Wo bleibt die Preissenkung? Baumarki— Krisenfürsorge— Preissenkung.
Wrr schreiben Juli und haben noch immer rund ZOO»00 arbeitslose Bauarbeiter. Die letzten amtlichen Zahlen stammen von End« Mai. Damals betrug die Zahl der arbeitslosen Bausacharbeiter 250 000 und die der Bauhilfsarbeiter 11000». Die lbewerkschaften zählten 40.05 organisierte arbeitslose Bauarbeiter. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres lag im Bau- gewtrbe ansangs Juni die Zahl der Arbeitslosen um 165 Proz. höher. Kein Wunder, wenn die Bauarbeiter von neuem ihre For> deruilg auf Einbeziehung in die Krisenuriter- st ü tz u n g erheben. Der Reichsarbeitsminister ist in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite gibt ihm seine Regierung keine Mittel zur Er- Weiterung der Krisenfürsorgc, auf der andern kommt er mit seinen Plänen zur Ankurbelung des Baumarkts nicht vom Fleck. Gelingt es ihm nicht, binnen Kürze den Wohnungsbau in Bewegung zu bringen, dann muh er, ob er will oder nicht, beträchtlich größere Mittel für den Ausbau der Krisenunterstützung an- fordern, als bisher vorgesehen ist. Einstwellen glaubt er noch mit einer Teileinbeziehung der Bauarbeiter in die Krisenfür- sorge auszukommen. Er denkt daran, vor allem die reinen Bouarbeiterbezirke, d. b. die Landstriche, wo die Arbeiter- fchast überwiegend ihr Brot im Baugewerbe verdient, in den Kreis der Krisen fürsorae einzirbeziehen. Ob er mit diesem Notbehelf durch- kommt, hängt— und das ist dos Schlimme für ihn— nicht von ihm I allein ob. Zunächst hat er »och immer nickst die 250 ZNillionen. mit denen er den Baumarkt ankurbeln will, fest in der chaniu Er will 50 Millionen von den Landesversicherungsonslalten, 100 Mü- lwnen aus dem Etat und weitere 100 Millionen aus einer Aus- landsanlelhe befchoften. Ob ihm die Londssverstcherungsanstallen an- gesichts der Schwierigkeiten der Invalidenversicherung ganze 50 Mil- Dianen geben können, erscheint fraglich. Aber das ist nicht das Ge- sährlichst«.'Akdenklich ist. daß er zur Stunde noch immer nicht mit seinem Geld sozusagen losschießen kann. Wohl ist der Gesetzentwurf für die Maßnahmen zur Verbilligung des mit öfssntllchen Mitteln geförderten Kleinwohnungsbaus und ebenso der Gesetzentwurf über die Bereitstellung von Kredit zur Förderung des Klernwohnungs- und Straßenbaus genehmigt. auch ist der Minister zur vorgriffsweisen Inanspruchnahme von 100 Millionen Mark ermächtigt, die zur Belebung des Bau- markts im außerordentlichen Haushalt vorgesehen sind: es hapert jedoch an einer anderen Stelle: an der Preissenkung in der Bau- und Voustoffindustrie. Gewiß, es find Richtlinien ausgearbeitet, die dem Minister ein« gewisse Ellenbogenfreiheit in der Verwendimg der zur An- kurbelung des Baumarkts vorgesehenen Gelder sichern sollen. Wird
der Arbeitsminister aber diese Ellenbogenfreiheit wirklich bekommen? In den ihm nahestehenden Presseorganen wird darüber geklagt, daß das Reichskabinett die Beratung über die Preissenkung in der Bau- stofsindustri«, d. h. über die Voraussetzung für die Bereit- stellung von Reichsmitteln, verschoben hat.