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Jens Cornsen: Wanderzirkus

Die Borstellung ist aus, das Badevolt, das vom warmen Strand zum Wanderzirkus Wolter hinaufgeströmt war und mit oder ohne Mantel auf den harten Bänken die Hochseilschau betrachtet hatte, strömte mit viel schlechten und einigen guten Wigen auseinander. Es war ein Zirkus, der in zwei Stunden aufzuschlagen und abzubrechen ist. Der Eigner stand am Ausgang und machte einige unbeholfene Verbeugungen. Sieht eigentlich gar nicht wie ein Birfusdirektor aus."

oder er, fonnten die lange Mine haben, die gute Pferde auf dem Hof hatte. Sein Better hatte es gewagt, er war lieber in die weite Welt gegangen, fuhr mit dem Wagen von Ort zu Ort den Bade­strand entlang. Sör", sagte er plöglich, als er sah, daß die Frau fertig war und die sechs Pausbacken gut, und noch blühend vom Windtag, unter den Decken lagen, hör, effen könnt' ich nachher", sagte er halb neugierig ,,, ich will noch zu meinem Better rüber. Willst Ich muß das Zeug nachsehen", wich fie aus, fie hatte Furcht vor der Verwandtschaft.

Und ob das einer ist", versicherte ein anderer, wenn der du mit?" Rapital hätte."

Also auf Wiedersehen, Herr Direktor, morgen mehr!" Noch eine Verbeugung, ein Lüften des uralten 3ylinders, dann wandte sich der Angeredete, der zugleich sein eigener Arbeits­mann, Pferdehalter, Kutscher und Impresario war, dem Wohn­magen zu, der, ein wenig schief und frumm, auf das Gras ge fahren war. Die Frau, die eben noch wohlbeleibt, aber geschickt, auf dem Geil getänzelt hatte, machte schon das Abendbrot für die tummeinden Kinder und zanfte sich mit dem Arbeitsjungen, der den Birtus begleitete und wieder ein riesiges Dreieck in seine schäbige Jade gerissen hatte. Wolter hörte eine Weile zu, nicht ohne Schaden­freude. So ein Direktor, der bei Wind und Regen die Seebäder entlang flappert, ist daheim über jede Ablenkung froh." Jahren mir morgen weiter?" fragte die Frau plößlich mitten zwischen den Burechtmeifungen. Der Mann zog die Stirn fraus. Da war so ein 11nbehagen. Man machte sonst für die Vorstellung des zweiten Tages noch einmal mit Bautenschlag einen Umzug durchs Dorf. Das genügte meist für eine zweite Vorstellung. Aber hier paßte es nicht.

Ein Mann, anders als die Badegäste, die bei ihm zur Schau­stellung gewesen waren, stand bei den Pferden; einer, dem man's anjah, daß er tagsüber hinter dem Pflug herging: Wolters Better batte fich eingefunden und wartete auf ihn. Er tat gleichgültig, als befäbe er sich die Pferde, klopfte diefem, flopste jenem den Hals entlang und öffnete ein menig neugierig das Maul.

Es war gerade noch halbdunkel, die Sommernächte waren lang und ehe die lange Mine etwas aufgetischt hatte, mußte Wolter erst noch von Stall zu Stall und von Tier zu Tier gehen. Kein Zweifel, die Pferde waren gut gehalten. Bier waren es, ein fleiner Hof, mehr nicht, aber blizzblant von oben bis unten. Die lange Mine lief mit, als die Bettern durch den Stall gingen, sie war strohdürr, wie sie immer gewesen war, die Schultern vornüberhängend, die spitze hochgerichtete Nase immer mitten im gleichen Lächeln. ,, Sind die Pferde nicht gut?"

