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9imn thnilkotr: Jfj Stuf iwn ersten Blick war an dom Kind nichts bsstmderes. Mes war auf feinem Platze, aller war da: ein Kapf, zwei Arm«, zwei Aeine und so»eiter Augen farblos, das Haar nichtssagend, rotfarben. Da- Kind saß apathisch auf den Knien seiner Muttar, die be« leidigt die Lippen zusammengepreßt hielt und non der Seit« her scheel nach sechs erwachsenen Bürgern männlichen Geschlechts blickte. Dies« sechs Bürger preßten sich aneinander wie Leidensgefährten und bemiihien sich krampfhaft, weder Mutter noch Kmd anzu- sehen. Sie warteten ergeben aus das, was kommen sollt«. Und es kam folgendes: Der Richter schlug dem wissenschaftlichen Experten vor, sein autoritatives Gutachten abzugeben Als dieser Mensch mit dem selbstzufriedenen Gesicht sich räuspernd erhob, ivarfen die sechs Bürger, einer wie der andere, erschrockene und gespamrie Blicke aus ihn. �Nun... Brüderchen... jetzt Brüderchen, heißt's tapfer fein... Die Wissenschait wird alles bis aufs kleinste Härchen klarstellen Das ist nun schon einmal sicher!* Bürger,* begann der Erperte, abwechselnd zärtlich bald auf die sechs Bürger, bald ans das im Saal versammelte Publikum blickend, vor ihren Augen sehen Sie ein Kind, das zweifellos von feiner Mutter, der Bürgerin Tschilikowa, geboren wurde. Darüber gibt es allerdings keinen Zweifel. Aber wer, fragen wir uns. ist der Vater?!! Auf dieser Bank sitzen sechs Bürger, die der Tat ver- dächtig sind, die aber beharrlich jede aktive Teilnahme ableugnen. Wer von ihnen also ist der glücklich« Papa, welcher von ihnen ist es, der seine Dateoschaft schändlich verheimlichen will? Wie ließe sich das feststellen? In solchen Fällen, Bürger kommt uns die Anthcopometri« zu Hilfe...! Die sechs Verdächtigen fuhren vor Schreck zusammen. .. die Daktyloskopie, Eugenetik und vcrschisdene ondere Zweige...* feuerte der Experte in einem Atem Die Verdächtigten rückten hililos zusammen, nachdem dies« Ladung aus sie losgelassen war. Bei Gott , wir sind verloren..* Also, Bürger, ich beginne mit dem Gutachten. Spitschlin, kommen Sie bitte hierher! Bürgerin Tschilikowa, geben S!« ihr Kind her!" Spitschlin erblaßte resigniert, warf eii«n letzten Blick auf seine Kameraden, dann näherte er sich dem Experten. Alle hielten den Atem an. In den Händen des Experten glänzten irgendwelche Lineale und Zirkel. Er nahm von irgend etwas auf dem Kopf« des Kindes Maaß, dann auf dem Kopfe Spitschkins. So,* sagte er,.ich danke Ihnen. Der Kopf de« Kindes stimmt mit dem ihrige,, voukoinmen überein. Punkt für Punkt! Zeigen Sie mir ihre Hand. Rein, die Hand ist nicht von Ihnen! Es ist eine fren.de Hand. Matfchugow, bitte hierher!" Matfchugow atmete tief, bekreuzte sich und kam näher. Zeigen Sie mir. Motschugow, den linken Daumen mit der Innenseite nach oben! So, stimmt. Sie können die Hand schon fortnehmen. Ihr Daumen und der des Kindes stimmen überein wie ein Paar gleicher Schuhe. Nach dem Finger zu schließen sind Sie der Papa!" Die vier anderen saßen holblebendiz, halbtot in Ermardni-f ihrer Reihenfolge Rikitjenko, ich bitte!" Nikitjenko sprang auf und kam mit zusammengekniffenen Augen näher. Verlieren Sie nicht den Mut." vertröstete ihn der Experte,

