hausgelage und von einem Liebesfeft im Morgendämmern. Am gelungensten die Wirtschaftsszene, bei der sich alle gegenseitig anulfen. Der größte Spaß ist das Männerquartett mit dem Lied vom Rehlein, das erst nach unendlichen Disputenstreit und dann von dem Gegröhle eines betrunkenen Veteranen unterbrochen wird. Echt mirkt auch eine Holzerei am Schluß des Gelages, bei der Freund gegen Feind und auch Freund gegen Freund mit Stuhlbeinen, Gläsern und Flaschen kämpft. Die Typen sind so echt, daß man seine helle Freude hat. Vom Weingutsbesitzer Gunderloch, den Hans
Beppler verförpert, störmt echte Wärme aus. Er ist ein Mann
voller Selbstvertrauen und Güte, die aus jedem seiner Worte und Gesten spricht. Ein neues Geficht: Mally Georgi als seine Tochter Klärchen, ein fröhliches und zierliches Ding, vielleicht ein bißchen zu zierlich und zart für die Rolle. Margarethe Melchert hat die
richtige Frische und Derbhett bes Weinbauermädchens. Der Rheinschiffer des Hermann Spielmann ist die personifizierte Kraft eines Kerls, der sich nie und nirgends unterkriegen läßt, Theo Lingen ein vertrockneter Couleurstudent von bezwingender Komit. Großen Anteil an dem braufenden Erfolg des Abends haben die jüdischen Weinhändler Ostar Ebelsbacher( der schon in der Uraufführung die Rolle gespielt hat) und Josef Almas und alle anderen aus dem mit Liebe zusammengestellten Ensemble.
Die Voltsbühne hat mit dieser Aufführung ein echtes Bolts. stück auf die Bretter gestellt, mit dem die Zuschauer mitgehen. In die offene Szene hinein hallte immer wieder der Applaus. Vom Buch ist übrigens im Propyläenverlag schon das 20. Tausend erschienen. Ernst Degner.
Berliner Metallindustrie macht besondere Maßnahmen erforderlich, die fich auf die in den Betrieben b. schäftigten Angestellten auswirken."
„ Die augenblickliche schwierige wirtschaftliche Lage der befinden sich nach Aussage der Unternehmer in einer außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Lage. Natürlich foll auch anderen„ notleidenden" Betrieben die Möglichkeit gegeben werden, zu diesen Maßnahmen zu greifen. An eine generelle Arbeitszeitverfürzung und gleichlaufende Gehaltstürzung jei angeblich nicht gedacht; dieje ,, Notmaßnahme" werde wahrscheinlich noch nicht einmal in den genannten Konzernen generell, sondern nur betriebs- and abteilungsweise durchgeführt werden. Ohne auf die
Mit diesem Schreiben, das die Tariforganisationen der Ber liner Metallindustrie vor einigen Tagen vom Verband Berliner forderlich, die sich auch auf die in den Betrieben beschäftigten Angestellten auswirken."
in Berlin die erste große Abbauaktion der Unternehmer eingeleitet worden. Der Ruhm" des großen Bruders in Nordwestdeutschland hat den VBMJ. nicht ruhen laffen, ihm nachzueifern. Für die Vertreter der Angestellten der Berliner Metallindustrie war schon, bevor sie die Räume der größten Ber liner Unternehmerorganisation in der Potsdamer Straße betraten, flar, über was die Berliner Metallindustriellen zu reden wünschten. Daß man den Angestellten eine durchgreifende Ausbesserung ihrer Gehälter anbieten würde, um auf diesem Wege zur Hebung der allgemeinen Raufkraft und damit zur Wiederbelebung der Konjunktur beizutragen, dieser Hoffnung gaben sich die Gewerkschaftsvertreter nicht hin. Aber die Art, wie man in den Kreisen der Berliner Metallindustriellen den Weg an das Ufer der nächsten Konjunktur suchen will, setzte sie doch in Erstaunen.
Im Gegensatz zu den Unternehmern in Nordwest und Mans feld vermieden die Berliner Metallindustriellen jeden diktatorischen Ton. Von vornherein erklärten sie, nicht daran zu denken, die Tarifgehälter der Angestellten zu senken, weil sie eine solche Maßnahme für falsch halten. Für ebenso abwegig halten sie auch den Plan, den Unternehmern auf gesetzlichem Wege die Möglichkeit zu geben, bestehende Tarifverträge vorzeitig aufzufündigen, um die Löhne und Gehälter abbauen zu können. Diese Aeußerungen verdienen immerhin festgehalten zu werden, da man den Berliner Metallindustriellen, auch wenn sie natürliche wirtschaftliche Gegner der Arbeiter und Angestellten sind, zugestehen muß, nicht leichtfertig Derartige Erklärungen abzugeben, die im Gegensaß stehen zur lohnund tarifpolitischen Einstellung fast aller übrigen deutschen Unternehmer und ihrer Verbände.
