Alexander v. Sacher Majoch: Drei Tränen
Ein Märchen von gestern, heute und morgen
In das Zimmer, in dem der Tote gelegen hatte, fiel das Schwei gen wie ein befreiendes Geschent. Eben noch hatte es Geräusche gegeben. Das Knarren der alten, murmstichigen Treppe, die unter den schweren Stiefeln der Leichenträger ganz jämmerlich zu ächzen begann, unter diesen teilnahmlosen, unbeirrten Arbeiterstiefeln. Unten, in der engen Haustür, stockte der Zug einen Augenblid. Die vier Männer fluchten und mußten den Garg etmas tippen; denn es war ein altertümliches Haus mit sehr engem Haustor, so gar nicht für Sterbefälle berechnet. Hinter dem Sarg polierten die Schritte der Beidtragenden die Stufen hinab. Die Leidtragenden mußten cinen. Augenblid innehalten und es entstand ein kleines Gedränge. Herr Bimsbach, der Stellmachereibefizer, öffnete den schwarzen Rod über der geblümten Beste und nahm den Zylinder ab. Der Schweiß perlte ihm unbehindert in den Nacken. Herr Bimsbach hatte die Hose mit einem Strick um den Leib festgebunden, damit ihm der Bauch nicht herunterfiel. Diese tam jetzt im Gedränge ins Gleiten. ..Rruzitürfen!" fluchte Herr Bimsbach und griff sich unter den Gür tel. Viele andere Schritte begleiteten Herrn Bimsbach und den Garg. Hastige, betonte und schüchterne Schritte. Die Leidtragenden.
mar.
Dann das Rollen des schwarzen Wagens, das sich immer mehr entfernte und schließlich erstarb im Hämmern der Stadt. Zu rüd blieb dieses Schweigen, von dem ich erzählte und das beglückend Fern am Himmel schmolz eine Wolke, die den Weg der Sonne den ganzen Vormittag hindurch zu jenem Zimmer verstellt hatte. Ein Sonnenstrahl drang durch verblichene Gardinen. Das Bett, ein ärmliches, verwittertes Möbel, trug noch die Spuren fürzlichen Gebrauchs. Auf dem Kissen war noch die Einbuchtung zu sehen, die vom Haupte des Verblichenen herrührte, das Sterbelaten fiel über den unteren Teil des Lagers. Eine Uhr tickte. Die Sper. linge, die der Berstorbene, solange er bei Kräften war, täglich gefüttert hatte, hodten am Fenstersims, picten die letzten, verstreuten Brotfrümel auf und schlugen bedauernd mit den Flügeln.
Mir ist leid um ihn," schnäbelte der eine, ein dicker, grauer Gefelle, wahrhaftig! Es wird schwer halten, einen so guten Rost: play zu finden. Mir ist leid um ihn." Dieser Sperling war eine Autorität in seiner Partei und deshalb schnäbelten die anderen ohne Bedenken ihm nach:" Uns ist leid um ihn, wahrhaftig! Uns ist
leid um ihn."
. Jener Sonnenstrahl, der, wie erwähnt, durch die verblichenen Gardinen drang, schien von weither zu kommen, denn er zögerte einen Augenblick vor dem Fenster, wie um sich zurechtzufinden, ehe er das Sterbezimmer betrat. Und das Seltsame, bas sich furz darauf in diesem Zimmer ereignete, war wohl sein Werk. In seinem Fluge durch den Weltenraum durchstreifte er die Bahn der Kometen und fah die Erde wie ein winzig fleines Kügelchen nor sich, unscheinbar und nicht zu messen an seiner Mutter, der Sonne. Bon seiner Fahrt durch den Raum brachte er die Ahnung der Unendlichkeit mit sich in dieses Zimmer, das das Siegel der Ber. gänglichkeit trug. Die Einbuchtung des Kissens, in Form eines Hauptes.
