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Kampftagung der Krankenkassen

Um die Erhaltung der Volksgesundheit

Dresden  , 18. August.( Eigenbericht.) Der am Sonntag im städtischen Ausstellungspalast eröffnete 34. Krantenfassentag des Hauptverbandes deutscher   Kranken­fassen stand durchaus unter dem Eindruck der im Rahmen der Not­verordnung durchgeführten Krankenversicherungsreform. Es fann fein Zweifel darüber sein, daß die Stegerwaldsche Reform viel böses Blut im Lande gemacht hat, und Ministerialdirektor Dr. Grieser vom Reichsarbeitsministerium  , der die undankbare Aufgabe über­nommen hatte, die Reform in Dresden   zu verteidigen, dürfte nicht überrascht gewesen sein, als die Riefenversammlung seine Aus. führungen sehr fritisch entgegennahm.

So glorifizierte Grieser den Reichsarbeitsminister Steger wald als Mann der Tat, als Tell auf dem Gebiete der Kranken­ versicherung  . Die Zeit treibt merkwürdige Blüten: Wo es gerade in den Kram paßt, ist Stegerwald der Tell, der Mann der Tat, aber in den Wahlversammlungen und in der Presse behauptet das Zentrum dennoch, Stegerwald- Tell habe nur die Beschlüsse des Sozial. politischen Ausschusses des Reichstages durchgeführt, und im übrigen sei Helmuth Lehmann, Vorsitzender des Haupt­verbandes deutscher Krankenkassen, der Vater und Anreger der Not­verordnung. Eine saubere Demagogie! Wie der Krankenkassentag, der doch sicherlich sachverständig ist, darüber denkt, geht aus folgen­der, von den Vertreterdelegierten eingebrachten und mit über­wältigender Mehrheit angenommenen Resolution hervor:

,, Der 34, Deutsche Krankenkassentag erhebt entschiedenen Pro­teft gegen die Notverordnung des Reichspräsidenten  , durch die nichf nur völlig ungerechte und untragbare Verschlechterungen der Leiffungen der Krankenversicherung  , fondern auch einschneidende Beschränkungen der Selbstverwaltung vorgenommen werden. Die Notwendigkeit und Berechtigung, einen solchen Abbau der Krankenversicherung durchzuführen, kann der Krankenkassentag nicht anerkennen. Insbesondere muß er aber auch aufs schärffte die Begründung diefer Maßnahme ablehnen, die unter völliger Nichtachtung der Interessen der Versicherten rein finanzpolitische 3wvede verfolgt. Der Krankenfaffentag gibt daher seiner Hoffnung Ausdruck, daß der kommende Reichstag diese unjachliche Gesetz­gebung wieder beseitigt und an ihre Stelle eine Reform der Krantenversicherung im Sinne einer Fortentwicklung derjenigen fozialpolitischen Grundfähe setzen möge, zu denen sich die Nürn. berger Tagung des Hauptverbandes bekannt hat."

Borstand und Beirat haben dem Kongreß folgendes Vorstand und Beirat haben dem Kongreß folgendes unterbreitet: Die durch die Notverordnung des Reichspräsidenten erfolgten Einschränkungen der Krankenhilfe entsprechen nicht dem Reformprogramm des Hauptverbandes. Vorstand und Beirat stellen mit Bedauern fest, daß die Notverordnungen den Reformvorschlägen des Hauptvorstandes nicht gerecht geworden sind. Diese Borschläge werden vollinhaltlich aufrechterhalten. Von dem tommenden Reichstag   wird die Erfüllung dieser Forderungen erwartet. Borstand und Beirat fordern alle Krankenkassen auf, bei der Durchführung der Notverordnung alle 5ärten gegenüber den Versicherten möglichst zu vermeiden, der schwierigen Wirtschaftslage des größten Teiles der Bersicherten dabei Rechnung zu tragen und die Krankenhilfe so zu gestalten, daß sie im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten den sozialen Bedürfnissen der Versicherten und ihrer Angehörigen gerecht werden kann."

Die von etwa 2600 Delegierten besuchte Konferenz des Haupt­verbandes deutscher Krankenkassen wurde von Stadtrat Ahrens­Berlin eröffnet, der auf die Schwere der Wirtschaftskrise hinwies. Die Krankenversicherung sei aber immer Auffangstation der Krisen­stöße; das berechtige zur

Sorge um den Bestand der Krankenversicherung

angerichtet haben. Drosselung der Krantenversicherung heiße, sie auf Borfriegsstand zurückwerfen und das niederzureißen, was in 15 Jahren mühsam aufgebaut worden ist.

