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Wochenende malis
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politische Rowdytum energisch einzuschreiten. Die Behörden haben erst in allerlegter Zeit durch das Uniformverbot schärfere Methoden gegen die Nationalsozialisten angewandt. Leider versagt die Justiz noch immer, wenn es heißt, Berbrechen gegen Andersdenkende zu sühnen. Nach dem Hoch auf die Republik marschierten die Demon stranten bis zum Leopoldplay.
In der Rösliner Straße hatten sich einige Kommunisten ange jammelt, die, gut geschütt hinter einem Polizeikordon, johlten und pfiffen.
Herr von Sievers enthüllt.
no Eine Gensation im Tscherwonzenfäffcher- Prozeß.
Ausflüge in die weitere Umgebung Im Tscherwonzenfälscherprozeß ist die Beweis aufnahme
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In der Neumark.
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Das zwischen der pommerschen Südgrenze und der Oftbahn gedie Neumark -legene Gebiet hat an drei Stellen bemerkenswerte Bartien, die Landschafts- und Altertumsfreunde in stärkerem Maße anziehen sollten, als es jetzt der Fall ist. Im Osten ist es das Gebiet westlich der Drage , wo es einen so verlockenden Ort wie Hochzeit" gibt. Station Driesen- Bordamm und die Bahn KreuzArnswalde erleichtern den Eintritt in das Waldrevier. Dann in der Mitte das Gebiet zwischen Landsberg und Ber. linchen, zu welchem Städtchen auch die Bahn Küstrin- Arnswalde führt, die zwischen Berlinchen und Arnswalde noch ein fo malerisch zwischen Wassermassen gebettetes Städtchen wie ,, Bernstein " aufmeist. Das dritte Gebiet endlich ist der westliche Teil, von ber Bahnlinie Küstrin- Stettin durchschnitten, es ist westlich von der Dder begrenzt und hat dadurch starten Berfehr zum Oderbruch und zu den Städten Schwedt und Angermünde , mas natürlich auch dem Touristen zugute tommt. Man gelangt auf dem Wege von Rüstrin zu Städten, die trotz ihrer Kleinheit durch die zum Teil noch ganz erhaltene Stadtumwallung einen über den gewöhnlichen Kleinstadtcharafter hinausgehenden Eindrud hervorrufen. Tritt dann noch wie in Königsberg i. d. N. eine tünstlerische Ueberraschung hinzu, so wird der Besucher es nicht bereuen, in diese Gegend eingedrungen zu fein. Die Bahnfahrt ab Küstrin führt zunächst nach Bärwalde , auch von Güstebiese an der Oder erreichbar, dann nach Mohrin, von Freienmalde über 3ehden zugänglich, und ichließlich nach Königsberg i. d. N., zu dem auch das lints der Oder gelegene Schwedt bequem Zugang bietet. Hier in Königs berg ist nicht nur die Stadtmauer( Backsteinarbeit, bei der man die modernen Ausbesserungen durch das kleinere Format der Ziegel erfennt) ganz erhalten, so daß man in ihrer Innenseite um die Stadt herumgehen fann, sondern sie hat durch die interessante Architettur ihrer Türme und Tore hohen malerischen Reiz, der sich freilich noch in ganz anderer Weise in der Gofit des Rathauses und der marientirche fundgibt. Namentlich der Marktgiebel des Rat
Lösche mit Sand.
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Der Laie fennt bei Bränden fein anderes Löschmittel als das Waffer, aber die Entwicklung der industriellen Betriebe hat es mit sich gebracht, daß bei gewissen Bränden das Wasser als Lösch mittel fich als gefährlich erwiesen hat. Eine sehr lehrreiche Zu1. fammenstellung aller wichtigen Löschmittel, deren ein moderner Industriebetrieb bedarf, findet sich in der von Oberingenieur R. A. Tramm und dem Baurat bei der Berliner Feuerwehr, Dipl.Ingenieur Noad im Auftrag der Feuersozietät der Provinz Branden burg vor einiger Zeit herausgegebenen reich bebilderten Schrift Feuergefahrim Betrieb". Danach wird bei Bränden von Benzin, Benzol und anderen Leichtflüssigkeiten als Löschmittel Sand oder Asche, Troden, Tetra oder Schaumlöscher anzuwenden sein, weil Wasser die brennende Flüssigkeit verbreiten würde. Wenn sie dende Dele, Fette oder schmelzende Metalle in Brand geraten sind, hilft gleichfalls nur ein Trocken- oder Schaumlöscher, denn Wasser würde, durch große Size chemisch zersetzt und sogar explosions= gefährlich werden. Sand und Asche, Trocken- und Tetralöscher helfen gegen Brände von elektrischen Leitungen, Geräten und Maschinen, die unter Spannung stehen. Wasser würde den elektrischen Strom leiten und den Löschenden geradezu in Lebensgefahr bringen. Auch pulver- und staubartige Stoffe, 3. B. mehl und Rohlenstaub dürfen, wenn sie in Brand geraten sind, nur mit Troden- und Schaum löscher gelöscht werden, weil der Wasserstrahl brennbaren Staub auf wirbelt und ihn explosionsgefährlich macht. Beim Brand von Karbiden, Kalt, Elettron- und Alu. miniumspänen wird mit Sand- und Tetralöscher gelöscht. Es fommt allerdings nicht nur darauf an, daß die Belegschaften hierüber unterrichtet sind, sondern daß die Betriebsleitungen jederzeit das geeignete Speziallöschmittel in ausreichendem Maß zur Hand haben.
