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Lumpen."

Ein politischer Prozeß in Magdeburg .

Berlin protestiert.

Gegen Knebelung der Gemeinden durch Beratungsstelle.

Der Magistrat Berlin beschäftigte sich geffern mit dem 1 Bon den zehn großen Berliner Bahnhöfen, einschließlich der amtlichen durch die Preffe veröffentlichten Entwurf der neuen Richtlinien für die Beratungsstellen.

Wie wir berichteten, hat das Reichsfinanzministerium den Ländern neue Richtlinien für das Schuldenwesen der Gemeinden" vorgelegt, deren Ziel es ist, den Kontroll­apparat nicht zu beseitigen, sondern zu verschärfen und auf lange Dauer hinaus festzulegen. Es sollen in die Kontrolle außer den Auslandsanleihen auch die Inlandsanleihen, außer den langfristigen Anleihen auch die furzfristigen Anleihen, außer den Gemeinden selbst auch die Betriebe mit eigener Rechtspersönlichkeit, auf die ein maßgebender Einfluß der Gemeinde besteht, in die Kontrolle einbezogen werden. Die Durchführung dieser Richtlinien würde eine Entmündigung der Gemeinden bedeuten. Eine Regelung nach den Vorschlägen des Finanzministeriums würde feine Erleichterung, sondern eine Verstopfung der Kapitalzufuhr bedeuten. Der Berliner Magistrat ist der Ansicht, daß dieser Ent­wurf in schwerster Weise gegen die Grundfäße der Selbstverwaltung verstößt. Er würde jede wirtschaftliche und finanzielle Betätigung der Gemeinden unmöglich machen. Die durch ihn bedingte weitere Einschränkung der Aufträge, die von den Gemeinden ausgehen, müßte zu einer schweren Erschütterung der gesamten deutschen Wirtschaft führen. der gesamten deutschen Wirtschaft führen.

In der Reihe der politischen Prozesse, von denen man fast täglich liest, verdient ein Beleidigungsprozeß politischer Natur besondere Beachtung, der sich in der Berufung am 12. Juli vor dem Magdeburger Landgericht abwickeln wird. Es handelt sich um die schon früher geschilderten Vorkommnisse in der Kreisstadt Wanzleben , Regierungsbezirk Magdeburg . Am Abend vor der Feier des Verfassungstages 1929 ließ dort der Kreisgeschäftsführer der Deutsch nationalen Partei ein Flugblatt verbreiten, das unter anderem die Worte enthielt: ,, Republik , das Losungswort der Ueberläufer, Republit, das Losungs wort der Meuterei; Schwarz- Rot- Gold, die Umrahmung für eine Gesinnung des Verrats." Der sozialdemokratische Landrat Bau­mann, dem dieses Flugblatt als Festredner furz vor seiner Rede ge­geben wurde, ging in seinem Bortrag mit folgenden Worten darauf ein: ,, Lumpen haben ein Flugblatt verbreitet, in dem sie die heiligen Farben der Republik geschändet haben." Der deutschnationale Kreis. geschäftsführer strengte des Ausdrucks Lumpen" megen gegen den Landrat Baumann eine Beleidigungsflage an. Landrat Bau mann reichte widerflage ein. Die Staatsanwaltschaft in Magdeburg interessierte sich für den Fall und brachte beide Kläger als Angeklagte vor das Amtsgericht in Magdeburg . In der Verhandlung, der damals auch der Magdeburger Land­gerichtspräsident beiwohnte, beantragte der Bertreter, der Staats­anwaltschaft, den Landrat freizusprechen, da dieser einen rechts midrigen gegenwärtigen Angriff nämlich die Beleidigungen durch das Flugblatt nur abgewehrt habe. Der Landrat als Republi. taner und republikanischer Staatsbeamter sei in seiner Ehre schwer angegriffen worden. Gegen den deutschnationalen Kreisgeschäftsstellig zu werden. Es fann nur noch einmal im Interesse der führer Kortkamp beantragte der Staatsanwalt wegen öffentlicher Beleidigung eine Geldstrafe von 300 Mart, für die eventuell 30 Tage Gefängnis fommen sollten. Das Urteil lautete damals wie folgt: Der Kreisgeschäftsführer der Deutschnationalen Volkspartei Kort­famp wird wegen öffentlicher Beleidigung zu 200 Mart Geld. strafe verurteilt. Landrat Baumann wird ebenfalls der öffent­lichen Beleidigung für schuldig befunden, aber im Sinne des§ 199 des Strafgesetzbuches für straffrei erklärt. Außerdem beschloß das Gericht, dem Landrat Baumann die Publikationsbefugnis für die Volksstimme" ,,, Magdeburger Generalanzeiger" und anz­Tebener Kreisblatt" zu erteilen, ferner die Beschlagnahme aller Exemplare des fraglichen Flugblattes. Gegen das Urteil war von allen Seiten Berufung eingelegt. Es findet nun, wie schon eingangs mitgeteilt, die Berufungsverhandlung findet nun, wie schon eingangs mitgeteilt, die Berufungsverhandlung am 12. Juli beim Landgericht statt.

