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Politische Ferienprozeffe.

Kommunisten und Nationalsozialisten vor Gericht.

Auf den Erlaß des preußischen Juffizminifters über die be­fchleunigte Aburfeilung der politischen Rowdys, die selbst vor dem Leben ihrer Mitmenschen nicht halfmachen, find in Moabit zwei Ferien- Schwurgerichtsperioden eingeschoben worden, je eine beim Landgericht III und Landgericht II.

Den Reigen der großen politischen Rowdyprozesse eröffnet der Arbeitermord in Röntgenthal am 14. Juli. 18 Na tionalsozialisten find angeflagt, den Tod eines Arbeiters und die Verlegungen dreier weiterer verursacht zu haben. Am gleichen Tage findet vor dem Landgericht II der Prozeß gegen den Kom­munisten Maziat statt, der am 30. Mai einen Nationalsozialisten schwer verletzt hat. Die Anflage lautet auf versuchten Totschlag. Gemeinsam mit einigen Gesinnungsgenossen hatte er in Köpenid den Technifer Scharfit, der aus einer nationalsozialistischen Ver­fammlung fam, überfallen. Am 30. Juli beginnt gleichfalls vor dem Landgericht II die Verhandlung gegen sieben National fozialisten, von denen sich sechs in Haft befinden. In der Nacht Don 16. zum 17. mai fielen fie Ecke Haupt- und Stierstraße über den ahnungslos dahingehenden 35jährigen Arbeiter Walter Heim­burger her. Er erhielt einen tiefen Stich in die Herzgegend und war sofort tot. Anfang August findet nach Beendigung des Röntgens thaler Prozesses vor dem Landgericht III die Verhandlung gegen 10 Nationalsozialisten statt, die gleichfalls in der Nacht Dom 16. zum 17. Mai den Tod der Kommunisten Schumann und Seelenomffi verschuldet haben. Vor dem Landgericht III findet schließlich auch der Prozeß Bogt und Genossen seine Erledi­gung. Dieser Fall liegt zwei Jahre zurück. Hier waren National­fozialisten die Opfer; die Kommunisten die Schuldigen.

Wer ist Herr Hoppe?

Und wer find seine Hintermänner?

Bon der Berliner Politischen Polizei ist inzwischen der Inhaber derjenigen Waffenhandlungsfirma gehört worden, bei der der inzwischen von dem Vernehmungsrichter am Berliner Poli zeipräsidium wieder auf freien Fuß gefeßte oppe früher tätig war, und von der er angeblich die bei ihm gefundenen Waffentcile gestohlen haben will. Die vernommenen Bersonen dieser Firma haben nur angeben können, daß sie in der Inflation mit Waffen gehandelt haben, und daß Hoppe bei ihnen als Lagerist beschäftigt war. Von dem Diebstahl, dessen sich Hoppe be­zichtigt, wollen fie feinerzeit nichts gemertt haben. Nach den weiteren Feststellungen der Berliner Kriminalpolizei stammen die 2000 m., die die Potsdamer Beamten bei dem töb­lich verunglückten Dörre fanden, sicherlich von Hoppe, der nach An­ficht der Berliner Stellen dafür weitere Waffen besorgen wollte. Ungeflärt ist bisher noch, von welcher Stelle Hoppe die Waffen hatte und woher er neue Waffen befchaffen wollte. Die Ermittlungen der Politischen Polizei erftreden sich hauptsächlich auf die Hintermänner. Bon weite. ren Haussuchungen hat man jedoch abgesehen, weil die Personen durch die vorzeitigen Veröffentlichungen nach Ansicht der Polizei

gewarnt waren.

Urteil im Brolat Prozeß rechtsfräftig.

In dem Beleidigungsprozeß des Direktors der Berliner Verkehrs­gesellschaft, Brolat, gegen die Redaktion der Roten Fahne" ist bis heute beim Amtsgericht weder von dem Nebentläger noch von den Angeklagten Berufung eingelegt worden. Da die Be rufungsfrist von einer Woche inzwischen bereits seit drei Tagen verstrichen ist, so ist damit das Urteil des Amts. gerichts rechtsträftig geworden. Die Helden von der Roten Fahne" sind also sehr schweigsam und sehr klein und häßlich geworden. Sie werden 630 Mart bzw. 530 Mart bzw. 430 Mart Geldstrafe nebst den Kosten zu blechen haben. Schlimmer aber als diese recht harmlose Strafe ist die Blamage, die die kommunistischen Großschnauzen einstecken müssen.

