DMV
Das Haus der Metall
Unwetter und Erdbeben.
3n Spanien 10 Zote.- Taunus und Maintal heimgesucht. Madrid , 7. Juli.
In der Nacht zum Sonntag wurde Südspanien von einem Erdbeben heimgesucht, das sich besonders in Sevilla , Malaga , Granada und Cordoba bemerkbar machte. In verschiedenen Ortschaften wurde die Bevölkerung von einer Panik ergriffen. Nach der Erschütterung, die gegen 23 Uhr eintrat, verließen die Bewohner in wilder Flucht die Häuser, um sich in Sicher
arbeitert zu bringen. Glücklicherweise ging das Beben jedoch,
ohne besondere Schäden anzurichten, vorüber. Trotzdem verbrachten viele die Nacht im Freien.
In Mittel und Nordspanien wüteten ebenfalls in Der Deutsche Metallarbeiterder Nacht zum Sonntag schwere Unwetter, die große Schäden anBerband hat in der Alten richteten und auch mehrere Todesopfer verursachten. Ueber die Jakobstraße zu Berlin ein Provinzen Segovia , Guipuzcoa , Borgos und Soria ging ein Gewitter nieder, wie es an Heftigkeit bisher kaum beobachtet worden neues zentrales Verbandshaus ist. Die Getreideernte wurde vollkommen zerstört. In Guipuzcoa trat der Oria über die Ufer und überflutete die Gegend in einer errichten lassen, das demnächst Ausdehnung von mehreren Kilometern. Ein Autobus, in dem sechs der Benutzung übergeben Personen Platz genommen hatten, wurde von den Wassermassen erreicht. Die Infaffen, die sich durch schleunige Flucht reffen wollten, werden wird. Der Monuerfranken. In der Provinz Burgos wurden zwei Personen vom Blitzschlag getötet. In der Gegend von Vitoria wütete ein furchtbares Hagelunmetter, das nicht nur die Ernte vernichtete, fondern auch mehrere Gebäude schwer beschädigte. Biele Räume wurden durch den gleichzeitig herrschenden Sturm umgelegt. Ueber 20 Personen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen fonnten, wurden durch zusammenbrechende Gebäude und herabstürzende Ziegelsteine mehr oder weniger schwer verletzt. 3 mei von ihnen find ihren Verlegungen erlegen.
mentalbau stammt im Entwurf Dom Architekten Mendelsohn.
Versicherungsgewinne fürs Volf.
Der neue Aufstieg der Volksfürsorge im Jahre 1929.
dem Grundsatz Alle Gewinne den Versicherten" nach den oben schon genannten Prozentsäzen gutgeschrieben. Die Geminnanteile werden mit 7 Proz. verzinst. Bisher wurden den Versicherten rund 20 Mill an Kapital und 3insen auf diese Weise gutgeschrieben.
Von der Boltsfürsorge", Gewertschaftlich- genossenschaftliche| Gewinne für 1929, das find 8,4 Mill. M., werden entsprechend Versicherungs- A.- G., Hamburg , liegt jetzt der gedruckte Geschäftsbericht für das Jahr 1929 vor, der trotz der rückgängigen Konjunktur im vergangenen Jahre einen refordmäßigen Aufstieg melden fann. Es wird im arbeitenden Volke immer mehr Gemeingut, daß die ,, Boltsfürsorge" für die Schaffenden eine gute und billige Lebensversicherung bedeuten will, deren Gewinne allein den Versicherten wieder zugute kommen und gleichzeitig ein Kreditinstitut zur Förderung aller gemeinnützigen wirtschaftlichen Betriebe der Arbeiterklasse, besonders aber des Wohnungsbaues für die werftätige Bevölkerung ist.
Anträge zur Bolts- und Lebens
1929
1929
1924
1928
versicherung
.
Policenbestand.
68 988 550 353 580 638 416 920 1 471 140 1918 207 ( in Millionen Mark) 1924 1928
Gesamte Versicherungssumme
110,8
581,6 783,1
Prämieneinnahme und Kapitalerträge
5,6
30,0
45,9
Bermögensbestand
4,9
54,7
87,9
( Bermögensanlage Ende 1929:
Grundbefiz
2,2
Hypotheken
49,3
29,7
6,7)
0.6
1,9
Kommunaldarlehen u. Wertpap. Bankguthaben
Ausgezahlte Versicherungsleistungen. Gewinnanteile Boltsversicherung.
