Nr. 335 47. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Handwerk fämpft sich durch.
Wissenschaft und Organisation als Helfer.
Großkapitalistische Massenfabrikation und Warenver teilung haben den Handwerksbetrieb nicht beseitigt. Das Handwerk hat neue Arbeitsgebiete gewonnen und hat seine Betriebe zu fleinkapitalistischen Unternehmungen ausgebaut, die freilich noch mehr als früher vom Wohlstand der Massen abhängig sind.
Die vor einigen Wochen veröffentlichten Bände des Enquete ausschusses über das deutsche Handwerk bringen eine Fülle wertvollen Materials für die Erkenntnis der gegenwärtigen Lage des deutschen Handwerks. Der erste Band der Veröffentlichungen enthält den„, Generalbericht", der den Ueberblick über die gesamte Entwicklung des Handwerks in der Nachkriegszeit gibt, die folgenden drei Bände enthalten Spezialdarstellungen der einzelnen Handwertszweige.
Amortisation für die Maschine, Zinsen für das Leihkapital usw. Das Kalkulieren ist also schwerer. Die von einzelnen Interessenvertretungen aufgestellten Richtlinien für die Kalkulation sind nicht ohne Gefahr, da sie die Initiative zu Betriebsreformen schwächen. Das einzelne Mitglied hält sich an die Richtsäze und müht sich nicht, einen billigeren Weg zu finden, weil die Gewißheit beruhigt, daß die anderen auch die gleichen Preise nehmen. Für den Konsumenten ist diese Erstarrung ungünstig.
Der Enqueteausschuß leugnet diesen psychologischen Trägheitsfaftor zwar nicht, hält ihn aber nicht für wesentlich, weil den Hauptanteil bei einer Kostensteigerung, die sich in höheren Preisen auswirkt, hauptsächlich Materialpreise und die veränderte Lohnfestsetzung sind, insbesondere der Uebergang zum Tariflohn in der Nachkriegszeit. Die Stellungnahme des Ausschusses in diesem Punkt erscheint wenig befriedigend. Löhne und Materialkosten find Tatsachen, mit denen die gesamte Wirtschaft und nicht bloß das Handwerk zu rechnen hat. Und die Frage ist doch gerade, inwieweit die einzelnen Wirtschaftszweige imstande sind, durch betrieb
Das Handwerk als Berufsstand. Die zahlenmäßig große Bedeutung des Handwerks innerhalb der Gesamtwirtschaft geht schon daraus hervor, daß rund neun Zehntel des Kleingewerbes( Betriebe bis 10 Beschäftigte) Selbständige Handwerksbetriebe sind. Die Zahlen der im Handwerkliche und wirtschaftliche Reformen Aenderungen auszugleichen. AllerBeschäftigten sind naturgemäß wesentlich geringer. Aber immerhin absorbiert die Handwerkswirtschaft doch noch immer rund 30 Proz. der in der gewerblichen Gütererzeugung Beschäftigten. Soziologisch und politisch ist interessant, daß zwei Fünftel der selb= ständigen Betriebsinhaber Handwerker sind, innerhalb der Berufs gruppe Industrie und Handwerk" beträgt der Anteil des Handwerks an den selbständigen Existenzen sogar 70 Proz.
dings war für den Ausschuß eine positive Entscheidung schwer, da die handwerkliche Rationalisierung auf technischem und wirtschaftlichem Gebiet noch im Anfangsstudium stedt.
Der Konkurrenztampf mit Industrie und Handel. Soweit das Handwerk Verbandsartikel herstellt, wird es durch die Industrie sehr bedrängt, da sie billiger ist. Der
Krise im Rohstahlfartell.
Sonntag, 20. Juli 1930
| Ausschuß glaubt aber, daß in dieser Beziehung die schlimmsten Zeiten für das Handwerk vorüber sind, da der Industrie durch die Arbeiterschutzgesetzgebung und die öffen lichen Lasten die Hände stärker gebunden sind als früher"( wobei die frei willige Bindung durch die Kartellpreispolitik merkwürdigerweise vergessen ist). In den Zweigen, in denen die Herstellung völlig auf die Industrie übergegangen ist, bleibt für das Handwerk nur die Werterhaltung, die Reparatur. Allerdings werden beispielsweise Damenschuhe so leicht und billig hergestellt, die Mode wechselt so rasch, daß das Reparieren zugunsten von Neukäufen verschwindet.
