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Die Doggen von Heinersdorf  .

Sie halfen ihrem Herrn wehrlose Frauen überfallen.

Im April dieses Jahres gegen 12 Uhr nachts wurde in der Nähe von Heinersdorf   ein junges Mädchen von einem Mann, der fich in Begleitung von 3 met Doggen befand, angesprochen. Die Unterhaltung verlief in freundlichen Formen bis der Herr in recht aufdringlicher Weise einen Ruß forderte. As er fie zu umarmen versuchte und sie ihn von sich stieß, sprang ihr eine der

Arbeitendes Volf von Berlin  !

In einer Zeit schweren Ringens um die Demokratie und die fozialpolitischen Errungenschaften der Nachkriegszeit ruft die Sozial­demokratie zu einer

großen Kundgebung

Doggen an den Rüden. Der Mann ließ von dem jungen Mädchen am Freitag, dem 1. August, pünktlich 1912 Uhr

ab und ging feines Weges.

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Bur selben Zeit befand sich die Garderobenfrau I.- wie ge möhnlich gegen 12 Uhr nachts auf dem Heimweg nach einers dorf. Nicht ganz gewöhnlich war es, daß sie einem Herrn mit zwei Doggen begegnete. Sie sagte sich, der Mann würde wohl feine Hunde spazieren führen. Sie hatte seine Absichten aber tüch tig verfannt. Als er in ihrer Nähe war, versperrte er ihr den Weg in nicht mißzuverstehender Weise und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie bat ihn, sie weitergehen zu lassen, sie habe zuhause einen franken Mann liegen. Er ließ nicht loder, fie versuchte eine Abwehrbewegung, im nächsten Augenblid saß ihr bereits eine ber beiden Doggen auf dem Rücken. Sie fiel hin, flehte immer noch um Schonung, der Mann mahnte sie immer wieder zur Ruhe, dann schrie er ihr zu, sie möge das Maul halten; sie leistete, so gut fie fonnte, Widerstand; er riß ihr die Kleider vom Leibe und erhob fich schließlich, ohne seine Absicht zu Ende geführt zu haben. Eine Dogge aber hatte die Frau während des Kampfes gebissen.

Die Garderobenfrau, der das Unerhörte passiert war, forschte in ganz Heinersdorf  , und mit ihr die Polizei, nach einem Manne mit Doggen. Man stieß auf den Hundezüchter N. Er wurde der Frau gegenübergestellt. Sie erkannte ihn wieder an seinem bage rischen Dialeft. Es fonnte fein Irrtum sein. Oder sollte etwa noch ein anderer Bayer im Besitz von Doggen sein? Auch das junge Mädchen erkannte den Uebeltäter am Dialekt. N. be­stritt, der Täter gewesen zu sein. Es meldeten sich aber noch mehr Beugen. Der Bayer hatte furz vor den beiden Attentaten ben Birt des unweit des Tatortes befindlichen Lokals gefragt, ob er nicht irgendwo Frauengesellschaft finden könnte. Dieser meinte, in Heinersdorf   wäre es schwer, er sollte nach Weißensee   gehen. Mit einer ähnlichen Frage wandte er sich an den Chauffeur, und beide Zeugen erkannten nicht nur ihn, sondern auch seine Doggen wieder. Trogdem bestritt er. Es half ihm alles nichts: unmöglich, daß ein zweiter Mann mit Doggen ausgerechnet an diesem Abend dem

im Luftgarten.

letarier Berlins   um die rote Fahne der Sozialdemokratie, um gegen Alljährlich scharen fich am 1. Auguft die klaffenbewußten Pro­die Kriegstreiber zu profeftleren. Die diesjährige Kundgebung für im Zeichen des Reichstagswahlkampfes. Alle Arbeiter, Angestellten Bölkerfrieden und Böltetverständigung steht auch und Beamten werden gebeten, zu erscheinen, um gegen die Dittatur. gelüfte der Reichsregierung Brüning- Treviranus flammenden Proteft zu erheben.

Männer, Frauen, Jugendliche!

Erscheint in Massen!

Programm.

Arbeiter- Baterlandslied Gefang der Bölker.

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Ansprache: Arthur Crispien  .

Suchsdorf Guggenbühler Uthmann Deganter

Jch warte dein. Die Internationale

( Deutscher Arbeiter- Sängerbund.)

Bezirks- Parteitag!

