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(11. Fortjetzmig.) Her(Bcneralinfpcftor hotte, als«r die Derstönheit des anderen sah, seine Beherrschung wiedergefunden.Sehr verbunden!" dienerte er ironisch.Sind Sie nun fertig und darf Ihr General- Inspektor sich auch wieder ein Wort erlauben? Also, da hinaus wollen Sie? Ihr« vorgesetzten Stellen beschuldigen oder noch besser gleich anklagen? So so, na, wenn's nur nicht umgekehrt kommt! Was den Unsall angeht, so war ich bei der Untersuchung der Ursachen selbst dabei Sie sollten Gott danken, daß sich nach dem Befund die Ursache nicht mehr einwandfrei feststellen läßt, sonst... Das kann ich Ihnen sagen, sollte sich irgendein Anhalts- punkt finden, dann wird die Geiieroldirektion rücksichtslos gegen Sie verfahren. Staatsanwalt, verstehen Sie? Und Pension... ade!" Kern war zu oerwirrt, um den Worten des Generalinspektors noch folgen zu können. So hatte er nur das letzte Wort gehört und als Verabschiedung aufgefaßt. Er erhob sich, um zu gehen Wie?" Der Generalinspektor blickte auf.Meinethalben, gehen Sie..<iat ja doch keinen Zweck, sich mit Ihnen herumzuärgern. Sie werden das Weitere hören." 12. Dispensiert. Kern arbeitete in den folgenden Tagen sehr ruhig. Nun die alten Bohlen bei Block S durch neue ersetzt und die Strecke wieder mit vollem Betrieb in Benutzung war, hatte ihn auch der letzte Rest von Mißmut verlassen. Dachte er gelegentlich an die Auseinander- ieftung mit dem Generalinspektor, so spielte ein Lächeln um seinen Mund, wie bei einem Menschen, der eine scharse Kritik in dem beruhigenden Bewußtsein über sich ergehen lassen mußte, daß sie falsch und unberechtigt war.> Auch heute traf er mit gemächlicher Sicherheit seine Anord- nungen für die ihm zugeteilten Streckenarbeiter. Plötzlich trat Petermann totenbleich ins Zimmer, blieb an der Tür stehen und hielt zitternd ein Schriftstück vor sich hin. Er konnte kein Wort hervorbringen. Schweigend stand er da. Kern nahm von Pctermann keine Notiz. Er war so sehr mit seinen Obliegenheiten beschäftigt, daß er den Eintritt seines Assisten- ten überhört hatte. Erst nach geraumer Zeit bemerkte er Peter- mann. Ewas zerstreut fragte er: Na, Petermann, wünschen Sie was?" Betermann hielt Kern sich vorneigend das Schriftstück entgegen. -rn stutzt«. Er sah Petermann genauer an und fragte erschrocken: Mann, was ist denn mit Ihnen los? Sind Sie krank?" Petermann schüttelte den Kopf und überreichte das Schriftstück. Kern überflog das Schreiben. In seinem Gesicht begann es zu zucken.Na nu. das ist ja... das gilt doch.. Mit einem Ruck richtete er sich aus und brach in ein kurzes Gelächter aus.Bis auf weiteres vom Dienst dispensiert! Großartig!" Jetzt fand Petermann endlich Worte: Ein Skandal ist das, Herr Bahnmeister, eine... ein..." Kern blickte seinen Assistenten so wild an, daß er einige Schritte zurückwich In Wirklichkeit hatte Kern in diesem Augenblick über- Haupt keine Gedanken. Nach einigen Sekunden hatte er sich wieder gesammelt, überflog das Schriftstück nochmals und blieb dann mit dem Blick auf der Unterschrift haften:Aha, der Herr General- infpektor! Dachte schon, die Verfügung käme von der Direktion. Der Herr Generalinspektor hat das also gemacht." Das ist es ja eben!" klagte Petermann. Kern lachte bärbeißig. Der Herr soll meinetwegen den Spaß hoben. Will mich bloß ein bißchen ärgern, mir so'nc kleine Untersuchung anhängen. Wegen mir, wenn er ssreude dran hat hob' keine Angst davor!" Meinen Sie, Herr Bahnmeister? Wie lange kann die Sache dauern?" Höchstens'n paar Wochen." Sie werden uns fehlen, Herr Bahnmeister, trotzdem Sie manch- mal geschimpft haben." Kern mußte lächeln.Bißchen oft wollen Sie wohl sagen?" Heute