'Max-Dorlu: Tabaksvolk in Kavala an der Aegöischen See. Äavala. die Tabakstadt. Die Stadt, die den Tabak aus dem Hinterlande Mazedonien und aus Thrazien verorbeiter und nerfchifft. Kavala 25 000 Einwohner, mehr als die Hülste davon lobt vom Tabak. Kavala riecht sogar nach Tobak, von den Fabriken her und von den Bcrsandbollen im Hafen. Kavala im närdiichcn Griechenland : Hauptstadt der Provinz West- lhrazien. Kavala ist mehr als 4000 Jahre alt, in der Antike hieß es Neapolis: feine kriegerischen Galecrenschiff« waren weit und breit ge» fürchtet, Homer hat das Kriegs- und Sceoolk von Neapolis besungen. Wer wird das Epos über das Tabaksvolk von Kavala schrecken? Das Heldenlied der Arbeit dos mehr ist. als das Kriegslied von Mord und Vernichtung. Kavala , die weihbunt« Stadt: in der lilafarbenen Bucht ganz leise nur wogt die See Aegäis . Kavala ist neu erbaut, das alte Kavala wurde 1927 von einem Brande fast ganz zerstört. Wer seine byzantinische Burg steht noch: massiv, finster, trutzig das Zwingvolk des rauhen Mittelallers. Auch der Bischofspalast von Kavala blieb vom Feuer verschont der heilige Lasiiikus sockst stand mit dem Löscheimer vor seinem Bischo?: Bolk, auf die Knie, bete, das Wunder. Aber es knien nur ein paar alte Wecklein Kavala ist tm Geiste modern, revolutionär ist es: revolutionär gegen Tradition und Borrechte und Aberglauben. Ein griechisches Sprichwort sagt: Willst du Schönheit und Scharfsinn auf«inen Blick? Schau« den Modchen von Kavala in die Augen. Si« sind schön und klug." Dos macht der Tobak, die Industrie, der Druck vom Unternehmertum zeugt Gegendruck von unten willst du dich wehren, dann mußt du denken, wenn du denkst dann gewinnst du: irgendwie. Denkende Menschen sind immer schön. Tabakstöchter von Kavala hier unsere Hand, laßt uns Freunde sein! Kavala an der Aegäis . Di« hohen Gebirge im Norden sind der Grenzwall gegen Bulgarien . Im Nordwest blaut das Dorgland van Südslawien . Und im Osten ist der wildschäumende Fluß Moritza die Grenze gegen die Türkei . All das Land: die Hügel und die Berge die von Norden her gegen die See Aegäis abfallen, sind Tabakslond. Auch Baumwalle wird gebaut. Getreide und Reben. Oelbäum« und Lorbeerbufch und Feigenbaum. In den Hausgärtcn duftet der rosa- blutige Oleander. Bunte Falter und warmer Wind. Und immer die golden« Sonne die Sonn? über Mazedoniens und Thraziens Tabaksland. Ein gesegnetes Land: reich, ichön und romantisch. Griechen und Slawen in buntem Völkergemisch oft streiten sie. auf den Kirchenfeslen blitzt abends im Wirtshaus dos Messer, rotes Blut verströmt ganz unnütz friedlich scheinen die Sterne und über Bul- gariens Gsbirgswall kommt zartrot der Bollmond heraus: ein« riesige ichöne Rose Völker, oertrogt euch, nicht das Messer sondern zur Freundschaft streckt die Hand! Und heute ist Sonntag heute ist ein Tag der Freuicktchaft: am Hafenquai von Kovoia liegt buntbeilaggt ein kleiner weißer Passogier. dampfen bunt bei loggt über Topp. Frohe Sonntagsmenschen strömen dem Hasen zu, alles Tabaksooik ans den Fadriten sie haben den

