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Rr. 361 47. Jahrgang

Edward Stilgebauer  :

2. Beilage des Vorwärts

Das Ende Ludwigs XV.

Schloß Trianon. Auf der kurzgeschorenen Rasenfläche feines Bartes wird es lebendig. Eine Stunde vor Sonnenuntergang.

Schon strecken sich die Schatten der hundert und aber hundert Marmorstatuen, die das Gebot des Sonnentönigs hier aufstellen ließ, länger.

Burgunder macht die Runde.

Verkleidet als Schäfer und Schäferinnen lagern die Herrschaften des Hofes im Graje.

Der Herzog von Aiguillon bläst eine sentimentale Melodie auf dem Hifthorn.

Und die Gräfin von Dubarry lacht.

,, Noch ein Glas Burgunder, La France  ", ruft sie jetzt dem ,, alten Diener" zu, der sich nur mühsam voranbringt und dem das Auftragen zur Last geworden ist.

Mein alter La France   ist ein Depp geworden", wendet sie sich jcht an den feisten Abbé Terran, der an ihrer Seite im grünen Graje liegt und in die Sonne blinzelt.

Um ein Haar platzt der Abbé vor Lachen. ,, La France   wird alt, ha, ha, ha!" ,, Freilich, Abbé!"

Die Gräfin droht dem ,, Diener":

,, Wenn du mir noch einen Tropfen verschüttest, La  , France, dann kannst du mich kennen lernen!"

Da blizt es einen Moment unter den ergrauten Brauen auf. Die Höflinge und die Kurtisane verstummen.

,, Es war ja nur ein Scherz, Alterchen", versucht die Dubarry zu besänftigen. Aber nett ist die Kleine doch, die ich dir gestern ausgesucht!"

,, Wenn ich bitten darf, Sire", tommt es da von den Lippen La Frances.

,, Sire!

Run entsteht eine peinliche Bauje.

Die Hofgesellschaft weiß nicht recht, wohinaus in diesem Augen­blicke die Laune des Allmächtigen will.

Und der König im Gewande des Dieners unterbricht als erster

tas verlegene Schweigen.

Er wendet sich an die Gräfin:

Benigstens war sie frisch!"

Dann wendet er sich an Maupeou  .

,, Ihr Sekretär ist doch in England gewesen?"

,, Jawohl, Sire!"

,, Und Sie wollten gerade eine Geschichte erzählen, was war das?" ,, Nichts von Belang!"

Leichtfertig fährt die Dubarry dazwischen:

,, Nicht so neugierig, La France  . Im Gewande des Dieners seid

Ihr Auftrager und nicht Majestät!"

Der König ballt im geheimen die Hand zur Faust.

,, Erzählen Sie, Maupeou!"

Wenn Sire es befehlen!"

"

Nun streckt sich La France   höchstselbst auf den Rasen.

Gaité, das Windspiel leckt ihm die Hind.

Dienstag, 5. August 1930

Ein Männlein steht im Walde

Die Pilzzeit ist wieder einmal da, und die leckeren Steinpilze oder Befferlinge erscheinen als erwünschte Abwechslung auf unserem Tisch. Freilich, die Millionenwerte, die in diesen Bewohnern des

" Freilich! Eine Art Fallbeil, das mit Blizesschnelle herunter- Baldes stecken und die uns grade in diesem regenreichen Jahr fährt und die Köpfe megrafiert!"

La France   lacht.

Und die Dubarry bestellt bei ihm neuen Wein. Wieder klingen die Gläser aneinander. Da... das Wimmern eines Glödleins von dem Kirchturm des nahen Dörfchens Trianon.

,, Was ist das, Gräfin?" wendet sich La France   an die Du­barry.

Betroffen schweigt die Gräfin.

Und der König noch einmal:

Das Sterbeglöcklein von Trianon?"

,, Das weiß ich doch nicht, Sire", lügt da die Kurtisane. Der König lauscht und lauscht.

Der Klang der Gläser ist verstummt. Heller und immer heller trägt der Wind des Sterbeglöckleins Läuten her. Da erhebt sich La France  .

Er geht dem Geläute entgegen und niemand findet den Mut ihn zurückzuhalten.

Ich habe das Läuten doch strengstens untersagt", flüstert da die Dubarry der neben ihr im Grase liegenden Hofdame zu. Freilich! Aber mit dem Maire war nichts anzufangen." Es hätte einen Aufruhr gegeben, denn das Volk weiß, daß fie an den Blattern gestorben ist!"