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Der Sonnenstrahl verfing sich in drei schimmernden Rügelchen, die auf dem Sterbelaten jetzt zu strahlen begannen, als wollte jedes das andere überglänzen. Drei Tränen waren das, die lleberlebenden von zahllosen ihrer Art, die heute über diesem Lager gemeint murden. Drei Tränen zu kurzem Leben erweckt durch die Macht des magischen Lichtes.
Pflanzen nnd Metalle
Von Leo Herkner
In der ganzen Welt fennt man den Namen des Hindugelehrten Jagadis Chandra Bose, der im Jahre 1926 in Orford seine ersten Borlesungen hielt. Er hat experimentell nachzuweisen versucht, daß alles Leben eins ist. Seine Experimente beweisen, daß Stahl und Eisen Gefühl haben, daß Bilanzen Erregungen durchmachen, gleich dem Menschen, und daß alles Geschaffene lebt und stirbt. Jagadis Boje sagt:
,, Bisher glaubten wir Bäume und Pflanzen nicht mit uns verwendt, weil sie die Stimmlosen in der Welt sind, aber ich will be=
Die Sperlinge schnäbelten vor dem Fenster und der graue Parteimann blies fich auf, bis er einem fugelrunden fleinen Federweisen, daß fie empfindungsfähige Geschöpfe find. Unser Gehör umball glich, und trompete den anderen ein begeistertes Lob entgegen,
ein Lob des Toten.
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,, Reiner hat uns so gut versorgt wie er, wahrhaftig! Ich betrauere ihn! Es wird schwer halten, einen ähnlichen Kostplak z... " Schweigen Sie!" schrillte eine helle Stimme durch den Raum. Schweigen Sie und stören Sie nicht meinen gerechten Schmerz! Denn wenn hier von Trauer die Rede sein kann, dann kommt diese Trauer mir zu, mir allein, der Träne der Tochter!"
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Der Sperling duckte sich und schwieg entfeßt. Und da ertönte eine andere Stimme, nicht minder schrill und fordernd:
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Wie? Was muß ich hören? Welche Anmaßung, o, undantbare Welt! Ihr wollt hier von Recht zur Trauer sprechen, Ihr, die Träne eines fittenlosen, entarteten Geschöpfes, das seinen Vater durch Schande in den Tod trieb? Hört, wer ich bin! hört, wer ich bin und verstummt alle in Ehrfurcht! Die Träne der rechtmäßig angetrauten Gattin spricht zu euch! Verstummt vor meinem Schmerz! Denn ich allein darf hier Trauer fühlen, sonst niemand!" „ Leider muß ich Ihre Kompetenz anzweifeln, Sie würdige Träne einer unwürdigen Gattin," die Antwort der Tochterträne barg leisen Hohn, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie eine Trübung in sich haben, eine regelrechte Trübung, einen dunklen Fled. Wie können Sie behaupten, echt zu sein, mit diesem Kains. zeichen? Sie Talmijuwel! Pfui!"
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Was? Was unterstehen Sie sich?! Heuchlerisches Gebild, Was unterstehen Sie sich?! Heuchlerisches Gebild, freches Erzeugnis einer Tochter, die in der Gosse enden wird! Sie Schmußträne, Schmutzträne!" Eine Flut grober Verwünschungen ergoß sich in das Sterbezimmer, so daß die Sperlinge, die entsegt und atemlos lauschten, die einzelnen Worte nicht mehr
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erfassen fonnten. Und böser Ahnungen voll, wandten sie sich der dritten Träne zu.
Aber was war das?
Die dritte hatte anfangs nichts Auffälliges an sich. Später erglänzte sie heller und strahlender, so daß die zwei anderen Tränen wie armjelige Tautröpflein neben ihr wirkten. Heiß brannte der Sonnenstrahl auf das Sterbefissen. Die Tränen der Gattin und Tochter waren längst nicht mehr. Die der Mutter aber gewann roten Glanz, wurde wie ein Blutstropfen, so rot- und blieb.
