Bom Lichtstrom getötet.
Auch ein Opfer der Regennacht.
Auf den heftigen Regen in den geftrigen Abendstunden ift ein tödlicher Unfall zurückzuführen, der sich kurz vor Mitternacht im Hause Xantenerstraße 19 in Wilmersdorf . ereignete.
Ein an der Hausfront entlangführendes Abflußrohr war gebrochen und die Wassermassen drangen in den Keller ein. Gegen 23,30 begab sich der 63jährige Hausgehilfe Gustav Grammen zusammen mit der Portierfrau in den Keller hinab, um nach dem rechten zu sehen. Als Grammenz die Lichtleitung einschalten wollte, erhielt er plötzlich einen starken elettrischen Schlag, der ihn augen blicklich bewußtlos zu Boden warf. Die Portierfrau, die den Vorfall mitangesehen hatte, eilte sofort nach oben, um Hilfe zu holen und die Feuerwehr zu alarmieren. Die Samariter fonnten 3. jedoch keine Hilfe mehr bingen; Der Strom hatte ihn getötet. Wie die Untersuchung ergeben hat, war die Leitung durch die herabdringenden Wassermengen schadhaft geworden und hatte Erdschluß befommen. Die Beiche wurde von der Kriminalpolizei beschlagnahmt.
Die Feuerwehr hatte noch die ganze Nacht hindurch allerorts mit Absaugearbeiten zu tun. In etwa 160 Fällen mußten die Züge Hilfe leiften. Wie wir bereits im Morgenblatt berichteten, liefen bei der Feuerwehr mehrere Alarme wegen angeblicher drohender Haus einsturzgefahr ein. Eine direkte Einsturzgefahr bestand aber nirgends, die Meldungen wicen sämtlich auf die Nervosität von Hausbewohnern, die sich bedroht fühlten, zurückzuführen. Hausruine unter Wasser.
1.
Das Haus Müllerstraße 24a ist dem Tode geweiht und bis auf zwei im Hause befindliche Geschäftsläden bereits völlig abgerissen. Während die Hausparteien mit größeren und kleineren Geldbeträgen und Ersatzwohnungen abgefunden wurden, führten die Abstands verhandlungen mit den Ladeninhabern bisher zu' teinem Resultar. Eines Tages erschienen jedoch Bauarbeiter und begannen ihre Arbeit mit der Spitzhacke. Die Inhaber der Läden erwirkten jedoch auf gerichtlichem Wege die Abrißeinstellung und forderten die Anbringung eines Notdaches. Inzwischen trat das Unwetter ein und es drangen so starte Wassermengen in den Lederladen und die Wohnung, daß das Warenlagen, sowie die Einrichtungsgegenstände zuin größten Teil vernichtet wurden. Die ganze Nacht waren die Menschen damit beschäftigt, das Wasser auszuschöpfen, das noch immer in großen Lachen am Fußboden steht, sämtliche Zimmerdecken sind großen Lachen am Fußboden steht, sämtliche Zimmerdecken sind durchnäßt. Der Buz fiel von den Wänden, und das Ganze bietet ein Bild schrecklicher Verwüstung. Außerdem besteht noch die Gefahr, daß die über der dünnen Decke aufgestapelten Bausteine durchfallen und noch größeren, vielleicht lebensgefährlichen Schaden anrichten. Auch der Telephonverkehr gestört.
Erinnerung an Schildkraut.
Bon Paul Gutmann.
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Es gibt wenig bedeutende Schauspieler, deren Menschliches| war, fam eines Tages ein junger Schauspieler, namens Max Goldso start ist, daß selbst die künstlerische Leistung davon überschattet wird. Bei den meisten von ihnen begnügt sich der Zuschauer mit der Bewunderung für den Darsteller. Wenn man Schildkraut spielen fah, so regte sich außer der Begeisterung für den Künstler ein Mitempfinden für den Menschen, ein Gefühl, daß sich aus Rührung und einer Art quälenden Mitleids zusammensetzte. Dieser Eindruck war noch stärker im freundschaftlichen Verkehr mit ihm. Der große Menschendarsteller war selbst der verwundbarste Mensch, der für ein gutes Wort dankbar war wie ein Kind, Kränkungen mit einem altbiblischen Haß verfolgte. So spielte er nicht bloß den Shylock, den Lear und alle die andern tiefaufgewühlten Bäter, sonbern er war es. Eine meiner legten Erinnerungen an ihn ist, wie er, der gefeierte Künstler, am Weihnachtsabend, den er fern von seiner Frau und seinem geliebten, in New Yort als Schauspieler tätigen Sohn in meinem Hause, dem seiner ehemaligen Kollegin und seines Freundes, verbrachte, vor Rührung meinte wie ein Kind. Man belächelt heutzutage diese Dinge gern als Sentimentalität, aber sein Gefühl flößte Respekt ein als Regung eines noch der Erde verbundenen starten Primitiven.
