2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 86.
März.
Unterm neueffen Kurs.
2. Berlin . Genosse Beutler wegen Beleidigung eines Werkführers 50 M. Geldstrafe.
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Dresden . In der Berufungsinstanz Genosse Wittich: Leipzig 7 Tage Haft wegen Berübung groben Unfugs. Glauchau . Wegen desgleichen Vergehens zwei Genossen 20 bezw. 25 M. Geldstrafe.
3. Luckenwalde . Die Genossen Back, Luckenwalde und Wolfgang, Brandenburg wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz 15 M. Geldstrafe. Antrag 60 M.
4. Breslau . 3wvei Schneider 3 resp. 1 Zag Gefängniß wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung.
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Harburg . Genosse Kretschmar Hamburg wegen Be leidigung der Polizeibehörde 10 Tage Gefängniß.
5. Königsberg . Wegen Aufreizung,§ 130 des Str.-G.-B., Genosse Braun 100 M. Geldstrafe.
Breslau . Drei Monate Gefängniß Genosse Neukirch wegen Beleidigung eines Steigers. Antrag 5 Monate.
6. Kaffel. In Verbindung mit anderen Strafen Genosse John wegen Beleidigung von Militärärzten 3 Monate und 3 Wochen Gefängniß.
7. Chemnitz . Genosse Rosenow wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen 3 Monate Gefängniß.
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Leipzig . In der Revisionsinstanz Genoffe DierlBerlin wegen Majestätsbeleidigung 5 Monate und zwei Wochen Gefängniß.
Wurzen. Wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz Ge" nosse Riem 30 M. Geldstrafe.
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Hagen . Genosse Block Dortmund wegen Beleidigung eines Herbergsverwalters einer Herberge zur Heimath" einen Monat Gefängniß.
Stettin . In der Berufungsinstanz Genoffe DhI wegen Verstoßes gegen das Preßgesetz 10 M. Geldstrafe. Kottbus. Wegen Vergehens gegen§ 153 der GewerbeOrdnung zwei streifende Arbeiter, Neugebauer und Krähe, je drei Monate Gefängniß.
9. Berlin . Wegen des gleichen Vergehens ein Kistenmacher 14 Tage Gefängniß.
Frankfurt a. D. Genosse Buder 3 Monate Gefängniß wegen Beleidigung militärischer Vorgesetzten.
Tresden. Sechs Monate Gefängniß Genosse Dörr aus Birna wegen fahrlässigen Meineids.
10 Erfurt . Genosse Wiertelarz wegen Beleidigung des Pfarrers Jstraut 200 M. Geldstrafe, und wegen Be- 5 leidigung des Herrn v. Stumm 1 Monat Gefängniß. 11. Dortmund . Die Genossen Wiehle, Hannover , und Madide, Dortmund , je 100 m. Geldstrafe wegen Verübung groben Unfugs.
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Magdeburg . Wegen des gleichen Vergehens Genosse Lantau zwei Wochen Haft.
Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Ra zenstein 3 Monate Gefängniß wegen Majestätsbeleidigung. Leipzig . In der gleichen Infianz wegen des gleichen Vergebens dieselbe Strafe Genosse Wagemann
Saalfeld.
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12. Berlin . Genoffe Jahn Charlottenburg wegen Verübung groben Unfugs 50 M. Geldstrafe. 13. Støttbus. Wegen Bedrohung Genosse Kölbel 6 Monate und 8 Tage Gefängniß. Außerdem trug die Verhandlung dem Genossen Herzfeld 20 M. Geldstrafe ein wegen Ungebühr vor Gericht.
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Wegen Bergehens gegen§ 158 der Gewerbe- Ordnung ein Tuchmacher 2 und eine Weberin 3 Monate Gefängniß. Stollberg . Genosse Frenzel und Klein 20 bezw. 10 M. Geldstrafe wegen Verübung groben Unfugs. Lugau . Wegen tesselben Vergehens 2 Genossen je 10 M. Geldstrafe.
Sonntag, den 12. April 1896.
