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1. Beilage des Vorwärts Vorwärts

Jr. 351- 47. 3obrgons 1. Beilage

3ahrgang

Widersprüche im Röntgentaler Prozeß.

Stundenlange Befragung der Reichsbannerzeugen.

Der Röntgentaler Prozeß geffoltet sich äußerst| lastet. In der Gerichtsverhandlung haben sie aber fast sämtliche langwierig. Die ständigen Widersprüche zwischen den ge- belastenden Aussagen zurückgenommen und eine übereinstimmende richtlichen Aussagen der einzelnen Jeugen wie zwischen Darstellung von den Ereignissen gegeben. Sie batten eben Zeit diesen und ihren Bekundungen in der Voruntersuchung genug gehabt, sich über ihre Aussagen zu verständigen. Die machen es notwendig, daß den Zeugen die polizeilichen und Reichsbannerleute haben in der Voruntersuchung ver­Untersuchungsprofofolle vorgehalten werden. schiedentiich einander midersprechende Aussagen gemacht, die troh­dem in der Gesamtheit ein lückenloses Bild von den Ereignissen durch die Verschiedenheit der Merffähigkeit und der Fähigkeit, Er­des 5. März gegeben haben. Gewisse Widersprüche erflären sich lebtes wiederzugeben. Auch in ihren jezigen Aussagen bestehen semisse Widersprüche. Gerade das ist aber ein

Man bewundert geradezu die Geduld des Landgerichtsdirektors Ohnesorge, mit der er stets in der gleichen ruhigen, oft väterlichen Weise den jungen Leuten ins Gewissen redet, nur ja die Wahrheit zu sagen, sich in Ruhe die Antworten zu überlegen. Er hat auch Verständnis für diese Widersprüche und mißt ihnen nicht über­

triebene Bedeutung bei; er weiß, daß sie sich aus der erregten Situation des 5. März und der Aussagepsychologie im allgemeinen ergeben.

Anders die Berteidiger. Sie, die nicht genug Nachsicht mit den Angeklagten und den Nazizeugen haben konnten und dem Staats­anwalt, der deren unwahrhaftigkeiten feftnagelte, immer mieder

über den Mund fuhren, haden in einer Weise auf die Zeugen ein, daß selbst der Vorsitzende sie gestern ermahnen mußte, nur Fragen zu stellen, die Sinn und Zweck haben, und der Neben­fläger Joachim sich veranlaßt sah, zu erflären,

die Fragen des Berleidigers Hildebrandt hätten nur den einen 3wed, den Zeugen zu verwirren.

Die Berteidigung gibt sich Mühe, glauben zu machen, daß die Reichsbannerzeugen ihre Aussagen untereinander verabredet hätten. Nichts irriger als das. Ein einfacher Vergleich zwischen der Art ihrer Aussagen und derjenigen der Nationalsozialisten genügt, um das zu erkennen. Die Nationalsozialisten haben vor Polizei und Untersuchungsrichter, ohne in der Lage gewesen zu sein, mitein­ander eine Verabredung zu treffen, sich selbst und gegenseitig be

Unschuldig in Untersuchungshaft.

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Beweis dafür, daß sie im Gegensatz zu den Nationalsozialisten auch für die Gerichtsverhandlung feine Berabredung getroffen haben. Seit dem 5. März ist noch mehr Zeit nergangen, die Ein­drücke sind noch mehr verblaßt, die Aussagefehler sind noch größer als früher. Das Gesamtbild ist aber fein anderes die Aussagen der Angeklagten selbst vor Polizei und Unter­als in der Boruntersuchung; es mird bestätigt durch suchungsrichter. Das ist das stärkste Argument für die Wahr­haftigkeit der Reichsbannerleute.

