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Vanderveldes China -Pläne Aufenthalt und Ltnterredung in Berlin

Genosse Emiie Vandervelde ist gestern morgen in Be- gleitung seiner Gattin aus Brüssel in Berlin eingetroffen. Am Bor - mittag besuchte er de» sozialdemokratischen Parleivorstand. in dessen Räumen ein Mitglied der Redaktion desVorwärts" Gelegen- heit hatte, sich mit Vandervelde und dessen Gattin, einer in Belgien angesehenen Irren, und Gefängnisärztin, über ihre Reise- pläne zu unterhalten. Auf die Frage nach den allgemeinen Reise- dispositionen antwortete Genosse Vandcrvelüe: Wir fahren noch heute abend von Berlin ab und nach Moskau durch, wo wir uns 5 Tage aufhalten werden. Dann geht die Reise nach Charbin und Mukdcn, für die je 2 Tage Auf- enthalt vorgesehen sind. Dann wollen wir noch Peking und dort etwa zwei Wochen bleibe». Für einen Abstecher noch Japan sind auch zwei Wochen vorgesehen. Dann geht es noch S ch a n g- Hai und Nanking . In«üdchino gedenken wir etwa einen Monat zu bleiben und dann werden wir von Hongkong aus die Rückreise antreten und voraussichtlich Ende November wieder in Marseille den Boden Europas betreten." Frage:Verfolgen Sie mit ihrer Reise irgendwelche politi- schen Zwecke?" Antwort:Im Gegenteil, ich lege grosses Gewicht darauf, fest- zustellen, daß ich nicht als Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiter- internationale reise, sondern als simpler Tourist und Privat- mann. Ich bin von einem wissenschaftlichen Komitee eingeladen worden, in China und Japan wissenschaftliche Vorträge zu halten. Diese Einladung haben wir angenommen und nebenbei habe ich auch die Absicht, in der Parteiprcsse die Eindrücke von meiner Reise'zu schildern." Also verfolgt auch ihr'A u f e n t h a l t in Moskau keinen besonderen politischen Zweck?" Ganz richtig, wir wollen in Moskau nur ein paar Tage ausruhen und außerdem will ich diese interessante Stadt meiner Frau zeigen, die sie noch nicht kennt. Wir haben auch nicht die Absicht, irgendwelche sowjetrussischen Einrichtungen zu besichtigen, denn ein Aufenthalt von 3 Tagen reicht natürlich nickst, um irgend- ein Urteil zu ermöglichen und abgesehen von dieser kurzen Mos»

kauer Unterbrechung werden wir Rußland nur vom Fenster»nseres Cisenbahnzuges sehen." Und wie steht es mit der Sicherheit? Muß man nicht besorgen, daß Sie aus ihrer Reise durch China , besonders durch Süd- china in persönliche Gefahr geraten könnten?" O nein, wir schätzen die Sicherheit unserer Reise auf 100 Pro­zent und glauben nicht an irgendwelche Gefahren. Wir hoffen bei der Bevölkerung Chinas , des Nordens sowohl wie des Südens, eine gute Aufnahme zu finden, nichl nur bei der handarbeitenden Beoölke- ruiig, sondern auch bei den Intellektuellen, die ja ziemlich allgemein in Kuomingtang organisiert sind. Das Interesse für all« Fragen des Sozialismus und besonders auch für die Sozialistische Arbeiterinternationale ist in China sehr stark." Beabsichtigen Sie also auch, über Probleme des internationalen Sozialismus zu sprechen?" Ganz gewiß! Es ist vorgesehen, daß ich an verichiedenen Universitäten Chinas sprechen soll. So in Peking , in Nanking und an der Technischen Hochschule von Schanghai . Die Themen, über die man mich zu sprechen ersucht hat, sind sehr verschiedener Art. So soll ich über das Verhältnis zwischen zentraler und lokaler Regierung in Belgien sprechen, über internationale Wirtschaftsbeziehungen und internationale Friedensprobleme. Aber auch über die soziale Frag« Europas und besonders über die Sozialistische Arbeiterinternational«. Auch in Japan werde ich an verschiedenen Universitäten sprechen und aus einer Konferenz, die von einer großen Tageszeitung in Tokio veranstaltet wird. Aber auch meine Frau wird sprechen." setzt Vandervelde nicht ohne Genug- tnung hinzu. Die Genossin Vandervelde bestätigt. Auch sie ist aufgefordert. über Themen zu sprechen, die ihrem Wirkungskreis nah« liegen, so über Strafvollzug und über Frauen, und Kinderschutz. Die Japaner sind besonders begierig, etwas über die europäische Frauenbewegung zu hören. Vandervelde und Frau haben gestern abend Verlin wieder ver- lassen und ihre Reis« nach dem Fernen Osten fortgesetzt, über deren Verlauf Genosse Vandervelde imVorwärts" berichten wird.