Beim Nennen der furchtbaren Seuche geht ein Eisesschauer durch den Körper der Dubarry.

"

Ist das auch festgestellt, meine Liebe?" ..Festgestellt!"

besonders reichlich dargeboten werden, sind noch lange nicht aus geschöpft. Besonders während des Krieges, als die Nahrungsmittel fnapp wurden, hat man immer wieder auf diese Reserve unseres etwa 50 000 verschiedene Arten von Pilzen auf der Erde, und davon Bodens hingewiesen, die nicht genügend ausgenutzt wird. Es gibt in Deutschland   immerhin mehrere Hundert; von diesen ist aber der weitaus größte Teil eßbar. Der ausgezeichnete Pilzkenner Gram­berg beziffert die Zahl der eßbaren und schmadhaften Pilze in Deutschland   auf über 200, während es nur sieben giftige Pilzarten gibt, bei denen die Schädlichkeit erwiesen, und etwa vier oder fünf, die im Verdacht der Giftigkeit stehen. Aber die Pilzvergiftungen, die nun einmal nicht ausbleiben und von denen auch in dieser Pilzzeit bereits wieder berichtet wurde, haben einer wirklichen Ausnutzung des Pilzreichtums stets im Wege gestanden. Bon solchen Pilzvergiftungen hören wir schon im Altertum, und besonders tragisch ist das Schicksal des griechischen Dichters Euripides  , der an einem Tage zugleich seine Gattin und drei Kinder durch den Genuß giftiger Schwämme verlor.

Eine Reihe hochgestellter Persönlichkeiten der Geschichte ist auf diese Weise zugrunde gegangen, so der römische Kaiser Jovianus  , der große Bapst Clemens VII.  , Kaiser Karl VI.   usw. Von dem römischen Kaiser Claudius wird berichtet, er habe sich durch ein Gericht giftiger Pilze seiner Frau entledigt, sei aber dafür von seiner zweiten Gemahlin auf ebendieselbe Weise beiseite geschafft worden. Die alten Germanen scheinen den Pilzen, an denen ihre Wälder doch so reich waren, keine Vorliebe entgegengebracht zu haben, und

Der König schreitet weiter und weiter in des Partes grüne diese Abneigung dauert noch heute an und steht der Ausnügung Dämmerung.

Die Höflinge werden aufmerksam. " Was fehlt Ihnen, Gräfin?" fragt da der Herzog von Aiguillon. ,, Nichts, nichts!"

Aber auch das Bollmondgesicht des Abbés ist jetzt erschroden auf sie gerichtet.

Man muß den Leibarzt ins Bertrauen ziehen", stottert die Dubarry endlich.

Unwillkürlich rückt der Priester von der Gräfin ab. Und der Herzog stottert:

Die Person, die man begräbt, hatte die Blattern... und der König, Gräfin...?"

Ja! Begreifen Sie denn endlich, Herzog: Bertrauen Sie sich dem Leibarzt an!"

,, lind Sie, Sie, Gräfin, Sie haben ihm diese Person...?" Es war sein Befehl!"

Da verstummen Herzog, Kanzler und Abbé.

La France   hat den Parkausgang erreicht.

Auf der Landstraße begegnet er dem Leichenzug.

diejes Volksnahrungsmittels entgegen. Die Deutschen   haben erst von ihren Nachbarn, den Romanen und Slawen, die größere Pilz­effer waren, den Genuß der Schwämme" gelernt. Es ist bezeichnend, daß die erste Pilzvergiftung, von der in Deutschland   be­richtet wird, von der slawischen Ostgrenze herstammt. Thietmar von Merseburg   meldet in seiner Chronik, daß im Jahre 1018 in seinem Bistum sieben Rätner an giftigen Bilzen gestorben seien.

Die Träger des Garges, dem niemand als ein Priester mit Krempling, Stockpilz, Ziegenlippe, grünen und blaßgrünen Täubling, seinen beiden Meßjungen folgt, erkennen den König. Wen tragt ihr denn zu Grabe, Leute?"

Ein junge Mädchen, Sire, das an den Blattern gestorben ist!" Und da fliegt La France   von dannen, als ob er von seiner

,, Also! Mein Gefretär mar in England und hat in London   eigenen Meute gehezt werde. einer Hinrichtung beigewohnt!"

