot oder Lump ist, so muß man sich selbst als Dent­Tieren richten würden." genie und strahlender Ehrenmann fühlen. Nun erst sind politische Parteien mit Ausnahme solcher, die Gleichheit und Brüderlichkeit der Menschen auf ihre Verräterfahne geschrieben haben, die großartigsten Erfindungen zur Erzeugung des Selbstgefühls. Man fonnt sich im Anblick des Feindes, redt sich zur Heldengröße auf, tann seines­gleichen, der Frau und den Freunden ungeheuer imponieren, indem man seine eigenen herrlichen Eigenschaften im Gegensatz zu den er. bärmlichen des Feindes in allen Tonarten verkündet. Kann es eine allen Studenten gemeinsame Müze geben, wodurch diese etwa ihre Arbeit im Dienst der Wissenschaft befunden? Nein, es gibt rote, grüne und blaue, und wehe, wenn ein Blauer einen Grünen ein wenig von der Seite ansieht. Das gibt herrliche Wunden, womit beide ihr ganzes Leben prunken können.

Ich blicke die Frau entrüstet an und halte an sie in Gedanken folgende Ansprache: Dieser Hund und diese Kake sind Verräter ihrer Rasse. Wenn die Natur solche Friedensschmach gewollt hätte, so hätte sie nur Hunde oder nur Katzen geschaffen. Sie schuf aber beide und gab jedem den ihm gebührenden Feind. Der Hund, der nicht beim Anblick einer Katze sofort über sie herfällt, hat die ge­heiligten Traditionen seines Siammes verlegt, ist entweder ein Feigling oder ein völlig entartcies Geschöpf, auf jeden Fall ein minderwertiger pazifistischer Gefelle. Der Berweichlichung der Hunde, die im Frieden des bürgerlichen Hauses ein Faulenzer- und Schlemmerdasein führen, hat die Natur einen Damm gefeßt, indem fie Kazen schuf. Selbst der fetteste, faulfte und verwöhnteste Mops strafft sich auf, wird Hundepatriot, Held und wehrhafter Kämpfer. wenn ihn eine Katze über den Weg läuft. Bergessen sind die weichen Bolster, die zärtlichen Finger der Herrin, das überreichliche Essen. wenn der Feind dräut. Das älteste Kriegsgeheul der wölfischen Urväter steigt aus dem Echlaf des Unbewußten an die Oberfläche der rauhen Gegenwart.

Genau so ist es beim Menschen. Was fängt der Mensch ohne Feind an? Soll er etwa friedlich seine Arbeit verrichten, seinen ganzen Tag für das Wohl von Frau und Kindern opfern und nicht ein einziges Mal fühlen, daß er etwas Besonderes ist, daß sein Kol­lege nebenan oder gar eine Gruppe von Kollegen, ja ein ganzes Bolt tief unter ihm steht? Daß es unter seiner Würde wäre, mit so minderwertigen Geschöpfen an einem Strang zu ziehen? Das geht nicht, und aus diesem Grunde hat die Natur in weiser Fürsorge für Feinde gesorgt. So einfach wie bei Hund und Katze ist es leider beim Menschen nicht. Man muß nach Unterscheidungsmerkmalen

Wie beim einzelnen muß auch bei ganzen Bölfern der Feind zur Herstellung des Selbstgefühls dienen. Erbärmlich sind. jene Nationen, die feinen Feind haben. Darum hält jeder Diftator, der. für sein Geld etwas zu leisten sucht, Ausschau nach einem Feind. Er bettelt geradezu inn Feindschaft, und wenn ein anderer ihm nicht den Gefallen liut, sein Feind zu sein, wird er grob. Ohne Feind gäbe es teine Baraden, keine Voltsbegeisterung, feine Fahnenweihe. Man könnte seine Anhänger nach Hause schicken. Der Feind ist der beste Freund, den ein armer Teufel von Einzelwesen oder Nation haben kann. Liebe deine Feinde, ist ein von völkischer Weisheit eingegebener Spruch. Wie der Kaufmann seine Kunden liebt, so ist im Feindbetrieb der Feind ein unentbehrlicher Freund. Darum ist der Hund, der die Katze streichelt, ein Auswurf der Hundeschaft, er verdient von allen Artgenossen, ja auch von den Menschen, ver. achtet zu werden. Die Feindschaft, in die er hineingeboren ist, hat jeder Hund hochzuhalten.