kommt mir's so vor, als wenn's ruhig ein bißchen mehr hätte sein können." Ach nee haben einen wohl gar nicht ernst genommen?" Das? Nein. In Gegenteil. Aber wenn Sie mal schimpfen, klingt es nicht so... nicht so von oben. Wissen Sie, Herr Bahn- meister ich weiß nicht recht, wie ich mich ausdrücken soll. Wenn Sie mal schimpfen, dann klingt das nicht wie eine Ohrfeige oder wie so'n Messerstich. Man wird Ihnen nicht gram, wenn Sie mal schimpfen, höchstens ärgert man sich." War eine ziemlich lange Rede." Kern wurde plötzlich sehr ernst. Ein unerklärlich beklememndes Gefühl stieg in ihm hoch: Das klang>a beinahe wie eine Abschiedsrede für immer, Herr Kollege." Bestürzt sah ihn Petermann an:Entschuldigen Sie nur, Herr Bahnmeister, es fiel mir plötzlich alles so ein. Das wollen wir um Gotteswillen nicht hoffen, daß sie etwa nicht wiederkommen." Vorläufig ist da mal eine Weile Schluß." Mit den Händen hierhin und� dorthin zeigend ging Kern ein paarmal hin und her, steckte das Schriftstück zu sich, setzte die Dienstmütze aus und wandte sich zum Gehen.Also dann auf Wiedersehen." Sonderbar beschwert sah ihm Petermann nach. Als Kern ins Freie trat, schöpft« er tief Atem, richtete sich energisch hoch und ging mit festen Schritten seiner Wohnung zu. Niemand brauch!« zu merken, daß er. doch nicht ganz ruhig war. In seiner Wohnung angelangt, kam ihm zum Bewußtsein, daß er auch seine Frau nicht unnötig beunruhigen dürfe. Darum zeigte er ein möglichst gleichmütiges Wesen, als ihn seine Frau jragte: Was hast denn du heute vor? Bist ja schon da?" Nichts Besonderes. Luise. Die Sache hat nicht viel aus sich." Was für eine Sache?" Nicht der Rede wert. Es ist was von der Generaldirektion gekommen." Du hast doch sonst mit der Generaldirektion nichts zu tun?" Frau Kern sah ihn mißtrauisch-ängstlich an. Bei besonderen Anlässen dock, mitunter mal." Was will sie denn? Bist du deshalb früher nach Hause gekommen?"

NBAHN ER­OMAN VOM> ER Nicht ganz freiwillig, Lieschen." Kern räusperte sich und tat, als ob er scherze.Ich soll mich mal'n bißchen erholen." Erholungsurlaub?" Frau Kerns Augen leuchteten freudig auf. Ja, aber unfreiwilliger." Was heißt das?" Frau Kerns Blick schlug in jähe Angst um. Na, was soll das weiter heißen?" Die Angst seiner Frau nahm Kern die Fassung. Er sah beiseite und seine Stimme wurde heiser.Bin auf einige Zeit vom Dienst dispensiert." Vom Dienst dispensiert?" Frau Kern sank aus einen Stuhl. Ja. Auf einige Wochen." Kern würgte etwas im Halse.Die Sache wird ja bald geklärt sein." Was für eine Sache?" Frau Kern sah in ihren Schoß. Ihr schwindelte. Weiß ich selbst nicht genau, Luise. Nehme nur so an, daß es mit dem Eisenbahnunfall und den alten Bohlen was zu tun hat. Wüßte sonst nicht, was es sein soll." Aber warum denn dispensiert?" Frau Kern brach in Weinen aus.Das verstehe ich nicht!" Kern stieg eine Blutwelle zu Kopf. Er schnauzte:Na was denn! Man dispensiert eben den einen oder den anderen und unter- sucht dann." Worum gerade dich?" Es klang wie ein Aufschrei. Ja, das..." Kern riß seinen Rockkragen aus. Alles Blut war ihm jetzt im Kopf. Hatte er bisher das Unrecht, das man ihm angetan hatte, aus seinem Bewußtsein verdrängt, so überfiel es ihn jetzt mit doppelter Macht.Warum gerade mich?! Das, das... Ja, ja..." wütete er.An einen müssen sie sich eben halten, und da nehmen sie den her, der" er erinnerte sich an den Vorsatz, seine Frau nicht unnütz zu beunruhigen, strich sich mit der Hand über die Stirn und fuhr ruhiger sort:Hat nichts zu sagen. Wird sich bald aufklären." Er streichelte mit seiner rauhen Hand über das Haar seiner Frau.Mich dir keine Sorgen. Werd' mir's nun mal 'n paar Tage gemütlich machen." Er