?kr. AZ�» 47. Jahrgang 2» Sonntag, 10. August 4930 IMBUIiMMMa-JMWW
Krise Theoretische Lösungen.— ört Zeitschriften. Aankberichten und in der Presse werden jetzt Di»kussidnen über die Ursachen unddas Zöesen der gegen- »'artigen Krise geführt. Keine nur theoretische Angelegen- heill Wir erleben es vielmehr, wie die Theorie unmittelbare prak- liiche, ja eminent politische Bedeutung gewinnt, da jede theoretische Auffassung über die gegenwärtige Krise auch der Begründung be- stimmter Empfehlungen für die praktische Politik dient, jede Dia- gnose, um mit Prof. Löwe(„Die Arbeit", Juli 1030) zu sprechen, auch die entsprechende Therapie, also Empfehlung bestimmter Heil- mittel bedingt. Es ist keine rein theoretische Angelegenheit. wenn man darüber streitet, ob man die eigentlich« Wurzel der gegen- wartigen Krise in mangelnder Kapitalbildung suchen soll oder in den strukturellen Wirtschaftsveräicherungen durch die Rationalisierung oder in der für die kapitalistische Entwicklung üblichen Disproportio- nalität(Unverhältnismößigkeit) zwischen der Entwicklung der VroduNivkräfle und der INassenkaufkraft. eine Disproportionalität, die durch monopolistische Preisbindungen verschärft wird. Der einen oder der anderen Auffassung entsprechend. wird von dem einen die Drosselung de» Konsum» zum Zwecke der Forderung der Kapitalbildung gefordert, von dem anderen vor ollem der Lohnabbau zum Zweck« der Senkung der Produktions- kosten, van dem Dritten eins energisch« Preisabbauoktian und namentlich die Aushebung der Preisbindungen usw.<Ss ist durchaus möglich, auch verschiedene Mittel zu kombinieren, z. B. die Droste- lung des Konsums durch die Umlagerunz der Steuern mit dem Lohn- abbau oder den Lohnabbau mit dem Einschreiten gegen die mono- volsttrschen Preisbindungen oder aber den plamnötzig geförderten Preisabbau mit den Maßnahmen zur Erhaltung der vorhandenen Lohnhöhe. Jetzt steht das Problem der Preisentwicklung im Vordergrund. Man hat im Laufe der krisenhaften Entwick- lung die Beobachtung machen müssen, daß sich der in der Kriscnzcit unvermeidliche Prozeß des Preisabbaues diesmal außerordentlich ungleich vollzieht. Diese Beobachtung dürfte eigentlich kein« Ueber- ro schung sein. Da jetzt die Preise zum großen Teil nicht in dem Maße, wie e» früher war, durch die freie Konkurrenz auf dem Markte reguliert werden, also nicht so unmittelbar auf die Veränderungen der Nachfrag« noch den Waren reagieren, sondern durch wirtschaftliche Organisationen festgesetzt werden, so besteht die Mög- lichkeit, daß die gebundenen Preis« der ollgemeinen Eni- wicklung nicht folgen, sondern longsamer oder gar nicht sinken oder aber sogar trotz der Depression steigen. Eine solche dem(früher) üblichen Verlaus der Krise wider- sprechende Entwicklung mancher und sehr wichtiger Preis« läßt sich auch in der Tot. feststellen und erscheint ol» einer der die Ueber- wmdung der Krise erschwerenden Faktoren. Daher die Forderung nach dem Eingreisen de? Staate» gegen ive mondpoliftiich gebundenen Preise. Di« Forderung, für die d'« Regierung Brüning lanzer« Zeit kein Ohr hatte, oer sie aber nach der Auflosung de» Reichstage», mitten im Wohlkampf, durch ihre Notverordnung Mindesten» scheinbar nachgeben will Lasten wir aber hier die Frag« beiseite, inwiefern ein taktische» Manöver der Regierung Brüning praktische Folgen haben wird Der Preisabbau ist bis auf die oben erwähnten, ohne Zweifel sehr zahlreichen und wichtigen