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Die Tagung der Stenographen.

Große Kundgebung im Sportpalast.- 4000 Schreiber im Wettstreit.

Der Deutsche Stenographenbund leitete den Deutschen Stenographentag mit zwei öffentlichen und gebungen ein. Am Sonnabend abend wurden die Teilnehmer in der Phil­harmonie bei einem Begrüßungsabend willkommen geheißen. Der Vorsitzende des Hauptausschusses, Studiendirektor Dr. Gaster, brachte seine besondere Freude darber zum Ausdruck, daß nicht nur Vertreter aller deutschen Länder, sondern auch aller deutschsprachigen Gebiete, so der Tschechoslowakei , Ungarn , Rumänien , Schweiz3. Polen und Desterreich an den Beratungen feilnehmen. Die Feftveranstaltung wurde um 11 Uhr abgebrochen, als bekannt wurde, daß der Regierungsdirektor Meidinger, der im Auftrage der bayerischen Regierung an den Verhandlungen des Stenographen­tages teilnahm, in seinem Berliner Hotel plötzlich einem Herzschlag

erlegen war.

Zu einer großen und auch eindrucksvollen Kundgebung ver­sammelten sich die Stenographen am Sonntag mittag im Sports palast. Etma 8000 Anhänger und Mitglieder der Bewegung füllten die Halle. Bundesvorsitzender Regierungsrat Dr. Blauert er­öffnete den ersten Stenographentag seit der Schaffung der deutschen Einheitsturzschrift und begrüßte insbesondere die Vertreter aus dem Memellande, aus Danzig , Polen , Rumänien und dem Saargebiet, den Vertreter der ungarischen Regierung und den Schöpfer der schwedischen Einheitskurzschrift, Oberst Mellin. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die überaus klugen Ausführungen des sozial­demokratischen Staatssekretärs Heinrich Schulz , der während seiner Amtszeit im Reichsministerium des Innern zum Vorfämpfer für die Einheitsturzschrift wurde. Die Ansprache wurde auch durch den Rundfunk übertragen. Der Redner würdigte die Erfindung der Etenographie als eine geniale Tat, die fulturgeschichtlich dicht hinter der Erfindung der Buchdruckerfunst rangiere. Die deutsche Einheits­furzschrift sei entstanden aus den verschiedensten Systemen; mit ihr fönne alles geleistet werden, was von dem Kurzschreiber verlangt werde.

Wer ist der schnellste Schreiber?

Am Nachmittag fanden dann in zwölf Berliner Schulen Bundesschnellschreiben statt; Teilnehmer aus dem ganzen Reich sowie aus Desterreich, Polen und dem Saargebiet, nach Landsmannschaften eingeteilt, starteten zum Schnelligkeitsrekord. Die Geschwindigkeitsstufen umfaßten 80 bis 420 Silben in der Minute, immer mit einer Steigerung von 20 zu 20 Silben. Nach der Höhe ihrer Silbenstärke" wurden die Stenographen in Massenzimmer zufammengefaßt wobei sich herausstellte, daß in den Silbenstufen bis zu 200 die Weiblichkeit dominiert, während die Männer die schnellschreibenden Debattenstenographen stellen.

Morgens um 8.30 Uhr ist Beginn des Wettschreibens. Nachdem jeder Teilnehmer einen Teilnehmerzettel ausgefüllt hat, stapelt er eine Batterie scharfgespitzter Bleistifte vor sich auf, die Schreibleitung verteilt das Papier. Am Kathederstuhl nimmt der ,, Diktator" Play, vor sich das gedruckte Diktat, das eine viertelminutliche Silben­einteilung enthält; zu seiner Linken steht der kontrollierende Lektor mit der Uhr in der Hand, ein zweiter sitzt in den rückwärtigen Bank­reihen, ebenfalls Diktat und Uhr vor sich; er hat die Sprechzeit und etmaige Sprechfehler oder Undeutlichkeiten des Diktierenden fest­zustellen, um am Diktatschluß diesbezügliche Anfragen der Steno­graphen beantworten zu können. Nun kommt eine Minute Probe­

Theater, Lichtspiele usw.

Staats- Theater geschlossen!