Die angeblichen und wirklichen Widersprüche zwischen den Aussagen der Reichsbannerzeugen maren es, die gestern inmer wieder zu scharfen Auseinandersetzungen führ­ten. Je zweieinhalb Stunden wurden die Zeugen Schulz und Nietzsch vernommen. Der Zeuge Nießsch war es, der beim ersten 3mischenfall vor dem Meiselschen Lofal dem Angeklagten Köppner, seinem früheren Schulfameraden, der eine Waffe aus der rechten Brusttasche zog, gesagt haben will: ,, einz, sted das meg, madh feinen Unsinn."

Am Donnerstag foll bis 19 11hr durchnerhandelt merden.

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Gang brachte und D., der seiner vielen auswärtigen Geschäfte megen felten in Berlin anzutreffen mar, sogar Da er angeblich nicht auf­findbar mar- einen ganzen langen Monat in Untersuchungshaft steckte! Und das alles um einen Betrag von 30 m., der längst zu­rückgezahlt worden war!

Durch nichts fann das Vertrauen des Volkes zu seiner Rechts­Justiz peinlichen Fall. Ganz abgesehen davon, daß sich das Minifterium die Herren vom Amtsgericht Köpenid einmal taufen sollte, scheint uns eine ausreichende Entschädigung des Mannes, dem die Justiz schweres Unrecht getan hat, durchaus geboten.

Opfer der Leichtgläubigkeit.

Wegen dreißig Mart, die längst gezahlt waren. Der Unternehmer O. aus Berlin befand sich über einen Monat in Untersuchungshaft, die das Amtsgericht Köpenid über ihn verhängt hatte. Der Mann hatte vollständig unpflege so sehr erschüttert werden, als durch einen solchen für die schuldig sizen müssen, denn die Verhandlung, die jetzt gegen ihn vor dem Amtsgericht Köpenid wegen eines angeblichen Betruges statt­fand, endete nicht nur mit der Freisprechung des Angeklagten auf Kosten der Staatskasse, sondern auch die ihm durch das Straf verfahren entstandenen Kosten murden der Staatstaffe auferlegt. Außerdem hatte D. dem Gericht mitgeteilt, daß er einen Anspruch auf Entsch& digung für die erfittene Untersuchungshaft stelle. Und der angebliche Betrug", der dem Mann zur Last gelegt murde?. D. hatte an eine Firma einen Verkaufsstand in einem Lofal verpachtet, denn es sollte in dem Lotal eine sogenannte Festwoche veranstaltet werden. Daraus wurde aber nichts, weil das schlechte Better einen Strich durch die Rechnung machte. Der Unter­nehmer hatte für die Verpachtung dieses Standes eine Anzahlung ron 30 m. erhalten, die er aber nicht gleich zurückzahlte. D. hatte sich wegen dringender auswärtiger Geschäfte gar nicht in Berlin auf­gehalten. Als er wieder zurückgekehrt war und man ihm sogleich drohte, die Angelegenheit dem Gericht übergeben, zu wollen, zahlte D. das Geld sofort zurüd, so daß nicht der geringste Schaden entstanden war. Seine Schuld war es ja nicht, daß die Festwoche nicht zustande kam. Das schlechte Wetter hatte dies vereitelt. Es fand sich trotzdem ein Gericht, jenes Amis gericht Berlin Köpenid, das das Betrugsverfahren in

SINCLAIR LEWIS

35]

DER ERWERB

ROMAN

Als sie an einem Sonnabendnachmittag im Oktober das Büro verließ, sah sie gar nicht aus wie jemand, der auf Abenteuer auszieht schmächtig, freundlich, ziemlich schüchtern, mit blondem Haar und Schulmeisterbrillen und blassen Wangen, die durch die vorteilhafte Trauerkleidung zur Geltung gebracht wurden. Doch sie wollte von New York Befit ergreifen.

Sie ftreifte suchend durch unbefannie Straßen. In ihrem Handtäschchen trug sie eine Sammlung von Zeitungs ausschnitten, die aus der Rubrik zu vermieten" maren, und gehorsam folgte sie deren Weisungen, das ideale Zimmer zu finden. Die Annoncen führten fie in ein Dugend Stadt viertel, die von Leuten, die möblierte Zimmer bewohnen, bevorzugt werden von einsamen, farblofen, alleinstehenden Leuten, die in fremder Menschen Wohnungen wohnen.

