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weltwirtschaftlichen Zusammenhänge zu legen, die zu der jeßigen riefenhaften Krise geführt haben. Diese Weltfrise ist mit tapitalistischen Mitteln nicht zu lösen. Nur im Sozialismus liegen die Möglichkeiten zur Ueberwindung dieser chaotischen Zu­stände. Es ist die Aufgabe der Wähler, den Einfluß der Sozialdemo= fratischen Partei zu verstärken, damit wir die Wirtschaft veranlassen fönnen, mit dem in seiner Existenz gesicherten Proletariat für das Proletariat zu produzieren.

Der Vortrag Wissells wurde mit lebhaftem Beifall aufgenom­men. Nach einer. turzen Diskussion begründete Parteisekretär Wil­helm Krüger die Wahlvorschläge, die vom Zentralvorstand nach den Vorschlägen der Unterbezirke zusammengestellt worden sind. Die bisherigen Abgeordneten Franz Rogte und Wilhelm Staab   Potsdam   haben in Anbetracht ihres vorgeschrittenen Alters gebeten, nicht wieder aufgestellt zu werden.

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Emil Stahl spracht als Bezirksvorsitzender beiden Abgeordneten den Dank für ihre jahrzehntelange Arbeit im Dienste der Partei aus. Die Abstimmung ergab die einstimmige Annahme der Kandidatenlisten für Potsdam I und Frankfurt   a. d. Oder Wahlkreis Potsdam I: 1. Rudolf Wissell  , 2. Rudolf Breitscheid  , 3. Marie Juchacz  , 4. Hermann Müller  ( Lichtenberg), 5. Friedrich Ebert  , 6. David Stetter, 7. Her­mann Salomon, 8. Hans Kohl, 9. Erich Gierke, 10. Ernst Henkel, 11. Bruno Theet, 12. Mar Bauer, 13. Hugo Fleischer.

Wahlkreis Frankfurt   a. d. Oder: 1. Offo Wels, 2. Oswald Schumann  , 3. Ernst Heilmann  , 4. Anton Reißner  , 5. Elfe Niewiera, 6. Oskar Wegener  , 7. Carl Bollmers­haus, 8. Willi Sielaff, 9. Offo Bohnenstengel, 10. Richard Friedrich, 11. Franz Matthey, 12. Bernhard Krüger  .

Für die Reichsliste wurde Franz Scheffel  , Vorsitzender des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands  , vorgeschlagen.

Bezirksvorsitzender Emil Stahl hielt das Schlußwort, in dem er die Einsetzung aller Kräfte forderte, um am 14. September die Reaktion niederzuringen und den Sieg der Sozialdemokratie zu erfämpfen.

Wahlkreis Magdeburg- Anhalt.

Der außerordentliche Parteitag der Sozialdemokratie des Bahlkreises Magdeburg- Anhalt beschäftigte sich am Sonntag mit der Aufstellung der Kandidatenliste zu den Reichstagswahlen. Ein nütig wurde die dem Bezirksparteitag vorgegte Kandidaten i ste angenommen, die außer dem Spitzenkandidaten, Oberbürger­leister Hermann Beims u. a. folgende Ramen aufweist:

Politischer Darwinismus

Kandidaten­Musterung

für die

Deutsche Staatspartei

Kapitalma

Auslese der Tüchtigsten" in der Staatspartei, ein Kapitel aus dem Kampf ums Da( nämlich: auf der Liste) sein.

Ferdinand Bender  , Gewerkschaftsangestellter, Berlin  ; Paul Bader  , Schriftsteller, Magdeburg  ; Gustav Feri, Bezirkssekretär, Magdeburg  ; Dr. Friz Baade, Volkswirt, Berlin  ; Gerhard Seeger, Redakteur, Dessau  ; Frau Fiedler.

Wahlkreis Hessen  .

