Die in den Ferien arbeiten müssen...
Werkstudenten als Stadtreisende und Brezelverkäufer.
Durch einen Zufall hat man jetzt gemerkt, daß Berlin eigentlich feif dem 1. Juli ohne Polizeift unde ist. An diesem Termin ist nämlich das neue Schantstättengesetz in Kraft getreten, in dem Glauben wir ja nicht, daß der Werkstudent etwa während die Bestimmung enthalten ist, daß die Festsetzung der Polizeiffunde von den Landesbehörden, in Berlin vom polizeipräsidenten, des Wintersemesters aus dem Bollen schöpft und bloß für die Ferienim Wege einer besonderen Verordnung zu erfolgen hat. Wie die zeit feinen Unterhalt bestreiten muß. Er darbi natürlich das ganze Polizeipreffeftelle dem„ Vorwärts" mitteilt, hat der Erlaß der Ber- Jahr und ist ständig auf der Jagd nach einer Verdienstmöglichkeit; ordnung fich folange verzögert, weil erst die notwendigen Berhandlungen mit Magistrat und Oberpräsidium geführt werden mußten. Diese Verhandlungen sind jetzt beendet, so daß die neue Berordnung noch heute in Kraft treten dürfte. In der Haupt
fache wird an dem alten Zustand festgehalten werden. Für Berlin
bleibt also 3 Uhr als Polizeistunde bestehen.
Das Polizeiamt mitte vertrat den Standpunkt, daß es infolgedessen in Berlin bis gestern teine Polizeiſtunde gab und daß deshalb einem Einschreiten wegen Uebertretung der Polizeiſtunde die gesetzliche Grundlage fehlte. Einige wenige Lokalbefizer hatten sich auch dieses rechtlose Interregnum zunuze gemacht und ihre Lokale die Nacht über offengelassen. Ein Lokalinhaber jedoch, der auch im Westen neben seinem Lokal im Zentrum einen Gaststättenbetrieb unterhält, hatte die unangenehme Erfahrung machen müssen, daß doch auf diesem Gebiet zweierlei Rechts auf fassung herrschte. Das Polizeiamt Charlottenburg ver trat nämlich die Auffassung, daß die alten Bestimmungen über die Bolizeistunde nach wie vor in Kraft waren. Polizeibeamte notierten sich die Namen aller Gäste, die noch nach 3 Uhr im Lotal anwesend waren und veranlaßten die sofortige Schließung des Be triebes. Durch die neue Polizeistundenverordnung wird nun der polizeistundenlosen Zeit ein schnelles Ende bereitet.
Die Deiche in Gefahr!
Riesige Waffermaffen bedrohen das Elbegebiet.- Bor einer Katastrophe?
Die Ende voriger Woche in den Mooren und auf der Geest gefallenen Regenwassermengen beginnen jekt nach der Elbe abzu strömen. Der Wasserstand der Elbe ist nach dem Abflauen der Stürme auf die normale Höhe zurückgegangen, und so ist es möglich, daß die Nebenflüffe, wie die Este, Lühe und Schwinge, sehr große Wassermassen, die ihnen aus den Mooren und von der Geest zufließen, nach der Elbe abgeben können. Anders liegt es aber für die Gebiete zwischen der Oste und der Elbe, wo der Abfluß des Waffers durch angelegte Grabensysteme geleitet werden muß. 3m füdlichen Kehdinger Moor hat die Lage inzwischen fa fa ft to phalen Charakter angenommen. Das ganze Niederungsgebiet zwischen Stade bis Achhorn steht bereits unter Wasser. Die
nur bietet ihm die Ferienzeit Gelegenheit, sich intensiver nach Benur bietet ihm die Ferienzeit Gelegenheit, sich intensiver nach Be. schäftigung umzufun und eine solche auch ihrer Zeitdauer nach erfüllen zu können.
