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Pech in der Che.

Dreimal verheiratet und dreimal betrogen.

Die Wirtschafterin 3., eine noch junge und ansehnliche Frau, hatte entschieden Bech mit ihren Männerbekanntschaften. Als ganz junges Mädchen hatte sie in ihrer ostpreußischen Heimat einen Lokomotivheizer geheiratet. Kurz nach der Trauung wurde der Mann aber eingezogen, denn er hatte verfchiedene Straf taten auf bem Kerbholz, und mußte auf längere Zeit ins Ge= fängnis wandern. Sie leitete die Ehescheidungsflage ein, die sich aber jahrelang hinzog

Da sie den Namen des Mannes nicht mehr führen wollte, meldete sie sich auf ihren Mädchennamen in Berlin   an und suchte nun einen neuen Mann. Sie hatte ihn auch bald gefunden. Kurz vor der Trauung geftand dieser ihr aber, daß er mehrere un eheliche Kinder habe. Das schien ihr mun nicht die richtige Ehe und sie wandte ihm den Rücken.

Schließlich fand sie dann aber einen wohlsituierten Tischlermeister, der sie in den Hafen der Ehe führte. Aber auch diese Che war nur non furzer Dauer. Durch einen Zufall fam es heraus, daß sie eine Doppelebe gelohloffen hatte. Die Ehe war ungültig und der Ehemann hat sich dann auch bald getröftet und wieder geheiratet.

Reichstagsdebatte über den Klassenkampf.

Everling für die Gelben

Der Reichstag   überwies am Freitagnachmittag einige Aus­landsverträge den zuständigen Ausschüssen.

Anträge des Geschäftsordnungsausschusses, die Immunität heben, zum Teil jedoch erst mit Beginn der Sommerpause, einiger tommunistischer Abgeordneten aufzu befämpft

Abg. Pied( Komm.) unter Hinweis auf die Hochverratsjustiz des Reichsgerichts. Gerade die Sommerpause ist für die Abgeordneten die Gelegenheit, mit ihren Wählern in Berbindung zu treten. Der Untersuchungsrichter des Reichsgerichts in Berlin   und Spezialist für Kommunistenverfolgung, Dr. Braune, läßt Abgeordnete, die sich bereits vor ihm geäußert, aber weitere Ladungen wegen beruflicher Berhinderung abgelehnt haben, um 7 1hr morgens verhaften und vorführen, fie dann aber bis zum Nachmittag auf ihre Bernehmung warten.( hört, hört! bei den Komm.)

äußerste Rechte angenommen Die Ausschußanträge werden gegen die Kommunisten und bie

Ein Gefez betreffend die Pauschalisierung der Berwaltungs fostenzuschüsse wird verabschiedet. Es folgt bie zmette Beratung des Gefeßes über Maßnahmen zur Kontrolle der Einfuhr aus. ländischer Bildstreifen Berichterstatter ist Abg. Fleiß ner( Soz.), der besonders auch die starten Bedenken der Minderheit hervorhebt.

Richt genug damit, daß sie von einer Enttäuschung in die andere gefommen war, mußte fich die bedauernswerte Frau mun auch noch vor dem Söffengericht Bihterfelbe wegen Doppelehe nerantworten. Tatsächlich wurde die Frau, die von ihren drei Chen, durch die Schuld der Männer, nichts als Enttäuschung, Kummer und schen Kultur ist nur ein Konkurrenzmanöver der deu schen Film Abg. Maslowski( Komm): Dieser angebliche Schuh der deut Merger gehabt hatte, auch noch zu echs Monaten Gefängtonzerne, Stampf gegen die proletarische Filmtunst und um eine Ein Glück, daß die moderne Nachkriegsjuftig die hinterhältige Berichärfung der Filmzenjur, besonders durch Aus Einrichtung der Bewährungsfrist fennt, die er Frau denn auch schaltung des Reichstags zugunsten des Reichsrats als Kontroll. zuteil wurde. instanz. Das Gesez wird in der Ausschußfassung gegen Sozialdemokraten und Kommunisten angenommen. Es folgt ein Gefeßentwurf über Erhebungen zur

Wintergarten.

