BLOCKS
( 15. Fortsetzung.)
Fehlinger wurde nervös:„ Herr Generaldirektor haben da allerdings recht, aber.. ich glaube, man fönnte hier eine Ausnahme machen. Der Mann sieht in dieser Versetzung eine ungerechte
.. Berzeihung, ich muß wirklich sagen, daß Bahnmeister Der Generaldirektor fuhr sich ärgerlich über die Glaze:„ Ich verstehe nicht, Herr Kollege, wie man sich wegen eines solchen Mannes so bemühen fann. Was passiert ihm denn groß? So'n Berweis unter uns gejagt ist doch nichts Weltbewegendes. Und die Versetzung- Sie haben ja das Vorschlagsrecht. Suchen Sie ihm einen möglichst guten Plazz aus."
Rern einer meiner tüchtigsten Leute ist."
,, Rann's eventuell ein Platz mit höherer Besoldung sein?" Fehlinger frampfte vor Eifer und Nervosität die Hände zusammen. Der Generaldirektor legte die Zigarre beiseite und stedte die Hände in die Hosentaschen.
,, Nee, das geht mit dem besten Willen nicht. Das wäre ja dann eine Beförderung!"
Aber es ist in ähnlichen Fällen gemacht worden." ,, Ausgeschlossen! Das kann man mal ausnahmsweise bei einem höheren Beamten machen, aber das hier, das ist doch kein ähnlicher
Fall! Ich bitt' Sie, das ist doch kein ährlicher Fall!"
Fehlinger sah vor sich nieder. Er mußte, daß es ein etwas gewagtes Spiel war, was er jetzt treiben würde. Einen Augenblick stockte er, dann sagte er leise, aber sehr bestimmt:„ Ich möchte bemerken, daß hier nicht ganz gerecht verfahren worden ist."
Der Generaldirektor antwortete nicht gleich. Er betrachtete sein Gegenüber aufmerksam, zog die Stirn fraus und sagte dann in einem Ton, der nicht mehr so gemütlich war wie bisher:
,, Das haben Sie vorhin schon einmal angedeutet, Herr Direttor. Ich darf Ihnen antworten, daß ich persönlich mit der Sache nichts zu tun habe. Die Verfügung stammt von meinem Stellvertreter. Hinzufügen möchte ich, daß auch ich kein Freund von Ungerechtig
feiten bin.
Fehlinger lehnte sich etwas zurüd. Id) bedauere unendlich, Herr Generaldirektor, daß die Angelegenheit diese Entwicklung genommen hat, aber Bahnmeister Kern hat eine solche Strafe nicht
verdient."
Der Generaldirektor blidte einen Augenblick zum Fenster hinaus, dann sah er Fehlinger überraschend an und fragte: Bieber Herr Kollege, stehen Sie etwa mit dem Herrn Generalinspektor nicht gut?"
Ich habe mit dem Herrn Generalinspektor niemals eine Diffe= renz gehabt," antwortete Fehlinger ruhig.
Tja," der Generaldirektor spreizte langsam die Hand ,,, dann werden sie einsehen, daß die Anordnungen der Generaldirektion, die einem Teil der Beamtenschaft schon bekanntgeworden sind, nicht rückgängig gemacht werden können."
Es ist aber ungerecht!" Fehlinger sprach lauter als bisher. ,, Das fann ich nicht beurteilen," auch der Generaldirektor erhob feine Stimme. Aber das eine weiß ich: die Sache darf nicht wieder aufgerollt werden, das würde die allerschlimmste Untergrabung der Disziplin bedeuten! Bitte: ja oder nein?"
Fehlinger senkte den Kopf. Seine Schultern fielen etwas nach vorn. Erst nach einigen Augenblicken und sehr müde sagte er: ,, Die Sache ist mir unendlich peinlich."
„ Wir auch, aber es ist nicht zu ändern." Der Generaldirektor reichte Fehlinger über den Schreibtisch die Hand, zum Zeichen, daß die Unterredung beendet sei.
Fehlinger nahm die dargebotene Hand, erhob und verbeugte fich. Der Generaldirektor tat das gleiche. Sie sahen sich noch emmal in die Augen. Um Fehlingers Mundwinkel zudte es schmerzlich. Der Generaldirektor zuckte die Achseln.