s Wunderkind vielleicht sind Sie der Glückliche, an dem kein Organ mit dem Kinde korrespondiert. Oefsnen Sie, bitte,«in wenig di« Augen!" Berzweiftlt machte Nikitjenko die Augen auf ihm war alles egal, er fühlte sich bereits verloren. Der Experte hantierte in feiner Augengegend herum. Stimmt. Diese kindtsch« Zeichnung der Augen ist bei beiden die gleiche. Sie können die Augen wieder schließen!" sagt« er. Und noch drei warteten, bis die Reihe an sie kommen sollte. Eine winzige Hoffnung begann in ihren Augen aufzuflackern. Es kann fein, daß zu unserem Glück da? Kind im großen und ganzen bereits vollkommen aufgeteilt ist?" dachten sie.vielleicht bleibt dann für uns kein Anteil an der Baterschast mehr übrig." Wer v weh! Es war nicht so. Dieses Zbind war einfach schrecklich gebaut. Man rief Brjuchanjkow: es stellte sich heraus, daß nach' den Zähnen zu schließen, dieser Soim von ihm stammte. Dmm kam Schaporvalow. Stellen Sie sich vor, er hott« nichts- sagendes rotes Haar. Mit einem Wort: die Haar« des Kindes! Ganz zum Schluß kam Strjukow. Suchen Sie nur," sagte er,in den Fabriken sind Durch- suchungen zwar verboten, aber hier ist man einfach machtlos. Egal, soll ich also wegen dieses niederträchtigen Balges zugrunde gehen. Also, untersuchen Sie mich!" Der Experte begann ihn zu untersuchen. Beine, Arme. Kopf, Augen. Scheinbar stimmt« nickst? überein. Strjukow wurde bereits munterer, begann sich zu freuen: So," dachte er..chas heißt man Glück! Bin an dem Kinde nicht beteiligt. Werde die ganze Sache los sein.. Ja, erst recht nicht! Mache den Mund aus! Weiter...' lind wirklich, plätzlich schrie das Kind. Der Experte rief eilig: Versuchen Sie, Bürger Strjukm, zum Vergleich einen ge- dehnten Ton von sich zu geben. Machen Sie den Mund weit aus!" Strjukin hÄt« am liebsten dem Kind« mit den» Stiesel einen Stoß oersetzt, denn es kam an den Tag, daß er mit dem Kinde vollkommen einstimmig schrie. Während dieser Experimente bemächtigte sich des Publikums eine stets wachsende Aufregting. Man begann srfrfießlich nach dem Ausgang zu drängen. .Halt!" schrie der Experte,bleiben Sie hier! Warten Sie! Es darf niemand den Saal oerlassen. Vielleicht sind noch ein paar Beteiligte anwesend. Ick) werde jetzt Fingernägel überprüfen, um ein««venw«lle Beteikigung anderer Herrschaften festzustellen!" Da erhob sich im Suale«in allgemeiner Tumult. Eine aus- geregte Frau riß im Gedränge die Garderobenhaken herunter und schrie: .Lassen Sie mich fortgehen! Man wiid doch nicht am End« noch an den Fingernägeln einer Frau konstatieren, wer der Doter chrer Kinder ist!" Wer was geschah dann? Ein merkwürdiger wissenschostliche? Zwischenfall. Der Experte warf einen Blick aus seine eigenen Fingernägel, überflog eilig jene des Kindes und wurde grün vor Schreck. Eine schöne Geschtchic habe ich mir da angeiangen." dacht« er.bei Gott, meine Fingernägel gleichen jenen de» Kindes auf «in Haart" Dann schrie er: Lossen Sie die Leute ruhig fortgehen. Ich Hab? mir mir einen Spaß geleistet!" Dann wandte er sich eilig an Mamachen Tschilikowa: Tragen Die ihr Kind nach Hause! E» genügen sechs wissen- schaftlich fastgestellt« Bäter!" (Deulsch von Arvvld ZSaffirkauer.)