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.. Gegen Abend betrat die alte Frau das Zimmer. Sie mar in den letzten Tagen sehr gebeugt und gebrechlich geworden. Sie in den letzten Tagen sehr gebeugt und gebrechlich geworden. Sie nahm den Blutstropfen in ein Tüchlein auf, das mit feinen, weißen Spigen gefäumt war. Und legte das Tüchlein auf ihr Herz.
Autofahrten am Ende der Welt
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gefiederten Räubers, der mit milder Gier auf die Augen des unglücklichen Tieres einhadt. Teiche und Sümpfe, die man auf Schritt und Tritt trifft, sind von weißen und schwarzen Schwänen, rosa und dunkelrot gefärbten Flamingos, Wildenten, Kormoranen, den Schwalben des Meeres, verschiedenen Möwenarten und Albatroffen bevölkert. Alle diese geflügelte Welt lebt im Feuerland wie im Baradies, da ihr dort fein Jäger droht. Wo die Sümpfe aus gedehnter und die Vögel zahlreicher find, nimmt das Landschafts: bild die biblische Physiognomie der paradiesischen Urzeit an. Die Abenddämmerung verbreitet über die weltverlorene Szenerie den Zauber berückender Farbspiele, übergießt sie mit gleißendem Gold, taucht fie in zartrosa Farbtöne und verbrämt fie mit blaaroten und violetten Schattentönen. Hier und da überquert ein Strauß in schnellem Stelzschritt einen Weideplatz, oder es zeigt sich auf einer leichten Erdwelle unter Führung des Leitbod's ein Rudel Guanatos. Das Guanato, eine Spielart des Bigognekamels, bepölferte dereinst das ganze Land in überreicher Bahl und bildet: die Hauptnahrungsquelle der feuerländischen Indios. Heute hat sich die Zahl der Guanatos infolge der maßlosen Raubjagden der Schafhirten start vermindert, und die Tiere haben sich in das unzugängliche Hochgebirge zurückgezogen, wo sie gegen die Nachstellungen der Menschen gesichert sind. Doch trifft man noch immer Herden von 30 bis 50 Stück. Mit ihrer behenden Grazie und eleganten Beweglichkeit halten sie zwischen Gemsen und geweihlosen Hirscher die Mitte und erinnern, von weitem gesehen, an Kamele. Ihrer feinen Wolle wegen werden die Guanatos ohne Schonung verfolgt. Am hödysten gelten die Felle der Jungtiere, die drei bis vier Tage nach der Geburt getötet werden, da später das Haarfleid verhärtet und an Handelswert verliert. Es ist eine erbarmungslose Schlächterei, die durch die Vernichtung des Nach wuchses die ganze Kaffe auszurotten droht. Der Gouverneur hat sich infolgedessen auch an die Regierung der Republik Chile mit dem Antrag gewandt, für einen Zeitraum von fünf Jahren die Jagd auf Guanatos grundsäglich zu verbieten.
