An die Seite der Arbeitenden! Im Kampf mit dem Erdbeben.

Ein Lebertritt zur Sozialdemokratie.

fapitalistische Brutalität.

Wie der Mensch sich gegen Naturkatastrophen schützt.

-

-

Das allgemeine Gefühl, wenn man ein Erdbeben mit erlebt| Hinblick auf die Erdbeben eine ganz besondere Bauweise und Mate­rialfestigkeit vor, die auch Seitenstöße von nicht weniger als 3,27 Meter- Sekunden also mehr als ein Drittel der Erd­beschleunigung aushält. Was nun die Bauweise von Gebäuden angeht, so haben sich Holzbauten mit entsprechender Konstruktion und mit startem Dreiecksverband als recht erdbebenfest erwiesen. Merkwürdigerweise erfüllen aber gerade die japanischen Holzhäuser, trotz jahrhundertelanger Erfahrung, diese Bedingungen nicht, fie tragen ein schweres Dach auf leichtem Holzgerüst; daher auch die große Zahl der zerstörten Gebäude bei dem letzten Erd­beben. Völlig ungeeignet für Erdbebengebiete find Steinbauten aus Bruchstein oder Ziegeln, wie sie z. B. auf dem Balkan häufig sind. Die großen Zerstörungen vor einigen Jahren in Bulgarien und Griechenland und jetzt wieder in Italien beweisen das deutlich. Sehr zweckmäßig sind dagegen Eisenbauten; jedoch dürfen keine schlanken Säulen mit leichter Ziegelfüllung verwendet werden; die Säulen verbiegen sich und die Füllung brödelt heraus.

Der Schritt von Anton Erkelenz hat als Signal gewirkt. Dr. Ernst Lehmann , Pfarrer der Lutherkirche in Mann­ heim , einer der Mitbegründer der Nationalsozialen Partei Naumanns, dann jahrelanges Mitglied der Deutschen Demo- oder die Berichte von den Verheerungen lieft, die es angerichtet hat, fratischen Partei hat um die Aufnahme in die Sozialdemo- ist das vollkommener Machtlosigkeit. Erdbeben gelten in weitesten fratische Partei Deutschlands angesucht. In dem Schreiben, Kreisen als eine Naturgewalt, der man nicht begegnen fann. Es ist das seinen Uebertritt zur Sozialdemokratie begründet, wohl bekannt, daß sich die Erdbebenforschung mit der Erkenntnis heißt es: der Ursachen der Beben beschäftigt und daß sie versucht, ihr Ein treten im voraus zu bestimmen, fast unbekannt ist es aber, daß die Geologen auch an der Verhinderung der schrecklichen Folgen dieser gefürchteten Naturtatastrophen arbeiten. Die meisten aller Erd bebenschäden werden durch ungeeignete Bauweise verursacht, wofür gerade die furchtbaren Erdbebenverwüstungen in Mittelitalien ein erschütterndes Beispiel sind. Daß ganze Dörfer oder Städte von Erdspalten verschluckt werden, wie der Laie es sich häufig vorstellt, Bei dem Erdbeben, das kommt ganz außerordentlich selten vor. 1923 Mitteljapan verwüstete, wurden nicht weniger als 250 000 Gebäude zerstört. Bon den wenigen beobachteten Erdspalten traf keine einzige die Häuser. Lediglich ein Stadtteil in Yokohama und einige Gebirgsdörfer wurden durch einstürzende Steilhänge be schädigt. Alle anderen Schäden sind auf den direkten Stoß der Bebewellen zurückzuführen. Die Hauptgewalt des Erdbebens liegt nicht in sentrechten, sondern in den wagerechten Stößen, da die Stoßrichtung der Beben meist in spigem Winkel zur Erdoberfläche verläuft. Diesen horizontalen Stößen, die eine rüttelnde Bewegung von mehr oder weniger großer Stärke hervorrufen, sind die Häuser in der gewöhnlichen Bauart wegen ihrer mangelhaften Seiten steifigkeit meist nicht gewachsen.