15. Rern verzichtet.
Am Tage nach der Aussprache ließ Fehlinger Kern zu sich fommen.
,, Mein lieber Kern," begann er, indes seine Augen und auch feine Gedanken hierhin und dorthin irrten. Mein Gott, dachte er, indes sein Mund von selbst die Borie formte, mie hat sich dieser Mensch in den paar Tagen verändert! Blaß, eingefallen das Gesicht. Aber die Haltung immer noch so aufrecht und stolz wie vorher. Der Stolz vielleicht noch mehr betont als früher. Und dieses Starre, Unbeugjame. Ja, das ist das Holz, aus dem alle unsere Beamten geschnigt sein sollten! Na, wer weiß, vielleicht besser auch nicht. Und diese Augen... Aber das ist ja furchtbar! Daß aus dem Blick eines Menschen in diesem Ausmaß Leid und Anklage sprechen fann! Und diesem Menschen soll ich nun gegenübertreten und-ja, was denn sagen?- ,, Mein lieber Kern, wir müssen uns heute noch mals über Ihre Sache unterhalten. Ich habe darüber mit dem Generaldirektor gesprochen... Ja, Herr Bahnmeister, ich habe tatfächlich mit dem Herrn Generaldirettor Rücksprache gepflogen, aber..." Fehlinger zuckte die Achseln, wie es der Generaldirektor beim Abschied getan hatte. Es ist leider nichts zu machen, Herr Kern. Sie müffen schon die Versetzung in Rauf nehmen." Einen Augenblid wartete Fehlinger auf Antwort. Als Kern weiter schwieg, fuhr er, nach einem Notizblod greifend, fort: ,, haben Sie für die Bersetzung irgendeinen Wunsch, Herr Kern? Wohin möchten Sie am liebsten?"
Kern schüttelte den Kopf. Seine Haltung und sein Blick blieben
unverändert.
Ja, was foll ich denn da vorschlagen, wenn Sie feinen Wunsch äußern? Es ist doch immerhin noch günstig, daß Sie über Ihre Berlegung befragt werden."
Mit sich ringend, suchte Kern nach Borten. Endlich brachte er hervor:„ Warum muß ich denn versetzt werden, Hert Direttor?" Diese Stimme das ist die Verzweiflung eines Menschen, der an einer Ungerechtifgeit verblutet. Berblutet, nicht weil es um ihn geht, sondern weil er ein von ihm geliebtes System, an das er blind glaubte, zusaminenbrechen sieht, fühlte Fehlinger und sagte, um fühlte Fehlinger und jagte, um seine Erschütterung zu verbergen, möglichst herzlich: ,, Darüber brauchen wir zwei uns doch nicht mehr zu unterhalten! Sie wissen doch, wie ich über den Fall dente, lieber Kern.
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EIN EISENBAHNERROMAN
VON
wo woll'n Sie am liebsten hin? nicht damit verknüpft."
Gehaltsaufbefferung ist allerdings Itsaufbeffer
Kern sah Fehlinger groß an. Herr Direktor, glauben Sie, daß man in meiner Lage überhaupt noch an so was denkt?" ,, Nein, gewiß nicht. War auch nicht so gemeint. Aber es gibt doch noch andere gute Drte."
,, Geht nicht, Herr Direktor. Kann mich doch nicht selbst für schuldig erklären!" Kern rang mit sich. Er kam sich wie ein gefesseltes Tier vor, dem auch noch das Maul zugebunden ist, so daß es weder aufftampfen, noch schreien fann.( Fortsetzung folgt.)
RDRESCHER Das neue Buch
Ich habe mir jede erdenkliche Mühe gegeben, hatte den Generaldirektor auch schon fast so weit, daß er die Versetzung wieder zurücknahm, aber einmal geht sie nicht von ihm selbst aus, und dann ist sie nun einmal den Verwaltungsinstanzen schon bekannt." ,, Und damit bin ich für schuldig erklärt!" Kern sagte das nicht
laut." Er brauste auch nicht auf. Aber es war etwas eigentümlich Gebrochenes in seiner Stimme, das schlimmer war als ein lauter Was heißt schuldig?" Fehlinger ließ die Handflächen ineinandergleiten.
Ausbruch.
