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Ein trauriger Juli.

Der Juli, heiß ersehnter und freudig begrüßter Monat ber großen Ferien für unsere Jungens und Mädels, daneben für den Beamten, Angestellten und Arbeiter die Zeit, in der er am liebsten feinen Urlaub genießt, hat uns in diesem Jahre ein häßliches, ja allzuoft ein tragisches Gesicht gezeigt.

Das Geringere mag an die Spitze gestellt merden: Der Juni 1930 gab uns eine Gluthitze, die den Aufenthalt im Maschinenraum und im Büro schier unerträglich machte. Aber als dann der Juli, der vielgerühmte sonnige, mollige, marme Heumonat tam, der Monat der Reisenden und des Urlaubs, da ſezten Sturm und Regen ein, und fast allen, die ein ganzes Jahr gespart und sich gefreut hatten, herauszukommen aus dem steinernen Ver­lies der Großstadt, dem Druck der Mietfasernen, dem Meer des glühenden Asphalts, wurde die Erholung verdorben. Und der Regen regnete jeglichen Tag..."

Darüber hinaus forderte der Juli 1930 den Staatsbürger, auch wenn er auf Urlaub war, auf, um mit Horaz   zu sprechen, die ,, würdige Muße" zu vergessen. Die unberechtigte Anwendung des Artikels 48 der Reichsverfassung durch das Kabinett Brüning zwang die wirkliche Staatspartei" der Republik  , die Sozial demokratie, die Auflösung des Reichstages herbeizuführen. Der 18. Juli zufällig ein historisches Datum, der Tag der fran­zöfifchen Kriegserklärung an Preußen vom Jahre 1870 ließ die Sozialdemokratische Partei   eine Kriegserklärung aussprechen gegen den sozialreaktionären Bürgerblock und dieses Ereignis ist in den Urlaub hinein eine Mahnung und ein starker Appell an alle, am 14. September die Pflicht zu erfüllen.

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Darüber hinaus aber war dieser Sommermonat, der leider mehr, viel mehr als nur Mißvergnügen bot, erfüllt von allgemein menschlichen, von entseglichen Tragödien und Kata­strophen. Wir schleppten hinein in diesen traurigen Monat das Kindersterben DON Lübeck, und wir erlebten mit Schaudern, wie die Zahl der toten Säuglinge von 50 auf über 60 anschwoll. Das Unglück des Dornier Wal   in den bal­tischen Gewässern leitete dann den üblen Juli des Jahres 1930 ein. Es folgte der Tod der hundertfünfzig Knappen von Neurode, es folgte, schreckliches Geschehen in einem Augenblick der Erhebung und Freude über die Befreiung deutschen   Landes durch Verständigung und Friedenswillen, das Sterben von Roblenz in den Fluten des Rheins. Fast zur gleichen Stunde aber erreichte den Zeitungsmann die Meldung aus Neapel  : Erdbebentatastrophe, zahllose Tote, zahllose Verwundete, zahllose Obdachlose...

Es ist ein schmerzhafter Juli, der hinter uns liegt. Aber es ist für alle, die vorwärts wollen, auch ein Monat der Hoffnung und Berheißung, daß einmal an Leid und Unglüd verhindert wird, was Menschenwille verhindern fann

5100 öffentliche Fernsprechstellen.

Aber nur 220 auf Straßen und Plägen.

Auf die Anregungen des Berliner   Publitums, der Handels. fanuner und der Verkehrsinteressenten baut die Oberpoft direttion Berlin   das Netz der öffentlichen Fernsprechstellen in der Reichshauptstadt systematisch aus, so daß das Publikum, audy menn es unterwegs ist, nur einen Groschen für das Gespräch auszugeben braucht.

Es gibt augenblicklich in Berlin   5109 öffentliche Fern. fprechstellen, von denen 3.667 Münzfernsprecher find. Bon den Münzfernsprechern. find 851 in Bostämtern; 76 in Zeitungs­

Prozente der Hausgesellschaften.

Berliner   Mieterschaft um 4% Millionen betrogen?

Durch die Anzeigen verschiedener Mieter ist man den betrügerischen Geschäften auf die Spur gefommen, die Hausgesellschaften und Berwalter mit Koh­lenlieferungen gemacht haben. Es handelt sich fast durch­weg um Gesellschaften, die die Interessen auslän­discher Grundstücksbesizer in Berlin   wahrnehmen und in denen felbft oft Ausländer tätig sind.