Als einzigen Lichtblick in der Verordnung bezeichnete Lehmann die Neuregelung des tassenärztlichen Dienste s. Die Neuregelung bringe allerdings auch Einschränkungen für die Versicherten. Die Kaffe hätte aber dafür zu sorgen, daß das so zia! Notwendige nicht eingeschränkt werde. Die Aerzte hätten zu zeigen, ob sie bereit sind, wirkliche Uebelstände zu beseitigen. Der Hauptverband deutscher Krankenkassen wolle

feinen Kampf mit den Aerzten,

sondern nur den Versuch der Verständigung, um das zu erhalten, mas im Interesse des sozialen Charakters der Krankenkassen not­wendig ist. Der Vortragende fritisierte scharf die Einführung der Krankenscheingebühr, deren Vater der frühere Zentrums- Reichs arbeitsminister Brauns sei. Man habe im Laufe des Wahlkampfes Lehmann für die Reform der Notverordnung verantwort ihn Lehmann

ihn

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Hich machen moffen. Er müsse es ablehnen, Anreger und Bater dieser Reform zu sein. Gegenüber der Agitation der Kommunisten. und der Zentrums- Bresse forderte Lehmann die Mitglieder des Hauptver= bandes auf, das gutzumachen, was die Gesesgeber schlecht gemacht haben. Er erwartet, daß der Reichsarbeitsminister bald die Verfügungen über Beseitigung von Härten herausgebe, damit derjenige, der die neuen Gebühren nicht bezahlen fönne, nicht auf ärztliche Hilfe verzichten muß. Die Selbstver waltung in der Krankenversicherung   habe zu zeigen, daß fie die durch die Verordnung entstehenden Härten auszugleichen in der Lage sei, und von den Aufsichtsbehörden müsse erwartet werden, daß fie den Kassen dabei nicht in die Arme fallen.

Lehmann schloß seinen mit großer Spannung verfolgten Vortrag mit dem Hinweis, daß die Notverordnung ein Rüdfchritt sei, über die aber schon in nächster Zeit entschieden werden wird. Die Krankenversicherung wahre

das höchste Guf des Bolles, jeine Gefundheit, und die historische Bedeutung des Dresdener Rongresses sei das Bes fenntnis des Kongresses zur Wohlfahrt des Volkes.

Die von den Versichertenvertretern eingebrachte Reso lution wurde angenommen, eine von den Kommunisten eingebrachte Resolution, die Notverordnung nicht durchzuführen, weil fie ungesetzlich sei, wurde abgelehnt. Es fanden sich nur wenige Bertreter, die dafür stimmten.

Die Architektur des Metallarbeiterhauses

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Bon Hermann Hieber

Von der Unfitte der öffentlichen Preisausschreiben| trotzdem feine Bigarrenfifte" geworden, wie einige Mörgler bea tommt man mehr und mehr ab. Sie bedeuten Bergeudung von Zeit haupten. Mendelssohn   hat den Edbau als das beherrschende Haupts und Geld und in einem Falle wie hier, wo es galt, rasch zu stück um ein Geschoß überhöht, und zwar um das Geschoß, das bauen, durfte man sich nicht monatelang mit der Durcharbeitung den dahinter besonders großen Festsaal birgt und in der Mitte in von hunderten eingereichter Entwürfe aufhalten. Vielmehr forderte einem fleinen Erfer vorspringt. Er hat ferner diesen Mittelbau, man von wenigen anerkannten Architekten in diesem Falle vier der sich dem Seitenflügel unterordnet, nicht als schlichten Buzbau Entwürfe ein. Und gab Reichel und Mendelssohn   den aufgeführt, sondern aus Travertin, einer Art Muscheltalt von warmer gelblicher Farbe. Die Schiebefenster des Mittelbaus haben Vorzug. außerdem Bronzerahmen, während die der Seitenflügel in hölzernen figen. Die Schönheit des Gebäudes besteht hauptsächlich in seiner 3 wed mäßigkeit und in der Gediegenheit des Materials. Zu Bronze und Travertin gesellen sich im Innern edle Naturhölzer, mit denen die Wände einiger Geschäftsräume und des großen Sizungs faales getäfelt find. Vor einer Generation noch hat man die Hof­ansicht zugunsten einer eindrucksvollen Fassade vernachläffigt: Danon kann hier teine Rede sein. Auf die beiden Höfe einen kleinen Schmuckhof zwischen Treppenhaus und Druckereiflügel und den Betriebshof ist ebensoviel Sorgfalt verwendet worden, wie auf die Straßenansicht. Diese Gediegenheit, die fich nicht allein im Material und seiner Behandlung zeigt, sondern auch in der gleichmäßigen Durcharbeitung des gesamten Planes, ist vielleicht das hervor­stechendste Merkmal des neuen Gebäudes. Man will nicht prozen und scheinen im bürgerlichen Sinne zeigen als Dienst an der Gesamtheit.