Rache für ermordete Genoffen.
hauses von 1407 gehört zu den schönsten märkischen Bauten. Neben dem Schwedter Tor ist das Bernitower Tor zu nennen, durch das der vom Bahnhof Kommende die Stadt betritt.
tatsächlich mit einem sonst nicht gewalttätigen Menschen zu tun hatte. H., einschlägig nicht vorbestraft, machte im großen und ganzen einen ruhigen Eindruck. Das Gericht verurteilte ihn zu sieben Monaten Gefängnis-die Mindeststrafe beträgt sechs Monate und hob käme in diesem Fall nicht in Betracht. den Haftbefehl auf. Eine Bewährungsfrist, erklärte der Vorsitzende,
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Die neuen Kommunalsteuern. Oberpräsident wird sie mit Beschleunigung festsetzen.
Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg besprach in einer Verhandlung am Freitag mit dem als Vertreter des Magistrats er schienenen Bürgermeister Scholtz, dem stellvertretenden Kämmerer Stadtfynditus Lange, dem Obersteuerdirektor Mackensen und dem Magistratsrat Moldenhauer die durch die Beschlüsse der städtischen Körperschaften geschaffene Rechtslage. Es wurde festgestellt, daß über die Fest sezung der Ausgaben und Einnahmen eine Uebereinstimmung der städtischen Körperschaften herbeigeführt worden ist, bis auf die Festsetzung der Steuerzuschläge, so daß nach§ 59 des Kommunalabgabengefeßes die staats. aufsichtliche Entscheidung über die Höhe dieser Steuerzuschläge zu ergehen hat. Es wurde ferner über die Lage des Haushaltsplans, insbesondere im Hinblick auf die aufrecht zuerhaltende Liquidität der Kaffen, gesprochen. Nach den neuesten Berechnungen des Magistrats ist ein durch Steuerzufchläge auf zubringender Mehrbedarf von 56,9 Millionen Mark auf Grund der Beschlüsse der städtischen Körperschaften über die bewilligten Ausgaben hinaus vorhanden. Die Entscheidung des Ober präsidenten über die Höhe und über das Verhältnis der ein
zelnen Steulerzuschläge wird mit größter Beschleunigung getroffen werden.
beendet worden. Die Verteidigung hat noch im letzten Augenblick eine Anzahl baltischer Adligen und auch einen preußischen adligen Herrn vor die Schranken des Gerichts treten lassen. Der Kunstmaler von Kursel, der an der Londoner Konferenz teilgenommen hat, hatte seinen Bers bereits am Montag zugunsten Karumidzes hergesagt. Ebenso der Baron von Manteuffel, der im Hause des Generals Hoffmann ein und aus ging. Gestern erschien aber als Zeuge der aus Riga ge= ladene Baron von Kleist , General Hoffmanns Sekretär in den georgisch - ukrainischen Angelegenheiten. Der Herr blieb un= bereidigt, weil er der Begünstigung der Tscherwonzenfälscher, wenn nicht gar der Mittäterschaft verdächtig war. Darüber, ob er selbst über die Tscherwonzenfälschungen orientiert gewesen war, verweigerte er die Aussage; auch gab er feine Antwort auf die Frage, was er dem General Hoffmann gesagt hatte, als dieser, in die theoretischen Absichten der Tscherwonzenfälschungen eingeweiht, danach gefragt hatte, was eigentlich aus der Sache geworden sei. Unvereidigt blieb auch der preußische Herr von Sie= vers. Als Geschäftsführer der völkischen Verbände Ostpreußens will er sich mit der Karumidze- Sache ausführlich befaßt haben. Der Plan der Tscherwonzenfälschungen fei von einer Gruppe von Bertrauensleuten rechtsradikaler Organisationen ausgegangen. Die Namen fönne er nicht nennen, er sei chrenwörtlich gebunden.