Im Juliprogramm des Wintergartens sieht man einige Nummern von ungewöhnlicher artistischer Höhe. Die amerikanischen Grotesktänzer Gilbert und French haben mit einem geradezu raffinierten Fleiß ihre Rummer ausgearbeitet und durchgefeilt, fo daß der Zuschauer von einer belachten Ueberraschung in die andere

purzelt. Gleich hinter ihnen kommen die drei Bred wins. Zwei von ihnen sind Handstandequilibristen, die dieses doch gewiß nicht unbekannte Gebiet mit unerhörten Neuigkeiten ausstatten. Der Amateurartist wird Mund und Augen aufsperren. Ihr Partner ist ein urtomischer Kautschufmann, dessen Berdrehungen geradezu renolutionär auf das Zwergfell wirft. Die vier Kendziorskys arbeiten im wesentlichen mit dem Schleuderbrett, fie arbeiten sicher, elegant und effektpoll. Auch hier ein sehr drolliger fomischer Part ner. Außerordentlich apart das elegante fympathische Tänzerpaar Svenson und Bredow. Die schöne, schiante Schwedin unter liegt offenbar zu leicht der Versuchung, ihrem leidenschaftlichen Temperament die Zügel schießen zu lassen. Der Tango z. B. ist viel zu sehr mit Atrebatit bepadt. Man sollte ihn verhaltener, mit( par jam eingestreuten Effekten tanzen. Die als Tänzerin angekündigte Rarinoff entpuppte fich als Schlangenmensch von allerdings ungewöhnlichem können. Sehr hübsch und wirtungsvoll auch das Dichungelion son Aloma Alegris Die drei Schwestern Gatta follen muftfalische Universaltünftier fein, enttäuschen aber in dieser Hinsicht vollkommen, denn fie fpielen nur auf drei Flügeln, hier zwar mit routinierter Technit. Warum enthielten sie uns das artistisch Interessante vor? Meifter Salernos Jongleurfünfte find befannt, man bewundert aber aufs neue sein großes Hönnen. Cortini zaubert Hunderte von bledernen Talern aus dem Nichts und als er einem alten Herrn aus dem Bublifum die Taler dugend­weise aus der Nase zieht, ist der Alte dermaßen verblüfft, daß er dem Artisten wie ein treues Hündchen folgt. Harry Alister aber muß für seine mäßige Mimik vorher das Bublifum mit einem Schmus unt gut Better bitten. Moderne Typen wie Edner und Hindenburg   gelingen ihm gar nicht. Bei Bismard, Napoleon  , dem legten Zaren und dem undermeidlichen Fridericus macht er es nur mit der Uniform.

Gegen Pogromhehe.

Der Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten   ver­anstaltete unter der Parole Gegen Bogromhezze in der Stadthalle eine öffentliche Bersammlung, die sehr stark besucht war. Nachdem der Borfißende, Rechtsanwalt Dr. Elfeles, zunächst der Befreiung des Rheinlandes gedacht hatte, wandten sich die Reiner, Professor Georg Bernhard   und Direktor Karesti, mit fachlicher Schärfe gegen die Angriffe und Verleumdungen, denen die jüdischen Staatsbürger namentlich durch die Nationalsozialisten ausgesetzt sind. Besonders zu begrüßen und zu beachten waren die Ausführungen des Vertreters der preußischen Staatsregierung Ministerialdirektor   Brecht, daß die Regierung alle Maßnahmen ergreifen werde, um jeden Staatsbürger zu schüßen und jeden Terror, von welcher Seite er auch fommen möge, zu unter­drücken.

Waldfest der westlichen Bezirke.

