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Moldenhauers Pension.

Der Sparminister spart für sich selbst.

Für seine Tätigkeit als Reichsminister hat Herr Molden= hauer einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pension von über 20 000 M. Nicht zufrieden damit, hat er jetzt beim Reichsrat den Antrag gestellt, für ihn eine längere als die gesetzliche Dienstzeit in Anrechnung zu bringen und seine Bension jo festzusetzen, als ob so das Ministerpensionsgesetz vom 27. März 1930 Herrn Moldenhauers Unterschrift trägt- nicht bestände! Hat dieses Gesuch Erfolg, so wird sich die Pension um einige tausend Mart auf rund 30 000 erhöhen!

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das

Herr Moldenhauer war Professor für Versicherungswissenschaft an der Universität Köln   und bezieht als Gutachter ein hohes Ein­kommen. Außerdem dürfte er in den Aufsichtsrat der J. G.- Farben zurückkehren, dem er schon früher angehört hat

Vom Sozialisten Julius Hart  .

Als die engere sozialistische Gemeinde von Friedrichshagen   und Schlachtensee den siebzigsten Geburtstag von Julius Hart   feierte, da war dieser noch von springender geistiger Lebendigkeit. Eine mehr als fünfzigjährige journalistische Fron hatte zwar Jeinen Körper ausgebrannt, aber seine Seele flammte noch in allen Gluten und Farben. Er trug sich noch mit großen literarischen Plänen, und er hoffte, nun die wohlverdiente Muße zu gewinnen, um seine welt­anschaulichen Ideen auszuformen und seine biographischen Erinne rungen niederzuschreiben.

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Bruno Wille  , Otto Erich Hartleben   erhielten stärkste und für ihr Dichterleben entscheidende Anregungen durch die Ge­brüder Hart. Freundschaftlichen Berkehr pflogen Julius und Heinrich  mit dem jungen Redakteur des Berliner Volksblatts", Curt Baake  , und seinen Gesinnungsgenossen.

In dem großen Wahljahr 1890 wurde Julius Hart   zum leiden­schaftlichen Agitator für den sozialdemokratischen Kundidaten Kon­it antin Janischewski, dessen qualvolles Martyrium in den preußischen Kerkern auch die intellektuelle Welt Berlins   start erschüttert hatte.

Das Wahljahr 1890 ist das Geburtsjahr der Berliner  Wolfsbühnenbewegung.

Als die Berliner Volksbühne" ins Leben trat, war Julius

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Julius Hart   empörte sich leidenschaftlich über die Korruption der fapitalistischen Bühne und über den erbarmenswerten Tiefstand der dramatischen Produktion. Diese Stimmung wirkte start auf Bruno Julius und Heinrich Hart   haben der Boltsbühnenbewegung wirkliche Gründung einer Berliner Volksbühne. Man kann jagen: Geburtshelferdienste geleistet.