,, Und?"

Die Träger nehmen den Sarg wieder auf.

,, Sie war doch bei ihm im Schlosse", raunt da der eine dem

In England, so sagt mein Gefretär, macht man das einfacher anderen zu. als bei uns in Frankreich  !"

Wie das?"

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Und zwei Wochen später erfuhren Frankreich   und die Welt, Sie haben dort eine Maschine für das Köpfen erfunden!" daß der Bielgeliebte" fünfundsechzigjährig an den Blattern Originell!"

"

gestorben sei.

Ein Himmelskörper wird gesucht

Am 30. Juni des Jahres 1908 gegen 6 Uhr morgens erlebteit die Baffagiere des Transsibirischen Expreßzuges in der Gegend von Ranst ein ungewöhnliches Schauspiel. Nordöstlich erschien plötzlich am Himmel ein feuriger Punkt, der mit rajender Geschwindigkeit näher fam und sich dabei stark vergrößerte, das Licht, das er aus strahlte, wuchs zu einer für die Augen beinahe unerträglichen Stärke ant. Ungefähr so groß wie die Sonne jah der Körper, der in Zick­3odlinien über den Himmel zu rasen schien, für die Zugpaffagiere aus, dann verschwand er plöhlich, furchtbare Schläge, lauter und ganz anders als Donnerschläge, ertönten mehrfach hintereinander. Dann mar das Ereignis vorüber, sein nächstes Ergebnis mar, daß in Irkutsk   und Krasnojarsk   die Glaser reiche Ernte hielten und daß die Tungusen an den Ufern der Podłammenaja Tungusta oder, wie der Fluß in ihrer eigenen Sprache heißt, der Katanga längere Bittgottesdienste an die guten Geifter abhielten, die sie vor dem Zorn ihres Donnergottes Ogdn schüßen sollten.

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In wiffenschaftlichen Kreisen mußte man fofort: ein riefiger Meteorit mußte niedergegangen sein und irgendwo an der Bod: aber mo? Und dann, fammenaja Tungusta in der Taiga, liegen, mürde man ihn bekommen können? Nach dem gerade die amerita nischen Versuche, ihren Riesenmeteor nom Canon Diablo in Arizona  ( der allerdings in prähistorischer Zeit, nach Indianerglauben vor ctwa 10 000 Jahren gefallen war) zu heben, mißglückt waren?

endlich erfuhr Kulit, daß die Niederfallstelle irgendwo am Oberlauf des Chuschmoflusses liegen mußte, mo sich ein großer Sumpf be finden sollte. Die beiden ersten Bersuche schlugen fehl, einmal ver jant sein Pferd bis an die Ohren( buchstäblich) im Schnee, dann gingen ihm die Nahrungsmittel aus, der dritte Borstoß im Frühjahr brachte Erfolg.

Und dann bot sich ihm ein Anblic, den er als grauenhaft und entsetzlich beschreibt. Die Taiga war durch einen unheimlichen Wald­schlag gefällt, die Stämme lagen jedoch nicht durcheinander, wie sonst bei Waldschlägen, sondern alle in ein und derselben Richtung. Und diese Richtung waren die Radien eines riesenhaften Kreises von vielen Kilometer Durchmesser. Weiter außen standen die Bäume fahl gegen die Wolken, nur die Kronen waren ihnen abgebrochen, mehr nach der Mitte zu lagen auch die Stämme selbst am Boden und sahen versengt aus. Noch jest, nach mehr als zwanzig Jahren ist die Taiga dort tot, kein Tier läßt sich bliden, auf Hunderte von Kilometer im Umkreis mar die Begetation verbrannt und der Wald niedergemäht worden von dem furchtbaren Luftdrud des ein­fallenden Weltförpers. Das Zentrum des ganzen Unglüds, der große Sumpf, sieht aus mie eine Mondlandschaft, Dugende von Meteor. trichtern mit Durchmessern zwischen 5 und 50 Meter zeigen, daß es eine Meteormolte war, die hier niederging oder daß der ursprüng­liche Riesenmeteorit durch die Erhizung beim Durchrasen der Erd­atmosphäre zersprungen ist.