ging ins Wohnzimmer und versuchte die Zeitung zu lesen. Das gelang nur halb. Häufig sah er am Zeitungsrand vorüber, sah durchs Fenster und noch häufiger nach der Tür, hinter der aus der Küche das Hantieren seiner Frau zu hören war, und wünschte, daß sie eintreten möchte, um irgendein« Bemerkung zu machen, die von den bedrückenden Gedanken ablenkte. Doch seine Frau zeigte sich nicht. Ganz sanatisch schien sie heute bei ihrer Küchen- und Hausarbeit zu sein. Man konnte hören, wie derb sie nach dem Geschirr faßte, mit kräftigen Rucken die Türen an den Schränken, am Ofen und zu den Zimmern öffnete und wieder schloß. * Daß ihr Vater vom Dienst dispensiert war, konnte nicht lange vor Anna verschwiegen werden. Als sie es ersuhr, horchte sie aus. Ihre Mutter hatte es ihr so leichthin gesagt, als ob das Ganz« gar keine große Bedeutung habe, doch klang in dem Tone etwas wider, was ihr an Mutters Sprache ungewohnt war. Deshalb drehte Anna ihren Kopf nochmals zur Mutter hin und sah ihr in die Augen. Die Mutter wandte sich zur Seite und sah wo anders hm.

Auch das war Anna nicht gewöhnt. Sie fragte nicht wettsr vnd setzte sich mit gesenktem Kopf an ein Nähtischchen im Wohnzimmer zu einer kleinen Arbeit. Müde schob sie die Nähnadel langsam und Stich für Stich durch den Stoff. Am Abend traf sie sich mit ihrem Bräutigam. Dem fiel ihr zurückhaltendes Benehmen sofort auf. Hast du Aerger gehabt, Anna?" sragte er. Warum?" Du bist so ernst." Immer kann man nicht lustig sein." Was hast du denn?" Eigentlich nichts weiter. Mein Vater ist vom Dienst dis- pcnsiert." Herold war so bestürzt, daß er kein Wort hervorbringen konnte, (Fortsetzung folgt.)

Buch

MolUfchers Jimerika Arthur H o li t s che r ist vor 18 Iahren durch ein Reise- buch über Amerika in die Reihe der besten deutschen Schilderer fremder Kulturen aufgerückt. Seine erste Amerikareise brachte Beschreibungen hervor, die, abgesehen vom künstlerischen Reiz der Darstellung, im Leser Bewunderung, aber auch Grausen vor dem amerikanischen Kontinent hervorriesen. Holitschers zweites Amerika­buch Wiedersehen mit Amerika (S. Fischer-Berlag, Berlin ) nimmt man nun mit ganz anderen Erwartungen in die l>md. Nicht nur Amerika , auch Holitschcr hat in diesen zwei Jahr- zehnten eine bedeutsame Wandlung erlebt. Amerika ist die Vor­macht des imperialistischen Kapitalismus geworden, Holitschcr aus einem radikal empfindenden Publizisten ein überzeugter Boischewist. War nicht zu erwarten, daß Holitscher zu einem Kritiker des imperialistischen Amerika von schneidender Schärfe werden würde? Diese Erwartungen werden durch Holitschers Reisebericht nicht er- füllt. Aus zwei Gründen. Zunächst lieben es die Bolschewisten, sich als den Gegenpol Amerikas aufzuspielen, gleichzeitig aber mit dem Amerikanismus(oder dem, was man so nennt) zu kokettieren. Auch Holitscher ist von dem Glauben erfüllt, daß Amerika und Rußland di« beiden Pole der Welt sind, und das führt ihn dazu, viele Dinge, die an und für sich, vom humanitären wie vom sozialistischen Stand- punkt aus, schärfste Kritik verdienen, objektiv aber eher wohl- wollend darzustellen. Der zweite Grund aber, der Holitschers Bericht nicht zu dem werden ließ, was gerade von ihm erwartet wurde, ist, daß er in diesem Buch vielfach vom Bolschewismus ab- rückt. Gewiß ist von einer offenen Gegnerschaft gegen das bolsche- wistische System noch lang« nicht die Rede, aber das Erlebnis der sozialen Verhältnisse Amerikas hat Holitscher zu einer neuen, zweifellos richtigeren Einschätzung der realen Verhältnisse geführt als von einem dem Bolschewismus bisher fo ergebenen Autor zu erwarten war. Bedauerlich ist dagegen, daß sich Holitschcr in diesem Buch zum ersten Male