So brach er ja auch in unsere abgeschliffene Zivilisation ein, wie eins jener Fabelwesen aus den Urzeiten der Menschheit, ungeschlacht und dämonisch. Scheinbar rätselhaft ist seine Herkunft. So behaupten manche, er stamme aus Ronftantinopel, aber er selber gibt Jassy in Rumänien als seine Heimat an, wo sein Vater, der türkisch - jüdischer Abstammung war, ein Hotel besaß. Die Mutter war Spaniolin, Nachkommin der aus Spanien vertriebenen Juden, die zäh an ihrer Muttersprache, dem Alttastilischen hängen. Außer Spanisch und Rumänisch, seinen beiden Muttersprachen, verstand Schildkraut noch ein halbes Dutzend der auf dem Balkan und an der Levante gesprochenen Mundarten, so etwas Türkisch, Neugriechisch, ferner Ungarisch, Serbisch, Bulgarisch und Jiddisch. Deutsch lernte er erst mit siebzehn Jahren als Autodidakt in einem Knabenpensionat zu Hermannstadt .
Die erste Theatervorstellung erlebte er als fleiner Knabe im Hotel seines Vaters, wo eine griechische Truppe ein entfeßlich blut rünftiges Schauerdrama aufführte. Troß des väterlichen Berbots hatte er sich eingeschlichen und erhielt dafür vom Bater eine tüch tige Tracht Prügel. Der Eindruck war aber so start, daß er nach her mit den ihm zugetanen Kellnern und Zimmermädchen aus dem Gedächtnis das Stück noch einmal aufführte. Als Gymnasiaft brannte er kurz vor der Reifeprüfung durch und schloß sich einer Wandertruppe an, die ihn bis nach Desterreich brachte. Seine Erzählungen aus dieser Schmierenzeit verraten einen unerschütterlichen Optimismus. Er besaß mit einem Kollegen zusammen den guten Anzug und das Paar brauchbarer Stiefel. Wenn der eine spielte, war der andere genötigt zu Hause zu bleiben. Unterwegs war er oft das Zugtier für den Wanderfarren.
Bemerkenswert ist aus späterer Zeit folgendes Erlebnis. Als er am Wiener Carltheater bereits der bekannte Rudolf Schildkraut
Der heftige Regen der gestrigen Nacht hat auch empfindliche Störungen im Berliner Fernsprechperfehr verursacht, da besonders in den Außenbezirken zahlreiche Kabelschächte unter Wasser gesetzt und die Fernsprechleitungen beschädigt wurden. So war es nicht möglich, von den Fernsprechstellen der Innenstadt die Aemter Tegel, Südring, Moabit und Hansa zu erreichen, und auch von diesen Fernsprechämtern war die Verbindung nach den Aemtern der Innenstadt und der Außenbezirke unmöglich. Zur Bein feitigung dieser Massenstörung hatten die drei Fernsprechbauämter Berlins den ganzen Tag über mit der Ermittlung und Ausbesserung der Schäden zu tun.
Die Aerzte suspendiert.
Menschen im Busch."
Marmorhaus.
Der Tonfilm wird in höherem Grade fähig sein, uns das wirfliche Leben vorzuführen, als es der stumme Film vermochte. Als Reiseberichterstatter wird er unübertrefflich sein. Der Afrifatonfilm. den Gulla Pfeffer und Friedrich Dalsheim von der Goldküste aus unserer ehemaligen Kolonie Togo mitgebracht haben, gibt einen mal find die Gesänge, Sprachäußerungen, Geräusche noch nachsynchronisiert worden. Schon mit recht gutem Erfolg. Sehr eindrucksvoll ist besonders der rhythmische Gesang der Neger, mit dem sie sich die Arbeit des Fischfangens erleichtern. Der ganze Film hat
Berden die Schuldigen der Calmette- Tragödie endlich zur guten Begriff davon, was diese Methode einst leisten wird. Dies Rechenschaft gezogen?
