föeilage Freitag, 11. Juli 1930
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Di« Emscr Depesche ist es gewesen, die den Krieg ent- zündet hat und ihn entzünden sollte. Hans Delbrück . A 2301 war das Aktenzeichen einer Staatsdepesch«, die Bismarck am Spätnachmittag des 1 3. I u l i 1 870 empfing, als er gerade mit dem Generalstabschef Moltte und mit dem Kriegsminister R o o n zu Tisch saß: die Unterschrift des Geheimrats A b e ck e n tragend, war sie um 3 Uhr SO in Ems aufgegeben, um ki Uhr S in Berlin angekommen. Bismarck überflog den bereits dechiffrierten Text, las ihn seinen beiden Gästen vor, setzte sich an ein Nebentischchen und strich mit einem Riesenbleistift die Sätze zu- sammen. In der neuen gekürzten Fassung ging die Depesche noch vor Mitternacht an die Presse, und sellen ist im ganzen neunzehnten Jahrhundert ein verhängnisvolleres Schriftstück an die Presse ge- gangen. Was hotte es damit für eine Bewandtnis? Seit Bismarck als Ministerpräsident Preußen regierte, faßte er jene„L ö s u n g" der deutschen Frage ins Auge, durch die er der deutschen Bourgeoisie ein einheitliches Wirtschaftsgebiet unter Ausschluß Oesterreichs , dem ostelbischen Junkertum die Herrschast in diesem geeinten Deutschland und den Hohenzollern die Kaiserkrone ver- schafft� Das Mittel? Das Gewaltmittel eines Gewaltmenschen: But und Eisen! Nachdem das Schwert 1864 Schleswig und Holstein von Dänemark losgetrennt und 1866 die Frage der Bor- Herrschaft in Deutschland gegen die Habsburger entschieden hatte, blieb noch Frankreich , das sich unter dem Bonapartismus als Schieds- richte? Europas aufspielt« und mit Unbehagen Preußens Macht- Zuwachs betrachtete. Um Napoleon III. von einer Unterstützung Oesterreichs abzuhalten, hatte ihm Bismarck mit der Aussicht auf allerhand„Entschädigungen" bald Belgien , bald Mainz , bald Luxemburg , den Mund wässerig gemacht. In Wahrheit dachte er ihn zu prellen und hielt den Krieg für nötig, einmal, weil ihn bedünkte, daß nur so der dauernden Einmischung Frankreichs in innerdeutsche Angelegenheiten«in Riegel vorzuschieben sei, dann, um Deutschlands Norden und Süden durch genieinsam vergossenes Blut zusammenzukitten. Diesen Krieg bereitete als bedenkenloser Brandstifter Bis- marck planmäßig vor wie den von 1866. Erleichtert wurde ihm sein frivoles Spiel dadurch, daß auch die Pariser Macht- haber mit dem Gedanken eines Krieges nur zu gern umgingen. Da beh den Kammerwahlen von 1869 die Regierung zwar noch 4,4, die Opposition aber schon 3,2 Millionen Stimmen erhalten hatte, bedurfte das Lug- und Trugregime des Bonapartismus zur inneren Festigung der äußeren Triumphe. Die Gelegenheit war um so günstiger, als Oesterreich, nach Rache für Königgrätz dürstend. zu einem Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich bereit war. Erz- Herzog A l b r c ch t verhandelte im Mai in Parks, Napoleons Generaladjutant L e b r u n im Juni in Wien über den gemeinsamen Fevzugsplan gegen Preußen. Inzwischen hatte Bismarck schon die Schlinge gelegt, in der sich Napoleon fangen sollt«. Mit Eifer und Nachdruck, aber in oller Heimlichkeit betrieb er die Kandidatur einss Hohen- zollernprinzen aus der'Seitenlinie, Leopolds von Sia- Moringen, für den erledigten Königsthron in Spanien . Vielleicht rechnete er mit der Möglichkeit, daß nach einer Wallung des Widerspruchs Frankreich kleiit, beigeben und Preußen so einen hallenden diplomatischen Triumph'' einheimsen werde. Wahrschein- licher bleibt, daß er es von vornherein auf den Krieg abgesehen hatte. Lothar B u