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Rr. 321 47. 3Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Heldentaten der Retter.

Todesmutig ohne Gasschuß in die Grube.

Neurode, 11. Juli. Der Unfallausschuß für Niederschlesien   der Grubensicherheitstommiffion für den Oberberg amtsbezirt Breslau  , der am Freitag auf der kurt. Schachtanlage bei Hausdorf der Wenzeslausgrube fagte, ist zu folgenden Feststellungen gekommen, aus dem auch hervorgeht, daß die von allen niederschlesischen Gruben herbeigeeilten Rettungs­mannschaffen mit Einfah ihres Lebens sich an der Reffung ihrer Arbeitsgenossen beteiligt haben.

Der Bericht lautet: Am 9. Juli gegen 4 Uhr nachmittags er­eignete sich auf dem Kurt- Schacht während der Arbeit ein schwerer Kohlensäureausbruch, durch den 151 Berglente tod= lich verunglüdten. Die Ausbruchsstelle liegt im Benzeslausflöz dritte Sohle in der 17. b. teilung. In dem Flöz war im wesentlichen ein 200 Meter langer 2bbauftreb mit der zugehörigen oberen und unteren Abbauftrebe belegt. Von der Belegschaft dieser Betriebspunkte haben bisher

69 Mann noch nicht geborgen werden können.

Aus der 17. Abteilung ist die in großen Mengen ausgebrochene Kohlensäure dem frischen Wetterstrom entgegen bis in die Nähe des einziehenden Wetterschachtes vorgedrungen und mit den frischen Wettern in die Baue der 18. Abteilung übergetreten, mo­durch auch diese Betriebe vergast wurden. Nachdem die Lage der Abbruchsstelle in der 17. Abteilung feststand, wurde diese Abteilung abgeschlossen, um das meitere Ausströmen der Kohlensäure in die Baue der 18. Abteilung zu verhindern. Zu dieser Zeit war es nach Lage der Verhältnisse bereits ausgeschlossen, daß sich von der Belegschaft des Benzeslausflöges noch Leute am Leben befanden. Die Durchführung dieser Maßnahme er­möglichte, abgesehen von der Verhinderung eines weiteren lleberströ­mens der Kohlensäure, die Zuführung größerer Mengen frischer Wetter nach den bereits nergaften Betrieben der 18. Abteilung und ein schnelleres Bordringen der Rettungsmannschaften in diese.

Die Rettungs- und Bergungsarbeiten wurden nach dem Aus bruch unverzüglich eingeleitet und ununterbrochen Tag und Nacht durchgeführt.

Nur dadurch, daß die Rettungsmannschaffen, die von allen niederschlesischen Gruben herbeigeeilt waren, zur Beschleunigung des Relfungsmertes ohne Gasichuhgeräte unter Lebensgefahr vorgingen, wurde der felfene Erfolg möglich, daß aus den ver­gaflen Betrieben nach 49 Maun, die meist bereits bewußfios maren, lebend geborgen wurden.

11m an die in der 17. Abteilung befindlichen Berunglüdien ge­langen zu können, ist noch die Beseitigung von Kohlensäure aus ver­

giedenen Bauen sowie die Ausräumung der ausgeworfenen Maffen erforderlich, eine Arbeit, die voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen und ununterbrochen fortgesetzt wird. Ueber die 11rsache des Ausbruches läßt sich ein Urteils erst fällen, wenn der Ausbruchsherd freigelegt ist..

Die wahrhaft heldenmütige Selbstopferung der Ketter, die die deufbar höchste Anerkennung des Staates verdient, wirft aber andererseits die Frage auf, wie es fommt, daß in notorisch gefährdeten 3echen offenbar viel zu wenig Gasschuhgerät vorhanden ist. Die Deffentlich feit hat Anspruch darauf, daß diefe Frage schnell und refflos auf­geklärt wird.