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Bom Rechtsanwalt zum Juwelenhändler.

Das Schicksal eines ruffifchen Emigranten.

Der Magistrat der Stadt Berlin hat deshalb beschlossen, bei den zuständigen Stellen schriftlich und mündlich vor. Arbeitsbeschaffung, der Kapitalszufuhr und der öffentlichen Wirt­schaft vor einer Weiterführung der Beratungsstelle auf der Grund­lage dieser Richtlinien gewarnt werden.

Halbe Million Berliner verreift!

7 Prozent schwächerer Reiseverkehr als im Vorjahr.

Nachdem der Hauptreisestrom der Ferienreisenden verebbt ist, läßt sich ein genauerer Ueberblick über das Gesamtergebnis des Ber= liner Reiseverkehrs in der ersten Juliwoche gewinnen. Die schwere wirtschaftliche Notlage, in der sich weite Kreise der Bevölke jahr, dessen Ferienreiseverkehr 1 Broz. über die Frequenzziffern des rung befinden, ist nicht ohne Folgen geblieben: Gegenüber dem Vor. Jahres 1928 hinausging, ist der Berkehr 7 Proz. schwächer gewesen!

Badetod in der Offfee.

Berliner Ehepaar und zwei Brüder ertrunken.

Misdroy , 9. Juli.

Er war einmal Rechtsanwalt in Petrograb; nach der Revo­Lution in Leningrad . Dann wurden die russischen Anwälte ver­staatlicht und auf Gehalt gestellt, der freie Anwaltsberuf hörte auf; gleich vielen seiner Kollegen verließ der Rechtsanwalt Ch. Sowjet­Am Mittwoch mittag ereignete fich am Badestrand ein schwerer rußland und ging nach Berlin . Hier wechselte er seinen Beruf; er Unglücksfall. Der aus Berlin- Wilmersdorf stammende Dr. jur. Hans wurde Journalist, Mitarbeiter an dem demokratischen Blatt, mächtig befand sich mit seiner Frau nicht weit vom Ufer ab dessen Chefredakteur der Ministerpräsident der provisorischen russischwimmend in der See, als eine hohe Welle die beiden plök­schen Regierung Kerenski war. Recht und schlecht schlug sich Ch. lich unter sich begrub. Obwohl es der fofort zur Stelle be­durchs Leben, befam seine Zeilenhonorare und fonnte fich fatt effen findlichen Hilfe gelang, die beiden Berunglückten nach kurzer Zeit und seine Familie ernähren. Kerenski siedelte aber mit seinem Blatt zu bergen, waren die angestellten Wiederbelebungsver. nach Paris über, Ch. wurde brollos und wechselte zum drittenmal fuche vergeblich. Das fechsjährige Söhnchen der Berunglüdten seinen Beruf. Er besaß Bekannte unter Juwelieren und machte nun war am Ufer zurüdgeblieben und mußte den Tod seiner Eltern Kommissionsgeschäfte . Sie gingen schlecht, brachten wenig ein, er mitansehen. beschloß, auch auf eigenes Risiko Juwelen zu taufen und zu vertaufen, geriet in Schulden und in die Hände eines Bucherers. Er nahm ein Darlehen von 37 000 m. auf mit 5 Broz. monatlich, olfo 60 Proz. im Jahr; die Zinsen verschlangen den größten Teil feines Verdienstes. Es reichte faum zum Leben. Um mit den Zins­zahlungen nicht in Verzug zu geraten, versetzte er ihm an­vertraute Juwelen. Es wurde gegen ihn Anzeige erstattet; Der frühere Rechtsanwalt fam auf die Anflagebant. Das Schöffen­gericht Berlin- Mitte übte gegen ihn Nachsicht. Es verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis nicht wegen Betruges oder Unter­fchlagung, sondern wegen Untreue im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs .

Ein gefährlicher Freund der Kinder.

" Soffänger" als Gittlichkeitsverbrecher.

Ein gefährlicher Bursche, der fleinen Mädchen nach­stellt, treibt im Nordosten der Stadt sein Unwesen. Ein etwa 40 Jahre alter Mann zieht dort von Hof zu Hof und begleitet feine gesanglichen Darbietungen mit der Geige. Zuweilen spielt er auch mur Mundharmonika. Um die Kinder, die sich bald um ihn sammeln, zu belustigen, gebärdet er sich als Spaßmacher, steigt auf die Müllkästen und ahmt durch Trampeln mit den Füßen

eine Jazzband nach. Hinter seinem heiteren Gebaren steht aber eine böse Absicht. Benn seine Vorträge beendet sind, und die Pieinen Zuhörer sich zerstreuen, lockt der Sänger eines der Mäd­then an sich und geht mit dem Kinde auf den Boden, um sich hier an ihm zu vergehen. Die Kinder folgen ihm um so eher, als sie eine Fortsetzung der Späße erwarten. Bisher sind 12 Fälle befanntgeworden, in denen der Unhold fleine Opfer ge­funden hat. Es war noch nicht möglich, seiner habhaft zu werden. Ein besonderes Kennzeichen sind sehr starke Augengläser. Es wäre angebracht, die Kinder vor diesem gemeingefährlichen Pa­tron zu warnen. Mitteilungen, die geeignet sind, auf seine Spur zu führen, nimmt die Dienststelle E 4 im Polizeipräsidium entgegen.

Eisenbahnbrücke in Einsturzgefahr?

Die Eisenbahnbrücke, die am Bahnhof Jungfernheide über den Tegeler Weg führt, mußte gestern wegen Beschädigung eines Brückenpfeilers furze Zeit gesperrt werden. Einer der Pfeiler, der auf morastigem Boden ruht, hatte sich etwas gesenkt, so daß bei einem weiteren Nachgeben der Fundamente mit schweren Folgen gerechnet werden mußte. Von einer größeren Arbeiter­tolonne der Reichsbahn wurden aus diesem Grunde umfangreiche Absteifungen vorgenommen, so daß zunächst jede Gefahr be­hoben ist. Während der Arbeiten wurden die D- Züge über die Gütergleise umgeleifet; der Vorortverkehr wurde über die Stadtbahn aufrecht erhalten.

Proteftfundgebung der Weddinger Republikaner . Der Orts verein Wedding des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold ruft die re­publikanische Bevölkerung zum Protest auf gegen die Terrorakte der Nationalsozialisten. Die Kundgebung findet statt heuic um 21( 9) Uhr auf dem Brunnenplag. Referent: Genosse Otto Meier , M. d. 2. Um 19( 7) Uhr beginnt am Leopoldplay ein Ummarsch der repu biikanischen Organisationen, der Jugend, Sportler, Partei und Reichsbanner durch die Straßen des Weddings.