Aber gering, allzu gering ist in dieser Zeit der Arbeitslosigkeit jede Erwerbsmöglichkeit, und wenn man bedenkt, daß heute 30 Broz. aller Studierenden unter dem Existenzminimum leben und von diesen 30 Broz. etwa 1 Proz. ab und an vorübergehende Beſchäfdiesen 30 Broz. etwa 1 Broz. ab und an vorübergehende Beschäftigung findet, dann kann man sich von der Not all dieser jungen Menschen einen ungefähren Begriff machen. Auf jede der wenigen einlaufenden Stellenangebote tommen 150 bis 200 Bewerber; so meldeten sich beispielsweise in den ersten Tagen des Sommer semesters 1929 weit über 500 Arbeitsuchende. Es braucht nicht ertra betont werden, daß der Massenandrang zu den Hochschulen sich auch in der Erwerbsvermittlung bemerkbar macht. Die Erwerbsvermittlung ist oft die letzte Hoffnung des jungen Menschen, besonders wenn aus irgendwelchen Gründen die anderen Fürsorgeeinrichtungen nicht helfen können. Dies trifft vor allem die Angehörigen der ersten drei Studiensemester, die prinzipiell nicht durch unterstützt werden. Freitische, Stipendien, Gebührenerlaß und andere Vergünstigungen
Als Empfangsherr in der Nachtbar.
Die wenigen Stellenangebote( es werden täglich noch feine 10 vermittelt) umfassen die verschiedensten Arbeitsgebiete, wobei von seiten der Arbeitgeber naturgemäß sehr häufig die Notlage der Arbeitsuchenden zur Lohndrückerei führt; obwohl die Vermittlungsstelle bemüht ist, derartig unterbezahlte Stellungen nicht zu besetzen, zwingt die Not der Stunde, um jeden Preis Arbeit anzunehmen. So war ein junger Jurist für 20 Mart wöchentlich täglich 8 bis 10 Stunden als Blazanweiser in einem Kino tätig, während man einem anderen Studiengenossen sogar für eine zwölf stündige gleiche Tätigkeit einen Wochenlohn von 15 Mart bot. Auch die Position eines Brezelverfäufers ist eine ungemein anstrengende, denn der Verkäufer erhält bloß 40 Prozent vom Umjag, das sind 4 Pfennig pro Stück; da heißt es schon tüchtig die Beine in die Hände nehmen, wenn man etwas schaffen will, denn auch hier ist die Konkurrenz groß, und es passiert nicht nur einmal, daß man aus einem Lokal, das einen bestimmten Verkäufer hat, ganz einfach rausfliegt. Eine Rekordleistung in dieser Branche" brachte einer zu
Schleusenverbandsgebiete Götzdorf, Schöllisch, Hörne, Bühfleth Zum Reichstags- Wahlkampf
gleichen tiefenhaften Seen.
Am schlimsten sieht es im Harschenflether Schleusenverbands. gebiet aus. Jm Stader Moor gingen die Wassermassen bereits über die Schutzdeiche. Es wurden sämtliche Bewohner vom Stader Moor
zum Schutz der bedrohten Deiche aufgeboten. Den ganzen Tag über waren Fuhrwerke damit beschäftigt, Sandsäcke heranzufahren, die dann auf die Deiche an die gefährdeten Stellen getragen wurden. Alles Vieh mußte aus den Ställen geführt werden. Immer noch strömen neue Wassermassen heran und die Gebiete Don Bockhorn und Billah bis nach, Stade heran stehen unter Wasser.
ist den Nazis und Kommunisten wieder jedes Mittel zur Erringung von Mandaten recht.
Durch gewissenlosen Schwindel versuchen diese Parteien erneut, die notleidende Arbeiterschaft und das mit ihr sympathisierende Bürgertum in Berlin zu verwirren und irrezuführen.
Die Stader Bettern ist bis zum lleberlaufen voll und führt während Durch gehörige Hufklärung
der Ebbe beträchtliche Wassermengen der Schwinge zu. Die Abflüsse stehen aber in feinem Verhältnis zu den Zuflüssen aus dem Moor. Von Stade aus sieht man eine bis zum Horizont im Norden reichende riesige blanke Wasserfläche.
Zwanzig Bilder in der Gefunde. Fortschritte bei der drahtlosen Bildübertragung.
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Auf der diesjährigen Funkausstellung wird Telefunken im Gegensatz zur vorjährigen feine Fernsehapparate vorführen. Hm jedoch die Deffentlichkeit vom Stande der drahtlosen Bildübertragung zu unterrichten, zeigte man in einer Sonderveranstaltung für die Presse den Fernseher, der wieder ganz erheblich verbesjert worden ist.