«eil es keine Zeit habe! Gibt es noch etwas Wichtigeres als die Belebung des Bau- markts? Anscheinend ja. Und dieses Wichtigere scheint die Sabotage der Preisseakungsbesirebungev zu sein. Wie verlautet, sind alle Bemühungen des Reichswrrtschasts- Ministeriums, die Baustoffindustrie zu einer wirklich fühlbaren Preis- sentung zu veranlassen, gescheitert. Etwas sind die Baukosten ins Rutschen gekommen. Nach der „Baumelt'' ist der Baustoffindex von 135,1 auf 1503 und der Baukosten index von 174,4 aus 169,2 zurückgegangen. Allein das genügt nicht! Denn die Baustoffpreise und die Baukosten im allgemeinen waren bisher abnorm übersetzt. Sie müssen zunächst einmal k r ä f- tig herunter, ohne daß auch nur ein Wörtchen über Lohn- senkung fallen darf. Schließlich kann doch unmöglich das Geld, das der Reichsarbeitsminister aus dem Etat, aus dem Ausland und bei den Landesverslcherungsynstollen zusammenkratzen will, für über- setzte Preise vergeudet werden. Jeder Pfennig dafür wäre zu schade, denn in erster Linie müssen billige Wohnungen gebaut werden— nicht Wohnungen mit einer Miete von 100 Mark monot- lich, sondern Wohnungen für die Arbeiterschaft. Wird der Reichsarbeitsminister dos schaffen? Kann er, die 250 Millionen in der Hand, die Preise kräftig senken? Er kann wohl sagen: nur der darf mit meinem Geld« bauen, der am billigsten baut. wird ober der Billigste auch«irklich billig sein? Das ist die Frage. Ja. wenn der Reichsarbeitsmmister im Wirtfchafts- Ministerium Hilfe hätte! Aber da liegt der Hund begraben. Das Kabinett Brüning hat zurzeit gar keinen Wirtfchafts- minister: das Wirtschaftsministerium ist verwaist und wird von seinem Staatssekretär geführt. Bezeichnend für die im Kabinett Brüning eingerissen« Regiererei. Wieder einmal ist die Frage einer Aendcrung der Kartellver- ordnung aufgetaucht, und der Reichsorbeitsminister will, wie die ihm nahestehende Presse mitteilt, im Reichskabinett sehr bestimmte Forde- rungen gegenüber dem Reichswirtschaftsministerium anmelden, um seine Baumarktaktion durchführen zu können. Wir sind gespannt auf den Inhalt dieser Forderungen und ob sich der Reichsarbeits- minister gegenüber seinen Regierungskollegen auch stark macht oder ob er weiter wi« bisher den Sündenbock für Torheiten, Un- begreiflichkeiten und Ungeheuerlichkeiten spielen muß.
Fortgesetzier Angriff auf die Löhne. Oie Angesiellien werden nicht geschont. � ftöln. 4. Juli. Eigenbericht.) Die Direktion der Blannslaedlwerke ln Troisdorf bei Köln , die zum Klöckaer- Konzern gehören und mehrere hun- deck Arbeiter beschäftigen, hat der zesomteu Lelegschajl mit ein- tägiger Frist gekündigt. Die Kündigung ersolgle zum Zwecke einer Lohnsenkong, die im Durchschnitt 15 Proz. betragen soll! Auch die Verträge mil den Angestellten wurden in der gleichen Absicht gekündigt. Es wird nachgeprüst. Oie Senkung der Eisenpreise. Da; Reichswirtschaftsmini st er:um laßt zurzsit im Bezirk der Graßeisenindustrie N o r d w e st die Auswirkungen des Oeynhausener Schiedsspruchs vor allem in der Preisabbau- frage nachprüfen. In unterrichteten Kreisen steht man dem Er- gebnis dieser Nachprüfungen mit starker Skepsis entgegen. Im Reich sarbeitsministerium rechnet man damit, daß die durch «die Lohnsenkung in Arbeit Nordwest erstandenen Konflikte in der ersten Hälft« der nächsten Woche zum Abschluß kommen. Erst dann würde sich ein klares Bild über den Effekt der Lohn, und Preis- jenkungsakrion in der nordwestlichen Eisenindustrie gewinnen lasse». Bekanntlich sollte die Preissenkung der Lohnsenkung vorausgehen rmd erheblich größer sein als dies«. Wir werden das Ergebnis der Nachprüfung abwarten und sind wirklich gespannt auf das Ergeb- ni» der Nachprüfung des Reichswirtschaftsministeriums.
