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Verhandlung im Mansfeld  : Konflitt.

Die Bergarbeiterführer im Reichsarbeitsministerium.

Heute nachmittag um 3 Uhr beginnen im Reichs. A

arbeitsministerium unverbindliche Besprechungen über die Beilegung des Arbeitskonflikts im Mansfelder Kupferschieferbergbau  . Die Aufforderung zur Verhand lung wurde gestern abend telephonisch nach Halle a. d. S. übermittelt, worauf sich zwei Vertreter der Zentralstreif leitung des Verbandes der Bergbauindustriearbeiter nach Berlin   begaben.

Im Streifrevier selbst ist die Lage nach wie vor ruhig. Nach dem auch die in den letzten Tagen von der revolutionären" Kampf­leitung unternommenen Versuche, die Mansfelder Bergarbeiter ins Schlepptau der KPD. zu bringen, völlig gescheitert sind, konzentriert sich die Agitation der Opposition wieder auf das benachbarte Oberröblinger Braunkohlenrevier. Hier wurde am Montag

unter der Maste einer Trauerfeier

für die Opfer der Waldenburger Grubenkatastrophe versucht, einen Sympathie streit zu inszenieren. Dies gelang lediglich auf der Gräbner- Grube, wo der kommunistische Betriebsrat einen ein­stündigen Proteststreit durchsetzte.

Die Direktion der Riebeck- Montan- A.- G. beantwortete diesen

wilden Streik mit der Aussperrung aller Beteiligten. Zur Stunde finden Verhandlungen statt, um diese von der KPD. ver­antwortungslos in einen Streit gehetzten Arbeiter wieder in den Betrieb zurückzuführen. Auf allen übrigen Gruben des Oberröb­linger Reviers wurde der

Streifparole der KPD. teinerlei Beachtung geschenkt. Ebenso waren alle Anstrengungen der kommunistischen  Agitatoren, im Geiseltal und im Bockwizer Ländchen die Braun­tohlenbergarbeiter in den Streit zu ziehen, vergebens. Zu den Kommunisten, die gegen die von den Gewerkschaften geführte einheitliche und geschlossene Front der Mansfelder Rumpels anrennen, haben sich neuerdings die Nationalsozialisten gesellt. Nach revolutionärem" Muster verbreiten sie im Regie­ rungsbezirk Merseburg   ein Flugblatt, in dem es demagogisch heißt: Seit einigen Wochen stehen die Mansfeldarbeiter im erbitterten Kampf. Der rassgierige Börsenkapitalismus hat die Betriebe ge­schlossen, Unterstügungen werden kaum oder nur sehr wenig gezahlt. Hunger und Not leiden unsere Parteigenossen, die dort im Kampf für sozialistische Gerechtigkeit stehen. Gebt für die Mansfeld  - Spende Lebensmittel, Brot und Geld; Hilfsautos sollen in den nächsten Tagen ins Streifgebiet abgehen. Eile tut not!"

Dieser Aufruf folgt dem Beispiel der kommunistischen   H. mit ihren Bettelsuppen. Die Streifenden bedanken sich jedoch sowohl für fommunistische wie für nationalsozialistische Spenden", die nur dem durchsichtigen Zweck dienen, Bankrotteuren in den Sattel zu helfen.

Nazis erbitten Pardon.

Aber sie stellen neue Forderungen.

Dresden  , 15. Juli.  ( Eigenbericht.) Die Hitlerianer entsandten am Montag zu den voltsnatio­nalen Abgeordneten einen Vertreter, der um Entschuldigung für die Berunglimpfung der Volksnationalen Vereinigung durch die nationalsozialistische Presse nachsuchte. Der 3med dieses Bittgangs lag flar auf der Hand, denn in dem gleichen Augenblid, in dem die Nazis für ihr verleumderisches Spiel um Entschuldigung baten, ersuchten sie die voltsnationalen Abge­ordneten um ihre Stimme für die heute auf der Tagesordnung des Landtages stehende Wahl des Ministerpräsidenten. Bon unter­richteter Seite verlautet zuverlässig, daß die voltsnationalen Ab­geordneten die 3umutung der Hitlerianer abgelehnt haben.