Auf Beschluß des Bezirksvorstandes findet am Sonnabend, den 16. August 1930, 19 Uhr, im Plenarsaal des Preußischen Staatsrats  , Leipziger Straße   3, ein

Schantwirt, bem Chauffeur und den beiden Mädchen begegnet wäre. Außerordentlicher Bezirks- Parteitag

Vielleicht wäre es kriminalistisch ratsam gewesen, den Borfall zu refonstruieren. Man hätte dann gesehen, ob die Doggen in ähn­licher Situation eine dritte Person, gleich ob Mann oder Frau, an­gefallen hätten. Eine Entschuldigung gab es allerdings für den Angeklagten: er hatte an dem Abend zuviel getrunten. Die Hemmungen waren vermindert, die Gelüfte verstärkt; das war auch die Ansicht des Sachverständigen, Sanitätsrats Dr. Leppmann. Allerdings ist der Angeklagte in einem ähnlich liegenden Falle be­reits einmal freigesprochen worden. Die Berufungsinstanz ver urteilte ihn megen versuchter Notzucht zu einem Jahr einen Monat Gefängnis, unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Er täte gut, nächstens doch nach Weißenfee zu gehen- ohne Doggen!

Schwergeprüftes Europa  .

Die unterirdischen Mächte drohen.

Etmas ftimunt mit unserem Erdball nicht mehr. Seit einigen Jahren muß nicht nur auf der Erdoberfläche, sondern auch höher in der Luft und tiefer im Erdinnern Entscheidendes vor sich ge­gangen fein. Es scheinen merkwürdige Prozesse phyfitali. fcher, meteorologischer und geologischer Art im Gange zu sein. Man braucht fein scharfer Beobachter zu sein, um bemerkt zu haben, daß das Wetter anscheinend nicht mehr den alten Gefeßen unterworfen ist, wie es früher der Fall war. Die Ein­teilung des Jahres in vier Jahreszeiten, in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, ermeist sich oft als unzutreffend. Mancher Hoch sommer sieht bei uns herbstlich aus, mancher Winter läßt plöglich an Frühling denken, und im Mai muß man wärmer angezogen gehen als oft im Dezember. Und in diesem Jahre haben wie es

doch erlebt, daß in den ersten Tagen des Juni also in der Frühlings­

statt.

Tagesordnung:

1. Referat über: ,, Demokratie oder Diktatur?"( Referent wird noch bekanntgegeben.) 2. Aussprache.

3. Aufstellung der Kandidaten für den Wahlkreis 2 Berlin  , Wahlkreis 3, Potsdam II( Teltow  - Beeskow  ), Wahlkreis 4, Potsdam I( Niederbarnim).

Krieg und der schweren Nachtriegszeit steht. Aber

Gammelplätze:

1. Rreis Mitte. Artonaplay. Abmarsch 18 Uhr.

2. Kreis Tiergarten und 7. Kreis Charlottenburg  . Wils helmufer. Abmarsch 18 Uhr.

3. Kreis Webbing. Brunnenplay. Abmarsch 18 Uhr.

4. Kreis Prenzlauer Berg  . Senefelderplaß Ede Mezzer Str. Abmarsch 18% Uhr.

5. Kreis Friedrichshain  . Küstriner Plaz. Abmarsch 18% Uhr. 6. Kreis Kreuzberg  . Fontanepromenade. Abmarsch 18 Uhr. 8. Kreis Spandau  . Abfahrt vom Bahnhof Spandau  - West 18.15 Uhr nach dem Lehrter Bahnhof  . Abteilung Staaten fährt 18.08 Uhr, Abteilung Siemensstadt   18.25 Uhr vom Bahnhof Fürstenbrunn. Aufstellung des Zuges: östlicher Teil des Bahnhofsvorplazes( Abfahrtseite des Lehrter Fernbahn­hofes). Daselbst wollen sich die in Berlin   arbeitenden. Mit­glieder einfinden. Marsch durch Wilhelmuser und weiter wie 2. und 7. Kreis.

9. Kreis Wilmersdorf  . 10. Kreis Zehlendorf  . 12. Kreis Steglit. Hausvogteiplatz. Abmarsch 19 Uhr.

11. Kreis Schöneberg  . Dönhoffplay. Abmarsch 19 Uhr. 13. Kreis Tempelhof  . Ulsteinhaus. Abmarsch 18% Uhr. 14. Kreis Neukölln. Hohenstaufenplay. Abmarsch 18 Uhr. 15. Kreis Treptow   und 16. Kreis Köpenick  . Am Köllnischen Part. Abmarsch 18% Uhr.

17. Kreis Lichtenberg  . Wismarplay. Abmarsch 17% Uhr. 18. Kreis Weißensee  . Berliner   Allee Ede Lehderstraße. Aba marsch 18 Uhr.

19. Breis Pankow  . Breite Str., Marktplatz. Abmarsch 17% Uhr. 20. Kreis Reinickendorf  . Seebad, Reinickendorf  - Dst.   Abmarsch 17% Uhr.