Die Sache war nicht so erfreulich, wie Una gehofft hatte; es war eine zu grausame Entblößung des Kanonenfutters der Großstadt, der Menschen, die es nie zu etwas gebracht, und die den Mut verloren hatten. Es war foum möglich, eine Straße von der anderen zu unterscheiden. Jammer die felben Reihen grauer Ziegelbauten, einer wie der andere; die Einförmigkeit nur selten unterbrochen durch ein Warenhaus oder ein höheres Gebäude; immer dasselbe unschlüssige Stiegensteigen, dasselbe Suchen nach der Klingel, dasselbe Barten, dieselbe unreinlich aussehende, mißtrauische Ver­mieterin, dasselbe üble Borzimmer mit dem Kleiderrechen, einem Kupferstich mit einem braunen Fled in der einen Ede, einem Teppich, der gerade vor der Eingangstür ein großes, ovales Loch hatte, durch das der Fußboden sah, der Geruch von Kohl und 3wiebeln, die mangelhafte Lüftung; immer derselbe Wunsch, möglichst schnell wieder fortzufammen, ob­mohl sie höflich wartete, bis die Vermieterin mit derselben mohlbekannten, heiseren Stimme dieselben Phrasen her geleiert hatte,

Gerüchte um einen Caféhaus- Pagen. Das plötzliche Verschwinden des 15jährigen Pagen Herbert Irunt aus der Elisabethstraße gab zu dem Gerücht Anlaß, daß der junge Mensch verschleppt worden sei.

Herbert T. war im Admirals Café in der Friedrich straße als Page angestellt. Dorf machte er eines Tages die Bekannt schaft eines angeblichen Fliegers Jaquet, der Vertreter einer französischen Flugzeugfirma sein wollte. Nach den inzwischen an­gestellten Ermittlungen scheint es sich jedoch um einen gewerbs. mäßigen Betrüger zu handeln. Trunk erzählte zu Hause von der Bekanntschaft und daß ihn Jaquet auf Reisen mitnehmen wolle. Ehe er seine Einwilligung gab, verlangte der Vater des

Una fühlte allmählich ein weitherziges Mitleid für alle Vermieterinen. Sie waren so geduldig angesichts ihres nicht zu verkennenden Mißgeschicks. Sogar ihr Mißtrauen war nur das Knurren eines geprügelten Hundes. Sie seufzten und schlossen die Tür hinter ihr, ohne sich sehr zu bemühen, sie zum Bleiben aufzufordern.

19

Mittwoch, 30. Juli 1930

Bagen, daß Jaquet sich ihm persönlich vorstelle, damit er selbst alles Notwendige mit ihm besprechen könne. Als der Besuch jedoch aus­blieb, verließ Herbert T. die elterliche Wohnung, angeblich um Jaquet zu holen. Von diesem Ausgang kehrte er nicht mehr zurük. Die besorgten Eltern erstatteten darauf bei der Vermißtenzentrale des Polizeipräsidiums Anzeige. Die ganze Angelegenheit scheint sich jetzt als harmlos aufzuklären, denn am Dienstagabend wurden die besorgten Eltern benachrichtigt, daß sich ihr Kind in der Eise­na cher Straße aufhalte. Der angebliche Flieger hat den leichtgläubigen Jungen einfach fißen lassen und sich aus dem Staube gemacht.

Ausschreitungen der Radikalen.

Erfolglofer Ueberfall auf Reichsbannerkameraden.

An verschiedenen Stellen der Stadt ist es am Dienstag abend zu schweren politischen Zwischenfällen ge­tommen.

In der Bismarckstraße in Charlottenburg wurden 14 Reichs= bannerleute, die zum Teil Uniformen trugen, non etwa 30 Safenfrenzlern, die besonders in dieser Gegend seit Tagen den wüstesten Straßenterror ausüben, angefallen. Glücklicherweise war sofort Polizei zur Stelle, so daß eine Schlägerei noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Es gelang den Rowdies indessen, sich der Festnahme durch die Flucht zu entziehen.