von einem Pessimismus fccstimmen läßt, der dem Vcr- sasser der Lebcnsgeschicht« eines Rebellen wenig zusteht. Der Houptreiz in Holitschers Büchern, auch in seinem als Roman ver- kleideten vorletzten ReisebuchEs geschah in Moskau " (S. Fischer-Berlag, Berlin ), ist die echte Hingabe an Menschen, die durch ein« bestimmte Lebenshaltung oder Tot die Menschheit vor- wärts treiben wollen. In diesem Amerikabuch fehlen solche In- dividuolerlebnisie ganz und man fühlt, daß Holitscher Amerika menschlich einsam erleben mußte. Das alles hat einen Pessimismus erzeugt, für den reale Gründe nicht ausreichend bestehen. Holitschers Optimismus gegenüber der amerikanischen Profpcrity ist ein halbes Jahr nach Erscheinen feines Buches widerlegt, und sein Pessimismus in bezug auf die Ohnmacht Europas der amerika - nischen Gewalt gegenüber wird hoffentlich auch recht bald widerlegt werden. Lelix Stössinser.

FÜR DEN KLEINGÄRTNER.

Kleintierhaltung im August Obwohl dos Kleinvieh seinem Besitzer im August nicht ganz soviel Arbeit macht wie in den meisten anderen Monaten, gibt es doch für ihn vieles, was unbedingt getan und nicht vergessen wer- den darf. Am leichtesten hat es der Kleintierhalter jetzt mit seinen Kaninchen, die so ziemlich alles fressen, was augenblicklich wächst und grünt: sogar Fallobst kann er ihnen geben. Dos einzige, worauf er zu achten hat, ist, daß sich in den Ställen der Dung nicht zu sehr häuft, durch den nur Fliegen und anderes Un- gcziefer angelockt werden. Dung steigert bekanntlich die Wärme im Stall sehr und verpestet durch seine erhöhte Ausdünstung den Kaninchen die Luft. Sauberkeit und gute Durchlüftung der Ställe ist unerläßlich. Da die Tiere meistens Ende August in den Haar- Wechsel kommen, empfiehlt es sich, di« Häsinnen möglichst vorher für den letzten Wurs in diesem Jahr decken zu lassen. Die Ziegen brauchen jetzt, wenn sie guten Weidegang haben, nur wenig Futter, da die Samen, die an den Pflanzen und Sträuchern reisen und von den Ziegen gern gefressen werde», das Kraftfutter fast ganz ersetzen. Nur die Böcke sollte man im Hin- blick auf di« Herbstdeckung etwas besser füttern. Vor Nässe sind die Tiere zu schützen, während ihnen etwaige vereinzelte kühle Tage noch nichts anzuhaben vermögen. Des Morgens treibe man sie erst dann aus, wenn der Tau gänzlich abgetrocknet ist. Was nun das Geflügel anlangt, so muß dieses, wenn mög- lich, auf die Stoppelfelder getrieben und infolgedessen weniger ge- füttert werden. Nur bei den Hühnern, die jetzt in die Mauser kommen und nicht hinaus auf die Fillder getrieben werden können, muß man fiir gut« und kräftige Nahrung sorgen. Die Tiere kom- men dann schneller durch di« Mauser , die sie meistens immer etwas schwächt. Die Legetätigkeit geht aus diesem Grunde jetzt ebenfalls zurück und es ist grundfalsch, diese etwa künstlich anregen zu wollen. Nach verschiedenen Beobachtungen und Versuchen empfiehlt es sich, den im Federwechsel befindlichen Hühnern außer dem un­bedingt nötigen frischen Grünzeug am Morgen Gerste, mittags Weichfutter, das zu gleichen Teilen aus Weizenkleie und Gersten- schrot bestehen soll, und abends abwechselnd Mai» und Gerste zu geben. Bei den jungen, aus Frühbruten stammenden Tieren trenne man die Hähne von den Hennen und schlachte die über- zähligen nach eventueller kurzer Most. Man füttert die betreffen- den Hähne in diesem Fall in einem sauberen kleinen Stall mit einem hauptsächlich aus Kartoffeln und Rüben bestehenden Weich- futter. Zuchtenten sollten keinen Wassermangel leiden: sie über- winden die Mauser sonst schwerer. Ein Rupsen der Enten ist nicht zu empfehlen, weil es die Tiere zu sehr schwächt und es sich außer- dem auch nicht lohnt.