Während bei den Vorführungen auf der vorjährigen Funkausstellung lediglich Sende- und Empfangsapparate verwendet wurden, die noch auf reine Laboratoriumsversuche eingestellt waren, jah man jetzt im praktischen drahtlosen Verkehr einen Apparat, der in seiner ganzen Konstruktion auf eine spätere industrielle Fabritation abgestellt ist. Daß das Fernsehen mit den heutigen tech nijchen Mitteln möglich ist, wurde inzwischen durch mehrjährige Bersuche bewiesen, jetzt kommt es darauf an, die Qualität des Bildes zu verbessern. Ein großer Fortschritt ist hier schon zu verzeichnen. Die Bildfolge bei den Telefunkenapparaten beträgt jezt 20 Bilder pro Sekunde, während sie bei anderen Apparaten noch zwischen 8 und 12,5 schwankt. Durch die Verwendung des Spiegelrades ist auch die Lichthelligkeit der Bilder bedeutend stärker geworden. Bemerkenswert bei der Vorführung war besonders, daß es sich durchaus um eine der späteren Praxis entsprechende draht lose Uebertragung auf größere Entfernung handelte. Sendestation war Nauen , während die Aufnahmestation sich in dem 30 Kilometer entfernten Ge I tow befand. Die Fernsichtbarmachung sich bewegender Personen gelang ganz befriedigend, allerdings machte fich ein Flimmern des Bildes noch störend bemerkbar. Die wissenschaftliche Versuchsarbeit ist hier noch nicht abgeschlossen. Bis das Fernsehen im Rundfunk praktisch eingeführt werden kann, mer den wir noch ein Weilchen warten müssen.
Geisteskranker schießt auf der Straße.
In große Aufregung wurden am Dienstag zahlreiche Baffanten in der Reinidendorfer Straße im Norden Berlins verfeßt. Bor dem Hause Nr. 73 hatte sich längere Zeit ein Mann aui gehalten, der den Vorübergehenden durch sein seltsames Gebaren und feine mirren Reden auffiel. Plöhlich riß der Mann einen Trommelrevolver aus der Tasche und schoß gegen die Hausfront drei scharfe Schüffe ab. Da der Revolverschüße, bei dem es sich zweifellos um einen Geistes gestörten handelte, weiteres Unheil anzurichten drohte, sprangen einige Männer aus der Menge hinzu, ent waffneten den Kranten und übergaben ihn den Beamten des alar. mierten Ueberfallfommandos. Der Festgenommene wurde als ein 39jähriger Arbeiter Richard Janice aus der Schulstraße feft gestellt. Er wind heute vom Kreisarzt auf seinen Geisteszustand untersucht werden und von dem Gutachten wird es abhängen, ob J. in einer Anstalt interniert wird,
der Wähler und Wählerinnen muß das verhindert werden. Hierzu bedarf es beträchtlicher Geld mittel.
Freiwillige Beiträge
für den Wahlfonds sende deshalb jeder, der es kann, sofort auf Postscheckkonto Nr.48743 an Alex Pagels, Berlin SW 68, Lindenstraße 3.
Ein schlimmer Bursche.
3m Rausch zum Mörder geworden.
Beide Großväter und der Vater des 35jährigen Angeklagten Willi Hübner waren Trinker; er selbst hat weder in der Schule noch in der Tischlerlehre etwas Gescheites lernen können, nur das Trinken hat er vom Vater gelernt. Mutter und Stiefvater hatten mit ihm ihre liebe Not, er wurde gewissermaßen zur Haus plage. Bielleicht wäre es doch nicht zur Ratastrophe gekommen, wenn die Polizei auf die Warnungen des Schwiegersohnes, des Getöteten Hausverwalters Gust in gehört und ihn am Ostersonntag aus der Schutzhaft nicht entlassen hätte.