mann, zu ihm und fragte ihn, ob er ein Engagement zu Otto Brahm ans Berliner Lessing- Theater annehmen solle. ,, Natürlich annehmen" riet Schildkraut, aber hübsch bescheiden bleiben." Biele Jahre später wurde er zu Reinhardt engagiert. Etwas zaghaft betrat er die Kanzlei des Gewaltigen und men fand er? Eben jenen blutigen Anfänger von damals, Mar Goldmann, von dessen Identität mit Reinhardt er keine Ahnung hatte. Lachend trat Schildtraut auf ihn zu und sagte: Immer bescheiden bleiben, junger Mann. Erinnern Sie sich noch?" Der Direktor erinnerte sich und lachte. Das sich aus dieser Beziehung entwickelnde Verhältnis zu Reinhardt war ein Zeugnis für Schildkrauts gerechte Anerkennung fremder Leistungen. In München , wo er unter Reinhardts Leitung gastierte, erzählte er jeden Tag voll Bewunderung von der unermüdlichen und genialen Regietätigkeit seines Direktors. Damals murde häufig am Künstlertheater die Nacht nach einer anstrengenden Vorstellung durchgeprobt, die nächste Ausführung vorbereitet. Keinen Augenblick erlahmte der geniale Regisseur und Bühnenleiter und feuerte durch sein Beispiel die hingerissenen Mitglieder an. Schildkrauts Verehrung für den Jüngeren tam aus einem dankerfüllten Herzen.
Alles an ihm war echt, seine Liebe und fein Zorn. Ebenso wie er eine überragende Leistung anerkannte, ebenso lebhaft äußerte er seine Verachtung für Minderwertiges. Als der große Mittermurzer gestorben war, trat in Schildkrauts Garderobe ein junger unbedeutender Kollege, scheinbar unberührt von der soeben eingetroffenen Nachricht über den Verlust, den die deutsche Bühne erfahren hatte. Schildkraut, von Schmerz und zugleich von Empörung bewegt, versezte dem Schauspieler eine schallende Ohrfeige mit den Worten:„ Mitterwurzer ist tot, und so etwas lebt noch.
Auch an ihn wie an andere Große aus dem Reiche der Kunst versuchte Fürstengunst sich zu heften. Als Schildkraut in Olden burg gastierte, fragte ihn der Großherzog, ob er Honorar oder einen Orden haben wolle. Der Künstler entschied sich für das Geld, wofür er sich die Ungunst des Großherzogs und feines Verwandten, des deutschen Kronprinzen, zuzog. Das Anfinnen des Großherzogs war ja auch reichlich naiv, einem Manne gegenüber, der fast fein ganzes bisheriges Leben in den Händen der Gläubiger war und der vielleicht nicht für immer nach Amerika gegangen wäre, wenn ihm nicht aus den Zeiten eines Kontrattbruches eine mit den Gerichtstoften auf 50 000 Mart angewachsene Schuld nachgehangen wäre. Aber vielleicht war Amerika für ihn, der in Deutschland doch nur die durch Tradition geheiligte Gaststätte erbliden fonnte, der geeignete Boden. Für die deutsche Bühne war dieser Komet, der aus dem Osten auftauchte und bald im fernen Westen verschwand, eins der größten Ereignisse der Schauspielkunst. Er brachte in die verfeinerte Form das wilde Feuer eines ungebrochenen, von jahrtausendaltem Leid durchglühten Menschentums. Für seine Freunde war er ein Wunder, das in diesem intellektuellen Zeitalter nicht wiederkehren dürfte.
Der Bariser Stadtrat des Isnards ist der Führer einer Bewegung, die ihre Spize gegen die Pariser Denkmäler richtet und deren Beseitigung fordert. Er hat es auch bereits durchgesetzt, daß alle die Statuen, die noch fürzlich vor der Madeleine standen, entfernt worden sind. Die Straße ist jetzt verbreitert worden, und jedermann ist mit dem Erfolg des energischen Bilderstürmers zufrieden, der jedoch auf seinen Lorbeeren nicht auszuruhen gedenkt. Paris braucht einen Diktator in Sachen des guten Geschmacks", erklärt Herr des Isnards. Er sollte Vollmacht erhalten, innerhalb von drei Monaten die Stadt von allen Monumenten zu befreien, deren Ueberzahl nur dazu beiträgt, das Stadtbild zu verunstalten.
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man hat wohl den Vorschlag gemacht, mit den überflüssigen Statuen
Im Verlaufe der geftrigen Sitzung der Bürgerschaft, die sich zum Griffenmal mit der Calmeffe- Tragödie beschäftigte, wurde von dem Senat mitgeteilt, daß die für die Affäre verantwortlichen überhaupt das Bestreben, uns den Neger im Alltagsleben zu zeigen die neue Chaussee zu beglücken, die zwischen der Hauptstadt und
Aerzte inzwischen vom Amte suspendiert worden find. Die
Aerzte sind Obermedizinalrat Dr. Alt ftaedt, Profeffor Dr. Dende und Profeffor Dr. Klog.