Auf der anderen Seite wirkt die Industrie auch be fruchtend auf das Handwerk ein, hat ganz neue Handwerkszweige erst geschaffen, so die Installation, Auto, Maschinenrepa raturwerkstätten usw. Hemmende und fördernde Faktoren stehen fich also gegenüber. Eins ist jedenfalls sicher, daß es nicht so aussieht, als ob durch die zunehmende Industrialisierung der Lebensraum des Handwerks als ganzem wesentlich eingeengt würde.
Der Wettbewerb mit dem Handel spielt sich besonders im Fleischer -, Bäcker- und Konditorgewerbe ab. Er hat dazu geführt, daß diese Gewerbe, besonders in der Großstadt, einen immer größe ren Wert auf die kaufmännische Seite des Betriebs gelegt haben. Der Uebergang zum Händler, der sich nun auf den reinen Warenvertrieb beschränkt, ist so fließend, daß, rein wirtschaftlich gesehen, faum eine Grenze zu ziehen ist. Da aber all diese kombinierten Handels- und Handwerksbetriebe in der Regel Kleinunternehmen find, so hebt sich eine andere Trennungslinie ab: gegen das Groß. unternehmen des Einzelhandels. Handwert und kleiner Einzelhandel bilden eine geschlossene Front gegen Warenhäuser, Filialunternehmen, Konsumvereine. Daß das auch bei Gelegenheit zu handwerksschädlichen, volkswirtschaftlichen Torheiten führt, zeigte die im verflossenen Reichstag beschlossene Sonder= umsatzsteuer. J. R.
dendenherabsetzung erzwungen zu haben, ausschließlich im Interesse des Unternehmens und gegen den Willen der Verwaltung, meil ergemacht werden mußten.
Ausrüstung der Handwerksbetriebe steht. Hier ist eine entse is Geplante Berkaufsverbände/ Gebietsschutz wird mißachtet. hebliche Verluste vorlagen und weil größere Abschreibungen
Die technische Verfassung des Handwerksbetriebes., Bei der zahlenmäßigen Stärke des Handwerks ist es für die Gesamtwirtschaft feineswegs gleichgültig, wie es um die technii he dende Wendung seit dem Ausbau der Elektrizitätsversorgung eingetreten. Während die Großkraftmaschine den wirtschaftlichen Bestand des Handwerks aufs schärfste bedrohte, da sie den fabrikatorischen Großbetrieb förderte, ist der Elettromotor auch in der kleinsten Betriebseinheit mit Vorteil zu ver menden . Am stärksten motorisiert sind gegenwärtig, die Bäckereien und Fleischereien mit rund 80 Proz. motorisierter Betriebe. Im Bäckerhandwerk ist die Zahl der Motorbetriebe seit 1901 von 986 auf 61 115 gestiegen. In allerjüngster Zeit nimmt die Zahl der elektrisch betriebenen Schuhmache= reien, zunächst in den Großstädten, sichtlich stark zu; da die Entwicklung aber eben erst eingesetzt hat, ist sie zahlenmäßig noch nicht erfaßbar. Die Motorisierung nimmt sicher noch zu.
Macht die Motorisierung Arbeitskräfte entbehrlich? Die typische Handwerksmaschine ist mit einer relativ geringen Antriebsfraft ausgestattet, die Arbeitsintensität ist daher nicht jo groß, daß ähnliche revolutionäre Qenderungen des Arbeitsprozesses einfreten könnten wie bei der Maschinisierung der Industrie. Immer hin aber muß man sich darüber klar sein, daß auch hier die Einführung des Motors letzten Endes dazu dienen soll, Arbeitskraft zu sparen, und unrentabel ist, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird. Man wird also damit rechnen müssen, daß die Motorisierung der Handwerksbetriebe zu einer Verkürzung der Arbeitszeit für die einzelne Leistung und damit zu einer Ersparnis an Arbeitskräften führen wird.