Die Rechtsparteien haben das Fell des Bären bereits unter sich verteilt, ehe der von ihnen präsentierte Kandidat für die Mi­nisterpräsidentschaft gewählt ist und ehe sie überhaupt missen, ob

die Wahl ihres Kandidaten jemals gelingen wird. Sie sind dahin übereingekommen, dem als Ministerpräsidenten in Aussicht ge­nommenen Deutschnationalen rug von Nidda   für den Fall der Wahl zugleich das Wirtschaftsministerium anzuvertrauen. Die Berwaltung des Innenministeriums soll mit der des Ar­beits- und Wohlfahrtsministeriums der Nationalsozialist Als Juſtizminister ist der Bolts: Gregor Straffer übernehmen. rechtsparteiler Dr. Wallner- Leipzig in Aussicht genommen. Die Boltspartei soll zu ihrem Troft das Boltsbildungsministerium er­halten.

Ein halbes Jahr Flottenfeiertag. Französisch- italienische Gefte.

Paris  , 15. Jufi. Nach einer von Havas veröffentlichten Mitteilung der italieni schen Botschaft hat die italienische Regierung den französischen   Vor­schlag, den Bau neuer Kriegsschiffe bis Dezember aufzuschieben, mit Genugtuung zur Kenntnis genommen und dem französischen  Außenministerium bestätigt, daß sie ihrerseits alle Flottenbauten während dieses Beitraumes aussehen werde.

Diese Verständigung ist als Geste zu begrüßen; praktisch hat sie nichts zu bedeuten, da Frankreich   und Italien   bereits in der ersten Hälfte alle Schiffe des diesjährigen Programms in Bau gegeben haben.

Poincaré   rüdfällig.

Das Gaargebiet foll französisch sein!

Paris  , 15. Juli.  ( Eigenbericht.)

Im Excelfior" vertritt Poincaré   die These, daß das Saar. gebiet nach Recht und Geschichte zu Frankreich   gehört und erklärt allen Ernstes: Es wäre rechtmäßig gewesen, wenn man 1918 Frankreich   zumindest die Grenze von 1814 wiedergegeben hätte. Obwohl diese Grenze zahlreiche Gebiete aufschließt, die nach dem Wunsch ihrer Bevölkerung zu Frankreich   gehören. Frankreich  hat Anspruch zumindest auf Saarbrüden, Saarlouis   und Landau  . Beiter behauptet Poincaré  , die Boltsabstimmung sei ein unveräußerliches Recht der Saarbevölkerung, das niemand aufheben oder schmälern dürfe. Gelinge es, nur die Freiheit der Abstimmung zu gewährleisten, dann würden sich mit ,, unendlicher Wahrscheinlichkeit zahlreiche Gemeinden und Distritte für Frank reich entscheiden. Es sei daher unannehmbar, daß man unter dem Borwand einer deutsch  - französischen Zusammenarbeit dem Saar­gebiet ,, die germanische Souveränität" aufzwinge. Die Saarverhand­lungen endlich, die von Deutschland   mit dem offenen Ziel einer Revision des Versailler   Bertrages eingeleitet worden feien, hätten bisher für Frankreich   nur bittere Enttäuschungen gebracht.

om Wert des eigenen Mufizierens.

Radio/ Mufit/ Geselligkeit.

Wer einmal eine, Offene Singstunde" unter Leitung von Fritz Jöde   miterlebt hat, der weiß, was es heißt: selbst Musit zu machen! Und wer in freien Stunden Ausflüge oder an freien Tagen längere Wanderungen unternimmt, der wird immer wieder empfinden, wie beglückend es ist, selbst zu singen, für sich und in Gemeinschaft mit anderen.