Das Genie in der Mietsfaserne.rt Laudner das Drama zum bitteren Schluß und läßt es mit

Vor einigen Tagen wurde in Leipzig   unter Leitung des Genevaĭmusikdirektors Gustav Brecher   die musikalische Legende Rosenbusch der Maria", von Erwin Dressel  , Tegt von Arthur zweiniger, uraufgeführt.

Eine Mietstaserne im südöstlichen Arbeiterviertel Berlins  , Hinterhaus, drei Stodmerte; zwei Stuben, eine armselige Küche, zwei eiserne Bettgestelle, ein einziger Stuhl... Hier wädst Erwin Dreffel auf, er ist der Sohn eines Schloffers. Elend, Rampi um bas bißchen Leben, Trübsal und Entbehrung was sollte dem Jungen anderes bestimmt sein, als das, was hier stets schon zur schmerzlichen Gewißheit wird? Drei Frauen erziehen das Kind: die alte Großmutter, die kränkliche Mutter, die als einzige Ver dienerin in einer Seifenfabrit arbeitet, und die erblindete Tante: schon in der frühesten Kindheit des Jungen haben sich die Eltern ge trennt. Mit vier Jahren wird Erwin überrascht, als er auf einem Papiersetzen Noten trigelt. Kindliche Spielerei? Er beginnt, auf dem uralten Klavier herumzuflimpern. Noch beachtet man das nicht. Bis die Blinde dem Jungen die ersten Grundlagen beibringt. Mit fechs Jahren tomponiert und spielt er eine regelrechte Variation über Haydns ,, Sinfonie mit dem Bautenschlag". Man verschafft dem Kind eine Freistelle im Konservatorium. Noch rücksichtsloser Schränken sid, die drei Frauen ein, hungern für den genialen Knaben, um das Gald für die Klaviermiete und die Noten aufzubringen; er ist ihre ganze Hoffnung. Mit neun Jahren schreibt Erwin Dreffel Rammermusif, mit zehn Jahren seine erste Sinfonie, mit 14 Jahren eine neue Bühnenmusit zu Shakespeares ,, Biel   Lärm um nichts", die vom Berliner   Staatlichen   Schauspielhaus erworben und Silvester 1923 zur Aufführung gebracht wird! Der erste große Erfolg spornt den Vierzehnjährigen zu intensivster Arbeit an.

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Auf der Musikhochschule findet er verständnisvolle Freunde. Als Sechzehnjähriger lernt er den Bildhauer Arthur Zweiniger  tennen. Dieser, fasziniert von der Persönlichkeit des jungen Musikers, fattelt zum Librettisten um, schreibt ihm Tertbücher. Merkwürdig ist die innere Fühlungnahme zwischen Dressel und dem 30 Jahre älteren Zweiniger. Fünf Opern werden im Laufe von vier Jahren fertiggestellt, die Theater nehmen sie zur Uraufführung an: die Botsoper Kuchentang", die romantische Oper Simplicius" ein Kindermärchen und die Legende ,, Rosenbusch der Maria"; Dressels bedeutendstes Wert Armer Columbus" wird nach vielen erfolg reichen Aufführungen im Reich und Ausland Ende dieses Jahres an der Städtischen Oper in Charlottenburg   herauskommen. Der Kom ponist der niemals zu den überzüchteten Wunderkindern" zählen wollte, ist ein bescheidener junger Mann von nunmehr 20 Jahren, noch ein wenig verlegen und unbeholfen in der großen Welt", wo er manchmal repräsentieren muß; mur seine hohe Stirn über dem gut­mütigen rundlichen Kindergesicht und den freundlichen bebrillten Augen verrät Bedeutung und Persönlichkeit.

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Uraufführung in Hannover  .