In Hausdorf werden seit Freitag Gräber für je jedhs Bergleute in Majsen ausgehoben, teilweise von Berwandten, die verstört mit zusammengepreßten Lippen ihre Arbeit verrichten. Am Sonnabend werden die bis jetzt geborgenen Toten im Belegschafts haus Mölle aufgebahrt und für den Besuch ihrer Angehörigen frei gegeben. Die öffentliche Trauerfeier wird den Sonn­

SINCLAIR LEWIS

DER ERWERB

¡ iagvormittag ausfüllen. Sie beginnt um 8 Uhr auf dem neuen tatholischen Friedhof in Hausdorf. Von dort werden blumen geschmidte Automobile die auswärtigen Verunglückten zu den Heimatfriedhöfen bringen.

Erschwerte Bergungsarbeiten.

Neurode, 11. Juli.

Im Laufe der vergangenen Nacht machten die Bergungsarbeiten auf dem Kurt Schacht teine großen Fortschritte. Nur zwei Bergleute fonnten noch geborgen werden; einem von ihnen waren durch den ungeheuren Druck die Kleider buchstäblich vom Leibe geriffen. Er wurde völlig nackt aufgefunden. Die Bergungsmannschaften find jetzt etwa fünf Meter von dem Haupt­pfeiler entfernt. Die Bergungsarbeiten sind ungeheuer schwierig und ständig ermattet sind und abgelöst werden müssen. Von der anstrengend, so daß die Mannschaften nach 15 minuten voll= Beschaffenheit des Hauptpfeilers wird es abhängen, wie sich die weiteren Bergungsarbeiten gestalten. Dann wird man auch den Herd der Katastrophe feststellen fönnen, der auch noch auf der Strede hinter dem Hauptpfeiler liegen kann.

Sonnabend, 12. Juli 1930

Verfahren festzusehen. Die Bestattungskosten der Berunglückten merden von der Unternehmung getragen.

Spendenannahme für den Bergmannsfonds.

Breslau  , 11. Juli.

Das Oberbergami Breslau   gibt folgende Bekannt­machung heraus:

Grubenunglüds auf der Benzeslausgrube entstandene Not lin ,, Alle diejenigen, die den Wunsch haben, die aus Anlaß des dern zu helfen, und gleichzeitig zur Unterstützung der Hinter­bliebenen der bei anderen Bergwertsunfällen getöteten Bergleute des niederschlesischen Steinkohlenbezirks beizutragen, werden gebeten, ihre Spenden der Filiale Waldenburg   der Deutschen Bant und Disconto Gesellschaft zu Waldenburg   in Schlesien auf das dort bestehende Konto des Bergmannsfords für das niederschlesische Steinkohlenrevier" zu überweisen.

In Berlin   nimmt die Reichsgeschäftsstelle der Deutschen   Nothilfe, Berlin   W. 8., Wilhelmstraße 62, im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden für die Hinter­bliebenen der ums Leben gekommenen Bergleute und für die Ber­letzten Geldspenden entgegen. Die Einzahlung der Spenden wird Deutsche   Nothilfe, Grubenunglück Neuroder Steinkohlenbezirk" bei erbeten auf das Postscheckkonto Berlin   156 000 oder auf Konto der Zentrale der Deutschen Bank und Disconto- Gesellschaft in Berlin  .

Hoppe auf freiem Fuß.

Eine unbegreifliche Maßnahme des Vernehmungsrichters.

Gestern nachmittag ist der nationalsozialisti.

Verhör durch den Vernehmungsrichter im Ber­ Liner   Polizeipräsidium, da Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr angeblich nicht bestehen sollen, wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