9iamla Oriedtenland Dampfer gemietet: heute machen wir einen Ausflug zur Insel Thasos hinüber! Wir fahren schon, leicht und weich wiegt uns der Dampfer, wie Traumwiegen ist das das Meer ist ölig glatt, lilafarben nur die Bugwelle des Dampfers ist opalenes Aeichäume und die Schraube wirbelt rauschendes Silber auf. An Bord hörst du Gesang. Die Tabakstöchter von Kavala fingen Hcimatslied und Liebeslied, aber auch«in internationales Kampflied: denn das Tabaksvolk in den Fabriken von Kavala ist sozialistisch organisiert. Das ist viel! Wer frei organisiert tsi der ist Europäer , nicht nur Grieche oder Maze- done oder Franke, Brite und Deutscher . Seht ihr dos jetzt erst unser Dampfer ,.Skyros" führt am Vordermast das rote Banner der Ardeiter Europas . Fre'cheit flattert über der Aegäis! Tausend« Möwe begleiten unser Schiff und eine Schar breit- geflügelter Pelikane streicht vornweg, dem Land« zu: der Insel zu die da blaugrau aus den opalenen Aegäisfluten vor uns aufsteigt. Insel Thasos größer und größer wird si«, unser« Sonntogsinsel, die heute unsere Freiheitsinsei sein soll. Wir sind schon da im kleinen Hafen Dulgaro unter Lachen und Scherzen geht es von Bord, ZOO Menschen aus Kavala auf Thasos ! Vulgaro, das enge Städtchen. Laßt uns ein« Maftika trinken «inen fiitzen Anisschnaps, die Mädchen nehmen einen Maraschino, einen Mandellikör so: und jetzt schnell weiter zur Höh«, auf- wärt?, auf den 1000 Meter hohen Berg hinaus; auf den Kppsorion. Sttapinos die Hitze, die Männer ziehen die Jacken ans und die Frauen und Mädchen öffnen die Aerinelknöpfe an den Blusen Lieft überallhin und immer kräftig aufwärts, die Kinderchen wollen nicht mehr wie, was mtzzu sind die Papas da. Babbos: nehmt doch die Kinderchen auf den Buckel: laßt si« reiten: die Babbos müssen auch mal Mulis sein die Tabakskinder von Kavala reiten auf den Berg Kypfarion , Insel Thasos in der See Aegäis . Um Mittag sind wir droben, am Berg. Alle Tempelruinen, ge- stürzte Säulen und zerschmettertes?lrchitroo hier oben am Berg« Kypfarion thronten«inst hie Götter herrschten die Götter-- heute herrscht da« Volk: das denkende Volk ist sein eigener Gott heute müssen die Götter das wollen, was der denkende Mensch fordert. Droben über das stmit« Grün des Himmels segeln klein« weiße Wölkchen wie frei« Gedanken, so zart und so keusch. Tabaksvolk non Kanal« aut Thasos . Gelagert auf den Tempel- trümmern. gelagert im hellen Sonnenlicht, umiungen vom Höhen- wind tausend Meter über der opalenen Aegäis. Hört ihrs rauschen? Nicht die See rauscht von unten herauf sondern der Höhenwind spielt Harle in den Kronen der Pimeickäunie. Dichter Pinienwald wächst den Berg Kypiarioir herau' der G'piel des Berges ist kah! h'er war der Ton, platz der Gölter: Venus tonzl« mit Mars, Apollo mit Aphroditz urd drr dockiüßige Paa blies die Birkenfiöle, die weiße, die klangvolle! Auch heul«, am Sonntag, wird «n Gipfel des Berges Kg�ariou getanzt das Tabaksvolk aus