Abonnements­

Winter Garten

8.15 Uhr Rauchen er aubl Carlos und Chita u. Co. und weitere in Berlin noch nicht gezeigte Stars.

Deutsches Theater

Zimmer:

D2 Weidendamm 5201 1Bett Mk. 7- bis 11­2Betten 13- bis 22­Bad: Mk.3- Salon: 10

8 Uhr

Anmeldungen Phaea

für die Spielzeit 1930-31

( Beginn am 1. September) werden auch während der The­aterterien entgegengenommen: a) für die Staatsoper und das Staatl. Schauspiel­haus vom Abonnements­büro, Berlin W56, Ober­wallstr. 22. Fernspr.

Merkur 9024, b) für das Staatl. Schiller­theater vom Abonne­mentsbüro, Berlin - Char­

tottenburg, Grolman­straße 70. Fernspr. Steinpl. 6715.

PLAZA Tägi. 5 u. 815

Sonnt. 2, 5 u. 815 Alex. E 4, 8066

Puppen- Revue ,, Katia" Florian, Paetzold Co. usw.

von Fritz v. Unruh.

Reg.: Max Reinhardt Musik: Friedrich Hollaender . Bühnenbilder Ernst Schütte .

Die Komödie

11 Bismck.2414/ 7516

812 Uhr

diftat, um sich mit dem Organ und der Sprechweise des Diktierender vertraut zu machen. Jedes Diftat dauert 5 Minuten und besteht bei­spielsweise bei ten Debattenschreibern in recht komplizierten Reichs­tagsreden. Dreimaliges Bleistiftklopfen auf den Kathedet, das Diktat beginnt. Bei den Stenographenmataboren

-

in einer Schule waren

es zwölf männliche und ein weiblicher Teilnehmer fängt das Diktat mit einer Geschwindigkeit von 220 Silben in der Minute an. Thema: Rede eines sächsischen Landtagsabgeordneten. Meine Damen und Herren!..." Flott und lautlos hufchen die Bleistifte über das Papier. Nachdem jetzt eine höchft ausführliche Rede vom Stapel gelassen worden ist man möchte nicht glauben, wie lange fünf Minuten dauern werden etwaige Hörfehler oder 3weifel richtiggestellt. Bei der nächstfolgenden Geschwindigkeitsprobe ist das Teilnehmerbild dasselbe. Schließlich erhält, einsam und allein, der 300- Silben- Mann sein Solobittat; er hat mit dieser Silbenzahl bereits in Danzig einen Reford geschrieben.

1

1

FUNK UND­

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00

AM ABEND

Montag, 4. August.

Berlin .

16.05 Dr. Heinz Orlovius: Fliegersprache, Aberglaube und Humor. 16.30 Konzert.

17.30 Dr. Wolf Zucker: Sagen und Abenteuer.

18.00 Ministerialrat Max Pulvermann: Großpreußen oder Aufteilung Preußens? 18.25 Heilfron: Rechtsfragen des Tages. 18.55 Arbeitsmarkt.

Zentral- Theater

( Operettenhaus ) Alte Jakobstr. 30/32 Dönh. 2047

Täglich 8 Uhr

Ein Zille- Miljon

in 3 Akten

Kinder der Straße Gesang u. Tanz von W. Loessel und Arthur Melzer.

Gemogelt werden darf nicht.

Bar es im Diftierzimmer schon mäuschenstill, dann konnte man im Uebertragungsraum buchstäblich eine Stecknadel fallen hören.. Emfig über das Diktat gebeugt, nachdenklichen Gesichtes wurde hier: geschrieben, eine geistig und förperlich reichlich anstrengende Bea schäftigung; so waren dem 300- Silben- Schreiber beispielsweise für Die Uebertragung Stunden Zeit gegeben, und diese lange Zeit hindurch schnell richtig und deutlich schreiben, ist schon nicht ganz so leicht. In der Praxis wird ja wohl meist die Maschine zur Ueber­tragung verwendet. Mogeln in Form von Einsehen beim Nach­bar oder Auskunftseinholung ist streng verboten, und scharf be­äugt der anwesende Kontrolleur die Schreiber und ihre Arbeit. Grundlage der Bewertung bildete die Uebertragung; die Zu­erkennung der Preise hing von der Einhaltung der vorgeschriebenen Uebertragungszeit und der gewährten Fehleranzahl ab. Der erste Preis bestand in einem Bild des Reichspräsidenten ; außerdem wurden Füllfederhalter, Schreibmaschinen und Diplome gestiftet. Unter den, annähernd 4000 Teilnehmern trug der Preffestenograph Heinrich Kierced aus Aachen mit einem Schnelligkeitsrekord von 400 Silben die Siegerpalme davon.