Der Neubau hat über den Einzelfall hinaus städtebauliche Bedeutung. Das Metallarbeiterhaus steht am Anfang einer Ber bindungsstraße, die an der Einmündung der Alten Jakobstraße in die Bitschiner Straße den Durchbruch nach der Lindenstraße be­werkstelligen soll. Der alte Bebauungsplan aus der Zeit Friedrich Wilhelm I.   hatte drei Straßenzüge: die Wilhelm, Friedrich- und Lindenstraße in dem Rundplay, der heute Belle- Alliance- Plak heißt, aufgefangen. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Die Lindenstraße muß tatsächlich noch immer die Verbindung der südlichen Altstadt mit der City übernehmen. Der Zustand ist auf die Dauer unhaltbar. Um den unsinnig gestockten Berkehr zu ent­lasten, ist eine Abweichung von der Lindenstraße nach der 3offener Brücke erforderlich. Das erste Gebäude, das diesen Plan deutlich erkennen läßt, ist eben das Berwaltungsgebäude der Metallarbeiter. Die Stadt Berlin   hat vor der Hand feine Mittel, dieses notwendige Wert auszuführen. Sie mußte es eben der organisierten Arbeiter schaft überlassen, dazu den Anfang zu machen.

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man will Qualitätsarbeit

Als besonderer Borzug, den Mendelssohn   vor anderen Architekten voraus hat, wäre noch die Schönheit der Linie zu erwähnen: die leichte Kurve, in der der Mittelteil eingezogen ist und die den Be­fucher hereinzuziehen scheint, und der große, entschiedene Schwung, in dem die Maschinenhalle die beiden spigwinklig verlaufenden

So verrät sich also schon in der Lage des Bauplages die moderne, fortschrittliche Gesinnung, die den Bau beseelt. Diese Gesinnung spricht aber auch aus dem Bau selber. Sie spricht aus der Sachlichkeit, die die auf jedes fleinliche Zierwerf ver= zichtet. Man sieht außen wie innen nur glatte Flächen. Es ist Seitenflügel zusammenreiht.

Film und Konzert

und erkläre die seit Jahren im Gange befindlichen Reformbeftre: Gastkonzert des Mainzer Bolfschors.

bungen. Die von der Reichsregierung nicht auf dem üblichen gesetz­lichen Wege, sondern durch Notverordnung geschaffene Reform diene aber nicht der politischen und wirtschaftlichen Befriedung; sie habe Kampf ausgelöst, in deren Zeichen die Dresdener   Tagung stehe.

Ministerialdirektor Grieser überbrachte die Grüße der Regie. rung. Die Arbeitslosigkeit habe eine Erhöhung der Arbeitslosen beiträge von 3,5 Proz. auf 4,5 Proz. gebracht. Die Reform der Krantenversicherung soll der dadurch entstandenen Reduzierung des Reallohnes entgegenwirken. Weiter habe man Gefahrenquellen zu verstopfen. Davon sei die Regierung bei der Schaffung der Notverordnung ausgegangen.

der Gewerkschaften.

Gaalbau Friedrichshain.

Auswärtige Bruderchöre zu hören, ist immer sehr anregend und brüben bei diesem musikalischen Austausch auch nur das Beste vom für das eigene Schaffen förderlich. Nur sollte man hüben und Besten zu hören bekommen.