In Wirklichkeit ist's umgekehrt!" Kern sagte das in der selben Art. ,, Das kann man eigentlich auch nicht sagen, lieber Kern. Es ist mehr eine Berkettung von unglücklichen Umständen." ,, Der Unfall brauchte nicht passieren," Kern redete sich allmählich frei und er wurde leidenschaftlicher. Ich habe meine Pflicht mehr erfüllt als die anderen. Und ich soll versetzt werden, ich, Bahnmeister Kern, 22 Jahre im Dienst! Ich bin jetzt der Schuldige! Mich, den dummen Bahnmeister macht man verantwortlich. Als den einzigen. Als den einzigen, der seine Pflicht nicht erfüllt hat." wörtlich, daß die Ursache des Unfalls nicht genau festgestellt werden
,, Ach nein, das ist ja gar nicht der Fall. In den Akten steht
fonnte."
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,, Aber ich werde im Zusammenhang damit versetzt! Da heißt's eben später, daß wahrscheinlich der Bahnmeister Kern was versehen hat. Der Unfall ist eine Tatsache und die Verschung auch. Beide Tatsachen bleiben nebeneinander bestehen für alle Zeiten. Ich bin der Schuldige! Und wenn Sie wüßten, in welcher Aufregung ich vor dem Unfall ständig gewesen bin-!" Kern lachte auf. ,, Ich hatte doch alles zu verantworten! Die Tage, die Wochen vor dem Unfall bin ich mit dem Gedanken herumgelaufen, nachts habe ich davon geträumt, wenn auf den morschen Bohlen ein Zug entgleist bei dem Verkehr und so und so viel Berstümmelte und Verlette, so und so viel Inte..." Ueber Kerns Stirn liefen Schweißperlen. Er zog das Taschentuch und trocknete sich die Stirn.
,, Aber Mann," Fehlinger hielt die Augen gesenkt, er litt darunter, Kern vor sich zu sehen, warum machen Sie sich bloß solche Bilder vor, es ist doch noch glimpflich abgegangen!"
Jeder Beamte, der die Verantwortung für einen Eisenbahnzug trägt, muß bedenken, was passieren tann, wenn er seine Pflicht vernachlässigt."
Fehlinger räusperte sich.
Ein Roman, geschrieben von einem Maler, gesehen von einem Maler, gezeichnet von einem Maler! Trotz der nicht mehr ganz neuen Grundidee des Stoffes eigenartig geformt und durch originelle Einfälle belebt.
Wegelagerer überfallen, verliert das Bewußtsein und entdeckt nach Der Held, selbst ein Maler, wird in einsamer Gegend von einem seinem Erwachen, daß er totgesagt ist. Der Räuber, der ihm Mantel, Rod, Stiefel, Geld, Bertgegenstände und Papiere abgenommen hatte, war abgestürzt, wobei sein Kopf bis zur Unkenntlichkeit zerschmettert worden war. So wurde er als Maler Reinhold Barting begraben. Dieser benützte nun die Gelegenheit, um durch die Bresche, die diese unverhoffte Verwechselung in sein bisher so gesichertes, vorgezeichnetes, bürgerliches Leben geschlagen hatte, hindurchzuschlüpfen und ein neues Leben zu beginnen, da er als unerkannter Zuhörer bei seiner vermeintlichen Beerdigung zu feiner eigenen Ueberraschung erkennt, daß er noch gar nicht gelebt habe! Und so wird aus dem Maler Reinhold Bärting der Arbeiter Xaver Schmid.
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Ausgezeichnet, wie der Autor den neugebackenen Broleten Broletarierschicksal erleben läßt, wie er ihm in Situationen bringt, die organisch sich aus der einmal gegebenen Sachlage entwickeln, ihn zurücksetzung, Verfolgung und Not, aber auch hilfsbereitschaft und
scheue Feinfühligkeit des Arbeiteres tennen lernen läßt und den Leser durch die Art der Gestaltung zwingt, für die Sache der Arbeiterschaft Partei zu nehmen, sofern noch ein Funken Gerechtigkeitsgefühl in ihm schlummert, ausgezeichnet auch wie der Autor die Gefahr vermeidet, die gerade bei derartigen Stoffgebieten besonders naheliegt, durch aufdringliche Tendenz und dickaufgetragene Uebertreibungen werben und wirken zu wollen. Eine nicht alltägliche Liebesgeschichte und ihr nicht alltägliches Ende, geschickt hineinverwoben in den Lauf der Handlung, verleihen dem Lied rauher Wirklichkeit sanfte und lyrische Töne, die der Autor mit Geschmack und Verständnis zu verteilen weiß.