Ausnahmen, schon da. Da» ist der®rund für manche Theoretiker und Praktiker der Wirtschaft, mit um- so stärkerem Nochdruck auch den Abbau der Löhne zu fordern. Dieser Abbau wird ja nicht nur gefordert, sondern auch versucht. und die Regierung Brüning hat stch seit dem Oeiznhausciier Schiedsspruch auf die Seite der den Lohnabbau fordernden Unternehmer gestellt. Der Sinn de» Oeynhausener Schiedsspruches bestand darin, daß den Unternehmern die Möglichkeit gegeben war, die Kosten des Preisabbaues nicht selbst zu tragen, sondern in vollem Umfange aus die Ärbeiterlöhn« abzuwälzen. Es fragt sich. t»b diese» Vorgehen der Aufgabe, die Wirtschast„onzu- kurbeln", wirklich entspricht, wie es manch« Theoretiker nachzumeiseii versuchen. Engländer üben Vernunft in der Srise. Neulich standen im Wirtschaststeil(„City Notes") der L o n> von er„Times", also eines Blattes, dem sicher keine Unter- nehmerfeindlichkeit nachgesagt werden kann, folgend« sehr«in- leuchtende Bemerkungen zur gegenwärtigen Krise:„Man darf nicht behaupten, daß sinkende Preise notwendigerweise dem mirischost- lieben Fortschritt feindlich sind. Die Konsumenten sind nicht weniger wichtig als die Produzenten, und wenn die Senkung d« preise ein Verlust für die letzteren ist. fo ist sie ein Gewinn für die ersteren. VSHeend der Periode iht4— ih?0 waren die Produzenten-die Ge- winnler und die Konsumenten die Leidtragenden, und wenn seht die Konsumenten aus Kasten der Produzenten prosttieren. s» darf man diese Veränderung schwer sich at» etwa« andere« betrockstm als ein» gesunde wirtschaftliche Anpaffung." Man könnte in diesem Falle unter den..Produzenten" all« Beteiligten an der inditftriellen Produktion, also Unternehmer und Arbeiter»erstehen: für«in Land, in welchem die Arbeiter zu- gleich die große Mast- der Konsum-isten darstellen, hätte aber diese Gegenüberstellung keinen Sinn. Einleuchtend ist die zitierte Ueber- legung. wenn sie stch auf die Verteilung de» Sozialproduktes zwischen Untern ehmcrgcwinnen und ollen Arten von Arbeiisnor- diensten, d. h. zwischen Kapitalbildung und Massenkonsum bezieht. Das Ist kein Argument gegen die Notwendigkeit einer starken Kopitalbildung an sich, sondern die Feststellung der Notwendigkeit des Gleichgewichts zwischen Kapitalbildung und der Entwick- bing de? Konsuintouikrast, welches jahrelang zuungunsten de» Konsum» zerstört wurde. Die Ueberlegung der„Times" bedeutet weiter, daß die sinkenden Preis» nur dann ol« ein«„gesunde wirtschastliche Anpassung" an- zusehen sind, wenn st« eine wesentlich« Steigerung der Kaufkraft bewirken, d. h. wenn sie nicht durch den Abbau de» Masteneinkommen« begleitet werden. Wenn bloß oll« Wert« u m- z e w t k t e t werden, so dleidt dos frühere Mißverhältnis weiter de- stehen. Darauf wird erwidert: Di- Arbeiter waren ja auch Nutz- ttiißar dar steinenden Preis«, da ihre Löhne auch gestiegen find: fi«
— preise—£ Lebenswichtige Entscheidungen gehören also al» früher» Gewinnler zu denjenigen, die die Opfer de? Preisabbaues zu trügen haben. Stichhallig ist dieser Einwand nicht. Es hat sich vielmehr herausgestellt, daß die Steigerung der Löhne in keinem Lande ausreichend war. um dem Ausbau der Produktionsmöglichkeiten zu entsprechen. Das wird jetzt von durchaus kapitalistisch gesinnten Leuten de? amerikonischsn„Eommerci,! anä Financial Chrönicle" sogar für da»„Land der hohen Lohne", für die USA . oncrkanNt, indem man darauf hinweist, daß nur ein