Schwerin , 9. Juli.

Am Badestrand des Ostseebades Muriz ertranfen beim Baden die 17- und 19jährigen Söhne des Kurgaffes Gebauer aus Kiel . Die beiden jungen Leute badeten mit ihrer Mutter zusammen am Strande und wurden bei dem starten Wellengang in­folge der Sogfee" in das Meer hinausgezogen und fanden durch Ertrinken den Tod. Die Leichen konnten noch nicht geborgen merden.

Sechs Kinder im Geebad Blackpool ertrunken. Condon, 9. Juli.

Einen tragischen Verlauf hat ein Badeausflug einer Anzahl Knaben in Begleitung ihres Lehrers nach dem englischen See­bad Blackpool gefunden. Die Knaben waren nur wenige Mi­nuten im Waffer, als die Flut hereinbrach. Sechs kna­ben ertranten, ein siebenter fonnte auf gellende Hilferufe ge­reffet werden.

Gegen den Landjäger von Roentgenthal. thal, bei denen drei Bersonen verwundet und ein Un Die schweren Ausschreitungen der Nationalsozialisten in Rofen­beteiligter getötet wurden, werden am 14. Juli vor dem Schwur­gericht beim Landgericht III verhandelt werden. Diese Schießaffäre war aber nur dadurch möglich, daß der zuständige Landjägermeister Gudat völlig versagte. Die Republikanische Beschwerde­stelle Berlin erfährt nunmehr vom preußischen Ministerium des Innern, daß der Minister gegen den schuldigen Beamten das förmliche Disziplinarverfahren eingeleitet hat.

Funkwinkel.

Der bereits einmal verschobene Vortrag des Herrn von Medem über Mussolini und den Faschismus" geht in den frühen Abend­stunden in Szene. Medem will einen kurzen Aufriß des faschistischen Faschismus überhaupt durch Ideen auszeichnet. Die Bemühung um Ideengehaltes geben. Es ist nur eine andere Frage, ob sich der eine objektive Wertung ist nicht zu verkennen, aber Medems Ge­dankenwelt scheint der der Faschisten ziemlich benachbart zu sein. Bielleicht ist es seine eigene Meinung, wenn er ausspricht, daß Jta­lienertum und Faschismus Begriff find, die sich decken. Eine sehr interessante und lehrreiche Diskussion zwischen Anton Ganthner und Armin Keffer über Kriegsbücher und Nachkriegsgeneration". Trok Verschiedenheit der persönlichen Einstellung fommen beide Redner darin überein, daß der große Kriegsroman bisher noch nicht ge­schrieben worden ist, nämlich der Roman, der das Einzelschicksal mit dem der Gemeinschaft verknüpft. Keer vermißt auch eine ent­schiedene pazifistische Stellungnahme. Es ist gut, daß im Rund­funt einmal diese Dinge flar ausgesprochen werden. In der Abend veranstaltung treten Sänger auf, die beim Probefingen Gnade vor den Ohren gestrenger Rundfuntleiter gefunden haben. Eine Ver. anstaltung, die wiederholt werden könnte, denn man sollte auch den großen Publikum zu erscheinen. Man hört gutes Material, mand vom Glüd weniger Begünstigten Gelegenheit geben, vor einem mal noch nicht befreit von technischen Schlacken. Vielleicht hindert auch Nervosität an der vollen Entfaltung der Mittel. Enrico Manni fällt durch seinen strahlenden Tenor auf. F. Sch.

Ausgabestellen des Mitteleuropäischen Reisebüros, wurden vom 1. bis 7. Juli 472 354( im Vorjahre 513 369) Fahrkarten ausgegeben. Rechnet man den noch etwa 10 Broz, betragenden Durchgangsverkehr hinzu, so sind insgesamt etwa 520 000 Reisende in der ersten Juliwoche von den Berliner Bahnhöfen abgefahren, während es im vorigen Jahre in der gleichen Zeit 569 000 waren!