Lange Zeit galt Feuerland, die durch die Magalhaes- Straß:| wegen nicht rasch gemug erheben, so wird es ein leichtes Opfer des vom Kontinent getrennte Insel im äußersten Süden Südameritas, die ihr Entdecker Magalhaes im Jahre 1520 nach den großen Feuerpiäzen der eingeborenen Indios benannte, als eine völlig unbewohnbare Eisregion. Erst im Jahre 1877 traten einige fühne Pioniere den praktischen Gegenbeweis an, indem sie auf der vorspringenden Inselspitze Viehfarmen gründeten, die der Zucht der eins geführten Schafe dienten. Der Versuch hatte überraschende Erfolge und wurde die Quelle eines ansehnlichen Wohlstandes, der sich durs; die Schafschur und die Woll- und Fleischverwertung beständig erhöhte. Große Schlachthäuser mit modernen Kühlanlagen unterhalten nach Europa ein reges Exportgeschäft mit gefrorenem Schaffleisch. das in der Hauptsache nach England geht. Seit 1883 ist das Feuer land unter Argentinien und Chile aufgeteilt, wobei der größere Teil an Argentinien fiel. Der Hauptort des fleinen chilenischen Teils führt den bezeichnenden Namen Porvenir"( Bukunft). Es ist eine aus Baraden und Hütten bestehende Siedlung, deren Einwohner schaft in der Hauptsache aus eingewanderten Südflamen und Dalmatinern besteht. Im nördlichen und nordwestlichen Teil geben aus. gedehnte, von kleinen Erderhöhungen und Baumgruppen durch brochene Ebenen dem Inselgelände seinen Charakter, während nach der Mitte zu das Terrain bergiger und waldreicher wird; dody bieten die Täler und Bergabhänge auch hier noch immer gute Weideplätze. Im Süden redt sich dagegen, starr und gebieterisch, das vergletscherte Hochgebirge auf, das diesen Teil des Feuerlandes tat sächlich unbewohnbar macht. Nur vereinzelt vorgeschobene Poften von Herden und Hirten wagen fich so meit in die Täler vor, bis die entarktische Bergiperre Menschen und Tieren Halt gebietet. ,, Unser Auto," schreibt Mario Appelius im Popolo d'Italia", gleitet rajch zwischen den Weiden längs der von Biehfarmen umfäumten Landstraße dahin. Wo diese Farmen älteren Ursprungs und ansehnlicher find, sind auch die Straßen breiter angelegt und gut imftande. Wo dagegen die Viehwirtschaft noch jüngeren Datums iff und weniger intensiv betrieben wird, ist man auf die Begspuren angewiesen, die Lastkarren und Lastautos in den Boden gefurcht haben. In der Winterszeit, wenn die ganze Ebene unter einer anderthalb Meter hohen Schneedede begraben liegt, und die anhaltenden Regengüsse weite Teile des Geländes in unpajfierbare Moräfte verwandeln, verschwinden Straßen und Weg. spuren vollständig. Zur Sommerszeit tann man dagegen, wie es uns beschieden war, Tausende von Kilometern auf leidlich anständigen Straßen fahren und erlebt die Ueberraschung, daß man selbst mitten im Feuerland zwischen dem 54. und 55. Grad südlicher Breite dem Automobilsport huldigen fann. Freilich sperrt gelegent lich ein Sumpf den Weg und zwingt den Reisenden, zu Ochsen und Pferden seine Zuflucht zu nehmen, um den festgefahrenen Kraftfahrens der Rohrlegung fönnen Häuser am laufenden Bande fabrif magen aus dem Schlamm zu bringen, oder eine nicht vorhandene Brüde verjetzt uns in die Zwangslage, die Maschine auf ein von 8 bis 10 Ochsen gezogenes vorsintflutliches Behikel zu verladen. Aber dafür sind wir ja auch im Feuerland, am Ende der Welt. Die Bewohner und Rugnießer der Weiden sind in der Haupt. fache die Schafe und eine Spielart wilder Gänse, die von den Ein geborenen„, Caiquen" genannt werden. Sie sind überaus zahlreich, treten immer paarweise auf und sind für die Weidenbetriebe eine wahre Blage, weil sie mehr Gras vertilgen als die Schafe. Recht zahlreich sind auch die Raubvögel vertreten und besonders der Carando", der ruhig abroartet, bis ein Schaf stürzt. Fällt es babei auf den Rüden und fann es fich des fchweren Wollpelzesgegliedert"
faßt nicht weniger als elf Oftaven, aber unser Gesicht vermag nur eine Lichtoftave wahrzunehmen. Alles, was nicht zwischen Rot und Violett liegt, fönnen wir nicht sehen. Die Pflanze aber sieht tatsächlich das Ultraviolett und selbst jene Aetherwellen, die uns drahtlose Mufit bringen."
Die von Jagadie Boje erfundenen Instrumente sind von äußerster Empfindsamkeit. Die Bewegungen einer Pflanze sind ja so unendlich langsam, daß sie nur mit den schärfsten Apparaten gemessen werden fönnen.