Kavala hat ebenso freudige Tanzbeine wie die Götteicherrschoften der Antike sie hatten. Tabakstochter tanzt wll dem Tabaksburschen. Und Vater schwingt die schwitzende Mutter(sie wiegt zweieinhalb Zentner), si« schwitzt wie ein leckes Weinfaß aber das tui dir gut, Mamma als getanzt, als rundum, bis du mager wirft. Und die Musik, die Birkenflöte, die Pansflöt«? Ach was, Flöte wir gehen ins zweite Jahrtausend wir machen Majchmenmusik: das Grammophon spielt uns zum Tanze auf Jazz und Schieber Tango und Schlange aus den Felse palten gucken die Götter was ist das für«ine ver- rückte Wett geworden! Di« Kinder aber find auf Jagd hinter den wilden Zügen her. her hinter den wilden Kaninchen. Kinder habt ihr was gefangen? Ja,«ine Handvoll blauen Bergenzian und blutrote Erika oi. strabimbo: die Blumen, Blumen, Blumen. Windet die Blumen zu Kränzen und gebt sie den Kindern und Jungfrauen oufs Haupt. Laßt uns die Menschen schmücken trotz dem Neide der Gölter. wie si«»u? den Trümmern und Felsritzen herauslügen vorbei sind die Zeiten, da der Mensch seine Götter bekränzt« nochmals: der denkend« Ptensch ist selber Gott ! Vater Papadoppoli hält eine kleine Rede sozialistisch« Gedanken auf der Gipfelhöhe des Berges Kylpfarion, Insel Thasos unten die weit« See Aegäis opalen und lila. Droben in der Luft zirkeln zwei Geier: der Geist des Raubes und der Kriege! Vater Papadoppoli aber feiert in feiner Rede den Geist des Friedens und der Froiindschaft! Auf den Trümmern der kriegerischen Götterwelt blülst der Gedanke der neuen Welt: Die vereinigten Bolksstaaten von Europa ! Dreimal Hoch dafür und danke und nun heimwärts. Abend. Nacht. Wir find wieder an Bord frischer Wind ist ausgekommen, der Dampfer tanzt leicht in der See, manche werden seekrank manche nicht droben über uns glitzern die Sterne und über der Halbinsel Athos schwimmt durch den Himmel der Halb- mond: blaß und gelb. Dann blitzt der Leuchtturm von Kavala auf die Lichter der Stadt werden hell und heller und Punkt 12 Uhr gehen wir von Bord. Genossen: die Hände zum Abschied der Aus­flug nach Thasos war schön. Und morgen wieder Fabrik: Tabak, Tabak, Tabak!

£in unerfcitöpflidier Schaiz Im Jahr« 1912 mochte ein französischer Marketender, der sich bei der in Mittelmarokko vorrückenden Heeresgruppe befanix bei dem Orte El-Borudich einen sonderbaren Fund: er entdeckte nämlich unter dem Schutt, der bei einer Brunnenbohning zutage gefördert wurde, Haifischzähne. Diese Haifischzähne zeigten an, daß sich an jener Stell« in früheren Erdperioden Meeresboden befunden haben mußte, und da die Phosphatlager im übrigen Nordafrika Ab- lagerungen auf dem Meeresboden aus frühester Tertiärzeit sind, so konnte man ans dem Vorhandensein der Haisischzähne im Boden Marokkos auf das Borkommcii dieses überaus wertvollen Dünge- mittels schließen. Die Zlmiahmc hat sich in einem Maße bewahr- hellet, das niemand vorausahnen konnte, denn Marokko ist heut« das reich st« Phosphatland der Erde. Ueber die fast un- erschöpflichen Lager, die mau auf mehr als si Milliarden Tonnen schätzt, macht Jatow?lxelrod in derUmschau" nähere Mitteilungen. Erst nach dem Wellkrieg ging man daran, durch systematische Schürfungen die Lager festzustellen, und entdeckte 1919 große Mengen hochwertiger Phosphate, die 75 bis 78 Proz. phosphor­sauren Kalk enthallcn, im Uled-Abdun-Gebirge. und bald folgten wettere Entdeckungen noch bedeutenderer Funde an anderen Stellen Zunächst wurde der Abbau in dem Ulcd-?lbdun-Gebirge begonnen, das in einer öden Landschaft liegt. In dieser mir von armen Araberstämmen bewohnten Wüstenei entstand ein mit den modern- sten Einrichtungen versehenes Phosphatbergwerk und m feiner Nähe oas Städtchen Kuricha, dessen schmuck angelegt« Häuser nur von Beamten und Arbeitern des