Jeder von uns weiß, daß gerade im Gemeinschaftsleben und im geselligen Leben der Menschen, bei ernſten und fröhlichen An­lässen die Musik ein Hauptfaktor ist, um die Stimmung zu steigern oder unseren Empfindungen tiefen und starten Ausdruck zu geben. Wie oft erleben wir 3. B. bei festlichen Gelegenheiten oder am Schluß von besonders wichtigen, ernsten Beranstaltungen das ge meinsame Singen der Internationale! Und jedesmal wieder ist dieses gemeinsame Singen wie ein erneutes Bekennen zu unserer Idee, gleichsam eine Beträftigung unseres Willens zum gemein famen Handeln, ein Gelöbnis des Zusammenhaltens und Ver­trauens, der Hingabe an das Werk bis zum endlichen Sieg.

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Nicht vorsingen lassen, sondern: selbst singen! Dies ist der Ruf, der immer wieder, vor allem an unsere Jugend gerichtet werden muß. Heute dringender und inständiger denn je, weil die Gefahr der Mechanisierung der Kunſt eine ungeheure ist. Und wohlgemerkt nur nicht nur dies: die Wirkung, die das Radio in dem, was die Musik anbelangt auf das innere Leben, auf Seele und Gemüt ausübt, tann, so pofitio sie auf der einen Seite ist, ins Negative, Schädigende umschlagen, wenn wir nicht die richtige Stellung dem Rundfunt gegenüber einnehmen. Ich ver. fennne selbstverständlich nicht die faum zu überschäßenden Bor­teile des Radio, auch vom sozialen Standpunkt aus. Man wird niemals diese Errungenschaft der Technik in irgendeiner Weise gering achten! Im Gegenteil: der Rundfunk ist eine Macht, mit der wir uns in jeder Beziehung innerlich auseinanderzusehen haben. Dabei dürfen wir aber nie vergessen, daß gerade die Kunst der Töne, die Musik lebendig erhalten werden muß in uns, daß wir nie auf das eigene Mufizieren Verzicht leisten, daß wir es nie an der nötigen Ausbildung fehlen lassen sollen, um eine selbständige, eigene Mufitausübung zu entwickeln und diese als ein Glied in der Kette der schönen Lebensgewohnheiten und Lebensäußerungen unentbehrlich zu machen.

Wie ist es aber um die Verwirklichung solcher Wünsche, die

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| haben, zu werten und zu wählen! Das Ohr wird, anstatt sein­höriger und wählerischer zu werden, abgeftumpft; Minderwertiges wird aufgenommen, ohne als solches erkannt zu werden: die Musik wird Alltagsware. Das Schlimmste ist, daß zum Zwecke der Unter­haltung man sich an der ernsten Musit vergreift: man stellt z. B., während man irgendeine Arbeit verrichtet oder während ein Kaffee­tränzchen" oder ein Stammtisch" im eifrigsten Geplauder ist, das Radio an, durch das vielleicht gerade eine Beethoven- Symphonie frei ins Haus" gesandt wird!

Wenn wir selbst auf diese Weise die Musik entwerten, so mer­den natürlich auch die Werte, die sie uns bringt, geringere mer­den. Wenn wir uns selbst einen Festtag zum Alltag machen, so haben wir selbst den größten Schaden davon! Vor diesem unbe wußten Selbstbetrug müssen wir unsere Jugend zu bewahren suchen und nicht aufhören, all ihre guten Kräfte zur Entwicklung zu bringen. Nicht oft genug fann darauf hingewiesen werden, wie wichtig es ist, daß durch die Jugend all die sozialen Einrichtungen, die in den letzten Jahren neu geschaffen oder erheblich ausgebaut worden sind, auch ausgenutzt werden. Es seien einige genannt: Bolksmusikschulen, Singgemeinschaften, Sprech- und Bewegungschöre, Schulorchester, Tambourorchester, Guitarrendhöre, die Dffenen Sing­stunden" und vieles andere. Hier wird an der Musik und an der kulturellen Entwicklung des Volkes ernsthaft gearbeitet; hier mer­den der Jugend unvergängliche seelische und geistige Werte mit­gegeben, die auf ihr ganzes späteres Leben befruchtend wirken

fönnen.