leber die Ursache des Unglüds läßt sich immer noch nichts sagen. Es fursieren die verschiedensten Gerüchte. Man gibt die Schuld zunächst der Schrämmaschine, die arbeitete, als der Kohlensäureausbruch erfolgte. Diese Maschine, die einen Keil in den Flöz hineinfräft, wird dort angewandt, wo die Kohlen- iche Waffenschieber Hoppe nach einem längeren säure nicht so start ist, daß mit dem Schießverfahren gearbeitet werden müßte. Es fann natürlich geschehen, daß ein plötzlicher Riß entsteht und daß durch diesen Riß Kohlensäuremassen ausbrechen. Es besteht aber noch eine andere Möglichkeit, die das Unglück her beigeführt haben fönnte. An Stelle der herausgenommenen Kohlen merden Steine gesezt, um den freigewordenen Raum auszufüllen. Es besteht die Möglichkeit, daß sich das darüber liegende Gelage all­mählich wieder auffeßt. Benn allerdings Stüb hölzer plöt lich nachlassen und sich das Gelage durchsetzt, fann durch den mit Naturnotwendigkeit erfolgenden Schlag ein Kohlensäureausbruch hervorgerufen merden.

A

Die Bergung der noch eingeschlossenen Ar­beiter fann 14 Tage in Anspruch nehmen, da die Strede auf 140 Meter verschüttet ist und die Leichen zum Teil unter eineinhalb Meter tiefen Ausmurfmassen begraben sind.

Bersorgungslage der Hinterbliebenen.

An die Hinterbliebenen der verunglüdten Bergleute find am Freitag zunächst je nach Zahl der Familienmitglieder 200 bis 250 Mart ausgezahlt morden. Diese Summe jetzt fich 3 faminen aus/ des Jahresverdienstes des Bergmanns   durch die nappschaft somic aus einem weiteren Zuschuß aus einem Berufsgenossenschaft, aus einem fleineren Zuschuß der Sonderfonds des Oberbergämts. Der Kreis Neurode hat eine Interfügungsaftion insofern eingeleitet, als für jeden perheirateten Toten 80 Mart gezahlt werden sollen. Außer dem wird für jedes Kind der hinterbliebenen Familien ein Betrag Don 20 Mart gezahlt. Die Kreisverwaltung ist bemüht, für die­jenigen Bergleute, die infolge der Katastrophe nicht arbeiten können, zu forgen. Sie sollen die Arbeitslofenunterstügung mit voller gehobener Fürsorge erhalten. Die spätere Rente regelt fich wie folgt: Jedes Familienmitglied erhält eine Un fallrente der Berufsgenossenschaft in der Höhe von 1% des legten Arbeitsverdienstes des Bergmannes bis zur Grenze von%, so daß eine Bitme mit 3 Kindern/ des Arbeitsverdienstes des Ehemanns erhält. Benn diese Grenze nicht erreicht ist, tritt hinzu eine Knappschaftspension und wenn die Ehefrau nicht in der Bage ist,% des ortsüblichen Tagelohnes selbst zu verdienen, tritt ein Zuschuß seitens der Invaliditätsversicherung hinzu. Es ist be reits Anweisung gegeben, die Höhe der Renten in beschleunigtem

Kirchen zu tun hat, die nicht halb so groß und halb so schön find wie eine rote Bauernicheune? Und dabei läuft dieser Abschaum der Menschheit herum und versichert einem, die Kirche wäre Gottes Haus. Wenn ich der liebe Gott wäre, würde ich mich bestimmt dagegen wehren, schlechter unter­gebracht zu sein als das liebe Bieh. Aber zum Teufel! Lassen wir das. Wenn ich davon anfangen wollte, was ich von all von den Schulen und von diesem ganzen verlogenen Reflame­wesen, würde ich wahrscheinlich die ganze Nacht hindurch weiter fläffen, und Sie fönnten mir auf alles einfach zur Antwort geben, daß ich ein Neurastheniter bin, der es zu nichts gebracht hat, während die großen Kanonen, auf die