Seine reiche, durch seelische Kämpfe verinnerlichte Persönlichkeit erlebte die verfolgte und die triumphierende Sozialdemokratie, und er wäre wirklich der Mann gewesen, um in seinen Erinnerungen eine dramatisch- bewegte Geschichte des aufstrebenden deutschen   sozia­In verschiedenen Blättern wird gefragt, ob sich der Pensions  - listischen Arbeiters zu schreiben. Das wäre wohl keine einwandfreie, Hart, damals schon ein allgemein geachteter Kritiker, mit den Zu­hunger des Ministers a. D. mit den Spargrundsägen verträgt, historisch- ökonomische Parteigeschichte, wohl aber eine mit Dichter- ständen und Verhältnissen des Berliner   Bühnenlebens sehr vertraut. die er gepredigt hat. Das ist offenbar ein Mißverständnis. Denn augen erschaute Kulturgeschichte geworden. Herr Moldenhauer hat bekanntlich nicht nur Sparsamkeit gepredigt, Julius Harts äußere und immere Berührung mit der Sozial­sondern auch die Notwendigkeit, Rapital zu bilden. Also ist er demokratie beginnt bereits mit dem Jahre 1878, dem sturmbewegten dafür, daß an anderen gespart wird: er jelber bildet Attentatsjahre. In diesem Jahr besuchte er in Berlin   seinen Bruder Kapital. In Theorie und Praxis befindet er sich dabei in voller Heinrich, der bereits fleißig an der sozialdemokratischen Berliner   Wille ein, und im Sommer 1890 erließ er seinen Aufruf zur Uebereinstimmung mit seiner Bartei, der Deutschen Bolts Freien Bresse" mitarbeitete. Heinrich Hart   führte ihn in sozial demokratische Kreise ein. In den Erinnerungen von Julius Hart  hat sich noch ein deutliches Bild von dem Feuerkopf Johann Most  erhalten. Als zwanzigjähriger Journalist wird dann Julius Hart  Theaterkritiker eines Bremer   bürgerlichen Blattes. In Bremen   sucht er wieder Anschluß an die Sozialdemokratie. Die vielgehetzten Ge­nossen Bremens   haben allen Polizeiübergriffen zum Trog den Mut nicht verloren. Sie sammeln sich und geben ein sogenanntes neu­trales" Blatt heraus. Da greift der Staatsanwalt nach dem Re­dalteur Neißer, und nun tritt Julius Hart   in die Redaktion des Arbeiterblattes ein. Das Blatt fällt der Guillotine des Ausnahme gesetzes zum Opfer. Und der junge Redakteur geht nach Berlin  .

partei.

Kurelia gegen Menschlichkeit.

Die gerüffelte Käthe Kollwitz  .

Wir veröffentlichten einen Aufruf hervorragender Frauen für Maria Spiridenowa, jene Heldin der russischen Revolution, die von 1906 bis 1917 in zaristischen Kerkern schmachtete, von 1918 bis heute in den Gefängnissen und Verbannungsorten der Bolsche wiften gefangen gehalten wird. Unter dem Aufruf befand sich auch die Unterschrift der großen Künstlerin Käthe Kolmig. Darob große Erregung im Lager der Salonboljchewisten und linientreuen Lite­raten, deren Menschlichkeitsgefühl, falls sie je seolches besessen, längst unter überwucherndem Fanatismus erstickt wurde. Einer von ihnen, ein gewisser Schriftsteller Alfred Kurella  - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Erfinder eines bekannten Abführmittels. eifert in einem offenen Brief, den die Münzenbergpresse abdruckt, gegen die Künstlerin, die mit einer gemarterten Frau mitfühlt. In diesem offenen Brief Kurellas finden sich paradoxe Gegensätze wie folgende:

Niemand hat wie wir die proletarischen Revolutionäre, die mutigen Taten joner großen Vorläufer der sozialistischen   Be freiung des russischen Volkes geachtet und gefeiert. Die Maria Spiridonowa   von 1906 war und bleibt eine revolutionäre Heldin. Aber... nun kommt das große bolichewistische ,, Aber"!

Maria Spiridonowa   wurde 1918, als der Bürgerkrieg gegen die

Biele, viele magere Jahre harren seiner in der Reichshaupt­stadt. Jeder Tag ein erbitterter Kampf ums tägliche Brot! Um Julius und Heinrich Hart  , um diese ungebrochenen, ewig tampf frohen Geister der Berliner   Bohème, schart sich bald das junge literarische Deutschland  , das eine wahre Götter- und Gögendämme rung für die damaligen Literaturgrößen Lindau  , Blumenthal   ufm. vorbereiten will. Aber Heinrich und Julius Hart   finden kein Genüge in den Stürmen nur literarischer Revolutionäre. Der pro letarische Großstadtjammer, ihre enge Hautfühlung mit führenden Sozialdemokraten haben sie unauflöslich mit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung vertnüpft. In Berlin   haben sie eine ausge­sprochen sozialistische Ueberzeugung in den Dichtern des damals jungen Deutschlands   geweckt oder gefestigt. Karl Hende II,