schiedenen Blickpunkten eines Berges die Aussicht genossen und

Es ist eine der erfreulichsten Tatsachen, daß in den Kreisen der Jugend bewegung der Sinn für selbständiges gutes Mu­fizieren lebendig ist und die eigene Musilausübung ge­fizieren lebendig ist und die eigene Mufitausübung ge­pflegt wird. Seit einigen Jahren schon begegnen einem, auf Ferienfahrten oftmals Wandergruppen der SAS  . Und wie oft ge­schieht es dann, das z. B. bei Gebirgswanderungen an einer be­sonders schönen Stelle Rast gemacht wird, zunächst von den ver­die Naturschönheiten gebührend gewürdigt werden, und dann noch ein Tänzchen arrangiert wird. Die Jungen spielen auf ihren Gu­tarren und Lauten, und die Mädchen tanzen und fingen dazu.

So konnte ich erst fürzlich erleben, wie entzückend es ist, wenn in solchen Augenblicken nicht etwa nur Schlager und Couplets

gespielt werden, sondern einfache alte und neue Bolksliedmelodien, Bolkstänze, Walzer, Schuhplattler u. a. Und wie fröhlich und aus. gelassen werden alle Beteiligten durch solches Singen und Spielen!

ich als ideale und praktische Notwendigkeit bezeichnen möchte, be­stellt, wenn unsere Beziehungen zur Tonkunst nur durch das Radio hergestellt und nur durch die dort gehörten Borträge wach gehalten werden? Wie beeinflußt z. B. das tägliche Hören der Zum Schluß sei noch einmal betont, wie segensreich das Radio auf Dhr und Gemüt? Wie kommt das bequeme, paffive Zuhören wirken kann, wenn wir es finnvoll auszuwerten verstehen, d. h.: Schlager unser musikalisches Empfinden? Wie wirkt es sich aus dem Gesetz der Trägheit" entgegen und wie wind durch die Macht daß es für uns nicht die ausschließliche, nicht die einzige Queile der Gewohnheit unser Untätigsein in der Musik unterstüßt? Die der Mufit werden soll und daß wir nie auf das eigene Mufizieren Antworten enthalten für jeden, der um das Wohl der Boltsseele verzichten dürfen, auf das Erlernen eines Instrumentes( Baute, ernstlich besorgt ist, wenig günstige Ergebnisse. Ich glaube sagen Guitarre, Flöte, Geige, Klavier u. a.) oder auf das Singen( Einzel­zu dürfen, daß wir fast niemals eine wahre innere Berbindung fingen oder Chorfingen). zur Musik durch das Radio allein erlangen werden, wenn wir nicht schon vorher uns mit der Musik beschäftigt haben und dieses Musi zieren auch fortsetzen, in irgendeiner Weise: singend, oder ein In­strument spielend. Das musikalische Empfinden, der musikalische Geschmack besonders der Kinder und der jungen Menschen wird durch das tägliche Hören der Schlager, Operetten, Couplets un­günstig beeinflußt, da diese jungen Menschen ja noch nicht gelernt

Wird Kanada   Grönland   kaufen?

20 Jahre, an der 14 Gelehrte teilnehmen. Neben ihr erregt be­

Wenn wir so die Pflege des eigenen Mufizierens zur Tat werden lassen und uns des Rundfunks zur Ergänzung und An­regung bedienen, dann werden die Worte: Radio Mifit Geselligkeit" harmonisch zusammenklingen. Wir werden einmal durch.. das Anhören der Rundfunkvorträge und ein andermal durch eigenes Mufizieren unser geselliges Leben sowie unser Einzelleben um viel Johanna Thoms- Paetow, Schönes und Edles bereichern..