19.00 Unterhaltungsmusik.

19.30 Aktuelle Abteilung.

Stenographentag

in Berlin

Im Rahmen des aurzeit in Berlin abgehaltenen Deutschen Stenographentages( Reichskurz fchrift) reurde Sonntag gleichzei tig in fünfzehn Berliner Schulen ein Wellfchreiben veranstaltet.

20.30 Uraufführung: Die Zinnoberspitze", Hörspiel mit Musik von Hermann Kesser . Regie: Alfred Braun .

Nach den Abendmeldungen bis 0.30: Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Breslau : Nachmittagskonzert.

17.30 Fritz Wuttke: Linolschnitt in der Schule.

18.00 Hans Hartmann: Die englische Jugend.

148

18.55 Ob.- Studien- Dir. A. Bockelmann: Das Geheimnis um Shakespeare . 19.25 Direktor Pfannenstiel: Weshalb geht der junge Landwirt in die land­wirtschaftliche Schule?

20.00 Köln : Konzert.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Buch druckerei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin G 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.

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Rundfunkhörer Uhr CASINO- THEATER 8 Uhr Metropol- Th.

halbe Preise.

Lothringer Straße 37.

Täglich 8 Uhr

Wiedereröffnung Freitag, 15. August Michael Bohnen

in

HAUS VATERLAND

KURFÜRST 7460

Lessing- Theater 8%

Weidendamm 2797.0846 Täglich 82 Uhr Letzte Vorstellungen

Keine höheren Preise Renaissance- 30 jähriges Bestehen unter der Direktion Hans Berg Mit Dir allein auf Das preiswerte Der Faun

Theater

9 Uhr Steinplatz 6780.

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Der Possen- Schlager Der selige Hollschinsky.

Wunder- Bar Berliner Ulk- Trio

Berlin HOTEL aAnhBht Revuestück Neukölln, Wie werde ich reich EXCELSIOR

und glücklich?

Kursus von Felix Joachimson .

Musik von Mischa Spoliansky . Regie: Erich Engel Bühnenbilder: Ludwig Kainer

Theater d. Westens

Täglich 812 Uhr: Das Land des Lächelns Franz Lehars Sensationserfolg!

Berliner Prater

Theater i. d. Behrenstr. 53-54 Sommergartentheater

82 Uhr

Ist das nicht nett von Colette ?

Musik. Schwank von Max Bertuch Gesangstexte von Kurt Schwabach Musik von Willy Rosen .

Reichshallen- Theater Allabendlich 8 Uhr

Stettiner Sänger

Verieté

Tageskasse 11-2, Abendkasse ab 6 Uhr Telephon Zentrum 112 63.

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( Saal und Garten) Konzert Tanz

Kastanienallee 7-9 4 Uhr

Grosses Gartenkonzert

6 Uhr

Eine entzückende Burleske sowie der auserwählte Varieté- Teil. 8.15 Uhr Gust! Beer, Gretl Lilien, Alex Haber, Erwin Hartung in Das Drei­mäderlhaus Singspiel in 3 Akten Musik nach Franz Schubert . Eintrittspreis von 50 Pig. an.

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Paul Heidemann

in:

Die Frau ohne Kuss Kollo - Operette mit Grit Haid .

Die tolle Lola"

Melb

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Hans Rose 4 Loni Pyrmont Täglich 8.15 Uhr

im

Rose- Theater

( Gartenbühne)

Musik: Hugo Hirsch , Regie: Edgar Kanisch, Tänze: Bruno Arno , Orchester: Max Schmidt, Neue Ausstattungen: Walter Fischer. Bis Mittwoch, 6. August:

Rheinisches Winzerfest

im Rose- Garten

Riesen- Varietéschau, Feuerwerk, Tanz Im Freien, Rhein - und Moselwein In Gläsern.

Im Innentheater täglich 8 Uhr ( aber nur noch bis 10. August): ,, Flachsmann als Erzieher".