Lebensversicherung.
20%
2,9 10% 25% 30% 25% 35% Ueber die großen Erfolge dieser 1912 gegründeten, nach der Inflation immer stärker ausgebauten Selbsthilfeeinrichtung der Arbeiterschaft gibt unsere Tabelle ein erfreulich eindeutiges Bild. Die Anträge zur Volks- und Lebensversicherung sind 1929 auf 581 000 gegen 550 000 im Vorjahr gestiegen oder fast auf das Neunfache von 1924. Die Zahl der Policen( Versicherungsverträge) hat sich von 1,47 auf 1,92 Mill. oder mehr als das 4½ fache von 1924 erhöht.
Die gesamte Versicherungsfum me ist gegen das Vorjahr von 582 auf 783 Mill. oder auf das
7 fa che von 1924 vermehrt. Die Prämieneinnahmen und Kapitaierträge sind von 30,0 auf 45,9 mill. gestiegen, das ist mehr als das 8fa che von 1924. Der Vermögensbestand hat sich von 54,7 auf 87,9 Mill. erhöht, das ist fast das 20fache des Standes von 1924. Die Anlage dieses Vermögens erfolgt ausschließlich im Interesse der Werktätigen; die gewährten 49,3 Mill. Hypotheken dienen dem Wohnungsbau hauptsächlich durch proletarische Baugenossenschaften. Die den Gemeinden gewährten Dar
lehen dienen in der Hauptsache dem gemeindlichen Wohnungsbau. Die Gewinnanteile, die den Versicherten der Volks und der Lebensversicherung gutgeschrieben werden, fönnen 1929 von 25 auf 30 bzw. von 25 auf 35 Broz. der gewinnberechtigten Prämien zahlungen erhöht werden. Es gibt schlechthin keine Versicherung, die einen derartigen Aufstieg und derartige Leistungen für die Verficherten aufweisen kann.
Die gewertschaftlich- genossenschaftliche„ Bolfsversicherung", Ham burg, umfaßt heute mit ihren 1,92 Mill. Versicherungen bereits ein Sechstel aller deutschen Bersicherungen, obwohl die Boltsfürsorge mit 80 öffentlichen und privaten Versicherungsgesell schaften in Konkurrenz steht. Mit einer Versicherungssumme von heute mehr als 800 Mill. steht die Volksfürsorge an dritter Stelle in Deutschland , nur der„ Allianz"-Konzern und der Bittoria"-Konzern sind größer.
Die rüdhaltlose Offenheit in der Aufmachung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz der„ Boltsfürsorge" wird von den Reichsaufsichtsstellen und auch der Konkurrenz unumschränkt anerkannt. Im Jahre 1929 wurde ein Gesamtüberschuß von 9,9 Mill M. erzielt. davon kamen dreimal je 5 Pro3. an den gefeßlichen Reservesonds, an den Kriegsreservefonds und den besonderen Reservefonds. Nur 50 000 M. erhalten für das eingezahlte Kapital von 1 Mill. M. die gewerkschaftlich- genossenschaft lichen ,, Aktionäre" als 5prozentige Zinsvergütung. Die gesamten
Die Arbeiterschaft fann auf ihre Bolksfürsorge", die eine wirtliche Volksfürsorge ist, stolz sein. Ihren Aufstieg verdankt sie dem Vertrauen der Massen und dem Prinzip der ehrenamtlichen Mitarbeit, das die Kosten niedrig hält und auch nicht verlassen werden soll. Merkwürdig, daß die Finanzämter heute dieser echten Volksfürsorgeeinrichtung die Gemeinnügigteit absprechen wollen, um sie schärfer zu besteuern. So gebietet es nun einmal der Neid des Privatkapitals, wenn gemeinnützige Arbeiterunter
nehmungen Erfolge haben. Dieser Anschlag muß ebenso abgewehrt werden wie der, der kürzlich gegen die Konsumvereine gerichtet wurde.