13. Jahrg.
17. Leitelshain. Vier Genossen je 50 M. Geldstrafe wegen Gastwirthe das größte Interesse hätten, gegen die jetzigen ZuVerübung groben Unfugs.
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Ernstthal . Wegen des gleichen Vergehens Gen. Funte 15 M. Geldstrafe.
18. Brandenburg . Wegen Vergehens gegen das Preßgefeh Genosse Wolfgang 5 M. Geldstrafe.
20. Bremen . Genosse Rhein 40 M. Geldstrafe wegen Offizierbeleidigung.
23. Stettin . Genosse DhI wegen Beleidigung des Staatsanwalts 105 M. Geldstrafe. 24. Erfurt . Einen Monat Gefängniß Genosse Wiertelarz wegen Richterbeleidigung.
Dessau . Wegen Beleidigung von Beamten der Straf anstalt Coswig Genoffe Gehre 2 Monate Gefängniß. Antrag 7 Monate.
„ Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse LorenzKönigsberg 2 Monate Gefängniß wegen Majestäts beleidigung.
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Wald. Wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz zwei Genossen je 15 Mart Geldstrafe.
25. Zwickau . Drei Pölbiger Genossen wegen Verübung groben Unfugs je 50 M. Geldstrafe.
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Berlin . Die Genofsinnen Eiten, Roop und Pant aus Altona in der Revisionsinstanz wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz je 20 M. Geldstrafe.
Genosse
28. Breslau . Je 20 Mark Geldstrafe wegen Verübung groben Unfugs in 2 Fällen, Genosse Neukirch. Potsdam . Wegen Bürgermeisterbeleidigung Gerischer Luckenwalde 30 M. Geldstrafe. Berlin . In der Berufungsinstanz Genosse Antrick wegen Verübung groben Unfugs 3 Tage Haft. Die Schneiderin Belesta wegen Beleidigung 30 M. Geldstrafe.
30.
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Schleiz . Genosse Beyer wegen Beleidigung eines Polizeibeamten 24 M. Geldstrafe.
Wiesbaden . 30 M. Geldstrafe Genosse Meister Verübung groben Unfugs.
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Halle. Wegen Verstoßes gegen das Preßgesetz Genosse Weißmann 30 W. Geldstrafe.
Remscheid . Bier Monate Gefängniß Genosse Lenz wegen Beleidigung von Polizeibeamten.
31. Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Dierl- Berlin wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen, sechs Monate Gefängniß.
Insgesammt wurden erkannt auf 1624 Mark Geld- und Jahre, 10 Monate und 4 Tage Gefängnißstrafe. Hamburg Eimsbüttel , den 9. April 1896. Eichenstr. 4, I.
Der geschäftsführende Ausschuß.
Versammlungen.
stände energisch Front zu machen.
Gastwirth Hilpert sagt, ihm sei schon in der Boykottzeit von polizeilicher Seite erklärt worden, die Behörde müsse dafür sorgen, daß die Einwohnerschaft Rigdorfer Bier tonsumire, weil die Vereinsbrauerei die größte Steuerzahlerin sei. Mit der Zeit sei dieser Gedanke augenscheinlich den Rigdorfer Beamten in Fleisch und Blut übergegangen, weshalb fie diejenigen Wirthe, welche anderes Bier schänken, in jeder Weise benachtheiligen. Man müsse eine Deputation wählen, welche bis zur höchsten Instanz vorstellig werde. Redner schildert dann in drastischer Weise, wie man ihm zugesetzt habe, feit er in Nixdorf Ronzession bekommen, was 3/4 Jahre gedauert habe. Seine Gesuche um Verlängerung der Polizeistunde seien bereits zwölfmal abgewiesen worden, während seine Konkurrenten rechts und links, die viel später die Konzession erhalten, mehrere Stunden länger offenhalten dürften.
Ein Vertreter der Brauerei Pichelsdorf bemerkt, daß zur Bontottzeit viele Rigdorfer Wirthe Kunden seiner Brauerei ge wesen seien und allgemein mit dem Bier zufrieden waren. Nach Aufhebung des Boykotts sprangen sie jedoch wieder ab, wobei viele offen erklärten, daß sie nur dann eine Verlängerung der Polizeistunde bekommen könnten, wenn sie Vereinsbier beziehen.