Tonfilmfriede und Kontingentkrieg.

Die Forschertätigkeit ist in diesem Jahre im Polarkreise größer Will H. Hays, der amerikanische   Filmzar", ist nach Berlir als je zuvor. Nicht weniger als 16 Expeditionen find bereits unter­gekommen, um sich hier mit maßgebenden Stellen über die Aus­wegs oder treffen ihre letzten Vorbereitungen, Grönland  , Spit- führung des Tonfilmfriedens zu einigen, der soeben in Paris   abge­bergen, Franz- Josephs- Land  , Novaja Semlja   oder Labrador zu beschlossen wurde. Die deutsche Tonfilmgruppe hat die Patentsperre fuchen. Bier norwegische, drei dänische, eine britische, eine ameri für amerikanische   Filme aufgehoben. Es besteht also jetzt die Mög­tanische, eine schwedische, eine deutsche   und mehrere russische   Unter­fanische, eine schwedische, eine deutsche und mehrere russische Unter- lichkeit, daß wir in Deutschland   amerikanische Filme zu sehen be­nehmungen sind dabei beteiligt. Die größte und wichtigste dieser kommen. Die Beschlüsse des Tonfilmfriedens gehen aber auch noc) Expeditionen ist die deutsche unter Profeffor Wegener, die sich Expeditionen ist die deutsche unter Profeffor Wegener, die fich weiter. Sie erstrecken sich auf das Gebiet der Tonfilmtechnik. Es hauptsächlich das Studium des Inlandeiſes auf Grönland   zur Auf- murde beschlossen, daß alle Neuerungen auf dem Gebiete der Ton­gabe gemacht hat; es ist die größte deutsche   Expedition der letzten filmtechnie zwischen Deutschland   und Amerika   ausgetauscht werden sonderes Interesse die britische   Expedition, die die Bedingungen sollen, um auf diese Weise zu den besten Wiedergabeapparaten zu für einen Luftweg von England über die Faror- Inseln, Island   gelangen, die durch die Erfinder beider Erdteile gebaut werden. Borderhand scheint dieses Uebereinkommen praktisch ziemlich allein und Grönland   nach Kanada   untersuchen will. Auch mehrere an­von Bedeutung zu sein, denn der abgeschlossene Tonfilmfriede wird dere Forschergesellschaften haben Grönland   zum Ziel, und einige von ihnen sind ausgerüstet, um auf dem Inlandeis zu überwintern. durch einen soeben beginnenden Kontingentkrieg um seine Ergebnisse gebracht werden. Bei den Deutschen   besteht die Absicht, die Pferde, die die Schlitten ziehen sollen, zu schlachten und während des Winters als Nahrung zu verwenden. In Norwegen   ist jetzt im Zusammenhang mit der englischen Grönland  - Expedition, wie aus Dslo berichtet wird, das Gerücht aufgetaucht, daß Kanada   die Absicht hat, Grönland   von Dänemark   zu kaufen. Wenn ein Luftverkehr mit England möglich wäre, dann würde dieses Gebiet für Kanada   von größter Be deutung werden. Die Norweger   aber glauben einen solchen Handel nicht dulden zu können, da sie die hauptsächlichen Jagd- und Fischereis interessen in Grönland   haben und die Souveränität Dänemarts nur über einige schmale Küstenstrecken des Gebietes anerkennen wollen.