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Trotz des Rückganges der Gesamtzahl der Reisenden hat die Reichsbahn verhältnismäßig viele 3üge zur Verfügung gestellt, so daß das Plazangebot wesentlich höher als 1929 war. Da die fahr­planmäßigen Züge und die 180 Bor. und Nachzüge( um Vorjahre 227) nur zu 70 bis 80 Proz. besetzt waren nur die 66( i. B. 62) Ferien­fonderzüge und die 17( i. V. 8) Gesellschafts- und Kinderfonderzüge waren 100prozentig besetzt ist für die Bahn durch den vermin­derten Reiseverkehr ein beträchtlicher Einnahme ausfall zu verzeichnen. Interessant sind die Zahlen der Reisenden, die von den einzelnen Berliner Fernbahnhöfen abgefahren sind: An der Spike steht mit 137 000 der Stettiner Bahnhof, dann folgen Stadt­Spige steht mit 137 000 der Stettiner Bahnhof, dann folgen Stadt­bahn, Richtung Osten mit 108 000, Anhalter Bahnhof mit 90 000, Stadtbahn, Richtung Westen mit 64 000, Görlizer Bahnhof mit 48 000, Potsdamer Bahnhof mit 38 000 und der Lehrter Bahnhof

mit 35 000 Reisenden.

Verkehrsregelung am Bahnhof Alexanderplatz .

Anläßlich des Umbaues des Bahnhofs Afegander­platz, durch den der gesamte Zugangsverkehr zu dem Bahnhof bis auf weiteres von der Dircksen in die Gontardstraße verlegt wird, wird die An- und Abfahrt wie folgt geregelt: Die 3ufahrt erfolgt nur von der Königstraße aus durch die Gontardstraße, die während der Dauer der Bauarbeiten zur Ein­bahnstraße in nördlicher Richtung erklärt wird. Die Abfahrt vom Bahnhof muß in der gleichen Fahrtrichtung bis zur Unter­führung in der Panoramastraße stattfinden. Von hier aus wird der Berkehr nach Osten durch die Straße am Königgraben und die straße abgeleitet. Letztere wird zwischen Panorama- und Alexander­Kleine Alexanderstraße, nach Norden und Süden durch die Dirchsen­straße zur Einbahnstraße in südlicher Richtung erklärt. Der Gontardstraße verlegt. Das Parken in der Gontardstraße ist Droschten halte plaz in der Dircksenstraße wird in die verboten.

Reichsinnenministerium zum Kindersterben. Wirth äußert sich über Lübeck .

Zu dem Kindersterben in Cübed veröffentlicht das Reichsministerium des Innern eine längere Erklärung, in der dar­auf hingewiesen wird, daß die Untersuchung über die Angelegenheit ohne Schonung jeder Person oder jeden wissenschaftlichen Preffiges aufgenommen fei. Es hätten sich leider aber jetzt schon eine Reihe von Beanstandungen herausgestellt.

Wir werden morgen ausführlich auf die Veröffentlichung des Reichsinnenministeriums zurückkommen.

Kriegsopfer Berlins !

Große öffentliche Rundgebung am Freitag, dem 11. Juli 1930, abends 8 Uhr, in Kliems Festsälen, Berlin , Hasen­heide 13/15. Die Kanteraden Schubert, Schwarz und Mende forgung, Fürsorge und Verfahren. Die Kundgebung ist einberufen sprechen über unseren Protest gegen die Verschlechterungen in Ber­vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Gau Berlin , C. 2, An der Stralauer Brücke 6, I.

Kreisfest des Kreises Offen des Reichsbanners Schwarz- Rof­Gold. Am Sonntag, dem 13. Juli, veranstaltet der Kreis Osten Lichtenberg, Röderstraße, ein Kreisfest. Beginn 13 Uhr, Eintritts­des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold in Dies' Seeterrassen, Berlin­preis 50 Bf. einschließlich Tanz. Feuerwert, Gartentonzert, Kinderbeluftigung usw. werden geboten.