,, Ich ersuche hiermit um meine Aufnahme in die Sozial demokratische Partei Deutschlands . Wenn ich als fast Siebzigjähriger mich noch zu diesem Schritt entschlossen have, so erfordert derselbe auch eine besondere Begründung. Denn ich komme zu der SPD. als einer, der von Beginn seiner pfarr­amtlichen Wirksamkeit an in engster Fühlung mit dem merttätigen Bolt, unter der Führung Friedrich Naumanns in die Politik hineingegangen ist. Ich habe dann mit Naumann und seinen Anhängern den gemeinsamen Eintritt in die sich heute deutsch demokratisch nennende Partei vollzogen und in deren Auftrag auch einige Male zum Badischen Landtag kandidiert. Seither habe ich aber in steigendem Maße die Beobachtung gemacht, daß die Deutsch- Demokratische Partei den meiner Ueberzeugung nach für das Volkswohl notwendigen sozialen und wirt. schaftlichen Aufgaben, um deren Berwirklichung willen sich meine politischen Freunde mit mir dereinst der Partei angeschlossen hatten, infolge ihrer Zusammensetzung nicht oder nicht mehr gewachsen ist. Diese Beobachtung ist mir zur Gewißheit ge­worden angesichts der Vorgänge, die sich im Hintergrund des auch von den Demokraten mitunternommenen Experiments des Brüning Blods abgespielt haben und noch abspielen: ich sehe in diesen Bor­gängen mur zu deutlich

den planmäßigen und fonzentrischen Angriff des Kapitalismus, des sich hinter dem Schlagwort der Kapitalbildnug verstecenden reinen Renteneinkommens, gegen die Arbeit und ihre gerechte Entlohnung.

Wenn, um nur eines herauszugreifen, die J. G. Farben industrie als das größte deutsche Industrieunternehmen mit einem reinen Barvermögen von über 100 Millonen Mart trotz bereits im deutschen Vaterland vorhandener vieler hunderttausender Ar­beitslofer

in dem einen Jahr 1929 durch die Entlassung bon über 20 000 Arbeitern und Angestellten eine Summe von etwa 56 Millionen Mark einspart, um damit, ganz zu schweigen von den Tantiemen und Spiken­gehältern ihrer Aufsichtsräte und Generaldirektoren, die doppelte Summe, nämlich 112 Millionen Mark, in Gestalt einer 14prozentigen Dividende über ihre nicht mitarbeitenden Aktionäre auszuschütten", so ist das gewiß eine kapitalistische Brutalität er schreckendster Art. sslcha grugstas ric Wenn dazu aber dieselbe Unternehmung durch ihre in den ver schiedenen bürgerlichen Parteien sizenden Aufsichtsräte die Front derer verstärkt, welche die Lasten der wesentlich durch fie verursachten Arbeitslosigkeit systematisch auf die Schultern der durch fie in ihrer ganzen Arbeitseristenz erschütterten Kreise abzuwälzen suchen, so ist das allerdings ein Fanal, wie es mit der wirtschaft­lichen die politische Lage innerhalb unseres deutschen Vaterlandes nicht gut greller beleuchten fann.

Diese Begründung meist auf die ganz einfachen und flaren sozialen Tatsachen hin, die durch feinerlei Bhrafen der Barteien des Brüning- Blods aus der Welt geschafft werden

Der Architekt, der erdbebenjefte Häuser in Erdbebengebieten bauen will, muß daher mit dem Geologen zusammenarbeiten, er muß vor allem die Stärke der Stöße tennen, die voraussichtlich der Bau auszuhalten hat.

In vielen Fällen ist auch die Periodizität, d. h. die Zeitfolge, der Stöße von Bedeutung. Bei Schornsteinen z. B. muß man die ver= mutliche Periode der Beben kennen, denn freistehende, hohe, schlanke Bauwerke nehmen die rüttelnde Erdbewegung des Bebens leicht auf. Da sie außerdem noch eine Eigenschwingung befizen, muß man darauf achten, daß die Periodizität der Eigenschwingung nicht mit ber des Bebens zusammenfällt, fonft treten sogenannte Reson­nanzwirtungen auf und der Schornstein brichtmeist im unteren Drittel ab.

Sehr wichtig ist Borausberechnung der Erdbebenwirkung natür lich bei Brüdenbauten. In Totio schreibt darum die Baupolizei mit

Arithmetit des Schreckens.

Es fielen 1 808 545 deutsche Soldaten.

Es fielen 14 000 farbige deutsche Kolonialsoldaten. Es fielen 10 000 000 Soldaten aller Nationen.

Auf den Friedhöfen von 26 Ländern befinden sich 900 000 deutsche Kriegergräber. Ende 1929 gab es noch 200 000 Bermißte. Es fielen 9 586 000 Pferde.