ch e r, der als Bertrauensmann Bismarcks noch Spanien gesandt wurde, wußte es nicht anders, als daß sein Herr und Meister mit der Sigmaringer Kaydidatur dem Franzosenkaiser eine Falle gestellt habe, und der Datei� des prinzlichen Kandidaten ließ sich dahin aus, daß der preußisch«. Staatsmann„die Thron- kandidatur nur in der Absicht und Voraussicht aufgebracht. respektive ausgenutzt habe, um daraus de�n Kriegsfall gegen Frankreich zu gewinne n". Als Ansang Juli die Bombe vor der Zeit platzte, gab es in Frankreich den erwarteten Sturm, und Paris forderte Erklärungen. Da B i s m a r ck sich auf seinem hinterpommerschen Gut Varzin ver-
steckte, und das Auswärtige Amt sich dahinter verschanzt«, daß es sich um eine Familienangelegenheit des Hauses Hohenzollern handele. erhielt der französische Botschafter in Berlin , Benedeit i. der» Auftrag, sich an den in Ems zur Badekur weilenden Köni« Wilhelms I., als den Chef des Hauses, zu wenden. In Darzim schnaubte Bismarck Wut, als er hörte, daß sein Monarch dem Franzosen, statt ihn an der Schwelle abzuweisen, sehr höflich emp-- fangen habe.„Der König", knirschte er,„f ä n g t a n zu kneifen!" Vollends schienen zu seinem galligen Aerger die Kriegswolkcn zerblasen, als am 12. Juli der Sigmaringer auf die Kandidatur verzichtete. Um diesen Erfolg über sich selbst hinauszutreiben, wies, über» mütig geworden, das Poriser Kabinett B e n e d e t t i an,� von Wilhelm I. die Zusicherung zu verlangen, daß er auch künftig, der Kandidatur eines Hohenzollern seine Zustimmung versagen werde. Und nun kam es am Vormittag des 13. Juli zu der S z e n a auf der Kurpromenade in Ems, die vielfach entstellt in die- Geschichte eingegangen ist: B e n e d e t t i sprach nicht wider olle Etikette den König an, sondern wurde von ihm angesprochen, ent- ledigte sich seines peinlichen Auftrags, erfuhr gemessen« Abweisung. zog sich zurück. Das alles ging in den Formen vollkommenster Höflichkeit vor sich, und weder der König noch der Botschafter htltien den Eindruck, daß die Brücke abgebrochen sei: als Benedetti sich am folgenden Tag verabschiedete, reichte ihm der Monarch die Hand: „Wir zwei wollen Freund« bleiben!" Aber schildert« schon die Depesche Abeckens an seinen Ehef die Ereignisse des 13. Juli zugespitzter, als sie sich zugetragen hatten, so weckte dos von Bismarck zusammengestrichene und verösfent» lichte Telegramm den Eindruck, als habe der französische Botschafter für eine dreiste Zudringlichkeit ein für allemal brüske und bündige Abweisung erfahren:„Se. Majestät hat es darauf abgelehnt, den französischen Botschafter nochmals zu empfangen und demselben durch den Adjutanten vom Dienst sagen lasten, daß, Se. Majestät dem Botschafter nichts weiter mitzuteilen habe." Das hieß, den Sinn der Vorgänge nicht nur färben, sondern auch fälschen: mit Recht sagte M o l t k e von der Emser De- pcsche: Erst war es ein Rüchzugssignal, jetzt ist es ein Angriffssignal? Ein Zlngriffssignal sollte es sein! In Paris war inzwischen die Vernunft eingekehrt, und man beschloß, wenn der König von Preußen die verlangte Bürgschaft ablehne, sich dabei zu bescheiden: der Friede schien gesichert! Da knallte Bismarcks Ohrfeige. Eine solche Demütigung einzustecken war, angesichts eines leiden- schoftlich verhetzten Volkes, der Bonapartismus nicht mehr stark genug. Gleichwohl zögert« man noch vierundzwanzig Stunden mit der. Entscheidung, und Napoleon , der ein todkranker Mann war. liefen die dicken Tränen über die Backen, als er den Mobilmachungs» besehi unterzeichnete. Am 