Einer dieser Fälle ist erst im Frühjahr 1930 zur Aburteilung gekommen, und zwar wurde gegen einen Serben verhandelt, der jedoch kurz vor der Verurteilung flüchtete. Der Betrug wird in folgendem Manöver erblickt: Die Hausgesellschaften bestellen bei Kohlenlieferanten größere Mengen Koks für die Zentral- und Warmwasserheizungen. Die Mengen, die Berlin   durchschnittlich jährlich an ofs gebraucht, belaufen sich auf etwa 44 Mil lionen Zentner. Die Hausgesellschaften legen die regulären Rechnungen auf die Mieter um, die also den normalen Kofspreis bezahlen müssen. Hinter dem Rücken der Mieter aber vereinbarten die Hausgesellschaften einen Rabatt mit den Kohlenhänd­lern, der ihnen als Großabnehmern auch gewährt wurde. Dieser Rabatt betrug oft für den 3entner 10 bis 20 Pf. An der Bergünstigung nahmen aber die Mieter nicht teil, die Gesellschaften und ihre Verwalter steckten das Geld in die eigene Tasche. Die Mieter, die dahinter famen, erstatteten natürlich Strafanzeige. Eine ganze Reihe solcher Anzeigen sind nachgeprüft und ihre Richtig feit ist erfannt worden. Die Verfahren gegen die Beschul­digten schweben bei der Staatsanwaltschaft.

Die Gesellschaften verteidigen ihren Standpunkt damit, daß fie größere Infosten gehabt hätten, und eine Bergütung gerecht fertigt sei. Die Mieter wenden dagegen ein, daß, wenn Groß Berlin für seine Heizungen 44 Millionen Zentner Stofs verbraucht und für den Zentner nur 10 Pf. Rabatt gewährt werden, dies eine Summe von million ausmacht, die den Mie­tern entzogen wird, um in die Taschen ausländischer Gesell­schaften zu fließen. Sollten die Mieter mit ihren Klagen Erfolg haben und die Staatsanwaltschaft sich der Ansicht des Betruges anschließen, so würden unter Umständen die Hausgesellschaften bie ungerechtfertigten Gewinne wieder herauszahlen müssen.

Das Honorar des Rechtsanwalts. Der Klient wegen Befruges auf der Anklagebank. Einen feltenen Fall- der Verteidiger als Antläger feines Klienten, der klient als 2 ngeflagter auf Grund einer Anzeige feines Berteidigers erlebte man neulich in Moabit  .

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Der Kaufmann N. hatte sich wegen Betruges zu verant morten. Er wandte sich an einen Anwalt, dessen Name auch außer halb Berlins   guten Klang hat man fennt ihn von verschiedenen sensationellen Prozessen her. Man vereinbarte ein Honorar in Höhe von 1000 Mart. Eine Anzahlung von 300 Mark sollte noch vor der Verhandlung erfolgen. Nur unter dieser Bedingung erklärte fich

der Anwalt bereit, zum Termin als Verteidiger im Gerichtssaal zu erscheinen. Für die restlichen 700 Mart wurde ihm ein Anspruch des Klienten auf Provisionsgelder übertragen. Der Termin nahte, die Anzahlung blieb immer noch aus. Der Termin war da, die 300 Mart waren immer noch nicht gezahlt. Am Tage der Ver­handlung erklärte der Klient dem Anwalt, er habe die 300 Mart bereits am Vortage überwiesen. Der Anmait trat in der Verhand­lung auf. Das Urteil lautete auf drei Monate Gefängnis unter Zubilligung einer Bewährungsfrist. Die 300 Mark trafen aber nicht ein. Weder an diesem Tage, noch am nächsten, sie trafen über­haupt nicht ein, sie waren einfach nicht überwiesen worden. Der Klient hatte seinen Anwalt betrogen. Auch aus dem An­spruch auf die Provisionsgelder wurde nichts. Der Anwalt erstattete Strafanzeige wegen Betruces.