Eisleben , 7. Juli. ( Eigenbericht.) Ein Zeichen für die mustergültige Führung des großen Abwehr fampjes der Mansfelder Bergarbeiter ist die verschwindende Zahl von Streifbrechern. Gleich vom ersten Tage des Kampfes an, das war der 1. Juni, legten 97 Proz. der Belegschaft geschlossen die Arbeit nieder; der Rest wurde von der Direktion nach Hause geschickt. Aber schon in den nächsten Tagen setzten Versuche der Werkleitung ein, Streifbrucharbeit einzurichten. Dabei konnte natürlich von einer Inbetriebnahme der Schächte und Hütten von vornherein feine Rede sein, es handelt sich vielmehr um das Verladen von Pflastersteinen, dem ausschlaggebenden Nebenprodukt der Mansfeld- A.- G.
Die Wachsamkeit der Streitposten verhinderte eine nennenswerte Ausbreitung dieser Streifbrucharbeit. Wenn heute vereinzelt von den Hütten aus Steine verladen werden, handelt es sich dabei in der Mehrzahl um von Bauunternehmern angeworbene
fremde Erwerbs1ofe. So arbeiten zum Beispiel auf der Kochhütte bei Helbra , die eine Belegschaft von 1400 Mann hat, ganze 60 Streitbrecher. Diese Leute sind auf dem Werk in Baracken untergebracht und werden auch dort verpflegt. Verschiedentlich
Auch in den nördlichen Provinzen von Portugal richteten schwere Gewitter unermeßlichen Schaden an und zerstörten die Ernte. Mehrere Personen wurden vom Blihschlag getötet.
Ein woltenbrucharfiger Regen mit Hagel wütete am Samstagnachmittag im Gebiet von Mainz im Rheingau, Taunus und Maintal Hagelförner vernichteten einen Teil der Obst-, Gemüse- sowie der Weinernte. Der Eishagel lag in Fußhöhe in Wäldern und Weinbergen. Große Aefte wurden von den Bäumen abgeschlagen. Die Felder find völlig verwüftet. Auch die Dächer der Häuser haben schwer gelitten.
L
Motorbootexplosion auf der Havel .
Ein Toter, ein Schwerverletter.
Die Havel bei Cladow wurde geffern der Schauplah eines schweren Motorboolunglücks. Auf einem der zahlreichen Boole, die gestern die Havel zwischen Cladom und Safrow belebten, erfolgten furz nacheinander mehrere Explosionen und im Augenblid brannte das Boot in seiner ganzen Ausdehnung lichterloh. Der Besitzer des Bootes, der kaufmann Ernff Jahn aus Charlottenburg , fand dabei den Tod, sein Begleiter, ein Stadtoberinjpettor Groppler aus Charlottenburg , wurde von Sportbooten schwerverlett gerettet. Als sich das Motorboot etwa 50 Meter vom Ufer entfernt be
sand, schoß aus der Spike plötzlich eine mächtige Stichflammer hervor. Zahlreiche Sportler und Ausflügler sahen, wie einer der Bootsinfassen, offenbar durch den Luftdruck, in hohem Bogen ins Waffer geschleudert wurde. Unmittelbar darauf erfolgte eine zweite Explosion und der zweite Insasse sprang, um dem Feuertode zu entgehen, ins Wasser. Von allen Seiten eilten sofort die Boote hinzu, um den Verunglückten Hilfe zu leisten. Von Jahn war jedoch feine Spur mehr zu entdecken. Er muß so schmere Verlegungen erlitten haben, daß er sofort versant. Das völlig ausgebrannte Motorboot wurde von der Cladower Feuerwehr an Land geschleppt. Der Reichswasserschutz hat nach der Leiche des tödlich verunglückten Motorbootsbesitzer bisher vergeblich gesucht.
Gechs weitere Todesopfer des Sonntags. Todesopfer gefordert. Im Crossinsee ertranf der 27jährige KaufDas Baden an verbotener Stelle hat am Sonntag wieder sechs mann Eugen Schneider aus der Handjerystr. 76 in Friedenau . Im Teltowkanal bei Adlershof , unweit der Gustav- Bortmann- Brücke, fand der 21jährige Heinz Grubenau aus der Auguste- ViktoriaStraße in Adlershof beim Schwimmen, vermutlich infolge Herzschlages, den Tod. Seine Leiche wurde heute früh gelandet. Im Müggelsee unweit des Restaurants Müggelschlößchen ging der 25jährige Untergrundbahnschaffner Herbert Sch molom aus Berlin , Planufer 7, vor den Augen zahlreicher Ausflügler unter. Obgleich belebungsversuche ohne Erfolg. In der Nähe des Restaurants Neuder Ertrunkene bald geborgen werden konnte, blieben alle WiederAhlbeck ertrank beim Baden in der Spree der Lehrling Herbert Langen Sees an der kleinen Rohrwallinsel bei Karolinenhof wurde Lehmann aus der Wilhelmstr. 6 in Köpenid. Am Ufer des am Sonntag früh ein Boot treibend aufgefunden, in dem Bekleidungsstücke lagen. Wie die polizeilichen Nachforschungen ergeben haben, gehört das Boot dem 18jährigen Kellner Fritz Hartmann aus der Greifswalder Str. 45, der am Sonnabend eine Bootstour unternommen hatte und am Nachmittag bei dem plötzlich eintretenden Gewittersturm offenbar gefentert und ertrunken iſt.