16. Juli erging die französische Kriegserklärung. Bismarck frohlockte. Er hatte, was er gewollt und erstrebt hotte, nicht nur den Krieg, sondern auch die ein- mütige Begeisterung des ganzen deutschen Volkes, dos unfähig, die Ränke einer trüben Kobinettspolitik zu durchschauen, um sein nationales Sein zu kämpfen glaubte. Ob ohne die Veröffentlichung der entstellten Emser Depesche der Deutsch -sranzösische Krieg vermieden worden wäre, ist ebenso schwer zu entscheiden wie die Frag«, ob ohne das Attentat von Sarajewo der Weltkrieg nicht ausgebrochen wäre. Hier wie dort deckten sich die Gründe für den Zusammenstoß nicht mir dem Anlaß, und wir wissen, daß einzelne nicht willkürlich Ge- schichte machen können. Aber im Rahmen der einmal gegebenen Möglichkeiten vernüjgen einzelne Vieles. Und daß Bismarck den Krieg 1870 entfesselt habe, hat gerade seine engste Umgebung nie bezweifelt. Als einmal später im Kreis seiner Familie die Red« darauf kam, daß der älteste Sohn, bei Mars-la-Tour schwer ver- wundet, auch hätte fallen können, sagte zu B i s m a rck seine Gattin. in ihrem Mutterherzen schmerzlich berührt:„Dann würde ich dir niemals verziehen haben, daß du diesen Krieg gemacht hast." Er fuhr zornig aus:„Wie kannst du sagen, daß ich diesen Krieg ge- macht hätte?" Aber Frau Johanna hatte das feinere und richtigere Gefühl. Hermann Wendel.
tind noch cinmaCt Dtax Hochdolf: ßto&a StuxetnßuXQ Die Kühnheit, mit der Max 5zochdorf auf Hermann Müllers fachliche und äußerst schonungsvolle Kritik des Buchs über Rosa Luxemburg antwortet, veranlaßt mich, in dieser Kontroverse auch das Wort zu ergreifen. Hochdorf macht es sich allzu bequem, wenn er die unglaublichen Schlampereien, die er sich bei fast allen Zeit, und Namensangaben zuschulden kommen läßt, kurzerhand dem Druckfehlerteufel in die Schuhe schiebt, der es geradezu auf ihn abgesehen zu haben scheint. Es soll also ebenfalls ein Druckfehler sein, wenn er die nach seiner falschen Angabe am 6. Mai 1871 geboren« Rosa im Zwickauer Ge- fängnis im Jahre 1904 36 Jahr« alt sein läßt. Merkwürdig, in der Tat! Hermann Müller hat olle diese Teufeleien des Setzers schon berichtigt. Ich will daher nur noch aus«inen Punkt näher eingehen, der m. E. von allgemeinem parteigenösstschen Interesse sein dürfte. * Hochdorf beharrt darauf, daß Rosas Massenstreik- broschüre von der Partei verboten und daher eingestampft worden fei. Daran ist kein Wort wahr. Wer Rosa nur ein wenig kannte, der weiß, daß sie nie und nimmer sich einer Zensur unterworfen hätte. Hier liegt offenbar eine Verwechslung mit einer anderen Schrift vor, die wenig später nach jener Broschüre Rosas erschien und über die es fast zu einem internen Partcikonflikt kam. Davon durfte Hoäidorf etwas läuten hören haben. Diese Schrift war K a u t s k y s„We g zur Macht". Sie war es, in der der Porteivorftand. und zwar nicht etwa Ebert und Scheidemann , sondern Bebel und Singer, einzelne Sätze bean- standeten, nicht deshalb, weil sie ihnen falsch vorkamen, sondern weil st« fürchteten, sie könnten nicht nur zu einer schweren Verurteilung des Autors führen— das wäre schließlich zu ertragen gewesen—, sondern auch die Position d«r ganzen Partei erschweren. Daher verlangten sie Einstampfung der Broschüre— die schon gedruckt, ober noch nicht im Buchhandel war— und«ine Neuauflage mit Hinweglassung der beanstandeten Stellen. Kautsky lehnte das ab, sehr zur Freude Rosas, die. um Kautsky jeden Rückzug unmöglich Mi machen, ohne sein Dorwissen die beanstandeten Sätze in der„Leipziger