Genosse Thomas führt aus, jeder, der in dieser Sache Beweise über polizeiliche Uebergriffe zu bringen vermöge, solle diefe der Kommission übermitteln, nur dann werde das Vorgehen auch Erfolg haben.
Gastwirth Rohr ist Besitzer eines Tanz- und Gartenlokals und wird durch den frühen Schluß seines Geschäfts fast ruinirt. Alle seine Versuche, Verlängerung zu erhalten, sind vergeblich gewesen und zwar, wie ihm der Oberwachtmeister zu verstehen ge= geben, weil er zur Boykottzeit in Rindorf Pichelsdorfer Bier verkauft hat, und nachdem er sich das Lokal gekauft, folches auch dort ausschänke. Der Amtsvorsteher habe ihm erklärt, er könne seine Entscheidungen nur auf grund der Recherchen seiner Beamten treffen, während ihm der Reviergendarm frant und frei gefagt habe, daß er( der Gendarm) schuld habe, daß R. teine längere. Konzession erhalte.
Genosse Rezera u kritisirt zahlreiche Mißstände im Gastwirthswesen Rixdorfs und kommt zu dem Schluß, daß die Arbeiterschaft sicher nicht ihre Unterstüßung versagen werde, wenn die Gastwirthe wirklich thatkräftig ans Wert gehen, den jezigen Buständen abzuhelfen.
Nachdem noch verschiedene Berliner Redner ihr Erstaunen über die Zustände in Riydorf ausgesprochen, wurde eine Kommission, bestehend aus den Herren Direktor Arendt, sowie den Gastwirthen Thomas, Klein und Hilpert, gewählt, welche zunächst Material zu sammeln hat und dann persönlich durch alle Instanzen den Beschwerdeweg verfolgen soll, damit. auch in Rixdorf gleiches Recht für alle geschaffen werde. Alle Mittheilungen in dieser Beziehung wolle man an den Gastwirth Thomas in Rixdorf( Bergstraße) gelangen lassen.
Polizeimaßnahmen gegen arbeiterfreundliche Gastwirthe in Rigdorf. Die zweite Versammlung der von der Die Lohnbewegung der Schraubendreher hat, wie in Rixdorfer Behörde auf die Polizeistunde" gefeßten Gastwirthe der am 10. d. M. im Louisenstädtischen Konzerthause stattgehabten von Rixdorf und Brit fand am Freitag Nachmittag in Kliem's öffentlichen Versammlung aller in Schraubenfabriken beschäftigten Festfälen in der Hafenhaide statt. Man hatte dieses auf Ber- Arbeiter und Arbeiterinnen festgestellt wurde, einen für die liner Seite belegene Lokal gewählt, um vor den Rixdorfer Arbeiter günstigen Verlauf genommen. Die gestellten Forderungen Berliner Polizeiorganen unbehelligt zu sein. Der Rixdorfer Gastwirthsverein sind von sämmtlichen Fabrikanten bis auf Herrn Reichelt beglänzte wieder durch Abwesenheit und von der gleichfalls ein ständig und hat Herr Reichelt sich bisher geweigert, mit einer einwilligt worden. In dieser Fabrik sind noch 38 Mann aus geladenen Gemeindevertretung hatten sich nur die drei sozialdemo- ständig und hat Herr Reichelt sich bisher geweigert, mit einer Arbeiterkommission zu verhandeln. Die Versammlung gelangte fratischen Mitglieder, Gen. Hegerau, Kull und Thomas eingefunden. Letterer wurde zum Vorsitzenden gewählt. nach längerer Erörterung der Angelegenheit zu dem Bedaß die Arbeit bei Reichelt nicht eher wieder Nach einigen einleitenden Worten des