Erfahrungen. Dort hat die Gesellschaft die arbeits- und gewerbe hyygienische Gruppe neu geschaffen, die als Wanderaus stellung für die mittleren Städte erhalten bleiben wird.

Rückgang im Berliner   Fremdenverkehr.

Die Zahl der in der Reichshauptstadt während der ersten fechs Monate dieses Jahres gezählten Fremden weist nach der

Berliner   Fremdenverkehrsstatistit mit insgesamt 761 849 Bersonen

gegenüber 788 891 im ersten Halbjahr 1929 einen Rückgang um 26 842 Personen oder 3,4 Prozent auf, dessen Ursache in erster Linie in der geringer werdenden Zahl der Besucher aus Der Auslandsfremden­Deutschland selbst liegen dürfte. perfehr ist im Steigen begriffen und mit insgesamt 116 566 Ausländern aus allen Teilen der Welt im ersten Halbjahr 1930 um rund 3100 Personen stärker als in der gleichen Zeit des Vors jahres.

sicherlich in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gewinn durch Nachnahme erbeten. nicht nur politische Ereignisse und menschliche Taten verschiede ner Art scheinen diese Stimmung zu begünstigen, sondern auch die Natur selbst. Am wenigsten beruhigend können aber Deutungen der Naturkatastrophen wirken, die von gelehrter Seite unternommen wurden. Zwei große Katastrophentheorien sind jetzt im Umlauf, die leider auf einen festeren Boden zu stehen scheinen, als die Theorien der Meteorologen. Bor einigen Jahren hat das Auftreten einiger französischer Geologen allgemeines Aufsehen erregt, die eine längere Forschungsreise auf den Weltmeeren unter nommen haben. Durch Beobachtung und Meffung des Meeres bodens   find die Franzosen zu dem Ergebnis gekommen, daß

Europa   einer riesigen Erd- und Meeresfatastrophe entgegenjehe, deren Herd im Atlantik   liegt. England, West- und Nord­Frankreich sowie die gesamte Nord- und Ostseeküste wur­den dabei als die gefährlichsten Zonen für die nächste Zukunft ange­sehen. Den französischen   Geologen famen russische   Kollegen zu Hilfe. Die russischen Geologen gehen von den Beobachtungen aus, die sie in Japan  , in der Mandschurei  , in den sibirischen Gebirgen, in der Krim   und in der Ukraine   machen fonnten. Diese Beobachtungen scheinen den Schluß glaubhaft zu machen, daß

vom Pazifik   und Japan   aus eine riefige Erdbebenwelle über den euro  - afiatischen Kontinent führt und daß diese Welle fich immer mehr und mehr gegen Westen verbreitet.

Auf eine Reihe von Tatsachen sich stützend, führen die Russen aus, daß Europa   unter die wirtung tiefgreifender tetto­nischer Borgänge geraten ist und daß in der Nähe der alpi­mifchen Gebirgsspalte, die sich bekanntlich von den Pyrenäen   über ganz Europa   zieht und mit den Apenninen und Karpathen ein ein

zeit, eine hochsommerliche Higeperiode einsetzte. Die wissenschaftlichen Kreise haben längst auf die ungewöhnliche Unsicher heit des Wetters ihr Augenmerk geworfen, ohne freilich zu einer befriedigenden Erklärung zu gelangen. Es fehlt zroar nicht an Theo­rien, aber feine ist befriedigend. Gegen Ende des Krieges hat man oft von der Wirkung der schweren Geschüße auf die atmosphärischen Berhältnisse gesprochen. Diese Wirkung erwies sich aber auch noch jahrlang nach dem Friedensschluß als so nachhaltig, das Wetter blieb so unregelmäßig, daß diese Idee ad acta gelegt werden mußte. Die alte Sonnenfleden hypothese wurde nun aufheitliches System bildet, das weiter nach der Krim   und dem Kautajus gefrischt. Diese Hypothese befagt, daß vieles auf der Erde in Ab hängigkeit von der Zahl der Sonnenflecke steht. Die Sonnenflede ihrerseits variieren in vierzehnjährigen Perioden. So fönnte man z. B. einen regnerischen Sommer durch Entstehen neuer Sonnenflecken erklären usw. Einige Gelehrte wiesen auf die Ber breitung der Radiowellen als Ursache der auffallen den atmosphärischen Erscheinungen hin. Es läßt sich schwer nachprüfen, was von diefen beiden Möglichkeiten der Birk lichkeit entspricht. Nur eins steht fest: Es ist unmöglich, die meteorologischen Erscheinungen von den Prozessen abzusondern, die

führt, eine Reihe von schweren Ratastrophen zu erwarten sei. Auch diese Theorie wird fast täglich durch immer neue Tatsachen gestützt und beträftigt.