Vernünstige Osthilfebedingung. Vefchäfiigung deutscher lundurbeiter. Protz der fürchterlich en Arbeitslosigkeit wer- den in Deutschland — well die Agrarier dos so wallen— noch immer taus«nd« polnisch« Landarbeit«? beschäf. tigt. Dabei sind in diesem S omm e r rund 50000 deutsche fach- lich ausgebildete Landarbeiter arbeitslos! Der Ostausfchutz des Reichstages ist daher dafür eingetreten, daß die Gewährung der Osthilf« davon abhängig gemacht wird, daß die z» unterstützenden landwirtschaftlichen Betriebe kein« polnischen Arbeit skräsie beschästigen, sondern deutschen Menschen Ar- beit und Brot geben. Der polnische Lohndrücker ist auch in Holland beliebt. Dort hat die Direktion der Stoatsbergwerke 40 holländische arbeitsuchende Bergleute abgewiesen, dagegen polnische Arbeiter gegen Vergütung der Reise und mit einer Beschäftigungsgarantie von Zwölf Monaten eingestellt. Zweierlei Beamte. Nicht alle sinS aus Lebenszeit angestellt. Bei den Kämpfen um das Notopfer wurde den Be- amten wiederholt der Vorwurf gemacht, daß sie eigentlich «n wenigsten Grund hätten, ein Noiopser zu verweigern, da sie durch lebenslängliche Anstellung und spätere Pen» ffionierung gegenüber den Angestellten und Arbeitern eine unverhältnismäßig günstigere Position einnähmen. Dieser Vorwurf zeigt, daß über die Situation der Beamten in großen Teilen der Bevölkerung eine falsche Meinung besteht. Es ist durchaus nicht so, daß die ganzen IIb Millionen Beamten, die wir w Reich. Ländern und Gemeinden, Gemeindeverbänden und Körperschaften des öffentlichen Rechts in Deutschland haben, leben?-
länglich angestellt und pensionsberechiigt sind. Ein großer Teil von ihnen sind Kündigungsbeamte ohne P e n s i o n s. anspruch. Ein Recht auf Pension hat jeder Beamte erst nach zehnjähriger Dien st zeit. Voraussetzung dafür ist. daß er lebenslänglich angestellt� ist. Wenn er auf Kündigung angestellt ist, dann erhält er einen Airspruch auf Pension nach zehn- jähriger Dienstzeit nur dann, wenn er«ine planmäßige Stell« bekleidet. Ztz und 57 des Reichsbeamtengef etzes.) Wie groß die Zahl der Kündigungsbsowten ist, sei an«nngen Beispielen erläutert. Bei der Reichsbahn sind im Normalfall ein Drittel aller Beamten, d. h. rund 100 000 ftüirdigungs- beamte: bei der Reichspost sind zur Zeit zirka 52 000 Kündi- gungsbeamte vorhanden. Für die Gemeinden und Gemeinde- verbände wird durchschnittlich mit einem Anteil von 53 Proz. Kündi- gungsbeamte» gerechnet. Legt mm die Angaben des Statistischen Reichsamtes über die Anzahl der Beamten in den Gemeinden und Gemerndeoerbärrden für das Jahr 1927 zugrunde, so ergibt sich, daß dort 81 000 Beamten gekündigt werden kann. Genaue und umfassende Angaben über die Anzahl der Kündi- gungsbeamten selben leider. Aber schon aus den angegebenen Zahlen geht hervor, daß die allgemeinverbreüete Meinung von der abso- Inten Sicherheit der Stellung und der Altersversorgung, die angeb- kch alle Beamten besitzen, nichts ist als ein populäres Borurtell. das den Tatsachen nicht entspricht. Gckeinstittegung. Lm die unbequemen Betriebsratsmitglieder los zu werden. vi« Firma Starig in Finsterwalde erstattet« im Jull 1929 Stillegungsanzeig«. In den Verhandlungen hierüber wurde da« End« der Sperrfrist auf den 7, August 1929 festgesetzt. An diesem Tage wurde die Arbeiterschaft samt den Betriebsrats- Mitgliedern entlassen, letzter« ohne Zustimmung der Betriebs- Vertretung. Im Betriebe blieben stoben Lehrling« und einige allere Angestellte, die Entlassungsschutz genossen. Die hinausgeworfenen Bekriebsratsmitglieder klagten. Es habe sich nicht um«ine ernsthafte Stillegung gehandell, sondern um ein« Scheinstillegung, um die Betriebsratsmitglieder zu entfernen. Ihre Entlassung ohne Zustimmung der Betri-bsvertretung sei unwirksam, weshalb ihnen der Lohn für die Zeit vom 7. August bis 14. Sep>. tember zu zahlen