Vorsitzenden erhielt schluffe, Brauereidirektor Arendt das Wort. Wie weit in Riydorf der aufzunehmen ist, als bis der Chef der Firma einer Mißbrauch der Amtsgewalt gehe, beweise der Umstand, daß der aus den Reihen der Streikenden zu bildenden Kommission gegenOberwachtmeister dem Gastwirth Heithaus direkt zu verstehen gab, über die bindende Erklärung abgegeben hat, daß die Forderungen daß er die Verlängerung der Polizeistunde erhalten würde, bewilligt sind und jeder noch Ausständige wieder eingestellt wird. wenn er Rixdorfer Vereinsbier schänke. Es sei dies ein Die Unterstützungsfrage gab zu lebhaften Auseinandersetzungen unerhörter Eingriff in die Gewerbefreiheit. Die Sache gehe aber Beranlassung, da unter einem Theile der Anwesenden die irrnoch weiter. So hänge z. B. in dem Bureau für Schant- thümliche Weinung verbreitet war, die Streifenden von Reichelt 17. Leipzig. In der. Revisionsinstanz Genoffe Krause- fachen ein Reflameplakat der Rigdorfer Verspruchen. An die Schraubendreher erging die energische Aufhätten statt 12 M. pro Woche 18 M. Unterstützung zu beanHamburg 4 Monate Gefängniß wegen Verächtlichmachung einsbrauerei, welches sogar als amtliches In- spruchen. An die Schraubendreher erging die energische Aufvon Staatseinrichtungen. ventaritüd verzeichnet sei. Bon vielen Seiten werde auch forderung, thatkräftiger als bisher für die Unterstüßung Sorge Bochum. Die Genossen Schädlich, Bowensiepen behauptet, der Herr Amts- und der Herr Gemeindevorsteher sollen zu tragen. und König aus Wittten wegen Uebertretung des Ver- Aktionäre der Vereinsbrauerei sein. Zum Schluß seiner Ausführungen Die Bildhaner Berlins nahmen am Freitag den 10. im einsgefeges je 15 M. Geldstrafe. beleuchtete Redner noch, daß auch die Hauswirthe der betroffenen Englischen Garten Stellung zu der Lohnbewegung der Gipsbild. Trumpf gegen die utopistische Sozialdemokratie ausspielen, die Jedenfalls ist nach der alten Erfahrung, daß Narrheit oder Ver durch Hegel und Hegelianer" verwirrt sei, so pflegen fie als letzte Weisheit vorzutragen, wie die Geifter innerhalb der Sozialdemokratie uniformirt werden müßten; und sie schütteln sich vor Grauen bei dem Gedanken, daß sie ihre höchft eigene Individualität verlieren könnten. Wer von ihnen entsetzt sich aber vor einer geistigen Uniformirung, die nicht in der Einbildung, sondern in graufamster Wirklichkeit besteht?
Sonntagsplandevei.
Wie fount' ich sonst so tapfer schmählen!" Wie that man, al3 fönnte man sich vor Entrüstung über gallischen Unfug, über gallische Renommirsucht nicht faffen. Wie schrie man aus Leibeskräften über die französisch- frivole Begierde, Duelle anzuzet: In und sie mit so lautem Aufsehen, als nur möglich, in Szene zu setzen. Und heute? Da heißt es bei uns: Es lebe der Sport!
brechen, die das Merkmal des Sensationellen an sich tragen, den Reiz zur Nachahmung wecken, an ein Nachlassen der herrschenden Duellwuth nicht zu denken; dank den Einrichtungen, Zeiteinflüssen und dank den Männern, die das Duell mit dem Nimbus der Sensation umkleiden.