Zu einem fröhlichen Treffen im Grunewald   hatten sich die westlichen Bartelbezirke Steglig, Lichterfelde   und Seh lendorf am vergangenen Sonntag zusammengefunden. Unter dem grünen Zeltdach des Waldes entidelte fich bald eine lebhafte Gefelligkeit. Das fröhliche Spiel der Kinder, der Rote Falten- und SA- Mitglieder gab neben den schmetternden längen der Musik cin Hörbild von lebhaftem Reiz, das durch das farbige Bild roter und schwarzrotgoldener Fahnen. blauer Blusen und sommerlicher Kleider vorteilhaft ergänzt wurde. Genoffin Mathilde Wurm   er­wähnte darum mit Recht in ihrer Ansprache, daß es ein Ziel der fozialistischen Gemeinschaft sei, neben der bereits erfämpften Frei­heit" des Arbeiters auch seine freie Entfaltung zur Persönlichkeit zu fordern. Die Jugend verstand es, in einer ausgezeichneten Auffüh rung einer politischen Revue Stimmung zu machen. Ein Kasperle­theater forgte für fernigen Humor. Ein illuminierter" Zug schloß den glücklichen Tag.

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Der Sommerfarneval der Faltenberger. Am Sonntag, dem 6. Juli d. J., feiern die Fallenberger wie alljährlich auf ihrem herrlich gelegenen Festplaze ihren Fafora, gleich Faltenberger Sommerfarneval Rheinische Fröhlichkeit soll an diesem Tage nach Faltenberg übertragen werden. Die Gäste sollen fich alle ein Kostüm mitbringen und im Gemeinschaftshaus der Siedlung unentgeltlich umfleiden. In diesem Jahre gibts Siggelegenheit für Taufende. Friseure sind zur Stelle, Bärte, Nasen, bide Baden usw. Borhanden. Wer die Bolksfeste der Faltenberger schon termen gelernt hat, wird sich sagen, daß sich ein Besuch auch in biefem Jahre fohnen wirb. Hoffentlich hat der Bettergott Berständnis genug, um ein Gelingen des Festes burch Spenden schönen Wetters zu garantieren. Der Feftzug beginnt um 14 Uhr.

Mag Schmeling traf gestern auf dem Flughafen Tempelhof  , von Bertretern der Stadt und Sportfreunden begrüßt, unter der Be­geisterung eines zahlreichen Bublifums in Berlin   ein

Tarnows Erwiderung.

lichen Gemertschaften" und ein Sondergericht, das Leute, die am Reichswirtschaftsrat teilnehmen wollen, nad) Prüfung zue laffen tann.

Abg. Tarnow( Goz.):

Wir jeben in der Wirtschaftsverfassung nach Artikel 131 der Reichsverfassung eine notwendige Ergänzung der politischen Ber­faffung, weil die Wirtschaft auch im staatlichen Bewußtsein schon eine überragende, allgemein interessierende Bedeutung erhalten hat. Wir waren nach den Andeutungen, die Abg. Hergt hier einmal gemacht hat, neugierig auf die noch in Borbereitung befindlichen ganz neuen Gebanten über ein berufsständisches Parlament. Wir haben uns die größte Mühe gegeben, zu erfahren, was ein berufsständisches Parla­ment besonderes sein soll.( Abg. Everling: In den 20 Minuten Rede­zeit war es nicht möglich, Ihnen das flar zu machen.) Aber auch in den anderthalb Jahren Ausschußberatung haben wir nichts crfahren, oder nicht mehr, als daß ein berufsständisches Parlament ein Parlament aus Bertretern von Berufsständen fel. ( Sehr richtig bei den Sozialisten.) Wir haben heute nur gehört, was fich Abg. Everling unter Antimarrismus und unter Marrismus vor­ftellt. Das ist natürlich notwendig für jeden gebildeten Menschen in einer Beit, wo der Antimargismus eine tomplette Welt­( Heiterfeit links.) Danach ist Marxismus   die Auffassung, daß es gegensätzliche Interessen zwischen anschauung geworden ist. Arbeitgebern und Arbeitnehmern gäbe. Also wäre eine Ber­einigung der Bertretung von Intereffen der Arbeitgeber auch eine marristische Organisation.( Lärm rechts.) Ich bezweifle. ob die Arbeitgeber diesen Zustand ändern wollen, daß diese Interessen. gegensätze bestehen und auch ihre Vertretung in Organisationen finden. Wenn die Unternehmer das wollen, dann fordere ich sie auf, fich unserer Weltanschauungsgemeinichaft anzuschließen,( Sehr gut! bei den Sozialisten.) die eine wirkliche Boltsgemeinschaft unter Beseitigung der Klassengegensäge schaffen und