In den bewegten Jahren nach dem Fall des Sozialistengesetzes verwuchsen die Gebrüder Hart völlig mit der Müggelseerepu­blir in Friedrichshagen  . Hier fanden sich die Führer der revolutionären Jungen", Wilhelm Werner   und Wildberger, mit den leitenden Köpfen der Literaturrevolution zujam­men. Die Freie Bühne, das Kampfblatt der naturalistischen Be­megung, fursierte in der Anhängerschaft der ,, Jungen". Diese waren durchweg für den Naturalismus" gewonnen, dem Julius und Heinrich Hart   erst Bahn gebrochen und den sie in hißigen literarischen Fehden zum Siege geführt hatten.

Julius Hart   ist nie ein strenggläubiger marristischer Sozialist gewesen. Eine anstrengende journalistische Tagelöhnerei gewährte ihm nicht die Zeit, sich in die theoretischen Grundlagen des Marris­mus zu vertiefen. Julius Hart   war aber von der Notwendigkeit einer sozialistischen   Revolution völlig überzeugt. Er sah mit Laffalle in dem Arbeiter den Träger einer neuen Menschheitskultur, die grundsätzlich jede Ausbeutung und Unterdrückung beseitigen würde. Und in diesem Sinne bedauerte er noch in seinen letzten Tagen, daß die Novemberrevolution nicht entschiedener mit eisernem Besen das alte Gerümpel von staatlichen, sozialen und wirtschaftlichen Insti­Gesellschaft der tutionen hinweggefegt hatte, das einer P. K. Gleichen und Freien im Weg stände.

neuen

Versuche der Reaktion begann, mit ihren Friedensreden Mary Wigman   über Talhoffs ,, Totenmal" daraus hervor, daß in England und Frankreich   an solchen gearbeitet

zum Feinde(!!) der Revolution. Wir revolutionären Kämpfer missen, was wir einsetzten. Auch die Spiridonowa wußte es. Sie trat bewußt gegen die bolichemistische Sowjetrevolution auf. Was für Herrn Kurella genügender Grund zur lebenslänglichen Einterferung ist. Weil sie Friedensreden hielt..., allerdings, wie uns scheinen will, ein todwürdiges Verbrechen.

Frau Käthe Rollwig hat aus das aufgeregte Literaten­gegeifer Herrn Kurella in ihrer schlichten und sympathischen Art fol­gendes erwidert:

,, Meine Unterschrift unter den Aufruf für Maria Spiridonowa  hat tein politisches Motiv. Sie entspringt einzig der Teil­nahme an dem Geschick dieser Frau, die, ehemals Kampfgenoffin, nun die ganze Härte der Verfolgung durch die re= gierende Macht zu erdulden hat.

Was meine eigene Stellung zu Sowjetrußland betrifft, so möchte ich sagen, daß diese durch meine Unterschrift unter den Auf­ruf nicht berührt wird. Meine Sympathie gehört der Idee, die dem russischen Arbeiterstaat zugrunde liegt."

Natürlich genügt diese Erklärung einem Befürworter des Hunde­und Kadavergehorsams gegen Moskau   teineswegs. Gegen die zehn Zeilen der Käthe Kollwitz   geifert Herr Kurella   zwei Spalten zu sammen, in denen er mie gütig Frau Kollwig als mildernden

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Umstand politischen Schwachsinn zuerkennt. Im Gegensatz zu seinem bekannteren Namensvetter produziert Herr Alfred Kurella  nur geistige Abführpulver.

Gerüsteinsturz beim U- Bahnbau. Ein Arbeiter schwer, fünf weitere leicht verletzt.

Im Tunnel der im Bau befindlichen U- Bahn in der Frankfurter Allee   auf der Strede Alexanderplatz­Friedrichsfelde stürzte heute vormittag ein Gerüst ein, auf dem sechs Handwerker beschäftigt waren.