SINCLAIR LEWIS

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DER ERWERB

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ROMAN

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Sie konnte sich nicht rühren; sie fürchtete sich, ihn an­zusehen. Der Lärm des Restaurants, der Geruch gebratenen Schweinefleisches und die Leute rings um sie all dies verging vor ihrer Aufregung. Sie schüttelte heftig den Kopf, wie um aufzuwachen, und hörte sich mit ruhiger Stimme sagen: Es ist entsetzlich spät. Glauben Sie nicht auch?" und wußte, daß sie aufstand. Doch sie schritt in füßer Mattigkeit neben ihm die Straße entlang, mit jeder Faser ihres entrückten Körpers neugierig wartend, ob er ihre Hand wieder berühren werde, was er tun werde. Erst als sie zur Haltestelle der Untergrundbahn kamen, fiel ihr und dem ewig- fürsorglichen Schutzgeist, der in jedem Weibe wohnt der langsame Schritt und die schleppende Stimme ihres Begleiters auf und sie raffte sich zusammen und fagte: Oh, bitte, fommen Sie nicht mit in die Unter grundbahn; ich bin wirklich gewohnt, allein zu gehen!" Meine liebe Goldi; Sie find an gar nichts im wirt fichen Leben gewöhnt. Oh! Ich hab das nur so gesagt, ohne dabei was zu denken!" Er padte sie am Arm der bei der Berührung seiner Finger leise erschauerte und rannte mit ihr die Stufen zur Untergrundbahn hinunter, und mährend er die Fahrkarten löfte, lächelten sie einander zu. Die Untergrundbahn tauchte hinab in die gleichförmige Finsternis und führte die beiden aus dem Bereiche der dunklen hohen Gebäude und der Autos, die zu den Theatern eilten, zu einer meit draußen gelegenen Straße, deren An­blid durch Bäume gemildert und durch niedrige Wohnhäuser und fleine Läden freundlicher gestaltet wurde. Am Ende der Straße unten fonnten sie über den Hudson hin die traumhaften Weiten einer frühlinghaften Dunkelheit sehen. Die von Kohle und Eisen vergewaltigte Natur schien nach ihnen zu greifen und wo immer nur sie sich in einem leeren Plätzchen freimachen fonnte strahlte sie den be­lebenden Duft frischer Gartenerde aus. ,, Beinahe ländlich", sagte Walter. Ein drängender, verwegener Blid leuchtete plötzlich auf in seinen Augen. Er blieb stehen, faßte ihren Arm. In

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Totenwacht bei den Grubenopfern.

Heute die öffentliche Trauerfeier.

Neurode, 12. Juli.

Taufende pilgern im Laufe des Tages zu den Särgen der Opfer von Hausdorf. Acht der Toten sind vollkommen zugedeckt, da ihre Berlegungen fo furchtbar sind, daß fie nicht gezeigt werden können, Die Toten find größtenteils in graue Särge gebettet und mit Blumen überschüttet. olonne Bergleute unter Führung von vier Steigern in Die Totenwacht wird von einer Kolonne Bergleute unter Führung von vier Steigern in der Bergmannsuniform gehalten. Am Kopfende der Särge steht schmückt ist. Bei dem am Sonntag vormittag flattfindenden Requiem ein von brennenden Lichtern umgebener Alfar, der mit Blumen ge­werden 150 Sänger des Deutschen Sängerbundes und des Arbeiter­werden 150 Sänger des Deutschen Sängerbundes und des Arbeifer­fängerbundes fingen. In der Nacht werden die Särge nach Haus­dorf übergeführt werden, wo die öffentliche Trauerfeier stattfinden wird.

In Berfolg der Bergungsarbeiten fonnte heute früh noch ein weiteres Opfer der Katastrophe geborgen werden, so daß jetzt insgesamt noch 48 Bergleute verschüttet find.

Frankreichs Beileid.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der französische Minister der öffentlichen Arbeiten an den preußischen Minister für Handel und Gewerbe folgendes Tele­gramm gerichtet:

Tief erschüttert durch das schwere Unglück auf der Wenzeslaus. Grube darf ich Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen und bitte Sie, den Familien der Verunglückten den Ausdruck meines tiefgefühlten Mitleides zu übermitteln. Die Bergleute Frankreichs , in deren Namen ich spreche, nehmen lebhaft Anteil an dem Unglüd, das ihre deutschen Kameraden so furchtbar betroffen hat.

Betrügerin aus Liebe.

Die Geschichte einer Tombolafchwindlerin.

Eine Verhandlung, zugleich grotest und tragisch, spielte im Moabiter Gerichtssaal. Auf der Anklagebant faß die 30jährige Tochter eines wohlhabenden Kaufmannes. Das einzige Kind. Schön, anmutig, verwöhnt, Liebling des Vaters, sein Stolz und seine Freude.

Der preußische Handelsminister hat mit folgendem Telegramm gedankt:

Für die warmen Worte des Beileids, die Sie an mich aus An­laß des traurigen Unglüds auf der Wenzeslaus- Grube gerichtet haben, dante ich Ihnen, Herr Minister, aufrichtig. Ich bin über­zeugt, daß den Angehörigen der Verunglückten und allen deutschen Bergleuben das Mitgefühl ihrer französischen Kameraden ein Trost sein wird, und hoffe, daß es den vereinten Bestrebungen gelingt, neue Wege zur Vermeidung solcher Unglüce zu finden.

An der Trauerfeier, die Sonntag, den 13. Juli, auf der Wen­zeslaus- Grube für die Opfer des Grubenunglücs stattfindet, nehmen vom preußischen Handelsministerium Oberberghauptmann Flemming, Ministerialrat Böhme und Ministerialrat Rother teil.

Ernftes Programm der Funfftunde.

Aus Anlaß der Grubentatastrophe ir Neurode erfährt das Programm der Berliner Funkstunde am heutigen Sonntag eine grundlegende Aenderung. Von 8 bis 8.45 Uhr, zu gleicher Zeit mit der Bestattung der Opfer des schlesischen Grubenunglücs, findet eine Trauerfeier statt. Die für dieselbe Zeit vorgesehene Viertel­stunde für den Landwirt" und der sich anschließende Vortrag des Regierungsrats Dr. Otto Buzz fallen aus. Dem Ernst des Tages an­gemessen, erfährt das Programm dieses Sonntags noch einige Aende­rungen: Die Programmfolge des Hamburger Hafenkonzerts, des Mittagstonzerts aus Dresden und des Nachmittagskonzertes ändert sich. Die Rezitationen der Neuen Gedichte" von Erich Kästner , sowie Eine halbe Stunde Humor"( Hans Mühlhofer ) fallen aus.. An Stelle des Blasorchester- Konzertes um 8.10 Uhr abends findet ein ernstes Orchester Konzert des Berliner Konzert­Bereins 1930" unter Leitung von Alexander Michael Szentar statt. Die Tanzmusik fällt aus.

Mannes und versprach alles zu tun, um ihn zu veranlassen, mit der Mitgift herauszurücken. Denn mit der Mitgift ist der junge Mensch auch noch heute bereit, sein Ehegelöbnis einzulösen.

Der Staatsanwalt beantragte einen Monat Gefängnis und 1000 Mart Geldstrafe. Das Gericht erkannte auf drei Monate Gefängnis unter Zubilligung einer Bewährungsfrist.

Rolltreppen am U- Bahnhof Gesundbrunnen .

Der weitere Ausbau des Untergrundbahnhofs Gesundbrunnen ist soweit gediehen, daß die Ausgänge an den beiden Enden des Bahnhofs, die mit je zwet Rolltreppen ausgestattet sind, von heute ab mit Betriebsbeginn dem Berkehr übergeben heute ab mit Betriebsbeginn dem Verkehr übergeben werden können. Der Einbau von Rolltreppen ist vorgesehen worden, weil infolge der Ueberführung der Reichsbahn mehr als 70 Stufen zum Bahnsteig hinabführen. An der Badstraße ist ein Empfangsgebäude entstanden. Durch die Inbetriebnahme der beiden Aus bzw. Eingänge ist eine wesentlich verbesserte Ueber gangsmöglichkeit von der Straßenoberfläche zur U- Bahn geschaffen. An dem Uebergang zur Reichsbahn wird im Augenblick noch ge­arbeitet. Auch er wird in der nächsten Zeit seiner Bollendung ent­gegengehen.