Was diesem Roman aber sein besonderes individuelles Gepräge gibt, das sind die vielen, sehr beachtenswerten Federzeichnungen und Holzschnitte, die nicht bloß als illustratioe Beigabe Verwendung finden, sondern häufig als selbständiges Ausdrucksmittel in die Handlung eingreifen und die Erzählung fortführen. Durch diese glückliche Verbindung von Text und Bild, die in ihrer Art durchaus neu und erstmalig ist, wird eine starke und eigenartige Wirkung erzielt, die die Plastik und Lebendigkeit des Erzählten ungemein erhöht.- Die Sorgfalt, die auf die Ausstattung dieses Romans aufge mendet wurde, macht dem Berlag( Der Bücherkreis", Berlin ) alle Hans Zeuger.
,, Nun wollen wir mal vernünftig miteinander sprechen. 2jo, Ehre.
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WAS DER TAG
Die höchsten Berge.
TAG BRINGT.
Die höchsten Berge der Welt weist Asien auf. Das höchste Gebirge ist das Himalajagebirge zwischen Indus und Brahmaputra , dessen höchster Berg der Mount Everest mit 8840 Metern ist. Es folgen der Dhamlagiri mit 8180 Metern und der Kantschindschinga mit 8580 Metern. In dem tibetanischen Karatorumgebirge ist der höchste Gipfel der Godwin Austen mit 8620 Metern. In merita liegen die nächsthöchsten Berge. Der Aconcagua in den chilenischen Anden ist 6953 Meter hoch, in Peru ist die Nevada de Huascan mit 6721 Metern zu nennen, ferner der Sorata mit 6550 Metern. Der Chimborasso in den Anden Ecuadors ist 6310 Meter hoch, der Cotopari, ein Berg in den Cordillerien von Quito , ist mit feinen 5943 Metern der höchste tätige Bulkan. In Afrika ist der höchste Berg der Kilimandscharo im ehemaligen Deutsch- Ostafrita. Er hat zwei Gipfel, von denen der westliche namens Ribo 6100 Meter hoch ist, während der östliche namens Mawensi nur 5355 Meter mißt. Von den europäischen Bergen ist der Mont Blanc in den Alpen mit 4810 Metern der höchste. Der Monte Rosa mißt 4638 Meter und das Matterhorn 4432 Meter. Von den europäischen tätischen Bulkanen ist der Aetna 3278 Meter hoch, während der Befuv mur 1223 Meter mißt. 200 Billionen Dollar.
Man schreibt uns:
Wie der Abend" vom Freitag, dem 1. August d. I., in dem Artikel ,, Die Zukunft amerikanischer Großstädte" berichtet, find in der Stadt New Yort allein 200 Billionen Dollar Kapital investiert. Höre und staune, lieber Leser, 200 Billionen Dollar. Weißt du, wieviel Billionen Mark das sind? Das find 840 Billionen Mart. Welch ungeheurer Reichtum sich in diesen Zahlen darstellt, das kann man erst ermessen, wenn man das deutsche Volksvermögen zum Vergleich heranzieht. Die Schäßungen über die Höhe des deutschen Bolksvermögens schwankten in der Bortviegszeit zwischen 150 und 350 Milliarden Goldmart. Schon diese Zahlen zeigen, wie außerordentlich schwierig es ist, ein Bolfsvermögen überhaupt annähernd richtig zu schäßen bzw. zu berechnen. Aber selbst wenn man nun 350 Milliarden Goldmart, also die höchste Schäzungszahl, für das deutsche Volksvermögen als richtig annimmt, ſo iſt dieſer Betrag immerhin erst reichlich eine Drittel Billion, und zwar nicht Dollar, sondern nur Mart.