Im Taubenschlag muß man stets für sauberes Trink- und Badewasser sorgen. Die Tier« werden nur abends knapp ge- füttert. Etwaige Gelege nehme man ihnen fort, da ein Brüten nicht mehr in Frage kommt. Für Sauberkeit und gründliche Durch- lüfwng des Stalles ist selbstverständlich nach wie vor Sora« zu tragen. Dies wäre das Wichtigste, was der Kleintierhalter im August zu beachten hat: er sollte aber nicht nur an den Augenblick, sondern auch an den Winter, in dem er viel Trockenfutter braucht, denken, und jetzt noch, solange es Zeit ist, die entsprechenden Kräuter dafür sammeln und trocknen. Trockenfutter kann man niemals genug haben. G. B. Erdbeerbeete rein halten Die so rasch und nicht gerade glücklich verlaufene Crdbeerernte hat die Pflanzen nicht in bestem Kulturzustand« hinterlassen. Viele Trieb« mit Blüten sind nicht zur Fruchtausbildung gekommen, son- dem vertrocknet und vielfach zeigen die Blätter die Fleckenkrankheit. Man wird also gut tun, beim jetzt notwendig werdenden Abranken die alten Pflanzen gründlichlich zu säubern. Natürlich müssen die befallenen Bläter verbrannt werden. Ein Auflockern des Bodens ist anzuraten, damit nach der Dürre eine durch die jüngsten Regengüsse geförderte Neubelebung der Pfla».zen eintritt. Die abgenommenen Senker sollten auf«in Beet, womöglich zunächst unter Glos, gebracht werden, um dann Ende August neu ausgepflanzt zu werden. P. D. Wert des Schweinedüngers. Für viele Kleinsiedler ist der aus der Schweinehaltung sich er- gebende Dünger das Rückgrat der ganzen Bewirtschaftung. Viel- fach ist nun die Ansicht verbreitet, daß der Schweinedung tief unter dem übrigen tierischen Bümjer stehe. Die Wissenschaft lehrt uns anders darüber urteilen. Nach einer im Landwirtschaftlichen Ka- lender von Mentzel und V.Lengerkc veröftentlichten Tabelle gib' Stutzer folgende Zahlen für die mittlere Zusammensetzung der Stall- düngerarten an: Organische Masse im Rinderdünger I.(in Prozenten) 20, im Pferdedimger II. 25,4, im Schafdünger III. 30, im Scknveinediinger IV. 25. Stickstoff: I. 0,45, II. 0,58, lll. 0,85. IV. 0,45. Phosphorsäure: 1.0,25, 11.0,28. III. 0.25. IV. 0,19. Kali: I. 0,55, II. 0,53, III. 0,67, IV. 0,55. Kalt: I. 0,45, II. 0,30, III. 0,30, IV. 0,05. Wie man sieht, ist das Verhältnis bei den drei wichtigen Nährstoffen: Stickstoff, Phos- pharsäure und Kali für den Schweinedung nicht ungünstig, und das Zu-wenig an Kalk läßt sich ohne große Kosten ersetzen. Zu bedenken ist ferner, daß in der Kleinwirtschaft meist auch noch Ziegen- und Kaninchendung erzeugt wird, die den Schweinedung wohl nicht quantitativ sehr vermehren, aber qualitativ die Dünger- masse bereichern. x.D.

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