Unser fdvergeprüftes Europa   scheint also, wenn man diesen Theorien Glauben schenken will, Gefahren entgegenzuwachsen, die durch menschliche Kraft nicht vermieden werden können. Es bleibt also nur übrig, zu hoffen, daß sich die Wissenschaft irrt, wie es fich manchmal schon gezeigt hat. Bielleicht ist es auch diesmal der Fall,

Dr. T.

unter der Erdkrufte vor sich gehen. Es liegt äußerst nabe, einen Neues Volksmuseum in Frankfurt   a. M.

inneren Zusammenhang zwischen diesen zwei, auf den ersten Blick völlig abgesonderten Gebieten zu vermuten. Denn ebenso wie die Meteorologen, werden auch die Geologen vor schwere Aufgaben ge­stellt, die zu lösen sie heute noch taum imftande find.

Das unterirdische Leben hat in den lehten Jahren so an Un­ficherheit zugenommen, weist solche Unregelmäßigkeiten und eine folche Aktivität auf, daß die Boltsmeinung ebenso wie die ernste Wissenschaft fich längst beunruhigt fühlen.

Wir denken dabei in erster Linie an die sich immer mehr häufenden Meldungen bon mehr oder minder starken Naturkata­strophen, die sich vor furzem noch fast ausschließlich auf außer europäische Länder tonzentrierten, die aber in den letzten Jahren immer öfter Europa   oder die an Europa   grenzenden Gebiete heimsuchen. Man dente mur an die furchtbaren Sturmver heerungen und Ueberschwemmungen, denen Süd frankreich   vor gar nicht langer Zeit ausgesetzt war. Man ent­finne fich der in deutschen   Landen unerhörten Naturtata. strophe im Gottleubetal in Sachsen   vor einigen Jahren. Weltuntergangstheorien hatten ſtets, ſeit Die Menschheit besteht, Anhänger gehabt. Die Zahl der Menschen, die en fie glauben, hat sich in den letzten Jahren recht vergrößert, was

Ständige Ausstellung für Arbeitsschuh.

Neben dem Deutschen   Arbeitsschutz- Museum des Reichsarbeits ministertums in Berlin   und dem Sozialen Landesmuseum in München   wird Deutschland   demnächst ein weiteres derartiges Museum, die Ständige Ausstellung für Arbeits­schuß", in Frankfurt   a. M. erhalten. Die Deutsche Ge. fellschaft für Gewerbehygiene, deren Reichs- Geschäfts. stelle fich in Frankfurt   a. M. befindet, wird zu diesem 3wed thre Arbeiterschuh- Sammlung, die die mit dem Beruf ver­bundenen gesundheitlichen Gefahren und deren Verhütung veran­schaulicht, in erheblichem Umfang ausgestalten. Die Ausstellung, die etwa 600 Quadratmeter des Erdgeschoffes im Haus Offen. 6 a ch einnimmt und voraussichtlich im tommenden Frühjahr er­öffnet wird, zerfällt in zwei Gruppen: der erste Teil behandelt die allgemeinen Grundsäße der Arbeitshygiene, der Gewerbehygiene und der Unfallverhütung; der spezielle Tell ist gewerbehygienischen und unfalltechnischen Fragen der einzelnen Industrien, hauptsäch lich der chemischen Industrie, gewidmet.

Der Aufbau der Ausstellung, heren Besuch unentgeltlich fein wird, erfolgt nach modernen Methoden, unter Ausmertung der. auf der Internationalen Hygieneausstellung   in Dresden   gemachten

Der Arbeiter Radio Bund Deutschlands   e. V. schreibt uns: In der legten Zeit mehren sich die Fälle, in denen Firmen mit Diefe Breisausschreiben sind fast immer so leicht zu lösen, daß eine hochklingenden Namen Preisausschreiben veröffentlichen. große Anzahl richtiger Lösungen eingeht. Der Preis für die richtige Lösung ist fast immer ein Radioapparat, der gegen eine verhältnismäßig hohe Berpackungs- und Portogebühr, die voreinzusenden ist, verschickt wird. Wenngleich die Apparate in den meisten Fällen dem Werte entsprechen, ist es doch bedenklich. bas Geld voreinzusenden. Erfahrungen mit ähnlichen Firmen haben hier trübe Ergebnisse gezeitigt. Es ist deshalb unbedingt ratsam, als Preisträger die betreffende Firma zu bitten, den Gewinn per Nachnahme zu übersenden. Weigert sich die Firma, diesem Wunsche nachzukommen, so ist sicher, daß das Geschäftsgebaren dieser Firma nicht einwandfrei ist.

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Preissturz!!

Beginn: Freitag, August

MAADEN

DAS SPEZIALHAUS FÜR DAMENKLEIDUNG

LEIPZIGER STRASSE 42