die Auswanderung nach Südamerika läßt sich nur durch starte finanzielle Hilfe fördern, und was die Südsee betrifft, so ist Japan die Eröffnung gemacht worden, daß das Land außerstande sei, die Arbeitslosen Japans aufzunehmen. Auch die Aussichten, die sich der Auswanderung nach der Mandschurei und Mongolei eröffnen, find menig ermutigend. Es gibt in der Mandschurei und Mongolei heute etwa 300 000 japanische Ansiedler, während die chinesische Einwande­rung nach der Mandschurei und dem Hinterland auf etwa 1,5 Mil­lionen zu schätzen ist. Die Einwanderung aus China ist hauptsächlich durch die tyrannische Willfür des Gelben Flusses bestimmt, der in der Zeit der Trockenheit die an den Ufern gelegenen Farmen ver wüstet und die gleichen Verwüstungen anrichtet, wenn er mit Hoch­wasser geht. Dadurch gezwungen, wandern die Chinesen in immer stärkerer Zahl aus, um sich in den Ebenen der Mandschurei und der Mongolei anzusiedeln. Sie haben dabei den Vorteil, daß sie nicht wie die Japaner die See zu überqueren haben. Dabei ist der Chinese viel genügsamer als der Japaner. Der chinesische Arbeiter tann mit Mehl auskommen, das er mit Wasser zu einem Teig rührt, wobei er darauf verzichtet, zur Verbesserung des Geschmackes Salz oder Zucker zuzusehen. Er bestreitet seinen täglichen Unterhalt mit wenigen Pfennigen, und ebenso bescheiden ist er in seinen An­sprüchen, was Kleidung und Wohnung angeht. So fommt es, drß er mit rund 50 Pfennig täglich seinen Lebensunterhalt decken kann. Ganz anders der Japaner! Um mit dem Chinesen fonfurrieren zu fönnen, muß der japanische Arbeiter mehr Geld für das Effen ausgeben, und obendrein macht er in bezug auf Kleidung und Woh­nung ungleich höhere Ansprüche, um sein Arbeitsniveau einzuhalten. Schmale, spizgesichtige Köpfe refelten sich, halb erschrocken über Kurz, der japanische Arbeiter fordert einen Lohn, der den des Chi­nefen um fast das Zehnfache übersteigt. Die Arbeitgeber in der das Licht, unter den Federn hoch, eins wie das andere der dürren Mandschurei und Mongolei ziehen deshalb die Chinesen den Mine gleich. Japanern vor, da jene leistungsfähiger und dabei billiger sind. Die Die Rinder taugen nicht viel", sagt Bolter dürr. Er gibt Geburteneinschränkung ist in Japan vom Gesetz nicht gestattet; gleich dem Better und der Schwägerin die Hand, nicht und geht, ohne wohl wird sie in den mittleren und höheren Ständen ausgeübt. zu Tisch zu bleiben, zum Wagen zurüd. Man hat bei der Auswanderung auch an Ostsibirien gedacht, aber da Die Frau wartet vor der Tür. Na?" fragt fie ,,, wie war es?" dieses Land der Sowjetunion gehört, bleibt abzuwarten, ob Mostau ,, Besser die Kinder taugen als die Pferde!" Was soll das heißen?" Aber der Mann lächelt nur und japanische Siedlungen dort zulassen will. Abgesehen davon dürfte flopfte ihr auf die Schulter, auf die breiten, vom Trapez ausgewanderung zu fördern, aus Furcht vor der bolfchemistischen An­aber auch die japanische Regierung faum geneigt sein, diese Aus­ftedungsgefahr. Kurz, die japanische Regierung verfügt nicht über Mittel, die geeignet erscheinen könnten, gegen die steigende Bevölke­Hilfsmittel zu bieten. Im Kampfe gegen diese Depression gibt es nur ein Mittel, und dieses Mittel besteht darin, die industrielle Ent­micklung auf eine breitere Basis zu stellen. Hierbei kommt in erster Linie die Ausnüßung der Wafferkräfte zur Erzeugung elektrischer Kraft in Frage. Wenn man auf diesem Gebiet rasche und ganze Arbeit leistet, so würde das Gespenst des Bevölkerungsüberschusses rasch verschwinden. Die Provinzen Hokkaido und Sachalin tömnen überdies noch große Menschenmengen aufnehmen, und deshalb sollte Japan aufhören, Rohmaterial von Menschen auszuführen.