Der außerordentliche Parteitag Hessens   wählte zum Spizen­tandidaten für die Reichstagswahl den bisherigen Reichstags­abgeordneten Dr. David Berlin, An zweiter und dritter Stelle stehen der Pressereferent im Hessischen   Ministerium, Dr. Mieren­dorff Darmstadt und Oberregierungsrat Rigel- Gießen. Die Genossen Ulrich und Dr. Quessel haben auf eine neue Kan­didatur verzichtet.

Wahlkreis Dortmund  .

Für den Wahlkreis Westfalen- Süd wurden von der Sozialdemokratie u. a. folgende Kandidaten aufgestellt: 1. Friz jusemann, Vorsitzender des Bergarbeiterverbandes, Alwin Brandes  , Vorsitzender des Metallarbeiterverbandes, Frau Berta Schulz, Redakteur Frig Henler, Walter Dettinghaus, Konrad Ludwig  , Karl Spiegel.

Kein Hillerbesuch bei Hindenburg  . Antlich wird erklärt: Zu den aufgetauchten Gerüchten über eine Vermittlungsaktion des Reichspräsidenten zwischen Herrn Schiele und Herrn v. Oldenburg Januschau, sowie über eine angebliche Zusammenkunft mit den nationalsozialistischen Führern Hitler   und General v. Epp in Dietramszell   wird noch mals festgestellt, daß alle diese Melbungen frei erfunden sind. Der Reichspräsident hat nochmals erklärt, daß er sich grundsätzlich nicht

in den Wahlkampf einmische. Seine Erklärung wegen der Straf verfolgung des Herrn Goebbels   habe temen politischen Hintergrund, sondern entspricht rein persönlichen Gründer

MIJA

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Ueber

Schwemmung

in Reinicken­ dorf  

Laubenkolonien in Reinickendorf  - Ost unter Wasser in­folge der tropischen Regengiffe der letz­ten Tage

Bug rast in Menschenmenge

Entsetzliche Katastrophe bei einem Feuerwerk- Gechs Tote!

Belgrad  , 18. August.

mit dem Beil auf das Mädchen ein. Die Verletzte erhielt auf der Rettungsstelle in der Eichhornstraße erste Hilfe.

Wie aus Agram gemeldet wird, fuhr ein Güterzug In seiner Wohnung in der Bergstraße 65 versuchte der auf der Strecke Susat- Agram in eine Zuschauer­menge, die einem Feuerwerk zujah. Dabei wurden 22jährige Arbeiter August 5. seine Braut, die 21jährige Haus­angestellte Elise M., durch einen Schuß zu töten. Unmittelbar dar­6 Personen getötet und 14 schwer verlett. auf brachte sich H. einen Schuß in die Schläfe bei. Nach den polizei­Auf einem Sportplay wohnten annähernd 30 000 Menschen lichen Ermittlungen stellt sich der Vorfall als eine Eifersuchts. dem Feuerwert bei. Eine große Anzahl Personen hatte sich tat dar. F. glaubte Grund zur Eifersucht zu haben, und als ihn auf einem Bahndamm niedergelassen, der an den Sportplaz seine Braut am Sonntag besuchte, machte er ihr wieder schwere grenzt. Um 9.15 Uhr, als das Feuerwert seinen Höhepunkt erreicht Borhaltungen. Als das Mädchen darauf die Wohnung ver­hatte, näherte sich von Susat her der nach Agram fahrende Güterlassen wollte, 30g 5. in seiner Erregung eine Pistole hervor und 3ug mit geringer Geschwindigkeit. Der Lokomotivführer gab wiederholt Signale, um die Leute auf dem Bahndamm auf den Bug aufmerksam zu machen. Die Zuschauer waren aber von dem Schauspiel zu sehr in Anspruch genommen. Der Lokomotivführer fonnte infolge der abschüssigen Strecke den Zug nicht mehr zum Halten bringen. Drei Personen blieben auf der Stelle tot liegen, 17 mußten mit schweren Berlegungen ins Krankenhaus gebracht werden, wo drei weitere gestorben sind, so daß die Katastrophe im ganzen sechs Todesopfer forderte.