In der Finomstraße in Neukölln wurde ein Nationalsozia I ist von 20 Mitgliedern der Antifaschistischen Garde überfallen und niedergeschlagen. Dasselbe Schicksal ereilte einen jungen Partei­genossen, der zur Sozialistischen Arbeiter- Jugend gehört. Die An­greifer brachten dem Wehrlosen erhebliche Kopfver legungen bei und raubten ihm das Parteiabzeichen. Die Meute flüchtete beim Eintreffen der Polizei und entkam.

Eine schmere Schlägerei wurde in der Knobelsdorf- und Nehringstraße zwischen Kommunisten und National. fozialisten ausgetragen. Die Polizei machte dem Straßenkampf ein Ende und nahm mehrere Nationalsozialisten fest. Sie wurden der Politischen Polizei übergeben.

Schlägerei zwischen Nazis und Kommunisten.

in

Von einem Augenzeugen erhalten wir folgenden Bericht: Am Dienstag in der achten Abendstunde tam es Charlottenburg am Königsmeg, am Horst meg und in der Dandelmannstraße zu schweren zusammen­stößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Die Natio= nalsozialisten fuhren in einem Privatmagen herum und schickten von dort aus Leute mit Wahlzetteln in die Häuser. Eine Rad­fahrertruppe, die anscheinend aus Rommunistenanhängern bestand, versuchte, die Nationalsozialisten daran zu verhindern. Es fam schließlich zu einer schmeren Schlägerei, wobei die. Kom­munisten einen Nationalsozialisten aus dem Auto herausholten und erheblich verletzten. Da die Nationalsozialisten versuchten, sich der Schlägerei durch die Flucht zu entziehen und die Kommunisten ihnen dauernd auf den Fersen waren, dehnte sich die Schlägerei auf die obengenannten Straßen aus, so daß die Polizei große Mühe hatte, die kämpfenden Parteien auseinander zu bringen. Obgleich die Beamten genötigt maren, häufig mit dem Gummifnüppel die

Straßen zu säubern, bildeten sich immer wieder neue Zu­fammenrottungen und Schlägereien hinter dem Rücken der Polizei, so daß es erst nach dreiviertel Stunden gelang, die Ruhe mieder herzustellen. Die Polizei konnte auch einige Verhaftungen der Hauptbeteiligten( etwa 5 bis 6 Personen) vornehmen, die dem Revier des zuständigen Polizeipräsidiums Charlottenburg zuge­führt wurden.

Im Ehrenausschuß des deutschen Stenographentages Berlin 1930 finden wir u. a. auch Kultusminister Dr. Grimme, Landtagsprä­sident Bartels und Peter Graßmann, Vorsitzender des All­ gemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , Berlin .

Bademantel frampshaft um sich geschlungen, im Borzimmer einem der Männer begegnete, so schritt der ruhig und un­bekümmert vorbei, ohne einer jener fichernden Entschuldi­gungen, wie sie der selbstbewußt strahlende Herr Sessions von seiner Gattin, die viel auf fein Benehmen hielt, ge­lernt hatte.

Unas Berzagtheit wurde noch durch das Ermüdende dieser Wohnungssuche vermehrt. Weder an diesem Nach mittag noch früher als zwei Wochen nach dem ersten Ber­such, fand sie ein Zimmer in einer großen, langgestreckten Wohnung in Lexington Avenue, die einem jungen Buchhalter in einer Fischgroßhandlung irgendwelchen Charme be­halter mit lockigem Haar und seiner hübschen Frau gehörte; diese Leute waren gegen ihre Mieter stets freundlich und gefällig, versorgten sie mit unbedingt zuverlässigem und reichhaltigem Programmaterial der benachbarten Kinos und mit Mahlzeiten, die weder unbedingt zuverlässig, noch reich­

haltig waren.