fam es zu Zwischenfällen, als die Streifbrecher von den Schlackenhalden aus Streifposten und Passanten mit Steinen bewarjen. Hilfe des Stahlhelms das Messingwerk in Hettstedt in In den letzten Juniwochen versuchte die Mansfeld- A.- G. mit Betrieb zu setzen. Auf den Gehöften rechtsradikaler Gutsbesitzer der Umgegend wurden Sammeltransporte von Streitbrechern zusammengestellt, die auf Lastwagen in das Messingwert geschafft wurden. gestellt, die auf Laftwagen in das Messingwert geschafft wurden. So arbeiteten eines Tages bei einer 1600 Mann starken Belegschaft des Messingwerkes immerhin 250 Streitbrecher auf dem Werk. Eine bedeutende Verstärkung der Streifpostenkette um Hettstedt genügte aber, um auch mit diesen, teilweise bewaffneten Streifertrunken. Vermutlich hat ein Herzschlag dem Leben des jungen brecher horden fertig zu werden.
Rücksichten eine Weiterführung dieses großen Streitburchversuchs Ganz abgesehen davon, daß sich schon aus produktionstechnischen als unmöglich erwies, war die Zahl der Betriebsunfälle dermaßen hoch, daß z. B. an einem Tage fünf der vollkommen ungeschulten Streitbrecher mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus geschafft werden mußten. So liegt jetzt auch das Hettstedter Messing wert wieder vollkommen still und der Stahlhelm hat einmal mehr bewiesen, daß er nichts weiter als eine verächtliche Streitbrechergarde ist. Aber auch sein Judaswerk hat die geschlossene Front der 13 000 Streitenden nicht einen Tag erschüttern fönnen.
für einen verstorbenen radikalen Senator eine Ersatzwahl statt. GeSenatserfahwahlen in Frankreich . In Clermont- Ferrand fand wählt wurde der Radikale Chassaing mit 614 Stimmen, der Kandidat der Sozialisten erhielt 240 Stimmen. Bei der Erjahwahl in Per pignan für den verstorbenen radikalen Senator Bams wurde im gewählt, während auf den Kandidaten der Republikanischen Konzenzweiten Wahlgang der radikale Kandidat Rameil, mit 300 Stimmen tration 188 Stimmen entfielen,
Auch ein Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, der 15jährige Heinz Berner, der in Neukölln der Gruppe 4 angehörte, ist beim Baden in einer Tongrube in Königswuſterhausen Genossen ein Ende bereitet. Berner war in der Vorwärts"- Buchdruckerei in der Chemigraphie beschäftigt.
Deutsche Lehrerreife in Frankreich . Gemeinsamkeit der Schulprobleme.
Paris , 7. Juli( Eigenbericht). fich auf einer Studienreise durch Frankreich befindet, ist am Sonntag Eine Delegation deutscher Volksschullehrer und lehrerinnen, die in Lille in der Universität feierlich empfangen worden. Der Un versitätsrettor gab in einer ausführlichen Rede eine Darstellung des Volksschulwesens in Frankreich und Deutschland und betonte, daß gefranzösische Zusammenarbeit seit längeren Jahren glänzende Ergebrade auf dem Gebiet des Austauschs der Lehrmethoden die deutschnisse erzielt habe.
Wetter für Berlin : Wolfig bis heiter, vorwiegend frocken und und Often noch einzelne Gewitterregen, sonst meist trocken und mäßig am Tage mäßig warm, westliche Winde. Für Deutschland : Im Süden
marm.