Volkszeitung" veröffentlichte, sehr zu Kantskys wie des Parteivorstandes Mißvergnügen. Sah dieser doch in der Veröffentlichung, solange die Verhandlungen über die Schrift noch schwebten, eine Illoyalität Kautskys. Um einen Ausweg zu finden, wollte Kautsky die Broschüre in Wien oerlegen. Im letzten Moment gelang es jedoch Hugo Haas », zu vermitteln. Er fand für die beanstandeten Stellen«ine Fassung, dar Kautsky zustimmen konnte und die den juristischen Bedenken des Vorstandes Rechnung trug. In dieser Form erschien die Schrift in neuer Auflage: die erste sollte eingestampft werden. Tatsächlich ist das nie geschehen. Diese erste Auflage wantx-rte in die Keller der Partcibuchhondlung und wurde, nachdem schon ein großer Tell der neuen Aulloge verbreitet war, mit anderen Exem- plaven derselben vermischt und unauffällig verkauft. Das tonnte um so eher geschehen, als die Aenderungen juristisch wichtig sein mochten, politisch jedoch ganz bedeutungslos waren und cm dem Inholt der Schrift nichts änderten. Der Konflikt führte nicht dazu, daß Kautsky mit Bebel und Singer brach, sondern daß die Beteiligten sich mit Haases Hilfe verständigten. Das war ein Ausgong, der Rosa in ihrer damaligen scharfen Oppositionsstellung aufs äußerste empörte. Ihr bisheriges freundschaftliches Verhältnis erlitt dadurch einen argen Stoß, und nie hat sie ihm diese Nachgiebigkeit verziehen. Und sie sollt« ein derartiges Vorgehen bei einer eigenen Arbeit zulassen, sollte sich dem Diktat des Parteivorstandes gefügt hoben! Wer dos an- nimmt, kannte, wie gesagt, Rosa schlecht. Dazu kommt noch folgendes: Gerade damals, unmittelbar nach Rosas Rückkehr aus Rußland , war meine Freundschaft mit ihr auf dem Gipfelpunkt. Wir waren unzertrennlich, nicht nur tagtäglich beisammen, sondern Rosa nächtigt« sogar oft bei mir, wenn sie des Erzählens über all« ihre Erlebnisse kein Ende fand. Und da lallte sich etwas so Ungeheuerliches zugetragen haben, wie es ein Einspruch des Parteivorstandes gegen die Veröffentlichung einer ihrer An- sichte» in Rosas Augen gewesen wäre! Da hätte sie einen Sturmi in den ihr zu Gebote stehenden Parteiblättern entsacht, der nicht so unbemerkt vorübergegangen wäre, daß er heute schon völlig der Vergessenheit angehörte. Der Vorgang bei der Veröffentlichung des „Weg zur Macht" steht auch meines Wissens in der Parteigeschichte einzig da Nie vorher oder nachher hat sich ähnliches ereignet. * Di« Leser mögen mir meine Ausführungen verzeihen. Ich wollte durch sie die Leggnde von Rosas eingestampfter Broschüre aus der Welt schaffen. Eigentlich löge es bei Hochdorf, den Nachweis für seine Behauptung unwiderleglich zu erbringen. Hochdorf schließt seine Erwiderung auf Müllers Kritik mit dem stolzen Hinweis darauf, daß sein Buch über Rosa schon«ine neue Auflage erlebe. 2ch glaube, er ist im Irrtum, wenn er damit den Wert seiner Schrift Zu beweisen vermeint, die nicht nur in keiner Hinsicht der Gestalt Rosa Luxemburgs gerecht wird, sondern aus der der Leser nur ein verzerrtes Bild der großen Kämpferin empfängt. Wenn wirklich so viele Hände begierig nach einem ausführlichen Werk über Rala Luxemburg greifen, so nicht, weil Max Hochdorf es geschrieben, son- dern weil das Interesse an ihr heute noch ebenso lebendig ist wie vor einem Jahrzehnt und weil die Verehrung für sie im Proletariat und weit über dessen Kreise hinaus noch gewachsen ist. ilm so bedauerlicher, daß sich Hochdorf als viel zu klein ermesst, vm der Größe der Aufgabe, die er sich gestellt, auch nur annähernd gewachsen zu zeigen. Luis« Kacirky.