Der zuständige Senatskommissar Senator Mehrlein gab eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: ,, Die inzwischen in Lübeck durchgeführten Ermittelungen, insbesondere auch die des von der Bürgeschaft eingefeßten Untersuchungsausschusses hätten ergeben, daß, abgesehen von der noch nicht aufgeflärten Hauptfrage, ob das verfütterte Material in Lübeck verunreinigt worden sei, Prof. Dr. Dende, Obermedizinalrat Dr. Altstädt und auch Prof. Dr. Klotz in ihren Maßnahmen bei der Durchführung der Calmette- Fütterung und seit der Aufdeckung des Unglücks
ein derartiges Verhalten an den Tag gelegt hätten, daß dem Senat nunmehr ihre vorläufige Dienstenthebung angebracht erscheine.
Der Senat habe deshalb mit dem heutigen Tage die Sus= pension der drei Aerzte bis zur rechtsträftigen Entscheidung verfügt. Die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Obermedizinalrat Dr. Altstädt sei bereits auf seinen Antrag hin er folgt, gegen die beiden anderen Aerzte sei die Einleitung eines Disziplinarverfahrens nach den gefeßlichen Bestimmungen zur Zeit nicht möglich, da die gerichtliche Boruntersuchung noch schwebe. Die Ein leitung sei aber vom Senat in Aussicht genommen, sobald das strafgerichtliche Verfahren beendet sei.
Im Mittelpunkt der Debatte stand eine neue sozialdemofratische Anklagerebe.
Der Sozialdemokrat Dr. Soliniz betonte, daß das CalmetteBerfahren vielleicht eine große wissenschaftliche Leistung, aber daß seine Einführung in Lübeck verfrüht gewesen sei. Er richtete scharfe Angriffe gegen die Aerzte und betonte in diesem Zusammenhang, er ſtehe unter dem zwingenden Eindruck, daß der Geist der ärztlichen Standesfolidarität sich bis in die Kreise des Reichsgesund heitsamtes erftrede, das die Untersuchung zu führen habe. Er fönne nicht umbin, zu ertiären, baß er zu ber Dbjektivität bes Berichts von Profeffor Ludwig Bange tein Bertrauen mehr habe.
Schweres Unglüd in einem Zirfus.
bei seiner feineswegs immer leichten Arbeit, in seinem Familienleben( besonders reizvoll sind die Kinderszenen), aber auch bei seinen Vergnügungen. Wenn anders man den Tanz, der ja bei den Negern eine überaus große Rolle spielt, noch als eine Bergnügung bezeichnen kann und nicht vielmehr als einen überaus wichtigen Teil ihres Lebens, der bis zur Ekstase geführt wird!
Ja, die Neger haben auch ihre Kultur, und wenn man so das Leben dieses Dorfes fich veranschaulicht, so fragt es sich, ob diese Naturverbundenheit dem Menschen nicht mehr Lebensfreude ver mittelt als unsere industrielle Sklaverei. In den Film eingeschoben war ein tonfilmisch aufgenommener Vortrag des letzten Gouverneurs von Togo , des Herzogs Adolf Friedrich von Medlen= burg. Er bot gewiß nennenswerte Ergänzungen zum Film, störte aber doch den Fluß der Vorführung. Es hätte übrigens angedeutet werden können, daß diese Küstenneger nicht nur in den Seestädten, sondern auch im Busch hinter den Lagunen doch schon sehr viel europäische Einflüsse erfahren haben.
2x Lur." Schauburg.
D.
Auf eine neue Spitzenleistung des stummen Spielfilms rechnet heute tein Mensch mehr. Gibt doch die Industrie fein Geld für einen bedeutenden Film her, sondern begnügt sich mit harmlosen Gelegenheitsarbeiten.
Als solche muß man auch die Detektivfime mit dem famosen Hund Lur betrachten. Das Manuskript ist von Edmund Heu berger und Eduard Andrés ganz geschickt geschrieben. Es enthält Verwirrung, Spannung und die Lösung, die nicht bloß die nötige Klärung bringt, sondern zugleich beluftigt. Einem Bankier, der von seinem Teilhaber überredet wurde, sich an einer Luftraum verwertungsaktiengesellschaft zu beteiligen, tommen im letzten Augenblick berechtigte Zweifel. Damit jedoch das Bankhaus nicht für zahlungsunfähig gilt, spielt, bis zur Klärung der Angelegenheit, der Schwiegerjohn des Bantiers den Defraudanten.