Polizisten von Ingolstadt . Aaiionalsozialistifcher Polizeisumpf.

München . 13. August.(Eigenbericht.) Ein niedlicher nationalsozialistischer Skandal wird gegenwärtig im Donaustädtchen Ingolstadt durch den rauhen Zugriff des Staatsanwaltes in das Licht der Oeffentlichkeit gezerrt. Durch die Münchener Krimirialpolizei wurde der n a t i o» nalsozialistische Jngolstädter Kriminalsekretär Weber verhaftet und kurz darauf ereilte den städtischen Rechtsrat und Polizeireferenten Dr. Hierl, einen strammen baye- r eschen Volksparteimann, das gleiche Schicksal. Als Grund wird Amtsvergehen angegeben. Die Sache geht zurück bis zum Jahresanfang 1030. Damals wurde der Geschäftsführer Riemayer von der Jngolstädtrfchen Dertehragesellschast verhaftet, nachdem sich in seiner Kasse ein Fehlbetrag von 20000 Mark vorfand. Seit dieser Zeit befindet sich Riemayer im Untersuchungsgefängnis Cichstett. Vor einigen Tagen sollte der Kriminalsekretär Weber den Untersuchungsgesangcnen zu einer Vernehmung nach Ingolstadt bringen. Diesen Weg benuhle Weber, dem Riemayer eine Zu- sammenkunfk mit anderen Velasteken. fast durchweg Razlleulen. zu ermöglicheu. Weber war überhaupt ständiger Perbindungsmann zwischen der Polizei und den Jngolstädter Nationalsozialisten. Cr Hot seine Gesinnungsgenossen über die intimsten Angelegenheiten inner- halb der städtischen Derwalttmg auf dem laufenden gehalten und ihnen beispielsweise auch Einblick in die llnlersuchungsakteu eines schwebenden Landsriedensbruchprozesses gegen hakenkreuzlcr gewährt. Durch die Mitverhaftung des Polizeireferenten Hierl, der die unsauberen Geschäfte feines Kriminalsekretärs gekannt und geduldet haben soll, ist Ingolstadt augenblicklich ohne rechtskundige fach- männisch« Leitung und es wird mit der Aufstellung eines Staats- kommissors gerechnet. Auf Grund der Ermittlungen in der Vor-

Untersuchung steht die Verhaftung weiterer Persönlich- leiten bevor. Ein« Folge der hakenkreuzlerischen Verseuchung der Jngolstädter Polizei ist es, daß sich die dortigen Nazis bislang über- Haupt nicht um das bayerische Unisormverbot kümmerten. Es muhten 30 Beamte der Münchener Polizei entsandt wcrdcp,»m die strikte Durchführung des Verbotes zu gewährleisten." Zweierlei Maß in Bayern . Bei Verboten rechts« unv linksradikaler Blätter. München , 13. August.(Eigenbericht.) Einen Tag nach dem Verbot des.Völkischen Beobachter" hat die Münchener Polizeidirektton nun auch dos K o m m u n i st e»- b l a t t für Südbayern, die in München erscheinende«Neue Z e i- tung", auf die Dauer von vier Tagen verboten. Veranlassung gab eine Bilderseite in der Nummer vom 12. August, die, wie es in der Mitteilung der Polizei heißt,«im Zusammenhang mit der Uebcr- schritt eine böswillig« und mit Ueberlegung erfolgte Verächtlich- machung der verfassungsmäßig festgestellten republikanischen Staats» form darstellt". Zwischen beiden Zeitungsverboten besteht trotz der zufälligen Aehnlichkeiten ein gründlicher Unterschied. Das kommu- nistifche Verbot hat die Polizeidirektion in eigener Zuständigkeit aus- gesprochen, während dos Verbot des Naziblattes auf Ersuchen des Reichsinnenministers geschah. Bei dem letzteren Verbot hat die bayerische Regierung sogar ein übriges getan und sich beeilt, mit- zuteilen, daß derartige Ersuchen der Reichsregierung für die Länder- regierungen verbindlich seien. Von sich aus wäre es der baye- rischen Regierung gar nicht eingefallen, an der täglichen Mordhetze und an den fortgesetzten Aufforderungen zu Gewalttätigkeiten im Hitlerblatt Anstoß zu nehmen.