Das war aber am Sonnabend im Saalbau Friedrichshain leider nicht der Fall. Der mainzer Boltschor unter Chormeister Franz Heinrich war von seinen hiesigen Freunden nicht gut beraten, wenn er glaubte, hier in Berlin   sich im Borbeigehen billige Lorbeeren pflücken zu fönnen. Selbst wenn man die Neuheit des Konzertlokals, die ab­Broeder, der im Namen des Allgemeinen Deutschen Gescheuliche Regenwetterstimmung und die bedeutende Reduzierung des werkschaftsbundes und des AfA- Bundes sprach, erklärte, daß die Not- Chores( auf etwa 50 Männer und 660 Frauen) in Betracht zieht, verordnung der Regierung bitter enttäuscht habe. In der Notverord so bleibt noch genügend Grund zum Kopfschütteln. Es fehlt in den nung jei nichts geschehen, was als Ausbau und Verbesserung größeren Aufgaben durchweg die Energie, der Nero, die großzügige, in der Krankenversicherung angesprochen werden könne; dagegen temperamentvolle Durchführung. Aber auch die Technik der Tenöre sei vieles geschehen, was einen gewaltigen Rückschritt in der und Soprane und die Reinheit der Intonation ließen noch manche Krankenversicherung bedeute. Die moderne Sozialpolitik müsse Wünsche offen. Schon die Einführung, der Gesang der Titanen" weiter betrieben werden, das sei die unerschütterliche Auffassung von Uthmann, neben Bruchs fünfftimmigem ,, Oft in der stillen Nacht", das einzige Standardwerf, war nicht eben ermutigend. Es ist keine der bedeutendsten Schöpfungen ihres vor zehn Jahren Es ist keine der bedeutendsten Schöpfungen ihres vor zehn Jahren verstorbenen Meisters, aber eine raffende Gliederung und ein feines Herausschälen ihrer hinreißenden Lyrik hätte immerhin eine andere Wirkung hervorgebracht. Bruch war von Anfang an verdorben, ohne das irgendeine Berbesserung eintrat. Sonst bestand die Bor­tragspflege außer der billigen Liedertafelnummer ,, Dem Rhein mein Lied" ausschließlich aus bearbeiteten und originalen Volksliedern. Und hier begann auch, etwa von der zweiten Hälfte an, ein mächtiger Aufstieg, der die Stärke des Chors im Volkslied deutlich bekundete. Hatten schon die Frauen allein mit zwei Liedern einen sehr günstigen Eindrud hinterlassen, so riefen ,, Der Morgenruf" des Männerchors mit seinen delikaten Falsett und Pianokünsten und dem echten rheinischen Humor und schließlich die Silcherschen Bolkslieder mit Recht begeisterten Beifall hervor. H. M.

Dr. Erdmann, Vertreter der Arbeitgeberverbände, betonte, daß die Refort notwendig sei, um die Krankenversicherung zu er halten.

Das Hauptreferat erstattete der Vorsitzende des Hauptverbandes deutscher Krankenkassen, Helmuth Lehmann. Die Notverord nung so führte Lehmann aus jei ein Schritt nach rüdwärts und man könne nur hoffen, daß sie eine Episode bleiben werde. Die Verordnung verdanke finanzpolitischen Erwägungen ihr Leben.

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Dreyfus im Tonfilm. Gloria Palaft.

das Dramatische zu kurz. Es gibt nur ein paar große Steigerungen, vor allem hat Emile Zola   seine Bedeutung und seine große Rede behalten. Aber Labori und Clemenceau   verlieren ebensoviel. Man fann eben nicht alles ausführlich geben. Die Persönlichkeit Dreyfus aber, dessen Geschicke, seine Degradation, sein Martyrium auf der Teufelsinsel, fein zweiter Prozeß und seine Rehabilitierung vor uns erstehen, erwedt lange nicht das leidenschaftliche Interesse wie der Kampf Zolas und seiner Gefährten. Das individuelle Unglüd fann Kampf für das Recht aller, ist der wirkliche Fall Dreyfus  . uns erschüttern, aber das öffentliche Interesse, die Steigerung zum

Der Regisseur Oswald   gib tnatürlich viele padende Szenen. Er ist ein Meister des Details, aber in dem Allzuvielen verliert er die große Linie und die zusammenfassende Wirkung. Der Eindruck des Dramas war viel geschlossener und wirksamer. Trotzdem wird der Film auch seine aufklärende und agitatorische Rolle spielen. Eine Fülle von hervorragenden Kräften ist in der Darstellung aufgeboten. Kortner   ist als leidender und seine Unschuld hinaus­schreiender Hauptmann Dreyfus eine interessante psychologische Ge­staltung, Grete Mosheim   die nie erlahmende Gefährtin. Alles Licht fällt auf den Kämpfer 3ola und seinen Darsteller Heinrich George  . Er ist ein breiter, wuchtiger, mehr deutscher als französischer Zola, er kann die ganze Kraft des Wortes entfalten in der Ansprache an die Jugend und in der Berteidigungsrede. Bassermann ist ein sehr individuell gefaßter Piquart. ein sehr individuell gefaßter Piquart. Clemenceau und Labori kommen nicht zu ihrem vollen Recht. Ganz im Hintergrund bleibt Jaurès  . Knapp und scharf sind die militärischen Personen charakte rifiert. Major Henry durch Ferdinand Hart  , die Generäle durch Ledebour und Goegte. Homolta gibt die Kanaille Esterhazy   zu biedermännisch.