Werks bewohnt werden. Die Phosphate werden unter Tag in gewöhnlichem Zechercketneb gefördert. Da sich aber die Phosphatschichten in nur geringer Tiefe von 20 bis 40 Meter befinden, so dringt man durch seitliche Tunnel zu den Lagerftellen vor und bringt die Schätz« direkt ins Freie, so daß man keiner Förderkörbe bedarf. Das Rohphasphot wird dann ge- reinigt und getrocknet, bis es verfandfähig ist. Als fein gesiebtes Mehl werden die Phosphate in Sonderwogen über die elektrifizierte Eisenbahnstrecke Kuricha-Easablanca direkt an denPhosphot-Äai" des Hafens gebracht, von wo sie in den Schiffsloderaum gelangen. Diese Anlage desPhosphat-Knlis" in Casablanca ist die grüßte Verschiffungsanlage der Welt, denn hier können täglich rund 5000 Tonnen verladen werden. Da die Phasphatausfuhr Marokkos ständig steigt und nächstens 2 Millionen Tonnen jährlich überschreiten dürfte, soll die Anlage nach bedeutend erweitert werden. Deutschland steht als Kunde Marokkos an dritter Stelle Da sämtlich« Bodenschätze Marokkos zum Slaatseigentum erklärt sind, so wird die Gewinnung von demSchcvisischen Phosphatarm" betrieben, das mit einem Grundkapital von 56 Millionen Franken geichoffen wurde. Dieses ist eine Privatgesellschast, deren sämtlich« Aktien dem Staat gehören. Das Phosphatamt zahll Steuern wie jedes andere Unternehmen und hat keinen einzigen staatlich an- gestellten Beamten. Die marokkanischen Phosphate hoben sich den Weltmarkt erobert; die Zlusfuhr, die 1922 80 000 Tannen betrug. war 1929 auf 1,5 Millionen Tonnen angewachsen, und die Netto- ernnahmen, die 1929 70 Millionen Franken betrugen, bilden einen bedeutenden Faktor im marokkanischen Staatshaushalt. Diese Schätze Hedeuten einen unerschöpflichen Reichtum für den scherisischen Staat, denn außer den Logern von Kuricha, den einzigen, die gegen- wärtig ausgebeutet werden, gibt es noch ungeheure Lager bei Ben- Gerir und Schischaua, deren Gehalt auf? Milliarden Tonnen ge- schätzt wird. D»« Qehe.Unnis des ireißbrofs Ein reines Weiß wird oft für ein Zeichen der guten Qualität des Brotes gehalten. Wer nur wenigen dürste, bekannt sein, daß diese schöne Farbe künstlich erzielt wird. Selbst reines Weizen- brot könnte nicht dieses auffallend helle?lusseheN, das man so ofr feststellen kann, annehmen, weil auch Weizen einen bestimmten Farb­stoff enthält. Um dem Geschmack d:s Publikums entgegenzukommen. wird das Mehl von den Müllern mit verschiedenen Ehemikalien ge­bleicht. In Amerika werden neuerdings sarbentfernende Fermente zum Bleichen des Wehles verwendet. Die Fermente, deren Natur noch etwas rätselhaft ist, bewirken auf ebenfalls noch'nicht ganz ge- klärte Weife chemische Umsetzungen. Dos zum Entiärben gebrauchte Ferment Ist ein Pflanzenprodukt, das erst der Teigmischung zugefüqr wird. Das Bleichen geht während des Gärens und Backens vor sich.

Polens Einwohncriahl. Di« Veoöikerung Polens wachst all- jährlich um ungefähr 420000 Seelen an. Die Geburtsziffer beträgt jährlich etwas über eine halbe Million. Laut dem..Krvartoinik Statystyczny" machte die Bevölkerung Polens im Jahre 1921 27 1 76 717 Seelen aus,»m 1. Iom.-ar 1929 dagegen 5>V498 248, davon 19 153 738 römisch- katholische (64 Proz> und 5 810878 griehi'ch- katholisch«(10 Proz). Nach dem System der Durchichmttsiechnuna betrug Dolens Einwohnerzahl am 1. Juli des laufenden Jahres 31038000 Personen.