Im Boot von Budapest   nach New York  . Ein Budapester Blatt Magyarsag  ". berichtet von dem Versuch dreier ungarischer Arbeiter, in einem von ihnen selbst erbauten Boot nach New York   zu fahren. Die Namen dieser drei kühnen Seefahrer sind Moses Barga, Laszlo Toth und Istvan Horvath; zwei find Eisenarbeiter und einer Husschmied. Das Boot ist acht Meter lang und zwei Meter breit. Das Geld zur Anschaffung der Materialien haben sie sich von ihren Löhnen abgespart, nur der Motor, den sie bei besonders stürmischem Wetter benutzen wollen, ist das Geschent einer ungarischen Motorfabrik. Das Boot hat zwei Masten, und sie wollen im allgemeinen nur die Segel benußen. Die Arbeiter, die sich Anfang August auf die Reise begeben, werden zu­nächst die Donau   herunter zum Schwarzen Meer fahren, dann durch den Bosporus   und durch das Mittelländische Meer bis Gibraltar  ; von dort wollen sie die gewöhnliche Route der Atlantischen Dampfer einhalten. Sie hoffen, die Fahrt bis New York   in 1% Jahren zurückzulegen.

tannten Berliner   Maler Frans Bedendorf und Moris Bathè teil. Ausstellungschronit. An der Befreiungsfeier in Mainz   nahmen die be Shre künstlerische Ausbeute zeigt die Deutsche   Stunstgemeinschaft gegenwärtig in ihren ständigen Ausstellungsräumen im Berliner   Schloß. Die Schau ist täglich von 9-19 Uhr, Sonntags von 10-15 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Staaten im. Gange befindliche Boltzzählung hat für New York   eine Be­New Yorts Einwohnerzahl. Die gegenwärtig in den Bereinigten bollerung von 6948 793 Popfen ergeben.

Das alte Kontingentgesetz, nach dem für jeden deutschen  exportierten Film ein ausländischer eingeführt werden durfte, ist bekanntlich außer Kraft. Diese Maßnahme wurde damit begründet, daß die deutsche   Filmindustrie und die deutsche   Wirtschaft sich gegen die Uerschwemmung durch amerikanische   Filme wehren müssen. Auch sollte das deutsche   Kulturgut, das im Film verankert ist, gegen amerikanische   Einflüsse geschützt werden. Durch ein Ermächtigungs­gesetz wurde die Regierung beauftragt, vorderhand Einfuhrbeschrän fungen vorzunehmen, soweit es im Interesse der deutschen   Filmkunst gelegen ist. Dieses Ermächtigungsgesetz het vorläufig Wirksamkeit bis zum 31. Dezember. Wieweit es auf den Filmimport Einfluß haben wird, läßt sich heut noch nicht erkennen, da die Ausführungs bestimmungen noch nicht veröffentlicht sind.

Bei vielen amerikanischen   Filmen, die nach dem alten Kon tingentierungsgefeß eingeführt wurden, fonnte man nicht verstehen, warum fie in Deutschland   zur Aufführung gelangten. Der ameri tanische Tonfilm muß erst eine fünstlerische Form finden. Augen­blicklich herrscht noch das Bestreben vor, durch viel Gesänge und Reden die technische Erfindung des Tonfilms auszunuzen, wobei die fünstlerische Wirkung des Bildes, also des eigentlichen Films, zu kurz fommt. Andererseits haben aber die Amerikaner schon Filme von großer Bedeutung geschaffen, deren Aufführung auch für Deutschland   einen Gewinn bedeutete. Es märe also perfehlt, der­artige Spizenfilme mit Hilfe der Einfuhrbeschränkungen von Deutschland   fernzuhalten. Die Forderung geht dahin, daß eine Kon­ferenz von wirklichen Sachverständigen von Bertretern des deutschen  Stunft- und Geisteslebens über die Einfuhr der amerikanischen   Filme entscheidet. Dann werden die Kulturintereffen nicht geschädigt mer den, aber auch die deutschen   Wirtschaftsinteressen merden auf diese Weise geschützt werden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß der Tonfilmfriede durch die neuen Rontingentierungsbedingungen erst seine wahre Bedeutung erlangt. Durch diese Regelung der Kon tingentierung wird auch der deutsche Film Anregungen erhalten. denn er wird mit den Spitzenleistungen der amerikanischen   Tonfilm bem deutschen   Publikum Filme von erstklassiger Beschaffenheit zu industrie in Wettbewerb treten müssen und dadurch genötigt sein,

bieten