fl.£utdus t Ein Oftensch von HnCiux Mr. Thomson, Präsident d«r Thomson l�eder Co., Ehikago, USA. , tut seit dreißig Iahren nichts weiter als'�(egal bei Hausse oder Baisse) sein Konto bei der Philo Rat. Bans zu vergrößern Von dieser Beschäftigung hat er weniger harte Stellen auf den Händen, um so mehr aber weiche Stellen um den Nhrfen bekommen. Jetzt endlich beschloß Mr. Thomson auch etwas für seine Seele zu tun. Zu diesem Zweck entschloß er sich, hinaus in die Welt zu fahren. Eigentlich war es Mr. Thomson sehr schwer, s�re„Babbit- welt" zu verlassen, um in die„unkultivierten" Länder der„alten Welt" zu fahren, aber der Arzt sagte, reisen mache schlank und der Bauch des Herrn Präsidenten begann gerade noch schneller als sein Konto zu wachsen, also nahm er sein dickes Scheckbuch und gondelte los. Da ich die hohe Ehre habe, Mr. Thomson zu kennen, kam er zuerst zu mir nach Kopenhagen . In zwei Tagen hotte er ganz Dänemark bereist, ergriffen am Grobe Hamlets in Helsingör (die dänische Badeverwaltung hat dort, extra für die amerikanischen Turisten. einen Grabhügel aufgeworfen und einen alten Kater in ihn getan) gestanden: von dieser„heiligen" Stelle nahm Mr. Thomson etwas Erde nach Ehikago mit und fuhr dann weiter nach Indien ! Von Indien schrieb mir dann Mr. Thomson wöchentlich Karten, adressiert: Mr. G., Kopenhagen . Holland. Erdkunde schwach. Aber wozu braucht auch der Herr Präsident Erdkunde? Taxis gibt's überall und seine Dollars lassen die Grenzen schwinden. Sechs Wochen fuhr Thomson in Indien herum Als er zurück kam, erwarteten wir mit begreiflicher Spannung seine Reiscbeschreibung. Ach Indien ! Wer da hin kann... Mr. Thomson saß im Sessel, ichmotzte an einem Kaugummi. Wir umstanden den Dollarmonn. Fragen umschwirrten ihn. „Wie war«s in Indien ? Wie ist die Loge? Gibt es viel Arbeitslose? Was sagen die Inder?"
Mr. Thomson schüttelte sein von Millionen beschwertes Haupt... .Ladys and Gentlemen. es ist nichts los in Indien ! Di« Leute sind sehr zurückgeblieben. Kein gutes Kino. Kein anständiges Hotel. Sie können nicht mal amerikanische Zeitungen dort bekommen... Und überhaupt die Inder sind richtige Banditen. Sie nehmen im Hotel für die Wäsche eines Hemdes 3 Dollar! Bedenken Sie, drei Dollar! Well, ich kriege ein neues Hemd dasür in Ehikago. Drei Dollar terible! Bandits!" Das war alles, was der Millionär über seine Indienreise zu erzählen hatte. Jedes Aussragen war zwecklos. Mr. Thomson begann gleich wieder:„Banditen, drei Dollar...«in Hemd.. Kein Kino... kein gutes Hotel...1" und steckte sich eine Zigarre an. Aber ein Mädel saß unter uns, schwärmerische Anhängerin Gandhis . Mit all ihrer Jugend verehrte sie diesen fernen Freiheitskämpfer. Dieses Mädel hob ihre schwärmerischen Augen empor zu Mr. Thomson und frug mit vor Ehrfurcht zitternder Stimme: „Sahen Sie Gandhi in Indien ?!" Mr. Thomson nahm die Havanna aus dem Mund und dachte angestrengt nach: „Gandhi ... Gande... Gandhi .." murmelte er.„No. Ist denn der Mann auch aus d«r Lederbranche?" Also sprach Mr. Thomson.. Ich habe Ihnen den Besitzer des Konto Phila. Nat. Bank Nr. 196 479 vorgestellt. Man soll aber nicht den Teufel an die Wand malen... Eben kriege ich von Thomson eine Karte... ..Will mir Deutschland ansehen, komme am Montag" Uh... Ah.. Ich muß mich auf Mr. Thomson vorbereiten. Wollen Sie mir bitte schnell sagen, wo der deutsche Feldherr Goethe begraben ist und welche Werke der große Dichter Moltke geschrieben hat? Denn das wollte der Herr Präsident schon m Kopenhagen wissen!