Die nun für den 20. Juli festgesetzte Uraufführung von Albert Talhoffs ,, Totenmal" auf der Festspielbühne im Ausstellungspart München   neranlaßte die Münchener Chorische Bühne, Mary Big­man, die Leiterin der tänzerischen Chöre und Darstellerin der tänze­rischen Hauptrolle, zu bitten, sich über ihre Arbeit an Talhoffs Bert zu äußern.

Sie wies zunächst darauf hin, daß sie sich schon vor Monaten über ihre Stellungnahme zu dem Wert als Ganzem geäußert hätte und betonte, daß sie an dieser Einstellung nichts ändern müßte und ihre damaligen Darlegungen daher auch nicht im einzelnen zu wieder holen hätte.

Zusammenfassend", meinte sie, ging es mir bei der Mitarbeit an diesem Wert sowohl um die Lösung des Problems einer Ver­bindung von Wortgeschehen und Tanzgeschehen als auch um die Ver­wirklichung eines Inhaltes, der mich menschlich und künstlerisch ver­pflichtet. Die grandiose Vision der Talhoffschen Tanzszenen pacte mich bis ins Letzte, zumal diese Visionen dem Tanz die Darstellung einer tragischen Welt und eines Bereiches erschlossen, wie sie dieser Kunst bis jetzt, soviel ich weiß, noch nicht ermöglicht war."

Auf die Frage, ob unter diesen Voraussetzungen denn nicht ihre tänzerische Arbeit im Rahmen des ,, Totenmals" etwas anderes wäre wie ihre Gestaltung früherer Gruppentänze, erklärte Mary Wigman  :

Zum ersten Male feit meiner langjährigen Arbeit auf dem Ge­biete des Tanzes habe ich die eigene Ideenwelt zurückgestellt und mich bewußt als dienender Faktor in die Ideenwelt des Talhoffschen Wertes eingegliedert; dieser Verzicht auf eigenschöpferische Tätigkeit wurde mir allerdings dadurch erleichtert, daß Talhoff Entwurf und Aufbau der tänzerischen Vorgänge in feinem Wert ,, Totenmal" selbst ganz klar gesehen, absolut aus dem Tänzerischen erfaßt und die tänzerische Komposition in einer Form niedergelegt hat, die in ihrer Bildhaftigkeit wie eine gedichtete Choreographie dasteht." Dr. J. E.

Wie wichtig heute derartige Gesamtkataloge sind, geht auch wird. In wenigen Jahren wird der große Katalog des Brilis hen Museums in London   und der Pariser Nationalbibliothek beendet sein. Dr. Ld.

Urteil im Prozeß Reißner- Trotti.

In dem Prozeß zwischen dem Berlag Reißner in Dresden   und Trogli wurde vom Dresdener   Landgericht das Urteil gefällt. Die Klage des Reißnerschent Berlages auf Auslieferung zweier Manuskripte durch Trozki zwecks Beröffentlichung wurde vom Gericht abgewiesen und der Verlag zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Der Berlag Reißner hatte seinerzeit mit Trozki einen Vertrag abgeschlossen, durch den der Verlag das Veröffentlichungsrecht zweier Trozzfischer Bücher erwarb. Dieser Bertrag wurde von Trozzfi später mit der Begründung angefochten, daß Reißner ihm beim Bertragsabschluß wichtige Umstände verschwiegen habe. Es handelte sich dabei um die Tatsache, daß im Reißnerschen Verlag ein Buch Kerenstis erschienen war, das schwere Beleidigungen Trotzkis ent­hielt. Das Gericht trat in der Urteilsbegründung der Auffassung Trogkis bei, daß er habe verlangen können, von dem Erscheinen des

Kerenskischen Buches im Reißnerschen Berlag unterrichtet zu werden.