Wie auch bei seiner. ersten Bernehmung, behaupteie Hoppe vor dem Richter erneut, daß er die Maschinengewehrteile bei der Firma, bei der er früher angestellt war, gestohlen und

versucht habe, sie zu verkaufen. Da ihm dies nicht gelungen sei, habe er sich an Dörre. den er in einem Waffengeschäft zufällig tennengelernt haben will, gewandt. Er habe außerdem früher ein­mal versucht, die gestohlenen Schlösser wieder seiner früheren Firma zu verfaufen. Diese habe jedoch abgelehnt mit der Begründung, daß ihr jetzt der Vertrieb von Maschinengewehrteilen nicht mehr gestattet sei. Dörre sollte ihm nun, wie er weiter angibt, weitere Teile besorgen, um die vorhandenen so zu ergänzen, daß man da­für Abnehmer finden würde. Im trassen Widerspruch hierzu steht allerdings der Inhalt einiger Briefe, Die bei der Haussuchung in der Wohnung des Dörre gefunden wurden. Sierin geht an Dörre wiederholt die Aufforderung, Teile für Ma­fchinengewehre und Maschinenpistolen zu beschaf fen. Der Inhalt kann nur so verstanden werden, daß es sich um

solche Teile handeln fann, wie sie bereits vorgefunden und be­

chlagnahmt worden sind. Bielleicht stammt sogar schon ein Teil

des Lagers aus Lieferungen, die durch Bermittelung des Dörre ge= gangen find

bindung gesetzt, die Hoppe nach seiner Behauptung beftohien haben will. Der Inhaber des Geschäfts hat jedoch erklärt, daß er auf eine Strafverfolgung feinen Wert lege. Von Dörre ist bekanntlich amtlicherseits in Abrede gestellt worden, daß sich Beweise für seine 3ugehörigkeit zur NSDAP  . ergeben haben. Bas allerdings vont einem republikanischen Polizeibeamten zu halten ist, der mit natin nalistischen Waffenschiebern gemeinsame Sache machte, dürfte nicht zweifelhaft sein.

Inzwischen hat sich die Polizét auch mit der Firma in

Gustav- Stresemann- Realschule. Mit Genehmigung des Herrn Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volfsbildung führt die Real­schule in Berlin- Adlershof   fortan die Bezeichnung Gustav- Strefe mann- Realschule".

,, Wie voreilig Sie sind." Walter!"

,, Nächstens werden Sie mich Una" nennen; bedenken Sie doch nur, wie entsegt alle im Büro wären!"

,, nein, ich habe schon beschlossen, Sie ,, Goldi" zu nennen; das klingt hübsch und gefühlvoll. Aber, um Himmeis willen, so erzählen Sie mir doch meiter, warum Sie mich so

ROMAN   den Dingen halte beinahe von allen, von der Kirche und gern haben. Das ist kein jo alltägliches Thema für mich."

,, Hm, überhaupt die meisten Menschen. Brauchte mich auch nicht im Büro zu schinden, wenn die Leute etwas ver stünden... Was haben Sie für Schulen gemacht?"

Ach, bloß Volksschule, Untermittelschule und einen

Handelsturjus.

,, o?"

In Panama  , Pennsylvanien  ."

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Unitarier,

Jch fenne das. Ungefähr so wie meine Schule in Ranjas der Direktor, wäre ebensogut Beichenbestatter ge­morden, wenn er das nötige Kapital gehabt hätte... Tja! Schuldirettoren und Rapital-tönnte eine ganz gute Satire daraus machen, menn ich die Sache ein wenig ausarbeiten würde. Ich fenne das... Gehen Sie in die Kirche?" Warum ja, natürlich." ,, Belchen Gott ziehen Sie augenblicklich vor­Katholiken, Christian Science  , Siebenten- Tag- Adventisten?" Ja es ist doch immer derselbe... Rommen Sie mir bitte nicht mit der Phraje, es ist Immer derfelbe Gott  ". Es ist nicht berselbe Gott, der in einer Epistopalkirche nach Kerzen und Mufit einfach verschmachtet und andererseits der Plymouther Bruderschaft im besonderen die urheberrechtlich geschützte Offenbarung macht, daß Orgel Spiel und Kerzen etmas Berruchtes find.

-w

Sie find schredlich gottesläfterlich. " Sie glauben ja auch nicht an all das Zeug. Sonst mürden Sie mich ja verprügeln so mie man es zur Seit der Kreuzfahrer getan hat. Es ist Ihnen eben höchst schnuppe

Ja, eigentlich ist es mir egal", hörte sie sich zu ihrer pigenen Berwunderung sagen.