Bruchteil der Arbeiterschaft(schotzungs- weise rund 4 Millionen) zu den Nutznießern der vergangenen Hausse gehörte. Gewiß können höher« Löhne als Produktions» kostenfottor verteuernd auf den Preis der Waren wirken. Es ist aber der Sinn einer Rationalisierung, die diesen Namen wirklich verdient, daß sie auch auf diesem Gebiete dos nötig« Gleichgewicht herstellt. In seinem oben erwähnten Artikel weist Prof. Löwe mit Recht darauf hin, daß die Steigerung der Löhn« während der Periode der Rastonalisierung nur«sinen gewissen Ausgleich für die gewaltig« Steigerung der produktionsmöglichteiten darstellte. Wir wollen di« Voraussetzungen der Rationalisierung in dieser Beziehung an einem theoretischen, bewußt verciUfachten Beispiel aufzeigen: Nehmen wir an, daß irgendeine Produttionseinheit, die für uns die ganze Industrie repräsentiert, die Waren produziert, die zum Werte von 100 abgesetzt werden und deshalb auch die Kaufkraft von lllll erfordern. Zum Ausgangspunkt nehmen wir ben Zustand de» Gleichgewichts zwischen der Produktion und der Kaufkraft an. Durch diese Annahme wird der tatsächlich« Vorgang noch gemildert, weil die Rationalisierung schon ein vorhandenes Mißverhältnis zwischen der Produktion und der Koufkroft zum Ausgangspunkt zu haben pflegt: eine entsprechende Berichtigung würde also unsere Schluß- folgerungen noch stärken. Was geschieht, wenn sich die Rationalisierung vollzieht? Nehmen wir an, daß die Produktivität der Slrbeit durch die Nationalisierung um 25 Proz. gesteigert wird, während die Äauskrost die gleiche bleibt. Bei der gleichen Zahl der beschäftigten Arbeiter wird unsere Produkttons- einheit Waren im Wert von 125 produzieren können: wenn ihnen gegenüber die gleiche Kaustraft von IlA ) erhallen bleibt, so wird un- vermeidlich ein« Kürzung der Beschäftigung um 2t) Proz.(20 Proz. von 125- 25) erfolgen, da der zahlungsfähige Bedarf nur für 100 vorhanden ist. Das ist jener Fall, in welchem die Rottanalisierung di« Arbeitslosigkeit und damit das verschörst» M'ßnerhällnis zwischen der Prohuktionsmögsichteit und der Konftrast bewirkt. Ivic kann da» durch die Rationalisierung gestörte Gleich- gewicht wiederhergestellt werden? Die Anpaffung kann offenbar in zwei Richtungen ge- icheh-n D«« Rational , sierung soll die Ermäßigung der Preis« er- möglichen. Falls die Preise um 10 Proz.(von 25) ermäßigt«erden. daben dt« produzierten Waren bei noller Beschäfttgung den Wert von 112�». Da» Gleichgewicht wird also erreicht, wenn gleichzeitig
Troß Wirtschafiskrise aufwärts! Die Koasum«Gensssenschast Berlin im Luli 1930,- Rekord der Reuaufnahmen. Der erste Monat des neuen(52.) Geschästsjahres bracht« der Konsum-Genossenschaft Berlin und Ilmgegend einen, Umsatz von 6 4*1 354,70 Mark: im Vergleich zum Juli de« Vorjahre» ergibt sich ein« Umsotzsleigerung von 756 000,76 Mark oder 12,6 Prozent. Diese Umsotzsteigerung ist um sv bemerken»- werter, al» sie in ein« Zeit köllt, in der ein großer Teil der Mit- gliedschost erwerbslos ist. Trotz dieser Hemmungen ist der monatliche Durchschnittzumsatz je Mitglied gegenüber dem gleichen Monat de» Vorjahre» g e st I e g e n, und zwar von 55,05 aus 55,8? Mark. Ein Beweis, daß die genossenschaftliche Warenvermfttlung von den Mitgliedern in verstärktem Maß« in Anspruch genommen wird und.da» Vertrauen der Mit- gliedschafl sich gerode in der Krise noch festigt. 