Die Liebe des Vaters wurde der Tochter zum Verhängnis. Reiner ihrer Bewerber war ihm gut genug, er schlug alle aus. Fand der Vater für die Tochter feinen Mann, so holte sie sich selbst einen. Sie verlobte sich und stellte den Water vor die vollzogene Tatsache. Das fonnte er sich nicht bieten lassen. Er sagte: Heirate wenn du willst, du erhältst aber feinen Pfennig Mitgift." Wenn ich sterbe, sollst du mich beerben, vorher feinen Pfennig." Um die Tochter von ihrer Liebe abzubringen, schickte er sie nach Berlin . Sie wohnte in teueren Pensionen, machte Gesellschaften und Bälle mit; schön und anmutig wie sie war, hatte sie gesellschaftliche Er­ihres Herzens treu. Die Heiratsstrategie des Vaters hatte Fiasko folge und viele neue Verehrer. Sie blieb aber dem Erwählten Sie blieb aber dem Erwählten erlitten. Trotzdem beharrte er meiter auf seinem Willen; mit der Mitgift rückte et nicht heraus. Da tam das junge Mädchen auf einen sonderbaren Gedanken, Sie beschloß sich die mit gift auf eigene Weise zu verschaffen. In besten" Berliner Kreisen eingeführt, wirkte sie an den Winterbällen mit, vertaufte Tombola lose und behielt einen Teil der vereinzüglich der Raucherlaubnis eine Aenderung ein. Infolge zahl nahmten Gelder für sich zurück. Im Laufe des Winters machte es so das runde Sümmchen von 5000 Mart. In drei Wintern hinter­einander 15 000 Mart. Die Mitgift wäre bald beisammen, wenn... wenn eines Tages die Unterschlagungen nicht ans Tageslicht ge­tommen wären. Sie war geständig, erleichterte ihr Herz, erzählte, daß sie bereits drei Jahre hindurch ihre Mitgift durch Tombola­lose gesammelt habe und mußte schließlich vor das Schöffengericht Berlin- Mitte.

Die Tochter weinte ein wenig. Die Mutter nahm ihr einziges Kind in Schuß, flagte über die allzu große Strenge ihres

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seiner Stimme flang es wie Frühlingstaumel, als er fragte:| Möchten Sie nicht heut nacht auf und davonlaufen mit mir? Kosten Sie diesen Wind auf Ihren Lippen er ist erfüllt von geheimnisvollen Dingen. Wollen Sie nicht durchbrennen? Wir könnten bis zum Morgengrauen über| die Palisaden wandern und schlafen gehen, wenn die Maien­sonne funkelnd über den Hudson steigt. Wollen Sie nicht

wollen Sie nicht?"

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Obwohl er den Kopf leidenschaftlich zurückgeworfen hielt, jah sie, daß seine Faunaugen an den ihren hingen und daß feine Lippen sich leise öffneten. Sie hätte schrecklich gerne ja" gejagt. ja" gesagt. Una Golden aus Panama , Angestellte der Auto- und Benzin- Woche", überlegte tatsächlich eine Auto- und Benzin- Woche", Behntelsekunde lang, ob sie nicht mitgehen könnte. Taumel das Plätschern des Flusses und Dunkelheit und Sterne! Doch sie sagte: Nein, ich fürchte, wir können leider nicht!" Mein", sagte er langsam. Natürlich natürlich, ich hab auch nicht ernstlich gemeint, daß wir's tun könnten, aber Goldi, kleine Goldi, die leben will und die Dinge lenten­möchten Sie es nicht wenigstens gerne tun? Möchten Sie nicht?"

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Ja!... Sie tun mir so weh am Arm!... Oh, bitte, nicht! Wir müssen..." Sie schrie leise auf, als wollte sie ihn bitten, fie vor dem unwiderstehlichen, lachenden Loden des Frühlings zu retten; bebend schien jeder Nero in ihr ihn anzuflehen; nicht Erleichterung war es, sondern Dankbarkeit, was sie empfand, als er sagte: Armes Kind! Kommen Sie Wie müssen wir gehen?" Sie gingen vernünftig weiter bis zur Wohnung der Goldens, und vernünftig überlegte er: Beide sind mir arme Kinder, bemühen uns, brave Bureau­stlaven zu sein und möchten doch viel lieber alles zer­schlagen Sie werden Königin werden Sie werden nach dem Throne langen, wie nach den Papieren auf meinem Schreibtisch. Und vielleicht darf ich dann Hofnarr sein bei Ihnen."