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Russische   und sibirische Gelehrte, die am nächsten dran waren, Für Kulit war seine erste Aufgabe vollbracht, man wußte die Puntersuchten ein großes Gebiet, versuchten es wenigstens, den Ort des Niederganges zu bestimmen. Wie bei allen Meteorfällen schworen genaue Einfallstelle, und die zweite, die wissenschaftliche Erforschung, die Einwohner auf tausend Kilometer im Umkreis, daß der Meteor begann. 1928 30g er aus Leningrad   mit der zweiten Expedition ab, gleich hinter den nächsten Fluß, Sumpf, Wald oder Hügel nieder- jeinem Begleiter Sytin, einem Kinooperateur und fünf Arbeitern. gefallen war. Es ist das eine Augentäuschung, der sich auch ge- Infolge der Trockenheit der Luft, der Hiße und der Strapazen wurden übte Beobachter nicht entziehen können. Ein deutscher Astronom alle bis auf Sytin und Kulit frant, Sytin brachte die Erkrankten bekam vor dem Kriege einen auffälligen Meteoriten siebenmal in nach Leningrad   zurück, Kulik blieb am Ort seiner Forschung. Nach und siebenmal hatten sich die Leute durch den zweieinhalb Monaten tam Syltin erst zurück, Kulit mar als echter Forscher am Plaze seiner Arbeit geblieben, und ging auch jetzt noch nicht fort, ehe nicht noch einige dringende Sachen erledigt waren. Erst der Frost 38 Grad unter Null vertrieb ihn, bei­nahe wäre die ganze Expedition noch auf dem Rückwege umge­nahe wäre die ganze Expedition noch auf dem Rückwege umge­tommen.

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natura zugeschickt, Glanz täuschen lassen. Dann kam der Krieg und die Revolution in Rußland  , und man fonnte sich um den Meteoriten nicht fümmern. 1921, als die Ber­hältnisse sich schon ein wenig stabiler gestaltet hatten, bekam ein ruffischer Gelehrter, Leonid Aleksejewitsch Kulik durch einen Zufall einen Bericht von 1908 in die Hand. Aufs höchste interessiert ging er allen Nachrichten nach und konnte mit einiger Sicherheit auf den wirklichen Ankunftsort des Gastes aus dem Weltenraum schließen. Aber erst 1927 hatte er die Mittel für die Expedition beisammen und reiste mit nur einem Gefährten ab. Nach leberwindung unglaub. licher Edwierigkeiten gelang es ihm endlich, wenigstens Tungujen zu treffen, die damals Augenzeugen waren. Aus abergläubifchen ativen molten fie amar nicht über das Geschehnis sprechen, aber

Was bis jetzt erreicht ist, ist viel und wenig gleichzeitig, man weiß zwar, daß der Meteorit von Podkammenaja Tungusta einer der größten beobadyteten gewesen ist, man fennt seine wirkliche Masse aber noch nicht, auch ist es bisher nicht gelungen, in den Meteor­löchern Grund zu finden und Teile des Meteoriten auszugraben.

Man hat Kulit jedoch die Mittel für eine zweijährige Erforschung bewilligt, ein Flugzeug soll die Stätte photographieren und dann pill man die Trümmer des Himmelstörpers bergen. Willy Ley  .