Der Angeklagte war nämlich auf den Hausverwalter und auf dessen Schwiegersohn Patschul besonders schlecht zu sprechen. Schon im Februar fam es einmal zu einer durch den Angeklagten verschuldeten tätlichen Auseinandersetzung. Am Ostersonnabend hatte 5. H. den ganzen Tag durchgezecht. Nach seiner Heimkehr begann er auf dem Hose mit Gustin und Batschul Bank. Gustin meinte, wenn es ihm im Hause nicht passe, so möge er doch ziehen; Batschul fügte hinzu, er sei hier nur geduldet. H. begab sich aufs neue in die Wirtschaft, goß noch einige Becher Bier hinunter, tam gegen 1 Uhr nachts betrunken nach Hause und verwickelte sich mit feinem Stiefpater in eine Schlägerei, während der er sein Taschenmesser aufklappte. Der Stiefbruder trat dazwischen, rief um Hilfe, der Angeflagte ging mit dem Meffer in der Hand auf den Hof und schrie zu Gustins Wohnung hinauf: Kommt herunter, feid nicht feige, das Meffer ist schon bereit. Batschul holte das Ueberfallfommando, dieses nahm Hübner und dessen Stiefvater mit nach der Wache. Der Stiefvater wurde sofort, der Angeklagte am nächsten Morgen entlassen. Sein erster Gang war wieder in die Wirtschaft. Zu Hause machten ihm seine Eltern Vorwürfe wegen seines nächtlichen Betragens. Er aber nahm das Brotmesser, fagte, fie sollen jetzt ihr Fett friegen, ging zu Gustins Wohnung und forderte, daß man ihm auf mache. Gustin glaubte, der Angetlagte wolle sich entschuldigen, öffnete die Tür und erhielt im nächsten Augenblick durch den Türspalt einen Stich mit dem Brotmesser. H. wollte noch einmal zustechen, wurde aber vom Berlegten in das Zimmer gezogen. Unterdessen waren die Hausbewohner herbeigeeilt; sie warfen den Rasenden die Treppe hinunter. Gustin verschieb aber bald darauf im Krankenhaus. 5. soll auf der Rettungsmache, wo er verbunden werden mußte, feiner Schwester gesagt haben. Gut, daß das Aas endlich tot ist, eigentlich wollte ich Batschul- treffen.
Schon vor dem Untersuchungsrichter und gestern vor Gericht ertlärte er, fich an den ganzen Vorfall nicht erinnern zu tönnen. Er
wege, der in der Zeit von 7 Uhr abends bis 3 Uhr morgens einen Verdienst von 3 Mart buchen konnte. Für eine Nachtwächterstelle im Neubau mit der Verpflichtung, nachts stets zur Stelle zu sein, gibt es freie Wohnung, Licht und Beheizung. Als Empfangsherr eines Nachtlotais mit einer Beschäftigungszeit von abends 9 Uhr bis morgens um 3 Uhr verdient einer ein Monatsgehalt von 100 Mart, das sich allerdings, falls er sich darauf versteht, durch Trinkgelder beträchtlich erhöhen kann. Eben wird eine Stellung als Werber eines Photographen per Fahrrad für die 3eit von nachmittags um 4 Uhr bis Häuſerschluß für 10 Mark die Woche angeboten und bereitwilligst meldet sich eine große Anzahl von Reflektanten. Di Die üblichen ProvisionsreisendenAngebote sind nicht sehr beliebt, da sie bei höchſt anstrengender ganztägiger Tätigkeit meist ein völlig negatives Resultat zeitigen, Im Unterrichtsfach sind die Stellen äußerst rar; es fommen noch einige als Postaus helfer unter, in Warenhäusern als Borführer neuartiger Artikel, als Begleiter bei Schülerverſchidungen und neuerdings als Fremdenführer.
Fremdenführer spielen ist nicht leicht.
Diese Tätigkeit erfordert aber eine gründliche Vorbildung in bezug auf Kenntnis des Stadtbildes, der Entwidlungsgeschichte der Reichshauptstadt und ihrer hervorstechendsten, den Ortsfremden intereffierenden Faktoren. Die Vielseitigkeit Berlins wirkt auf den Ankommenden erdrückend. Es heißt daher, in gedrängter, aber überfichtlicher Auswahl ein Bild vor fremden Augen aufrollen, dás naturgetreu und farbig zugleich sein soll. Mit diesem offiziellen Ausbildungskursus für Fremdensführer hat man mit Erfolg versucht, dem Wesen oder besser gesagt Unwesen der ,, wilden Fremdenführer" zu steuern, die bei völlig ungenügender Leistung einzig den Nepp des ihnen Anvertrauten im Auge hatten. Die Beschäftigung auf dem Lande, die allerdings bei vielen das Maß körperlicher Kraft weit übersteigt, aber trotzdem gerne mitgenommen wurde, fiel in diesem Jahre durch Mißernte gänzlich aus. So gibt es feine Tätigkeit, die nicht ausgeführt würde. Der schmutzige Autowäscher ist gleichzeitig vornehmer Tennistrainer, wer heute einen Gartenzaun gestrichen hat, stellt morgen für einen Berlag historisches Material zusammen; fräftige Mediziner find Wärter in Irrenanstalten , Juristen verteilen Bettel auf der Straße und ordnen einige Tage später Prozeßmaterial für einen Rechtsanwalt. Der Chemifer, heute vielleicht Gigolo, leistet morgen qualifizierte wissenschaftliche Arbeit in seinem eigentlichen Fach. Selbsthilfe in reinster Berförperung, geboren aus der harten Notwendigkeit unserer Tage!