Bor Gericht erklärte der ehemalige Berteidiger des Angeklagten, jetzt sein Anfläger, es handle sich bei dieser Sache nicht nur um ihn, sondern darum, Anwälte gegen derartige Betrügereien zu schützen. Es sei ihm nicht um eine hohe Gefängnisstrafe für den Angeklagten zu tun, er hätte auch nichts gegen eine Bewährungsfrist, allerdings. unter der Bedingung, daß er das Honorar voll erhalte. Der Staats­anwalt beantragte, unter Aufhebung der Bewährungsfrist für die erste Strafe, zwei Monate Gefängnis für den Betrug am Anwalt. Das Gericht bildete eine Gesamtstrafe von vier Monaten Gefängnis und billigte dem Angeklagten Bewährungsfrist zu, unter der Bedingung, daß er, sofern es in seinen Kräften stehe, den Anwalt voll befriedige, unter allen Umständen jedoch ihm in Raten im Laufe des Jahres 300 Mark bezahle.

Der Anwalt wird sich also mit 300 Mart zufrieden geben müssen. Das Gericht mag wohl der Ansicht gewesen sein, daß dieses Honorar in diesem Falle ein genügendes Entgelt für die Mühewaltung des Anwalts darstelle.

Aus Gefrierleber wird frische Leber.

herrschte sehr starte Nachfrage nach frischer Leber. Da er Man meldet uns aus Leipzig  : Bei einem Großschlächter den immer mehr wachsenden Bedarf seiner Kundschaft nicht mehr befriedigen fonnte, fam er mit seinen Gesellen überein, amerikanische Gefrierleber in warmem Rinderblut aufzutauen und als Frischleber zu verkaufen. Auf dem Schlachthof wurden hierzu besondere Versuche vorgenommen, und man stellte fest, daß sich die aufgetaute Gefrierleber zwei bis drei Tage hielt. Der Großschlächter verkaufte von dieser Leber im Herbst vorigen Jahres innerhalb sechs Wochen ungefähr dreihundert Kilogramm. Jezt hatte sich der Großschlächter vor dem Leipziger   Amtsgericht wegen dieser Fälschung zu verantworten. Der Sachverständige führte aus, daß es Pflicht des Großschlächters gewesen wäre, die Leber als Gefrierleber zu bezeichnen und daß er sich eines unreellen Geschäftsgebarens und einer Lebensmittelfälschung schuldig gemacht habe. Das Gericht verurteilte den Großschlächter zu einer Geldstrafe von 500 Mart und seine beiden Ge fellen zu je 50 Mart Strafe.

ständen, auf der Straße in Uhrenfäulen 98 und 122 in eigenen Wieder vier Europaflieger eingetroffen. Zusammenstoß zweier Petroleumzüge.

3ellen, 351 in öffentlichen Gebäuden, 271 in Bahnhöfen und 1878 in Wirtschaften, Bigarrenläden usw. Die öffentlichen Fern sprechstellen auf der Straße verteilen fich in der Hauptfache auf den Besten und auf den Osten, weil in den älteren Stadtteilen die Unterbringung wegen schmaler Bürgersteige und Beeinträchtigung der Sicht auf verfehrsreichen Pläßen auf Schwierigkeiten stößt. Insbesondere sind die Vorortgebiete berücksichtigt worden. Bei den Zellen werden nach Möglichkeit Briefmartenauto. maten mit angebracht, da sich diese Einrichtung als sehr zwed. mäßig erwiesen hat.

Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich die überraschende Tat­sache, daß von den 3667 Münzfernsprechern nur wenig mehr denn 200 auf öffentlichen Straßen und Plägen, wo sie also jeder schnell und bequem sehen und erreichen kann, aufgestellt sind. Das sind für das riesenhaft sich dehnende Berliner   Gebiet viel zu wenig.

Hinzu kommt, daß viele dieser Zellen äußerst unbequem ein. gerichtet sind, manchmal so eng, daß man sich unmöglich darin bewegen kann. Es ist taum Blag für das Telephonbuch. In der Hiße ist der Aufenthalt in diesen ,, modernsten" Telephonzellen hundertmal schlimmer als in einer Gefängniszelle. Bielfach werden die Marken automaten einfach nicht eingebaut, meil es das betreffende Bostamt einfach nicht für nötig hält. Es gibt also für die Oberpostdirektion Berlin   noch viel zu tun, trotz der bereits vorhandenen 5100 Fernsprechstellen.

Um die Flaggen von Borfum. Borfum war jahrelang Sammelplatz aller antirepubli. fanischen Berbände, die mit Begeisterung dem Apostel der Hakenkreuzler, dem Pfarrer Münchmeyer, zujubelten. Als Herr Münchmeyer den jungen Mädchen allzu heftig nachstellte, tonnte auch Borfum ihn nicht mehr halten. Durch die Hezze ging der Kurbetrieb zurück und es wurde eine neue Badeverwaltung gewählt. Es wurden sogar am Strand die Reichsfarben ge­hißt. Aber trotzdem betrachten die Nationalsozialisten Borfum immer noch als ihr Eigentum.