Bermundet wurden 4 247 143 Deutsche .

Bermundet wurden 18 000 000 Angehörige aller Rationen. Dutschland muß 800.000 Kriegsbeschädigte versorgen( die Zahl umfaßt nur die über 30 Proz. Beschädigten), darunter 1 163 Frauen ( Schwestern und durch Luftkrieg Verletzte). Einzelne Leiden fonnten ausgezählt werden: Es gibt 2888 Kriegsblinde, 41 000 Lungen­krante, 5410 Geiftestrante, 44 000 Amputierte. An Hinterbliebenen müssen in Deutschland versorgt werden: 36 400 Kriegermitmen, 1280 000 Striegermaisen, 193 000 Striegereltern. Allein die Stadt Berlin zahlt in jedem Monat an Zufahrenten für Kriegsbeschädigte und hinterbliebene 1,5 Millionen Mark.

Als Reparation an Frankreich mußte Deutschland auch 30 000 Bienenstöcke abgeben.

Die Gesamtkosten des Weltkriegs werden auf 247 Milliarden Dollar geschätzt.

-

Angesichts diefer Lage führen meine eigenen politischen An­schauungen nun auch mich noch, ebenso wie meinen langjährigen Parteifreund Anton Erkelenz , in die Reihen der Sozialdemo­fratischen Partei, welche mir die gekennzeichnete Lage allein zu Der Weltfrieg stellte folgende Retorde" auf: Das größte durchschauen und aus dieser Erkenntnis heraus den unumgänglichen Massengrab befindet sich in Frankreich und birgt 30 000 Gefallene. Kampf für die Arbeit und das werktätige Bolk zielbewußt und be- Bei der Torpedierung der„ Lufitania" im Mai 1915 tamen 1300 sonnen zu führen sucht." Menschen um. 1917 vergiftete eine einzige Giftgaswelle in der Champagne 2000 Menschen; 540 waren sofort tot. Ein einziger Luftangriff auf London verursachte neben allen anderen Schäden 28 000 Fälle nervöser Zusammenbrüche und Nervenerschütterungen. Der Krieg schuf eine Riefenliteratur. Auger elma 330 Regi mentschroniken und der Fachliteratur laffen sich in Deutschland rund 100 einigermaßen bekanntgewordene Kriegsbücher zählen. Ihre Gesamtauffage dürfte etwa 10 Millionen betragen. Den Reford hat der Ulstein- Verlag inne mit Erich Maria Remarques ,, Im Westen nichts Neues ". Die deutsche Auflage beträgt über 1 Million; die Gesamtauflage aller Uebersetzungen in über 30 Sprachen wird auf über 3 Millionen geschätzt. Diese Zahl bedeutet einen Ladenpreis umfah von etwa 15 Millionen Mart.

fönnen!

Englischer König unterzeichnet Flottenpatt. Die Ratifitations urkunde des Londoner Dreimächtepaftes ist vom englischen König unterzeichnet worden.

Der Abend

ift die Spätausgabe des„ Borwärts". Das Blatt ist bei den Straßenhändlern, an den Zeitungsfiosten und in den Bahn­hofsbuchhandlungen zum Preise von 10 Pf. zu haben.

Außerordentlich vorteilhaft ift ein Abonnement des ..Borwärts", deffen Lesern der„ Abend" ohne besondere Ber­güfung ins Haus geliefert wird. Borwärts" und„ Abend", von denen 12 Nummern wöchentlich erscheinen, toffen zu­fammen nur 85 Pf. die Woche oder 3,60 m. den Monat.

"

Jch abonniere den Borwärts"( und die Abend­ausgabe für Berlin " Der Abend") mit den illustrierten Bei­lagen Bolt und Zeit" und Kinderfreund", sowie den Bei­lagen Unterhaltung und Wissen"," Frauenstimme"." Technit", Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts" in Groß­Berlin täglich frei ins Haus

Name:

Bohnung:

Dorn

-

bei

( Monatlich 3,60 mt., wöchentlich 85 Pf.)

Straße Nr.

Sof- Quergeb.- Seitenfl. Tr. links- rechts

Das deutsche Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegergräber enthält eine Kartei von 15 Millionen Blättern.

Das mumienreichste ägyptische Grab.