Auf sein Ehrenwort berief sich auch der Zeuge, als er Rede und Antwort darüber stehen sollte, mit welchen Reichstagsabges ordneten er in Berlin über die Tscherwonzenfäl= schungen gesprochen habe. Herr von Sievers behauptete nämlich, daß die beiden Bolksvertreter den Fälschungsplan gebilligt hätten. Es habe, erflärte er weiter, bereits in Sowjetrußland ein Industrieunternehmen und eine Banfvertretung zweds Umwechse lung der gefälschten Tschermonzen in Baluta zur Verfügung ge standen; es sollte ein Fonds gebildet und von einem besonderen Romitee verwaltet, das Geld teils für Sabotage afte in Rußland , teils für den Kampf gegen den Kommu- nismus in Deutschland verwandt werden. Das alles brachte Herr von Sievers mit größter Wichtigkeit vor. Am Montag beginnen die Plädoyers.
3u gleicher Zeit wurde auch im Stinnes Prozeß die Beweisaufnahme beendet und am Montag beginnen auch in ihm die Plädoyers. Viel schneller als erwartet. Nur vier Zeugen sind vernommen worden. Der Kriminalkommissar von Rassom , dem Baldom sein erstes Geständnis abgelegt hatte; Waldows frühere Freundin Fräulein Brosch, Waldows Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Ehlers, und Stinnes' väterlicher Freund" und Berteidiger im ersten Prozeß, der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Heut. Auf die übrigen Zeugen wurde verzichtet. Belastend war nur die Auslage des Rechtsanwalts Ehlers, der bestätigte, daß Waldow ihm gesagt habe, Stinnes hätte bereits im Dezember 1926 über den Charakter des Anleihegeschäftes Bescheid gewußt. Entlastend für Stinnes war Dr. Heufs Aussage. Stinnes, so erklärte Heut, habe ihm nach seiner Verhaftung mitgeteilt, daß er ein falsches Geständnis abgelegt habe. Das Ergebnis der Beweisaufnahme in dieser
Berhandlung ist kein anderes als in der vorigen.
Schiebungen bei der Reichsmarine.
In den letzten Tagen wurden beim Marineverpflegungsamt in Wilhelmshaven umfangreiche Schiebungen aufgedeckt. Die Kriminalpolizei verhaftete bisher unter dem Berdacht der Bestechung und Unterschlagung 2 Marinebeamfe, einen Geschäftsmann und 2 Arbeiter. Weitere Verhaftungen stehen bevor.
Die Elbe ohne Waffer.
Die an der Elbefchiffahrt beteiligten Reedereien in Hamburg und Dresden haben sich infolge des außerordentlich niedrigen Wasserstandes der Elbe gezwungen gesehen, mit dem heutigen Freitag den regelmäßigen Schiffahrtsbetrieb als schlossen zu erflären. Es soll nach Möglichkeit versucht werden, den Verkehr nach der Mittelelbe und den märkischen Gewässern aufrecht zu erhalten.
Frenzel- Prozeß am 25. Angust.
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bir Die Berufungsverhandlung im Blutschandeprozeß Frenzel
gelangt am 25. Auguſt vor der Berufungskanumer des Landgerichts
1000 200 100 chin Botsdam zur Durchführung.
Potsdam zur Durchführung. Die Verteidigung des Angeklagten Die Leiche des Grafen Stolberg geborgen. hat Dr. Artur Brandt übernommen, den Borsiz im Prozeß wird Oberlandesgerichtsrat hell wig führen. Als Sachverständiger wurde vom Gericht unter anderem Sanitätsrat Dr. Magnus Hirschfeld vorgeladen.
Am Freitag vormittag sahen Spaziergänger am Großen Wannsee , in der Nähe des Seebades, eine männliche Leiche treiben. Die Polizei, die benachrichtigt wurde, ließ den Leichnam nach dem Schauhaus in Charlottenburg bringen. Hier wurde
Kommunisten überfallen Nazis- Gieben Monate Gefängnis er Tote als der 28jährige Theodor Graf Stolberg Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Ein blutiger Kreislauf: Nazis meucheln Kommunisten, Kommunisten überfallen Nazis, um die ermordeten Genoffen zu rächen., Neue Opfer und unausbleibliche Gefängnisstrafen find die Folge.