Ja, die Pferde sind gut!" Johann Wolter nichte; langsam schob er sich zu den Wohnräumen zurück. Vor der Schlaffammer blieb er stehen, man öffnete ihm die Tür, hob die Laterne uno leuchtete die Betten ab.

" Ra, Johann, wie geht es denn?" fragte der Bauer, millst arbeiteten Schultern. nicht mal auf den Hof tommen?"

Bolter nidte, er hatte auch schon daran gedacht, warum follte Das übervölkerte Japan rungsziffer und die fortschreitende wirtschaftliche Depreffion ein

er den Better nicht einmal besuchen? Er fühlte sich gleichwert, er batte zwei Wagen, er hatte vier Pferde, hatte sein Eigenes wie andere auch.

Jch tomme", sagte er, in einer Stunde vielleicht." Der Bauer wandte fich langfam. 3ft gut!" Dann fuhr feine prüfende Hand noch mal über die Mähnen. Deine Pferde taugen nicht viel, Johann!"

Was fagte er?" fragte die Frau, die näher fommend dem Abgehenden nachschaute. Sie verstand die Mundart nicht, aber sie mußte, ihr Mann hatte hier am Drt noch Berwandtschaft und sie hatte ihn gern, sie wollte, daß er ohne Aerger weiterführe." War doch nichts Böses?"

Bolter schüttelte den, Kopf. Dann machten sie sich dabei, das Holzgerät abzubrechen. Was eben eine Hochturmfeilschau gewesen, mar bald ein Haufen Bretter, ein Stangengewirr, das unter dem Bagen verstaut und verschnürt wurde. Nun noch die ausgelaffen tummelnden Rinder zu Bett bringen! Wolter stand schweigend in der Bagentür, er fah der Frau zu, allerhand Bergangenes 30g thm durch den Kopf. Die Pferde taugen nicht viei?" Nun, man hätte bessere Pferde haben tönnen. Einer von beiden, sein Better

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Jährlich eine Million Menschen mehr

Das Problem, wie man die jährlich um eine Million Menschen zunehmende Bevölkerung Japans ernähren fann, ist heifel und schwierig genug, um der japanischen Regierung nicht geringe Kopf schmerzen zu verursachen. Die zunehmende Arbeitslosigkeit trägt noch weiter dazu bei, diese Schwierigkeiten zu verdoppeln. Japan produziert", so führt Suyeo Natano in einem japanischen Blatt aus, jährlich rund 60 millionen Kotu Reis( ein Rotu ist etwa 125 Kilo gramm). Ein Teil dieser Erzeugung wird für die Herstellung des nationalen Safe verwandt, eines Getränkes, dessen Alkoholgehalt zwischen Bier und Branntwein die Mitte hält. Diesen Teil der für die Salefabrikation entnommenen Reismengen muß Japan durch Einfuhr von ausländischem Material ergänzen, Japans Hauptquelle der Boltsernährung ist in Gefahr zu versiegen, wenn die Bevölle. rungsziffer in dem gleichen Maß wie bisher wächst, und es nicht möglich ist, für den Bevölkerungsüberschuß einen Ausweg zu finden. Das Arbeitslosenproblem wollen einige dadurch lösen, daß man die Auswanderung nach Südamerika und der Südsee begünstigt. Aber

Eine Pyramide mit elektrischer Innenbeleuchtung. Eine ame­ritanische Forschungsexpedition, unter Führung von Gelehrten der Harvard Universität, beschäftigt sich gegenwärtig mit der Feststellung weiterer Einzelheiten aus dem Grab in der Cheops- Pyramide . Für die Fortsegung der Arbeiten hat sich eine beffere Beleuchtung gestellt, und man hat daher eine elektrische Lichtanlage geschaffen, im Innern der Pyramide als dringendste Boraussetzung heraus Die 4000 Rerzen liefern fann. Mit Hilfe dieser Anlage hofft man ießt in die Rätsel der Pharaonen - Gräber endlich einmal genügend hineinleuchten zu können,

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