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man
Pflanzen haben ein Herz", sagt Jagadis Bose. ,, Lange bevor ich den Crescographen( eins der Meßinstrumente) erfand, war ich überzeugt, daß der Saft, der in den Stämmen emporsteigt, genau so arbeitet wie das Blut im menschlichen Körper, das von dem menschlichen Herzen durch die Adern gepumpt wird. Auch der Saft ftrömt nicht gleichmäßig, sondern in Pulsschlägen." Jagadis Bose weist nach, daß ein Baum eine zwischen sich und der Sonne vor= überziehende Wolfe bemerkt. Mit den besonderen Instrumenten ist nachgemessen worden, daß der Baum darauf reagiert, fönnte sagen: ein Frösteln durchläuft ihn. Auch für elektrische Ströme find Pflanzen weit empfindlicher als Menschen. Doch tritt die Wirkung eines Eindrucks weniger schnell ein als beim Menschen. Wenn ein Mensch sich mit der Nadel in den Fuß sticht, wird durch dem Frosch dauert es ein Hundertstel Sekunde, bis ihm der Schmerz die Nerven diese Tatsache unmittelbar dem Gehirn bekannt. Bei bewußt wird, bei der Pflanze aber dauert es fünfundsiebzigmal so lange Zeit, bis das Geschehene sich auswirkt. Bei kaltem Wetter Pflanze ermüdete, wenn das gleiche Experiment mehrmals an ihr dauert der Uebermittlungsprozeß länger als bei warmem. Die vorgenommen wurde. Dadurch verlangsamte sich der Prozeß. Bei
seinen Studien hat der Forscher eine große Anzahl von Pflanzen gefunden, die wertvolle medizinische Eigenschaften besitzen.
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Bose hat nicht nur mit Pflanzen, sondern auch mit Metallen gearbeitet und auch bei ihnen eine Beseelung" entdeckt. Metallarbeiter wissen längst, daß Metalle an Ermüdung leiden können. So kommt es vor, daß Eisenbahnwagenachsen plötzlich versagen, nur weil sie übermüdet sind. Nach den vorgenommenen Messungen ähnelt Metall einem Muskel, dessen Empfindlichkeit bei wiederholter Reizung immer geringer wird. Auch sind Metalle durch Stimulatien und norkotische Mittel zu beeinflussen. Werden solche narkotischen Mittel einem Zinnblod assimiliert, verliert er viel pon jeiner sonstigen Empfindlichkeit. Die Bergleiche sind noch weiter getrieben worden. Eine große Dosis Opium zum Beispiel tötet das menschliche Empfindungsleben, eine kleine Dofis aber belebt es. In genau der gleichen Weise reagiert Metall. Eine kleine Dosis eines Narkotikums macht ein Metall ebenfalls empfindlicher, während eine große Dosis es einschläfert. Auch können Metalle durch Gifte getötet merden. Ein Stüd gesundes Metall murde einer Prüfung durch den Galvanometer unterworfen und in bestem zustande befunden. Dann wurde es mit einem starken Gift behandelt, und sofort zeigten sich die Wirkungen: die Ausschläge des Galvanometers wurden schwächer und schwächer, bis sie schließlich ganz aufhörten. Wurde rechtzeitig ein Gegenmittel angewandt, so gelang es, das Metall wiederzubeleben. Wenn aber das Gift zu lange eingewirkt hatte, war eine Wiederbelebung nicht mehr möglich. Das Metall war tot. Anzunehmen ist, daß die im menschlichen Gebrauch befindlichen Metalle während des Bearbeitungsprozesses gestorben" find. Die Boseschen Versuche aber zeigen eine Möglichkeit, in Zu funft lebende Metalle zu benutzen.