Shakespeares Timon von Athen  " gehörte bisher zu den u- aufführbaren Werken des großen Dramatiters. Die Tertüberliefe­rung ist unflar und verworren, und alle Bearbeitungen haben dieses Alterswerk Shakespeares, wozu man es wohl seines grandiosen Welthaffes wegen rechnen muß, nicht für die Bühne gewinnen Welthaffes wegen rechnen muß, nicht für die Bühne gewinnen

dem Tode Timons enden. Es ist ein Spiel eines lehrhaften Bei spiels und einer unterrichtenden Welterkenntnis. Die Monologe Timons find großartige Wortstürze eines Menschenhasses und einer Weltverachtung und gehören zum Größten Shakespearescher Dich tung. Darum muß das Wert für die Bühne gewonnen werden. Das hat Rolf Laudner mit starkem Erfolg versucht, wie die Ur­aufführung dieser Fassung im Schauspielhaus   Hannover, troß einer nicht zureichenden Darstellung, erwies. Die Boltsbühne mar die R. M. Trägerin der Aufführung.

Die Hitze dauert fort.

Der wärmste Juni seit 13 Jahren liegt hinter uns, zugleich hunderten erlebt hat. Wesentlich weiter als 200 Jahre reichen einer der wärmsten Juni- Monate, die   Mitteleuropa seit zwei Jahr­meteorologische Aufzeichungen überhaupt nicht zurüd; immerhin geht daraus hervor, daß durchschnittlich nur einmal in zwanzig Jahren der Juni so warm ist, wie er diesmal war. Das Monats mittel der Temperatur erreichte in Nord- und Mitteldeutschland 20 Grad Celsius, in West- und   Süddeutschland lag es vielfach noch über diesem Wert, so daß der Monat um 2 bis 4 Grad zu warm Jahren 1917 und 1889 noch wärmer gewesen. Im letzten halben Jahrhundert ist der Juni nur in den

war.

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Wie fast alle heißen Sommermonate war auch das ist die höchst unliebsame Begleiterscheinung der Juni dieses Jahres sehr troden. Da die Niederschläge fast nur in Begleitung von Ge wittern fielen, so war ihre Menge nur an einzelnen Orten aus. reichend. Weite Gebiete, namentlich im mittleren Norddeutschland, hatten wochenlang keinen Tropfen Regen. In   Berlin beispielsweise herrschte vom 2. bis zum 20. Juni eine ununterbrochene 19tägige Trodenperiode, was hier im Juni früher nur einmal, und zwar im Jahre 1908, vorgekommen ist.

Der Juli hat nicht anders begonnen, als der Juni geendet hat: wieder hat sich eine stabile Hochdruckwetterlage mit großer Luft­trockenheit ausgebildet, und die Aussichten auf veränderliches, mehr Regen in Aussicht stellendes Westwetter, die vor 8 Tagen bestanden, waren schon zu Beginn der Woche wieder zerronnen, nachdem durch die Verlagerung hohen Luftdrucks über Nord- und Mittel­  europa den atlantischen Depressionen die kurz zuvor geöffnete Bahn nach dem Ostseegebiet wieder verschlossen war. Wann diese sommer­liche Zugstraße der Zyklonen, von der aus   Mitteleuropa die Mehr­zahl seiner Sommerregen erhält, wieder offen werden wird, läßt sich einstweilen nicht absehen; vorläufig ist sie durch den hohen Drud über Standinavien und dem Ostseegebiet verriegelt, und die Tiefbrudkwirbel ziehen aus der Gegend von   Island nordostwärts nach den Gewässern von Spißbergen, ohne   Mitteleuropa zu be rühren. Lediglich die südlichen Randviertel der Zyklonen find es, die von   Frankreich bis nach Westdeutschland gelangen, und die auch in dieser Woche hier wieder Gewitter, zum Teil sehr schwerer Natur, ausgelöst haben. Sollte sich die Hochbrudlage, wie es den den, daß im Laufe der Woche die Temperaturen noch höher steigen und stellenweise selbst 35 Grad Wärme überschreiten werden.

Befreiungsfeier in   Mainz. Historische Schallplatten.