Nach der sensationellen Seite wird ja in unserer Gesellschaft so vielfach gearbeitet. In alle Gebiete greift die Sensationsgier Die Frau eines Rechtsanwalts wird verführt; über den hinüber; die folgenschwerste geistige Thätigkeit ist vor ihr nicht Gatten ist schweres Herzeleid gekommen. Sein Familienglück ist sicher und läuft Gefahr, in entartenden Sport überzugehen. Als ginge es zu einem Sportvergnügen, so lädt man die zerstört. Nicht genug damit, er muß sich mit dem Manne Nationalistische Beschränktheit thut dann das ihrige dazu. Ein Deffentlichkeit ein, Kunde von dem neuesten und allerneuesten schlagen, der ihm die schwerste Marter angethan, denn trauriges Vorkommniß dieser Tage giebt darüber zu denken. Ein sensationellen Zweikampf zu nehmen:„ Am Dienstag oder am er ist Reserveoffizier und der Korpsgeist kennt kein Erbarmen. blühendes Kind wird mit dem vielgepriesenen Behring'schen HeilDonnerstag wird geschossen." Ein hoher Adel und ein verehrliches Der unglückliche Gatte wird niedergeschossen. Alle Welt ist einig ferum geimpft und stirbt alsbald unter den Augen seines Vaters, Publikum wird gebeten, freundlichst davon Notiz zu nehmen und über die fürchterlich bittere Fronie dieses Menschenschicksals. der selbst ein praktischer Arzt ist. Noch haben Sachverständige ein hoher Adel und ein p. t. verehrliches Publikum sind so Aber der militaristische Geist fennt feine ironische Betrachtung; und Fachkenner sich nicht hinreichend über den Fall ausgesprochen, freundlich. Auf sie wirkt der Ausruf:" Sensationell!", wie er er bleibt stockernsthaft und giebt keinen Pardon. Ein Hofbeamter noch sind die Anschauungen über das Wesen des Heilserums nicht auf den Theaterzetteln findiger Direktoren von Winfelbühnen wird zu unrecht verdächtigt; von der Schuld, der man ihn ge- geklärt. Aber das eine muß doch auch dem Laienverstand wirkt. Man nimmt bereitwillig Notiz von der jüngsten Sen ziehen hat, ist er freigesprochen. Ihm selbst und den Kreisen, in auffallen: Wie so oft eine neue Entdeckung als sation, ja man thut mehr; man erregt sich um sie, man diskutirt denen er lebt, mag das genügen. Ihm genügt es auch; aber beglückendes Alheilmittel in alle Welt hinausgeschrien higigen Kopfes; und es sollte mich nicht so sehr ver- die geistige Uniformirung duldet keine Individualität, teine Selbst wird, wie rasch nachher die bittere Enttäuschung wundern, wenn man nächstens die Chancen solchen Zweikampfes bestimmung. Er muß von denen Rechenschaft fordern, die ihn zu folgen pflegt. Daß der Mann der Wissenschaft erwägen würde, und den Gefühl- Cynismus so weit triebe, daß einft irrthümlich verdächtigten. Er will sich nicht schlagen; aber in der Freude über einen Fund den Werth seiner nengewonnenen man förmlich zu Wetten betreffs des Ausganges dieser er muß seiner militärischen Ehre eingedent zu sein. Nicht jeder Erfenntniß vergrößert und leicht überschätzt, ist gewiß begreiflich oder jener Duellaffäre geneigt wäre! hat die Kraft, seine Klasse dadurch ins Unrecht zu sehen, daß und menschlich. Die Radaubläser des Ruhms aber, die Mente Leicht läßt es sich denken, wie die Herren vom Säbel und er sich selber dellasfirt. Herr v. Koze hat die Kraft nicht; und renommirsüchtiger Chauvinisten, die sich an den Mann der der Pistole über uns, den niedergeborenen Pöbel" herfallen der schwere, blutige Zweikampf mit Herrn v. Schrader mußte Wissenschaft herandrängen, sind bedenklich. Sie haben in den werden, der sich erdreistet, von Ehrenhändeln wie von einem zu Ende gefochten werden. Tagen des Koch'schen Wundertuberkulins die Blamage über