Da dies unterblieben sei, sei der Vertrag ungültig. Andererseits, fam das Gericht zu der Feststellung, daß ein argliftiges Verhalten des Reißnerschen Verlages nicht vorliege.

Ein enthülltes Geheimnis der Wüste.

Eine Wüstentragödie ist, wie aus Lüderitz   in Südwestafrika be richtet wird, durch die Auffindung von acht Steletten in dem Wüstengebiet nördlich des Orange- Flusses aufgeklärt worden. An

Die Unfallstelle liegt gegenüber dem Hause Frankfurter   Gesamtkatalog deutscher   Bibliotheken. einer Stelle, 25 Kilometer nördlich von dem Fluß, stieß ein Polizei­

Allee 230 in Lichtenberg  . In diesem Bauabschnitt des Tunnels find Stuffateure usw. mit den Arbeiten an den Tunnel­wänden und-decken beschäftigt. Bald nach Arbeitsbeginn gaben einige Bersteifungen des Holzgerüftes plöhlich nach und es ftürzte frachend zusammen. Der 47jährige Stuffateur Rudolf Brink mann aus der Bouchéstraße 19 in Treptow   mußte mit Knochen­brüchen ins Birchow- Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen fünf Verlegten fonnten nach Anlegung von Notverbänden auf der Rettungsstelle, da sich ihre Wunden als nicht gefährlich herausstellten, wieder entlassen werden.

Auf dem Wege zur Arbeit ist heute früh der 19jährige Rohrleger Friz Patte aus der Klarastraße 4 in Oberschöneweide   tödlich verunglückt. P. stürzte zwischen den Stationen Treptow   und Rummelsburg   aus dem fahrenden Zug und erlitt einen schweren Schädelbruch. Der Verunglückte starb auf dem Wege zum Krankenhaus.

Zeppelin auf Nordlandfahrt.

Bis Spitzbergen   und zurück.

Friedrichshafen  , 9. Juli, Graf Zeppelin   ist Mittwoch früh 0,03 Uhr froh sehr starker Boenwinde zur Nordlandfahrt unter Führung Dr. Edeners gestartet. Die ungefähre Fahrtroute ist folgende: Ueber Hamburg, Bremen  , Nordkap   bis Spikbergen, dann zurüd über Finnland  , an der schwedischen Küfte entlang, über Dänemart zurüd nach Friedrichshafen  . Das Luftschiff wird am Freitag abend oder am Sonnabend früh in Friedrichshafen   zurüderwartet. Amsterdam  , 9. Juli.

Das Luftschiff Graf Zeppelin  " hat heute morgen um 6,30 Uhr die niederländische Grenze bei Groesbeet über. flogen, von wo es mit dem niederländischen Lufthafen Waalhaven bei Rotterdam   in Verbindung trat. Das Luftschiff flog in ziemlicher Geschwindigkeit nach Amsterdam  , wo es gegen 8 Uhr erschien.

Unser deutsches Bibliothekwesen ist ganz anders organisiert als etwa das englische   cder französische. In diesen Ländern ist das Bibliothekwesen völlig zentralisiert. Die Pariser Nationalbibliothet befitt Millionen Bände und die gewaltige Bibliothek des briti­schen Museums in London   steht ihr nicht nach. Dagegen sind die deutschen   Bücherbestände völlig dezentralisiert. Die größten deut schen Bibliotheken sind in Berlin  , Wien  , München   und Leipzig  .

Die deutschen   Zustände könnte man eher als einen Vorteil als einen Nachteil betrachten, wenn ein Gesamtkatalog all dieser Büchereien vorhanden wäre, der eine Be samtübersicht über die in Deutschland   vorhandenen Bestände ermöglichen würde.