G. W.

Auf ein Grab, in dem sich etwa 300 Mumien befinden, ist der Brofeffor für Aegyptologie an der Universität Kairo Dr. Selim Jahres mit der Durchforschung des Inhalts einiger Gräber in der Hassan durch Zufall gestoßen. Er war in den ersten Monaten dieses Nähe der Sphing von Gizeh befchäftigt. Am 25. Mai", so erzählt er selbst ,,, an dem letzten Tage, bevor ich meine Arbeiten abschloß, richtete ich ein altes Felsgrab, das ich für leer hielt, als Lager raum ein. Nachdem wir eine alte Staubschicht von etwa 25 Senti­meter entfernt hatten, stießen wir plöglich auf eine große Anzahl von Mumien, die in vier Schichten lagen. Zunächst wurde nur eine von diesen herausgenommen. Es war die eines Priesters, der vor etwa 2500 Jahren lebte. Ich schätze den Inhalt dieses Grabes auf 300 Mumien, und daß ist die größte Zahl, die jemals in einem Grab gefunden worden ist." Dr. Haffan wird im Herbst dieses Jahres die genaue Untersuchung des Grabes durchführen.

Denkmal für Romanfiguren.

Die Stadt Hannibal im amerikanischen Staate Missouri hat den beiden berühmten Hauptpersonen Mark Twainscher Romane, Tom Sawyer und Huckleberry, ein Dentmal errichtet. Für die Stadtväter Hannibals sind diese beiden Romanfiguren fo lebendig und in Fleisch und Blut übergegangen, daß bei dem Dentmal der beiden amerikanischen Jungens der Name ihres Verfassers Mark Ausfüllen und einsenden an den Berlag des Borwärts", Twain , als überflüssig betrachtet worden ist; Mark Twain selbst Berlin SW 68, Lindenstraße 3. würde dies vielleicht als höchste Ehrung aufgefaßt haben.

Die zweckmäßigste Bauart ist Eisenbetonbau mit Eisentrag konstruktion. Die rahmenartigen Verbindungen von Säulen und Baffen lassen sich ohne große Mehrkosten so verstärken, daß fie tragfähig gegenüber allen auftretenden wagerechten Stoßträften merden. Derartige Rahmenkonstruktionen haben sich 1923 in Japan außerordentlich bewährt, die modernen Eisenbetonwoltenfrager haben das Erdbeben gut überstanden.

Wichtiger fast noch als die vorsorgliche Bauweise ist die Aus­wahl des Bauplages und die zweckmäßige Gestaltung des Bauplanes bei Anlegung von Ortschaften und besonders von Erdbauten, Tal­sperren, Wasserkraftwerken und nicht zuletzt bei der Berlegung von Gas- und Wasserleitungsröhren. Unzweckmäßig verlegte Gasrohre haben 1923 in Japan großen Feuerschaden angerichtet. Hier ist der Untergrund von größter Bedeutung, der Geologe muß überall die Borarbeit leisten und in engster Fühlung mit dem Architekten arbeiten. Auch bei der Anlage von Eisenbahndämmen muß der Geologe gehört werden. Böschungen sind durch die rüttelnde Bewegung der Erdstöße besonders gefährdet; sie müssen daher mög­lichst flach angelegt werden. Sehr gut überstehen dagegen über. raschenderweise Tunnelbauten auch schwere Beben. Die Gewölbe­fonstruktion nimmt jeden Stoß leicht auf.

Man sieht also: Kluger Kopf und weise Borsicht hilft dem Menschen die Natur auch in ihren scheinbar unbezwingbarsten Aeußerungen besiegen. Dr. A. G.

Noch einmal das Berliner Ehrenmal.

Ueberraschend schnell nach Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten für ein Berliner Ehrenmal wird uns schlicht und offiziell mitgeteilt, daß der Entwurf von Tessenom für den Ausbau der Schinkelschen Wache am Opernplatz ausgeführt werde. Bereits zum Totenfonntag soll die Gedächtnisstätte für die im Weltkriege Ge­fallenen fertig sein.

Zu der ministerialen Berlautbarung ift ober ameierlei zu be­merten, und man möchte hoffen, daß diese Brateste nicht auf dem Bapier der( wie immer in Kunstfragen fo gut wie einmütigen) öffentlichen Meinung bleiben, über die unser hoher Bürokratismus fich mit souveräner Nichtachtung hinwegfett; fondern daß sie von fulturbewußter Stelle im Preußischen Landtag aufgegriffen und zur Sprache gebracht werden.

Zunächst gibt es im Entwurf von Tessenow einige schwache Stellen, die nicht unverändert ausgeführt werden können. Sein Ent­wurf ist zweifelios von hoher Qualität; wir haben seine künstlerischen Borzüge anerkannt, und Tessenow ist ein so großer Künstler, daß auf jeden Fall das Ehrenmal bei ihm in besten Händen ruht. Das hindert aber nicht, zu sagen, was geändert werden müßte: die allzu bünnen Kandelaber und der Mangel an einer Inschrift.

3weitens aber muß immer wieder gegen die Eigenmächtigkeit Einspruch erhoben werden, mit der unsere Behörden fich in fünft­Nerischen Fragen über die öffentliche Meinung, ja über einfache Staatsbürgerrechte hinwegsehen. Man denke nur an den falten Gleichmut, mit dem das Opernhaus jüngst geschändet wurde! Und nun wird ein Wettbewerb für ein Ehrenmal ausgeschrieben, ein Breisgericht von Sachverständigen erteilt Breise, aber es spaltet fich erheblich in seinen Ansichten, einer unserer größten Architekten fühlt fich durch die Art der Entscheidung benachteiligt und erhebt Brotest, weil in der Tat die Bedingungen des Ausschreibens nicht eingehalten worden sind, die Presse verlangt eine gründliche Beurteilung der Pläne und Untersuchung des Falls und was geschieht? Mit dürren Worten wird verkündet, daß eine weise Obrigkeit den Tessenomischen Entwurf stehenden Fußes ausführen werde.

Ob nun das Gerücht recht hat, daß dieser Entschluß längst vor Entscheidung des Preisgerichts festgestanden habe, aber nicht, ob der erste Preis der Jury den Ausschlag gab, ob Tessenom der Geeignete sei oder Mies van der Rohe oder Poelzig , das ist hier nicht wesent­lich. Unverantwortlich und unerträglich bleibt die Diftatur der Bürokratie, die ihre Entscheidung dem Bolt als lezte Weisheit mit­teilt, ohne sich die Mühe auch mur der fleinsten Begründung zu machen. Das Prinzip dieses Bauabsolutismus, das im preußischen Finanzministerium sein stärkstes Bollwert besitzt, ist unmöglich, ebenso unmöglich wie die dilettantische Willkür Wilhelms II. es war, P. F. Sch. und es muß radikal beseitigt werden. SH

Die Ausstellung des Welfenschatzes. Donnerstag wurde im Stä delschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. die Ausstellung des Belfen ichages eröffnet. Es ist das erste Mal, daß der Schaß der deutschen Deffentlichkeit zugängig gemacht wird. Die Sammlung ist der einzige deutsche Nationalschat, der vollständig erhalten ist. Er wurde im 11. Jahuhundert von Gertrud von Braunschweig angelegt und später von Heinrich dem Löwen übernommen und weiter vervollständigt. Es handelt sich um über 80 aus Gold und Silber gearbeitete Kunst­schäße, die teilweise mit Edelsteinen besetzt sind. Das Schicksal des Belfenschatzes ist noch unbestimmt.

Der Ernft des Kegelns. Die großen Bezirksverbände der Kegel­tlubs find untereinander in einen Meinungsaustausch eingetreten mit dem Ziel, die einzelnen Klubs zu einer ernsten und mehr sportlichen Ramenswahl zu veranlassen. Künftighin sollen Klubs, die diesem Erfuchen nicht entsprechen, von allen Meisterschaftstämpfen und Botalwettbewerben ausgeschlossen werden. Demnächst werben alfo die Klubs wie„ Sachte Nutte" und„ Lattenschieber" oder„ Au Bade" ober ,, Gib ihm Saures", die in Berlin und Umgebung nicht gerade felten zu finden sind, von der Liste der offizellen Beranstaltungen im Regelsport verschwinden. Gibt es denn gar feinen Männer­stolz vor diesen tulturbeledten Bongen mehr?

-

"

Die Bevölkerungszunahme in New Bort. Wie das Statistische Büro mitteilt, hatte die Stadt New York bei der letzten Bolts­zählung 6 959 195 Ginwohner. Ihre Zahl hat sich seit der Bolts­zählung von 1920 um 1 139 147 erhöht.