Sport zu sprechen. Wir aber sind es nicht, die zu dem Ruf Oh, sie sind weife! Sie lachen über die blöden Fetisch Deutschland gebracht, sie haben auch das Urtheil über das Anlaß geben: Es lebe der Sport! Wir sind es nicht, die zum anbeter und sie selber inien vor einem Gößen. Eie sollen sich Behring 'sche Heilserum verwirrt; und es handelt sich dabei doch Euell die Romödianterei fügen und einen Zweikampf behandeln, über den Hohn nicht wundern, der tausendfach und abertausend- um so viele Hoffnungen, so viele Sorgen, die ins physische als gälte es ein Schauspiel von nervenaufregendem Reiz; ein fach ihnen heute entgegenschault. Sie haben den Hohn herauf Leben von Hunderttausenden eingreifen. In den Bezirken einer Schauspiel, in dem die Kämpfenden wie mit einer Ruhmestrone beschworen, ganz geflisfentlich, mit ihrer Gößendienerei, Forschung, die um das leibliche Wohl der Menschheit sich bemüht, bedeckt erscheinen. Wie muß dies Spiel mit der Sensation auf mit ihrem Duellzwang und ihrem Duellsport und ihrem Duellsport und mit sollte Held Chauvin, wie ein unnüßer, lästiger Hund verjagt eitle Köpfe wirken! Wer möchte nicht im Mittelpunkt des der verwilderten, verächtlichen Weise, in der die Lärmschläger werden. Aber da rührt er renommirlüftern die Trommel, nicht öffentlichen Interesses stehen und wen möchte es nicht sich der neuen preußisch- deutschen Sensationen bemächtigen. Wenn blos in Preußen Deutschland , das weiß ich; ebensosehr auch figeln, wenn überall er voll sich reden hörte: Heute ihre Art aller Gerechtigkeit und jedem Volksempfinden ins Ge- anderswo. Krankhafter Ehrbegier, heimische Größen zu schaffen, geht Herr v. x." des merkwürdigen Falles wegen gegen Herrn sicht schlägt, wenn sie in ihrem hellen Wahnsinn sich selbst be dem unbändig- chauvinistischen Stolz, die heimische Größe vor v. y." los. rauschen, so muß man die Entartungszeichen dieser Gesellschaft dem Ausland, vorzuweisen" und auszuspielen, verdanken wir Wo Unvernunft bindendes Gesetz ist, wer wollte da ver- überall grell und deutlich erkennen; an ihnen allen, allen, es, daß manche Entdeckung, wenn sie auftaucht, so übergeblich Bernunft predigen? Moderne Rechtslehrer und Forscher allen. schwenglich angepriesen wird, daß ruhiges Saisonnement fein haben es oft genug beflagt, wie sehr das Rechtsverfahren am Es hat übrigens diesmal sich abermals eine Ironie zu Gehör findet und daß das allgemeine Urtheil in einer Buchstaben flebe, wie wenig man nach Seelenverfassung und getragen. In eingeweihten Kreisen munkelte man von schlechten Frage, von der die Allgemeinheit so nahe betroffen wird, tieferwurzelnden psychologischen Prozessen frage, wenn eine That Chancen für Herrn v. Roße, um in ihrem zynischen Sportjargon in bedauerliche Berwirrung geräth. Chauvinistische Renommiſterei geschehen; und trotzdem kennt dies Verfahren, so häufig es sich zu bleiben. Herr v. Schrader war als trefflicher Pistolenschüße war aber stets kläglich aim an Gefühl für Verantwortung. auf den Buchstaben stützt, Ausnahmen. Es nimmt bei mert bekannt, als einer der besten Pistolenschüßen sogar; und nun Nicht daß eine Wohlthat gesunden wird, ist ihr die Hauptsache; würdigen Fällen auf menschliche Leidenschaften, auf Irrungen und fant er, von der Kugel getroffen, zu Boden und Herr v. Kotze der heimische Mann soll der glückliche Finder fein; unter allen Affette bis zu gewiffem Grad bedacht. Das ungeschriebene mili- blieb heil. Bei der geistigen Verdunkelung, die Platz gegriffen hat, Umständen. Und so kommt es, daß nicht selten auf den jäheu taristische echt fennt feine Ausnahme und forscht nicht nach Erklärung. ift es nicht unmöglich, daß sich Bekenner mittelalterlicher An- Enthusiasmus der ebenso jähe pessimistische Umschlag folgt. Wenn bürgerliche und spießbürgerliche Deuter einen besonderen schauung für den, die tarin einen mystischen Fingerzeig erblicken. Alpha.