Als Regisseur erweist sich Edmund Heuberger gerabe nicht als ersttlaffig. Manches Bild, namentlich wenn er mit Neulingen are beitet, mutet gestellt an. Auch läßt er sich durch Bigarren und Bigarettenrauch die Szenen vernebeln. Carl Auen wirkt durch feine Routine. Er arbeitet mit Lug, doch ist er nicht Hundeführer, fondern nur Hundebefiger. Lug macht seine Sache alleine und dieser Freiburg , 19. Juli, Gin jhweres Unglüd ereignete fich ant Freitag nach Schluß aufmertfame, intelligente schwarze Schäferhund wird eine ernft am hafte Stonkurrenz für Rin- Tin- Tin. der Borstellung im Birtus Sarajani. Eine Treppe brach infolge leberlastung zusammen. Ungefähr 20 Personen aus dem Bublikum stürzten aus einer Höhe von fünf Metern in die Tiefe. Behn Personen, davon neun Frauen, erlitten Arm- und Beinbrüche und mußten aus Rummientous gehmet merden.
e.b.
Berufung eines deutschen Städtebauers nach Rußland . Der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Stadtrat Wlah, ift von der Regierung der Sowjet union als technischer Organisator und technischer verantwortlicher Reiter für bas Städtebaut und ohnungswesen in Stugland auf sunägit fünf Jahre berufen arben.
St. Germain gebaut werden soll. Ich fürchte nur, daß sich diese neue Straße für diesen Zweck als zu furz erweist. Um für alle
diese gemeißelten Nichtigkeiten Raum zu schaffen, die gegenwärtig
von ihren Sockeln seelenvergnügt auf Paris herabbliden, müßte man schon die Straße wählen, die von Marseille nach Bordeaux führt." Wäre der denkmalsfeindliche Stadtrat der ersehnte Diktator, Er würde dabei im Tuileriengarten beginnen, und das Denkmal des so würde Paris feines gesamten Kunstschmudes beraubt werden. großen Gambetta dürfte das erste sein, das seinem Eifer zum Opfer fiele. ,, Würde wirklich das Andenken Gambettas Schaden leiden", fragt er ,,, wenn sein Denfmal entfernt würde, das auf den Beschauer den Eindruck eines Mannes macht, der sich zu vergewissern sucht, ob es regnet?"
Die U- Bootfahrt zum Nordpol .
Der berühmte australische Polarforscher Hubert Wilkins , der gegenwärtig in London Vorbereitungen für seine neue Nordpol- Expedition im Unterseeboot trifft, hat über seinen soviel be. sprochenen Plan nähere Angaben gemacht. Die 2 Millionen Mart, die er für das Unternehmen braucht, find natürlich nicht ganz leicht aufzubringen. Wiltins glaubt fest an das Gelingen seines Blanes. Ich breche im Mai nächsten Jahres mit meinem Unterjeeboot nach Spitzbergen auf und will über den Pol nach Alasta. Das ist eine Strecke von etwa 3000 Kilometer, und ich denke, daß sie in 50 Tagen zurückgelegt werden kann. Sobald wir finden, daß das Eis unsere Fahrt unmöglich macht, tauchen wir einfach unter und schlagen der Natur auf diese Weise ein Schnippchen. Ich schäße die durchschnittliche Dicke des Eises auf etwa 3 Meter aber um Spigen zu vermeiden, werden wir wahrscheinlich mit dem U- Boot in einer Tiefe von etwa 8 Meter fahren. Das U- Boot ist so tonftruiert, daß es uns gestattet, 2% Tage unter dem Eis zu bleiben. Das amerikanische U- Boot, dem Willins sein und der
Seinen Schicksal anvertraut, soll das„ lezte Bort" der Technik dar ftellen; es ift 115 Meter lang und hat 350 Tonnen. Die Expedition wird einen vollständig internationalen Charatter tragen.
Die Unterkunft ist nach Ansicht des Forschers ganz bequem", und mit der Nahrung wird man teine Schwierigkeiten haben. Sie wird hauptsächlich aus Konserven bestehen. Wilkins rechnet bei einer Maschine von 500 PS mit einer durchschnittlichen Geschwindig. teit an der Oberfläche des Bassers von 14 Stnoten und unter Baffer Don 9 Knoten. Bei der Fahrt unter Wasser Hofft er durchschnittlich 5% Kilometer in der Stunde zurüdzulegen unb 16 Stunden tägfich vorwärts zu fommen. Bei der Fahrt soll ein fortlaufender Tonfilm aufgenommen werden. Wilkins hat auch Vorkehrungen getroffen, um der Welt feinen eigenen Bericht von der Expedition durch Randfont mitzuteilen.