sei. Das Arbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Es hat angenommen, daß ein« wirtliche Betriebsstillegung vorgelegen hat, well die schwierige wirtschaftliche Log« des Unter- nehmers ein Aussetzen in der Produktion erforderte und zu diesem Zellpunkt noch nicht zu erkennen war, daß der Betrieb in kurzer Zeit wieder aufgenommen werden konnte. Das Landesa rbeitsgericht hob das vorinstanzliche Urteil auf und entschied zugunsten der Kläger . Die Beklagtewurde oerurteilt, den Klägern den Lohn nachzuzahlen. Das Reichsarbeitsgericht wies die Revision der Firma als völlig unbcgründel zurück und legte ihr die Kosten des Rechts- streits auf. Es Habs sich nur um«ine Scheinstillegung gehandell, so daß eine Kündigung der Betriebsrotsmitglieder nicht in Frage komme. Lohnabbau. Auch in der oderschlefifcheu Eisenindustrie. Don Yen Vertretern des Arbellgeberverbande- der Montan i n du str ie O b er s ch l e s i e n s wurde den am Tarifvertrag de- teiligten Gewerkschaften mitgeteilt, daß, durch das Lorgehen der Gruppe Nordwest gezwungen, auch in Oberschlesien eine Lohn- senkung in gleicher Höhe vorgenommen werden müsi«. Die Eisen-
Preissenkung ist auch für die Produkte der oberschkesischen Hütte» werke maßgebend, und da ein anderer Weg, einen Ausglich für die verminderten Einnahmen zu bekommen, nicht besteh«, bleibe nichts anderes übrig, als deo gleichcu Weg wie die Gruppe Nordwest ja gehen Bedauerlich sei, daß man gerade de» besten Ar- beitern ihre Verdienste kürzen müsse, zumal diese auf Leistungen beruhen, aber die Not zwinge. Die erbeten« Zustimmung der Gewerkschaften kannte selbstverständlich nicht gegebe« werden. Die Verdienste der oberschlesischen Arbeiter sind wesentlich geringer als im Westen. Der Durchschnittsveroienst für den qualifizierten Mann wird 85 Pf. pro Stunde betragen. In den zurückliegenden Monaten sind die Akkordverdien st e schon wesentlich gesenkt worden. Das ergibt sich klar aus Gegenüberstellungen. Während im Novem- ber 1929 noch Verdienste von 1,14 M. pro Stunde festzustellen waren, wurden im Aprll d. I. nur noch 1,05 M. pro Stunde ge- geben. Neuere Ziffern Legen im Augenblick nicht vor, doch ist sicher noch eine weitere Senkung eingetreten. Anstatt Hebung der Kaufkraft des Arbeiters, eine sortgesetzte Senkung. Alle Vorhaltungen, die die Arbellnehmervertrster den Arbeit- gsbern machten, um sie von ihrer geplanten Maßnahme abzubrinen, waren vergeblich Di« oberfchlesifche Ciseninwistri« sei noch besonders dadurch hart betroffen, daß die Preis« für Martin- und Thomoseiien gleichgesetzt wurden. Thomaseisen ober wird in Oberschlesien schon seit Iahren nicht wehr hergestellt. Bedauerlich ist, daß die Arbeitgeber sich bei ihrer Maßnahme auf Aeußerungen ehemaliger christlicher Gewerkjchaftssekretäre stützen können. � Hoffentlich erkennen die oberschlesischen Arbeiter, daß ihre Interessen nur durch die freien Gewerkschaften gewahrt werden. Di« Lohnsenkung wird unter der oberschlesischen Arbellerfchast größte Empörung auslösen, die noch nicht vergessen haben, daß während der Abstimmung ihnen der Himmel auf Erden versprochen wurde. Ein Verleumder gesaßi. Oer ,Agfa -Alih" schlägt nach hinten ein. In den Betriebszeitungen glaubt die KPD. ungehindert jedem nichtkommunfftifchen Betriebsangehörigen die Ehr« abschneiden und den Funktionären der Gewerkschaften ungestraft die gemeinsten Verdächtigungen nachsagen zu können. Zu dieser Sorte„Lektüre" gehört auch die kommunistisch« Betriebszeitung in den I. G. Farben. Werken in Treptow , der„A g f a- B l i tz", für dessen Sudeleien der kommunistische Parteisekretär und„Reichsleller der revolutionären Gewerkschaftsopposition" der Ehemieindustrie. Steffen, verant- wortlich zeichnet, der zufällig nicht Abgeordneter äst und also gerichtlich gefaßt werden kann. Anläßlich eines sogenannten„roten Betriebsfestes" der