fährlichen Entwicklung die Schuld. Die Kuomintang selbst hat einst die Agrarrevolution entfesselt, um den geschichtlichen Feldzug gegen die feudale Nordreaktion 192Z bis 1927 zu ermöglichen. Aber der siegreiche rechte Flügel der Kuomintang hat bald darauf seine Agrarversprechungen vergessen. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Die Bauernverbände wurden aufgelöst. Aber die Agrarfrage blieb ungelöst. Jetzt versuchen die Bolschewisten, die Bauern- bewegung in die russischen Geleise zu lenken. Es ist aber im voraus klar, daß die Bolschewisierung der chinesischen Agrar- revolution, die als Werkzeug und Sprungbrett zur kommu- nistifchen Machtergreifung ausgenutzt und mißbraucht wird, nur eme Katastrophe für die Bauern Chinas bedeuten kann. Die ,Rote Fahne " ist von der Handlungsweise der chine- fischen Kommunisten ganz entzückt:Sie nehmen den agrari- schen Blutsaugern das Land und übergeben es den Bauern. Sie beschlagnahmen die großen Unternehmungen in Industrie, Handel und Verkehr. Sie stellen die chinesischen Kapitalisten und die chinesischen Generale an die Wand. Sie zerreißen die imperilistischenFriedensverträge". Sie befreien das Land zugleich von den Fasfeln der kapitalistischen und nationalen Unterjochung." Die patentiertenMarxisten" wissen nur ein Heilmittel:Beschlagnehmen",Zerreißen" und vor allen Dingenan die Wand stellen" dies ist das Alleinmittel für China und Deutschland , für Agrar- und Industrieländer, für die nationale und soziale Befreiung. Die sozialistische Arbeiter- schaft Westeuropas , die mit den unterdrückten chinesischen Arbeitern und Bauern aufs wärmste sympathisiert, verwirft entschieden diese abenteuerliche Putschtaktik und Versuchs- Politik. Die Spuren von Kanton schrecken...! Trotz allen vorübergehenden Erfolgen ist der endgültige Zusammenbruch des kommunistischen Feldzuges in China kaum anzuzweifeln. Die geschwächte Nankingregierung wird sich unvermeidlich bei der Niederwerfung des kommunistischen i Aufstandes auf dieselben Fremdmächte direkt oder in- direkt stützen müssen, deren Ausschaltung aus dem politischen Leben Chinas als ihr Hauptziel gilt. Eine Intervention der Fremdmächte, die übrigens durch die hartnäckige Verteidigung ! ihrer Vorrechte in China zum großen Teil die Schuld an der chinesischen Krise tragen, wird in den Hauptstädten Europas [ und Amerikas erwogen Wie die Fremdmächte behaupten: nur zum Schutz ihrer Untertanen. Aber diese Verteidigungs- aktion mündet zwangsläufig in einer bewaffneten Intervention, deren Folgen unabsehbar und höchst gc- ! fährlich sein können. Immerhin scheinen die Fremdmächte sich zu bemühen, die Verständigung zwischen Nanking und P e i ps n g zwecks gemeinsamer Niederwerfung des kommu» ! nistifchen Aufstandes herbeizuführen. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. So erklärte von kurzem der Führer des i linken Flügels der Kuomintang, W a n t s ch i n w e i, der in ! der Nordkoalition eine hervorragende Rolle spielt, daß die !wiedervereinigte Kuomintang" entschieden antikommunistisch ! eingestellt sei:Die Sowjetregierung hat in den letzten drei ; Iahren bewiesen, daß sie ebenso wie andere Großmächte imperialistisch ist. Wohl will die Kuomintang mit Sowjet- ruhland in Frieden leben, aber nicht ein Spielzeug des roten Imperialismus sein..." Kommt die Verständigung zwischen Nanking und Peiping zustande, so. sind damit die Aussichten desSowjetchinas". kaum als günstige anzusehen. Aber mit der Besiegung des korttmunistischen Aufstandes wird noch nichts erreicht.' Nur der ehrliche Uebergang von der parteimilitärischen Diktatur zur wirklichen Demokratie, nur die radikale Lösung der Agrarfrage, nur die weitgehende Arbeiterschutzgesetzgebung sowie die Aufhebung der Fremdenrechte sind imstande, dem permanenten Bürgerkrieg in China , der die Voltswirtschaft ruiniert, das Land verödet, das chinesische Volk verwildert und verdirbt, ein Ende zu bereiten... Die �evoluiion in China . Einheitliche Aktion der Kommunisten. Schanghai , 13. August. Nach einer amtlichen chinesischen Meldung haben die in Tschangtscha angestellten Untersuchungen ergeben, daß die kommunistische Bewegung in Süd- und Mittelchlna eine einzige geschlossene Bewegung ist, und daß alle scheinbar isolierten kommunistischen Gruppen «ach den Weisungen dieser Zentralstelle vorgehen. Als Ziel der kommunistischen Führer wird bezeichnet: Beseitigung aller ausländischen Einflüsse, Beseitigung der militärischen Führer und der nattona- listischen Regierung und Einführung des Sowjet» fhstems in ganz China .