Es war nun 3eit für Una, den letzten gegenständlichen Kontrakt mit ihrer Mutter zu lösen; fie mußte die Möbel verkaufen, die sie seit je gekannt hatte, noch von ihrer Kind­heit in Panama her, da sie von diesem Roßhaarsessel den langen und gefährlichen Weg hin über diesen braunen Teppich zu jenem Diwan aus rotem Plüsch getrochen war.

3.

Als Una endlich in der Wohnung fremder Leute unter gebracht mar, übertam sie eine gewisse Scheu. Sie faß da und munderte sich, daß dieses viereckige weiße Zimmer von nun an ständig das ihre sein sollte, daß sie nicht eben nur für ein oder zwei Stunden hierhergekommen sei. Es gelang ihr nicht, es so wie anfangs zu sehen. Der Korridor mar mun tatsächlich ein Stüd ihres Lebens geworden sie würde jeden Morgen, wenn sie aus ihrem Zimmer fäme, an diesem Bild, das eigentlich der Umschlag einer Zeitschrift war, vor. beigehen.

Ihre Unruhe murde noch durch die Aufgabe vermehrt, ihre mädchenhafte Sittsamkeit zu bewahren, die einer Golden zufam, in dieser fleinen Wohnung, in der auch Herren mohnten, und die nur ein einziges Badezimmer hatte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als einfach zu warten, bis fie an die Reihe tam, um ins Badezimmer zu gehen, und ohne es zu wiffen, wurde sie von der Selbstverständlichkeit und Anftändigkeit angenehm überrascht, mit der diese stumpfen, einfachen Menschen die schwierigen Fragen einer erzwungenen Intimität lösten. Wenn sie, den jungfräulichen

Anfangs fonnte sie ihre Wohnungsgenossen nicht genau unterscheiden. Doch allmählich wurden sie einzelne, be­stimmte und wichtige Lebewesen. Es gab unzählige lleber­raschungen für Una. Sie hätte nie geglaubt, daß ein Buch­figen könnte. Insbesondere, wenn er diese amorphe Be­schäftigung mit der Eigenschaft eines Pensionsbefizers ver­band. Und doch war ihr Hauswirt, Herbert Gray, mit dem Aussehen eines Athleten, der eingestandenen Ungebildetheit und der naiven Begeisterung für alles, was ihm im Kino heroisch, groß und farbig vorfam, ebenso anziehend mie die verschiedenen jungen Burschen ihrer Heimatstadt, die sich in ganz Brinceton und Pennsylvanien herumgetrieben hatten, um schließlich heimzukehren und entweder eine juristische oder medizinische Bragis zu beginnen oder mit der Gebärde eines großen Herrn das Geschäft des Vaters zu übernehmen. Und Frau Gray, rundlich, hübsch, immer zum Lachen bereit. trug ihre Kleider mit einer natürlichen Grazie, die ihre billigen Blusen immer schid erscheinen ließ, und war in allem to völlig die Gefährtin ihres Gatten, daß diese beiden ums Dasein fämpfenden Niemande allen Reichtum der Erd: besaßen.

Die Grans nahmen Una auf, als wäre sie ein Goſt, aber sie störten fie nicht. Sie maren Großstadtmenschen und hatten gelernt, daß jeder sein Leben leben mußte.

Die Grays hatten, um 3immer vermieten zu fönnen, eine Wohnung genommen, die für sie viel zu groß war. ußer na maren noch drei Mieter da, deren Zimmer wie Mönchszellen auf einen fahlen Korridor mündeten.

Einer, der gleich hunderttausend anderen in der Groß­stadt Schiffbruch gelitten hatte, ein grauhaariger, fauber ge­tleideter Mann, der alles gewesen war und nichts geleistet hatte. Er las Dickens und war ein Meister im Schachspiel. Er wollte die Leute gern glauben machen, daß er eine taten­reiche, geheimnisvolle, glänzende Vergangenheit hinter sich hätte. Im Grunde war er dankbar, wenn man ihn über­haupt beachtete. ( Fortsetzung folgt.)