In der Nacht vom 16. zum 17. Mai erschoffen national sozialistische Mörder drei Kommunisten. Am 18. Mai überfielen 15 Kommunisten zwei Nazis und richteten einen von ihnen be sonders übel zu. Wegen schweren Landfriedensbruch und gefähre licher Körperverlegung hatte sich einer der Täfer, der 25jährige Kohlenarbeiter Richard H. Dor dem Schöffengericht Wedding zu verantworten. 5. war an jenem Tage vom Arbeitsnachweis gesagt worden, daß er am Montag Arbeit antreten fönnte. Bor Freude trant er einen über den Durst. Den Abend verbrachte er in Gesellschaft von Gesinnungsgenossen. Zwei junge Nationalsozialisten, R. und A., tamen gerade von einer Jugendversammlung der NSAP. Sie wurden von den Kommu nisten umringt; man rief: Nieder mit der Mörderbande!" Der Angeklagte schnallte seinen Koppel ab und schlug mit dem Schloß auf beide Nationalsozialisten ein. R. trug erhebliche Verlegungen davon. Bor Gericht erklärte 5., daß er noch immer unter dem Eindruck der Ermordung der drei Kommunisten in der Naugarder Straße gestanden habe. Nur aus diesem Grunde habe er sich zu den Gewalttätig feiten hinreißen lassen. Es mag sein, daß man es in diesem Falle
Wernigerp de identifiziert, der am 7. Juli, wie wir berichteten, bei einer Paddelbootfahrt am Haveled verunglückte und dabei ertrant.
Gegen nationalsozialistisches Nowdytum.
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Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Gebaftianfte. 37-38, Sof 2. Tr. Autofahrt nach Mainz . Abfahrt Freitag, 18, Juli, Preis für Hin und Rüdfahrt etwa 20 M. Meldungen sofort bei Regenbogen, Weberstraße 49. Fernsprecher: Alegander 7223. Charlottenburg . Rameraden, die in bas neu aufzustellende Tambourkorps, eintreten wollen, melden sich schyeift= Lichtenberg. lich bis zum 15. Juli beim Kameraden Holze, Havelstr. 2. Jungmannschaft und Schuhsportler. Die Trainingsabende in der Turnhalle Sonnsowie auf dem Städtischen Sportplag fallen bis auf weiteres aus. tag, 13. Jnli. Kreuzberg . Rug 5. 7 Uhr Antreten in Rivil mit Angehörigen am Bahnhof Jannowigbrüde. Fahrt nach Brieselang . Lichtenberg ( Ortsverein). 15 Uhr beteiligen fich alle Ranteraden und Angehörigen restlos an dem Volks feit des Kreiſes Often in Dies Seeterrassen", Roederstraße. Eintritt 50 Pf. Montag, 14. Juli. Steglig( Ortsverein). Allgemeine FunktionärverfammTung um 20 0 Uhr im Restaurant Schmidt, Noonstr. 39, Ede Hindenburgdamm.
Reichsbund Deutscher Mieter, Berband Berlin e. B. Sonntag, 13. Juli, im Rosenthaler Hof, Rosenthaler Str. 11-12, Rimmer 2, um 10 Uhr, außer. ordentlicher Verbandstag. Them: a Bericht über den Reichsmietertag in Braunschweig ". Bir bitten, diese Gizung zahlreich zu besuchen.
Gegen das Schweidnizer Justizurteil, das den National sozialisten einen Freibrief zur Sprengung von Reichsbannerversammlungen ausstellt, demonstrierte am Donnerstag abend die republikanische Bevölkerung des Weddings. Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, die Sozialdemokratische Partei , die sozialistische Arbeiterjugend und die Ar. beifer porfler hätten zu dieser Rundgebung aufgerufen. Am Leopoldplah trafen sich die Demonstranten und zogen in etwa zweistündigem Ummarsch durch die Straßenbezirke des Weddings. Am Brunnenplatz sprach Landtagsabgeordneter Otto Meter. Wir sind gegen die Bestrebungen, bei den innerpolitischen Aus einandersetzungen als Kampfmittel den Schlagring und Revolver einzuführen, betonte der Redner. Bei der letzten Rundgebung des Reichsbanners im Kleinen Tiergarten hatte der Referent die gleichen Ausführungen gemacht, was die Rechtspreffe veranlaßte, von einer Mordheße des Reichsbanners zu phantafieren. Diese Berichte, so tonnte Otto Meier unter allgemeiner Zustimmung ausführen, find ic bewußt ins Gegenteil verfehrt worden. Das Reichs banner marschiert auf, um die Behörden aufzurütteln, gegen das
Republitanische Rebnezvereinigung. Montag, 20 Uhr, Restaurant Alter Astanter", Anhaltstr. 11, ſpricht Lionel Etüger über: Poli mus und Psychologie der Halbwüchsigen". Genossen und Sympathifierende als Gäfte herzlich willkommen. Anmeldungen zur Teilnahme an den Redner
furfen, die für Mitglieder der SPD . unentgeltlich find, zu Beginn der Berfammlung.
Laxin
führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde