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Ein neues Jugendgefängnis.

Wird es eine wahre Erziehungsanstalt werden?

Die erfolgreiche Durchführung eines vom Erziehungs­gedanten getragenen Strafvollzugs ist in erster Linie eine Personenfrage." ,, Erziehung zur Freiheit ist das letzte Ziel des Strafvoll. zuges, Erziehung zum sozialen Menschen, die Eingliederung des Unfozialen in den Organismus der Volksgemeinfdjaft." Preußischer Justizminister Schmidt.

In Kottbus ist eine neue Jugendstrafanstalt im Entstehen be­griffen. 100 junge Leute im Alter bis zu 21 Jahren sind bereits dahin übergeführt; 50 weitere im Alter bis zu 25 Jahren sollen in dürfnis nicht allein der Berliner Bevölkerung entsprochen; etwa

20 Proz. der jugendlichen Gefangenen stammen von auswärts und sind in Berlin unter die Räder gekommen.

Wenn in Moabit Richter in ihrer Urteilsbegründung zum Aus drud brachten, daß Angeklagte für längere Zeit ins Jugendgefängnis sollten, um hier erzieherischen Einflüssen unterstellt zu werden, schüttelte der Eingeweihte über solche Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse den Kopf. Man fonnte froh sein, wenn das Jugend­gefängnis Blößensee nicht das Gute, das im jungen Menschen vorhanden war, zerstörte; von einer systematischen Erziehung zum geordneten Leben konnte hier teine Rede sein. Dazu fehlte fast bis zuletzt die pädagogisch interessierte Leitung, fehlten die Hilfs fräfte in der Person von Fürsorgern und entsprechend eingestellten Aufsichtsbeamten, fehlten jedwede pädagogischen Hilfsmittel, wie Selbstverwaltung, Gemeinschaftsräume, genügende Beschäftigung mit geiftigen Dingen, sportliche Betätigung, ausreichende Arbeitsgelegen heit, Erziehung zur Selbstverantwortung, Selbstdisziplin und selb ständige Willensbetätigung. Es herrschte ein ausgesprochener

Gefangenengeift mit führender Stellung der Rückfälligen und die übliche Anstaltspsychologie Wer die jungen Leute von der Anklagebant her tannte und sie einige Zeit später sah, war unter solchen Umständen über die vergröbernde Wirkung des Anstaltslebens nicht erstaunt. In ihrer ablehnenden Einstellung bem Jugendgefängnis Plötzensee gegenüber wußten sich sämtliche inter­Jugendgefängnis Blögensee gegenüber wußten sich sämtliche inter­

effierenden Stellen einig.

die ganze Woche über auf dem Gute ohne zweckmäßige Ausfüllung der Freizeit in gemeinsamen Schlafräumen gewissermaßen nur als Arbeitsvieh des Gutsherrn verbringen. Der Richter, der die jungen Menschen in die Anstalt schickt, stellt sich die Dinge nicht so vor, daß diese, losgelöst von der Anstalt, irgendwo auf dem Gut arbeiten, um nach der Rückkehr in die Freiheit ihr früheres Leben in gefährdender Gesellschaft schlimmer Kameraden fortsetzen. An­ders wenn die jungen Leute wie in Neumünster , jeden Morgen auf Laftautos zu den Arbeitsstellen gebracht werden und abends in die Anstalt zurückkehren, um hier an dem Anftaltsleben verantwortlich städtische Jugend soll in diesem Zusammenhang nicht angeschnitten

werden.

Die andere Gefahr ist die Entfernung der Anstalt vom Wohnsitz der Verwandten der jungen Leute. Klagen über die Möglichkeit für die nächsten Angehörigen sie zu besuchen, werden bereits jetzt laut. Ueber

die erzieherische Bedeutung dieser periodischen Besuche ist kein Wort zu verlieren. Die Beziehungen zum elterlichen Hause, die nicht selten im Gefängnis erst wieder aufgenommen werden, müssen unbedingt gepflegt werden. So müssen auch Mittel und Wege gefunden werden, es den unbemittelten Eltern in dieser wirt­schaftlich so schweren Zeit zu ermöglichen ihre verlorenen und wieder­gefundenen Söhne zu besuchen. Aufgabe des Strafvollzugs und Wohlfahrtsamts wird es sein, die efforderlichen Mittel zur Verfügung bedeutet die Entfernung vom Jugendamt. Die Fürsorger zu stellen. Eine weitere Einbuße der erzieherischen Einwirkung des Jugendamts haben bisher an den Anstaltskonferenzen teilge­nommen, haben ihre früheren Schützlinge ständig besucht, um die Fühlung mit ihnen nicht zu verlieren. Nur so waren fie imitande, die Betreuung der jungen Menschen nach deren Entlassung sofort wieder aufzunehmen.

Im Rahmen eines Zeitungsartikels fonnte nur das Wichtigste furz jizziert werden. Der Strafvollzug der Provinz Brandenburg Strajanstalten zu haben. Mit der Schaffung der Jugendstrafanstalt tonnte bis zum Augenblick sich nicht rühmen, besonders moderne Nun soll es anders werden. In Kottbus soll eine Jugendstraffentlich ist es dem neuen Leiter des Strafvollzuges für die Provinz in Rottbus wäre wenigstens ein schüchterner Anfang gemacht. Hof anstalt geschaffen werden, die sämtlichen Anforderungen des mo dernen Strafvollzuges genügt. Die Erfahrungen der drei preußischen Jugendgefängnisse von Wittlich , Neumünster und Breslau und die neuesten verblüffenden Erfolge einiger weniger auf breitester Selbstverwaltung fußender amerikanischen Strafanstalten sollen beim Aufbau der neuen Anstalt zum Heil der jungen Leute und der Bevölkerung nutzbar gemacht werden. Da ist es Pflicht der

Deffentlichkeit, Wünsche zu äußern, deren Verwirklichung eine ab­jolute Notwendigkeit ist, soll die Anstalt in Zukunft ihre Aufgabe, eine wahre Erziehungsanstalt zu sein, erfüllen. Es gilt vor gefähr­lichen Halbheiten und pädagogischem Dilettantismus zu warnen.

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Rein baulich betrachtet steht in Kottbus der Gestaltung eines modernen Jugendstrafvollzuges nichts im Wege. Die Zellen sind geräumig und luftig, haben verhältnismäßig große Fenster. An Stelle des üblichen Kübelsystems sollen Spülklosette außerhalb der Zellen eingerichtet werden; die Arbeitsräume find ganz vor 3üglich Arbeitsmöglichkeiten müssen noch geschaffen werden Gemeinschaftsräume für die gemeinsamen Mahlzeiten und zum Aufenthalt während der Freizeit sind teils vorhanden, teils auszu bauen. Zwei schöne Spiel- und Spazierhöfe und ein Sport rlah außerhalb der Gefängnismauern stehen zur Verfügung. Dem Mißstande, daß sich die Gemeinschaftsräume außerhalb des Zellen hauses befinden, tönnte durch eine leberführung abgeholfen werden; einige bauliche Veränderungen an Bade- und anderen Räumen find leicht auszuführen. Das Geld dürfte sich finden, wenn die Straf­vollzugsbehörde für die Notwendigkeit dieser Umbauten das nötige Berständnis aufbringt. Und wie sollte sie das nicht?

Brandenburg , einem Manne der Tat, nicht des Wortes, vergönnt, auf Grund der Neuordnung des Strafvollzuges das zu schaffen, muß und soll nicht ein Blendwert nach außen, sondern eine Stätte was seinem Vorgänger nicht gelungen ist. Die Anstalt in Rottbus ernster, nach allen wissenschaftlichen Forderungen aufgebauter Jugend­erziehung werden. Ist das preußische Justizminifterium bereit, alles zu tun, um Worte zu Taten werden zu lassen? Leo Rosenthal .

an Dermann Keffer.

Zu seinem heutigen 50. Geburtstage.

Der Schriftsteller Hermann Keifer, Dramatiker, Novellist, Romancier und Essayist, hat niemals im Mittelpunkt des literarischen und kulturellen Intereffes gestanden. Dieses geschah nicht, weil ihm das geistige oder fünstlerische Format jehlte, fondern weil er sich von jeder Richtung, die glaubte, die Rätsel der Welt gelöst zu haben und als letzter Ausdruck künstlerischer Gestaltung zu gelten, fern hielt. Damit ist nicht gesagt, daß Keffer in einem Wolfenfududsheim refi­dierte und bestimmte Zeitprobleme nicht fah, aber er nahm fie nie­mals als abfolute Werte, er versuchte vielmehr, fie in die allgemeine fulturelle Entwicklung einzuordnen. Und dies Bestreben schadete feiner Popularität.

Im Kriegsjahr 1916 erschien sein Roman ,, Die Stunde des Martin Jochner", ein Journalistenroman, der aber bereits die ganzen menschlichen Birrnisse des Krieges in einem Brennpunt: jammelte. Resser ist hier nicht Steptiker oder absoluter Berneiner, doch er sieht die Kehrseite der Medaille, das menschliche Leiden, er ahnt die Katastrophe voraus.

So wichtig die bauliche Eignung zur Gestaltung einer Jugend strafanstalt ist, bleibt sie doch weit zurück hinter den anderen zweifellos wichtigsten Borbedingungen. Ein noch so interessierter und fachmännisch vorgebildeter pädagogischer Leiter der Jugend­strafanstalt ist machtlos, stehen ihm nicht die erforderlichen Hilfs. fräfte zur Seite. Er bedarf in erster Linie eines ganz auf die Der Roman erschien, als der Expreffionismus sich zu einem eigenartige Binche der jungen Leute eingestellten Fürsorgers; furzen Siegeszuge rüstete. Ein nervöses Bibrieren der Sprache, ein wenigstens zweier Lehrer, die gleichzeitig Pädagogen find auf Suchen nach gefühlsstarken Bildern find die positiven Seiten, die 150 junge Leute viel zu wenig, man nehme doch ein Beispiel an Keffer der literarischen Zeitrichtung abgewinnt. Doch darüber hin­den Fürsorgeanstalten; eines Arztes, der, psychologisch und aus sucht er eine flare und fühle Gestaltung, einen fast architetto­psychiatrisch orientiert, dem Direktor ein wirklicher Helfer wird nisch anmutenden Ausbau des Berkes. Kejser zeigt sich als für den Leiter des preußischen Strafvollzuges, der selbst Arzt ist, Romancier, der nicht nur einen individuellen interessanten Fall be­natürlich eine Selbstverständlichkeit; eines modern eingestellten handelt, sondern der auch den Menschen in seiner Umwelt sieht, ihn Pfarrers als wahren Jugendseelsorgers und schließlich eigens als Ausstrahlung der Zeit und der Umgebung empfindet. Indivi­ausgewählter Inspektoren und Wachtmeister, die für die jungen duelles wird einem Zeitgeschehen eingeordnet und erhält erst aus Menschen Verständnis haben. Mehrere junge Brattikanten, Studieser Berspektive Bedeutung. Schon in diesem Roman finden sich denten von Wohlfahrtskursen würden keine unbedeutende Hilfe dar- Stilisierungen, die in dem Drama Summa Summarum" ſtellen. ( 1920) vorherrschen. Einzig unter diesen Bedingungen

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wäre es möglich, in der Jugendstrajanstalt einen erzieherischen Geist zu schaffen, den Geist, den die neueste Verordnung über Vollzug von Freiheitsstrafen wünscht, und der im Sinne der wieder holten Aeußerungen des Justizministers Schmidt wäre.

Das Stufensystem dürfte in der Rottbuffer Anstalt nicht wie in Wittlich auf Strichen, rein mechanisch aufgebaut, also der Auf stieg zur nächsten Stufe nicht davon abhängig gemacht werden, ob der junge Mensch für Fleiß, Betragen usw, eine gewisse An­zahl Striche oder Punkte erhalten hat. Nur nach eingehender Be­sprechung jeder einzelnen Einstufung auf der Anstattston fe renz unter Anhörung des Arztes, Lehrers, Fürsorgers, Pfarrers und der Anstaltsbeamten dürfte diese vonstatten gehen. Die Selbst­verwaltung für die zweite und dritte Stufe muß zum obersten Grundsatz des Anstaltslebens werden. Die Schaffung eines An= staltsgerichts wäre zu erwägen. Die Arbeitsgemeinschaften, in denen sich junge Menschen von' gleichwertigen Interessen zu­sammenfinden tönnten, zahlreiche Anstaltsvereinigungen wie z. B. zur Pflege von Sport und Turnen u. a. m., aufgebaut auf Selbstverwaltung und dem Leben draußen angepaßt, ein Gesangschor und ein Orchester, eine Anftaltszeitung, mit einem Wort, alles, was die Sublimierung gestauter Triebe, wie Berhinde­rung einer Anstaltspfychologie und hintenkung zum Leben gestatten würden, wären ins Leben zu rufen. Individuelle Behandlung auf Grund eingehender Persönlichkeitsforschung und für forgerische Betreuung nach der Entlassung, find Selbstverständlich­feiten. Erziehung zur Arbeit die erste Borausseßung. Schaffung mannigfacher Beziehungen zum Leben außerhalb der Anstalts­mauern unbedingt notwendig. Eine ganz außerordentliche Ge­fahr bilden in erzieherischer Hinsicht die

Arbeitskommandos,

mit denen man in Rottbus leider jetzt schon begonnen hat. Eine er­Biehliche Beeinflussung ist leider unmöglich, wenn die jungen Leute

Hier in dieser Tragikomödie, die nach dem Kriege, in der Revo­lutionszeit spielt, steht die neue Welt der alten gegenüber, und Reffer behandelt die Gegner mit der gleichen Objektivität. Er will beiden Gegenspielern recht geben, da er die Voraussetzungen fennt, aus denen sie kommen. Die Sprache ist knapp und prägnant, und die Menschen verlieren fast ihr individuelles Geficht; sie werden zu Typen, stellenweise sogar zu Begriffen. Es geht Kesser um die Aus­prägung einer Idee und nicht um den einzelnen Fall.

Der Gehaltsabbau.

Amerikanisches Unternehmen macht gründliche Arbeit.

Die National- Registriertassen Gesellschaft in Neukölln, das Berliner Unternehmen der amerikanischen Gesellschaft, glaubt den deutschen Arbeitgebern in Punkto Gehaltsabbau nichts nachgeben zu sollen. So hat jetzt die Geschäfts­leitung allen 314 Angestellten die Kündigung zugestellt, um unter diesem Drud mit den Angestellten neue Dienstverträge abzuschließen.

Bisher wurden nämlich von der Firma auch alle Arbeitnehmer­

anteile zu den Sozialversicherungen getragen, die von den Ange­stellten mit Recht als Leistungszulagen angesehen werden. Diese seit Jahren gewährten 3ulagen sollen nunmehr in Fort = fall kommen, trotzdem die Lage des Unternehmens leinen

Grund für einen solchen Abbau erkennen läßt. Ist doch nach dem gleichen Monat des Borjahres gestiegen.

letzten Monatsbericht der Firma der Umsatz um 23 Proz. gegen den

Es scheint, daß für den im amerikanischen Haupt­

geschäft feſtgeſtellten Auftragsrüdgang die deutschen Arbeitnehmer büßen sollen, und daß die von drüben nun aus­gegebene Abbauparole hier ganz systematisch angewendet wird.

Mit aller Entschiedenheit muß zurückgewiesen werden, daß die Don den Amerikanern. geforderte Unkostenjenkung wiederum auf Kosten der Arbeiter und Angestellten erfolgen soll. Der Vorwand der deutschen Arbeitgeber, den Gehaltsabbau vornehmen zu müssen, um Kündigungen zu vermeiden, verfängt für sich, da entbehrliche oder gar überflüssige Angestellte in diesem Betriebe schon lange abgebaut find.

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Es ist eine glatte Berfälschung der Tatsachen, als ob die durch nennenswert ins Gewicht fallen ganz abgesehen davon, daß es den Fortfall der Zutagen entstehenden Ersparnisse" überhaupt an anderer Stelle genügend Möglichkeiten gibt, diese und noch größere Ersparnisse zu machen, ohne daß die Produktivkraft des Unternehmens jo geschädigt wird, wie durch diesen rücksichtslosen Gehaltsabbau.

Es wird immerhin interessant sein, festzustellen, daß die Firma diesen neuen sozialen Kurs beibehalten wird und darum auch nicht anders bewertet werden will wie deutsche Arbeitgeber- trotz ihrer verheißungsvollen Prospekte.

Kampfbeginn in der Holzindustrie. In der fächsischen Stuhlindustrie 1000 Mann ausgefperrt!

Dresden , 4. August. ( Eigenbericht.)

Auf Anweisung der sächsischen Stuhlfabrikanten find heute im

Bezirk Rabenau etwa 1000 Soizarbeiter ausgesperrt worden, weil sie sich mit dem ihnen angesonnenen starten Abbau der Tarif­

löhne nicht einverstanden erflärt haben.

Paris in der Behrenstraße.

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Bei der Herstellung des seichten, leichten, erotisch aufgepulverten Unterhaltungsstüdes ist die Pariser Machart immer noch führend. Ist das nicht nett von Colette?", die neueste Konfettion des Theaters in der Behrenstraße bekennt sich offen­herzig zu seinen Modell. Mar Bertuch sucht dem Dreiförper problem neue Reize abzugewinnen, indem er einen Luftspiel­fabrikanten mit zwei Frauen experimentieren läßt, von denen jede von der anderen glaubt, sie sei mit ihm verheiratet. Der dritte Akt, der das Fazit ziehen soll Theater im Theater läuft leider negativ aus. So gut die Damen in der Wirklichkeit Theater spielten, in der Theaterprobe versagen sie, und das happy end muß ein beschleunigtes Ende herbeiführen. Aber dazwischen gibt es zwil­schernde Dialoge, hahnebüchenen Unfinn( einen dauernd gadernden Ufferl: Kurt Lilien ), ausgeflügelte Tänze und vor allem hübsch inftrumentierte und einschmiegsame Schlagerchen, Musi? Don W. Rofen. Das Publikum, froh, den verregneten Sommerfrischen entrüdt zu sein und selbst nicht undankbar im Falle von Frei­billetts, wetteifert darin, Friz Schulz, als reizenden Jungen, Rolli Bod und vor allem Alice Se ch y entzückend zu finden. r.

Ein Steuben- Denfmal für New York . In New York hat sich aus Mitgliedern der Steuben- Gesellschaft cine Dentmalsvereinigung gegründet, die Steuben auch in New Dort ein Standbild errichten will. Es wird zu einem Fonds in Höhe von 50 000 Dollar gesammelt, der aus Einzelspenden von je einem Dollar hereingebracht werden soll. blamet

So find Theaterdirektoren!

Prinz Antoine Bibesco , der selbst ein namenhafter Bühnen­schriftsteller ist, und dessen Theaterstück Ladies All" zurzeit in New York große Erfolge erzielt, hat sich mit einer Anzahl Pariser Theaterdirektoren einen Scherz gestattet, der viel belacht wird. Um den Nachweis zu führen, daß einige der Theatergewaltigen von literarischen Dingen so gut wie nichts verstehen, schrieb Prinz Bibesco Molières ,, Georges Dandin " Wort für Wort fein säuberlich ab, wobei er nur die Namen des Verfassers und der auftretenden Personen änderte. Er übersandte das Manuskript an sieben Theater­direktoren. Drei von diesen schickten es sofort mit der obligaten Phrase des Bedauerns zurück, daß das Stück sich für ihr Theater nicht eigne. Es war klar, daß sie das Stück auch nicht erkannt hätten, wenn sie es gelesen hätten. Die anderen vier Direktoren würdigten den Absender überhaupt keiner Antwort. Prinz Bibesco versichert,

Kesser, der in München geboren wurde und nach philosophischen Studien als Journalist seine öffentliche Tätigkeit begann, fann auf ein reiches Werk zurücksehen. Neuerdings ist er auch als Berfaller daß es ihm fern gelegen habe, sich einen frivolen Spaß zu machen. von Hörspielen hervorgetreten.

Der Film als Milderungsgrund.

F. Sch

Vor einem Pariser Gericht hatten sich einige Filmkomparsen zu verantworten, die bei einem Einbruch in eine Vorortvilla über rascht worden waren. Bor Gericht entschuldigten sich die jungen Leute, daß sie bisher in den Ateliers immer nur in Berbrecher­milieus mitzuarbeiten gehabt hätten und geradezu als Einbrecher geschult worden seien. Der Richter berücksichtigte diese Ausrede bei der Strafzumeffung und entließ die Leute mit Bewährungsfrist und dem guten Rat, sich fünftighin nach einer anders gearteten Film­beschäftigung umzusehen.

Er habe ein Interesse daran gehabt, den Theaterdirektoren eine Lektion zu erteilen und ihnen zu Gemüte zu führen, daß, wenn sie es für unter ihrer Würde hielten, sich ernsthaft mit dramatischen Dingen zu beschäftigen und sich nicht einmal die Mühe nähmen, die eingefandten Manuskripte zu lesen, sie das Recht verwirkt hätten, ernst genommen zu werden. Wenn nicht einmal Molière Gnade vor den Augen der Herren findet", erklärt Prinz Bibesco , mer soll da noch der Hoffnung leben, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen?"

man

Banktresor mit Wassergraben. Man denkt unwillkürlich an die Wallgräben der mittelalterlichen Burgen, wenn von dem Wassergraben hört, der das dreistöckige Tresorgewölbe umgibt, das einen ganzen unterirdischen Block des neuen Geschäftshauses der Irving Trusts Company einnimmt. Das im Bau befindliche Ge bäude steht in der New- Yorker Wallstreet. Auf felsigem Grund aufgebaut, befindet sich die Sohle des Tresorgewölbes 23 Meter Der Aufbau des Stuttgarter Zeppelin- Museums. Die Zeppelin- unter dem Straßenniveau und damit tief unter dem Meeresspiegel. Sammlung aus Friedrichshafen wird im Schloß am Charlottenplatz Wenn der Riesenbau fertiggestellt und die Bände des Gewölbes erst untergebracht werden. Die notwendigen baulichen Veränderungen von den Wassern des Grabens umspült fein werden, werden die sind bereits in Auftrag gegeben. Alle Modelle der bisher gebauten Bankangestellten die unterirdische Schazkammer nur unter Zuhilfe­Luftschiffe werden zur Aufstellung gelangen, ferner die technische Entnahme von Luftventilen und Pumpen betreten fönnen, wie sie bei widlung der Meßgeräte und des Motorenbaues gezeigt werden. Die Tunnelbauten unter Flüssen von den Arbeitern gebraucht werden. Museumsverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, gestützt auf den Was aber Diebe und unbefugte Eindringlinge betrifft, so werden Grundstod der Zeppelin- Sammlung, das Museum möglichst zu einem diese nur in das Gewölbe gelangen können, wenn sie über eine allgemeinen Luftfahrt- Museum auszugestalten. Unterfeeausrüftung verfügen.