die Wirtschaft von der Beherrschung durch das Ausbeutungs­prinzip befreien

Frage der Besteuerung der öffentlichen Betriebe. Abg. Ende( Komm.): Die Gemeinden sollen hiernach selbst die Stride liefern, mit denen die Steuerfreiheit ihrer Betriebe gehängt wird. Diese bereits von der Müller- Regierung vorbereiteten Er­hebungen sollen dazu dienen, die Kommunalbetriebe auf Kosten der will. Eine soziale Interessengemeinschaft zwischen Ausbeutern und Berbraucher im Interesse des Privatkapitals zu belasten und das in Ausgebeuteten gibt es nicht und wird es nie geben.( Widerspruch einer Zeit, wo die Gemeinden durch die Soziallaften schon zurechts.) Herr Everling preist den harmonischen Zustand zwischen sammenzubrechen drohen. Der Redner begründet eine fom- Unternehmern und Arbeitern, den er für möglich hält, aus einem munistische Interpellation über die Finanzpläne der Reichsregierung begreiflichen Interesse an den sogenannten wirtschaftsfriedlichen gelben gegen die Gemeinden. Berbänden. Heute ist zwar Herr Everling erheblich vorsichtiger als im Ausschuß gewesen, wo er sich außerordentlich warm für

Abg. Dr. Steiniger( Dnat.): Die Besteuerung der öffentlichen Betriebe hat nichts zu tun mit ihrer Privatisierung, gegen die wir hefiig fämpfen.( Zuruf von den Komm.: Siche Elektrizitätswert Dortmund!) Die Kommunisten sind mitschuldig an der Herbei­führung dieser Gefahr der Auslieferung der kommunalen Ber forgungsbetriebe an das Großtapital, weil sie aus ihnen Profit quellen zugunsten des Kommunalhaushalts, z. B. der BBG. machen meinen wohl Brolats 72 000.?) und die Löhne über Gebühr erhöhen.( Zuruf von den Komm.: Sie Diese 72000 m. sind eine Bagatelle gegen die wirtschaftliche Belastung durch ständige Lohn­erhöhungen. In der fapitalistischen Gesellschaft müssen auch gemein nügige Betriebe wirtschaftlich, b. h. tapitalistisch geführt werden.( Widerspruch und Lärm bei den komm.)

Abg. Gimon- Schwaben( Goz.):

Die Vorlage ist eine Folge der Reichstagsentschließung vom Juli 1929, fie ist jedoch pom Reichsrat und Reichswirtschaftsrat abgeändert worden. Manche erwarten von diesem Entwurf die Borbereitung der Besteuerung der öffentlichen Betriebe, wofür sehr lebhaft agifiert wird, meist aus sehr egoistischen Gründen. Die Sozialdemokratische Partei   würde sich einer solchen Besteuerung auf das äußerste widersezen. Borbedingung für die Beurteilung der ganzen Frage ist eine eingehende und auf einwandfreiem Material beruhende Untersuchung, die mit amtlicher Autorität durchgeführt wird. Aus einer solchen Erhebung wird aber das Gegenteil der Behauptungen hervorgehen, mit denen man die Notwendigkeit und Nüglichkeit einer Besteuerung der öffentlichen Betriebe bemeijen will. Unsere früheren Anträge auf eine solche Erhebung find abgelehnt worden, der Kampf um

Aufhebung der Steuerfreiheit der öffentlichen Betriebe ist daran gefcheitert, daß das Reichsfinanzministerium eine solche Er­hebung für unbedingt notwendig erklärte.

Was jezt für die Besteuerung vorgebracht wird, fann für den Reichs. rat und Reichstag nicht maßgebend sein, denn es fehlt die ausreichende Unterlage einer gründlichen Erhebung. Es ist ja neben der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Betriebe auch noch zu berüc fichtigen, was sie für Aufgaben zugunsten der Allgemeinheit und welche fozialpolitischen Aufgaben fie haben Wenn der vorliegende Entwurf die volle Auskunftspflicht der öffentlichen Betriebe fordert, Betrieben verlangt werden. Die Mängel des Gesetzes werden im so muß das gleiche auch von den privaten und gemeinwirtschaftlichen Ausschuß zu beseitigen fein.