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aber

Rose- Theater. Der Rose- Garten macht jetzt, zur Sommerzeit, seinem Namen alle Ehre; solch üppige Rosenpracht fann die Natur nicht in ihrer verschwenderischsten Geberlaune hervorzaubern die Gebrüder Rose tönnen es. Wo man geht und steht, wohin man sieht, Rosen, nichts als Rosen, sogar an den Baumstämmen ranken gibt. Nachmittagstonzert, dann ein sehr guter Barietéteil, an der Sommerbühne, auf der es viel und Gutes zu fehen und zu hören sie sich empor. Inmitten dieses Blütenhaines die prächtig dekorierte Spize Willi Rosen noch eine Blüte mehr im üppigen Strauß-, der feine lustigen Attacken am Flügel reitet und das Bublifum rund um den Alex genau so in Laune verfekt, wie das vom Kurfürsten­ damm . Künnedes Biedermeier- Operette Berliebte Leute" mit Lony Pyrmont, Erna Kerstens, Hans Rose und Karl Güllich ist ein recht beschauliches Idyll aus dem Berlin von Anno dazumal, wo sich die guten Leutchen mit viel Kazbuckeleien und Ränteschmieden, mit Süßholzrafpeln und Haudegentum gar artig die Zeit vertrieben. Das Happy end scheint es auch schon damals gegeben zu haben, denn Schließlich friegt jeder das, was er sich wünscht. Der Herr Geheimrat fein Titelchen, das Töchterchen seinen Schah; ein paar forsche Ensembles forgen dafür, daß die Romantit nicht allzu starf wachere. In den Pausen strahlte der Himmel unter Krachen und Zischen von buntem Feuerwerf wider, und auf stimmungsvoll beleuchtetem Tanz­podium drehten sich Rosenkavaliere mit ihren Damen.

Der Männergesangverein Berliner Liederfreunde", E. B., Mitglied des Deutschen Arbeiter- Sängerbundes, veranstaltet am Freitag, dem 11. Juli, 19, Uhr, in Berlin - Brizz in der Gehag- Siedlung am Hufeisen" ein Freiluft- Konzert.

SEJ

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin

Hinfendungen für diefe Rubri! nur an bas Jugendiefretariat Berlin SW 68, Lindenstraße 3

Heute, Donnerstag, 10. Juli, 19% Uhr: Oranienburger Tor: Seim Elisabethkirchstr. 19. Die Cozialversicherung." Arnswalder Play II: Heim Rastenburger Str. 16. Wilhelm II. " Fall. Nordosten II: plez 1: Schule Connenburger Str. 20. 10- Minuten- Referate. Seim Danziger Str. 62, B. III r. Was ist Wirtschaft?" Schönhauser Vorstadt: Schule Sonnenburger Str. 20. Elternabend. Hallesches Tor: Seim Vordstr. 11. Mitgliederversammlung. Rottbusser Tor: Seim Briger Weftenb: Heim auf Straße 27-30." Aufbau und Ziele unserer Bewegung. bem Sportplas Bestend: Erste Hilfe bei Unglüdsfällen." Brig : 20 Uhr Funktionärligung im Sufeisen". Werbebezirk Webbing: Kundgebung gegen den Faschismus gemeinsamt mit der Partei und dem Reichsbanner. Treffpunkt 19 Uhr Leopoldplak. Be Genossen müssen erscheinen,

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19% Uhr im Jugendheim in Hermsdorf, Roonstraße, Turnhallengebäude, Er­feinen eller Mitglieder ist Pflicht.

Werbebezirk Meiuidendorf: Werbebegirlsmitgliederversammlung pünktlich

Werbebezirk Rentaln: Unser Jugendgenoffe Seina Werner wird am Sonn abend, dem 12. Juli, im Krematorium Baumschulenmeg eingeäschert. Wir beteiligen uns vollzählig. Treffpunkt 16% Uhr am Bahnhof Reukölln.