Ein Unterschied zur Industrie besteht nun darin, daß die Verringerung von Arbeitskräften nicht zugleich ein Vordringen der ungelernten Arbeitskräfte bedeutet. Denn der handwerkliche Motor bleibt im Grunde nichts anderes als ein sehr vervollkommnetes Werkzeug, das, wie jedes Werkzeug am besten von sachverständiger Hand geführt wird. Daher wird auch nach wie vor die Hauptarbeit vom gelernten Handwerker geleistet werden müssen. Betriebswirtschaftlich wirkt sich die Maschinisierung dahin aus, daß das Anlagevermögen relativ start wächst. Ein Vergleich eines mittleren Zimmererbetriebes aus den Jahren 1913 und 1927 zeigt, daß das Konto Werkzeug und Maschinen" mit über 20 000 m. sich mehr als verbreifacht hat. Die Steigerung des figen Kapitals hat auch hier den Nachteil, daß der Betrieb konjuntturempfindlicher wird. Auch der Bedarf nach fremden Geldern ist viel dringender als in der Vorfriegszeit. Um die Einführung von Motoren zu erleichtern, haben die Handwerksverbände verschiedentlich mit den Lieferanten Verträge abgeschlossen, nach denen der Verkaufspreis nicht vom eintzelnen Käufer gezahlt wird, sondern vom Verband. Der Verband, der also dem Handwerker den Kaufpreis vorstreckt, bekommt das Geld dann ratenweise zurück. Ein derartiger Vertrag ist zum Beispiel zwischen den Reichsverbänden des Schmiedehandwerks und des Schlosserhandwerks einerseits und der Interessenvereinigung des deutschen Werkzeug- und Maschinenhandels andererseits abgeschlossen Die Buchhaltung im Handwerk.
worden.
Die Aufnahme von fremden Geldern, die Vergrößerung des figen Kapitalanteils erschwert die Uebersicht über den früher ganz einfachen Betrieb so sehr, daß eine ordnungsmäßige Buchhaltung immer notwendiger wird. Da die meisten Kleinhandwerker von der Buchführung nicht allzu viel Ahnung haben, wurden von den Interessenvertretungen des Handwerks Buch= stellen eingeführt, die einmal die Elementarkenntnisse der Buchführung verbreiten und vor allen Dingen selbst die Buchführung für einzelne Betriebe übernehmen. Die Buchstellen versuchen ferner, die Buchhaltungsergebnisse betriebswirtschaftlich auszuwerten, so daß heute schon vergleichende Kosten- und Rentabilitätsberechmungen angestellt werden. Natürlich wollen auch die Handwerker ihrer Interessenvertretung nur höchst ungern einen Einblick in die Betriebsgeheimnisse" gewähren. Doch werden wohl auch hier die Verhältnisse sich stärker als alle Abneigung erweisen. Ehefrauen und erwachsene Töchter der Handwerker sollen für die Buchführung besonders herangebildet werden. Das Forschungsinstitut für das Handwert arbeitet jetzt für die einzelnen Gewerbezweige Richte linien für die buchhalterische Mitarbeit der Frauen aus. Das Kalkulieren.
Für den Konsumenten ist natürlich die interessanteste Frage, mie gegenwärtig im Handwerk falkuliert wird. Durch die Motori fierung des Betriebes find im Preis nicht bloß die leicht errechen. baren Arbeits- und Materialunkosten zu beden, sondern auch die
Die internationale Rohstahlgemeinschaft hat gegenwärtig eine sehr ernste Krise durchzumachen. In früheren Monaten fanden Verhandlungen auf Verhandlungen statt in der Erwartung und Hoffnung, die Schlagkraft der internationalen Rohstahlgemeinschaft durch die Schaffung von Verkaufskontoren bedeutend zu erhöhen. Seit die allgemeine Weltwirtschaftskrise offenbar geworden ist, herrscht in der JRG. offene Auflösung und offene Krise.