Neuwahlen im Elsaß . Erster Wahlgang Mitte Oktober. Straßburg , 13. Augnst. Der französische Staatsrat hatte im März entschieden, daß die Autonomisten Schall und Rossö wegen ihrer Verurteilung im Kosmarcr Prozeß den Gememderäten von Straßburg und Kolinar nicht angehören können Die Regierung Tardieu hatte diesen Be- schluß aber bisher nicht amtlich verkündet, jo daß auch die Frist für die Nachwahl nicht eingehalten worden ist. Vielmehr haben Schall und Rossö unbehindert weiter an den Beschlüssen der Gemeinderäte teilgenommen. Tardieu hoffte, daß von der Re- gierung Poincarä vor mehr als Jahresfrist, nämlich alsbald nach dem Freispruch in Besan<:on, vorgelegte Gesetz über eine Sonder- amnesti« für Elsaß-Lothringen parlamentarisch erle- digen zu können und dadurch die taktische Stellung der Autonomisten bei den Neuwahlen zu schwächen. Es hat sich aber gezeigt, daß zurzeit auf ein« Mehrheit für diese Amnestie weder im Senat noch in der Kammer zu rechnen ist. Unter diesen Umständen hat die Regierung die Neuwahlen nicht länger hinauszögern können. Sie wird in diesen Tagen den Beschluß des Staatsrate- ausführen. Der erste Wahlgang wird dann spätestens Mitte Oktober stattfinden müssen, damit bei Wie- derzusammentritt der französischen Kammer bij Entscheidung der Wähler vorliegt. Schall und Rossö werden wieder kandidieren.

Anton Erkelenz hat in Konsequenz seines Uebertritts zur Sozialdemokratischen Partei seinen Rücktritt aus dem Kreis der Herausgeber der von Naumann gegründeten WochenschriftDie Hilfe" vollzogen. Znlernattonaler Skudentenkongreß in Brüssel . Der Kongreß des Internationalen Studenten bu»des, auf dem merzig Völler vertreten find, ist gestern in Brüssel eröffnet worden.