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Vor einiger Zeit ging durch die deutsche Bresse auch eine Notiz, die da bejagte, daß in den amerikanischen Eisenbahnen 22 Billio. nen Dollar investiert sind. 200 Billionen Dollar sind 200 000 Milliarden Dollar, und 200 000 Milliarden Dollar find 840 000 Milliarden Mart. Zur Zeit unserer größten Inflation wird die Stadt Berlin vielleicht ebensoviel wert gewesen sein. Nachrechnen läßt sich das beinahe nicht, und so stehen wir nun vor diesem Rätsel, ro fommt dieser gewaltige amerikanische Reichtum her?
Dem Leser dieser Zeilen, der mit Neid diesen ungeheuren amerikanischen Reichtum betrachtet und sich womöglich dabei denkt, wie leicht wäre es doch den Amerikanern, unsere gesamten Kriegsund Reparationsfosten zu bezahlen, ohne, dabei eigentlich ein im Berhältnis zu ihrem Vermögen nennenswertes Opfer zu bringen,
dem sei zur Beruhigung gesagt, daß diese Zahlen entweder ameritanischer Humbug oder nur durch Irrtum entstanden sind. Weber steden in den amerikanischen Eisenbahnen 22 Billionen Dollar, noch steden in den Sachwerten der Stadt New Yort 200 Billionen Dollar. Des Rätsels Lösung finden wir, wenn wir erfahren, daß der Amerikaner eine Billion nennt, was wir hier in Deutschland und wohl auch im übrigen Europa als Milliarde be zeichnen. Und da außerdem fast alle amerikanischen Nachrichten an gemaltigster Uebertreibung nichts zu wünschen übrig lassen, fann man getrost auch noch dann einige Abstriche machen, wenn man die Billionen in Milliarden umgewandelt hat. Für 22 Billionen Dollar oder gar für 200 Billionen Dollar fauft man wohl so ziemlich alles, was überhaupt in der Welt fäuflich ist!
Im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, ganz gleich, in welche Stadt man dort tommt, ganz gleich auch, was man dort betrachtet, sei es ein Denkmal, sei es ein öffentliches Gebäude, sei es ein Zoologischer Garten oder ein Museum, immer ist es ,, the greatest of the World".
Gutachten über Damenhüte.
F. M.
Im Jahre 1859 erschien in den Berliner Pfennig- Blättern, einer Unterhaltungszeitschrift des damaligen Berlin , ein medizinisches Gutachten, wonach medizinisch nachgewiesen sein sollte, daß ,, Kopfreißen und unterschiedliche neuere Augenübel der Frauen von den fleinen Hüten herrühren; Gesicht und Bordertopf feien Wind und Wetter preisgegeben, das Licht falle zu start in die Augen". Gleichzeitig wurde die Behauptung eines englischen Arztes wiedergegeben daß das pöllig schutzlose schöne Haar infolge fehlender Bedeckung dem zeitigen Ergrauen und Ausfallen ausgesetzt sei. Was würden diese Mediziner erst für Gutachten abgeben, wenn sie in unserer Zeit lebten!
Eine Riesenbowle.
Den Ruhm, die größte Bunschbowle der Welt gebraut zu haben, fann zweifellos der englische Lord Russel in Anspruch nehmen, der im Jahre 1786 den Offizieren und Mannschaften seiner Flotte ein riesiges Bunschgelage gab. Er ließ in seinem Garten ein Bassin mauern, das mit 100 Flaschen Kognat, 1200 Flaschen Malaga , 600 Flaschen Rum und 4 Tonnen tochendes Wasser gefüllt wurde. Hinzu kamen ferner 600 Pfund Zuder und 200 geraspelte Mustatmüsse. Ein Schiffsjunge fubr in einem Boot in dieser Bunschbowle herum und schöpfte das töstliche Naß für die Zecher. Es sollen deren 6000 gewesen sein. Fernsprecher auf dem Erdball.
Nach den neuesten Statistiken gibt es gegenwärtig auf unserem Erdball rund 33 Millionen Fernsprechstellen. Europa verfügt davon über 9 Millionen Fernsprechanschlüsse. In den Bereinigten Staaten entfallen auf 100 Einwohner 15,8 Sprechstellen, in Kanada 13,2 Sprechstellen, in Dänemart 9,3, in Schweden 7,7 und in Deutsch land 4,4 Fernsprechanschlüsse. Deutschland steht also im Weltfernsprechverkehr an fünfter Stelle, in Europa an dritter Stelle, wena man das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und Fernsprechstellen feststellt.