Reine Rede mehr davon, daß die Gebiete der einzelnen Partner von den anderen noch geachtet werden; sowohl Belgien als auch Frankreich sind auf den deutschen Markt gegangen und haben die deutschen Preise unterboten. Was man visher aber für den Weltmarkt an Preisbindungen festgelegt hatte( es sollten wenigstens Minimalpreise nicht unterschritten werden), das ist vollständig zusammengebrochen. Dazu beigetragen hat in erster Linie das Verhalten der belgischen Kollegen, wo drei größere Produzentengruppen einfach aus der Rohftahlgemeinschaft ausgebrochen sind und sich um deren Willen nicht fümmern. Die Breis- und Produktionsbestimmungen für Stabeisen und Bleche mußten aufgehoben werden, es wurde völlige Marktfreiheit für diese Produkte erklärt und alle Hoffnungen auf die Schaffung von Vertaufskontoren für diese wichtigsten Eisenerzeugnisse sind zum mindesten im Augenblick begraben. Man hat allerdings die Hoffnung so lauten wenigstens Mitteilungen von der letzten Lütticher Besprechung, daß man für Halbfabrikate und Eisenschwellen, für die die Mindestpreise bisher von den Partnern der IGR. aufrechterhalten worden sind, Verkaufskontore dennoch werde schaffen können. Aber auch das dürfte eine Frage der guten oder schlechten Konjunktur sein, von der alle Außenseiterfragen allein abhängen.
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Die Folge wird natürlich sein, daß sich die Weltmartt preise noch weiter verschlechtern, daß die Verlustpreise der deutschen Exporte die Produktion noch mehr belasten und daß die hohen inländischen Monopolpreise, je länger sie aufrecht erhalten werden, um so weniger die Exportverluste decken können. Die Gründe für einen energischen Abbau der inländischen Eisenpreise häufen sich also. Ueber das Stadium der Erwägungen scheint das Reichswirtschaftsministerium allerdings noch immer nicht hinausgekommen zu sein.
18 Fabrifen.- 200 Millionen Franfen Kapital.
In Belgien bereitet sich eine neue sehr umfassende Glasfenzentration vor. Achtzehn nach dem System Fourcault arbeitende Glasfabriken sollen in eine Gesellschaft eingebracht werden, die mit einem Grundkapital von 200 Millionen Franken ausgestattet wird, einen Teil der Fabriken stillegen und den Rest rationalisieren soll. Man erwartet, daß der neue Trust, an dessen Gründung die Banque de Brugelles beteiligt ist, sich mit den Großunternehmungen verständigen wird, die( auch in Deutschlano) nach dem 2ibben. Owens System arbeiten.
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Der Krach bei AG . Verkehrswesen. Die Banten erklären. Zufünftige Sanierung? Die Generalversammlungsbeschlüsse der A.-G. für Verkehrswesen liegen vor. Es ist bei der kleinen Dividende von 5 Broz. gegen 11 Proz. im Vorjahre geblieben, die Banken sind endgültig aus dem Aufsichtsrat ausgetreten, obwohl sie heute noch wohl die Hälfte des Aktienkapitals besitzen dürften, und eine Revisionsfommission ist auch nicht eingesetzt worden. Die Kleinaktionäre die in erster Linie eine höhere Dividende wollten, haben also nichts erreicht und zwischen den Banken und dem allmächtigen Generaldirektor Lübbert besteht nach wie vor ein Kampfzustand, bei dem man nicht weiß, was für die große Gesellschaft mit ihren riesenhaften Interessen im Bahn- und Bauwesen dabei herauskommen wird.
Die Banken haben durch den Mund des Herrn Sintenis von der Berliner Handelsgesellschaft klarzustellen versucht, weshalb sie so demonstrativ gegen die Konzernleitung in Opposition traten. Bestritten wurde nicht, daß der Verkehrswesentonzern durch den Rat der Banten , Industriebauattien zu laufen, geschädigt wurde. Die Banten geben aber vor, mit ihrer Opposition gegen die Expansionspolitik Lübberts demonstriert und die Divi
Wenn diese Behauptungen richtig sind, so bleibt es zwar bei der Schädigung des Verkehrswesenkonzerns auch durch die Banken, aber die Banken haben sich immerhin gegen ihnen selbst und anderen Aktionären eventuell drohende Verluste gewehrt. Um so mehr müßte die Deffentlichkeit auf das Schicksal der A.-G. Verkehrswesen achten, die nicht weniger als sechs Dutzend deutsche Kleinbahnen fontrolliert und außerdem noch drei der größten deutschen Bauunternehmungen( Dyderhoff u. Widmann, Lenz, Held u.