Ein Leser unseres Blattes, der seine Urlaubstage auf Borkum  verbracht hat, schreibt uns: Schwarzrotgoldene Fahnen waren schon am zweiten Tage gestohlen. Die Polizei stellte zunächst das Anfinnen an die Republikaner  , ihre Fahnen abends einzu= ziehen, erst als das abgelehnt wurde, stellte die Polizei ge= nügenden Schutz. Darauf bildeten die Nationalsozialisten ein Strandkommando, dem es auch gelang, zum zweiten Male die Fahnen zu stehlen. Die energisch durchgreifenden Schußpolizei beamten fonnten aber zwei der Burschen verhaften, der eine mar 17, der andere 19 Jahre alt. Einer der beiden war der Sohn des Kapellmeisters der Kurfapelle.

Die Badeverwaltung, die nicht mit der erforderlichen Schärfe eingreift, wird sich nicht wundern können, menn die Republikaner  meiter darauf verzichten, Borfum zu besuchen.

Gasometer   fliegt in die Luft.

Der städtische Gasometer in einem 2ondoner Bor ort, in dem sich 25000 Rubikmeter Gas befanden, ist Dienstag Dormittag in die Luft geflogen und völlig zerstört worden. Wie durch ein Wunder wurde niemand verlegt und auch Sach schäden in den in der Nähe gelegenen Werfen beschränkten sich nur auf einige zerbrochene Fensterscheiben.

Noch mehrere Teilnehmer in Spanien  .

In den gestrigen frühen Nachmittagsstunden trafen fünf weitere Teilnehmer des Europarundfluges in Berlin   ein. Auf den Klemm- Flieger Luffer, der bereits um 13 Uhr gelandet war, folgten die beiden Junkerspiloten Roeder und Risticz auf ihren Junioren", sowie der Lufthansa­pilot Krüger auf B. F. W. Kurz vor 16 Uhr traf auch der polnische Flieger Bajan  , der am Montag in Pommern  notlanden mußte, am Ziel ein,

Für den heutigen Vormittag werden die Piloten von Frey­berg, von Röppen, von Waldau, Siebel und Dr. Ring erwartet. Diese Fliegergruppe hatte sich gestern nachmittag, da starker Gegenwird herrschte, für ein Berbleiben in Danzig   ent­schlossen, um feine Berluftpuntie zu erleiden. Der Start in Danzig  wird deshalb am Mittwoch in den frühesten Morgenstunden er= folgen. Inzwischen ist ein weiterer Teilnehmer am Europarundflug ausgeschieden. Es handelt sich um den Piloten Aichele, der bei Schievelbein einen schweren Motordefeft erlitt.

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Offiziell find jetzt noch 25 Flieger unterwegs. Einige von ihnen, die sich noch immer in Spanien   befinden es find dies fünf oder sechs Teilnehmer werden gleichfalls ausschei den, da auf keinen Fall damit zu rechnen ist, daß sie noch rechts zeitig in Berlin   eintreffen werden. Im ganzen haben bisher 24 Maschinen den Europarundflug durchgeführt.