Der Vorschlag der Berliner Metallindustriellen, mit dem sie nach langem Zögern herausrückten, läuft darauf hinaus, die Arbeitszeit der Angestellten zu verkürzen und dementsprechend auch die Gehälter zu reduzieren.
In erster Linie foll sich diese Maßnahme auf die Angestellten der A E G. und des Siemens Konzerns erstreden, wo man in letzter Zeit schon versucht hat, das„ Unkostenkonto" durch Entlassungen von Angestellten und den teilweisen Abbau von Leistungszulagen zu erreichen. Gerade diese beiden Großbetriebe
Staats- Theater geschlossen! AbonnementsAnmeldungen
für die Spielzeit 1930-31
( Beginn am 1. September) werden auch während der Theaterferien entgegengenommen: a) für die Staatsoper und das Staatl. Schauspielhaus vomAbonnementsbüro, Berlin W56, Oberwallstr. 22. Fernspr. Merkur 9024,
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Grolman
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Reichshallen- Theater
8 Uhr
Stettiner Sänger
Varieté
Ab 16. Juli: Gastspiel der
DresdnerVictoria- Sänger
Dönhoff- Brettl:
( Saal und herrlich kühler Garten)
Konzert
Tanz
SCALA
Tägl. 5 u. 8, Uhr.
B 5 Barb. 9256
Pr. 1-6 M. Wochentg. 5 U. 50 Pf.- 3 M.
81 Uhr
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Der großen Hitze wegen
Der fröhliche geschlossen.
Wiedereröffnung
am 1. August
Berliner Prater Sommergartentheater Kastanienallee 7-9
Deutsches Theater Täglich Anfang 4 Uhr
02 Weidendamm 5201
8 Uhr
der große VarietéTeil.
Eine entzückende Burleske 8.15 U.
Phaea Gust! Beer, Gret!
von Fritz v. Unruh. Lilien, Alex Haber, Reg.: Max Reinhardi V. von Kobylanska Musik: Friedrich Hollaender. in die
Bühnenbilder Ernst Schätte. Rose von Stambul
Die Komödie Operette in 3 Akten
von Leo Fall
11 Bismck.2414/ 7516 Großes Kaffeekochen 812 Uhr.
Heute Volkstag!
Wie werde ich reich Auf allen numer.
Plätzen 50 Pf. außer Logen.
Metropol- Th.
Täglich 82 Uhr
in
Täglich 8 Uhr: Mit Dir allein... Das Land des
Sensationserfolg! Komische Oper
Renaissance
Theater
9 Uhr
Steinplatz 6780.
Die
Wunder- Bar
Revuestück
Friedrichstr. 104. Merkur 1401/4330. Heute 82 Uhr Letzte Vorstellung Liebe und
Trompetenblasen
Schulz Westermeier Finkler Jahrbeck Haid Bahrisch
grundsätzliche Stellungnahme der Gewerkschaften
zu solchen Vorschlägen einzugehen, fragten die Gewerkschaftsvertreter, welche Garantien dafür geboten würden, daß während dieser Zeit, die durch ein Zusatzabkommen zum Manteltarifvertrag vom 1. August bis zum 31. Dezember d. I. begrenzt werden soll, keine Entlassungen und Kündigungen vorgenommen werden und trotz verkürzter Arbeitszeit und reduzierten Gehalts feine leberstunden. gemacht werden. Die Antwort der Unternehmer war, daß das Maximum sowohl der Arbeiszeitver= fürzung sowie des Gehaltsabbaus 20 Pro z. betragen soll. Für die AEG. werde es voraussichtlich nur 10 Proz. und für den Siemens- Konzern etwa 15 Pro3. betragen. Die übrigen Fragen nach der Kündigungssperre und der Ueberarbeit wurden nicht eindeutig beantwortet. Die Metallindustriellen erklärten schließlich, daß im Falle der Ablehnung ihrer Vorschläge
Entlaffungen in großem Umfange
vorgenommen werden müßten, so z. B. in der AEG. etwa 1000 Angestellte und im Siemens- Konzern mindestens 1800.
Faschismus und Sozialismus.