Großhandelsinder steigt weiter
Seit vierzehn Tagen zeigt der Großhandelsinder, während alles Die Woche zum nach weiterer Preissenkung rust, nach oben. 16. Juli hat als zweite Woche der Preissteigerung eine Erhöhung des Großhandelsinder von 124,8 auf 125,5 Proz. gebracht ( 1913 100). Gegenüber dem niedrigfien Index des Monats Juni mit 124 Proz. liegt also jetzt bereits eine Steigerung um 1½ Proz. vor. Es ist bemerkenswert, daß diese Erhöhung des gesamten Großhandelsinder allein auf das Konto der landwirtschaft
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lichen Produkte tommt, während die Kolonialwaren unverändert blieben und die Großhandelspreise für industrielle Rohstoffe und Halbwaren, sowie für Fertigwaren allgemein zurückgingen. Nun ist ein Anziehen der landwirtschaftlichen Produktionspreise unmittelbar vor der Ernte und während der Ernte, eine häufige Erscheinung. Sie ist aber im gegenwärtigen Augenblick, da die Berteuerung der Nahrungsmittel die Kauffähigkeit des Massenhaushalts für nichtlandwirtschaftliche Produkte ganz besonders fühlbar einschränkt, in hohem Maße bedenklich. Für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten fann sich durchaus im Zusammenhang mit der Mietteuerung eine statistisch nach oben zeigende Kurve ergeben. Das wird sehr zu beachten sein.
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Brown Boveris Gewinne. Abwehrkämpfe gegen die große Elettrofonfurrenz.
Die A.-G. Brown, Boveri u. Cie. in Baden , Schweiz , die in Deutschland etwa 8000 Personen bei Tochtergesellschaften beschäftigt, verteilt für das Jahr 1929 wieder 9 Pro3. Dividende aus einem Reingewinn in Vorjahrshöhe( 1929 5,32 Mill. Schweizer Franken ; 1928 5,31 Mill.).
Im Geschäftsbericht wird erwähnt, daß die nordamerika. nischen Werften des vielseitigen Schweizer Konzerns Ende Mai einen weiteren Bauauftrag über zwei Passagierdampfer von le 30 000 Tonnen erhalten haben. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die im Herbst vorigen Jahres neu geschaffenen Bor 3 ugs. aktien sich als wirksamſter Schuß gegen eine tatsächlich drohende, unerwünschte Ueberfremdung erwiesen haben; die Aufkäufe von fremder Seite würden planmäßig fortgesetzt. Die Ueberfremdungsgefahr ist bekanntlich auch bei großen Tochtergesellschaften von Brown Boveri akut, vor allem bei Motor Columbus, einer wichtigen Holdinggesellschaft für Kraft- und Verkehrsunternehmungen. Der General Electric und der belgischen ElettroKonzernen steht die Brown Boveri nicht nur auf dem Gebiet der Kraftwerke( in Italien und Südamerika ), sondern auch auf dem des Turbinenbaues und der Fabrikation von Elektrozubehör als leistungsfähige und vorläufig noch selbständige Konkurrentin hinderlich im Wege. Daher die Aufkäufe von Brown Boveri- Aktien durch die großen Elettrofonkurrenten.
zwar von
Der französische Außenhandel war im ersten Halbjahr 1930 besonders günftig! Die Einfuhrmenge stieg 28,5 auf 30,5 Millionen Tonnen, der Einfuhr mert ging aver Die Ausfuhrmengen gingen von 19,3 auf 18,5 Millionen trotzdem von 30,6 auf 26,8 Milliarden französische Franken zurück. Tonnen, die Ausfuhrwerte von 24,7 auf 22,7 Milliarden Franken zurüd. Die Weltpreisfentung hat Frankreich offenbar erhebliche Vorteile im Außenhandel bisher gebracht.
Expansion des C.- Tieh- Konzerns. In der Generalversammlung der Leonhard Tietz A.- G.- Köln wurde mitgeteilt, daß die Umjäge in den Warenhäusern der Gesellschaft während der ersten 5 mo. nate 1930 82,43 Millionen Mark betrugen; die Steigerung gegenüber dem Monatsdurchschnitt des Vorjahres beträgt 27 Proz