Es ist daher außerordentlich begrüßenswert, daß auf der letzten Tagung der deutschen   Bibliothekare in Lübeck   das Zustandekommen des deutschen   Gesamtkatalogs beschlossen werden konnte. Noch vor kurzer Zeit hätte man die Durchführung des Gesamtkata­logs, die eine ungehure Arbeit erfordert, für unmöglich gehalten. Auf der Lübecker   Tagung konnten sich die wichtigsten deutschen  Bibliotheken, die Berliner Staatsbibliothek für Preußen, die Mün chener Staatsbibliothek für Bayern, die österreichische Nationalbiblio: thek in Wien   und die deutsche Bücherei in Leipzig   unter Zurück stellung aller besonderen und regionalen Wünsche zu einem gemein­samen Blan entschließen.

In der heutigen Zeit, in der die Bibliotheken in einem un­geheuren Tempo anschwellen und in der auf der anderen Seite die Benutzung von Bibliotheken für immer weitere Kreise notwendig wird, ist eine Rationalisierung, eine möglichst flare Uebersicht auf diesem Gebiete ein dringendes Erfordernis.

fergeant plötzlich auf 8 menschliche Stelette. Feßen von Kleidung, ein alter Geldbeutel mit 6 Schillingen  , ein rostiges Taschenmesser, Fezzen eines Billetts mit der Nummer 3170 lagen herum. Die Nachforschungen ergaben, daß es die Leichen von eingeborenen Arbeitern der Bereinigten Diamantminen waren. Die Zahl 3170 ist die Nummer eines eingeborenen Arbeiters in den Minen. 3wischen März und Mai 1925 desertierten über 160 Eingeborene aus den Bergwerken; von ihnen wurden 88 wieder eingefangen, nachdem sie mehr als 600 Kilometer durch eine wasserlose Wüste gewandert waren und furchtbar unter Hunger und Durst gelitten hatten. Nach den Angaben der Ueberlebenden starben 14 der Flücht­linge am Wege den Tod des Verdurstens, und viele andere wandten sich nach dem Meer und stürzten sich hinein. Von diesen war bisher feine Spur gefunden worden; nun find 8 Sfelette durch das Ver­schwinden des Treibsandes, in dem sie jahrelang verborgen waren, aufgedeckt worden.

Die größte Turmuhr der Welt soll an dem neuen Turm an­gebracht werden, der jetzt neben der wieder aufgebauten Kathedrale Don Messina errichtet wird. Der Turm ist 40 Meter hoch und in Anbetracht der häufigen Erdbeben, die ja den früheren Turm ver­nichtet haben, ist er so angelegt, daß er auch starten Stößen Wider­stand leisten kann. Die Uhr an der Spize wird ein wahres Wunder­mert werden, denn sie soll nach dem Borbild der alten Turmuhren, befonders der berühmten Uhr des Straßburger Münsters, fünftliche Figuren zeigen, die automatisch bewegt werden und den Ablauf der Stunden und der Tage, ja sogar der Wochen und des ganzen Kalen­ders darstellen. Die Uhr, die im Auftrag des Erzbischofs von Messina  , Monsignore Bajno, geschaffen wird, ist das Wert eines effäfftschen Künstlers.

Durch einen deutschen   Gesamtkatalog würden sämtliche wissen. Ein Schuhgebiet für wilde Blumen. Das erste Schußgebiet für schaftlichen Arbeiten ganz außerordentlich erleichtert. Man tann wohl ruhig die Behauptung aufstellen, daß der Wert der Bibliothe wildwachsende Blumen in England ist auf den 800 Hettar großen mohl ruhig die Behauptung aufſtel teenber Rataloge, steigt. 3, feln des Wanstead Parts bei London   eingerichtet forben wirb Güte Verfügung stehenden zum der wilden Blumen und Pflanzen er, soweit möglich, die wild wachsenden Gewächse, besonders Blumen, anpflanzen, um einen Ueberblick über diesen Teil der britischen Flora zu gewähren,

man fann direkt sagen, daß ein schlechter Katalog auch die inter effantesten Büchersammlungen zu gewissermaßen toten Beständen herabsinken läßt.