Arbeiter der I. G. Farben-Werls war im„Agfa -Blitz" die verleumderische Behauptung aufqestellt worden, die Genossen Rück er und Koch von der Berliner Ortsverwaltung des Fabrikarbeiterverbandes hätten die Arbeiter der Agfa bei der Direktion denunziert, um den Kartenverkauf für diese kommunistifche Veranstaltung zu unter- binden. Gestern sollte nun Steffen vor dem Amtsgericht Berlin- Wedding den Wahrheitsbeweis dafür antreten. Wer hier fpielle er im Gegensatz zu seinem wortrodckalen Aus- treten in Versammlungen eine ganz jämmerliche Roll«. Zunächst wollte er gegen dc« Genossen Rücker und Koch Widerklag« er> heben, well sie ihn angeblich in Versammlungen wiederholt be- leidigt hätten durch Bezeichnungen wi« Mostausöldling, G ewe r k j cha f t sz er st a r e r iffw Don dem Richter darauf aunHerksom gemacht, daß er dafür auch Beweis«, gegeberenfall? durch Zeugen, erbringen müsse, zog er schleunigst diesen Antrag zurück. Dann versuchte er sich mit Hilfe de?§ 19Z StGB, aus der Schlinge zu ziehen, da er die Behauptungen angeblich„in Wahr. nehmung berechtigter Interessen" erhoben habe. Aber auch die'er Sprung ms schützend« Dunkel mißlang chm. Zur Sache selbst konnte er auch nicht den gering st en Beweis erbringen. Das Ge- richt verurteilte ihn auf Grund des S 186 StGB, zu eine? Geldstrafe von 100 M., den gesamte» Kosten des Verfahrens und zu der Verpflichtung, das llrtell im„Agfa -Blitz" zu veröffentlichen. Mit Recht hatte der Derlrerer der Kläger . Rechtsonwalt Dr. Lehmann, betont, daß die Gemerffchafien gar nicht daran denken, durch solche Prozesse etwa die Kritik an ihrem Verhalten unterbinden zu wollen: sie wollen lediglich dadurch erreichen, daß diese Kritik sachlich geführt wird und nicht mit den gemeinen Mitteln der Ehrabschneiderei und der bewußten Verleumdung der Gewerkschaftsfunktionäre. Oer Lohnabbau in Amerika . Die Polizei Hilst den Unternehmern. New Jork . 4. Juki.(Eigenbericht.) D'o Detroit Ehrysler-Auto-Corporation ond. nete mit sofortiger Wirkung eine zehnprozontig« Kürzun g sämtlicher Angestelltengehäller an. Di« Kürzungsaktion wird mit der Wirtschaftskrise begründet, die bereits zu Arbeitsein. schräntungen und Senkungen der Arbeiterlöhne geführt hat. In Flint (Michigan ) kam es zu heftigen Zusammen- stoße» zwischen streikenden Autoarbellern und der Polizei. Die oemonstrierenden Arbeiter wurden brutal auseinandergetrieben und zahlreiche Streikend« verhaftet. Der Streikausschuß erklärt, daß der Streik von 4300 Arbeiter>n den Frsher Karosserik- werken durch eine SOprozentige Lohnkürzung verur, sacht worden sei. Die Fabrilleitung macht die üblichen Ausslüchte und führt die Streikbewegung auf radikale Propaganda zurück. Achtung. Slaterf Die Sperre gegen die StakerFirma Albert Scharff, Baustelle Körner. Tempelhof , Albionstraße, ist ab heute. Sonnabend, aufgehoben, da diese Finna sich berell er-.» klärte, von nun an die tariflichen Bestimmungen einzuhatten. Deutscher Baugewerksbund, Baugewerkschoft Berlin , Fachgruppe der Staaker. Die Zahl der Arbeikslosen in Großbritannien betrug am 25. Juni 1815 300. d. b. 70 001 weniger als am 16. Juni, je- doch 697 493 mehr als im vorigen Jahre. �reteGewerkschafis.Iuaend Berlin A»ut» folflcnhe Beranstaltung«!,: SüUnU: Äitisiteffairl na4 aieln. ÄiJeu. Ireffpunlt am SätliÄer«ahlchof um 17 Ubr. gaßrgelt uai Ukiernachtuna 1,70 SB.— Sie(Sncune Silde». Südwest«» trifft sich um 18 lUSt am©otlifeer Bahnhof. A-xdBgler kännen sich Meftt Stuntie anschließen.
Lcrantwortssch'üt Bolllit: Sr. Cuxt Teuer: ZZittschast:®. Stliiaclliältf Tcroetirdmilsbeotaunä; Z. Steiner: Feuilleton: Ä. S. koscher: fcolalc« und conflioes Sri» Ä«ßöM: aejeiaen: Tb. Stocke: tdmt.id) in Berlin Beelaq: Borwärts-ZZerlas ffi. m b. H.. Berlin Druck: Lorwärlo-Busdrucker� und serlaaeanfialt Paul Tinaer a. So.. Berlin SD. 18. iindcnfirtaSe fc pieq» 3 Beilajt«,