Das Institut Boses befindet sich in der Nähe von Kaltutta. Das Laboratorium mit den Vorlesungsfälen liegt in einem sehr ichönen Garten, in dessen Umgebung die europäischen und indischen Studenten wohnen. Jeder der wunderbaren Apparate wird in den Berkstätten des Instituts gebaut; nichts wird fertig von außerhalb bezogen. Reiche Summen strömen dem Inftitut aus allen Teilen der Welt ständig zu, obwohl der Forscher selber wie ein Einsiedler lebt, nur seinem großen Werte hingegeben. Aber man tennt ihn draußen, und man bemüht sich auf jede Weise, seine Arbeit zu ſtützen.
Datteln als Nahrungsmittel
In Nordafrita wurde fürzlich eine Balmenwoche" abgehalten, in der die Fachleute sich über die Dattelkultur und die damit zusammenhängenden Fragen( Bewässerung, Transport der Früchte usw.) unterhalten haben. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Fragen ersieht man schon daraus, daß die Dattel das wichtigste Nahrungs. mittel für die in der Sahara lebenden Stämme und auch für die Tiere ist. Um Ouargla herum wächst eine Million Dattelpalmen, und von den algerischen Datteln werden jährlich 13 000 Tonnen im Werte von 70 Millionen Franten ausgeführt. Artesische Brunnen müssen fortwährend gegraben werden. Neue Brunnen
trocknen oft schon nach drei Monaten ein, während andere mach fünf oder sechs Wochen nicht mehr als fünfzehn Liter Wasser in der Minute geben. Privaten und staatlichen Anstrengungen ist es schon
gelungen, die Brunnen durch moderne Methoden zu vermehren,
aber das ist erst im Werden, und man hofft durch den Austausch der bisher gemachten Erfahrungen Mittel und Wege zu finden, diese Brunnen in Tätigkeit zu erhalten.
alters. Schon im Jahre 1346 fonnte man in Florenz Männer durch Reflameumzüge sind feineswegs eine Erfindung unseres Zeitdie Straßen der Stadt ziehen sehen, als strohumsponnene Weinflajen fostümiert, un für bestimmte Weinhändler Reklame zu machen. Auch in Spanien gibt es solche ,, wandernden Retlamen" feit sehr langen Zeiten.
Häuferbau am laufenden Band Eine Bauunternehmerfirma in den Bereinigten Staaten, die den Bau von Stahlhäusern betreibt, hat einen neuen Schnellbauplan ausgearbeitet, der es ermöglicht, in einer Refordzeit ein acht Zimmer fassendes Haus zu errichten und schlüsselfertig zu machen. Unter Benutzung des Stahls für das Gerippe, eines verbesserten und dauerhaften Asbeststoffes für die äußeren Mauern, eines Patentstuds, der gegen Risse und Spalten gesichert ist, und eines vereinfachten Vermäßig fo mühelos wie Automobile hergestellt werden. New Yorker Architekten erklären, daß in Kürze Häuser in Fabriten hergestellt und nach dem gewünschten Ort übergeführt werden könnten, mo man Das fertige Gebäude mur auf den Grundstein zu montieren brauche. Kreuzollern bedrohen einen ganzen Orf. Der banerische Ort Ein Hauseigentümer könne genau die Zahl der Zimmer, die er Bleystein ist von Kreuzottern geradezu überfallen worden. Die Ge brauche, und den von ihm gewünschten Stil der Ausführung bemeindeverwaltung hat in den öffentlichen Anlagen Waruungstafeln stellen. Werde später das Haus für die Familie zu eng, so brauche angebracht, die die Spaziergänger zur Vorsicht auffordern. Der er sein Haus nicht zu verkaufen und ein neues bauen, sondern er Kirchhof ist vorübergehend für den öffentlichen Besuch wegen der habe mur nötig, im Berzeichnis der Firma die Zimmer auszusuchen, Gefahr für die Kinder gesperrt worden. die er benötige, und diese in Auftrag zu geben. Sie würden ihm dann übersandt und dem Hause, das er bereits befize, einfach ,, an