Nach dem Feuerwert fam es auf dem Platz noch zu einer Banif. Die abströmende Menge hatte die Ausgänge verrammelt, so daß ein wildes Gedränge entstand, in dem zahlreiche Bersonen berlegt wurden.

Mit dem Beil gegen die Braut

Die Rache des Verlassenen/ Liebestragödie in der Bergstraße  In der Borhalle des Potsdamer Bahnhofs überfiel am Sonntag früh der 30jährige Lagerarbeiter Mag Wo big feine Braut, die 19jährige Hildegard H. aus der Rodenbergstraße, und brachte ihr durch Beilhiebe schwere Kopfverletzungen bei. Der Täter ver­fuchte in der ersten Aufregung zu entkommen, wurde aber eingeholt und der Polizei übergeben.

Das junge Mädchen hatte erst kürzlich die Beziehungen zu Wobig gelöst. Als seine Wiederannäherungsversuche fehlschlugen, beschloß W., sich zu rächen. Er hatte in Erfahrung gebracht, daß die Mutter seiner früheren Braut nach dem Harz fahren und daß die Tochter sie zum Bahnhof begleiten würde. Darauf baute er ſeinen Plan auf. Er steckte ein Beil zu sich und hielt sich in der Bahnhofshalle verborgen. Als Frau H. mit ihrer Tochter erschien und durch die Sperre gehen wollte, sprang Wobig hinzu und schlug

Heß spricht zu Zentrumswählern. Kritik der sozialdemokratischen Wahlpropaganda

Der

Dittatur.

gegen

preußische Zentrumsführer sprach in dem mit 20 schwarzrotgoldenen Fahnen ausgeschmückten großen, gaftz gut gefüllten Festsaal in der Teltomer Straße über die Wahlen. Er wandte sich gegen die beiden Behauptungen der sozial­demokratischen Wahlpropaganda, daß der Sturz der Regierung Müller und die Anwendung des Artikels 48 von Brüning von langer Hand vorbereitet gewesen sei. Die Sozialdemo­fratie mache in dieser Beziehung denselben Wahlschwindet wie 1928 mit dem Panzerfreuzer. Er begreife nicht die Mißver ständnisse" im Reichstag; in der preußischen Politik kämen folche Mißverständnisse" nicht vor. Da gehe man offen zu dem Koalitionspartner und schaffe Klarheit. Wenn Dr. Breitscheid erkläre, daß die Sozialdemokratie sich der Verantwortung nicht habe entziehen wollen, so billige er ihm ohne demokratie mit den Kommunisten zusammen 40 Prozent der Reichs­weiteres den guten Glauben für diese Behauptung zu. Da die Sozial­tagsmandate habe, so werde ein namenloses Unglück entstehen,

wenn die Sozialdemokratie auf der ganzen Linie in die

Opposition gelassen würde." Aber wer glaube, daß man hinter ber mit Diftatur regieren könne, der irre sich gewaltig.

Das deutsche   Zentrum laffe sich unter feinen Umständen auf eine Diktatur ein.

Gegen ugenberg erklärte er, daß seine verschrobene Bolitik der Sozialdemokratie mehr macht als je verschafft Die Ginäicherung unseres am 15. August verstorbenen Genossen habe. von seinem Christentum zu halten sei, ergäbe sich Robert Bengels findet am Mittwoch, dem 20. August, um daraus, daß der Zeitungs- und Kinobefißer in allererster Linie von 13.30 Uhr( 3% Uhr), im Krematorium Gerichtstraße statt. den bewußten evangelischen Christen verlassen worden sei. Als einzige der nicht- sozialistischen Parteien stände Geheimrat Heds Danf. Geheimrat Heck hat zu seinem 70. Geburtstag eine so große Zahl von wertvollen Geschenken, Blumen- das Zentrum, nach Bereinigung seines Führerstreites, fest. Berlin   sei mit 400 000 Ratholiken bas größte tatho spenden und sonstigen Aufmerksamkeiten erhalten, daß es ihm un möglich ist, jedem seinen Dant persönlich auszudrüden. Grische Gemeinwesen Deutschlands  . Es müsse dafür ges bittet baher alle Gratulanten, sich mit dem nicht minder warm forgt werden, daß mehr als ein Zentrumsabgeordneter hier gewählt empfundenen Dant an alle bescheiden zu wollen.