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Warum fagen Sie, daß ich oh, daß ich Königin sein werde? Meinen Sie es wörtlich- im Geschäft eine leitende Stellung?"

Hab nicht an etwas Bestimmtes gedacht, aber es wird schon so was sein." ,, Aber warum? Warum? Ich bin doch nur eine von Millionen Stenotypistinnen."

Ja, mun, weil Sie sich nicht einfach damit zufrieden geben, die Dinge so zu nehmen, wie sie Ihnen in die Hand kommen. Die meisten Leute sind damit zufrieden, und darum bleiben sie in irgendeinem Geleise stecken und wundern sich,

Das Rauchen auf den Omnibussen..

Mit Wirkung vom 15. d. M. ab tritt bei den Omnibusfen be reicher Unzulässigkeiten ist fünftig bei Dedfitwagen das Rauchen auf der Plattform nicht mehr gestattet. Es darf also bei solchen Wagen nur noch auf dem Oberdeck geraucht werden. Bei den Wagen ohne Verdeckplätze ist dagegen das Rauchen auf der Plattform nach wie vor gestattet. bit d

Zu der Liebestragödie in der Ansbacher Straße 23 bitten uns die Angehörigen mitzuteilen, daß die jungen Leute im gegen seitigen Einverständnis freiwillig aus dem Leben ge= schieden sind.

wie sie hineingeraten sind. Diese ganze Sache mit dem großen Erfolg ist ein Mysterium aber ich weiß, Sie werden ihn haben, weil Sie nicht leicht zufrieden sind ver lassen Sie sich auf mein Wort, Sie bringen's fertig! Sie sind bereit, in einem verborgenen Winkel zu arbeiten, bis die 3eit gekommen ist, um zuzuspringen. Das ist mein Fehler ich kann nicht durchhalten."

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Ich vielleicht. Hier wohne ich."

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Mein Gott !" rief er ,,, wir müssen noch einen Häuser­block weiter gehen, und dann kommen wir wieder zurück, ja?" Ja."

Und noch ehe sie ihr Ja" gesprochen hatte, waren sie schon weiter gegangen, dem Winde entgegen, der vom Fluß her wehte.

,, Denken Sie nur, da vergeuden wir diesen bezaubern­den Abend mit Gesprächen über Erfolg der so viel be= - deutet, wie ein Haus befizen in Yonkers ! Jeht, da wir Freunde geworden sind, Goldi, fleine Goldi. Freunde wenigstens für heute abend! Sind wir das nicht, meine Liebe, sagen Sie, sind wir nicht Freunde?"

,, Oh, ich hoffe es!" flüsterte sie.

Er zog ihre Hand in seine Tasche und hielt sie dort fest. Sie sah schüchtern zu Boden. Merkwürdig, daß ihre Hand nicht sichtbar war, da sie doch ihre Handfläche auflodern fühlte in der seinen; warm und sicher schmiegte sie sich barein Herr Walter Babson war fein junger Mann mit schlechten Aussichten" oder mit guten Aussichten"; er mar die verkörperte Liebe, in zauberhaft warmem Fleisch, und seine Hand war die Hand der Liebe. Una fühlte, mie feine gestärkten Manschetten gegen ihren bloßen Arm drückten eine Männermanschette unter der derben Hülle seines Männerrodärmels.

Er begleitete fie bis zum Hausflur ihrer Wohnung zurüd. Einen Augenblid fang hielt er ihre beiden Arme am Ellbogen und sah ihr in die Augen, während sie angst­erstarrt überlegte, warum sie sich nicht rühren konnte ob er sie füffen werde.

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und

Er zog feine Hand zurück, seufzte: Gute Nacht, Goldi. Heute Nacht werde ich mich nicht einjam fühlen!" und wandte fich haftig ab. Una hörte geduldig all die langen, schluchzen­den Fragen ihrer Mutter an, warum sie sie den ganzen Abend allein gelassen habe. Denn sie wußte, daß sie einen stillen Augenblick vor sich hatte, daß sie mit dem Gott der Liebe allein sein und zu ihm beten würde, er möge ihren Jungen bewahren, ihren tollen Jungen, Walter.

( Fortsegung folgt.)