Die Offenlegung der Steueraften gibt feine Auskunft über die wirkliche Leiftungsfähigkeit eines Betriebes. Bir beantragen Ueberweijung an den Steuerausschuß.

Abg. Lude( Bp.) verlangt grundsägliche Bekämpfung der Er richtung kommunaler Regiebetriebe, zum mindesten aber gleichmäßige Besteuerung mit den Privatbetrieben. Die Gemeinden dürfen aber nicht zur Biedereinbringung der neuen Laften die Reelstenern er höhen; fie müssen ebenso wirtschaf en lernen wie die Gewerbe treibenden,

Die Ausschußüberweisung wird beschlossen. Angenommen wird eine Ausschußentschließung auf Beschleunigung der Mainkanalisierung und Bollendung des Mittellandfanals,

Abgelehnt wird eine Entschließung der Bayerischen Volkspartei   die Zum Gesetz über den endgültigen Reiegswirtschetsrat( 2. und 3. Beratung) spricht zunächst:

Kanalbauten einzufd) ranten.

Abg. Everling( Dnat.): Wir brauchen Sicherung gegen Miß­brauch des Enquêterechts zur Wirtschaftsspionage. Man sollte gründ lichere Reformen vornehmen, wie sie unser Barteivorsitzender vor­geschlagen hat und den Parlaments abfolutismus be­feit gen, anstatt in der Länderkonferenz unmögliche Projekte zu wälzen. In einem Ständeparlament ist dieser Reichswirtschaftsrat nicht einmal ein Anfang. Statt ein Spiegelbild der Wirtschaft zu geben, stellt man nach marxistischem Schema Arbe'tgeber und Arbeit. nehmer einander gegenüber als eine verlängerte Arbe't- gemein­schaft, und alles übrige verdammt man in die dritte Abtei ung. Die GEG. reiht man als Konsumentenvertretung ein, während sie toch eine der größten Handelsfirmen ist. Als Demokraten müßten Sie( 3u den Sozialisten)

ständische Gleichberechtigung ftatt des militaristischen Klaffen­tampfes und des faschistisch aufgebauten Reichswirtschaftsrates. einführen. Die aus dem Mittelalter überlieferte Auf­fallung tannte nicht die Trennung in Arbeitgeber und nehmer, an der sogar der frühere Margift musiclin i noch festhält( Seiter­feit links.) Aber Sie( 3u den Sozialisten) wollen Berinöcherung und Bersteifung der nun einmal bestehenden Klassentrennung statt Ge­rechtigteit. Bir beantragen Sulaffung der wirtschaftsfried.

die heldenmütige und bruderliebende Tätigkeit der gelben Verbände

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und

eingesetzt hat, die wirkliche Führernaturen schafften. Ich nehme es einem Rechtsanwalt nicht übel, daß er in einem Piätoner die schwärzesten Gestalten als unschuldsvolle das war seine Rede Engel darstellt.( Sehr gut und Heiterfeit links.) In Wirklichkeit sind die gelben Verbände Sumpfblüten des tapitalistischen Systems, Verkörperungen des frafieften Egoismus. Wenn Ihnen diese gelben Blumen so gut gefallen, so steden Sie sich einige davon ins Knopflod, aber in den Reichswirtschaftsrat werben sie als Ber­treter der Arbeiterschaft niemals hineinkommen. Daß diele gelben Berbände überhaupt noch bestchen. legt an sehr verständlicher inter­ftügung durch intereffierte Streife. Die Ursache ihrer Eristenz ist das Bedürfnis der Unternehmer nach einer Streitbreterorooni­fation. Ein gelber Berband ist ein Erwerbsunternehmen wie jedse andere fapitalistische Unternehmen, bos beweift die Aeußerung enes sogenannten Führers der nationalen Gemerfichaften" in ihrem Ber­bandsblatt, daß jeder, der ein paar tausend Mart zusammengespart habe, eine Gewerkschaft gründet, um sein Leben sicherzustellen! Das Urteil eines höchsten Gerichts, das den wirtschaftsfriedlichen Ver­einigungen die Tariffähigkeit zuspricht, gibt ihnen noch nicht den gewerkschaftlichen Charakter Im übrigen ist dieses Urteil von ernst­haften Sozialpolitikern auch im Bürgertum ftart angegriffen worden. Nach diesem Urteil hat aber das Reichsarbeitsgericht der Arbeit­nehmergruppe des Bommerschen Landbundes, der vorher die Tarif­fähigkeit zugesprochen war, die Berechtigung zur Teilnahme an jozialpolitischen Wahlen abgefprochen( Aba. Everling: Das stimmt nicht, das war vor dem Tariffähigkeitsvrteil!) Herr Everling, Sie find im Irrtum, es handelt sich bei dem von Ihnen angeführten Fall nur um eine Bestätigung eines Urteils des Landgerichts Frank­ furt   aus früherer Beit. Es fonn gar nicht die Rede davon sein, daß die wirtschaftsfriedlichen Berbände wirkliche Arbeiterorganisationen seien. Wenn die Unternehmer so großen Wert darauf legen, daß Vertreter der Vereinigung mit dem schönen Namen