Funkwinkel.z

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besonders hübsche Veranstaltung: Deutsche   Minnelie der Am Abend übernahm der Deutschlandsender aus Leipzig   eine und Balladen", gesungen von Kurt Wichmann. Diese schönen, volkstümlichen Lieder bieten leichtverständliche Unterhaltung und waren gleichzeitig geeignet, auch den anspruchsvollen Hörer zu be. friedigen. Einen 3yflus Runst der Rezitation" begann Dr. Wolfgang Hoffmann- Harnisch. Der Vortragende brachte zur Erläuterung auf Schallplatten Kostproben von Sonnenthal, Kainz, John Berrymoore. Leider nur drei Platten. Er würde seine interessanten Darlegungen durch stärkere Benutzung von Schallplatten sehr viel volkstümlicher gestalten können. ,, Konflikte des heutigen Familienlebens" wollte Hugo Marcus   be­handeln. Seine Ausführungen gingen jedem soziologischen Problem in weitem Bogen aus dem Wege und beschränkten sich auf billigste Weisheiten. Was ich von Ameritas Sportfah" nannte Walter Rieffel feinen Bortrag in der Jugendstunde. Der Redner erwies fich als ein um Sachlichkeit bemühter, menn auch fein be. legungen, welche herrlichen Sportmöglichkeiten den Schulkindern in fonders lebendig gestaltender Schilderer. Er betonte in seinen Dar­Amerita geboten werden. Ueberraschend und lehrreich für manchen deutschen   Sportfanatifer wird es gewesen sein zu erfahren, daß die Bulaffung von Studenten zu sportlichen Betttämpfen in den Bez einigten Staaten von dem Bestehen der wissenschaftlichen Prüfungen In der Stunde mit Büchern" abhängig gemacht wird. betrachtete Mar Barthel eine Reihe von Neuerscheinungen, die fich mit dem Rheinland   beschäftigen. Barthel verstand es, aus seinen fritischen Betrachtungen einen furzen fulturgeschichtlichen Ueberblik zu formen und sie dadurch dem Hörer besonders wertvoll zu machen. Tes.

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Bier Eisenbahner getötet.

Bufarest, 29. Juff, Ein schwerer Zusammenffoß ereignete sich heute vormittag auf der Eisenbahnlinie Bukarest  - Constanza, am Aus­gang der Station Medgidia  . Zwei Petroleumzüge, von denen einer mit vollen 3ifternen fuhr, frießen mit voller Geschwindigkeit zusammen. Beide Lokomotiven und 20 wagen wurden vollkommen zertrümmert. Die Eisen­bahnlinie wurde start beschädigt. Unter den Trümmern der Wag gons wurden die Leichen von vier Eisenbahnern hervor­gezogen. Ein Heizer wurde lebensgefährlich verletzt. Die sofort. eingeleitete Untersuchung hat ergeben, daß an dem Zusammenstoßz ein Verkehrsbeamter der Station Medgidia   die Schuld trägt, da er dem Gleis befand. Der Schaden beträgt 10 Millionen Lef.

den einen Zug einfahren ließ, obwohl der andere Zug sich noch auf

Feuersbrunst bei Bromberg  .

23 Häufer eingeäschert.- 3 Personen umgefommen. Warschau  , 29. Juli. Montag ein großes Schadenfeuer aus, dem 23 Häuser In der Ortschaft Gollantsch   bei Bromberg   brach am zum Opfer fielen. Während der Rettungsarbeiten wurden zwei Polizisten unter den Trümmern eines zusammenstürzenden Hauses begraben. Sie fonnten nur als Leichen geborgen werden. Ferner starb ein Feuerwehrmann an den Folgen einer Rauchver­giftung, die er sich bei den Löscharbeiten zugezogen hatte.

Ozeanflug des R 100."

Das englische Luftschiff R. 100" ist am Dienstag Luftfachverständigen als Passagieren zum Ozeanflug nach morgen mit einer Besagung von 37 Mann und 7 englischen Kanada   gestartet. Die Fahrt geht über Irland   und den Atlantischen Ozean nach Nord- Neufundland und von dort den St. Lorengstrom hinauf nach Montreal  . Es wird mit einer Fahrtdauer von drei Tagen gerechnet. Die englische Presse weist darauf hin, daß ,, R. 100" das schnellste Luft­schiff der Welt fei, da es bei Versuchen eine Geschwindigkeit von rund 130 Kilometer in der Stunde erreicht habe.

Zwei Arbeiter durch Gase betäubt.

Im Betrieb der Firma Oler", Deutsche   Benzin- und Betroleumgesellschaft in der Nobelshofstraße in Ober­schöne meide ereignete sich am Dienstag nachmittag ein schwerer Unfall 3 mei Arbeiter, die mit Reinigungsarbeiten in einem 900 Stubifmeter faffenben Benzintant beschäftigt waren, wurden durch giftige Gaje betäubt. Der 27jährige Ar­beiter Willi Fiedler, dessen Zustand besonders schwer war, mußte durch die Feuerwehr in das Elisabeth- Hospital gebracht werden.

Jubiläum im Spar- und Bauverein Neukölln. Ein feltenes Jubiläum begeht am 31. Juli Herr Oberinspektor Paul Ribbed, indem er 25 Jahre als Vorsigender dem Spar- und Bauverein Neukölln angehört. Er hat die Genossenschaft in diesen 25 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit vorbildlich geleitet.