Allmählich aber drang die Nahrung doch in weitere Kreise, und zwar von der Klosterküche her, in die aus Italien   die Pilzgerichte eingeführt wurden. Die Mönche, die bei den vielen Fastentagen für Abwechslung sorgen mußten, fanden Gefallen an den eßbaren Schwämmen, die sich auf der Klostertafel in mannigfachen Formen einbürgerten. Aus dem Mönchlatein stammt auch unser Wort Pilz  ", das wohl von ,, bolitus" abzuleiten ist, während im Altgotischen noch das Wort Schwamm" vorherrschte. Seitdem ist der Pilz nicht mehr von unserem Speisezettel verschwunden, aber nur wenige Arten kommen auf unsere Märkte, während andere gute Pilze arg vernachlässigt werden. An solchen Pilzen, die bei uns vorkommen und doch ganz unbekannt sind, nennt Gramberg 3. B. den den Suppen, Berl- und Reispilz, den Anispilz, die Totentrompete, den Mordschwamm, den Ritterpilz, jüßlichen Milchpilz ujm. Dieje Arten werden sogar durch die Polizeikontrolle vom Verkauf fern­gehalten, weil man sie nicht kennt und deshalb im Verdacht der Schädlichkeit hat. Das ist ja überhaupt die entscheidende Frage, wie man dafür sorgen kann, daß kein giftiger Pilz auf den Tisch kommt Daß es allgemein gültige Kennzeichen gibt, die die schädlichen Bilze anzeigen, ist irrig, aber unausrottbar. Weder das Verfärben beim Zerschneiden noch das Schwerzwerden mitgefochter Zwiebeln oder eines silbernen Löffels gibt irgendeinen sicheren Anhaltspunkt, denn diese Merkmale finden sich auch bei durchaus guten Pilz­schwämmen. Manche Giftpilze riechen recht angenehm, mährend andererseits einige Speisepilze schlecht und scharf ricchen. Schon in alter Zeit wurde das häufige, fiebenmalige oder neunmalige Ab­fochen empfohlen, aber auch das ist durchaus tein sicheres Mittel, denn bei den giftigen Knollenblätterpilzen z. B. ist gerade die Brühe besonders schädlich. Man muß eben die Pilze genau tennen, und deshalb ist die Arbeit des Sammeins nur erfahrenen Personen an­zuvertrauen. Die Bilzvergiftungen werden ja auch nur in den feltensten Fällen durch die Marftware hervorgerufen, sondern meistens durch Pilzgerichte, die sich Unerfahrene, häufig Kinder, selbst gesammelt haben. Die Pilzmerkblätter, die mit deutlichen Ab bildungen verjehen sind, die illustrierten Pilzbücher gewähren den sichersten Führer zur Kenntnis der unschädlichen Bilze, und mer erst einmal die Schwämme im Walde sorgfältig mit den Abbildungen verglichen hat, wird sich bald genügende Kenntnisse erworben haben. In verschiedenen Städten ist auf den Bilzmärkten eine fachmännische Kontrolle eingerichtet worden, an der sich tüchtige Gelehrte ke­teiligten. Auf diese Weise ist es auch möglich, die Zahl der ge­handelten Bilzsorten zu vermehren. Die häufigsten und gefährlichsten Giftpilze sind der Knollenblätterschwamm, der mit dem Champignon oder auch dem Grünreizfer verwechselt mird, und der Fliegenpilz  . Außerdem sind noch wichtige Schädlinge die Stockmorchel, der Kartoffelbovist und der weiße Faserkopf.

Eine Eifengießerei der Steinzeit Daß die Eisenzeit wahrschein.ch schon Tausende von Jahren früher begonnen hat, als bisher angenommen wurde, daß sie bereits weit in die Epoche hineinreicht, die wir als Steinzeit bezeichnen, ist eine der überraschenden Erkenntnisse, die die Ausgrabungen der italienischen Expedition in Nordrhodesien   ans Licht gebracht haben. Der Leiter der Unternehmung, Prof. Gatti, berichtet, daß er bei feinen Grabungen zu Mumbwa eine alte Eifengießerei in einer Tiefe von etwa 2 meter freigelegt habe. Die- Werkstätte befindet sich in einer riesigen Höhle in Schichten der älteren Steinzeit. Hier muß vor vielen Tausenden von Jahren eine Rasse gelebt haben, die in ihrer Kultur und ihrer Technit ihre Nachfolger überragte und bereits Eisen auf dieselbe primitive Art schmolz, wie sie noch heute unter den Bantuvölkern üblich ist. Die Untersuchung der in dieser Schicht entdeckten Skelette zeigte, daß diese Kenntnis des Schmelz­prozesses in den Tagen der Buschmänner nach Afrika   tam, alja etwa um die Mitte jener Menschheitsepoche, die wir als ältere Steinzeit bezeichnen. Unter der Gießerei befindet sich eine Schicht, in der Werkzeuge der Moustérien Periode gefunden wurden. Die Entdeckung wirft ein ganz neues Licht auf die Geschichte der Metall­verarbeitung und auf die von Südafrika  . Man vermutet, daß die Eisenbearbeitung mit den rätselhaften Ruinen von Zimbabwe   in Rhodesien   in Verbindung steht. Während man bicher annahm, daß diese Befestigungen von alten Goldjuchern errichtet worden seien, hält man es jetzt für nicht unwahrscheinlich, daß es das nüchterne Eisen und nicht das lockende Gold mar daß Siedler an­ludte, lange vor der Zeit der fabelhaften Bergwerte König Salomos,