35 62 Neuaufnahmen erfolgten im Juli-, eine Ziffer, die n o ch n i e in der Sommerzeit ausgewiesen werde konnte. Fall» die Neuaufnahmen so weitergehen, wird der Mitgliederzugang im neuen Geschästsjahr das Ergebnis de» Vorjahres(38882 neue Mit- glicder) noch überlresfen. Die konsumgendstsnfchosttiche Sparkasse erhöhte ihr« Ein- logen um 714 208,05 Mark; der Bestand der Einlagen bezisserte sich am End« de» Monats auf 46 740 406,48 Mark. Die gondstenschaftliche Warenvermittlung wurde durch Eröff- »UNS neuer Abgabe st ellen erweitert. Es wurden«röffnet: Lebensmittelabgabc stellen in Tegel . Wittenau «? Straße 52/34: Reinickendorf . Oft, Refidenzstr. 21, Greulichpromenode 161 und Schönholzer Weg 6/10: Friedrichsl>ogen, Bruno- Will«- Str. 40: Siemensstodi, Strohe 86 Nr. 122: Treptow , Neue Krugallee 252: Fleischobqobe st ellen in Friedrichehagen, Brun»-Wille- Straße 40: Tegel , Wittenauer Str. 40''42: Reinickendorf -Ost. Greulichpromenode 151 und Schönholzer Weg 6/10: Baumschulenweg. Baumschulenstr. 18: Neuanhagen. Annenstr. 6/7 und Siemensstodt, Straße 86 Nr. 122. Arbeiisloser Geldmarkt. Wieder starke Entlastung der Reichsdonk. Der Reichsbanlausweis vom 7, August zeigt wieder beträchtliche Entlastungen auf den Konten der Kreditgewährung. Die Wechielbaständo nahmen um 170,7 auf 1588,6, die Bestände an Lombarddarlehen um 77,4 auf 66,7 Millionen ab. Stuf dem Konto der unverzinslichen fremden Gelder ergab sich eine Zunahme von 24.1 auf 421,7 Millionen. Im Zusammenhang damit ver- ringerte sich dar Umtauf an Reichsbanknoten um 230,3 auf 4808,3 Millionen. Dia Goldbestände blieben mit 261 OD Milfionan gegen
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V V Wch - Richtige Krisenpolitik. die Kaufkraft um 12M Proz. steigt, so daß sie nicht mehr 100, son- dern 112� ist. Unsere Zahlen sind freilich völlig willkürlich. Es sind auch Grenzfälle theoretisch denkbar, ober praktisch völlig unwahrscheinlich, nämlich daß der Preis um 20 Proz. herabgesetzt oder daß die Kauf- kraft um 25 Proz. gesteigert wird. Was wir aus unserem theoretischen Beispiel gewinnen, ist dies: Die Rattonalisierung, wohlbemerkt wirtschaftlich echte Rationalisierung, setzt voraus, daß sich die reale Kaufkraft der Steigerung der Produktivität entsprechend entwickelt, daß also die Rationalisierung von einer Senkung der Preise und einer Erhöhung der Konfumenteneinkommen begleitet wird. Beachten wir diesen Zusammenhang, so gewinnen wir auch die Möglichkeit, die Ratio- nalisierung im Rohmen der allgemeinen wirtschafti(chen, insbesondere konjunkturellen Entwicklung zu betrachten, und brauchen dann nicht die Rationalisierung als solche für die entstandenen Mißverhällnisse. die ihren Ausdruck in großer und langondouernder Arbeitslosigkeit finden, verantwortlich zu machen. Nur in dem Zusammenhang, der in den oben zitierten Bemerkungen der„Times" a»sg«zeigt wird, wird es verständlich, warum die Rationalisierung in der Nochkriegs- zeit ein« solche Wirkung holte. Bleibt noch eine Frage. Es ist heute wahrscheinlich, daß die sinkend« Preistcndcnz, unabhängig von den Konjunkturschwankungen, fortdauern, daß also dos frühere Preisniveau auch während der nächsten Hochkonjunktur nicht mehr erreicht wird. Nichtsdestoweniger kann die Besserung der Konjunktur nur dann einsetzen. wenn der Prozeß der Preissenkung seinen vorläufigen Abschluß ge- suirden hat und die Preise anzuziehen beginnen. Damit wird ober die reale Kaufkraft wiederum geschmälert. Eine nette Er- höhung der Zlrbeitsvcrdienstc wird für den