Zu dem Ueberfall auf Frau auf der Chauffee nach Rehbrüde wird mitgeteilt, daß das Auto der Räuber noch nicht ermittelt ist. Die Bermutung, daß es sich um einen in der Aschaffen. burger Straße gestohlenen Wagen handele, trifft nicht zu. Dieser Wagen wurde schon am nächsten Tage wieder aufgefunden. Auch Don ben anderen als gestohlen gemeldeten Autos ist feines von den Shakespeare- Lauckner: Timon von   Athen". Anschein hat, noch länger erhalten, so muß damit gerechnet wer Räubern benugt worden. Sämtliche Wagen aus den legten Tagen sind wieder herbeigeschafft. Be­fanntlich fuhr, während Frau Heß von den Räubern ausgeplündert wurde, eine Limousine an den beiden Wagen vorüber. Der Fahrer dieses Wagens hat sich gemeldet. Es ist der Maler Franz  Heckendorf, der in der Neckarstraße in   Friedenau wohnt. Er jah beide Wagen, die Kühler gegeneinander gerichtet, stehen und glaubte, daß der eine eine Panne habe. Er nahm weiter an, daß Der zweite schon zu Hilfe gekommen sei und fuhr deshalb weiter. Nach seiner Annahme ist der Wagen, den die Verbrecher benut haben, ein graugrüner offener Adlerwagen gewefen. Am Tat ort wurde gestern nachmittag ein Botaltermin abgehalten, an dem auch   Berliner Beamte teilnahmen, da die Möglichkeit besteht, daß es sich um   Berliner Räuber handelt. Irgendwelche wichtigen Spuren wurden aber nicht gefunden. Das Auto mit den brei Insassen ist auch nicht wieder gesehen worden. Man neigt jetzt zu der Annahme, daß bei dem angeblichen Ueberfall sich nicht alles fo zugetragen hat, wie es Frau Heß erzählt.

Reichspräsident von   Hindenburg ist aus Neuded(   Westpreußen) bente vormittag wieder in   Berlin eingetroffen.

tönnen.

Tam hat der Dramatifer Rolf Laudner das Wert neu über­feht und neu geordnet. Er hat vieles weggelassen, erheblich getürzt und die Szenen folgerichtig aufgebaut. Es ist ein flares, durch fichtiges Wert geworden, aus dem eine deutliche, starte Sprache spricht und das die Wirkung eines anschaulichen Legendenspiels ge­winnt. Bielleicht ist diese Ümarbeitung mitunter etwas fnapp und mager geraten. Man vermißt die Fülle und Weite Shakespearefcher Dichtung, die den ganzen Gestaltenvorrat, den das Leben hervor. zaubern fann, in sich birgt. Aber die Spannungen des Werkes find sehr sichtbar geworden: der Sturz des Reiches in das Glend, die Großmut Limons und die Gemeinheit der Lords, die Bande ber Schmeichler und die Schar der guten Diener, die Erbärmlichkeit der Reichen und der Anstand der Armen. In stetig steigender Linie

Ein großer Augenblid der   deutschen Geschichte ist für die Nach welt festbehalten. 3mei Parlophon- Schallplatten geben den Berlauf der   deutschen Befreiungsfeier in   Mainz wieder: Ansprache bes Oberbürgermeisters Dr. Rülb; feftliche Chorgefänge; und ein Einbrud von überwältigender Naturtreue- das feierliche Geläut des Mainzer   Doms. In dem Tempo, das die Industrie sonst nur für Operettenschlager und Repueattualitäten hat, gelangt diesmal ein Geschehnis von historischer Bedeutung an das Dhr weiter Kreise. Diese   Blatten, aufnahmetechnisch ausgezeichnet gelungen, find Beit­dokumente von bleibendem Wert.

K. P.

3m 11- Boot zum   Nordpol. Der Bolarforscher Wilkins will eine 11- Bootfahrt nach dem   Nordpol im nächsten Sommer ausführen. Er hat dem norwegischen Grönlandforicher H. U. Sverdrup die wiffen­schaftliche Leitung der Expedition angeboten. Sverdrup hat zugefagt.