Tagung der Internaiionale. Breitscheid in der Völkerbundskommission. Zürich , 13. August.(Eigenbericht.) In der kommenden Woche findet in Zürich eine Tagung der Sozialistischen Arbeiterinternationale statt. Vom 18. bis 20. August tagt die Kommission für die Probleme des Völkerbundes unter dem Vorsitz von de Brouckere» Belgien . Deutschland ist In dieser Kommission durch Breit scheid ver­treten. Der Kommission gehören serner an: B r a ck e- Frankreich, G i l l i e s- England, U n d e n- Skandinavien, Winter- Tschecho- ssowakei, Modigliani -Italien . Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Hauptpunkt« der Tagesordnung der bevorstehenden Völker. bundsversammlung. Am 2l. tritt das Büro der TAI. zusammen, um die Beratungen der Exekutive vorzubereiten, die am 22. und 23. tagt. Den Vorsitz führt de Brouckere als stellvertretender Präsident, da sich der Vorsitzende Vandervelde auf einer Studien» reise nach China befindet. Auf der Tagung der Exekutive steht neben anderen Fragen die Stellungnahme zum Briandschen Memorandum und das Asylrecht. Am 24. August nimmt die Exekutive bekanntlich an der Fünfzigjahrfeier des Wydener Kon- g r e s s« s der Sozialdemokrati« teU. Sprechen werden Hermann Müll« auf Schloß Wyden und auf der anschließenden Massen- kundgebung in Konstanz Wels und Modigliani . Bauer» Oesterreich , Grimm» Schweiz und de Brouckere, der Bor - sitzende der Exekutive.

HoNa, Geschäst! Koch, Scholz und Hugenberg überlroffen: Die deutsche Einheitspartei! Wer's noch nicht weiß, dem sei es hiermit kundgetan: Der Stein des Weisen ist gefunden� die groß« Einheitspartei, Sehnsucht aller

echten Deutschen gleichfalls, und Abgeordneter kann man auch werden, wenn man die Kleinigkeit von 1SOO M. einzahlt. Das Problem ist aufs einfachste gelöst. Ein Inserat in ein« Berliner Inseratenplantage und schon ist die Rettung Deutschlands vollendet! Einer unserer Leser las die Anzeige, in derBeteiligung nn einem Geschäft" gegen 1S00 M. gefordert wurde. Selbstverständlich sogenanntes Ehiffre-Inserat. Er meldete sich und erhielt prompt folgende Antwort: Berlin , den 11. VII l. 30. 71 802 C. D. Anbiete Ihnen Beteiligung an derDeutschen Einheils- Partei". Das Programm ist feststehend. Anerkennungsschre:ben aus dem Büro des Herrn Reichspräsidenten und des Herrn Reichs- innenminssters Dr. Wirth liegen vor. Im Falle Ihrer Beteiligung sehen mir Sie an die sichere Stelle auf die Wahlliste. Es handelt sich um keine neue Parte!, sondern um eine Zusammenfassung des Volkes über die Köpfe der alten Parlamentarier hinweg. Das Alte hat versagt. Das Neue, die Staotsvartei, hat keinerlei Programm und scheitert an dem Sprichwort: Zuviel Köpfe, zuviel Sinne. Zu langen Verhandlungen haben wir keine Zeit. Sind Sie der Mann, der schnelle Entschlußkraft besitzt, so kommen Sie am Dienstag zu ausführlicher Konferenz um 10 Uhr zu dem Unterzeichneten. Strengste Diskretion wird geboten und erbeten. Ergebenst Dir. E. Rosenhain. O27. Blumenstr. 81. DieEntschlußkraft" unseres Freundes hat leider nicht aus- gereicht, sanft wäre er heute vielleicht eingemachter Mann" und stände an sicherer Stelle aus der Liste der Einheitspartei, die über die Köpfe der alten Parlamentarier und Arthur Mahraun« hinweg das Ding schmeißen wird. Was ist ein Hill« gegen einen Rosenhain? Also, wer 1800 M. hat die Adresse ist jetzt bekannt gegeben. Wozu brauchen die Scholz und Schiele, die Koch und Drewch noch kostspielige Parteiapporate man geh« nach der Blmuenstrahe im Osten Berlinsl