Ausgleich notwendig fein, und sie wird sicher eintreten. Da es sich aber um die Uoberwindung eine» besonders scharfe» Mißverhältnisses zwischen Produklionsmöglichkeiten und Kaufkraft handelt, so ist es außer- ordentlich kurzsichtig, jetzt den Preisabbau mit der Herabsetzung der Arbeftsverdienste zu verbinden. Vorausgesetzt sogar, daß sich dadurch die vorhandene reale Kaufkraft nicht vermindert, ja, daß sie sogar trotz dem Abbau der Verdienste sich etwas steigern wird, wenden wir Gefahr laufen, daß unsere Wirtschaft nach dem Anfang de« Anziehens der Preise alsbald wiederum in die Sackgasi« des früheren Mißverhältnisses geraten wird. Unser« Schlußfolgerungen lauten: 1. Ts müssen gegcndic Preisbindungen, durch welch« der Anpassungsprozeß der preise verhindert bzw. verzSgert wird, alle Maßnahmen getroffen werden. 2. Dieser Prozeß wuß, soweit er nur beeinflußt werden kann„ mit grätzkrr Veschleunigung abgeschlossen werden, danzft die konsunkkurell« Erholung einsehen kann. 5. E» muß jede Kchmälerung der Saufkraf» oermieden und ihr» Steigerung gefördert werden, damit die Grundlage für eine an- haltende Brsierung der Konjunktur geschaffen wird. Gee>re Decker.
Juli-End« wieder fast unverändert, die zur Noiendeckung bestimmten Devisen vermehrten sich um den hohen Beirag von 66,4 auf 517,5 Millionen Mark. Die Notendeckung durch Gold und Devisen Hot sich wieder von 62,1 auf 66,8 Proz. verbessert. Auf dem Geldmarkt herrscht nach wie vor so großes An- gebot, daß die Zinssätze für rägtlchee Geld rekord mäßig niedrig zwischen\Vi und 3 Proz.(im Berkehr der größten und größeren Firmen) bleiben. Der Prinaidiokonk hat sich in den lktzten Togen weiter von 3)4 auf 3)4 Proz. gesenkt, so daß theoretisch vü» einer neuen Diskvntermäßigung gesprochen werden könnte, die aber praktisch wohl kaum in Frage kommt, ba dem Diskontsatz der Raichsbonk bei der gegenwärtigen, ganz oiißerordcntlich schweren Wirifchastodepression keine entscheidende Bedeutung zukommt
Gin Prophet. Vor dem Ende der Welttvirtschaftskrise. Nach einer Meldung de» Nein park Herald" au» Washington hat Julius Barn et, der Vorsitzende der Hondelskammer der Ber. einigen Staaten und des amerikanischen Wirtschaftsrats, erklärt, die Zeit der wirtschaftlichen Depression der Welft gehe ihrem Ende ent- gegen, und für zahlreiche unproduktive Kapitalien würden Llnlclhe- Möglichkeiten gesucht, was ein Wiederaufleben des Vertrauens de- deute. Wenn dieser Prophet recht hält«, würde man ihn sicher gerne in allen Vaterländern etwas gellen lassen. Wir können leider noch nicht an seine schöne Prophezeiung glauben.
Kohlentrust kaust Glasfabrik. Um sich einen Gasverbraucher zu erhallen. Die G e l s« n k l r ch n e r Bergwerk« A.- G. hat dt« Glas- fobrit Gebr. Müllensteoen- Witten erworben und oerschmilzt sie mit ihrer Schillenperk W-G.(neuer Name der verschmolzenen „Ruhrtaler GlaehEtten A.-G."). um sich für ihre Zeche Dorstfeld«inen wichtigen Zechengosverhraucher zu erhalten. Es droht möglicherweis« die Stillegung der Glasfabrik im Gefolge der Expaniion?po!itik de» großen belgifch-französischen Glaskonzerns.
preußen-Elektrotrust gliedert Lüneburg ein Di« Elektrizitäts- und Gaswerke der Stadt Lüneburg , die völlig modernisiert und erweitert wurden, werden in die Hannover -BrauN- jchweigische Stromverjorgnug»- A.-G. übergeführt. Deren Aktien- Mehrheit ist in dar Hand der Preußischen Elektrizität»< Ä.-G.,»es staatlich preußische» Elettrbtrusts.