Imachte den Einbrud eines ausgesprochenen Säufers, selbst die vier Monate Untersuchungshaft hatten da nichts geändert. Das Urteil lautete wegen Totschlags auf 6 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust.
Die Hasenheide verändert sich.
o früher Karten„ gefloppt" wurden, tummeln sich heute die Kinder.
In der Hasenheide, die die Grenze zwischen den Bezirken Kreuzberg und Neukölln bildet, befanden sich früher in großer Zahl Erholungsstätten, Biergärten und Plätze für einfache Boltsbeluftigungen. Infolge Berbreiterung und Neueinteilung der Berfehrswege mußten die Vorgärten und alten Bäume an der Südfeite entfernt werden.
Auch die Zahl der auf der Nordseite noch vorhandenen Biergärten geht infolge der Not der Zeit immer mehr zurück. So ist vor furzer Zeit das an der Ecke der Fichtestraße und Hafenbeide gelegene Café Henne" geschlossen worden. Die Gebäude mußten abgebrochen werden, weil eine Instandsetzung wegen der großen Baufälligfeit nicht mehr verlohnte. Das Grundstüd, das sich im Eigentum der Stadt Berlin befindet, ist mit vielen alten Bäumen bestanden. Bis zur endgültigen Verwendung hat das Bezirksamt Kreuzberg auf dem Grundstück einen einfachen Sandspielplat für Kleinkinder eingerichtet und einen großen Sandbuddelkasten aufgestellt.
Todessprung aus dem 3. Stock.
In einem Nervenanfall stürzte sich gestern gegen 21 Uhr der 43jährige Werkmeister Hermann Schneider aus dem Fenster seiner im 3. Stockwerk des Hauses Wismarplay 5 gelegenen Wohnung auf die Straße hinab. Mit schweren Verlegungen wurde der Lebensmüde in das Lichtenberger Krankenhaus gebracht, wo bei seiner Aufnahme bereits der Tod eingetreten war.
Getürmter Gemeindevorsteher gefaßt.
Nach Veruntreuungen in Gesamthöhe von etwa 15 000 Mart mar, wie mir berichteten, der Gemeindevorsteher der Siedlung Schenkenberg bei Brandenburg a. d. Havel , der 33 Jahre alte aus Memel gebürtige Johann Godanski geflüchtet. Die Vermutung, daß der Ungetreue sich nach Berlin gewandt habe, hat sich bestätigt. Kriminalbeamte der Streife Mitte ermittelten, daß Godanjki Bekannte in der Markgrafenstrafe hat und beobachteten das Haus. Gestern erschien der Flüchtige dort und wurde jojort festgenommen. Von den zuletzt noch unterschlagenen Geldern hatte er nichts mehr, es war in den wenigen Tagen schon verjubelt. Godanski wurde nach Brandenburg gebracht.
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Blumen, Fische, Vögel."
Bom 3. bis 10. September findet in der Neuen Welt in der 5a senheide eine bunte Schau eigener Art statt. In Berbindung mit der Fachmesse für Blumenzüchter und händler veranstaltet die Deutsche Gartenbaugesellschaft gemeinsam mit dem Preußenverband der Vogelliebhaber und dem Berband der Aquarienvereine eine Ausstellung von Blumen, Fischen und Bögeln. Die Veranstaltung, der insgesamt 3000 Quadratmeter gedeckte Ausstellungshallen und große Freianlagen zur Verfügung stehen, soll in erster Linie die deutsche Blumenzucht propagieren. Den Bogelliebhabern soll gezeigt werden, wie man Stubenvögel richtig fäfigt, b. b. wie man die Vögel so hält, daß die Gefangenschaft der bunten Sänger feirie Tierquälerei darstellt.
Semeflerball der Baugewerksschule, Die Städtische Baugemerfsschule, Kurfürstenstr. 141, veranstaltet am 23. August, 20 Uhr, im Kaiserja al des 300 einen Sommer- Semester ball, zu dem alle Freunde und insbesondere die ehemaligen Absolventen der Schule herzlichst eingeladen find.