Ein französisches Akademikerhaus in Berlin  .

D.

Im Oktober wird in Berlin   ein Heim für französische   Studierende eröffnet, das unter der Leitung Prof. D. Hesnards stehen wird. Diese Fondation. universitaire française" soll, wie die Deutsch­französische Rundschau" berichtet, als Unterkunft für französische  Studenten und Studentinnen reiferer Semester dienen, die dort freie Wohnung, erstes Frühstück und Abendessen sowie ein monatliches Stipendium von 300 m. erhalten. Aufnahme sollen zunächst etwa 30 Studenten finden, und zwar nicht nur Germanisten, sondern auch Studierende, die sich wissenschaftlich mit der politischen, wirtschaft­lichen, sozialen, fulturellen und fünstlerischen Entwicklung Deutsch­ lands   beschäftigen wollen. Außer den Wohnräumen wird das in der Landhausstraße gelegene Haus einen Speiferaum, einen Lesesaal, eine Bibliothek und einen Empfangsraum enthalten. Es ist zu hoffen, daß bald auch in Paris   ein ähnliches Haus für deutsche Studierende errichtet wird.

Der Finanzpolififer habe Sozialpolitik gemacht. Schon der frühere Finanzminister Moldenhauer habe erklärt, daß Ersparnisse in der Krankenversicherung dem Ausgleich in der Arbeitslosenversicherung dienen sollten. Wenn der Arbeitslosen beitrag von 4,5 Proz. nicht ausreiche, müsse diese Methode jo unterstrich Lehmann das Ende der deutschen   Kranten. versicherung bedeuten. Demgegenüber habe der Dresdener  Kongreß die Pflicht, die Lebensnotwendigkeit der deutschen  Krantenversichreung zu betonen. Es sei heute leider so weit ge= fommen, die Krankenversicherung als Lugus der arbeitenden Bevölkerung zu betrachten, und auch Stegerwald spreche davon, Der Fall Dreyfus hat das Theater erobert, er war in der Bolts­daß man Mißbräuchen steuern müsse. Dem müsse angesichts der bühne einer der stärksten und nachhaltigsten Erfolge. Die Verfaffer Notlage der breiten Massen widersprochen werden. Ein Zuvielver. hatte das Persönliche ganz beiseite geschoben und mit unleug brauch sei im Hinblick auf unsere finanzielle Lage zuzugeben. Ihm barem dramatischem Geschid den Kampf um Freiheit und Gerechtig: brauch sei im Hinblick auf unsere finanzielle Lage zuzugeben. Ihmkeit in den Vordergrund gerückt. Richard Oswald   geht bei müsse entgegengewirkt werden, ohne daß man die Bersicherten schädige. Falsch sei es jedoch, die Steigerung des Auf seinem Tonfilm andere Wege. Seine Manuskriptverfasser Goldberg und Bendhausen haben in meist ganz kurzen Szenen die vollständige mandes bei den Krankenkassen als Beweis des MIB­Chronik des Falles ausgebreitet. Neben den großen Fragen der brauchs zu reklamieren. Was Mißbrauch scheinen wolle, sei nichts Politik und der Menschlichkeit, die dieser sensationellfte aller Justiz­irrtümer aufwirbelte, wird mit gleicher Reportertreue die Geschichte Folgen des Krieges und der Inflation, des Hauptmanns Drenfus berichtet: Keine Szene des großen und man könne die Versicherten nicht dafür büßen lassen, was andere Dramas joll verlorengehen. Um jo tommt über dem Epischen beralichsten Glückwünsche zu feinem, 65. Geburtstage.

anderes als

Groß: Berliner   Parteinachrichten.

Geburtstage, Jubiläen usw.

45. Abt. Unferem Barteineteran Auguft Sommer, Biener Str. 26, die