Er

werde.

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feuerte von hinten auf seine Braut. Eine Kugel traf in den Kopf, jedoch ist die Verlegung nicht lebensgefährlich. Der Täter dagegen liegt noch immer bewußtlos im Lazarustrantenhaus danieder, an feinem Aufkommen wird gezweifelt.

Wo ist der Schimpanse?

Berliner   auf Affenfang.- Ein Stadtviertel in Aufregung. Am Sonntag früh entsprang aus dem Tierhof in der Schickler­straße ein junger Schimpanse. Der kleine Ausreißer flüchtete in den Untergrundbahntunnel am Bahnhof Jannomißbrüde, wo es trotz aller Versuche nicht gelang, das Tier wieder einzufangen. Der Zugverkehr mußte etwa zehn Minuten lang unterbrochen und der Strom ausgeschaltet werden.

Heute in aller Frühe versuchte man dann erneut, den Schimpanse wieder zu bekommen. Die BVG. war inzwischen der Sorge um die Affenjagd enthoben, da der Flüchtling fich während der Nacht durch den im Bau begriffenen Verbindungstunnel zur Reichsbahn auf reichsbahnfiskalisches Gelände begeben hatte, wo es ihm im Baugerümpel vor dem Bahnhof am besten gefiel. Hier sprang er heute Vormittag luftig umher, widerstand aber allen Lockungen und konnte bisher nicht wieder in den Tierhort zurückgebracht werden. Es handelt sich übrigens bei dem Affen um einen alten Ausreißer, der dem Tierhort als Findling eingeliefert wurde, als er auf dem Marktplatz in Friedrichsfelde   allerlei Unfug angerichtet hatte.

Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, soll der Schimpanse einer Hitlerschen Sturmabteilung   in die Hände geraten und beigetreten sein. Jetzt ist es nicht mehr möglich, ihn wieder heraus­zufinden!

Es war an der Versammlung bemerkenswert, daß der Beifall nur zweimal start war: als Heß den Satz gegen die Diktatur fagte und als er davon sprach, daß er sich nach seiner Uebersiedlung nach Berlin   mehr der Diaspora widmen wolle. Sonst war auf­fällig, daß der Beifall immer wieder nur von einem verhältnismäßig

einen Teil der gang überwiegend aus Männern, vielfach

jüngeren Alters, bestehenden Bersammlung ausging. Die Sentrums­partei hat eben tein fernes, gesellschaft- umgestaltendes Ziel mehr: solange der Katholizismus besteht, ist die Eristenz der Zentrums­partet notwendig". Das war der Grundtenor der Heß'schen Aus­führungen.

Gerettet!

Die Tabiti" Paffagiere von amerikanischem Dampfer übernommen.

London  , 18. Auguft.

Die 148 Fahrgäste des Dampfers Tahiti  " sind nun sämtlich abend an der Unglücksstelle eintraf, übernommen worden. Die an Bord des amerikanischen Dampfers Bentura", der Sonntag 104 Mann starte Besatzung der Tahifi wird ebenfalls von

dem amerikanischen Dampfer übernommen werden. Es besteht

feine Hoffnung, die Tahiti  " durch die Bentura" und den gleich­falls zur Hilfeleistung herbeigeeilten holländischen Frachtdampfer Penybryn" abschleppen zu laffen.

Die Bergarbeiterlöhne gekündigt.

Der Zechenverband verhandlungsbereit. Bochum  , 18. Auguft.( Eigenbericht.) Aus Kreisen des Bergarbeiterverbandes wird mitgeteilt, daß das offizielle kündigungsschreiben des Zechenver­bandes Montag bei den tarifbeteiligten Bergarbeiterorganisationen eingegangen ist. Bestimmte Forderungen bezüglich der Neu­regelung der Löhne enthält das Schreiben nicht. Ebenso fehlt jede Begründung der Kündigung.