Ich bin natürlich schrecklich roh und ordinar, aber wie Joll man benn fein, wenn man mit diesem Haufen von

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Ach, ich habe noch nie jemand gekannt, der mirt­lich Feuer hat, ausgenommen vielleicht S. Herbert Roß  , und der der

,, Der ist ein richtiger Schwäger."

Ja, so was Aehnliches. Ich weiß nicht, ob Sie es je zu

etwas bringen werden mit all Ihrem Feuer, Herr Babson; aber Sie haben etwas in sich."

ich schimpfe, im eigenen Auto fahren." Gr brach feine lange Tirade plöglich ab, warf einer Kaze, die ihn auf ihrer Runde um die einzelnen Tische fragend ansah, ein Stück Zucker hin, blickte finster drein und plagte dann plöglich heraus: ,, Was halten Sie eigentlich von mir?" ,, Sie sind der freundlichste Mensch, der mir je be- die gerne Genies sein möchten", ihr Provinzlertum so sicher

gegnet ist."

P

So? Freundlich? Gut zu meiner Mutter?" Bielleicht Nur um Thretwillen gehe ich gerne ins Büro. Ich bewundere Sie wirklich. Ich glaube, es ist schrecklich unpassend, daß ich Ihnen das sage."

Ija, so mas!" rief er erstaunt. Also jemand, der mich bewundert! Und ich habe Sie immer für ein ganz besonders vernünftiges Mädchen gehalten. Bemeist wieder mal, wie leicht man euch täuschen tann."

Er jah ihr gerade ins Gesicht, lächelte fie an ziemlich verloren und so stolz auf ihr Lob. Ohne auf die Leute am Nebentisch zu achten, streďte er die Hand über den Tisch und berührte einen Augenblic Lang leise die ihre. Niedergeschlagen fragte er dann: ,, Aber marum haben Sie mich gern? Ich habe gemiß die besten Borfäße; ich bin bereit, Tolstois Lorbeertranz von seinem Grab zu stehlen und ein Redner zu sein wie William Jennings Bryan  . Aber es gibt Millionen Menschen, die sich nach diesen Dingen sehnen. Es gibt leinen Laufburschen in ganz Nem Port, der nicht gerne ein Genie wäre." Herr Babson. alter!

Ich habe Sie gern, meil Sie Feuer haben. Sehen Sie,

,, Wahrscheinlich werde ich damit hinausgefeuert werden.. Sagen Sie, haben Sie Omar gelesen?"

Es gibt nichts, womit die Millionen Laufburschen,

zu überwinden glauben, wie mit ihrer Schwärmerei für irgendeinen fleinen Zynifer. In Walter Babsons Fall war es Herr Fitzgerald mit seinen Bariationen über Omar Chad­schám. Für Una maren Omars Verse hübsche Gedichte über Rosen und plätschernde Brunnen in Höfen gemejen, aber sie hatte ihn gelesen; und Walters Begeisterung über diese Tat­fache mar so groß, daß er ihr augenblidlich seine eigene Lust an Zynismen beweisen wollte. Er stieß mit der Gabel nach der Speisekarte und rief begeistert: Sagen Sie, ist das nicht ein großartiger Bierzeiler, der so anfängt: ,, Nehmt das Geld, mag der Kredit auch schwinden"?"

Una ftrahlte und benunderte den jugendlichen Enthusias mus ihres Freundes. Stammutter der Raffe, Weib des Ir­ftammes, Burgherrin des Mittelalters- all das war sie in diesem Augenblick; stammvermandt allen Frauen, die zu allen Zeiten den Brahlereien ihres Gefährten freudig Beifall natschte.

Doch die Danfbarkeit, die Una empfand, weil sie in das Reich der Dinge treten durfte, die ihn begeisterten, wurde bloß zum Hintergrund ihres jähen Aufloderns, als er plög­lich fühn ihr weißes Bfötchen faßte und murmelte: Arme, müde fleine Hand, die so schmer arbeiten muß!"

( Fortsetzung folgt.)