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Renner über die Heimwehr Juliheft der„ Gesellschaft" Das Juliheft der Gesellschaft" bringt eine Reihe von Auf fäßen, die sich mittelbar oder unmittelbar gegen den Faschismus wenden. In einer Diskussion über das österreichische Problem nehmen Lauterbach und Renner noch einmal Stellung zu den Bedingungen, unter denen in Desterreich der Heimwehr = faschismus großwerden konnte und versuchen eine ideologische und politische Ueberwindung dieser Situation herbeizuführen. Von grundlegender Bedeutung ist der Aufsatz von Benjamin gegen das Buch von Jünger Krieg und Krieger", in dem die geistige, moralische und menschliche Haltung dieser trüben und romantischen Kriegsbegeisterung vernichtet wird. Auch der Aufsatz von Rosenberg über ,, Treitschte und die Juden" gibt einen historischen Beitrag zur Reaktion, die zum nationalsozialistischen Antisemitismus geführt hat. Anregend ist auch die Kritik von Michael Freund an dem Patr otismusbuch von Michels. Ferner enthält die Nummer einen Nachruf auf Harnac, dessen Gestalt in die Geistesgeschichte der wilhelminischen Zeit hineingestellt wird und dessen politische, religionsphilosophische und universalgeschichtliche Bedeutung voll gewürdigt wird. Als Ergänzung zu diesem Aufsatz ist die Abhandlung von Karl Thieme zu betrachten, der eine Reihe religionssoziologischer Werte, vor allem das Jesuitenbauch von Miller und die große geschichtliche Abhandlung von Dempf: Sacrum Imperium, eine Geschichts- und Staatsphilosophie des Mittelalters, soziologisch wertet. Ein Aufsatz von Bienstod über Kaliindustrie und öffentliche Wirtschaft, von Gidoni: ,, Wege zum proletarischen Film" und einige neue Briefe aus dem Nachlaß von Marg und Engels schließen das Heft.
RUNDFUNK
AM ABEND
Donnerstag, 10. Juli.
16.05 Max Reger : Variationen über ein Thema von Johann Sebastian Bach , op. 81( Josef Wagner , Flügel).
16.30 Russische Lieder( Helene Guermanova, Alt; Flügel: Julius Bürger). 17.00 E. Koch: Sonate für Violine und Klavier, op. 47.( Stefan Frenkel , Violine und Julius Dahlke, Flügel.)
17.30 Zeitgeschichten von Martin Luserke. ( Sprecher: Dora Saloschin.) 18.00 Dr. Ludwig Priebatsch: Zwangsvollstreckung und Offenbarungseid. 18.30 Gregor Jarcho: Zu Fuß durch USA .
19.00 Aus einem Berliner Straßenbahndepot.( Am Mikrophon: Eduard Rhein .) 19.30 Volkslieder.
19.55 Arbeitsmarkt. 20.00 Wovon man spricht. 20.30 Tanzmusik.
Königswusterhausen.
Mit dieser Situation beschäftigte sich gestern abend eine Funktionärkonferenz des Butab. Die Versammelten waren sich des Ernstes der Situation und der Folgen, die die Durchführung solcher Nach den Abendmeldungen bis 0.30: Abendunterhaltung. Maßnahmen nicht nur für Berlin , sondern für das ganze Reich haben würde, völlig klar. Ganz eindeutig wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Verhandlungen unbedingt fortgefeßt werden müssen und nicht in die Betriebe verlegt werden dürfen. Die Notwendigkeit, die Gehälter in dem gleichen Maße zu reduzieren wie die Arbeitszeit, wurde von allen Rednern entschieden bestritten. Die Gewerkschaften sollen versuchen, ausreichende Sicherungen dafür zu erhalten, daß einmal nicht nur während der„ Notzeit" teine Kündigungen ausgesprochen werden, sondern auch nicht unmittel bar nach dem Ablauf dieses Abkommens. Wollen die Metallindustriellen diese Garantie nicht geben, dann sollen die Gewerkschaften die Zustimmung einem solchen Abkommen verweigern. Die endgültige Beschlußfassung über die Vorschläge der Ber liner Metallindustriellen obliegt einer allgemeinen AfA Funktionärfonferenz, die in der nächsten Woche stattfindet.
17.30 Martin Schumacher: Bildungsaufgaben in der Landschule.
18.00 Justizrat H. Biesenthal : Pür und Wider in preußischen Strafvollzug.
18.30 Dr. N. Feinberg: Russische Musik im Spiegel russischer Kultur, 19.00 Dr. S. Nestriepke: Reisen anno dazumal. 19.25 Landwirtschaftsfunk. Dr. André: Die Buchführung als Grundlage des Bo triebserfolges.
-
Wetter für Berlin : Weiterhin ziemlich fühl und melt wolfig mit allmählich abflauenden westlichen Winden. Für Deutschland : Im äußersten Often noch unbeständig mit einzelnen Schauern. In übrigen Reiche langjame Beruhigung des Wetters. Allgemein ziem lich fühl.
Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.
Freitag, den 11.Juli Mannschafts- Rennen
Anfang: 8.15 Uhr abends
ROSE Rütt- Arena
Ab 6 Uhr:
Varietéschau
8.15 Uhr:
,, Verliebte Leute" Operette von Künneke.
Im Innentheater Täglich 8.15
,, Die andere Seite"
der große künstlerische Erfolg bei der gesamten Presse Berlins . Paul Rose als Kompagnieführer
Winter Garten⭑
8.15 Uhr
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Rauchen erlaubt
Cortinis Dollarsegen usw.
mit 16 Paaren
und internationaler Besetzung
Preise ab 1.50 M.
Theat. am Kottb.Tor Theater i. d. Behrenstr. 53-54 812 U. A4 Zentrum 926-927 8% Utellenangebote
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Kinder 0.50 M.
Mein Kapitän- Kautabak
schmeckt mir doch am besten!
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hören sofort wieder
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