,, Kampfgemeinschaft der wirtschaftsfriedlichen Berbände" ( Heiterteit links!) in den Reichswirtschaftsrat tommen, dann können Sie ihnen meinetwegen Vertretersize der Abteilung I( Arbeitgeber) einräumen. Bei uns auf der Arbeitnehmerseite werden sie teine Size erhalten!( Lebhafter Beifall bei en Sozialisten.) Abg. Bogt, Westfalen  ( Kom.) behauptet, daß der Reichswirt­schaftsrat das Bert der verkrachten Arbeitsgemeinschaft fortsegen, das Hineinwachsen der Arbeiterbewegung in ben fapitalistischen Staat fördern solle.

Abg. Drewitz( Wrip.) begründet einen Antrag, daß von den acht Bertretern des Handels im Reichswirtschaftsrat neben den fünf Groß­händlern zwei Kleinhändler und ein Kleingewerbetreibender sein soll. Bon dem Schicksal dieses Antrags hängt unfere Haltung zur Bor lage   ab.

Abg. Dr. Merer, Berlin  ( Dem.) würde stärkere Vertretung des für eine Bermehrung der Bertreterzahl nicht vorhanden ist, stimmt er Banfgewerbes und der Hausfrauen begrüßen, da aber eine Meh heit der Ausschußfaffung des Gefeßes zu.

Abp. Rauch, München  ( Baner Bp.) verlangt stärkere Ber tretung Bayerns  ; von dem einzigen Hausfrauenfis follen die tatho­lichen Hausfrauenvereine nicht ausgeschlossen sein.

Abg. Hanje( Chr. nat. Bauernp.) wünscht stärkere Bertretung der Landfrauen sowie des Deutschen Landgemeindetags und be= ansprucht ein Drittel aller Bertreter für die Landwirtschaft.

faffung angenommen, die dritte Beratung ausgefeßt. Um 18% Uhr Das Gesetz und das Ausführungsgejez werden in der Ausschuß­vertagt sich das Haus auf heute 12 Uhr: Brotgesen, Etat des Reichs­tags, Arbeitsdienstpflicht.

Nofopfer von Diäten. Der Reichstag wird einen Unterausschuß, bestehend aus je einem Bertreter jeder Fraktion, einsetzen, der Vor­schläge für die Einbeziehung der Diäten der Reichstags­abgeordneten in das allgemeine Notopfer machen soll.

Knapper Regierungsfieg in Bayern  .

Die velumfämpfte Schlachtsteuer angenommen.

München  , 4 Jult.

Im Haushaltsausschuß des Bayerischen Landtags   wurde die vielumfämpfte Schlachthaussteuervorlage der Regierung in efter Befung mit 13 gegen 12 Stimmen angenommen. demotraten. Die Nationalsozialisten und die Deutsche Bolt pirtei Gegen die Borlage stimmten der Bauernbund und di tal­enthielten sich der Stimme Die zweite Lefung erfolgt morgen. Für diese haben sich alle Parteien ihre endgültige Stel­( ungnahme zu Einzelheiten des Tarifs vorbehalten.